Normal od.: krankhaft? Kinderdepressionen?

[Kira]

Neulich stieß ich auf den Begriff: Kinderdepressionen....was genau, wird darunter verstanden? Ich mache mir langsam Sorgen um mich, ich bin 19 jahre alt und stehe kurz vor dem Abitur. Schon immer war meine Lebenseinstellung sehr negativ geprägt, ich hatte Angst vor Krankheit,Tod, Einsamkeit etc. Man koennte sagen, mir fehlt soetwas wie das urvertrauen, das mich erkennen laesst: Es wird schon alles gut. Fuer mich war dieser Zustand bis jetzt immer normal, aber ist er das wirklich? Ist es normal, wenn man schon als Kind ( ungefähr von 6 - 10 Jahren) solche Todesängste entwickelt, dass man vor dem Einschlafen wahnsinnige Heulkrämpfe bekommt aus Angst, am naechsten Tag nicht mehr aufzuwachen? Ist es normal, dass man als Kind irgendein wahllos herausgegriffenes Datum herausnimmt und auf ein Blatt Papier schreibt: "(Mein Name)stirbt am 3.4. 1987"? Ist diese immense Todesangst, mit der ich mich als Kind! beschäftigte normal? Natürlich starb ich nie an dem Datum, das ich als meinen Todestag hervorgesehen hatte und auch die Angst vor dem Tod hat sich gelegt. Aber die negative Lebenseinstellung, das fehlende urvertrauen ist geblieben. Und nicht nur das. Oft bin ich abends mit Freunden weg und es uebermannt mich eine Leere und Sinnlosigkeit. Alles ist so schwarz, dunkel und leer. Es hindert mich daran, für irgendetwas Ehrgeiz zu entwickeln, Selbstvertrauen in meine Leistungen aufzubauen. In den Osterferien waren meine Eltern ein paar Tage weg - ein Traumzustand für ein 19jähriges Mädchen, das mit seinen Freunden abfeiern will. Aber warum fühlte ich dann in diesen Tagen trotz Besuche bei Freunden eine schreckliche Leere, die mich von innen aufzufressen schien, fühlte ich mich jeden Tag als hätte ich einen Kater, irgendwelche Nachwirkungen von zuviel Alkohokonsum (nein, ich habe in diesen Tagen nichts getrunken) Das Alleinsein war der horror fuer mich und ich freute mich, als meine Eltern nach 4 Tagen zurückkamen. Und jetzt habe ich große Angst.... ich werde nächstes Jahr zum studieren in eine andere Stadt gehen. Werde ich dort entgültig die Verbindung zu mir verlieren, mich einsam fühlen? Werden meine Depressionen entgültig ausbrechen? Informationen ueber Depressionen verschlinge ich, über Therapeutenbesuche sinniere ich auch, über suizid denke ich fast jede Woche nach (aber das ist für mich normal, da ich dies seit meinem 14. Lebensjahr mache) Ist es denn normal? Ich kenne einige Leute, denen ist dieser endogene Zustand "tiefster Traurigkeit" auch bekannt und mit ihnen kann ich interessante und tiefe Gespräche führen. Aber es hilft mir nicht wirklich, es laesst mich nur daran zweifeln, ob ich meine "Depressionen" wirklich so wichtig nehmen sollte, wie ich das augenblicklich tue. Leiden nicht viele Menschen an solchen Verstimmungen? Muss das immer krankhaft sein? Und das ist die Frage, die ich mir die ganzen letzten monate gestellt habe. Ist es normal oder krankhaft, was ich fühle, empfinde? Bitte beantwortet mir meine Frage... Kira

[michael]

hallo kira (nocheinmal: etschuldige meine "keative" rechtschreibung... danke) warum NICHT einen fachmann sprich (fach)Arzt fragen? wenn der sagt alles o k dann gut... klingt sau einfach oder? das ist zwar klugscheißerei von mir aber je länger ich da rüber nachdenke... für jeden sch.. rennt man zum arzt aber wenn es einem so schlecht geht das man nicht mehr leben möchte fagen WIR(fast)ALLE uns (mich ausdrücklich eingeschlossen) ob es wirklich nötig ist einen fachmann zur hilfe zu holen toll das du schreibst gruß michael

