An die Geheilten: berichtet bitte von Euren positiven Therapieerfolgen

Yulu
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An die Geheilten: berichtet bitte von Euren positiven Therapieerfolgen

Beitrag von Yulu »

Hallo liebe Leidensgenossen,

mir ist aufgefallen, dass in diesem Forum vor allem über die Misserfolge von Therapien gesprochen wird. Nun ja, diese Misserfolgsorientierung ist ja auch Teil unseres Krankheitsbildes. Ich selbst stehe gerade davor eine neue Therapie anzufangen bzw. einen Therapeuten zu suchen.

Aus diesem Grund habe ich eine Bitte an Euch. Wenn Ihr eine Therapie gemacht habt und von Euren Depressionen weitestgehend geheilt wurdet, dann schreibt doch in dieses Forum und macht den anderen Mut.

Ich wäre Euch sehr dankbar - denn die Hoffnung stirbt als letztes.
Clown
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Re: An die Geheilten: berichtet bitte von Euren positiven Therapieerfolgen

Beitrag von Clown »

Hallo Yulu,

guggscht du hier :

http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1159875079

Viel Spaß beim Schmökern,
Clown
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
Eckhart Tolle
FönX
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Re: An die Geheilten: berichtet bitte von Euren positiven Therapieerfolgen

Beitrag von FönX »

Ob ich geheilt bin, weiß ich nicht. Aber eins ist sicher: Ich fühle mich sehr viel besser, nachdem ich in der Medizinisch Psychosomatischen Klinik in Bad Bramstedt war. Depressive Abstürze gab es trotz verschiedener größerer Probleme seit fast 6 Wochen keine.

Zum Erfolg trugen mehrere Faktoren bei:

1. ich wusste, woran ich arbeiten wollte. Hatte aber keine Ahnung, wie. Das wurde mir dort gezeigt.
2. ich hatte eine persönliche Therapeutin, zu der ich eine optimale Beziehung aufbauen konnte
3. das verhaltenstherapeutische Konzept war genau, was ich brauchte
4. die Mitpatienten bildeten die für mich optimale Gruppe, mit der Gruppentherapie nur noch gelingen kann.
5. die Werkzeuge, die mir die Klinik vermittelt hat, wirken noch heute. Sie sind einfach, probat und lassen sich mit wenigen Worten erklären.
6. ich war in der "richtigen" Verfassung für DIESE Klinik zu DIESER Zeit mit DIESEM Konzept. Nach der ganzen Schei*e, die ich in den letzten Jahrzehnten erlebt habe, freue ich mich über diesen Erfolg.

Was mir dort nicht gelang:
Ich bin lange nicht so belastbar wie vor meinem Zusammenbruch. Das Leistungsniveau ist nach wie vor ziemlich niedrig. Aber ich sehe wieder in Farbe, arbeite selbstständig und verdiene ein paar Euro. Mein Leben fühlt sich wieder gut an. Und trotz der ganzen Weltkrisen blicke ich in Farbe nach vorn!

Das waren meine 2Cents

Liebe Grüße
FönX

Bei riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage oder schlagen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
rm
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Registriert: 5. Nov 2006, 15:46

Re: An die Geheilten: berichtet bitte von Euren positiven Therapieerfolgen

Beitrag von rm »

....guten 4. Advent hier und danke auch Phönix: kann das Geschriebene von ihm voll unterschreiben, allerdings sind meine Erfahrungen etwas vielschichtiger, wobei ich davon ausgehe, daß dies bei IHM/ Dir auch so ist.

Beste Grüße,
Reinhart

Juchuuu, ich scheine wieder in's Forum zu kommen!!! Ein Wunder nach dem anderen ....
Grenzgängerin
Beiträge: 618
Registriert: 25. Mär 2005, 23:44

Re: An die Geheilten: berichtet bitte von Euren positiven Therapieerfolgen

Beitrag von Grenzgängerin »

Als geheilt würde ich mich nicht bezeichnen, aber ich bin seit etwa einem Jahr wieder symptomfrei und mache seit Sommer 2007 keine Psychotherapie mehr.

Psychotherapie habe ich zwischen 2002 und 2007 gemacht, ambulant und zwischendurch fünfmal stationär. Besonders meine ambulante Therapeutin hat mir unheimlich geholfen. Es hat einfach gepasst und ich konnte in dieser Beziehung so viel nachholen, dass das nachhaltig aufgefüllt hat, was mir vorher fehlte.

