Wenn ich mir was wünschen dürfte

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just
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Wenn ich mir was wünschen dürfte

Beitrag von just »

bzw. ihr einen oder mehrere Wünsche 'frei' hättet, welche wären das?

Weder eine 'gute Fee' noch eine 'un/bestimmte Macht' - nennt es Existenz, Schöpfung, Gott oder sonstwas/wie -
wird mitnichten 'abrakadabra' erscheinen.
Wir sind zwar einesteils selbst verantwortlich (als sog.Erwachsene) für unser Leben.
Doch liegt es nicht grundsätzlich in unserer 'Macht' darüber zu bestimmen,da wir eben NICHT über unser Leben bestimmen können, da un/bestimmte Ereignisse von uns nicht beeinflussbar sind.

Wenn ich jetzt schreibe, mein größter Wunsch wäre:
'Glücklich alt zu werden', ist das mehr als utopisch, da ich mir sicher bin, dass das nicht realisierbar ist. Das wünscht sich wohl jeder. Oder?

Fangen wir mal bei Kleinigkeiten an:
Ich wünschte/möchte heute, diese Woche, diesen Monat................
das ....erledigt haben.
Meine Diagnose 'schwere Depression, burnout +Überlastungssyndrom'
werde ich sicher -aufgrund meiner Lebensumstände- nicht (kaum) verändern können.
Bin aber eigentlich eine Kämpfernatur.
Diesen Kampf führe ich -so weit es geht-
ziemlich gut. Weiss aber,dass ich ohne Depression zu mehr in der Lage wäre.
Anstatt an meinem Untergang zu arbeiten,sollte ich bestimmte Dinge
-die auch meine Wünsche sind-
erledigen, um mich besser zu fühlen.
Aber genau das ist der 'Kasus Knacknuss',
weil, diese Aufgaben lästig und unbefriedigend sind.
Meine vielzähligen Hobbys bereiten mir schon lange keine Freude mehr.

Mein 'bis Ende November-Wunsch':
-vier Termine einhalten.
-fünf 'Aktensachen' vom Tisch.
-irgendwie Hilfe für 'Laub-Zentner' bekommen.
-endlich mal was "ausmüllen".
(von normalen täglichen Lastigkeiten mal abgesehen,die ja immer wieder ungefragt wieder kommen)

Meine Güte, merke wieder, dass das nur
pillepalle ist, bei dem was anliegt und liegen geblieben ist, dank Depris.

lese besser nicht nach.

gefunden:
Greta Keller: "Wenn ich mir was wünschen dürfte."
http://de.youtube.com/watch?v=ZFqyXeKjgCk

Liebe Grüße
delta
SisterGoldenHair
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Registriert: 2. Aug 2007, 14:23

Re: Wenn ich mir was wünschen dürfte

Beitrag von SisterGoldenHair »

Hallo Delta,

gestern empfahl mir ein Mit-Rehabilitand ein Büchlein "Bestellungen ans Universum" - er sagte, es wirkt... und wir haben gestern Nachmittag viel gelacht, über seine Bestellungen, die eingetroffen sind... ;o)

Ich habe es mal kurz überflogen, scheint nicht uninteressant zu sein - es wurde auch von der inneren Stimme gesprochen, und da dachte ich auch an das Innere Kind...
*wink* Reiner (oder mit "AI", weiß ich jetzt grad nicht)

Liebe Grüße
Ulli


***

"die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern, dass er nicht tun muss was er nicht will"

:o)



(Jean-Jacques Rousseau)
Charlie66
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Registriert: 27. Okt 2008, 21:22

Re: Wenn ich mir was wünschen dürfte

Beitrag von Charlie66 »

Hallo Delta,

als ich sang- und klanglos in meinem Leben untergegangen bin, wurde bei mir genau das Gleiche diagnostieziert. Ich kann dir gerade gar nicht zustimmen, dass wir unser Leben nicht selbst bestimmen und unsere Lebensumstände verändern können. Dies Krankheit will aber sagen, "tu es trotzdem - finde eine Lösung"

Wenn mir einer eine Palme hinstellt, entscheide ich, ob ich hochklettere. Gelegentlich habe ich das schon mal sein gelassen. Sooo schlimm war das nicht. Wir können jeden Tag auf´s Neue entscheiden, wie der Tag aussehen soll, auch wenn es sehr, sehr schwer fällt. Die Black Lady steht schon seit gestern abend wieder neben mir und wartet auf ihre Chance. Und ich sage dir, es kostet unendlich viel Kraft, sie nicht ganz herein zu lassen. Bin schon gespannt, wann ich den Kampf wieder einmal verloren habe.

