Weg- und Lebensfindung

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Wycombe1
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Weg- und Lebensfindung

Beitrag von Wycombe1 »

Hallo,
sollte dieser thread lang werden, bitte ich schon mal um entschuldigung; leider lässt sich nicht immer alles in kurze worte fassen.

Ich habe lang mit mir gerungen ob ich um rat frage, bin zu der entscheidung gekommen, das ich mein problem besser hier zum ausdruck bringen kann als im freundeskreis; dort möchte ich mich nicht „nackig“ machen.

Ich möchte euch um eure ehrlich meinung und rat bitten, denn ich stehe gerade an der schwelle zur Lebensfindung.

Wie der ein oder andere weiss, ist meine panik gut im griff, meine andere baustellen machen mir zur zeit extrem zu schaffen, so dass ich denke, es muss was passieren, nur weiss ich nicht wie und habe angst vor dem weg der vor mir liegt.

Ich bin nicht gerade stolz darauf jetzt zu berichten wie ich bin, aber ich denke, nur mit ehrlichkeit kann ich ehrliche ratschläge entgegen nehmen.

In meiner beruflichen laufbahn läuft es gut, ist es immer, dort kann ich nicht auf „versagen“ hinweisen; dafür leider im privaten bereich.

Ich habe extreme probleme vertrauen zu geben und zu empfangen, eigentlich denk ich nur negativ.

Wie einige wissen, hatte ich eine sehr belastete beziehung zum vater der 2. tochter, dann kam lange zeit gar nichts, dann kam mein jetziger "On-and-off-Partner", bei dem ich anfangs dachte „super“, dann aber immer unsicherer und unzufriedener wurde.

Ich fühle mich innerlich total zerrissen, ich habe immer mehr das gefühl, das zwei seelen in meiner brust schlagen – eine, die es wirklich gut mit mir selbst meint und die andere seite, die alles nur ins dunkle zieht; oft habe ich das gefühl, ich will mich selbst zerstören – und dieses gefühl wird immer stärker, ich habe das gefühl, ich will mich und meine umwelt zerstören – kaputt machen, es nicht ertragen zu können glücklich zu sein, glücklich zu leben.

Ich bin extrem eifersüchtig geworden, ich bin verbal sehr ausfallend geworden, ich bin „schnüffelnd“ geworden (Handy kontrollieren, Post durchschnüffeln), ich bin gewalttätig geworden (treten, kneifen, zuschlagen, dinge durch die gegend werfend) – in meinem kopf spielen sich filme von absolutem misstrauen ab, von betrogen werden, ich sehe „affairen“ wo keine sind, ich bin eifersüchtig auf vergangenheiten meines partners (alle exen warten ja nur drauf das er wieder kommt), das er wieder was mit seiner ex-frau anfängt; wenn diese angerufen hat, bin ich total ausgeflippt, habe innerlich total dicht gemacht, habe innerlich sein kind abgelehnt, hab dies kind total ausgeblockt und konnte es kaum ertragen ihn mit seinem kind zu sehen, habe alles gehasst. Seine freunde – sein ganzes leben, einfach alles. Eifersucht, Zerstörungwut, Hass – alles vertreten….

Irgendwie konnte ich das ganze überspielen, wie gesagt, 2 seelen in einer brust, aber jetzt geht das nicht mehr, denn ich sehe immer mehr, wie ich mich selbst in den abgrund reisse.

Ich habe durch zufall einen psychotherapeuten privat kennengelernt, nach ein paar gesprächen sind wir mal von der oberfläche weg und er sagte zu mir, er habe das gefühl, ich müsste die ganze zeit einen prall gefüllten ball mit wut/hass etc. unter wasser drücken und wenn meine aufmerksamkeit davon weggezogen wird, durch irgendwas, raste ich total aus…. er meinte, das dies überhaupt kein leben sei, das ich dabei bin mich zu zerstören und ich unbedingt eine psychoanalytische therapie machen sollte.

