Es war einmal ein Mädchen....vorsicht, lang

Antworten
tallgirl
Beiträge: 340
Registriert: 25. Jul 2005, 07:46

Es war einmal ein Mädchen....vorsicht, lang

Beitrag von tallgirl »

Es war einmal ein Mädchen,


Es war einmal ein Mädchen das vor ca. 37 Jahren auf die Welt kam. Es strotzte vor Selbstbewusstsein und wusste immer was sie tun oder lassen sollte.
Selten hat sie sich etwas sagen lassen. Sie wollte immer mit dem Kopf durch die Wand und das auch, wenn sie genau wusste, dass die Entscheidungen, die sie da in diesem Moment traf nicht nur Ihr Leben, sonder auch das Ihrer Mitmenschen verändern würde. Aber es war Ihr egal, denn sie wusste was sie wollte und sie wollte es sofort.

Dann musste dass Mädchen in die Schule und sie fand sehr schnell heraus, dass sie anders war. Sie war anders als die Kinder, die sie sah.
Sie hatte keine Markenklamotten an, keine Schuhe von Nike, keine Hose von Replay aber irgendwie war ihr das auch egal, denn sie wusste, dass ihre Eltern ihr ein kleines Schloss gebaut hatten und sie hatten ein eigenes Zimmer, ganz für sich allein.
Doch es hörte nicht auf. Sie war immer die andere, immer die, die allein auf der Bank saß, immer die, mit der keiner etwas zu tun haben wollte, immer die, die schon im Teene-alter die Lehrer überragte.
Sie war die, die versuchte mit schlauen Sprüchen oder mit Gemeinheiten dem Lehrer gegenüber sich Respekt und Anerkennung in der Klasse zu verschaffen aber bis auf schlechte Noten und Ärger mit den Eltern hatte das ganze nichts gebracht. Im Gegenteil, es wurde schlimmer.
Man spukte ihr auf den Stuhl, wartete nach der Schule auf sie um sie zu schlagen und demütigte sie, solange und so oft es nur ging.

Das war der Punkt, an dem dieses Mädchen ihren Glauben und Ihr Selbstbewusstsein verlor.
Sie merkte es nicht sofort aber die Demütigungen und Quälereinen haben sehr tiefe Narben verlassen.

Vor ein paar Monaten hatte sie die Möglichkeit, mit ein paar ihrer Freunde in das Kernwasserwunderland nach Kalkar zu fahren. Es ist eine Kernkraftanlage, die nie ans Netz ging und irgendwann von einem Holländer aufgekauft wurde, der daraus eine Freizeitanlage gemacht hat, in der es ein „Kneipenviertel“ gab. Für wenig Geld kann man dort alles und so viel trinken was man will.
Sie stand stundenlang vor Ihrem Kleiderschrank und wusste nicht was sie anziehen sollte. Heute kann sie sich die Markenklamotten leisten und trotzdem steht sie stundenlang da und überlegt. Die Körperpflege hat an dem Tag sehr lange gedauert, denn sie wollte schön sein, wollte, dass endlich wieder Männer auf sie aufmerksam wurden.
Sie wunderte sich, dass sie seit 2 Wochen, je näher der Termin kam, immer stärkere Magenschmerzen bekam, dass sie sich übergeben musste und Durchfall bekam aber sie wusste nicht wieso...noch nicht.
Das viel ihr erst auf, als sie dort war und von den 8 Frauen, mit denen sie gekommen war, schon nach wenigen Minuten keine mehr allein war. Alle diese Frauen hatten immer Getränke in der Hand, gingen tanzen und hatten spaß und all diese Frauen sind verheiratet und haben Kinder. Sie standen küssend in den Ecken doch sie verstand die Welt nicht mehr. Keiner sprach sie an und hat sie gefragt, ob sie war trinken will oder Lust auf ein Bierchen hat. Das einzige mal, dass sie angesprochen wurde, war, als man sie fragte, ob sie die 2 Metergrenze schon erreicht hat. Man habe eine Wette laufen und keiner würde gerne verlieren.

Seit diesem Tag meidet sie Menschen und geht nicht mehr raus. Sie geht nicht mehr feiern und will eigentlich nur noch in Ihrer eigenen 4 Wänden bleiben, dort wo sie sicher ist und sie keiner verletzen kann.
Jetzt weiß sie auch, dass die Magenkrämpfe eine Reaktion Ihrer Körpers war, der ihr ganz klar zu verstehen gegeben hat, dass er diese Demütigungen nicht mehr ertagen will oder kann, der Ihr zeigt, dass die Grenzen überschritten worden sind und dass es nicht mehr geht.

Heute leidet sie unter Depressionen und nimmt schon sein Jahren Medikamente um zu überleben.
Sie arbeitet mehr, härter und länger als andere denn sie möchte nicht wieder die Außenseiterin sein. Sie möchte anerkannt werden und viele Freunde haben. Sie versucht immer den Spagat und will es allen Recht machen doch sie vergisst sich. Sie treibt Raubbau an ihrem Körper, hat Abends schon Herzstiche, wenn sie nach einem wieder sehr stressigen Tag nach Hause kommt.

Und sie feiert Silvester allein, denn sie hat Angst vor den Menschen. Will nicht wieder ihren Blicken ausgeliefert sein. Will sich nicht wieder schön machen nur um festzustellen, dass sie doch keiner will und sie allein sein wird.

