Mich bewegt eine Frage ganz besonders, seit ich einen Freund habe, der Depressionen und Panikattacken hat. Leider kann ich mit ihm nicht über alles reden, da er manchmal aggressiv reagiert und sofort dicht macht, wenn ich persönliche Dinge erfahren möchte. Deshalb bin ich hier, da ich mir einen regen Austausch erhoffe mit Betroffenen um die Krankheit meines Freundes, mit dem ich seit vier Monaten zusammen bin, besser verstehen zu können.
Ist es schwerer, wenn man unter Depressionen leidet, sich von seiner Vergangenheit zu lösen und im der Gegenwart zu leben? Ich habe das Gefühl, mein Freund steckt seine ganze Energie in die Vergangenheit und hat dann für die Gegenwart oder für unsere gemeinsame Zukunft keine Kraft mehr.
In einem konkreten Beispiel, und das belastet mich vor allem, steckt er seine Energien in seine Exfreundin. Wenn sie etwas will, ruft sie ihn an und er geht hin. Umgekehrt: Wenn ich ihn um etwas bitte, verweist er mich auf seinen labilen nervlichen Zustand.
Es ist für mich schwer zu ertragen, auch wenn er sagt, er möchte nichts mehr von seiner Ex und sie nichts von ihm. Warum kümmert er sich so um seine Ex? Manchmal denke ich mir, eigentlich könnte ich doch gehen, was kann ich überhaupt erwarten, wenn er sich seiner Ex gegenüber so verhält. Manchmal höre ich von ihm, er sei nicht beziehungsfähig, aber er will mich dennoch nicht verlieren. Ich habe zu ihm gesagt, das ich lernen will, Geduld mit seiner Krankheit zu haben. Doch seine Ex, ist mir fast ein Brocken zu viel.
Danke für Eure Antworten!
LG Heartbeat
Seine Ex oder Leben in der Vergangenheit
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Tradideldum
Re: Seine Ex oder Leben in der Vergangenheit
Bei der Ex weis er was er hat.
Wie lange war er denn mit ihr zusammen?
Du sagst ja selbst, ihr könnt nicht offen über manche Themen reden.
Die Frage lautet warum geht er zur Ex und dann wozu macht er das?
Als gesunde Person eine Beziehung mit einem Depri einzugehen ist eine große Herausforderung.
Sei mir nicht böse, ich glaube nicht das du die Beziehung weiterführen solltest du wirs tnur enttäuscht werden.
Wetten?
Wie lange war er denn mit ihr zusammen?
Du sagst ja selbst, ihr könnt nicht offen über manche Themen reden.
Die Frage lautet warum geht er zur Ex und dann wozu macht er das?
Als gesunde Person eine Beziehung mit einem Depri einzugehen ist eine große Herausforderung.
Sei mir nicht böse, ich glaube nicht das du die Beziehung weiterführen solltest du wirs tnur enttäuscht werden.
Wetten?
Re: Seine Ex oder Leben in der Vergangenheit
>Bei der Ex weis er was er hat.<
Das musst du mir näher erklären.
Mit seiner Ex war er ca. neun Jahre zusammen. Getrennt sind beide seit über zwei Jahre. Sie hat einen 13-jährigen Sohn, deren Vater er nicht ist. Mein Freund hat den Jungen sehr gerne und ich gönne ihm den Kontakt. Doch ist es so, das seine Ex meinen Freund damit an die emotionale Leine legt. Er soll sich immer wieder um das Kind kümmern, wenn sie etwas vor hat, dabei wohnt ihre Familie hier am Ort. Seit sie weiß, das er mit mir zusammen ist, holt sie ihn ständig für das Kind.
Er ist danach oft aufgewühlt. Manchmal muss er deshalb weinen. Mir geht es dann auch nicht gut, weil ich Angst habe, dass er unsere Beziehung wiedermal in Frage stellt. Ich frage mich, warum kann er sich nicht klar und deutlich abgrenzen von ihr und warum spielt sie dieses Spiel mit ihm. Sie muss doch eigentlich wissen, wie es ihm dabei geht. Auch sollte er eigentlich wissen, dass er sich dadurch nicht von dem Vergangenen lösen kann, wenn er immer wieder in die Wohnung zurückgeht und auch ab und zu bei dem Kind schläft, wenn sie verreist ist.
>Als gesunde Person eine Beziehung mit einem Depri einzugehen ist eine große Herausforderung.<
Als kranke Person eine Beziehung zu führen ist auch eine große Herausforderung. Ich würde es nicht wagen, wenn er nicht in Behandlung wäre und keine Fortschritte von ihm zu erwarten sind. Ich lerne aus dieser Beziehung viel für mich selbst., z.B. mich in Geduld und Achtsamkeit üben, sowie mit Enttäuschungen umgehen zu können. Enttäuschungen einzustecken ist gerade noch schwer für mich.
Was mir mehr zu schaffen macht, ist der Gedanke co-abhängig zu werden. Ich bin seit der letzten Depression meines Freundes selbst depressiv und antriebsschwach. Wenn ich das nicht in den Griff bekomme, wäre dies für mich ein Grund die Beziehung beenden zu müssen.
Nochmals zurück zu meiner Frage: Beschäftigt sich ein Mensch, der unter Depressionen leidet, mehr mit seiner Vergangenheit und den erlittenen Verletzungen? Fällt ihm es deshalb schwer in die Zukunft zu sehen und Erwartungen zu haben? Wie kämpft Ihr dagegen, wenn kein Hoffnungsschimmer mehr zu sehen ist?
Das musst du mir näher erklären.
Mit seiner Ex war er ca. neun Jahre zusammen. Getrennt sind beide seit über zwei Jahre. Sie hat einen 13-jährigen Sohn, deren Vater er nicht ist. Mein Freund hat den Jungen sehr gerne und ich gönne ihm den Kontakt. Doch ist es so, das seine Ex meinen Freund damit an die emotionale Leine legt. Er soll sich immer wieder um das Kind kümmern, wenn sie etwas vor hat, dabei wohnt ihre Familie hier am Ort. Seit sie weiß, das er mit mir zusammen ist, holt sie ihn ständig für das Kind.
Er ist danach oft aufgewühlt. Manchmal muss er deshalb weinen. Mir geht es dann auch nicht gut, weil ich Angst habe, dass er unsere Beziehung wiedermal in Frage stellt. Ich frage mich, warum kann er sich nicht klar und deutlich abgrenzen von ihr und warum spielt sie dieses Spiel mit ihm. Sie muss doch eigentlich wissen, wie es ihm dabei geht. Auch sollte er eigentlich wissen, dass er sich dadurch nicht von dem Vergangenen lösen kann, wenn er immer wieder in die Wohnung zurückgeht und auch ab und zu bei dem Kind schläft, wenn sie verreist ist.