Ich bin ausgeglichener, habe eine stabilere Grundlage und viele Dinge gelernt, die ich heute anwenden kann.

Ich kann zur Psychotherapie nur raten. Allerdings sollte man sehr gut darauf achten, dass es zwischen Therapeut und Klient passt. Ich weiß, dass Therapieplätze in Deutschland schwer zu bekommen sind und oft lange Wartezeiten durchzustehen sind. Das macht es natürlich schwer, nicht einfach den zu nehmen, wo es am schnellsten klappt, auch wenn es sich vielleicht nicht so 100-prozentig stimmig anfühlt.

Aber manchmal kann es vielleicht sinnvoll sein, länger zu warten und dann eine Therapie zu bekommen, in der es wirklich vorwärts geht.

Alex

(P.S.: ich habe meine Therapie übrigens nicht über eine niedergelassene ambulante Therapeutin gemacht, sondern in einer Frauenberatungsstelle bei einer Sozialpädagogin mit entsprechenden Zusatzausbildungen. Ich habe für die Therapie selbst bezahlt (aber nicht so viel wie den Stundensatz, den eine normale niedergelassene Therapeutin abrechnet.)
Lee
Beiträge: 1074
Registriert: 5. Jul 2004, 16:42

Re: An die Geheilten: berichtet bitte von Euren positiven Therapieerfolgen

Beitrag von Lee »

Hallo, Yulu,

ich frage mich gerade, ob es das überhaupt gibt, Misserfolge von Therapien. Auch eine Enttäuschung bedeutet einen Schritt vorwärts. Das meine ich weder suggestiv noch zynisch, sondern wörtlich.

Meine Verhaltenstherapie war in doppeltem Sinne erfolgreich, obwohl sie "eigentlich" misslungen ist: Meine Symptomatik ist noch da, d.h. ich bin nicht "geheilt", aber ich habe keine Angst mehr vor den Symptomen und lasse mich daher durch sie nicht mehr so einschränken. Zweitens kam es zum Schluss der Therapie zu einer Retraumatisierung, die nicht mehr bearbeitet wurde. Das hat unendlich geschmerzt und tut es noch - aber ich möchte diese Erfahrung trotzdem nicht missen. Ich bin dadurch ein anderer Mensch geworden. Einer, der seine depressionsauslösenden Illusionen und Hoffnungen aufgegeben hat und vom Thera auf sich zurückgeworfen wurde. Seitdem geht es mir paradoxerweise besser. Ich fühle mich wieder - und die Damen in Schwarz hat ein wichtiges Argument verloren: Wenndanns ("Wenn ich erst dieses Problem gelöst habe, dann geht's mir gut") sind keine Option mehr.

Viele Grüße

Lee
steppenwolf1

Re: An die Geheilten: berichtet bitte von Euren positiven Therapieerfolgen

Beitrag von steppenwolf1 »

Hallo Lee,

Edit ... [...]

Wie meinst Du das, Deine Symptome sind immer noch da, aber alles andere war erfolgreich ?

Viele Grüße, s.wölfin
flora80
Beiträge: 3620
Registriert: 24. Mär 2003, 18:48

Re: An die Geheilten: berichtet bitte von Euren positiven Therapieerfolgen

Beitrag von flora80 »

Hallo,

"geheilt" ist ein großes Wort... Es geht mir nach mehreren Therapien und nach mittlerweile sechs Jahren damit sehr viel besser, als vorher. Es war und ist ein langer Weg, aber ich empfinde es als absolut lohnend, ihn zu gehen. Zur Stabilisierung bin ich immernoch in Therapie, aber ich kann wirklich von mir behaupten, dass es deutlich besser ist und ich mittlerweile ein (auch gefühlsmäßig) ziemlich "normales" Leben führen kann, inklusive Beruf, Haushalt, Freundschaften, Hobbies, etc... DAS wäre zu Beginn meiner Therapie nicht möglich gewesen!

