Brauche Rat

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Schunky
Beiträge: 7
Registriert: 27. Dez 2008, 14:18

Brauche Rat

Beitrag von Schunky »

Hallo. Bin neu hier und brauche Rat. Bin weiblich, 52 Jahre alt und geschieden.Lebe seid zwei Monaten in fester Beziehung.Leide an Depressionen solange ich denken kann.War in den letzten 10 Jahren 5 mal in einer Klinik,mit längerem Aufenthalt (3-5 Monate)Mein jetziger Partner weiß alles von meiner Krankheit,sprich Vergangenheit.Was mich fertig macht, ist, wenn ich in diesem Loch sitze,kann ich einfach keinen Menschen um mich herum ertragen.Ich möchte dann nicht reden oder mich bemuttern lassen. Ich will einfach nur meine Ruhe.Ist das so verkehrt? In den letzten Jahren habe oder bin ich so am besten mit meiner Krankheit fertig geworden.Er versteht das nicht.Bin drauf und dran wieder auszuziehen und alles hin zuschmeißen.Habe in den letzten 4 Wochen 7kg abgenommen und habe das gefühl es wird noch mehr.Mein Arzt ist zur Zeit in Urlaub.Möchte auch nicht in eine Klinik, da ich Angst habe, meinen Job zu verlieren.Bin für jede Antwort dankbar.Vielleicht sind hier im Forum auch Leute,die durch die Krankheit nicht Beziehungsfähig sind.Weiß im Moment nicht, wie es weiter gehen soll.
gugger

Re: Brauche Rat

Beitrag von gugger »

Hallo,

meine Erfahrungen mit Beziehungen und Depression sind nicht so toll.
Ich selbst lebe getrennt, und hatte 2 Beziehungen seither die nicht mehr sind.
Letztendlich ist eine Partnerschaft ein geben und nehmen.
Ich verstehe dich in der depressiven Lochphase wo man kaputt ist, seine Ruhe braucht, einfach Zeit für sich obwohl man nix unternehmen kann, hat der Partner dann das Nachsehen.
Je nachdem wie da das Verständniss des Lebensgefährten bzw. gefährtin gegeben ist kann der ein oder andere besser mit umgehen.
Beratungen im Verhalten speziell für Angehörige gibt es schon, nur sind diese ziemlich allgemein und spezeill in deinem Fall wäre eine Idee evtl. ein Sechsaugengespräch mit deinem Arzt, mit der Beratung wie am besten zu reagieren ist.
Gruß
Stefan
Reve
Beiträge: 753
Registriert: 4. Jun 2008, 17:35

Re: Brauche Rat

Beitrag von Reve »

Liebe Ultras,

herzlich willkommen im Forum,

ich hoffe, dass du hier die Hilfe bekommst, die du suchst.

Ich finde, du machst es richtig bzw. kannst gar nicht anders handeln, denn wenn die depressiven Anwandlungen kommen, ist es besser, in Ruhe gelassen zu werden. Damit man so reagieren kann, wie es nötig ist, um den Nebel wieder zu lichten, der alles zu verdecken droht.

Ich lebe in einer langjährigen Partnerschaft und die Depression hat vor drei Jahren alles zu zerstören versucht bzw. probiert es noch immer, da der Zustand chronisch geworden ist. Wenn ich mir nicht meine Freiräume schaffen würde und dabei bin, weitere zu finden, die mich glücklicher machen können, hätten wir nicht die geringste Chance. Aber ich achte auf eines, auf einen ruhigen, friedlichen Umgangsston, damit nicht noch mehr zu Schaden kommt. Soweit nur kurz meine Erfahrung.

Ganz lieben Gruß
Carin
Schunky
Beiträge: 7
Registriert: 27. Dez 2008, 14:18

Re: Brauche Rat

Beitrag von Schunky »

Versuche mir auch Freiräume zu schaffen,doch er läßt mich nicht .Sein Ton ist oft laut und bestimmend.Er versucht jede Minute meines Lebens zu bestimmen und zu kontrollieren.Er entschuldigt sich damit, er würde das nur aus Angst um mich machen. Er merkt nicht, das er mich damit immer weiter in das Loch drängt. Bin froh, das ich morgen wieder zur Arbeit kann. Das lenkt mich etwas ab.
Schunky
Beiträge: 7
Registriert: 27. Dez 2008, 14:18

Re: Brauche Rat

Beitrag von Schunky »

Hallo Stefan. Danke für deinen Rat. Bin in Therapie.Mein Arzt meint auch ich solle mir Freiräume schaffen.Doch mit meinem Partner ist das schwierig. Er ist der Meinung jede freie Minute mit mir zu verbringen.Er war auch schon zu einem Gespräch bei meinem Arzt,der versucht hat, Ihm meine Gefühle zu erklären, war jedoch alles vergebens.Mitlerweile denke ich wirklich, ich bin wegen dieser Krankheit nicht beziehungsfähig.LG Angelika
CJ43
Beiträge: 466
Registriert: 12. Okt 2007, 10:38

Re: Brauche Rat

Beitrag von CJ43 »

Hallo Angelika!

Meine Beziehungsfähigkeit leidet auch im depressiven Zeiten. Nicht nur zum Partner, auch zu Freunden.
Schon die ständige Müdigkeit und innere Leere sorgen dafür, dass mir an Außenkontakten dann nicht viel liegt.
Das verschwindet aber, wenn es mir besser geht. Und so ist es vielleicht auch bei dir? Denn du schreibst ja, dass es Phasen sind, in denen du den Rückzug brauchst.

Mein Mann versteht das. Wir kennen uns allerdings schon zwanzig Jahre. Er macht es mir nicht zum Vorwurf, wenn ich alleine sein will oder sehr schweigsam bin. Es wird ja auch wieder besser und das weiß er.

Du gehst ebenfalls trotz Depressionen arbeiten. Da braucht man seine Kraft schon im Alltag auf, finde ich. Und eigentlich können die anderen doch froh sein, dass wir unser Leben so gut es geht aufrecht erhalten.
Ich finde, dein Freund verlangt da eine ganze Menge. Und Druck bringt es gar nicht, oder? Vielleicht muss bei ihm noch Verständnis für diese Erkrankung wachsen.
Du kennst Depressionen auf jeden Fall länger als er, und bist die Expertin für dich selber. Er sollte dir vertrauen, dass du schon richtig damit umgehst!

Liebe Grüße,
Constanze
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