>Als gesunde Person eine Beziehung mit einem Depri einzugehen ist eine große Herausforderung.<
Als kranke Person eine Beziehung zu führen ist auch eine große Herausforderung. Ich würde es nicht wagen, wenn er nicht in Behandlung wäre und keine Fortschritte von ihm zu erwarten sind. Ich lerne aus dieser Beziehung viel für mich selbst., z.B. mich in Geduld und Achtsamkeit üben, sowie mit Enttäuschungen umgehen zu können. Enttäuschungen einzustecken ist gerade noch schwer für mich.
Was mir mehr zu schaffen macht, ist der Gedanke co-abhängig zu werden. Ich bin seit der letzten Depression meines Freundes selbst depressiv und antriebsschwach. Wenn ich das nicht in den Griff bekomme, wäre dies für mich ein Grund die Beziehung beenden zu müssen.
Nochmals zurück zu meiner Frage: Beschäftigt sich ein Mensch, der unter Depressionen leidet, mehr mit seiner Vergangenheit und den erlittenen Verletzungen? Fällt ihm es deshalb schwer in die Zukunft zu sehen und Erwartungen zu haben? Wie kämpft Ihr dagegen, wenn kein Hoffnungsschimmer mehr zu sehen ist?
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kartoffelsalat
- Beiträge: 464
- Registriert: 9. Jan 2009, 04:53
Re: Seine Ex oder Leben in der Vergangenheit
Liebe Heartbeat,
ich habe gerade deine beiden Postings gelesen. Im ersten schreibst du über die Probleme deines depressiven Freundes, der sich nicht von seiner Ex abgrenzen kann. Du sorgst dich und willst ihn besser verstehen.
Im zweiten schreibst du nun, dass du selbst depressiv und antriebsschwach bist. Dir fällt es schwer dich von den Sorgen und Problemen deines Freundes abzugrenzen, der sich wiederum schlecht von den Sorgen seiner Ex abgrenzen kann. (oder den Sorgen, die sie gemeinsam haben)
Für mich, auch wenn ich euch alle nicht kenne, entstehen dabei drei Gedanken.
a) weißt du warum die beiden sich getrennt haben?
B) warum bist du mit deinem Freund zusammen, was gibt seine Depression dir? (Stich wort: ich habe eine Menge für mich gelernt, ich versuche ihn zu verstehen, ...)
c) Umsorge dich selbst!!! Was sind deine Themen, die du vielleicht in b) erkannt hast. Kannst du daran arbeiten, ohne dass er die Impulse bringt (ohne dass er bzw. die Beziehung dir Enttäuschungen zufügt)
Ansonsten, sehe ich deine Sorge um die Co-Abhängigkeit dann leider als eine berechtigte Sorge an, die du Gott sei Dank früh erkannt hast. So dass ich dir nun viel Kraft schicken möchte dich mit dir ausseinander zusetzen.
Liebe Grüße Kartoffelsalat
ich habe gerade deine beiden Postings gelesen. Im ersten schreibst du über die Probleme deines depressiven Freundes, der sich nicht von seiner Ex abgrenzen kann. Du sorgst dich und willst ihn besser verstehen.
Im zweiten schreibst du nun, dass du selbst depressiv und antriebsschwach bist. Dir fällt es schwer dich von den Sorgen und Problemen deines Freundes abzugrenzen, der sich wiederum schlecht von den Sorgen seiner Ex abgrenzen kann. (oder den Sorgen, die sie gemeinsam haben)
Für mich, auch wenn ich euch alle nicht kenne, entstehen dabei drei Gedanken.
a) weißt du warum die beiden sich getrennt haben?
B) warum bist du mit deinem Freund zusammen, was gibt seine Depression dir? (Stich wort: ich habe eine Menge für mich gelernt, ich versuche ihn zu verstehen, ...)
c) Umsorge dich selbst!!! Was sind deine Themen, die du vielleicht in b) erkannt hast. Kannst du daran arbeiten, ohne dass er die Impulse bringt (ohne dass er bzw. die Beziehung dir Enttäuschungen zufügt)
Ansonsten, sehe ich deine Sorge um die Co-Abhängigkeit dann leider als eine berechtigte Sorge an, die du Gott sei Dank früh erkannt hast. So dass ich dir nun viel Kraft schicken möchte dich mit dir ausseinander zusetzen.
Liebe Grüße Kartoffelsalat
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SisterGoldenHair
- Beiträge: 1485
- Registriert: 2. Aug 2007, 14:23
Re: Seine Ex oder Leben in der Vergangenheit
Liebe Heartbeat,
auf Deine klare Frage in Deinem zweiten Posting kann ich Dir bez. meiner Person eine klare Antwort geben - ich habe mich jahrelang mehr mit meiner Vergangenheit und meinen Verletzungen beschäftigt als mit der Zukunft - und wenn ich mich mit der beschäftigte, sah ich alles nur "schwarz".
Was den Grund betrifft, warum 2 Menschen zusammen sind, habe ich eine evt. seltsam anmutende Einstellung - ich bin der Meinung, daß Menschen oftmals so zusammenkommen, wie ihre Krankheitsbilder zusammenpassen. Diese Meinung teilte einer meiner Therapeuten.
Vielleicht schaust Du Dir das Buch mal an "wenn Frauen zu sehr lieben - die heimliche Sucht gebraucht zu werden" - u. U. gehen einem da ganze Lichterketten auf.
Deine Schilderungen sind mir nicht fremd.
Ich erinnere mich an eine ähnliche Beziehung - es gab eine Ex-Frau und einen minderjährigen Sohn - er wurde es nicht müde, immer wieder von ihr zu sprechen, und ich dachte mitunter, warum tue ich mir das an? Eine Wand im Wohnzimmer war mit Bildern der beiden "gepflastert", er trug eine Kette, die ihm seine Ex-Frau geschenkt hatte, und die er nicht ablegen wollte - bes. in "gewissen Situationen" empfand ich das als störend. Zudem war der Mann schwer alkoholabhängig, und ich war ganz klar co-abhängig. Nach 1 1/2 Jahren beendete ich diese "Beziehung"...
Auch scheint es mitunter so zu sein, daß Ex-Partnerinnen sich gerade dann wieder verstärkt melden, wenn der ehemalige Partner versucht, eine neue Beziehung einzugehen...
Schau auf Dich, und daß es Dir gut geht.
Du bist in Deinem Leben die wichtigste Person !
Liebe Grüße
Ulli
auf Deine klare Frage in Deinem zweiten Posting kann ich Dir bez. meiner Person eine klare Antwort geben - ich habe mich jahrelang mehr mit meiner Vergangenheit und meinen Verletzungen beschäftigt als mit der Zukunft - und wenn ich mich mit der beschäftigte, sah ich alles nur "schwarz".
Was den Grund betrifft, warum 2 Menschen zusammen sind, habe ich eine evt. seltsam anmutende Einstellung - ich bin der Meinung, daß Menschen oftmals so zusammenkommen, wie ihre Krankheitsbilder zusammenpassen. Diese Meinung teilte einer meiner Therapeuten.
