Wem hilft ein Antidepressivum wirklich ?

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Laudana
Beiträge: 10
Registriert: 20. Dez 2008, 15:32

Wem hilft ein Antidepressivum wirklich ?

Beitrag von Laudana »

Einen guten Tag allen !! Als Neue im Forum falle ich gleich mal mit der Tür ins Haus: Ich knobele an der Entscheidung Antidepressivum Ja oder Nein. Nur wenige frühere Versuche haben mir nicht geholfen, aber zur Zeit komme ich einfach aus einer Phase nicht raus und Dagegenpowern hilft diesmal wenig.Ich kann bei einer wichtigen Entscheidung meinen derzeitigen Zustand einfach nicht brauchen - ich muss handlungsfähig bleiben - also nicht betäubt. Wer sagt mir etwas dazu ?
Nienor
Beiträge: 277
Registriert: 31. Okt 2008, 08:24

Re: Wem hilft ein Antidepressivum wirklich ?

Beitrag von Nienor »

Na ja, eigentlich sollten die meisten modernen ADs nicht betäubend wirken.
Ich kriege Edronax, was bei mir (du weißt ja, dass das immer individuelle Sachen sind) nicht nur gegen die Depression an sich wirkt, sondern ich bin auch viel wacher und habe mehr Energie als vorher.
Ich bin jedenfalls verdammt froh, dass ich das Zeug nehme.
sek__knd
Beiträge: 456
Registriert: 5. Sep 2008, 18:54

Re: Wem hilft ein Antidepressivum wirklich ?

Beitrag von sek__knd »

Guten Abend,

ich für meinen Teil benötige die zusätzliche Unterstützung von AD, glaube deswegen auch nicht abhängig oder sonstiges zu sein, bin dankbar für diese Pillen.

Auch nehme oder nahm ich gravierende Nebenwirkungen hin, wenn mir das Medikament hilft oder die Hoffnung bestand, helfen zu können.

Das mit der sedierenden Wirkung ist wohl auch nicht Sinn und Zweck, auch eine Veränderung der Persönlichkeit tritt nicht auf.
Kommt wohl stark auf das verordnete AD oder Medikament an ?!?

Hier ist der FACHarzt erster Ansprechpartner, welches AD für dich und deine Symptome in Frage kommen würde.

Leider kann es dennoch vorkommen, daß das verordnete AD nicht seine gewünschte Wirkung zeigt, dann ist evtl. nach einer gewissen Einnahmezeit und Dosisausreizung ein Medikamentenwechsel notwendig.

Hast du dieses Thema schon mit deinem Facharzt besprochen, oder was sagt den z. B. dein PTherapeut dazu ?

Liebe Grüße und ein schönes viertes Adventswochenende


sek
Grenzgängerin
Beiträge: 618
Registriert: 25. Mär 2005, 23:44

Re: Wem hilft ein Antidepressivum wirklich ?

Beitrag von Grenzgängerin »

Ich war lange kritisch gegenüber AD's und habe auch bei mehreren Versuchen keines gefunden, das mir wirklich dauerhaft geholfen hätte.

Vor gut einem Jahr habe ich es noch mal vesucht und diesmal das richtige Medikament für mich gefunden. Ich bin jezt seit etwa einem Jahr recht stabil.

Klar kenne ich auch schlechtere Tage, aber das bewegt sich in einem normalen Rahmen, bei Gesunden ist ja auch nicht jeder Tag eitel Sonnenschein.

Grüße,

Alex
cherry
Beiträge: 3
Registriert: 21. Dez 2008, 14:16

Re: Wem hilft ein Antidepressivum wirklich ?

