Jetzt ist es soweit!

[SP2]

Hallo meine lieben Forianer.

Was ich lange hinausgezögert habe, jetzt ist es soweit. Habe keine Kraft mehr. Der Reservetank, mit dem ich seit 4 Wochen langsam und vorsichtig durch die Gegend fahre, ist leer. Ich kann nicht mehr.

Habe alle Termine, die ich bis jetzt noch tapfer wahrgenommen habe, für den Rest des Jahres abgesagt. Massagen, Reiten, ambulante Therapie - nichts geht mehr.

Nächste Woche habe ich Vorgespräch in der Klinik und dann werde ich für ein paar Wochen nicht hier sein.

Falls wir uns nicht mehr "sprechen" sollten:

Ich wünsche euch von Herzen alles Gute und einen guten Start ins neue Jahr!!!!!!!!!!!!

PS. ..auch wenn ich jetzt notgedrungen "nachgeben" muss - immerhin habe ich ein halbes Jahr dagegen gehalten und das war ein saugutes Gefühl! Man kann etwas beeinflussen, wenn auch nicht alles..

[Shay]

Hallo liebes Goldstück,

ich wünsch Dir von Herzen alles Gute und viel Kraft und Erfolg. Deine Entscheidung ist Dir sicher nicht leicht gefallen, das ganze Kämpfen hat Kraft gekostet, ich denke, die Idee, sich jetzt mal für eine Weile zurück zu ziehen ist sicher nicht verkehrt.

Halt die Ohren steif und melde Dich, wenn Du wieder zurück bist.

[sek__knd]

Goldstück,


alles erdenklich Gute auf deinen Weg.

Fühle dich bitte nicht als Versagerin oder sonstiges.

Es liegt an deiner Erkrankung, es liegt bestimmt nicht an deinen Unvermögen

Hoffentlich geht es nun aufwärts für dich.

Bitte keine Selbstvorwürfe und Zweifel, du hast viel getan, leider ist die Zeit wahrscheinlich noch nicht ganz reif gewesen

Ich drücke dir die Daumen, werde an dich denken, Kopf hoch.


Liebe Grüße bis bald ???

S E K

[Reve]

Liebes Goldstück,

auch von mir alles Liebe und Gute für die nächsten Wochen. Am 21. Dezember wird die Wintersonnenwende gefeiert, das Julfest, nach dem kürzesten Tag und der längsten Nacht folgt nun wieder die ersehnte Zeit des Lichtes - und das wünsche ich mir für dich, dass es spätestens dann endlich wieder aufwärts geht und auch in einer stabilen, ausgeglichenen Lage bleibt...

Carin

[Bellasus]

Liebe Goldstück,

ich wünsche dir auch alles Gute und dass du einen hilfreichen Klinikaufenthalt hast.

>>>immerhin habe ich ein halbes Jahr dagegen gehalten und das war ein saugutes Gefühl! Man kann etwas beeinflussen, wenn auch nicht alles.. <<<
Jaaaaa! Es gab oder gibt auch Zeiten, wo gar keine Kraft zum Dagegenhalten da ist/war - und dann darf es jetzt auch "nicht mehr gehen" *mirselberhinterdieOhrenschreib*. Und es läßt hoffen, dass es auch wieder besser wird.

Alles wird gut!

Annette

[SP2]

Wisst ihr auf was ich noch stolz bin??

Dass ich vor ein paar Monaten die Kraft und den Mut hatte mich in diesem Forum anzumelden!!!!!!!!!!!!!!!!!!

IHR SEID TOLL..

Deshalb ein paar Wort von mir, die mir sehr am Herzen liegen und aus tiefster Seele sprechen:

Ein ganz ganz herzlicher Dank an dieses tolle Projekt, ihre Initiatoren und alle Menschen, die dies in irgendeiner Form unterstützen und an all die Menschen, die sich die Mühe machen mit ihren Postings anderen zu helfen

[SP2]

..und als würde das alles noch nicht reichen, ist gestern auch noch meine Tante mit Mitte 50 verstorben!!

[Shay]

Liebes Goldstück,

wie gerne würde ich Dich jetzt ein wenig aufmuntern, Dir Trost zusprechen und ein wenig Zuversicht in Dir wecken. Nun, vielleicht gelingt es mir ja ein Stück weit.

Ich lerne derzeit aus meiner durcheinandergeratenen Gefühls- und Seelenwelt eine ganze Menge. Zum Beispiel, dass das Leben eine ganze Menge Ohrfeigen für uns bereithält. Die kommen immer dann, wenn wir anfangen, uns in uns selbst zurück zu ziehen, wenn wir anfangen unaufmerksam zu werden. Das Leben langt mit enormer Geschwindigkeit und Energie zu, oder, wie Peter Fox in seinem Lied "Haus am See" singt: Gott hat einen harten linken Haken. Mit einigen Ereignissen (gerade mit denen, die uns unvorbereitet treffen) zeigt er uns: Hey, komm zur Besinnung, wach auf, schau Dich um, nimm die Situation in die Hand und mach was draus. Auch wenn das manchmal verdammt schwer ist und uns an den Rand unserer Kräfte bringt.