Vielleicht schaust Du Dir das Buch mal an "wenn Frauen zu sehr lieben - die heimliche Sucht gebraucht zu werden" - u. U. gehen einem da ganze Lichterketten auf.
Deine Schilderungen sind mir nicht fremd.
Ich erinnere mich an eine ähnliche Beziehung - es gab eine Ex-Frau und einen minderjährigen Sohn - er wurde es nicht müde, immer wieder von ihr zu sprechen, und ich dachte mitunter, warum tue ich mir das an? Eine Wand im Wohnzimmer war mit Bildern der beiden "gepflastert", er trug eine Kette, die ihm seine Ex-Frau geschenkt hatte, und die er nicht ablegen wollte - bes. in "gewissen Situationen" empfand ich das als störend. Zudem war der Mann schwer alkoholabhängig, und ich war ganz klar co-abhängig. Nach 1 1/2 Jahren beendete ich diese "Beziehung"...
Auch scheint es mitunter so zu sein, daß Ex-Partnerinnen sich gerade dann wieder verstärkt melden, wenn der ehemalige Partner versucht, eine neue Beziehung einzugehen...
Schau auf Dich, und daß es Dir gut geht.
Du bist in Deinem Leben die wichtigste Person !
Liebe Grüße
Ulli
***
"die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern, dass er nicht tun muss was er nicht will"
)(Jean-Jacques Rousseau)
Re: Seine Ex oder Leben in der Vergangenheit
Wo ist denn das Posting von ...(?) hingekommen? Warum wurde es gelöst?
Re: Seine Ex oder Leben in der Vergangenheit
Liebe/r Kartoffelsalat,
danke für deine Antwort! Eigentlich bin ich nicht depressiv. Wenn es mir sonst schlecht geht, wende ich meine eigene Formel an um nicht hineinzustürzen, was bisher immer gut geklappt hatte. Ich hatte es diesmal zugelassen, mich in dieses Loch hineinfallen zu lassen, damit ich weiss, wie man sich in so einer Lage fühlen kann und um meinen Freund besser verstehen zu können. Nun habe ich eine Ahnung wie furchtbar trostlos, dunkel und leer es sich anfühlt darin gefangen zu sein und wie schwierig es ist, da wieder heraus zu kommen!!! Gerade weil es so schwierig ist raus zu kommen, habe ich Angst vor der Abhängigkeit.
Zu deinen Fragen:
a.) Sie hatten sich u.a. getrennt, weil mein Freund sich immer mehr als Babysitter missbraucht fühlte, da sie ständig unterwegs war. Komisch nicht, jetzt wiederholt er alles freiwillig. Eigentlich ein Zeichen, das er zurück will, oder?
b.) Mein Freund ist für mich ein einzigartiger und ein ganz besonderer Mann, denn ich sehr liebe, sehr anziehend finde und der mir sehr viel gibt, vor allem in gemeinsamen Gesprächen. Ich fühle mich in seiner Nähe geborgen und wohl.
Sein sanftes Wesen und seine besonnene Art zu handeln sind für mich neu und machen mich neugierig auf mehr. In Gesprächen kristallisiert sich seine geistige Weisheit heraus, die ich besonders an ihm schätze.
Die Gefühle und geistige Energie, die er mir gibt, kenne ich aus alten Beziehungen nicht. Und leider verstehe ich nicht, warum er nicht merkt, was er mir gibt! Er sagt, er spürt keine großen Gefühle für mich in sich. Dabei kommen bei mir Wogen von Gefühlen an, die mich manchmal umreissen, so stark und innig fühle ich sie.
Seine Depression gibt mir selbstverständlich erstmal nichts. Sie ist da und ich muss, wenn ich mit ihm zusammen bleiben will, damit leben und lernen damit umgehen zu können, ohne die Hoffnung zu verlieren, das es besser wird. Der positive Nebeneffekt dabei ist, das ich auch an mir arbeiten muss und mit ihm wachse.
c.) Ja, ich umsorge mich gut. Mir geht es auch soweit gut, bis auf die Antreibsschwäche und das ich mir zu viele Gedanken um unsere Beziehung mache. Jedenfalls muss ich meinen A... hochbekommen und anfangen mich um meine (berufliche) Zukunft zu sorgen.
Mein Thema bei ihm ist gerade Geduld üben und Selbstvertrauen zu entwickeln, um mit den jetzigen und kommenden Enttäuschungen umgehen zu können. Kraft und Stärke zu gebrauchen, um mich nicht mehr mit hineinziehen zu lassen, wenn es ihm nicht gut geht. Und ich möchte wissen, wie ich ihm dabei helfen kann und was ihm dabei gut tut.
Liebe Grüße Heartbeat
danke für deine Antwort! Eigentlich bin ich nicht depressiv. Wenn es mir sonst schlecht geht, wende ich meine eigene Formel an um nicht hineinzustürzen, was bisher immer gut geklappt hatte. Ich hatte es diesmal zugelassen, mich in dieses Loch hineinfallen zu lassen, damit ich weiss, wie man sich in so einer Lage fühlen kann und um meinen Freund besser verstehen zu können. Nun habe ich eine Ahnung wie furchtbar trostlos, dunkel und leer es sich anfühlt darin gefangen zu sein und wie schwierig es ist, da wieder heraus zu kommen!!! Gerade weil es so schwierig ist raus zu kommen, habe ich Angst vor der Abhängigkeit.
Zu deinen Fragen:
a.) Sie hatten sich u.a. getrennt, weil mein Freund sich immer mehr als Babysitter missbraucht fühlte, da sie ständig unterwegs war. Komisch nicht, jetzt wiederholt er alles freiwillig. Eigentlich ein Zeichen, das er zurück will, oder?
b.) Mein Freund ist für mich ein einzigartiger und ein ganz besonderer Mann, denn ich sehr liebe, sehr anziehend finde und der mir sehr viel gibt, vor allem in gemeinsamen Gesprächen. Ich fühle mich in seiner Nähe geborgen und wohl.
Sein sanftes Wesen und seine besonnene Art zu handeln sind für mich neu und machen mich neugierig auf mehr. In Gesprächen kristallisiert sich seine geistige Weisheit heraus, die ich besonders an ihm schätze.
Die Gefühle und geistige Energie, die er mir gibt, kenne ich aus alten Beziehungen nicht. Und leider verstehe ich nicht, warum er nicht merkt, was er mir gibt! Er sagt, er spürt keine großen Gefühle für mich in sich. Dabei kommen bei mir Wogen von Gefühlen an, die mich manchmal umreissen, so stark und innig fühle ich sie.