Was würdet Ihr „MIR“ raten?
Liebe Grüße



Angie



Du kannst die Wellen nicht stoppen. Du kannst nur lernen, auf ihnen zu reiten.
Regenwolke
Beiträge: 2214
Registriert: 15. Apr 2006, 12:46

Re: Es war einmal ein Mädchen....vorsicht, lang

Beitrag von Regenwolke »

Hallo Angie,

Deine "Geschichte" macht mich ziemlich traurig. Ich weiß gar nicht, was ich "dem Mädchen" sagen könnte, was Du nicht auch selber weißt.
Dass es auf sich selber gucken muß, sich selber mögen. Dass es einen inneren "sicheren Ort" braucht, an dem die anderen es nicht verletzen können.
Dass Du gut bist, wie Du bist, dass Du mir hier im Forum, obwohl ich nur noch selten da bin, immer wieder als ein sehr sympathischer, liebenswerter Mensch auffällst.

Ich fühle mich auch so oft "anders" als andere. Dabei verletzen sie mich nicht mal, ich fühle mich einfach innerlich abgeschnitten. Aber der Anspruch, "normal" zu sein, macht es nur schlimmer, besonders in Gruppen. In den letzte Jahren habe ich die Erfahrung gemacht, dass es mit manchen Gruppen auch anders sein kann, es gibt Nischen, wo ich mich "wie die anderen" fühlen kann. Das sind z. T. dann Menschen, die auch von psychischen Problemen betroffen sind, aber nicht nur.
Umso mehr ich solche "Nischen" finde, umso mehr kann ich Kontakte außerhalb dieser Nischen aushalten, weil der Anspruch, mich als einer von den anderen zu fühlen, sinkt. Ich möchte Dir ein bißchen Mut machen, Dir Menschen zu suchen, mit denen Du andere Erfahrungen als die des verspottet werdens und ausgeschlossen seins machen kannst. Es gibt sie ganz bestimmt!! Manchmal muss man aber gezielt danach suchen.

Schöne Weihnachten,
Wolke
SisterGoldenHair
Beiträge: 1485
Registriert: 2. Aug 2007, 14:23

Re: Es war einmal ein Mädchen....vorsicht, lang

Beitrag von SisterGoldenHair »

Liebe Angie,

davon kommt mir eine Menge bekannt vor...

ein kleines Beispiel - auf dem Weg zum "Kindergarten" (hieß das bei uns noch) befand sich eine lange Hecke, und am Ende dieser Hecke hatte es einen riesigen Brennesselbusch. Dort haben mich an einem Tag x ein paar meiner "Mit-Kinder" reingeworfen - das war mein letzter Kindergartentag - ich bin heulend nach hause, und sagte, da geh ich nicht mehr hin... und meine Mutter ließ mich denn auch gewähren (war eh nie gerne da...) meine Bezugsthera in der Maßnahme kürzlich meinte "anstatt zu sagen, jetzt gehst Du da wieder hin und haust denen mal an die Backe".............. ;o)

Ich setze Dir an dieser Stelle nochmal das Gedicht von Krümelmonster rein - das gefiel mir so gut :

(sorry, fürs "Klauen", Krümelmonster)

***
Engel im Alltag!
Nicht immer haben Engel Flügel,
weißes Gewand und goldenen Stern.
Sie leben meistens auf der Erde
und sind dem Himmel recht weit fern.

Ein Engel irdisch und ganz menschlich,
der öffnet weit des Herzens Tor,
er will nur einfach für dich da sein
und leiht dir willig stets sein Ohr.

Ein Engel hat Geduld und Liebe.
Sagt nie: Ich habe keine Zeit.
Er ist wann immer du ihn brauchst
für dich zur Hilfe gern bereit.

Ich wünsche dir heut` solch einen Engel,
damit ein weihnachtlicher Schein,
ein ganzes Leben in deinem Herzen,
ein ganzes Leben mag um dich sein.

***

Angie - es gibt diese Engel, ganz bestimmt auch für Dich ! Ich habe mich auch immer mehr von den Menschen abgewandt, aber in den letzten beiden Jahren habe ich die Erfahrung gemacht - es gibt solche Engel !

Alles Liebe
Ulli


***

"die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern, dass er nicht tun muss was er nicht will"

:o)



(Jean-Jacques Rousseau)
Shay
Beiträge: 357
Registriert: 5. Jan 2007, 14:06

Re: Es war einmal ein Mädchen....vorsicht, lang

Beitrag von Shay »

Bist Du sicher, dass es sich um ein Mädchen handelte? Ich meine, mir kommt diese Geschichte so grausam bekannt vor, sie könnte meine eigene sein - nur dass sich ein Junge bin, der vor 39 Jahren zur Welt kam... Naja, und so wirklich groß geraten bin ich nun auch nicht.