Ja, jetzt fragt ihr euch sicher, warum macht sie es nicht? Warum ändert sie den weg nicht? Weil ich es nicht kann. Weil diese dunkle seite in mir so die „übermacht“ hat, das ich totale angst habe mich diesem „striptease“ hinzugeben, denn da muss ich blank ziehen. Und plastisch gesehen hat diese schwarze seite in mir grad die überhand und tanzt rum – versteht ihr was ich meine?

Nur merke ich immer mehr, wie der kleinste scheixx gedanke bei mir reicht und ich total ausflippe und nicht mehr „real“ sehen kann, ich sehe diese dinge, wie ich sie „krank sehen will“ und zieh vom leder.

Ich bitte wirklich um euren rat, was ich machen soll und vor allem wie. Stationär kommt nicht in frage und medis auch nicht.

Dieser psychotherapeut hat mir angeboten die thera bei ihm zu machen (muss ich privat bezahlen), weiss nur nicht ob es der richtige weg ist, denn er sagte zu mir, das mir meine VT in diesem falle nicht weiterhelfen wird, das es nur „überdeckelt“ aber nicht die wirklichen probleme löst.

Ich bin echt verzweifelt, denn so darf es nicht weitergehen, sonst kipp ich irgendwann um und habe mich selbst zerstört; ich bin grad echt an dieser schwelle.
Ich weiß freilich nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird.

Aber soviel weiß ich sehr wohl, es muß anders werden,

wenn es besser werden soll.



(G. C. Lichtenberg)
BeAk

Re: Weg- und Lebensfindung

Beitrag von BeAk »

Liebe Wycombe,

da ist der Analytiker aber falsch informiert.

1. Du musst eine Analytische Psychotherapie nicht selber zahlen, wenn Du gesetzlich versichert bist. Sie ist Kassenleistung.

2. Gibt es sehr wohl eine spezielle Verhaltenstherapie für schwierige Fälle, Persönlichkeitsstörungen, chronische/chronifizierte Depression usw.
Das ist die Schematherapie.

Ich finde es übrigens gut, das Du Dich mit dem Thema auseinander setzt.

Und in einer Psychotherapie brauchst Du Dich immer nur so weit zu öffenen, wie es Dir im Moment gut tut.
Elisa_K
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Re: Weg- und Lebensfindung

Beitrag von Elisa_K »

sek__knd
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Re: Weg- und Lebensfindung

Beitrag von sek__knd »

... wo ist dein Selbstvertrauen geblieben, liebe Wycombe ???

Leider lese ich hier "nur noch" von deinem Unvermögen ???

Skeptisch würde ich diesem "Therapieangebot" jedoch auch gegenüberstehen, denn warum gibt es so viele "zugelassene" Therapeuten ???

Wünsche dir alles Gute

S E K
Wycombe1
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Re: Weg- und Lebensfindung

Beitrag von Wycombe1 »

Hallo ihr Lieben,

danke für eure Antworten.

Bea, was ist eine Schematherapie? Davon hab ich noch nie gehört.

Der Psychoanalytiker ist schon ein "richtiger", arbeitet aber nur Privat und nicht mit Kassen; ich habe ihn zufällig kennengelernt, das er zu meinem Bekanntenkreis gehört würde ich nicht sagen, ich glaube auch nicht das ich das wollte, sollte ich eine Therapie dort machen.

Der Vorteil ist, das ich sofort los legen könnte, ohne Rumtelefoniererei, ohne Wartezeiten. Der Nachteil: Das eigene Portomonai.

Ich denke, ich habe grosse Angst in ein ganz tiefes Loch zu fallen während dieser Therapie und wer fängt einen dann auf? Was ist, wenn sich nichts ändert oder wenn es ewig dauert? Was ist, wenn die panikattacken, die ängste wiederkommen?

Ich kann das überhaupt nicht gebrauchen, ich habe 2 kleine Kinder zuhause, auch habe ich innerhalb der Fluggesellschaft meinen Arbeitsplatz gewechselt (ich fliege nicht mehr, ich bin jetzt mit für die Einstellung u Ausbildung neuer Flugbegleiter zuständig), bin dort grad mal 3 Monate; kann also auch nicht sagen "ich geh jetzt mal stationär"....

Alles sehr schwierig und durcheinander was in meinem Kopf abgeht.... Und ja, die riesen Angst vor dem "Rückfall".