Beitrag von cherry »

Hallo,


also ich bin sehr froh das es diese Medikamente gibt. Mir hat es wirklich geholfen aus einem tiefen Loch raus zu kommen. Wenn es sein muß werde ich sie auch ein Lebenlang nehmen. Meine Blutdruckmedis muß ich schließlich auch ein Leben lang nehmen. Da will auch keiner wissen was für nebenwirkungen die haben. Nur bei ADs wird theater gemacht. Ich wollte auch lange nichts nehmen, aber nun bin ich sehr froh, denn durch diese Medis habe ich wieder an Lebensqualität gewonnen.
Mein Rat noch , auf jedenfall zum Facharzt gehn, denn die wissen was Sie tun.
Gruß cherry
Shay
Beiträge: 357
Registriert: 5. Jan 2007, 14:06

Re: Wem hilft ein Antidepressivum wirklich ?

Beitrag von Shay »

Ich kann eigentlich auch nur immer wieder betonen, dass es definitiv besser ist, eines nach dem anderen auszuprobieren, als sich von vorneherein dagegen zu sperren. Wenn der liebe Ottonormalpatient von Psychopharmaka oder Antidepressiva hört, hat er i.d.R. das Bild von lustigen bunten Pillen vor sich, die einen mit scheelem Blick und Dauergrinsen, geistig völlig abgeschaltet und auf dem Weg zur Völligen Debilität nur noch dahinvegetieren lassen. Ich glaube, daher kommt die allegemeine Ablehnung und die massiven Zweifel, die diesen Mitteln immer wieder entgegen schlagen. Letztlich ist es doch aber so, dass diese Mittel nur einen gewissen Normalzustand herstellen sollen (und das nach meiner Kenntnis auch tun), den wir ohne dieses Zeug nicht hinbekämen. Und da kann ich meinen VorrednerInnen nur zustimmen: Ich futtere die Dinger auch lieber mein Leben lang, als dass ich mich dagegen verweigere und mich irgendwann am Baum wiederfinde...
Gruß: Martin





„A ship is safe in harbour - but this is not what a ship is made for."
Laudana
Beiträge: 10
Registriert: 20. Dez 2008, 15:32

Re: Wem hilft ein Antidepressivum wirklich ?

Beitrag von Laudana »

Hallo SHAY- ich danke Dir ganz herzlich für Deine liebe, ausführliche Antwort !!Ich freue mich, dass dieses Forum, in dem ich neu bin, wirklich Entscheidungshilfe durch ernstzunehmende Teilnehmer bietet !! Nochmals lieben Dank und noch einen guten Abend und eine gute Nacht !!
Laudana
Beiträge: 10
Registriert: 20. Dez 2008, 15:32

Re: Wem hilft ein Antidepressivum wirklich ?

Beitrag von Laudana »

Danke,CHERRY - ja, Deinen Rat mit dem Facharzt befolge ich ohnehin demnächst ! Mein Hausarzt schob mir vor Wochen einfach aus seinem Schrank ein AD vor die Nase -das war mir zu einfach und ich hab´s abgelehnt. Sicher mit Recht. Gut, Deine Erfahrung zu lesen - hilft mir bei der Entscheidung sehr. Danke, dass Du geantwortet hast ! Liebe Grüße !!
Laudana
Beiträge: 10
Registriert: 20. Dez 2008, 15:32

Re: Wem hilft ein Antidepressivum wirklich ?

Beitrag von Laudana »

Hallo ALEX - lieb, dass Du geantwortet hast ! Dein Beitrag hilft sehr zur Entscheidungsfindung ! Du kennst das ja - man will sein Leben eigentlich nicht von "Pillen" abhängig machen - ja, ja, die sog. "starken Fauen !" Liebe abendliche Grüße !!
Laudana
Beiträge: 10
Registriert: 20. Dez 2008, 15:32

Re: Wem hilft ein Antidepressivum wirklich ?

Beitrag von Laudana »

DANKE NIENOR !! Gut, von Deiner Erfahrung zu lesen ! Auch Du machst mir Mut und gibst Hilfe zur Entscheidung. Eine gute Nacht und vielleicht mal "AUF WIEDERLESEN !! Herzlichst, Vitalogie
Laudana
Beiträge: 10
Registriert: 20. Dez 2008, 15:32

Re: Wem hilft ein Antidepressivum wirklich ?