Nein, traurig macht mich diese Geschichte nicht. Sie macht mich verdrießlich, wütend. Ich kann nicht einsehen, warum sich der selbe Mist ständig wiederholden muss. Warum müssen so viele Menschen immer wieder das gleiche erleiden? Warum gelingt es unseren Mitmenschen nicht, mit jedem genau so umzugehen, wie man selbst behandelt werden will? Ob Du die Zweimetergrenze schon erreicht hättest? Was für eine Frage! Dieser Mensch sollte sich lieber die Frage stellen, ob sein Intelligenzquotient schon Zimmertemperatur erreicht hat oder noch auf dem Level einer Scheibe Toastbrot herumkriecht!!! Solche Leute machen mich rasend! Es macht mich einfach wahnsinnig zu sehen, dass es immer noch genügend Menschen gibt, die die Schande der eigenen Dummheit auf andere übertragen müssen!

So. Jetzt hab ich mich in Rage getippt... Fröhlichen Christbaum noch!
Gruß: Martin





„A ship is safe in harbour - but this is not what a ship is made for."
Raphael
Beiträge: 12
Registriert: 23. Dez 2008, 00:42

Re: Es war einmal ein Mädchen....vorsicht, lang

Beitrag von Raphael »

Mit praktischen Tips kann ich auch nicht dienen. Ich kann Dir nicht sagen: "Mach das-und-das, und dann läuft's." Wenn das so einfach wäre, würde ich es auch tun, denn mir ging und geht das genau so. GANZ genau so. Anders als andere, in der Schule keine Markenklamotten, geärgert worden, heute als einziger immer alleine. Ja, das könnte auch ich sein, obwohl auch ich ein Junge bin und vor etwa 29 Jahren auf die Welt kam. Sie hat sich aber nicht geändert.

Das einzige, was ich Dir sicher sagen kann: solche "Mädchen", wie Du sie beschreibst, haben mich immer mehr interessiert als andere. Draus geworden ist zwar nie was, aber es gibt auch Jungs bzw. Männer, die sich genau für diese Sorte Frau interessieren, wie Du sie beschreibst. Eben WEIL sie anders sind und nicht jeden Scheiß mitmachen.
Das ist sicherlich nur ein geringer Trost, aber ich will Dir damit sagen, daß es auch Jungs bzw. Männer gibt, die dieselben Probleme haben und nicht auf die aufgetarkelten Tussis stehen. Du bist nicht alleine, ich hänge hier auch in meiner Bude rum und habe die Nase voll von dem da draußen. Eine Lösung habe ich allerdings auch nicht, die suche ich gerade. Aber wenn ich sie gefunden habe, erzähle ich davon. Versprochen.
tallgirl
Beiträge: 340
Registriert: 25. Jul 2005, 07:46

Re: Es war einmal ein Mädchen....vorsicht, lang

Beitrag von tallgirl »

Hallo zusammen,

es ist schlimm und macht mich sehr traurig, dass da draußen so viele von uns zu sein scheinen. So viele die nicht verstehen, warum man ihnen in der Kindheit keine Chance gegeben hat und warum gerade diese Dinge, die man uns angetan hat wahrscheinlich sehr viel damit zu tun haben, dass es uns heute so geht, dass wir uns von der Menschheit zurückziehen und eigentlich zwischenmenschlich eine "schwarze" Seite haben.
Ich habe mich fürs Wintertreffen angemeldet,stehe zwar noch auf der Warteliste, bin aber guter Hoffnung, dass es doch noch funktionieren wird.
So sehr ich mich auch darauf freue mich austauschen zu können und viele liebe Menschen zu treffen, die von der gleichen sch... Krankheit heimgesucht werden wie ich, so sehr habe ich doch Angst.
Angst vor diesen Blicken, wenn man einen Raum betritt.
Auch wenn ich weiß, dass es, zumindest in diesem Fall, keiner mit Absicht tut, so kenne ich diese Blicke und sehe sie sofort, wenn sie auch nur den Bruchteil einer Sekunde dauern.
Ich bin da sensibilisiert und brauche mich nicht mal groß anzustrengen.
Ich habe Monatelange Ausreden gesucht nicht zu gehen, habe hin und her überlegt, mich aber dennoch dafür entschieden.

Aber ich habe Angst.

Wenn ich daran denke einen Raum betreten zu müssen mit Menschen, die ich nicht kenne, dreht sich jetzt schon bei mir der Magen um und ich weiß, dass es noch viel schlimmer werden wird, je näher dieser Tag kommt.

Ich suche nach Ausreden nicht zu Geburtstagen gehen zu müssen, Frauenabende abzusagen und Silvester nicht feiern zu müssen.
Aber genau diese Taktik treibt mich immer weiter in die Einsamkeit.

Die einzigen die wirklich zu mir halten sind meine Familie und eine liebe Freundin, die ich hier übers Forum kennen und schätzen gelernt habe.

Bei allen anderen ist meine eiserne Maske aktiv aber es ist sehr schwer die Disziplin zu waren.

Mir fällt es unsagbar schwer meine Gefühle und Ängste in Worte auszudrücken. Ich kann mich nicht artikulieren, wenn mir jemand gegenüber sitzt aber ich kann schreiben.

Würde ich etwas anders machen, wenn ich noch einmal Kind wäre?

Bestimmt, wenn ich wüßte was.

Eine liebe Freundin hat einmal zu mir gesagt...

Angie, bevor Du andere Menschen lieben kannst, musst Du erst einmal wieder lernen, Dich selber zu lieben. Sei lieb zu Dir.