Seine Depression gibt mir selbstverständlich erstmal nichts. Sie ist da und ich muss, wenn ich mit ihm zusammen bleiben will, damit leben und lernen damit umgehen zu können, ohne die Hoffnung zu verlieren, das es besser wird. Der positive Nebeneffekt dabei ist, das ich auch an mir arbeiten muss und mit ihm wachse.
c.) Ja, ich umsorge mich gut. Mir geht es auch soweit gut, bis auf die Antreibsschwäche und das ich mir zu viele Gedanken um unsere Beziehung mache. Jedenfalls muss ich meinen A... hochbekommen und anfangen mich um meine (berufliche) Zukunft zu sorgen.
Mein Thema bei ihm ist gerade Geduld üben und Selbstvertrauen zu entwickeln, um mit den jetzigen und kommenden Enttäuschungen umgehen zu können. Kraft und Stärke zu gebrauchen, um mich nicht mehr mit hineinziehen zu lassen, wenn es ihm nicht gut geht. Und ich möchte wissen, wie ich ihm dabei helfen kann und was ihm dabei gut tut.
Liebe Grüße Heartbeat
Re: Seine Ex oder Leben in der Vergangenheit
Liebe Uli,
es tut mir Leid, dass alles nur schwarz ist, wenn du in die Zukunft blickst! Gibt es kein Licht, das dir den nächsten Schritt ausleuchten kann? Kein Ziel, das du erreichen willst? Was lässt dich in der Vergangenheit verharren, das du keine positive Zukunft sehen kannst? Sind es die Verletzungen, vor denen du Angst hast, das sie sich wiederholen können? Was macht deiner Therapeut mit dir dagegen? Siehst du Hoffnung, das du heil wirst oder hast du den Glauben daran verloren? Sorry, wenn ich dich so viel frage, du musst mir nicht alles beantworten, wenn es dir schwer fällt. Eine Frage habe ich allerdings noch, hast du gerade eine Beziehung?
Wenn ich mir meine Freund ansehe, ist er sehr bemüht an seiner Zukunft zu arbeiten und das freut mich auch sehr! Doch sind Rückfälle bei Störungen oder belastende Situationen vorprogrammiert. Das tut mir dann furchtbar Leid für ihn und ich würde ihm gerne helfen können. Doch anscheinend ist es für ihn besser, sich zurückzuziehen und fremde Hilfe anzunehmen. Geht es dir auch so?
Das von dir empfohlene Buch hatte ich früher schon einmal gelesen. Ich denke zwar nicht, das ich "zu sehr liebe", doch vielleicht sollte ich es noch einmal lesen. In meinem Posting an Kartoffelsalat unter b.) habe ich geschrieben, warum ich ihn liebe. Seine Krankheit gehört zu seinem Leben und das muss ich mit in Kauf nehmen.
>Deine Schilderungen sind mir nicht fremd.<
Früher hatte mein Freund (ich muss vielleicht noch sagen, dass ich ihn seit über zwei Jahren kenne und wir in dieser Zeit zweimal kurz zusammen waren), auch ein Foto von seiner Ex und ihrem Sohn in der Wohnung stehen. Ich sagte ihm einmal, das es mir weh tut, wenn ich das Bild sehe. Jetzt steht nur noch ein Foto des Kindes da, was okay ist.
>Auch scheint es mitunter so zu sein, daß Ex-Partnerinnen sich gerade dann wieder verstärkt melden, wenn der ehemalige Partner versucht, eine neue Beziehung einzugehen...<
Ich finde so ein Verhalten ist ekelhaft und total egoistisch. Sie hatte schon früher damit einen Keil in unsere Beziehung getrieben, als wir das erstmal zusammen waren und hatte es geschafft, das er sich von mir trennte. Solange mein Freund sich nicht von ihr abgrenzt, wird sie es wieder schaffen. Und der Gedanke tut sehr weh.
Liebe Grüße Heartbeat
es tut mir Leid, dass alles nur schwarz ist, wenn du in die Zukunft blickst! Gibt es kein Licht, das dir den nächsten Schritt ausleuchten kann? Kein Ziel, das du erreichen willst? Was lässt dich in der Vergangenheit verharren, das du keine positive Zukunft sehen kannst? Sind es die Verletzungen, vor denen du Angst hast, das sie sich wiederholen können? Was macht deiner Therapeut mit dir dagegen? Siehst du Hoffnung, das du heil wirst oder hast du den Glauben daran verloren? Sorry, wenn ich dich so viel frage, du musst mir nicht alles beantworten, wenn es dir schwer fällt. Eine Frage habe ich allerdings noch, hast du gerade eine Beziehung?
Wenn ich mir meine Freund ansehe, ist er sehr bemüht an seiner Zukunft zu arbeiten und das freut mich auch sehr! Doch sind Rückfälle bei Störungen oder belastende Situationen vorprogrammiert. Das tut mir dann furchtbar Leid für ihn und ich würde ihm gerne helfen können. Doch anscheinend ist es für ihn besser, sich zurückzuziehen und fremde Hilfe anzunehmen. Geht es dir auch so?
Das von dir empfohlene Buch hatte ich früher schon einmal gelesen. Ich denke zwar nicht, das ich "zu sehr liebe", doch vielleicht sollte ich es noch einmal lesen. In meinem Posting an Kartoffelsalat unter b.) habe ich geschrieben, warum ich ihn liebe. Seine Krankheit gehört zu seinem Leben und das muss ich mit in Kauf nehmen.
>Deine Schilderungen sind mir nicht fremd.<
Früher hatte mein Freund (ich muss vielleicht noch sagen, dass ich ihn seit über zwei Jahren kenne und wir in dieser Zeit zweimal kurz zusammen waren), auch ein Foto von seiner Ex und ihrem Sohn in der Wohnung stehen. Ich sagte ihm einmal, das es mir weh tut, wenn ich das Bild sehe. Jetzt steht nur noch ein Foto des Kindes da, was okay ist.
>Auch scheint es mitunter so zu sein, daß Ex-Partnerinnen sich gerade dann wieder verstärkt melden, wenn der ehemalige Partner versucht, eine neue Beziehung einzugehen...<
Ich finde so ein Verhalten ist ekelhaft und total egoistisch. Sie hatte schon früher damit einen Keil in unsere Beziehung getrieben, als wir das erstmal zusammen waren und hatte es geschafft, das er sich von mir trennte. Solange mein Freund sich nicht von ihr abgrenzt, wird sie es wieder schaffen. Und der Gedanke tut sehr weh.
Liebe Grüße Heartbeat
-
SisterGoldenHair
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Re: Seine Ex oder Leben in der Vergangenheit
... da bin ich auch nochmal...
Lieben Dank für Deine Rückmeldung, Heartbeat.
Vielleicht habe ich mich etwas mißverständlich ausgedrückt - im Augenblick geht es mir relativ gut, ich sehe auch schon eine Weile wieder Licht am Ende des Tunnels.
Ich habe im letzten Jahr gut für mich gekämpft und einiges erreicht, habe mich in jeder Hinsicht stabilisiert, bin auch wieder etwas aktiver, habe mehr Energie, mache wieder ein paar kleine Pläne...