Und mein Selbstvertrauen? Liebe SEK, les doch was ich oben über mich geschrieben habe, so sieht es zur zeit bei mir aus; das ist kein platz für selbstvertrauen in mich, das muss ich mir wieder erst erarbeiten...
Ich weiß freilich nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird.

Aber soviel weiß ich sehr wohl, es muß anders werden,

wenn es besser werden soll.



(G. C. Lichtenberg)
Chiron
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Re: Weg- und Lebensfindung

Beitrag von Chiron »

Guten Morgen Wycombe,

mir ist folgendes zu Dir aufgefallen:

http://www.jsbielicki.com/freud-167.htm

Kannst Du Dich hier wiederfinden?

Damit wollte ich Dir nicht zu Nahe treten, es soll auch keine Bewertung sein.
Ich denke nur, mit der richtigen Behandlung kann Dir geholfen werden.

Liebe Grüße,

Chiron
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
Wycombe1
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Re: Weg- und Lebensfindung

Beitrag von Wycombe1 »

Hallo Chiron,

du bist mir damit nicht zu nahe getreten.

meine Verhaltenstherapeutin hat dies auch mal durchblicken lassen, das ich tendenzen von borderline hätte....

dieser therapeut jetzt, dem hab ich das erzählt und der ist richtig sauer geworden ob der "diagnose", denn er meinte, ich zeige keinerlei züge eines borderliners. Nun, was glauben? was war zuerst da, die henne oder das huhn? verstehst du was ich meine?

ich habe mir deinen link durchgelesen, ich habe mich in der wut und der beziehung wieder erkannt, ansonsten hab ich nichts davon:

ich arbeite seit ewigkeiten, bin beruflich nicht "flatterhaft". habe langjährige freundschaften, die schon fast alles überstanden haben (beiderseits), halte nichts von drogen, nichts vom alkohol, nichts vom glücksspiel, verplempere mein geld nicht, "heb auch nicht ab", fühle mich nicht verfolgt, habe keine neurosen oder psychosen, keine wahnvorstellungen, keine ausgeprägten oder "perversen" sexfantasien, keine mehrere gleichzeitige sexualpartner usw. usf.

was ist es nun was ich habe? das ich in einer engen paarbeziehung so "abgehe" ist erst das 2. mal in meinem leben, hatte ansonsten gut gehenende beziehungen.

ich möchte einfach nur, das was hilft, das es etwas gibt, was mir mein leben gibt.
Ich weiß freilich nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird.

Aber soviel weiß ich sehr wohl, es muß anders werden,

wenn es besser werden soll.



(G. C. Lichtenberg)
sek__knd
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Re: Weg- und Lebensfindung

Beitrag von sek__knd »

Hallo Wycombe,

eben darum die Frage von mir ???

Ich verstehe deine Zeilen nun so, daß du dich alleine verantwortlich fühlst, für die Beziehungsprobleme.
Lese herraus, daß du diese Beziehung gerne aufrechterhalten würdest und deshalb nach allen Möglichkeiten suchst, damit dies möglich ist.
Leider gehören zu einer Partnerschaft immer zwei Personen, die m i t -einander umgehen.
Hinzu kommen auch Kinder, welche auch wahrscheinlich für etwaige Diskussionen sorgen können.

Beruflich stehst du auch in zwischenmenschlichen Kontakten, passieren dir dort etwa auch solche "Ausraster"


Liebe Grüße

S E K
BeAk

Re: Weg- und Lebensfindung

Beitrag von BeAk »

Liebe Wycombe,

hier ein Link zu Schematherapieinfos.

http://www.schematherapie.de/component/ ... /Itemid,1/

Diese Therapie wird von besonders ausgebildeten Verhaltenstherapeuten durchgeführt. Und auch Ausbildungsinstitute bieten diese Therapie an.

Schau mal hier

http://www.verhaltenstherapie.de
Chiron
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Re: Weg- und Lebensfindung

Beitrag von Chiron »

Liebe Wycombe,

es ist nur eine Vermutung angesichts Deiner Postings und meiner Erfahrung mit Menschen, die an dieser Persönlichkeitsstörung leiden.
Wie so oft müssen nicht alle Symptome zutreffen und letztendlich kann eine Diagnose auch nur ein geschulter Psychiater stellen.