Das stimmt aber ich weiß nicht wie.
Liebe Grüße



Angie



Du kannst die Wellen nicht stoppen. Du kannst nur lernen, auf ihnen zu reiten.
Ichbinich
Beiträge: 106
Registriert: 30. Jan 2007, 09:19

Re: Es war einmal ein Mädchen....vorsicht, lang

Beitrag von Ichbinich »

Hallo Angelika,
dein Beitrag macht mich sehr betroffen.....Ich bin ungefähr so alt wie du und meine Tochter ist sehr groß....
Ich habe auch Depressionen, schon einige Jahre und fühlte mich auch irgendwie immer ausgeschlossen. Feiern war nie mein Ding und irgendwie war ich immer der Außenseiter. Das mit den "Klamotten" ging mir zwar nicht so, aber ansonsten ist deine Geschichte meiner sehr ähnlich.
Das mit der 2-Meter Grenze...Ich nehme mal an, daß es dir Männer gesagt haben, die nicht mal über die Bartheke gucken können und grad mal so die 1,70 - 1,80 m erreichen??? Mensch, wie primitiv sind denn solche Zwerge? Die versuchen, ihr Selbstbewußtsein (was sie nicht haben) an dir aufzupolieren, indem die dich wörtlich "klein" machen!!! Wie armselig und die haben einen IQ wie ein Knäckebrot...!!
Da spricht so viel Neid aus diesen Menschen, die selber nur als Mann einen Zwergenwuchs von 1,70 m haben oder sogar noch drunter sind. Ich stelle mir richtig bildlich vor, wie die Typen an dir aufgeschaut haben. Die selber nur 1,70 m, mit Bierwampe und kreisrundem Haarausfall. Außerdem, das haben doch bestimmt keine 20 Jährigen zu dir gesagt, oder? Die waren doch in deinem Alter? Sorry, aber wie blöd können solche Typen nur sein...!!! Solche Typen gehen dann natürlich auf solche blöden Feiern, weil die keine so tolle Frau (wie zum Beispiel dich)zu Hause haben und verheiratete Frauen mit Kindern abschleppen müssen..:Sorry, aber mehr fällt mir dazu nicht ein!!
Ich wünsch dir schöne Weihnachten und sei stolz auf dich, wie du bist!!
Littlekat
Angelika schrieb:
kormoran
Beiträge: 3276
Registriert: 29. Mai 2007, 21:56

Re: Es war einmal ein Mädchen....vorsicht, lang

Beitrag von kormoran »

liebe angie,

ein mutiger, toll geschriebener beitrag.
wenn ich deine zeilen lese kann ich den schmerz bis hierher fühlen. und ich meine darin, dahinter, auch die überwindung wahrzunehmen, die es dich kostet, dich zu öffnen. du hast enormen mut und machst dich immer wieder von neuem auf den weg, obwohl ich so gut verstehen kann dass du dich nur noch in deinen eigenen 4 wänden verkriechen möchtest.

wenn ich deine zeilen lese und über deine geschichte nachdenke, dann wird mir ganz stark bewusst, wie sinnlos, wie arg es - vordergründig - ist, dir zu sagen: sei lieb zu dir. liebe dich selbst und dann werden auch wieder die menschen positiv auf dich zugehen.

es erinnert mich an die zeit als ich in der arbeit w.o. gegeben habe, eingeknickt bin unter den ständigen sticheleien der kollegInnen, schließlich gegangen bin. meine welt sah so aus, dass da nur ablehnung war, wohin ich auch blickte. in der arbeit, in der fortbildung, im schwindenden freundeskreis. auch mir hat die therapeutin immer und immer wieder vorgebetet, dass ich mich selbst annehmen muss, dann erst würden die anderen mich annehmen können.

es klingt richtig, mit dem kopf wissen wir auch, dass es richtig ist, aber: zu dem zeitpunkt ist es nicht machbar. es scheint unmöglich, und zu dem zeitpunkt verstand ich es auch so: ich bin selbst schuld, nur ich muss handeln damit es mir besser geht; bloß, mit welcher kraft, mit welcher zuversicht, wenn nichts, gar nichts von außen kommt, vielleicht niemals wieder? wenn ich doch selbst ganz verkehrt bin, innerlich wie äußerlich, und mich doch nicht verwandeln kann in etwas, das anerkannt wird?

irgendwann im laufe der therapie hat es sich gewandelt. gegen meinen harten schädel ist doch ein neuer zugang zu mir selbst entstanden, und nach und nach überraschten mich neue begegnungen ... alleine hätte ich das aber nicht geschafft, und es hat lange gedauert. wie es genau geht ist mir auch nicht ganz klar. ein wichtiges element war sicherlich die therapiesituation, dass da jemand war, wo mich annimmt und eisern dagegen auftritt, wenn ich mich selbst schlechtmache.

es war einmal ein mädchen - das mädchen ist erwachsen geworden, hat gelernt, in der welt zu den bedingungen, die es vorgefunden hat, zu überleben. du bist für alle da, leistest mehr als die anderen, findest so anerkennung. erfüllst die normen, und mehr als das, weil dein körper eine norm überschreitet.
das kleine mädchen, das ausgegrenzt und gedemütigt wurde, dem die eltern "ein schloss gebaut" haben, gibt es noch. man könnte sagen, dein "inneres kind".

du schreibst:
Würde ich etwas anders machen, wenn ich noch einmal Kind wäre?