Genau meine Lebensumstände haben dazu beigetragen, dass ich heute dort bin, wo kein Mensch hinmöchte. Durch die Krankheit bin ich nicht mehr arbeitsfähig, was zur Folge hatte, dass sich mein Einkommen drastisch reduziert hat. Trotzdem geht es immer irgendwie weiter.

Damit will ich dir Mut machen, nicht aufzugeben. Vielleicht kannst du auch mal ganz irreale Vorstellungen mit ins Kalkül ziehen. Man kann die unmöglichsten Lösungsansätze mal weiter durchdenken. Egal, was dabei heraus kommt, die Gedanken sind frei.

Wenn ich mir etwas wünschen könnte:

- dass nächste Woche meine Klinikunterlagen alle vorhanden sind und ich schleunigst dahin komme

- möchte mit Weisheit geschlagen sein (höher Selbstreflektion, wissen wer und was ich bin, was ich will usw.) weil ich mir davon eine höhere Lebensqualität verspreche und

- ich möchte, dass sich endlich meine Leistungsgrenze drastisch erhöht, dass ich den Alltag wieder bestreiten kann.

Die anderen Wünsche hab ich erstmal weggelassen.

Wünsche dir viel Kraft, deinen Papierkram zu erledigen - der hält mich gelegentlich auch auf.

Liebe Grüße

Charlie
Wenn der Tag nicht dein Freund ist, so ist er dein Lehrer
Dramaqueen

Re: Wenn ich mir was wünschen dürfte

Beitrag von Dramaqueen »

wünsch Dir doch einfach mal Deine Überlastung zu akzeptieren.

Dann in kleinen Schritten ganz langsam damit anzufangen, die Dinge umzusetzen, die Du Dir zutraust.

Tonnen von Laub habe ich diesen Herbst auch schon entsorgt. Ich hatte große Angst davor. Aber einmal damit befaßt, hat es sogar Spaß gemacht. Die Arbeit im Freien und in der Natur.

Ich wünsche Dir mal einen schönen Anfang mit einer schönen Aufgabe. Die Akten lass mal liegen.

Mit bunten Blättern wink, Queen
just
Beiträge: 352
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Re: Wenn ich mir was wünschen dürfte

Beitrag von just »

@Ulli
Habe von "Bestellungen ans Universum" schon gehört.
Leider/glücklicherweise? habe ich sooooooooo
viele Bücher, kann man schon als Bibliothek beschreiben (auch bedingt durch meinen zu früh verstorbenen Mann) in diesem Haus, dass ich noch mindestens vier 'Leben' bräuchte
(incl. Freude am Lesen,die ich momentan nicht mehr entwickeln kann,obwohl ich seit Jahren an einem eigenen Buch arbeite, sog. Dr.Arbeit, die mittlerweile völlig brach liegt) um diese zu lesen.
Micht bricht die Depression!
Aber danke für den Tipp.

@ Charlie
In gewisser Weise hast du ja recht,das du mir nicht zustimmst, dass wir über unser Leben (nicht) selbst bestimmen können.
Zustimmen kann ich dir insofern nicht, dass Tod, Krankheit u.v.a.m. nicht beeinflussbar sind,wenn sie eintreffen und unheilbar sind. Wir können zwar bestimmte Lebenssituationen beeinlussen, indem wir sozusagen Prophylaxe betreiben bzw. Schäden beheben.
Aber auch das hat Grenzen. Ob nun physisch und/oder psychisch bedingt.
Bei dem Beispiel mit der Palme musste ich grinsen. Habe mir vor einigen Jahren eine kleine gekauft, die trotz aller Widrigkeiten so prächtig gediehen ist, dass sie vor Wochen -im sehr großen Topf- eine Ver/Neigung vor mir machte und ich sie bis heute nicht aufrichten konnte.