Klar, habe ich Angst vor neuerlichen Verletzungen - vor solchen am Arbeitsplatz im Allgemeinen, und vor solchen in einer Partnerschaft im Speziellen. In beiderlei Hinsicht bin ich ein gebranntes Kind.
Inzwischen bin ich defin. zu dem Ergebnis gekommen, daß Beziehung ein Thema ist, das bei mir nicht wirklich funktioniert - grundsätzlich schließe ich jedoch nicht aus, daß es DOCH noch funktionieren könnte - aber zunächst muß ich mich um mich selbst kümmern, damit habe ich gerade genügend zu tun.
Mein letzter "Versuch" mit einem ehemaligen Mitpatienten tat mir überhaupt nicht gut, ich bin da wieder sehr schnell an meine Grenzen geraten... ich kann zur Zeit auch wirklich niemand brauchen, der mir noch zusätzlich Mühe macht, und mich in meiner weiteren Entwicklung mehr behindert als daß er mich unterstützt... z.B. usw usw....
das zu schildern, wäre jetzt etwas zu viel, bin gerade erst nach hause gekommen und müßte mal was essen.
Ich habe Dein Posting an Kartoffelsalat auch gelesen - ich weiß nicht, mir erscheint manches ambivalent, also etwas gegensätzlich.
Bist Du Dir sicher, daß Du Dich wohl und geborgen fühlst, wenn er regelmäßig seinen "Pflichten" bei seiner Ex-Freundin und ihrem Sohn nachkommt, und wenn er sagt, er empfindet nicht viel für Dich - o.ä. - ich weiß jetzt den genauen Wortlaut nicht mehr.
Es wäre möglich, daß Du in der Co-Abhängigkeit schon weiter drin bist als Du denkst... entschuldige bitte, aber es kommt mir ein bißchen so vor... wenn auch die Gedanken verstärkt darum kreisen, wie man dem anderen helfen kann, noch mehr Rücksicht nimmt, noch mehr Geduld übt...
Ich sehe außerdem ein Problem darin, daß Depression oftmals nicht die einzige "Störung" ist, die man hat.... so ist es zumindest bei mir, und bei vielen anderen ist es garantiert nicht anders...
Und nach 2 gescheiterten Versuchen habe ich arge Zweifel, daß der dritte nun hinhaut - für mich klingt es nicht wirklich danach.
Es hat den Anschein, als taktierte die Frau mit dem Kind, um Deinen Freund zu manipulieren, und er ist anscheinend nicht in der Lage oder willens, sich abzugrenzen.
Um es nochmals zu sagen - Du solltest für Dich der wichtigste Mensch sein in Deinem Leben.
An anderer Stelle schrieb hier jemand in etwa "ich könnte sterben, um ihn zu retten" - es gab in meinem Leben einige "große" Lieben - und ich fürchte, dort wo es mir am meisten weh tat, dort war meine Liebe, oder das was ich dafür hielt, am größten......
Eine solche "Beziehung" hat ca. 10 Jahre gedauert - mit vielen Höhen und Tiefen - von dem Gefühl, daß da erstmals jemand ist, der mich wirklich versteht - die Zeit stand für mich still in seiner Gegenwart mitunter - bis dahin, wo er mich durchaus auch mal in den tiefsten Abgrund gestoßen hat... eine Ex kam in dem Drama übrigens auch vor...
sowas muß ich heute nicht mehr haben... aber das war ein langer und mitunter äußerst schmerzhafter Prozeß...
Liebe Grüße
Ulli
Lieben Dank für Deine Rückmeldung, Heartbeat.
Vielleicht habe ich mich etwas mißverständlich ausgedrückt - im Augenblick geht es mir relativ gut, ich sehe auch schon eine Weile wieder Licht am Ende des Tunnels.
Ich habe im letzten Jahr gut für mich gekämpft und einiges erreicht, habe mich in jeder Hinsicht stabilisiert, bin auch wieder etwas aktiver, habe mehr Energie, mache wieder ein paar kleine Pläne...
Klar, habe ich Angst vor neuerlichen Verletzungen - vor solchen am Arbeitsplatz im Allgemeinen, und vor solchen in einer Partnerschaft im Speziellen. In beiderlei Hinsicht bin ich ein gebranntes Kind.
Inzwischen bin ich defin. zu dem Ergebnis gekommen, daß Beziehung ein Thema ist, das bei mir nicht wirklich funktioniert - grundsätzlich schließe ich jedoch nicht aus, daß es DOCH noch funktionieren könnte - aber zunächst muß ich mich um mich selbst kümmern, damit habe ich gerade genügend zu tun.
Mein letzter "Versuch" mit einem ehemaligen Mitpatienten tat mir überhaupt nicht gut, ich bin da wieder sehr schnell an meine Grenzen geraten... ich kann zur Zeit auch wirklich niemand brauchen, der mir noch zusätzlich Mühe macht, und mich in meiner weiteren Entwicklung mehr behindert als daß er mich unterstützt... z.B. usw usw....
das zu schildern, wäre jetzt etwas zu viel, bin gerade erst nach hause gekommen und müßte mal was essen.
Ich habe Dein Posting an Kartoffelsalat auch gelesen - ich weiß nicht, mir erscheint manches ambivalent, also etwas gegensätzlich.
Bist Du Dir sicher, daß Du Dich wohl und geborgen fühlst, wenn er regelmäßig seinen "Pflichten" bei seiner Ex-Freundin und ihrem Sohn nachkommt, und wenn er sagt, er empfindet nicht viel für Dich - o.ä. - ich weiß jetzt den genauen Wortlaut nicht mehr.
Es wäre möglich, daß Du in der Co-Abhängigkeit schon weiter drin bist als Du denkst... entschuldige bitte, aber es kommt mir ein bißchen so vor... wenn auch die Gedanken verstärkt darum kreisen, wie man dem anderen helfen kann, noch mehr Rücksicht nimmt, noch mehr Geduld übt...
Ich sehe außerdem ein Problem darin, daß Depression oftmals nicht die einzige "Störung" ist, die man hat.... so ist es zumindest bei mir, und bei vielen anderen ist es garantiert nicht anders...
Und nach 2 gescheiterten Versuchen habe ich arge Zweifel, daß der dritte nun hinhaut - für mich klingt es nicht wirklich danach.
Es hat den Anschein, als taktierte die Frau mit dem Kind, um Deinen Freund zu manipulieren, und er ist anscheinend nicht in der Lage oder willens, sich abzugrenzen.
Um es nochmals zu sagen - Du solltest für Dich der wichtigste Mensch sein in Deinem Leben.
An anderer Stelle schrieb hier jemand in etwa "ich könnte sterben, um ihn zu retten" - es gab in meinem Leben einige "große" Lieben - und ich fürchte, dort wo es mir am meisten weh tat, dort war meine Liebe, oder das was ich dafür hielt, am größten......