Beitrag von Laudana »

Hallo SEK !! Ganz lieb,dass Du mir so ausführlich geantwortet hast - HERZLICHEN DANK !! Du hast es (leider !?) bei mir mit einer langjährigen Erfahung zu tun - aber ich hatte in den letzten Jahren meistens "Depri-Pause" und früher meistens ohne Medikamente. Nun aber wird es wohl anstehen und ich muss, bzw. will mich zum AD durchringen. Dir ein gutes WEIHNACHTSFEST und nochmals Dank !
Angsthase
Beiträge: 41
Registriert: 31. Okt 2008, 14:00

Re: Wem hilft ein Antidepressivum wirklich ?

Beitrag von Angsthase »

Mir hat das Antidepressivum sowas von geholfen. Ich war ganz ganz unten lag nur noch lethargisch im Bett, habe keine Nahrung mehr zu mir nehmen können.
Immer wieder würde ich mich dafür entscheiden. Hatte seit der Wirkung keinen Rückfall mehr, kann wieder fühlen und habe Power.




Denken ist die Arbeit des Intellektes,

Träumen sein Vergnügen
Sittich
Beiträge: 44
Registriert: 9. Sep 2008, 20:59

Re: Wem hilft ein Antidepressivum wirklich ?

Beitrag von Sittich »

Bei mir haben die AD eine Phase von ca. 2-3 Wochen nicht wirklich geholfen und ich hatte mit Nebenwirkungen wie Übelkeit, Anorgasmie und Schlaflosigkeit zu kämpfen.
Danach blieben die Nebenwirkungen immer mehr und mehr aus, mittlerweile habe ich keine mehr.

Ich habe jetzt zusammen mit meiner Psychiaterin die für mich passende Medikation gefunden. Sie legt sehr viel Wert auf meine Rückmeldungen, als ich Probleme wegen der Schlafstörungen hatte hat sie mich sogar am gleichen Tag als ich auf ihren AB sprach zurückgerufen und mich am nächsten Tag zwischengeschoben - so einen Facharzt wünsche ich jedem! AD brauchen auch ein gewisses Gefühl und Erfahrung. Medikamente vom Hausarzt würde ich ohne Rücksprache mit Fachärzten definitiv NICHT nehmen.

Ich würde aber jederzeit wieder zu Medikamenten greifen und kann nur jedem raten, sich ein Ablehnen gründlich zu überlegen. Es war für mich ganz eindeutig eine Rückkehr zur Normalität, auch wenn ich mich an tägliches Pillenschlucken weiß Gott erst gewöhnen musste (s. z.B. mein Thread zum Thema Selbstbild). Aber vom Lebensgefühl, der Wachheit und der Energie her - jederzeit wieder!! Ich habe die wichtigsten bisherigen Therapiefortschritte erst nach dem Einstellen der Medikamente auf die Reihe bekommen.
SP2
Beiträge: 159
Registriert: 11. Sep 2008, 14:51

Re: Wem hilft ein Antidepressivum wirklich ?

Beitrag von SP2 »

Sie legt sehr viel Wert auf meine Rückmeldungen, als ich Probleme wegen der Schlafstörungen hatte hat sie mich sogar am gleichen Tag als ich auf ihren AB sprach zurückgerufen und mich am nächsten Tag zwischengeschoben - so einen Facharzt wünsche ich jedem!

..erstmal finden..
______________________________

"Der Gesunde hat tausend Wünsche. Der Kranke nur einen einzigen: ..wieder gesund zu werden."
feuerfisch
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Re: Wem hilft ein Antidepressivum wirklich ?