[Kira]

ja da hast du sicher recht...man rennt wegen der kleinsten magenverstimmung zum Arzt, aber wenn es an die Psyche geht, genieren wir uns aufeinmal....schade, dass Krankheiten wie z.b. Depressionen oder Schizophrenie noch immer ein solches Tabuthema sind und nicht als das anerkannt werden, was sie sind: Krankheiten, gegen die es Medikamente gibt. Auch ich, zuegegebenermaßen, scheue mich vor einem Arztbesuch, weil ich immer denke: "Ich steiger mich nur rein, ich schaff das alleine, ich bin dazu stark genug" Aber zu was stark genug? Schließlich ist es eigentlich keine Schwäche, zum Arzt zu gehen....Kann man eigentlich gleich zum Therapeuten gehen oder muss man erst vom Hausarzt dort hinverwiesen werden? Danke fuer deinen beitrag michael Kira PS: Ohne das Schreiben wuerde ich eingehen, die leere wuerde mich zerfressen...das ist nicht uebertrieben. Die Schriftstellerin Angelika Schrobbsdorff hat gesagt: "Das Schreiben ist mein Antidepressivum" und genauso geht es mir auch..

[michael]

ich denke das man, genau wie ich einfach zu einem reinen nurologen/psychater gehen kann der ersteinmal die krankhafte störung diagnostiziert und medikamente (fals notig) einsetzt um dich ersteinmahl überhaupt terapierbar zu "machen" husarzt? sollte das auch können ... hab aber nicht so den durchblick was ich da sagen soll ich denke das einige hier im forum noch mehr erfahrung haben der zunächst einfache schrit kann aber nicht falsch sein Facharzt aus dem telefonbuch suchen und einen termin ausmachen der rest ist SEIN problem er ist dafür ausgebildet zu erkennen was mit dir los ist ich möchte gerne noch was zum schreiben sagen stehe aber heute unter mächtigen zeitdruck gruß michael

[Seraphina]

Liebe Kira, Ich bin auch 19 Jahre alt und leide unter Depressionen. Die Diagnose bei mir lautete "neurotische Depression", das ist eine Art "Langzeitdepression" (sehr vereinfacht ausgedrückt). Nehme nun Medikamente, die machen zwar wei? Gott nicht glcklich, aber wenigstens habe ich jetzt keine ngste und Zwangsgedanken mehr und es geht mir auch stimmungsmäßig schon deutlich besser, dh. ich bin nicht mehr ständig am heulen dabei über Selbstmord nachzudenken. Eine Therapie mache ich auch. Wenn Du Lust hast, Dich mit mir auszutauschen, kannst Du mir ja mal mailen. Alles Gute!

[Kira]

Lieber michael, Ich habe mir vorgenommen, mich nach dem Feiertag mit einem Facharzt in Verbindung zu setzen...schaden kann es wirklich nicht...wenn meine "Verstimmungen" nicht krankhaft sind, ist das ja nur positiv und ich kann mich vielleicht endlich richtig fuers LEBEN entscheiden...und falls doch, ist es gut, das ich endlich gegangen bin...hab'n bißchen Angst, hab Angst, dass der Arzt mir einfach Antidepressiva verschreibt, ohne richtig auf mich einzugehen... Wenn du wieder mehr Zeit hast, dann sag noch was zum Schreiben! Interessiert mich naemlich! Bussi @ Seraphina: eMail ist schon unterwegs

[michael]