Liebe Grüße, Flora
Lee
Beiträge: 1074
Registriert: 5. Jul 2004, 16:42

Re: An die Geheilten: berichtet bitte von Euren positiven Therapieerfolgen

Beitrag von Lee »

Hi Steppi,

das heißt, dass ich eine depressive Ader habe oder gut geübt bin in depressivem Denken oder was auch immer. Ich bin nicht frei "davon" und kann nicht einschätzen, ob ich es jemals sein werde. Letzteres ist mir aber nicht mehr so wichtig.

Ich denke inzwischen nicht mehr: "Och nee, geht das schon wieder los? Wie tief wird es diesmal gehen?", sondern etwa: "Tach, da bist du wieder. Von mir aus. Mach was du willst, bleib oder geh, ich höre dir nicht mehr zu und werde mich konträr zu dem verhalten, was du mir einflüsterst." Und dann lege ich mich nicht aufs Sofa, höre Deprimucke oder denke "Ich fühle mich schlecht" o.a. - obwohl ich genau das am liebsten tun würde, sondern zwinge mich zu einem Spaziergang und denke gezielt was Neutrales. Mir hilft dieses Vorgehen, die Depression nicht ausufern zu lassen. Sie kommt vielleicht immer wieder, aber ich kann sie abkürzen.

Heißt, ich habe in der Therapie gelernt, dass ich meiner Symptomatik nicht hilflos ausgeliefert bin, sondern nur denke, dass ich es bin. Das ist ein großer Unterschied.

Ich hoffe, nun ist es etwas klarer.

Viele Grüße

Lee
colien
Beiträge: 16
Registriert: 17. Dez 2008, 11:58

Re: An die Geheilten: berichtet bitte von Euren positiven Therapieerfolgen

Beitrag von colien »

hallo habe erfolgreich therapie gemacht und beendet. 1 1/2 war ich beim psychologen war super. habe viel gelernt. über selbsthypnose und autogenestraining.wende es immer noch an jeden tag. habe gerade meinem mann geholfen das rauchen aufzugeben. einfach supper gut. ist für jeden gut und lernbar. ich war auch tief unten. bin wieder ganz oben. einfach toll.
BeAk

Re: An die Geheilten: berichtet bitte von Euren positiven Therapieerfolgen

Beitrag von BeAk »

Lieber Hase,

wie lange hat diese super Therapie denn gedauert, 1 1/2 Tage, Wochen, Monate oder Jahre?
steppenwolf1

Re: An die Geheilten: berichtet bitte von Euren positiven Therapieerfolgen

Beitrag von steppenwolf1 »

Hi Bea,

Minuten

Hi Lee,

danke. Es ist schwierig manchmal das so zu sehen. Der innere Schweinehund doch bisweilen größer als der Wille .
Hab mir viel vorgenommen über die freien Tage ! Aber vllt. liegt auch ein wenig bis ein bißchen mehr Schnee.

Grüße und ein gesundes Neues Jahr !

s.wölfin
fessus
Beiträge: 5
Registriert: 15. Dez 2008, 20:43

Re: An die Geheilten: berichtet bitte von Euren positiven Therapieerfolgen

Beitrag von fessus »

Hallo Yulu,
Therapie ist auf jeden Fall sinnvoll, ein guter Therapeut um so mehr. Es ist ganz einfach - Therapeut wird für die Sitzung bezahlt (die zahlt ja Krankenkasse, meistens!!!), es gibt einfach wenige THERAPEUTEN DIE WIRKLICH am schnellen Erfolg interresiert sind, so wie an der Börse, nach Motto melke eine Kuh solange es geht. Was ich damit sagen will - such Dir bitte einen guten Therapeuten, der nicht nur Deine Heulerei anhört sondern nach einer Lösung sucht um Dir zu helfen. Bin zwar selber seid Langem in einer Zwickmühle jedoch kan noch klar denken. Gib nicht auf - wäre zu Schade.
BeAk

Re: An die Geheilten: berichtet bitte von Euren positiven Therapieerfolgen

Beitrag von BeAk »

Lieber Krajoh,

hier kann ich dir zustimmen.

Und wer ein lösungsorientierte Psychotherapie machen will, mit konkreter Arbeit an konkreten Problemen wende sich am besten an einen Verhaltenstherapeuten.