Bestimmt, wenn ich wüßte was.


das kind wusste es nicht anders - und es ist an nichts schuld.
wie oft habe ich mich selbst dafür angeklagt, dass ich in meiner jugend nicht mehr begriffen habe, mich nicht auf die hinterbeine gestellt ...
wir konnten nicht anders.

ein bisschen ist mir danach, in diese vergangenheit einzugreifen und die eltern, die lehrer, zu schütteln. schaut, das mädchen, ja denkt ihr euch nichts? was es braucht, um sich zu entfalten, um stark und selbstbewusst zu bleiben?

aber das hat heute keinen sinn. sinn macht es, sich selbst zu verzeihen, und: den schmerz, die wut, über die verletzungen, darüber, alleingelassen worden zu sein oder nicht unterstützt, zu spüren und loszulassen.

zu "heilen", das mädchen innerlich zu beschützen, zu trösten, und es spüren zu lassen, dass es vollkommen in ordnung ist. ganz langsam, von innen nach außen, kann das mädchen in die heutige erwachsene angie hinein wachsen, und nach und nach die harten schalen und mauern ablegen, die es brauchte, um zu überleben, die aber das selbstbewusste, starke mädchen, das weiß, was sie will, in ihrer entfaltung behindern, ihre gefühle und ängste niederhalten.

ich finde es toll, dass du dich selbst in schutz nimmst, dass du es aber nicht damit belässt, sondern wege suchst, wie du wieder "raus" kannst aber unter neuen bedingungen. angenommen werden, geliebt werden, anerkannt sein für das, was du bist und nicht für äußerlichkeiten, leistung, bravsein.

ich wünsche dir alle kraft der welt und unterstützung durch die richtigen menschen, um da hinzukommen. du hast gelernt, zäh zu sein - wenigstens auf diesem weg ist das nützlich. du schaffst das!

alles liebe
kormoranin
 http://www.depressionsliga.de
*** zurück ins leben!
SisterGoldenHair
Beiträge: 1485
Registriert: 2. Aug 2007, 14:23

Re: Es war einmal ein Mädchen....vorsicht, lang

Beitrag von SisterGoldenHair »

... ich will Dir was sagen, Angie - ich glaube, ich bin auf einem guten Weg...

Seit ich längere Zeit in der Psychiatrie war, hat sich - so meine ich - eine Menge verändert - und ich habe festgestellt - es gibt sie noch, die Menschen, "mit denen man etwas anfangen kann".

Der Spruch war wirklich "saublöd", und wenn Du eine andere Meinung von Dir und Deinem Lebenslauf hättest, hättest Du da wahrscheinlich auch ganz locker drüber gestanden...

Was mich jedoch ein wenig verwundert - wenn Du einstmals ein selbstbewußtes Kind warst, muß man Dir in Deinem Elternhaus gewisse Dinge vermittelt haben... daß es dann so entgleisen konnte, überrascht mich etwas.

Was das Treffen angeht - das kenne ich auch zur Genüge - durch das Forum WKW ist z. B. wieder ein Kontakt entstanden zu meiner alten Grundschulklasse - ein paar treffen sich regelmäßig, es gibt demnächst auch ein offizielles Klassentreffen - und es hat mich SO viel Überwindung gekostet, auch mal zu einem der Treffen zu gehen... aber als ich da war, waren wir uns überhaupt nicht fremd, und es war ein wirklich schöner Abend !

Wir haben viel gelacht, Neuigkeiten ausgetauscht, auch über alte Zeiten gesprochen, und ich fühlte mich gut aufgehoben in der Gemeinschaft !

Nur Mut - einen Schritt nach dem anderen - am Anfang ist man vielleicht etwas unsicher, aber mit jedem Mal geht es besser.

Eine Freundin hatte die "Hausaufgabe" bekommen von ihrer Thera, gestern nach SB in die Altstadt zu fahren, nachmittags. Sie fand dort nicht die Bekannten, die evt. kommen wollten, aber sie hat dennoch einen Kaffee getrunken in dem Café, und hat sich gefreut, daß sie ihre "Hausaufgabe" gemacht hat...

Ich kann nur sagen - "es" wird nicht besser, wenn wir uns zu hause einmauern... ;o)

Und was diese "Veranstaltung" betrifft mit diesem blöden Spruch - da warst Du einfach zur falschen Zeit am falschen Ort.

Ich hatte in jungen Jahren auch keine Markenklamotten - das konnten wir uns gar nicht leisten, und damals hat auch noch niemand so sehr drauf geschaut wie heute - vorne die tolle Fassade und dahinter oftmals nur heiße Luft - das isses ja auch nicht...