Und bei Deinem Therapeuten habe ich irgendwie kein gutes Gefühl.
Wie wäre es, einen mit Kassenzulassung zu suchen?
Wie ist denn Dein Bauchgefühl ihm gegenüber?

Liebe Grüße,

Chiron
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
Regenwolke
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Re: Weg- und Lebensfindung

Beitrag von Regenwolke »

Liebe Wycombe,

ich komme noch mal kurz zu der Sache mit dem Analytiker zurück. Mich macht es schon skeptisch, dass er nur die Analyse als Behandlungsverfahren für Dich in Betracht zieht und sich dann auch noch selber als Therapeut anbietet. Gerade innerhalb der Analyse gibt es ja sehr strenge Vorstellungen von "Abstinenz", ich habe kürzlich von einem Bekannten gehört, dass ein Analytiker ihn ablehnte, weil er einen entfernten Verwandten meines Bekannten flüchtig kannte, und das war schon Jahre her. Ich wäre da vorsichtig.
Und wenn Du wirklich Analyse mit drei oder vier Stunden wöchentlich machst, lädtst Du Dir finanziell da riesig was auf.
Ich würde nach zunächst mal nach einem Therapeuten mit Kassenzulassung suchen.

Was das Borderline-Thema angeht: Ich habe manchmal den Eindruck, dass BL in den verschiedenen Therapieschulen ziemlich unterschiedlich beschrieben wird. Verhaltenstherapeuten legen oft das Gewicht auf die emotionale Instabilität, d.h. auf Schwierigkeiten bei der Gefühlsregulation, während Analytiker in Anlehnung an Kernberg eher starkte Aggressionen und zwischen Entwertung und Idealisierung schwankende, schnell wechselnde Beziehungen betonen. Der Link, den Chiron eingestellt hat, ist ganz klar analytisch geprägt.

LG, Wolke
Chiron
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Re: Weg- und Lebensfindung

Beitrag von Chiron »

"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
Chiron
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Re: Weg- und Lebensfindung

Beitrag von Chiron »

"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
Wycombe1
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Re: Weg- und Lebensfindung

Beitrag von Wycombe1 »

Oh je, so viele links!

ich werde sie mir in ruhe mal anschauen....

mit dem thema "borderline" habe ich mich nicht viel beschäftigt, als meine Verhaltenstherapeutin das damals erwähnte, bin ich erstmal stinkesauer geworden, denn für mich waren borderliner nur bekannt als menschen, die sich selbst ritzen und so was und so bin ich überhaupt nicht.

hab mich dann mal im internet durchgelesen, aber hab mich nicht wirklich wieder erkannt, ausser bei den "beziehungsdramen"; das wars aber schon; ansonsten ist mein leben (beruflich, kinder, freundeskreis) geordnet.

ich bin jetzt sehr verwirrt und weiss überhaupt nicht welchen zweig der therapie ich einschlagen soll.

letztendlich weiss ich nur, das ich glücklich leben möchte, das ich ausgeglichen werde und ja, ein "normales" leben leben kann.

dieser analytiker ist mir nicht im freundeskreis bekannt gemacht worden, es war zufall das wir uns wo begegnet sind und ja, sind dann halt ins gespräch gekommen....

mir ist es auch "bitter" aufgeschlagen, das er sagte, ich sollte die verhaltenstherapie hinter mir lassen, das diese zwar in akuten fällen sehr gut trägt, aber halt nicht an die tief verwurzelten dinge geht....

ich habe jetzt für den 08. einen termin bei ihm vereinbart um das ganze noch mal durchzusprechen, denn so "schweigsam" werd ich nicht alles hinnehmen und schlucken.

leider ist es mir nicht möglich eine thera über kasse zu machen, da ich gerade noch die VT laufen habe; diese aber leider nur alle 14-tage bis 3 wochen, aufgrund meiner arbeitszeit.... Leider....

ich fühle mich bei meiner VT sehr wohl, ich hab nen guten draht zu meiner thera, aber ich weiss nicht, ob sie mir bei dieser baustelle helfen kann.
Ich weiß freilich nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird.