Denn tiefenpsychologisch fundiert arbeitende Therapeuten und Analytiker halten nicht viel von konkreter Arbeit. Sie interessieren sich nur für das, was man erlebt hat. Und machen keine Hilfsangebote.
Lee
Beiträge: 1074
Registriert: 5. Jul 2004, 16:42

Re: An die Geheilten: berichtet bitte von Euren positiven Therapieerfolgen

Beitrag von Lee »

Hi Beatrix,

>>> Denn tiefenpsychologisch fundiert arbeitende Therapeuten und Analytiker halten nicht viel von konkreter Arbeit. Sie interessieren sich nur für das, was man erlebt hat. Und machen keine Hilfsangebote.

Ich kann deine Erfahrung nicht bestätigen. Hilfsangebote und konkrete Ratschläge habe ich von Vertretern aller drei kassenfinanzierten Schulen zu hören bekommen. Auch ungebeten.

Viele Grüße
Lee
colien
Beiträge: 16
Registriert: 17. Dez 2008, 11:58

Re: An die Geheilten: berichtet bitte von Euren positiven Therapieerfolgen

Beitrag von colien »

es waren 1 1/2 jahre 2 mal die woche. und trainig zu hause
flora80
Beiträge: 3620
Registriert: 24. Mär 2003, 18:48

Re: An die Geheilten: berichtet bitte von Euren positiven Therapieerfolgen

Beitrag von flora80 »

Hallo Bea,

Denn tiefenpsychologisch fundiert arbeitende Therapeuten und Analytiker halten nicht viel von konkreter Arbeit. Sie interessieren sich nur für das, was man erlebt hat. Und machen keine Hilfsangebote.

zum 100sten Mal: DAS STIMMT SO NICHT!!!!!!!

Mehr sage ich dazu auch jetzt nicht mehr in deine Richtung, weil du an der Stelle wirkich komplett Beratungsresistent bist. Ich schreibe das Folgende auch nicht für dich, sondern für die vielen anderen da draußen, die sich von deinen Beschreibungen einer tiefenpsychologischen Therapie abschrecken lassen. Es gibt natürlich Unterschiede in der Methode. aber es ist absolut subjektiv, was Mensch als hilfreich erlebt und es gibt viele Belege dazu, dass auch tiefenpsychologische Therapie sehr wirksam ist, sonst würde diese wohl kaum von den Krankenkassen übernommen. Es gibt Studien und eine allgemeine Richtlinie für Ärzte, dass bei Depressionen eine Verhaltenstherapie die wirksamste Methode ist in Kombination mit einer medikamentösen Therapie. Aber das ist eben nur eine Richtlinie und nicht allgemeingültig. Und es ist mitnichten so, dass eine tiefenpsychologisch orientierte Therapie keine Hilfestellung für den Alltag darstellen kann. Es kommt eben ganz auf die individuelle Situation an.

Grüße von Flora
Nico Niedermeier
Moderator
Beiträge: 2865
Registriert: 21. Mär 2003, 11:10

Re: An die Geheilten: berichtet bitte von Euren positiven Therapieerfolgen

Beitrag von Nico Niedermeier »

Ich glaube schon auch Bea, dass man sehr vorsichtig sein muss...auch ich kenne ne einige Analytiker, die sehr konkret mit Tipps, Ratschlägen, Verhaltensmepfehlungen arbeiten und die auch was von sich erzählen:-)
Also...das ist schon ein weites Feld und nicht nur ein schmaler Pfad
Dr. Niedermeier
BeAk

Re: An die Geheilten: berichtet bitte von Euren positiven Therapieerfolgen

Beitrag von BeAk »

Hallo zusammen,

wenn ich jetzt mal ganz genau überlegen, hat mein ehemaliger Therapeut zu Anfang auch gelegendlich Tipps oder einen Rat gegeben.
Er hat auch mal als Beispiel, sein Verhalten und das seiner Frau geschildert.
Zu Anfang hat er mir sogar meine psychische Situation erklärt. Zu Anfang.

Nur mit zunehmender Therapielänge kam rein garnichts mehr an Hilfe, Erklärungen oder was auch immer von ihm.

Und in den letzten Sitzungen durfte ich nicht mal mehr über meine Belastungen sprechen.

Und dieser Therapeut ist ein tiefenpsychologisch arbeitender konservativer Freudianer/Analytiker.
BeAk

Re: An die Geheilten: berichtet bitte von Euren positiven Therapieerfolgen

Beitrag von BeAk »

OK, Dr. Niedermeier,

Versuche ichs noch mal.