Ich bin aufs Gym noch teilweise mit selbstgenähten Hosen gegangen in der 8. Klasse... (!) meine Mutter war eine gute Schneiderin - sie konnte alles, von Hosen über Röcke bis zu Blazern... natürlich gab es auch (wenige) Klassenkameradinnen, die richtig viel Geld hatten, und immer gekleidet waren nach dem letzten... oder neuesten Schrei...

und noch viel mehr konnten wir uns nicht leisten - ich habe u. U. darunter gelitten - daß Interessen und Talente nicht gefördert werden konnten mangels "Masse" - ein Plus war aber, daß ich sehr gut gelernt habe mit Geld umzugehen - und ich bin von diesen "Pseudo-Befriedigungen" inzwischen ziemlich weg, und das ist gut so - je weniger materielle Dinge man braucht, um so besser ist es - ich fahre nun seit fast 4 Jahren eine kleine Rappelkiste, und ich trage gerne Outdoorhosen von einem bekannten Discounter - Größe 164 - sehen gut aus, sind super bequem und passen sehr gut zu mir :o)
obwohl man die eigentlich wahrscheinlich nicht kaufen dürfte bei den Preisen...
aber momentan habe ich die Kohle halt auch nicht so fett...

Versuch einfach mal, Dir nicht so viele Gedanken zu machen, wie Du auf andere wirkst.
Ich würde mich auch nicht mehr "so ins Zeug legen", um gut anzukommen auf der Arbeit - ich habe die Erfahrung gemacht, daß man dann meistens nur (wieder) ausgenutzt wird.
Entweder sie mögen Dich, oder sie mögen Dich nicht... aber sie sollen Dich nicht nur mögen, weil Du viel für sie arbeitest - das ist auch nicht das, was Du im Grunde möchtest... Du willst geachtet und geliebt werden so wie Du bist. und das ist auch völlig ok.

Es muß Dich auch nicht jeder mögen - und es ist wichtig, auch mal wieder NEIN sagen zu können... ;o)

Liebe Grüße
Ulli


***

"die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern, dass er nicht tun muss was er nicht will"

:o)



(Jean-Jacques Rousseau)
Joy

Re: Es war einmal ein Mädchen....vorsicht, lang

Beitrag von Joy »

Hallo Angie,

ich bin in deinem Alter und auch für eine Frau sehr gross geraten mit allen "Folgeproblemen". Wie gerne würde ich mir ein Stück meiner Beine abhacken. Aber dann denke ich mir, der Rest passt dann auch nicht mehr so richtig.

Ich kann dir nicht wirklich einen Rat geben. Jeder geht damit anders um und macht andere Erfahrungen. Vielleicht hilft es, wenn man sich austauscht und Stück für Stück an Lösungen arbeitet.

Viele Grüsse
Joy
SP2
Beiträge: 159
Registriert: 11. Sep 2008, 14:51

Re: Es war einmal ein Mädchen....vorsicht, lang

Beitrag von SP2 »

Hallo Angie.

Dein Posting ist unheimlich mutig und ehrlich - es macht mich tief betroffen.

Es zeigt deutlich, welche Anstrengungen man andauern unternimmt, um die Anerkennung anderer zu erfahren und sich dadurch immer nur noch tiefer in den "eigenen Schlamassel" fährt.

Die Sehnsucht nach Liebe und Anerkennung bestimmt uns und unser Tun, solange bis wir dasselbe in uns finden können.

Deine Worte klingen so verletzlich und zart - das genaue Gegenteil zu deiner Körpergröße.

Auch ich finde gewissen Parallelen zu meiner Geschichte. Auch ich war immer "anders", habe nie richtig dazu gehört, habe viele Dinge getan, UM dazuzugehören und mein angeblich so großes Selbstbewusstsein war immer nur gespielt und aufgesetzt. So wie ich mich gerne gesehen hätte, nie aber tatsächlich war.

Deine offenen Worte haben mich tief berührt, schwer getroffen, aber irgendwie auch getröstet. Schwer zu beschreiben..

AUF JEDEN FALL DANKE, ANGIE!!!!!!!!!!
______________________________

"Der Gesunde hat tausend Wünsche. Der Kranke nur einen einzigen: ..wieder gesund zu werden."
tallgirl
Beiträge: 340
Registriert: 25. Jul 2005, 07:46

Re: Es war einmal ein Mädchen....vorsicht, lang

Beitrag von tallgirl »

Kann sich noch jemand daran erinneer, wie leicht es in der Kindheit gewesen ist, sich einfach an einen anderen Ort zu beamen, wenn es einem schlecht ging.
Wie schnell es ging sich vorzustellen, dass man zum Beispiel eine reiche Prinzessin ist und die Eltern sind der König und die Königin von welchem Staat auch immer und man braucht nicht in die Schule sonder hat Privatunterricht.
Man muss sich keine doofen Sprüche anhören denn es sind in diesem Fall die anderen, die Deine Aufmerksamkeit wollten und man hatte große Hunde und jede Menge Bodyguards die einen vor mentalen und körperlichen Sprüchen schüzten.
Diese Bodyguards waren meine Eltern. Zuhause war ich in Sicherheit, genau wie heute.