Eine solche "Beziehung" hat ca. 10 Jahre gedauert - mit vielen Höhen und Tiefen - von dem Gefühl, daß da erstmals jemand ist, der mich wirklich versteht - die Zeit stand für mich still in seiner Gegenwart mitunter - bis dahin, wo er mich durchaus auch mal in den tiefsten Abgrund gestoßen hat... eine Ex kam in dem Drama übrigens auch vor...
sowas muß ich heute nicht mehr haben... aber das war ein langer und mitunter äußerst schmerzhafter Prozeß...
Liebe Grüße
Ulli
***
"die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern, dass er nicht tun muss was er nicht will"
)(Jean-Jacques Rousseau)
Re: Seine Ex oder Leben in der Vergangenheit
Hallo Ulli,
es freut mich von dir zu hören, dass es dir wieder besser geht! Ich kann dich auch gut verstehen, dass es für dich, nach den erlittenen Schmerzen der Beziehung, nicht leicht ist, sich neu zu binden und Zweifel bei dir aufkommen, ob du dich nochmals binden willst/kannst. Meinem Freund scheint es ähnlich zu gehen. Er ist immer noch dabei, die Schmerzen der alten Beziehung aufzuarbeiten. Er meint, er sei ein verbitterter Mensch geworden.
Es stimmt auch, das er mehr Probleme mit sich herumträgt als "nur" die Depression.
>Bist Du Dir sicher, daß Du Dich wohl und geborgen fühlst, wenn er regelmäßig seinen "Pflichten" bei seiner Ex-Freundin und ihrem Sohn nachkommt, und wenn er sagt, er empfindet nicht viel für Dich<
Er hat sich sowohl so, als auch anders geäussert: Er braucht mich, er hat mich lieb, er darf die Gefühle, die er für mich hat nicht ignorieren... Seine Ex kam erst wieder nach Weihnachten auf den Plan, vorher war Ruhe. Sie weiss jetzt wahrscheinlich, das er eine Beziehung hat.
Du vermutest ich bin schon co-abhängig? Vielleicht hast du recht. Meine Gedanken kreisen deshalb verstärkt um ihn, weil wir gerade eine Beziehungskrise haben, die hauptsächlich ich verursacht habe: Ich hatte ja mitbekommen, das er seit einiger Zeit unter großer privater Anspannung steht und er sagte mir auch, das er zwei Panikattacken hatte und er Medikamente dagegen einnimmt. Doch ich ahnte nicht, das da nur die Spitze des Eisberges zu sehen war und sein Leiden erst anfing. Ich ahnte auch nicht, das plötzlich seine Ex im Hintergrund wieder so massiv agiert. Äusserlich wirkte er so ruhig, gefasst und gefestigt, das ich mir (als Unerfahrene) keine Gedanken machte, das noch etwas nachkommen könnte. Da ich mich gerade von ihm unverstanden fühlte, machte ich meinem Herzen Luft und sprach eine Mitteilung auf seinen AB. Ich schrieb ihm hinterher noch eine E-Mail und äusserte mich zu meinen Gefühlen, Wünschen und Bedürfnissen - zum falschen Zeitpunkt. Das setzte ihm zusätzlich zu und eine Funkstille trat ein.
Deshalb auch meine Gedanken, wie ich mich in Zukunft besser verhalten kann, wenn ich sehe, das die Situation für ihn angespannt ist. Weil ich jetzt auch weiss, das da mehr nachkommen kann, möchte ich ihn unterstützen und helfen, indem ich dann einfach mehr Rücksicht auf ihn nehme. Und nicht noch zusätzlich mit meinen Problemen, die warten können, überhäufe und belaste.
So, ich will dir nicht das Gefühl geben, das ich dich hier alleine mit meinem Leid zu schütten. Daher danke ich dir erstmal sehr für deine Antworten und Hilfe beim Nachdenken und fange ein neues Posting an, denn ich hatte vorhin ein langes Telefonat mit ihm geführt. Ich freue mich natürlich, wenn du mir weitere Anstösse geben kannst.
Liebe Grüße Heartbeat
PS: Heute schreibe ich nichts mehr dazu, ein Blick auf die Uhr sagt mir, das ich ins Bett muss.
es freut mich von dir zu hören, dass es dir wieder besser geht! Ich kann dich auch gut verstehen, dass es für dich, nach den erlittenen Schmerzen der Beziehung, nicht leicht ist, sich neu zu binden und Zweifel bei dir aufkommen, ob du dich nochmals binden willst/kannst. Meinem Freund scheint es ähnlich zu gehen. Er ist immer noch dabei, die Schmerzen der alten Beziehung aufzuarbeiten. Er meint, er sei ein verbitterter Mensch geworden.
Es stimmt auch, das er mehr Probleme mit sich herumträgt als "nur" die Depression.
>Bist Du Dir sicher, daß Du Dich wohl und geborgen fühlst, wenn er regelmäßig seinen "Pflichten" bei seiner Ex-Freundin und ihrem Sohn nachkommt, und wenn er sagt, er empfindet nicht viel für Dich<
Er hat sich sowohl so, als auch anders geäussert: Er braucht mich, er hat mich lieb, er darf die Gefühle, die er für mich hat nicht ignorieren... Seine Ex kam erst wieder nach Weihnachten auf den Plan, vorher war Ruhe. Sie weiss jetzt wahrscheinlich, das er eine Beziehung hat.
Du vermutest ich bin schon co-abhängig? Vielleicht hast du recht. Meine Gedanken kreisen deshalb verstärkt um ihn, weil wir gerade eine Beziehungskrise haben, die hauptsächlich ich verursacht habe: Ich hatte ja mitbekommen, das er seit einiger Zeit unter großer privater Anspannung steht und er sagte mir auch, das er zwei Panikattacken hatte und er Medikamente dagegen einnimmt. Doch ich ahnte nicht, das da nur die Spitze des Eisberges zu sehen war und sein Leiden erst anfing. Ich ahnte auch nicht, das plötzlich seine Ex im Hintergrund wieder so massiv agiert. Äusserlich wirkte er so ruhig, gefasst und gefestigt, das ich mir (als Unerfahrene) keine Gedanken machte, das noch etwas nachkommen könnte. Da ich mich gerade von ihm unverstanden fühlte, machte ich meinem Herzen Luft und sprach eine Mitteilung auf seinen AB. Ich schrieb ihm hinterher noch eine E-Mail und äusserte mich zu meinen Gefühlen, Wünschen und Bedürfnissen - zum falschen Zeitpunkt. Das setzte ihm zusätzlich zu und eine Funkstille trat ein.
Deshalb auch meine Gedanken, wie ich mich in Zukunft besser verhalten kann, wenn ich sehe, das die Situation für ihn angespannt ist. Weil ich jetzt auch weiss, das da mehr nachkommen kann, möchte ich ihn unterstützen und helfen, indem ich dann einfach mehr Rücksicht auf ihn nehme. Und nicht noch zusätzlich mit meinen Problemen, die warten können, überhäufe und belaste.