In der Verhaltenstherapie arbeitet ich ganz konkret an bestimmten mich störenden Problemen.
Das Problem wird von mir und der Therapeutin genau analysiert und dann besprochen wie es zu ändern ist. Die Änderung wird eingeübt. Dann wieder wird über Umsetzung der Änderung im Alltag gesprochen. Dann die Umsetzung begutachtet.

Und genau das verstehe ich unter therapeutischer Hilfe und unter konkreter Arbeit. Und diese Hilfe erwarte ich grundsätzlich von jedem Psychotherapeuten.
Und genau die ist in einer analytischen oder tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie nicht zu bekommen.

Diese therapeutische Arbeit ist aber nur die eine Hälfte meiner V-Therapie. Zusätzlich wird in meiner Verhaltenstherapie noch sehr intensiv an Themen aus der Vergangenheit/Kindheit oder auch Gegenwart gearbeitet und zwar in gleicher Intensität wie in der analytischen Psychotherapie.
BeAk

Re: An die Geheilten: berichtet bitte von Euren positiven Therapieerfolgen

Beitrag von BeAk »

Und hier ist die Vorgehensweise eines guten tiefenpsychologisch arbeitenden Therapeuten/Analytikers nachzulesen.

http://www.thorwart-online.de/Seite_Leistungen.htm
juliane07
Beiträge: 95
Registriert: 24. Feb 2009, 08:37

Re: An die Geheilten: berichtet bitte von Euren positiven Therapieerfolgen

Beitrag von juliane07 »

@krajoh,

>Therapie ist auf jeden Fall sinnvoll, ein guter Therapeut um so mehr. Es ist ganz einfach - Therapeut wird für die Sitzung bezahlt (die zahlt ja Krankenkasse, meistens!!!), es gibt einfach wenige THERAPEUTEN DIE WIRKLICH am schnellen Erfolg interresiert sind, so wie an der Börse, nach Motto melke eine Kuh solange es geht. Was ich damit sagen will - such Dir bitte einen guten Therapeuten, der nicht nur Deine Heulerei anhört sondern nach einer Lösung sucht um Dir zu helfen. Bin zwar selber seid Langem in einer Zwickmühle jedoch kan noch klar denken. Gib nicht auf - wäre zu Schade.<

Therapie ist sinnvoll, dem kann man grundsätzlich zustimmen, leider steht nicht auf dem Praxisschild des Thera´s wo seine Priorität liegt, dem melken der Kuh oder dem Therapieerfolg. Meine persönliche Erfahrung ist leider so dass es nur um das melken der Kuh ging. Man wartete mir Ratschlägen auf die bei Tageslicht betrachtet nur dazu geeignet gewesen wären noch weiter in den Sumpf der Konflikte zu versinken. Als er erkannte das ich ihn nicht um jeden Preis aus der Hand zu fressen bereit war zog er die genehmigten Sitzungen nur noch mehr oder weniger gelangweilt bis zum bitteren Ende durch um an dessen Ende es so zu drehen als ob ich die Thera abgebrochen hätte. Leider habe ich erst später durch die KK erfahren das die genehmigte Therapie eben ausgeschöpft war. Dieses Spiel habe ich erst im nachhinein nicht zuletzt dank des engen persönlichen Kontakts zu zwei weiteren Patienten dieses Typen wirklich durchschaut.
Wichtig zu erwähnen ist das wir alle drei ihn auf der verzweifelten bzw. angeratenen Suche nach einer möglichst baldigen Therapíe seitens unserer Ärzte nur der Tatsache wegen auf den "Leim" gingen weil er so gut wie keine Warteliste hat. Damit erklärt sich auch warum er seinen "Pfusch" bis zum Erbrechen durchzieht, und man wieder mehrfach beim Thema "melken" ankommt.

Trotzdenm bin ich dadurch Reicher geworden:
"An Erfahrung"

Gruß
juliane
chrigu
Beiträge: 2081
Registriert: 20. Mär 2006, 12:20

Re: An die Geheilten: berichtet bitte von Euren positiven Therapieerfolgen

Beitrag von chrigu »

Hi Bea,

dann versuch ich's auch noch mal:
>Und genau die ist in einer analytischen oder tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie nicht zu bekommen.>
Das stimmt nicht!