Jemand hat mir geantwortet (sorry, ich habe den Namen vergessen) dass er zu Klassentreffen geht und sich darüber gewundert hat, wie schön es doch gewesen ist.
Tut mir leid aber diese Option ist ein definitives "NO GO".
Ich weiß nicht wie schlimm Deine Schulzeit gewesen ist aber wenn sie auch nur Ansatzweise meiner entsprach, dann würdest auch Du nicht im entferntesten darüber nachdenken.
Warum soll ich mich ausgerechnet mit den Leuten an einem Tisch setzen, die mich jahrelang gedemütigt haben? Warum?
Ich bin nicht Jesus und kann und will nicht allen Menschen verzeihen. Das übersteigt meine Kraft bei weitem.
Bitte nicht böse sein.
Liebe Grüße



Angie



Du kannst die Wellen nicht stoppen. Du kannst nur lernen, auf ihnen zu reiten.
SisterGoldenHair
Beiträge: 1485
Registriert: 2. Aug 2007, 14:23

Re: Es war einmal ein Mädchen....vorsicht, lang

Beitrag von SisterGoldenHair »

... nee, Angie, das war wohl ein bißchen daneben von mir, sorry - ich hatte in dieser Klasse nicht so schlechte Erfahrungen gemacht - ich wollte damit nur sagen, daß es mir auch seit langer Zeit schwer fällt, unter Menschen zu gehen, und es im Ergebnis positiv war, als ich mich dazu überwunden habe.

Ich habe mich frühzeitig Tieren zugewandt, schon als Kind - das war mein Trost, und Tiere begleiten mich bis heute auf meinem Weg.

Bei mir hat sich im letzten Jahr einiges verändert, und ich glaube, je "näher wir uns selbst kommen", um so eher können wir auch mit anderen Menschen wieder in Kontakt kommen.

Liebe Grüße
Ulli


***

"die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern, dass er nicht tun muss was er nicht will"

:o)



(Jean-Jacques Rousseau)
tallgirl
Beiträge: 340
Registriert: 25. Jul 2005, 07:46

Re: Es war einmal ein Mädchen....vorsicht, lang

Beitrag von tallgirl »

Oh...dann habe ich Dich wirklich falsch verstanden, das tut mir leid.

Ich bin auch mit Tieren groß geworden. Wir hatten immer Katzen und auch heute habe ich eine Katze. Ohne sie wäre ich an so manchen Tagen in dem es wirklich dunkel ist, völlig aufgeschmissen. Sie merkt es wenn es mir schlecht geht uns läßt mich dann auch nicht aus den Augen. Sie legt sich bei mir vor den Bauch und fängt an zu schnurren. Das beruhigt ungemein.

Es ist schlimm sagen zu müssen aber manchmal ziehe ich Tiere Menschen vor.

Ich glaube ich versuche gleich einmal eine Runde spazieren zu gehen um mir die immer gut gelaunten Paar anzuschauen die Hand in Hand durch den Wald laufen.

Mit der richtigen Musik in meinen Ohren kann ich auch dass zumindest für kurze Zeit ertragen.
Liebe Grüße



Angie



Du kannst die Wellen nicht stoppen. Du kannst nur lernen, auf ihnen zu reiten.
SisterGoldenHair
Beiträge: 1485
Registriert: 2. Aug 2007, 14:23

Re: Es war einmal ein Mädchen....vorsicht, lang

Beitrag von SisterGoldenHair »

... der Himmel über dem Saarland ist strahlend und wolkenlos blau... *freu*

Ich werde heute meine Pferde besuchen, und einen Spaziergang mit "unserem" Hund machen - es ist eigentlich der Hund meines Pferdementors...

ja, wir hatten auch immer Katzen - sie verstehen sehr viel und verbreiten eine Art von Gemütlichkeit - und ich verstehe Dich sehr gut - ich ziehe auch die meisten Tiere vielen Menschen vor - denn Tiere sind ja bekanntlich die besseren Menschen ;o)

Das mit den gut gelaunten Paaren macht mir schon lange nichts mehr aus - entweder sehe ich sie nicht - oder liegt es grundsätzlich daran, daß mir irgendwie gar nicht so viele gut gelaunte Paare begegnen ;o) ok, das ist auch kaum zu erwarten, wenn man selten unter Menschen geht..... in jüngeren Jahren hat es mir sehr viel ausgemacht, wenn ich solche Paare sah - ich glaube aber, man betrachtet das sehr selektiv, wenn man sich so einsam fühlt. Ich kenne viele Leute, aber ich kenne nur wenige Paare, die sich wirklich gut verstehen................ ;o)

Liebe Grüße und einen schönen Tag trotz allem

Ulli

... ich will mal sehen, ob ich heute auch eine Kerze der Hoffnung anzünden kann in unserer Kapelle, oder ob schon alle "Plätze belegt" sind... ;o) wäre schön, wenn wir hier eine kleine Lichterkette entfachen könnten... von Nord nach Süd, von Ost nach West... :o)


***

"die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern, dass er nicht tun muss was er nicht will"

:o)



(Jean-Jacques Rousseau)
feuerfisch
Beiträge: 1118
Registriert: 15. Jan 2005, 01:45
Kontaktdaten:

Re: Es war einmal ein Mädchen....vorsicht, lang

Beitrag von feuerfisch »

Hai Angelika

Meine Kindheit und Jugend war auch recht übel, in erster Linie allerdings wegen meiner Eltern. Dazu kam dann auch noch die Geschichten mit der Schule, was rein logisch war, denn ich konnte nie jemanden nach Hause einladen, ich zitterte und war insgesamt ein recht verängstigtes Kind. Ich hatte auch nie Freunde.