Aber soviel weiß ich sehr wohl, es muß anders werden,

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Wycombe1
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Re: Weg- und Lebensfindung

Beitrag von Wycombe1 »

Ich nochmal.

hab diesen selbsttest gemacht, mit folgendem ergebnis:

Erfüllte Borderline-Indikatoren gemäß DSM IV*: 2
Festgestellte Nebenmerkmale gemäß DSM IV*: 1
Festgestellte Borderline-Zusatzindikatoren*: 1

wirklich sagen tut mir das aber nichts.....
Ich weiß freilich nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird.

Aber soviel weiß ich sehr wohl, es muß anders werden,

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(G. C. Lichtenberg)
lt.cable
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Re: Weg- und Lebensfindung

Beitrag von lt.cable »

Hallo Wycombe1 !

Zu zwei Punkten sage ich Dir mal ungeschminkt meine Meinung.

Erstens geht es in dieser Sache nicht nur um Deine Selbstzerstörung, sondern Du fügst auch anderen Menschen (und sogar Kindern!) in Deinem Umfeld seelische Verletzungen zu. Das finde ich nicht nur absolut inakzeptabel, sondern es ist auch recht egoistisch. Du hast kein Recht, Deine Eifersuchts- und Misstrauens-Anwandlungen derart ungebremst an anderen Menschen auszulassen.
Zweitens lässt sich dieses Verhalten schon gar nicht mit der eigenen Trägheit oder sogar Angst vor der Offenbarung bzw. Veränderung rechtfertigen. Statt des Selbstmitleids (inklusive Faust-Anspielung) solltest Du vielleicht lieber darüber nachdenken, allen Möglichkeiten der Hilfe (inklusive Klinik und Medikamenten) eine faire Chance zu geben. Entweder schiebst Du weiter alles auf die dunkle Übermacht in Dir, oder Du gehst endlich mal wieder selbst ans Ruder.

Es grüßt
lt.cable
Ein Nilpferd wollte zum Ballett
als schönster aller Schwäne.
Nur war es fürs Ballett zu fett.
So scheitern viele Pläne.
- Charles Lewinsky
Elisa_K
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Re: Weg- und Lebensfindung

Beitrag von Elisa_K »

Wycombe1
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Re: Weg- und Lebensfindung

Beitrag von Wycombe1 »

@ lt. cable: sorry, aber mit deiner aussage kann ich nichts anfangen "trägheit/angst/faus-anspielung" - sagt mir alles nichts.

ja, ich habe kinder, nein, sie sind bei meinen "aussetzern" nicht anwesend, meinen kindern gegenüber würde ich nicht so abgehen.

@ elisa:
ja, ich habe gewechselt und bin aufgrund der neuen abteilung/neuer arbeitsvertrag in der probezeit.

ich denke, wenn einer sagt, ich mache wegen meiner arbeit keine stationäre therapie, hat diese aussage zu reichen und muss sich nicht ewig dafür rechtfertigen.

und ja, stell dir vor, es gibt therapeuten (meine VT), die arbeitet nur vormittags und stell dir vor, ich auch - was sagste nun? es gibt manchmal leider dinge, die nicht zu ändern sind, wie praxiszeiten und arbeitszeiten.

deine ironie hättest du dir sparen können.
Ich weiß freilich nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird.

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(G. C. Lichtenberg)
Chiron
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Re: Weg- und Lebensfindung

Beitrag von Chiron »

Liebe Wycombe,

nach Deinem Selbsttest würde ich nein sagen.
Aber wie Elisa schon meinte. dauert es, eine genaue Diagnose zu stellen.
Du schreibst einen guten Draht zu Deiner Thera zu haben. Warum besprichst Du dann Dein Problem nicht mit ihr?
Während meiner Verhaltenstherapie hatte ich oft das Gefühl, die Thera bleibt zu sehr an der Oberfläche und bei mir will alles raus und bearbeitet werden.
Innerhalb der SHG besprach ich mein Problem und informierte mich über tiefenpsychologische Therapie.
Nun bin ich bei einer Psychotherapeutin mit zusätzlicher Traumaausbildung und lerne mit dem Erlittenen und meiner chronischen Erkrankung (Bipolar II) umzugehen.
Diese Frau ist ein Segen für mich.