Die (konkrete Arbeit) war IN DEINER tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie nicht zu bekommen! Oder Du hast sie nicht als solche wahrgenommen. Anyway, Du schilderst Deine Erlebnisse und es wäre schön, wenn Du sie nicht wieder als allgemeingültig hinstellen würdest, sondern als das, was sie sind: Deine Erlebnisse.

Da kannst Du noch so viele Links hier reinstellen - ich kann Dir gerne Links reinstellen von einzelnen tiefenpsychologisch arbeitenden Therapeuten, die in ihrer Beschreibung ganz anders klingen als Dein Thorwart.

Außerdem ist es auch eine Definitionsfrage, was man als Hilfe sieht. Manche brauchen ganz konkrete Tipps a la "dann machen sie nächste Woche das und das", für andere ist es eine viel größere Hilfe, die Zusammenhänge und Ursachen zu durchschauen. Woher willst Du wissen, was die anderen brauchen?

Weißt Du, mir bekommen zum Beispiel Milchprodukte nicht wirklich gut. Würde ich Deinem Beispiel folgen, müsste ich jetzt in jedem Thread, in dem das Stichwort "Milch", "Joghurt" oder "Käse" fällt schreiben, dass Milchprodukte total schlecht sind - obwohl das ja nur für mich gilt.

Manchmal frage ich mich glatt, ob Du 'nen Werbevertrag mit der verhaltenstherapeutischen Gesellschaft hast.

Chrigu
muckimausiii28
Beiträge: 46
Registriert: 19. Nov 2008, 08:36

Re: An die Geheilten: berichtet bitte von Euren positiven Therapieerfolgen

Beitrag von muckimausiii28 »

Hallo zusammen

Auch ich möchte euch heute von meinen Erfahrungen erzählen, die ich mit meiner jetzigen Therapie gemacht habe (und immer noch mache). Ich würde mich noch nicht als geheilt bezeichnen (falls das überhaupt geht), aber ich bin auf einem ganz neuen Weg in meinem Leben, auf den ich durch meine Therapie gekommen bin.
Ich arbeite an mir, indem ich meine Denkweise und mein Handeln versuche zu ändern. Das geht aber nur, wenn ich mir selbst erlaube, erst einmal an mich zu denken, bevor ich über andere Menschen nachdenke. Es ist wirklich wahr, das jeder seines eigenen Glückes Schmied ist. Es gibt in unserem Leben niemanden (außer uns selbst) der uns sagen kann, wie wir zu einem glücklichen Menschen werden. Erst wenn wir gelernt haben, uns selbst zu lieben, mit allen vermeintlichen Fehlern und Schwächen und alle Gefühle und Emotionen in uns fühlen wollen, indem wir JA zu ihnen sagen, ist eine Änderung möglich.
Ich könnte euch hier einen ganzen Roman schreiben, über die Dinge, die sich bei mir in den letzten Wochen getan haben, aber das würde jeden Rahmen sprengen. Ich kann nur sagen, das ich mein Leben wieder mit anderen Augen sehe und ihm eine neue Richtung geben werde, denn ich möchte nicht mehr gegen meine eigene Wahrheit leben.
Unterstützend zu meiner Therapie habe ich mir mehrere Bücher zugelegt, in denen ich lese, aber eins davon möchte ich euch besonders ans Herz legen. Es heißt "Raus aus den alten Schuhen" und wurde von Robert Betz geschrieben (einem Psychologen). Es ist Wahnsinn, wie man sich in diesem Buch selbst wiederfindet. Es zeigt euch aber auch die Wege auf, die ihr gehen könnt, um zu euch selbst zu finden. Es ist wirklich hilfreich, auch ich habe meine Zweifel gehabt, an meiner Therapie und an den Büchern, aber die Wirkung stellt sich ein und das allein ist Grund genug für mich, weiter zu machen.
Ich wünsche euch, das ihr den Mut und die Kraft habt, diesen Weg zu gehen. Warscheinlich werdet ihr genau so überrascht sein wie ich, wenn ihr dann feststellt, das sich in eurem Leben etwas tut und ihr wieder spürt, das ihr noch am Leben seid.

LG, muckimausiii
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