So, ich will dir nicht das Gefühl geben, das ich dich hier alleine mit meinem Leid zu schütten. Daher danke ich dir erstmal sehr für deine Antworten und Hilfe beim Nachdenken und fange ein neues Posting an, denn ich hatte vorhin ein langes Telefonat mit ihm geführt. Ich freue mich natürlich, wenn du mir weitere Anstösse geben kannst.
Liebe Grüße Heartbeat
PS: Heute schreibe ich nichts mehr dazu, ein Blick auf die Uhr sagt mir, das ich ins Bett muss.
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SisterGoldenHair
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Re: Seine Ex oder Leben in der Vergangenheit
Hallo Heartbeat,
ich möchte mich bei Dir auch nochmal kurz melden... Du hast mich nicht "zugeschüttet" - jeder ist doch froh, wenn er mal sein Herz ausschütten kann...
Ich weiß nicht, ob ich Dir die "richtigen Denkanstöße" geben kann, oder möchte ;o)
Für mich klingt es durchaus ein wenig "verwickelt"... horch doch einfach mal in Dich hinein, was so Dein Bauchgefühl ist.
Mein Therapeut in der TK sagte, wenn ich ein "komisches Gefühl im Bauch habe", läuft etwas nicht wie es soll...
Und anscheinend hast Du doch auch bemerkt, daß etwas nicht läuft wie es soll, sonst hättest Du ja nicht versucht, Dir Gehör zu verschaffen, ich weiß nicht, ob es richtig ist, Dich hintenan zu stellen. Wie ich schon sagte, Du bist in Deinem Leben der wichtigste Mensch (auch wenn man mitunter meint, der Partner sei das...) aber ich glaube, das ist nicht die rechte Betrachtungsweise... ich habe kürzlich in einem Buch gelesen, man soll für sich selber mehr Verantwortung übernehmen und sich an erste Stelle setzen - wohl nicht aus purem Egoismus, aber wenn man gut für sich sorgt, kann man mehr + ausstrahlen und auch anderen etwas geben... das leuchtet mir durchaus ein... denn wenn man den Frust schiebt und die Kinnlade hängen läßt, läuft es meines Erachtens in die andere Richtung. Und wenn man den Frust schiebt, sich aber sagt, man sollte gut drauf sein, um gute Laune usw zu verbreiten, tut man sich selber damit wahrscheinlich auch keinen Gefallen... weil man doch irgendwo innen drin weiß und bemerkt, daß man zu kurz kommt...
das waren auf die Schnelle nochmals meine Gedanken dazu...
Liebe Grüße
Ulli
ich möchte mich bei Dir auch nochmal kurz melden... Du hast mich nicht "zugeschüttet" - jeder ist doch froh, wenn er mal sein Herz ausschütten kann...
Ich weiß nicht, ob ich Dir die "richtigen Denkanstöße" geben kann, oder möchte ;o)
Für mich klingt es durchaus ein wenig "verwickelt"... horch doch einfach mal in Dich hinein, was so Dein Bauchgefühl ist.
Mein Therapeut in der TK sagte, wenn ich ein "komisches Gefühl im Bauch habe", läuft etwas nicht wie es soll...
Und anscheinend hast Du doch auch bemerkt, daß etwas nicht läuft wie es soll, sonst hättest Du ja nicht versucht, Dir Gehör zu verschaffen, ich weiß nicht, ob es richtig ist, Dich hintenan zu stellen. Wie ich schon sagte, Du bist in Deinem Leben der wichtigste Mensch (auch wenn man mitunter meint, der Partner sei das...) aber ich glaube, das ist nicht die rechte Betrachtungsweise... ich habe kürzlich in einem Buch gelesen, man soll für sich selber mehr Verantwortung übernehmen und sich an erste Stelle setzen - wohl nicht aus purem Egoismus, aber wenn man gut für sich sorgt, kann man mehr + ausstrahlen und auch anderen etwas geben... das leuchtet mir durchaus ein... denn wenn man den Frust schiebt und die Kinnlade hängen läßt, läuft es meines Erachtens in die andere Richtung. Und wenn man den Frust schiebt, sich aber sagt, man sollte gut drauf sein, um gute Laune usw zu verbreiten, tut man sich selber damit wahrscheinlich auch keinen Gefallen... weil man doch irgendwo innen drin weiß und bemerkt, daß man zu kurz kommt...
das waren auf die Schnelle nochmals meine Gedanken dazu...
Liebe Grüße
Ulli
***
"die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern, dass er nicht tun muss was er nicht will"
)(Jean-Jacques Rousseau)
Re: Seine Ex oder Leben in der Vergangenheit
>Für mich klingt es durchaus ein wenig "verwickelt"...<
Hallo Ulli, was ich auch bemerkt habe bei meinem Freund, sind die Widersprüche, in die er sich oft verwickelt. Mal sagt er so, dann wieder anders, so das ich nie genau Bescheid weiss, was er jetzt wirklich meint. Und ich weiss nicht genau, ob das dann zu seiner Depression dazu gehört, diese Entscheidungsunfähigkeit oder wie ich es sonst bewerten muss. Also, z.B. ist er gut drauf, will er die Beziehung mit mir, geht es ihm schlecht, möchte er sich verabschieden aus der Beziehung. Kannst du oder Ihr mir da einen tieferen Einblick gewähren, ob das "normal" ist?
>horch doch einfach mal in Dich hinein, was so Dein Bauchgefühl ist.<
Mmmmh, oft bin ich ganz erfüllt vor Freude und Liebe zu ihm. Bei meinem derzeitigen Bauchgefühl macht sich allerdings der Gedanke etwas breit, das alles zu Ende sein könnte, denn bei unserem letzten Telefonat sagte er, wie schlecht es ihm dabei geht, nur der Empfänger zu sein und nichts geben zu können/wollen. Ich versuchte ihn zu beruhigen und zählte auf, was er alles für mich getan hat, als es ihm gut ging.
Ich habe auch vorgeschlagen, das wir eine Pause voneinander einlegen, damit er auftanken und sich in Ruhe von den Strapazen erholen kann. Ich hoffe natürlich, er kommt wieder zu mir zurück und diese Äusserungen gehören nur seiner momentanen labilen Verfassung an.
>ich weiß nicht, ob es richtig ist, Dich hintenan zu stellen<
Danke für deine Anteilnahme! Ich stelle mich nicht hinten an, etwas schon, geht ja nicht anders. Doch ich lasse es mir gut gehen, habe "echte" gute Laune und treffe mich mit Freunden oder gehe meinen Hobbys nach.
Wünsche dir noch einen schönen Resttag!
