eine Entscheidung muß her - ich halte die Spannung nicht mehr länger aus

[blumen]

Hallo,
ich muß es mir einfach mal von der Seele schreiben. Ich bin depressiv und ich glaub meine derzeitige Situation verstärkt dies nur.
ich lebe getrennt von meinem mann, seit 1,5 jahren nun. ich bin ausgezogen. wir hatten probleme u.a. wenig gemeinsame interessen , viele streitigkeiten und sexuelle schwierigkeiten. wir sind seit 2000 verheiratet und hatten die letzten 2 jahre bevor ich auszog auch Paar- und Sexualtherapie. es hat allerdings nicht sehr gefruchtet. ich hatte immer sehnsucht nach nähe und habe sie kaum von meinem mann erhalten (er hat angst vor nähe). ich habe angst vor Ablehnung, einsamkeit, verlassenwerden (hat mit meiner kindheit zu tun). ich , besser wir beide, sind sehr christlich erzogen worden (kein sex vor der ehe, scheidung kommt eigentlich nicht in frage). wenn ich jetzt nen netten mann kennenlerne kann ich nicht mit freiem gewissen eine beziehung anfangen, bzw. auch nur nähe zulassen. ich denke dann immer gleich, das dies schlecht und eine sünde sei.
wenn ich mich jetzt scheiden lasse, muß ich erstmal mit meinem "inneren Kritiker" mich auseinandersetzen, der mir sagt: "das ist ne sünde, das darfst du nicht". Und ich muß dann auch mit der Einsamkeit und den Gefühlen des "Verlassenseins" klarkommen, das ist mir bewußt.
Wenn ich aber zu meinem mann zurückgehe, ist es eher unwahrscheinlich, dass sich vieles geändert hat bzw. hätten wir noch viel Arbeit vor uns -therapeutisch- und ob das was bringt, steht auch nicht fest. und körperlich zieht es mich auch nicht mehr zurück zu meinem mann, nach all dem was geschehen ist.
ich weiß das ist jetzt alles viel und evtl. nicht ganz durchschaubar für einen "Außenstehenden".
Doch vielleicht hat der ein oder andere von euch nen tipp oder vorschlag für mich, wie ich das ganze angehen kann.
Gruß beere

[UCS]

hi Beere
ich zitiere dich mal:
"..wenn ich mich jetzt scheiden lasse, muß ich erstmal mit meinem "inneren Kritiker" mich auseinandersetzen, der mir sagt: "das ist ne sünde, das darfst du nicht". Und ich muß dann auch mit der Einsamkeit und den Gefühlen des "Verlassenseins" klarkommen, das ist mir bewußt."..

du hast dich doch schon von deinem Mann getrennt . Die "Scheidung" ist dann nur noch eine Formsache.
Also was soll das mit der Sünde ?
Da wäre doch die Trennung auch schon Sünde.. oder ?.
Ich bin auch Christ und geschieden, mir sagte niemand was von Sünde..
ich glaube auch nicht, daß es gottgefälliger ist, unglücklich in einer Ehe zu leben.
Also löse dich von diesen Vorstellungen.

und... "allein" ist man immer im Leben,
jeder muß die Verantwortung für sein Leben selbst tragen und seine eigenen Entscheidungen als mündiger Mensch treffen.
Du bist nicht verlassen, nur weil du keinen momentanen Ehepartner hast.
sicher begegnet dir mal ein Mensch, den du von Herzen lieben kannst und Nähe empfinden, aber es braucht Geduld und ein gutes Gespür dafür.
bis dahin wünsch ich dir alles Gute und nimm dein Leben selbst in die Hand

es grüßt dich herzlich das Löwlein.

[muckimausiii28]

Hallo Beere

Ich verstehe sehr gut dein Problem. Du lebst die Wahrheit deiner Eltern bis heute weiter, weil dir keiner bisher gesagt oder gezeigt hast, das du jetzt als Erwachsener deinen Weg neu gehen kannst, indem du dich von den alten Glaubenssätzen trennst und deine eigene Wahrheit lebst. Wenn du dich in meinen Worten erkennst, empfehle ich dir eine Transformationstherapie einzuschlagen, denn das dürfte für dich die Lösung deiner Probleme sein (spreche aus Erfahrung).

Liebe Grüße, muckimausiii

[blumen]

hallo löwein,
danke für die nachricht von dir.
nur wie schafft man das mit dem "Alleinsein" zurechtzukommen? Das ist mein Problem, welches mich unruhig macht und nicht schlafen läßt. ich hoffe, dass die medis, die therapie und meine baldigen entscheidungen etwas klarheit, ruhe und inneren frieden bringen.

sei lieb gegrüßt beere

[blumen]

hallo muckimausi,

wer bietet denn eine transformationstherapie an? hab noch nie davon gehört. ich bin bei einem psychotherapeuten, der tiefenpsychologisch arbeitet und habe vertrauen zu ihm, fühle mich also gut aufgehoben. mal sehn wie es weitergeht.

liebe grüße von beere

[UCS]

hallo Beere
ich weiß keinen bestimmten Rat für dich, jeder muß für sich selbst einen Weg finden.
Sicher kann dir ein Therapeut mit Gesprächen dabei gut helfen.
Medikamenten stehe ich etwas kritisch gegenüber, weil diese eine Befindlichkeit vorgaukeln, die nicht deinem Innersten entspricht, beim Absetzen hast du vielleicht das alte Problem genauso wieder zurück.

Ich las folgendes :
"Einsamkeit ist eine Gefängniszelle, die sich nur von innen öffnen lässt.
Alfredo Le Mont"

das heißt, daß nur du selbst deine Befindlichkeit ändern kannst.

Es wäre für mich selbst enttäuschend, wenn ich nur darauf warten würde, daß andere für mein Wohlergehen zuständig sein sollen.
Ich denke auch, man muß erst allein mit sich selbst auskommen und gut leben, bevor man mit einem Partner leben kann.
Dieser wird dann auch ein wirklicher Partner sein und nicht nur eine "Prothese" für mein angeknackstes Ich.

ganz liebe Grüße vom Löwlein