Also rate ich Dir:
1. Problem mit Verhaltenstherapeutin besprechen.
2. Mit Krankenkasse über einen Therapiewechsel und die eventuelle Kostenübernahme reden.

Zum "selbsternannten" Therapeuten.
Vor ca. 2 Jahren lernte ich eine "Psychotherapeutin" kennen, die meinte, nach drei-vier (!!!) Sitzungen bei ihr, wäre ich geheilt.
Obwohl es mir damals mehr als schlecht ging, verließ ich wütend die Veranstaltung.
Nein, ich habe zu oft nach Strohhalmen gegriffen, viel Geld bezahlt und nichts hat geholfen.

Darum bin ich so vorsichtig geworden.

Du wirkst heute sehr durcheinander auf mich und ich hoffe Du kannst Dich wieder etwas beruhigen.

Vielleicht passt Dein jetziger Partner auch einfach nicht zu Dir und Du brauchst eine Auszeit beziehungstechnisch.

Alles Gute und Entspannung für heute,
wünscht Chiron
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
Wycombe1
Beiträge: 278
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Re: Weg- und Lebensfindung

Beitrag von Wycombe1 »

Hallo,

hatte heute termin bei meiner Verhaltenstherapeutin und habe ihr alles auf den tisch geknallt, wie es mir geht/ich mich fühle/die aussagen von dem analytiker usw.

ich habe mich jetzt dazu entschlossen, das ich wieder 1 x woche zu ihr gehen werde, dann muss ich das mit meiner arbeitszeit irgendwie auf den schirm bekommen, muss ich halt in den sauren apfel beissen und 1 x die woche die stunden hinten an hängen, aber ich denke, es wird mir gut tun sie wieder regelmässig zu sehen und nicht nur so alle 14 tage bis 3 wochen.

wir haben noch 13 stunden, so dass wir diese zeit nutzen werden um mich zu "stabilisieren", damit ich gefestigt werde, u. a. um eine analytik zu beginnen. mir ist schon ein grosser stein genommen worden, dadurch das ich wieder eine routine in meine thera bekomme.

gleichfalls hat sie mir gesagt, das ich ein "alternativ-programm" für diese dunkle miese seite brauche, sprich mich mit menschen treffen, die mich lieben/respektieren und mich "toll" finden (meine freunde). das wird nicht so leicht, aber sie hat recht.

von einer analytik hält sie eine menge, denn sie meinte auch, diese baustelle kann in einer VT nicht behandelt werden, da dies eine andere art der therapie ist. sie will mir helfen einen passenden therapeuten zu finden sowie einen antrag bei der KK zu stellen, so dass ich das nicht privat machen muss (zahlen).

bin froh, das sie mich nicht hängen lässt.

ist zwar nicht wirklich irgendwas besser jetzt, aber immerhin ein kleiner weg vor mir.
Ich weiß freilich nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird.

Aber soviel weiß ich sehr wohl, es muß anders werden,

wenn es besser werden soll.



(G. C. Lichtenberg)
BeAk

Re: Weg- und Lebensfindung

Beitrag von BeAk »

Liebe Wycombe,

ich habe auch die Therapiemethode gewechselt und weis daher, das ein Wechsel vor Ablauf des bisher genehmigten Sitzungskontingents stattfinden muss. Ansonsten bekommst Du die neue Psychotherapie/analytische Psychotherapie nicht von Deiner Krankenkasse bezahlt.
Folglich darfst Du Deine restlichen 13 Sitzungen nicht mehr alle beanspruchen.


Der Antrag auf Kostenübernahme muss zwingend vom neuen Therapeuten/Analytiker, welcher die Analytische Psychotherapie durchführt, gestellt werden.
Elisa_K
Beiträge: 172
Registriert: 6. Feb 2008, 14:53

Re: Weg- und Lebensfindung

Beitrag von Elisa_K »

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