Aber als ich vor ein paar Jahren tatsächlich zu einem Klassentreffen ging, da haben mich die beiden die mich täglich drangsaliert haben sehr überrascht: vor versammelter Mannschaft, also vor unserer gesamten früheren Klasse, entschuldigten sie sich für ihr Verhalten. Als sie älter wurden ging ihnen auf wie gemein und fies sie damals zu mir waren.
Sicher, das macht es nicht besser was sie getan hatten, es ändert nichts, aber diese Entschuldigung tat mir doch schon gut und ich fühlte mich in diesem Moment - Jahrzehnte nach unserer Schulzeit - zum ersten Mal aufgenommen in die Klassengemeinschaft.

Liebe Grüße

feuerfisch

.
Es gibt 1000 Gründe alles beim Alten zu lassen und nur einen einzigen etwas zu ändern - DU HÄLTST ES EINFACH NICHT MEHR AUS!
SisterGoldenHair
Beiträge: 1485
Registriert: 2. Aug 2007, 14:23

Re: Es war einmal ein Mädchen....vorsicht, lang

Beitrag von SisterGoldenHair »

... Kinder - und nicht nur Kinder - können ja richtig gemein sein...

wir waren hier in der Ecke 3 Mädchen - die anderen beiden waren 1 Jahr älter als ich - wenn sie gut drauf waren, durfte ich mitspielen, wenn sie etwas aushecken wollten, haben sie mich verkloppt, oder sonst irgendwelche Gemeinheiten ausgebrütet.
z. B. mit einer Spritzflasche fiese Gemeinheiten vor unser Haus auf die Straße "geschrieben"... ich habe sie manchmal von unserem Heuspeicher oben durch die Dachluke beobachtet... ;o)

Manchmal brachte ich ein "Geschenk" mit zum Spielen - da fing das Verbiegen schon an...
wenn man schon als Kind meint, sich "einkaufen" zu müssen, um akzeptiert zu werden..... *brech* sorry... na ja...

mit einer von den beiden Mädels bin ich noch recht gut befreundet seit vielen Jahren, aber da habe ich eine Idee - ich muß ihr bei Gelegenheit mal von den fiesen Sachen erzählen, ob sie das überhaupt noch weiß................. ;o)

Feuerfisch, bist Du wieder zu hause ?
Ich hoffe, es geht Dir besser !

Liebe Grüße
Ulli


***

"die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern, dass er nicht tun muss was er nicht will"

:o)



(Jean-Jacques Rousseau)
feuerfisch
Beiträge: 1118
Registriert: 15. Jan 2005, 01:45
Kontaktdaten:

Re: Es war einmal ein Mädchen....vorsicht, lang

Beitrag von feuerfisch »

Hai UJ

Nicht wirklich Zuhause - `Urlaub´ über Weihnachten, leider nur bis heute.
Ich tu mich diesmal schwer mich einzugewöhnen

Zumal die Therapeutin mir vorgeschlagen hat dieses Mal nicht nur Gefühle und Grenzen zu bearbeiten, sondern auch mit ihr zusammen hinter meine Todessehnsucht zu schauen. Und davor habe ich verflixt viel Angst, deenn dazu darf ich diese Gedanken nicht unterdrücken, sondern muss sie sozusagen `hochkochen´ lassen um sie dann wieder unter Kontrolle zu bringen.

Wirklich, ich habe ne Heidenangst davor!
Aber ich vertraue der Therapeutin, sie hat mich auch letztes Mal betreut und die Klinik hat mir viel geholfen. Und auch jetzt wird im Vorfeld (wir haben noch nicht damit begonnen) schon vieles vorbereitet: direkt nach den Stunden bei ihr kann ich sofort ins Werken oder Töpfern, ich habe einen Platz bekommen um mit meinen Steinen zu arbeiten, denn das fährt mich wieder runter und mir wird ringsum auch vom Pflegeteam Hilfe angeboten - mal schauen ob ich die auch annehmen kann

Liebe Grüße und einen guten Rutsch!

feuerfisch


@ Angelika

Sorry das ich hier deinen Thread störe! Das war auch nur dies eine Mal - bin ja gleich wieder weg in Klinik.
Wäre schön wenn du das nur als kurzes Zwischenspiel anscheuen könntest, denn ich wollte dein Thema wirklich nicht stören!

Auch dir liebe Grüße und einen guten Rutsch!

feuerfisch

.
Es gibt 1000 Gründe alles beim Alten zu lassen und nur einen einzigen etwas zu ändern - DU HÄLTST ES EINFACH NICHT MEHR AUS!
SisterGoldenHair
Beiträge: 1485
Registriert: 2. Aug 2007, 14:23

Re: Es war einmal ein Mädchen....vorsicht, lang

Beitrag von SisterGoldenHair »

... ich bin mir sicher, Angelika fühlt sich von Dir nicht gestört, Feuerfisch ! ;o)

das ist ein schweres Thema, aber es klingt so, als seiest Du in guter Obhut ! sicher wirst Du aufgefangen, wenn es ganz schwierig wird!

und ich glaube, es ist gut, daß Du trotz großer Bedenken wieder hin gegangen bist !

Einen Drücker und alles alles Liebe ! :o)

ja - bald kommt ein neues Jahr, und ich hoffe, es wird ein gutes, besseres für Dich !!

Liebe Grüße
Ulli


***

"die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern, dass er nicht tun muss was er nicht will"

:o)



(Jean-Jacques Rousseau)
Antworten