Hallo Kira zum schreiben... schreiben ist mein alptraum und meine waffe ich habe mich so in mich verkrochen mich verbogen in normen geqwetscht hinterfragt in zweifel gezogen angepasst korregiert und zurückgenommen versucht ein anderer zu sein fast alles habe ich verloren alles an das ich gelaubt habe meine träume mein glück Ich habe es übertrieben... das anpassen ich habe mir für andere den kopf zerbrochen das konnte nicht gut gehn es hat mir unendlich kraft gekostet ich bin 36 jetzt muss ich für mich von vorne anfangen es könnte die gelegenheit meines lebens sein mich von den demonen zu befreien die sich durch meine schulzeit hindurch bei mir häuslich nieder gelassen haben viel hatte ich schon vor jahren geschaft ich kann nur für andere etwas bedeuten wenn ich mir selber etwas bin das ist so das kann man hören dauert aber lange bis man es innerlich begreift jezt zum ersten mal fange ich an das was ich denke und fühle ernst zu nehmen und so kommt das schreiben ins spiel ich mache meinen alptraum zur meiner waffe ich lasse das was ich bin durch worte realität werden ich mache die geister sichtbar viele verlieren an kraft schon kurz nachdem ich sie aus den dunkelen ecken ( die "das ist doch alles blötsinn" ecken ...kenst du ja auch wie ich gelesen zu haben glaube ) gezerrt, mit geschriebenen worten getrieben habe manchmal sind es nur ihre schatten die so dunkel und bedrohlich wirken... raus müssen sie trozdem oder grade deswegen der größte teil meiner umgebung ahnt nichts von den kämpfen die jeden tag in mir toben gestern auf der fete war ich "richtig gut drauf" hat einen höllen spass gemacht aber von meinen ängsten ahnt keiner was ich muss mich richtig "vorbereiten" um nicht total verkrampft und mit dem gefühl beobachtet zu werden blöt herumm zu stehen ... das sieht man sofort gestern hat es geklapt ich konnte die richtige "gruneinstellung" "erzeugen" aber das ist nicht selbstverständlich also habe vor allen dingen die anderen spas machen zumindest ein reservierts wenn nicht ängstliches gefühl (so viel angst hatte ich noch nichteinmahl bei 3000 zuschauern in der köllner sporthalle) was anderen spass macht macht mir auch spas... ich kann mich nur nicht darauf freuen das ist einer der dinge zu denen ich keine lust mer habe und ich werde (hoffe ich) alles versuchen mir mein leben zurück zu holen das ist nicht nur mein recht sonern auch meine PFLICHT denn nur dann bin ich für die die mir vertrauen und auf MICH bauen ein zuverlässiger mensch der GEBEN kann hoffe dich nicht zu sehr zugeschwafelt zu haben du bekommst alles in den griff lass es zu das du fehler machst und dinge versäumst die du hättest machen können Jede aber auch jede sekunde ist eine möglichkeit es besser zu machen als die sekunde vorher egal wie oft gruß michael

[Kira]

Lieber michael, gerade habe ich in deinen Thread zurückgepostet *lach* irgendwie haben wir uns jetzt verfehlt Was du zum Schreiben sagst, gefällt mir gut! Es ist wichtig, sich seinen Ängsten zu stellen! Und absatzweise machst du kaum Rechtschreibfehler )) Ja, es kostet Kraft, gut draufzusein, ich kenne dieses "vorbereiten" auch sehr gut, aber es ist schonmal toll, dass du "gut draufsein" KANNST!! Denn viele depressive koennen das trotz Kraftanstrengung schon gar nicht mehr... Du willst dir dein Leben zurückholen? Richtig so! Das hat auch wieder damit zu tun, dass man für sich selbst da ist und sich um seine Probleme kümmert, das ist tatsächlich die Pflicht jeden Menschens. Bei vielen Sachen kann dem Menschen geholfen werden, aber leben muss er immer noch selber. Ich möchte auch wieder geben, ich möchte Wärme und Verständnis geben...früher hab ich das noch viel mehr praktiziert...ich war ehrenamtlich bei der Hausaufgabenhilfe für Ausländerkinder da, denen ich soviel Wärme gab, die sie dankbar annahmen...wenn ich jetzt mit Kindern zusammenbin, werde ich neidisch auf sie, will ich selbst SIE sein, selbst ein Kind sein, dass noch in Mamas Armen liegen darf und Geborgenheit bekommt. Aber ich WILL ein verantwortlicher Mensch werden, WILL wieder geben und nehmen können, denn ich habe soviel zu geben... Ich wünsche dir eine gute Nacht michael! Und viel Glück beim "Dämonen bekämpfen" du bist auf dem besten Wege Kira