Liebe Grüße Heartbeat
Hallo Ulli, was ich auch bemerkt habe bei meinem Freund, sind die Widersprüche, in die er sich oft verwickelt. Mal sagt er so, dann wieder anders, so das ich nie genau Bescheid weiss, was er jetzt wirklich meint. Und ich weiss nicht genau, ob das dann zu seiner Depression dazu gehört, diese Entscheidungsunfähigkeit oder wie ich es sonst bewerten muss. Also, z.B. ist er gut drauf, will er die Beziehung mit mir, geht es ihm schlecht, möchte er sich verabschieden aus der Beziehung. Kannst du oder Ihr mir da einen tieferen Einblick gewähren, ob das "normal" ist?
>horch doch einfach mal in Dich hinein, was so Dein Bauchgefühl ist.<
Mmmmh, oft bin ich ganz erfüllt vor Freude und Liebe zu ihm. Bei meinem derzeitigen Bauchgefühl macht sich allerdings der Gedanke etwas breit, das alles zu Ende sein könnte, denn bei unserem letzten Telefonat sagte er, wie schlecht es ihm dabei geht, nur der Empfänger zu sein und nichts geben zu können/wollen. Ich versuchte ihn zu beruhigen und zählte auf, was er alles für mich getan hat, als es ihm gut ging.
Ich habe auch vorgeschlagen, das wir eine Pause voneinander einlegen, damit er auftanken und sich in Ruhe von den Strapazen erholen kann. Ich hoffe natürlich, er kommt wieder zu mir zurück und diese Äusserungen gehören nur seiner momentanen labilen Verfassung an.
>ich weiß nicht, ob es richtig ist, Dich hintenan zu stellen<
Danke für deine Anteilnahme! Ich stelle mich nicht hinten an, etwas schon, geht ja nicht anders. Doch ich lasse es mir gut gehen, habe "echte" gute Laune und treffe mich mit Freunden oder gehe meinen Hobbys nach.
Wünsche dir noch einen schönen Resttag!
Liebe Grüße Heartbeat
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SisterGoldenHair
- Beiträge: 1485
- Registriert: 2. Aug 2007, 14:23
Re: Seine Ex oder Leben in der Vergangenheit
... Du weißt - jeder Mensch ist anders, Heartbeat - jeder hat seine ureigene Geschichte, und so kann ich Dir sicher keine Einblicke gewähren, wie sich Dein Partner fühlen könnte, oder was er meinen könnte...
das kommt eben m.E. auch darauf an, was er sonst noch so in seinem "Paket" hat...
Ich weiß nicht - man kann von Liebe erfüllt sein, und dennoch kann eine Beziehung gänzlich unpassend sein - ich bin da inzwischen eher skeptisch.
Es kann ja auch sehr unterschiedlich sein, was man für Liebe "hält"... jeder Mensch hat seine eigene Betrachtungsweise und Filter.
Diese Ambivalenz - Beziehung ja - Beziehung nein - wird schon etwas mit seiner Krankheit zu tun haben, denke ich. Richtig kritisch wird es für mich dann, wenn ich in wiederkehrenden Erzählungen Widersprüche entdecke... wenn jemand sagt - ich will ehrlich zu Dir sein, und ich stelle irgendwann fest, daß es nur die halbe Wahrheit war und dadurch ein gänzlich anderes Bild von sich zeichnet.
Ich bin nun auch eher der "praktisch veranlagte Typ" - wenn jemand sagt, ich liebe Dich und irgendwelche großen Taten ankündigt, müssen irgendwann den Versprechen auch Taten FOLGEN.
Wenn jemand sagt, ich will für Dich da sein, erwarte ich, daß er dies nicht nur physisch tut, vor mir sitzt und mich mit großen erwartungsvollen Äugelchen anschaut - und ich habe als nicht gesunder Mensch am Ende mit einem Partner noch die doppelte Mühe, als wenn ich sie nur mit mir alleine hätte. Ich erwarte dann auch aktive Beteiligung und nicht nur wohl klingende Worte.
In dem Zusammenhang hatte mir meine letzte Therapeutin ein schönes Zitat gesagt:
"Sage mir, daß Du mich liebst, und ich werde es vergessen - schreibe es mir, und ich werde mich erinnern - laß es mich erleben, und es wird ein Teil von mir"...
das bedeutet für mich ganz einfach auch - laßt Taten sprechen...
Was Deinen Freund betrifft - es gibt ja auch Menschen, die nicht gut mit Nähe umgehen können... meiner Meinung nach ist es jedenfalls auch schwierig, so lange der Kontakt zu der Ex und ihrem Sohn noch relativ eng ist - ich fürchte, die Situation trägt nicht unbedingt dazu bei, klarer zu sehen - weder bei ihm noch bei Dir.
OK, ich muß mal wieder weiter.
LG
Ulli
das kommt eben m.E. auch darauf an, was er sonst noch so in seinem "Paket" hat...
Ich weiß nicht - man kann von Liebe erfüllt sein, und dennoch kann eine Beziehung gänzlich unpassend sein - ich bin da inzwischen eher skeptisch.
Es kann ja auch sehr unterschiedlich sein, was man für Liebe "hält"... jeder Mensch hat seine eigene Betrachtungsweise und Filter.
Diese Ambivalenz - Beziehung ja - Beziehung nein - wird schon etwas mit seiner Krankheit zu tun haben, denke ich. Richtig kritisch wird es für mich dann, wenn ich in wiederkehrenden Erzählungen Widersprüche entdecke... wenn jemand sagt - ich will ehrlich zu Dir sein, und ich stelle irgendwann fest, daß es nur die halbe Wahrheit war und dadurch ein gänzlich anderes Bild von sich zeichnet.
Ich bin nun auch eher der "praktisch veranlagte Typ" - wenn jemand sagt, ich liebe Dich und irgendwelche großen Taten ankündigt, müssen irgendwann den Versprechen auch Taten FOLGEN.
Wenn jemand sagt, ich will für Dich da sein, erwarte ich, daß er dies nicht nur physisch tut, vor mir sitzt und mich mit großen erwartungsvollen Äugelchen anschaut - und ich habe als nicht gesunder Mensch am Ende mit einem Partner noch die doppelte Mühe, als wenn ich sie nur mit mir alleine hätte. Ich erwarte dann auch aktive Beteiligung und nicht nur wohl klingende Worte.
In dem Zusammenhang hatte mir meine letzte Therapeutin ein schönes Zitat gesagt:
"Sage mir, daß Du mich liebst, und ich werde es vergessen - schreibe es mir, und ich werde mich erinnern - laß es mich erleben, und es wird ein Teil von mir"...
das bedeutet für mich ganz einfach auch - laßt Taten sprechen...
Was Deinen Freund betrifft - es gibt ja auch Menschen, die nicht gut mit Nähe umgehen können... meiner Meinung nach ist es jedenfalls auch schwierig, so lange der Kontakt zu der Ex und ihrem Sohn noch relativ eng ist - ich fürchte, die Situation trägt nicht unbedingt dazu bei, klarer zu sehen - weder bei ihm noch bei Dir.
OK, ich muß mal wieder weiter.
LG
Ulli
***
"die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern, dass er nicht tun muss was er nicht will"
)(Jean-Jacques Rousseau)