Vielleicht ist das jetzt die Initialzündung gewesen, an Deiner Entscheidung, nun doch wieder in die Klinik zu gehen, nicht länger zu zweifeln, sondern es jetzt anzugehen. Vielleicht brauchst Du diesen brutalen Stoß, um den nächsten Schritt zu tun (Bitte sei mir nicht böse, wenn ich das so direkt und geradeaus sage, aber ich kenne das halt aus eigener schmerzhafter Erfahrung).

In diesem Sinne: Sieh Deinen Klinikaufenthalt als eine Chance auf einen neuen Start unter besseren Voraussetzungen.

Was den Tod Deiner Tante betrifft: Sei Dir unser aller Mitgefühl sicher. Mitte 50 ist nach unserem Verständnis definitiv zu früh, das macht den Tod für uns Lebenden noch unverständlicher, noch schmerzhafter. Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute, wir denken an Dich!

Halt die Ohren steif, kleiner Hase!

[SP2]

Vielen Dank Martin für deine offenen Worte.

Das mit den Ohrfeigen und linken Haken hast du schön gesagt. Kommt ungefähr meinem Gefühl gleich.

Das mit der Klinik ist schon richtig so, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich zur Beerdigung gehen soll.

Einerseits möchte ich mich gerne verabschieden, andererseits weiß ich nicht, ob ich das noch zusätzlich ertrage.

Bin hin- und hergerissen und durcheinander sowieso..

[Shay]

Zu der Frage mit der Beerdigung kann ich Dir keine wirkliche Antwort geben, und einen Rat schon gar nicht. Ich kann Dir lediglich von meiner eigenen Erfahrung berichten.

Letztes Jahr zu Ostern erreichte mich die Nachricht vom Suizid meines Cousins. Er war gerade 24 Jahre jung. Diese Nachricht erreichte mich in einer Zeit, in der es mir selber sehr schlecht ging, in der ich alles andere als stabil war und täglich mit Sui-gedanken zu tun hatte. Ich habe also drei Tage lang hin und her überlegt, ob ich mich von ihm noch einmal verabschieden sollte oder meine Mutter als Abgesandte der Familie dorthin fahren lasse.
Ich bin dann zu dem Schluss gekommen, dass ich es auf alle Fälle versuchen will. Wenn's mich runterreißt, kann ich mich immer noch verdünnisieren.
Das Wetter am Tage seiner Beerdigung war mehr als schön, ein würdiger Rahmen für einen Abschied also. Und je länger ich in dieser Beerdigungssituation war, desto mehr kam ich ins Grübeln; das Leid der Familie, das Leid seiner Freunde und seiner Freundin, das ich dort sah, hatte eine gewisse heilsame Wirkung auf mich. Es brachte mich zu dem Entschluss, dass Sui für mich keine ernstzunehmende Option ist - diese Verantwortung für all die anderen Menschen, die unter einer solchen Tat leiden müssten, konnte und wollte ich nicht auf mich nehmen.
Zu guter Letzt bin ich erhobenen Kopfes nach Hause gefahren - traurig zwar, dass er nun für immer fort ist, aber froh darum, dass er mir noch als Toter etwas hatte beibringen können (Danke, Paule, ich vermisse Dich).

Nein, ich rate Dir definitiv nicht dazu, zur Beerdigung zu fahren, ich rate aber auch definitiv nicht davon ab. Du musst mit dir selbst ausmachen, ob es Deine Situation verschlimmern würde. Wenn das so wäre, lass es besser sein.
Im Zweifelsfalle setz' Dich hin und schreib einen langen Brief an die nächsten Angehörigen (Onkel, Cousins/Cousinen...) und drücke so Deine Trauer und Dein Mitgefühl aus. Du musst nicht auf Deine Krankheit zu sprechen kommen, wenn sie nicht schon bekannt ist, Du kannst sowas schreiben wie, dass es Dir aus persönlichen Gründen unmöglich ist zu erscheinen und Du diese Gründe dereinst mal zur Sprache bringen wirst oder sowas.

Halt weiter die Öhrchen steif, kleiner Hase!





Edit: By the way, Mein Cousin war nur einer von vielen lieben Menschen, die ich im Laufe der Zeit verloren habe. Dazu gehörten aber auch mein kleiner Bruder und mein Vater. Der Geschmack von Trauer ist quasi ein Grundbestandteil meines dummen kleinen Lebens.