[michael]

Hallo sandra keine ahnung ob du das liest ich weis das ich eine nervensege sein kann und vieleicht sachen gesagt habe dich dich verergert haben könnten haben machen....ä gut überflüssiger gedankenluping du denkst warscheinlich was für ein spinner ...hast warscheinlich... ne hast recht zumal ich hier auch ziemlich offen bin/war soooo abgedreht bin ich aber garnicht (im "normalen" leben) ich räume "nur" meine "rumpelkammern" und "keller" aus... gezwungenermaßen ich möcht GANZ ERLICH einfach so hallo sagen und dich dann mit dem ganzen rest verschonen hir ist noch anderswo genügend platz für mich (hoffe ich) ich höre gerne zu egal über was auch wenn ich durch meine dauerrederei nicht den eindruck gemacht haben sollte egal was du jezt machst das du dich gemeldet hattest war hilfe im richtigen augenblick dafür bin ich dir von herzen dankbar vieleicht bis bald michael ....brückentage? hm... hast du frei? so etwas kenne ich garnicht...na ja (heul will auch mal frei haben) wie heist es so schön selbst-und ständig ist halt so

[Kira]

ähm michael, hättest du den beitrag für sandra nicht lieber in den thread, den du angefangen hast, posten sollen? Hier hat Sandra ja noch gar nicht reingeschrieben und wer weiß, ob sie diesen thraed überhaupt anklickt! Also kopiers mal in deinen rein ) Liebe Grüße KIRA

[michael]

na da habe wir doch wiedermal ein hervoragendes beispiel wie meine warnehmung funktioniert ... was geschriebenes angeht sehr sehr fehlerhaft ich hab ä also ich wollte na ja ich dachte ich hab (ganz kleinlaut) drauf geachtet!!!!!!!!! kannst du dir vorstellen was ich schon mit solchen verwekselungen angestellt,angerichtet habe? nein? ist auch besser so danke für den ä... tip michael

[Kira]

Das ist doch kein Problem michael....

[Pusteblume]

Hallo Kira, hallo Michael, das ist zwar schon WEile her, dass ihr hier geschrieben habt - aber ich bin relativ neu hier und hab mich erst umgeschaut. Es kommt mir so unglaublich bekannt vor, was ihr hier schreibt. Vor allem, was Du, liebe Kira schriebst und was ihr übers Schreiben schreibt. Ich bin 21. Ich hatte auch schon immer so eine "Melancholie" in mir, seit meiner Pubertät oder noch früher. Und auch in der Zeit des Abis einen Tiefpunkt. Ich hab dann das Abi geschafft, hab - wie Du das möchtest, Kira - in einer völlig fremden Stadt angefangen zu studieren. Einige Zeit ging das einigermaßen gut, man hat auch tolle Möglichkeiten, sein Leben neu zu beginnen, ohne Vorurteile der Umwelt. Aber zur ZEit (im 4. Semester) geht es mir ziemlich mies. Ich bin über den Hausarzt zum PSychiater gekommen. ABer meine ERfahrung ist: Hausärzte nehmen das nicht ganz so ernst wie FAchärzte. Die stehen nicht so dahinter. Und ich studiere GErmanistik - schreiben hat mir auch so viel geholfen. Nur leider schaffe ich es immer weniger, je schlechter es mir geht. MEldet ihr Euch nochmal hier? Ich würde auch gerne wissen, ob Kira beim Arzt war und welche ERfahrungen sie gemacht hat! ICh hab die genau gleichen GEdanken wie du da oben beschreibst: gibt es nicht vile mit solchen VERstimmungen! Wie viele MEnschen wären dann behandlungsbedürftig! Kann ich meine VErstimmung so wichtig nehmen? Wäre schön, wenn ihr euch hier noch einmal melden würdet. Lieber GRuß, Pusteblume

[Kira]

Hallo Pusteblume, schön, dass du was zu meinem beitrag geschrieben hast möchtest du mir vielleicht deine Emailaddy dalassen ? oder du schreibst gleich an meine ? Dann können wir uns austauschen, wenn du willst! Liebe Grüße KIRA