Beitrag von feuerfisch »

Hai vitalogie

Ich hatte mich jahrelang gegen ein AD gewehrt bis es mir endgültig zu schlecht ging und da kein anderer Ausweg mehr war als....
Auch ich habe ausprobieren müssen und das AD einige Male gewechselt. Zu Anfang habe ich keinen Unterschied gemerkt, jedoch andere Menschen die ich gefragt hatte (vornehmlich meinen Partner). Das war für mich logisch, denn diese kelinen Veränderungen merkt man selbst oft als letztes.

Dies Medi zu nehmen fällt mir nun nicht schwer, obwohl ich ansonsten eine recht große Aversion gegen Medis habe.

Im Sommer diesen Jahres habe ich das AD gewechselt, zu einem das auch eine andere (körperliche) Krankheit behandelt. Das ging ganz übel aus und mir ging es fürchterlich in dieser Zeit, so das ich nach ein paar Wochen wieder auf das bisherige zurückgriff - Schmerzen hin oder her.
Erst da ging mir auf wie schlecht es mir zuvor ohne AD gegangen ist und ich bin heute froh das ich dies AD für mich gefunden hatte.

Liebe Grüße

feuerfisch

.
Es gibt 1000 Gründe alles beim Alten zu lassen und nur einen einzigen etwas zu ändern - DU HÄLTST ES EINFACH NICHT MEHR AUS!
lt.cable
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Re: Wem hilft ein Antidepressivum wirklich ?

Beitrag von lt.cable »

Hallo vitalogie!

Auch ich würde Dir empfehlen, zusammen mit einem Facharzt Deines Vertrauens noch weitere Versuche zu wagen. Für mich ist beim Beginn mit neuen Medikamenten immer die Erträglichkeit der anfänglichen Nebenwirkungen (die sich später ja oftmals zumindest verringern) der Knackpunkt, da ich durch einschneidende Erfahrungen dort sehr ängstlich geworden bin - vielleicht ein Punkt, den ich dringend therapeutisch angehen sollte. Vielleicht bist Du da ja etwas mutiger. Betäubt und handlungsunfähig wirst Du von den ADs sicher nicht, denn wenn sie gut wirken, machen sie Dich eher wieder handlungsfähig.
Ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Suche nach der passenden Medikation!

Es grüßt
lt.cable
Ein Nilpferd wollte zum Ballett
als schönster aller Schwäne.
Nur war es fürs Ballett zu fett.
So scheitern viele Pläne.
- Charles Lewinsky
happy-sunshine
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Registriert: 10. Jan 2009, 22:14

Re: Wem hilft ein Antidepressivum wirklich ?

Beitrag von happy-sunshine »

hallo leute

ich bin auch ziemlich unsicher ob ich wieder ein ad nehmen soll oder nicht
bei mir fing die ganze geschichte mit depressionen letztes jahr im februar an
damals bekam ich cipralex und nahme es eine weile und dann wieder nicht
ich meinte mir geht es wieder gut und ich brauche es nicht mehr
ich kannte mich damals mit depressionen überhaupt nicht aus und wurde eines besseren belehrt dass das nicht so einfach wieder verschwindet
nachdem ich die einnahme nochmals begann und ich aber wieder mit müdigkeit und unregelmäßigem schlaf zu kämpfen hatte, setzte ich sie wiederum ab
die schlafsituation hat sich schon etwas verbessert aber optimal kann man nicht sagen
ich habe immer wieder schlimme phasen wo ich aus dem heulen nicht mehr rauskomme, ich fühle mich matt und ausgelaugt und möchte am liebsten gar nichts mehr machen
dass man einigermaßen stabil ist, dafür sollte man nachdem was ich so gelesen habe doch schon ein ad nehmen
ich habe cipralex damals von meiner hausärztin bekommen
ich gehe seit geraumer zeit zum psychologen
kann der auch medikamente verschreiben?
ich habe da wie gesagt kaum ahnung

gruß

sunshine
Grenzgängerin
Beiträge: 618
Registriert: 25. Mär 2005, 23:44

Re: Wem hilft ein Antidepressivum wirklich ?

Beitrag von Grenzgängerin »

Hallo sunshine,

Medikamente verschreiben dürfen nur Ärzte (also Psychologen nicht). Ich persönlich finde es auch ganz abgesehen davon ratsam, eine medikamentöse und eine psychotherapeutische Behandlung von jeweils unterschiedlichen Personen durchführen zu lassen.

Statt zum Hausarzt würde ich zu einem Fachazt gehen, zum Psychiater. Der kennt sich normalerweise wesentlich besser mit Psychopharmaka und den Möglichkeiten der medikamentösen Therapie aus.

Ich bin zur medikamentösen Behandlung seit 6 Jahren bei einer Psychiaterin in Behandlung, meine Psychotherapie habe ich in einer Frauenberatungsstelle gemacht.
Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich nicht die ganzen 6 Jahre über Medikamente genommen habe. Lange Zeit wollte ich keine Medikamente nehmen (bzw. zumindest nicht täglich ein AD). Da hat sie mir halt immer mal wieder was zum Schlafen verschrieben, teilweise Krankschreibungen ausgestellt und die Klinikeinweisungen. Ansonsten waren wir eben immer in Kontakt und sie war einfach da, manchmal auch nur zum Reden.

Meine Psychiaterin ist auch Therapeutin, d.h. sie behandelt auch Patienten psychotherapeutisch, sieht es aber ähnlich wie ich, dass sie eine Trennung der medikamentösen und psychotherapeutischen Behandlung vorzieht.

Ich denke einfach, dass man die Psychotherapie dazu nutzen sollte, um über die persönlichen Probleme zu reden und nicht einen Teil der Zeit darauf verwenden sollte, über Medikamente zu sprechen.

Meine Psychiaterin hat es geschafft, dass ich nun nach etwa 5 1/2 Jahren so weit war ihr zu sagen, dass ich in Zukunft in kritischen Situationen (also wenn ich (schwer) depressiv bin) auf ihr Urteil vertrauen und die Medikamente nehmen werde, die sie vorschlägt. Das ist ein ziemlich großer Fortschritt für mich und etwas, dass sie sich mit ihrer geduldigen und umsichtigen Art über viele Jahre erarbeiten musste.

Sie war einfach offen für die Probleme, die ich mit Medikamenteneinnahmen hatte und hat es an den Stellen, wo sie merkte, sie kann es nicht ändern akzeptiert, dass ich Medikamente ablehnte. Da musste auf meiner Seite viel Vertrauen wachsen und das hat sie geschafft.

Grüße,

Alex
happy-sunshine
Beiträge: 2
Registriert: 10. Jan 2009, 22:14

Re: Wem hilft ein Antidepressivum wirklich ?

Beitrag von happy-sunshine »

Hallo Alex!

Vielen Dank für die ausführliche Antwort.

Ich werde wohl eher nicht noch jemanden aufsuchen (psychiater/in), das wird mir einfach zuviel.
Habe schon großes Vertrauen in meine Hausärztin und ich denke wenn sie nicht mehr weiter weiß wird Sie es schon sagen.

Morgen gehe ich zu ihr und werde das mit den Medikamenten ansprechen, mal sehen was sie dazu sagt.

Mit meinem Psychologen bin ich von Anfang an sehr zufrieden und habe auch dieses mal gleich Vertrauen können.

Es braucht ja alles Zeit, auch bei mir.

Und da wo Du jetzt bist werde ich hoffentlich auch noch hinkommen.

Gruß

Diana
Incognita
Beiträge: 62
Registriert: 15. Jan 2009, 09:15

Re: Wem hilft ein Antidepressivum wirklich ?

Beitrag von Incognita »

Ich hab grad mal ein bißchen in meinem "Medikamenten-Kästchen" gewühlt. Paroxetin, Trevilor, Diazepam-Tropfen, Hypnorex retard, Doxepin, Mirtazapin und Cymbalta geben sich da bei mir ein "Stelldichein". Ausgerecht bei mir!! Wo ich bis zu meinem 38.Lebensjahr nicht mal eine Kopfschmerztablette eingenommen habe.
In schweren depressiven Episoden war bei mir persönlich eine Tabletteneinnahme durchaus sinnvoll. Allerdings hat mich kein Medikament je davor bewahrt, nicht wieder in dieses große schwarze Loch zu fallen.
Fazit: In schweren depressiven Episoden haben mir Antidepressivas durchaus geholfen.
In guten Zeiten brauche ich sie einfach nicht.

In diesem Sinne wünsche ich allen einen wunderschönen Tag:-)
Cookie
Beiträge: 290
Registriert: 26. Jun 2006, 17:55

Re: Wem hilft ein Antidepressivum wirklich ?

Beitrag von Cookie »

Hallo,
ich nehme citalopram 20mg und es hilft mir super. Ich habe das Gefühl, das Medi bewirkt, dass ich meine Gefühle besser kontrollieren kann. Ich kann also sagen, ich bin traurig, weil man mich verletzt hat, das ist normal, aber ich gehe jetzt zur Arbeit, weil ich Geld verdienen muss. Früher ging das nicht. Da haben meine Gefühle mich einfach überrannt und ich konnte nicht aufhören zu weinen und folglich auch nicht rausgehen. Ich war ein Sklave meiner Gefühle. Hab mich immer gefragt, wie das bei "normalen" Leuten ist. Jetzt weiß ich es und bin froh und dankbar. Endlich kann ich ein normales Leben führen.
Hab mich auch lange gegen Medis gesperrt, wenn ich gewusst hätte, wie sehr sie meine Lebensqualität verbessern hätte ich sie schon viel früher genommen.
Hatte nur leichte Nebenwirkungen am Anfang. Etwas Schwindel und Kopfschmerz.
Ich kann nur empfehlen, versucht es!
Grüße
Luna
Lissa
Beiträge: 9
Registriert: 19. Jan 2009, 22:32

Re: Wem hilft ein Antidepressivum wirklich ?

Beitrag von Lissa »

Hallo,
ich nehme seit etwas über 2 Monaten Fluvoxamin. War auch zunächst überhaupt nicht begeistert, ADs zu schlucken, aber dank der Medis bin ich aus dem tiefsten Loch erstmal rausgekommen. Bin wirklich froh, dass ich auf die Psychiaterin, zu der mich meine Therapeutin geschickt hat, gehört hab und die Medis nehme. Natürlich stellen sie die Probleme nicht völlig ab, aber sie sind definitv nicht mehr so überwältigend und die Tiefs sind -wenn sie kommen- besser auszuhalten.
Lg Lissa
kartoffelsalat
Beiträge: 464
Registriert: 9. Jan 2009, 04:53

Re: Wem hilft ein Antidepressivum wirklich ?

Beitrag von kartoffelsalat »

::: Dagegenpowern hilft diesmal wenig.Ich kann bei einer wichtigen Entscheidung meinen derzeitigen Zustand einfach nicht brauchen - ich muss handlungsfähig bleiben - also nicht betäubt. Wer sagt mir etwas dazu ?:::

Nur mal so als Zwischenfrage: "Wann kann man so eine Zustand brauchen?"

Anmerkung:
Ich komme auch gerade nicht aus meinem derzeitigen Zustand. Es stehen superviele wichtige Entscheidungen an, ich habe das Gefühl handlungsfähig bleiben zu müssen.

MEIN Arzt meinte, das wäre ja nichts Neues.
Ich "bräuchte" diesen Zustand vielleicht mal. (nicht ohne Ironie)

Ich stimme ihm nicht zu. Diesen Zustand braucht niemand.

LG, bitte nicht falschverstehen, Kartoffelsalat
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