Wünsche dir deine Klinikunterlagen.

Mit Weisheit möchte ich gar nicht mehr geschlagen sein. Die erschlägt mich. Prahl
. Ja, je mehr ich weiss und selbst reflektiere,desto mehr kommt mir mein
Da/Hier sein in die Quere und meine Gedanken überholen sich mittlerweile selbst.

Ich möchte keinen damit treffen, aber ich habe im Laufe meines schon länger andauernden Verweilens auf dieser 'unrunden' Kugel festgestellt, dass es sich (oft)leichter mit Dummheit gepaart mit Frechheit leben lässt. Die (meist) Stillen und Nachdenklichen haben oft das Nachsehen.
Wobei 'ausflippen', wie auch immer, auch dazu gehört.

Genug dazu.
Hätte besser was Erledigen sollen.
Such is life. Keine Mühe wird gescheut, sich vor den Unannehmlichkeiten zu drücken.

@Dramaqueen
Beam dich mal rüber! Dann verstehste, was ich meine
Es gibt einfach Sachen, die sind einfach unaufschiebbar so weit die Füße tragen.
-------------
Weiterer gemeiner Wunsch:
wünsche wenigen, aber bestimmten Individuen,
aus meinem real life schwere Depression(en)
-Komorbiditäten incl.-, damit sie begreifen.........

Liebe Grüße
delta
sek__knd
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Registriert: 5. Sep 2008, 18:54

Re: Wenn ich mir was wünschen dürfte

Beitrag von sek__knd »

Guten Abend delta,

ja, unbestimmte Ereignisse, ob nun positive oder negative, sind von uns teilweise nicht beeinflussbar.
Kann man/frau, diese Ereignisse evtl.
Schicksal nennen


"Glücklich alt zu werden"
Gesundheit und ein langes Leben, wenn dies (noch) "lebenswert" ist, dann gebe ich dir hier vollkommend Recht.
Wann ist man/frau glücklich
Was macht das Leben "lebenswert" oder glücklich
Alt

Du nennst dies momentan Kleinigkeiten, jedoch aufgrund der Depression, sind diese Kleinigkeiten nicht realisierbar, noch durchführbar

Die Depression hindert mich z. B. so genannte "kleine" Wünsche und "Kleinigkeiten" aktiv zu aktivieren, noch umzusetzen.

Sicher, ich wünsche mir auch so einiges, keine utopischen Herzenswünsche, "nur", daß es mir wieder besser geht.

Deine Diagnose, einer schweren Depression, "burn out" und Belastungsyndrom, ist auch meinige

Ja, meine Wünsche oder Ziele, haben sich durch diese Erkrankung / Diagnose, stark verändert.
Um so länger ich unter dieser Erkrankung leide, um so geringer werden meine Wünsche.

Sicher, daß es uns OHNE Depression, leichter ergehen würde, kann ich dir hiermit auch bestätigen.
Diese Gedanken oder Erkenntnisse bringen uns aber auch nicht weiter , oder ???

Lästig und unbefriedigend, ja gebe dir vollkommend Recht.
Darf denn das Leben mit einer Depression, überhaupt Spaß machen , muß das Leben Spaß und Freude bereiten
Diese Fragen stellte ich auch einmal meinen "Nervenklempner".

Kenne dies auch, daß mir weder eine "ungeliebte" Aufgabe, noch ein (vor dieser Erkrankung) Hobby, Freude bereitet.

Meine Wünsche bis Ende November:

--- Gesundheit
--- Lebensfreude und ein Lebenswille
--- eine "Normalität", das Leben wieder spüren zu können


Mache es dir nun gleich und lese dieses Pilleballe, auch nicht mehr nach

Liebe Grüße und noch ein schönes Wochenende

Vielleicht, werden unsere Wünsche irgendwann in Erfüllung gehen

S E K
Charlie66
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Registriert: 27. Okt 2008, 21:22

Re: Wenn ich mir was wünschen dürfte

Beitrag von Charlie66 »

Hallo Delta,

die von dir geschilderten Lebensumstände kann man wirklich nicht verändern. Man kann nur versuchen, nicht daran zu zerbrechen und lernen, mit ihnen zu leben - leider.

Verstehen kann ich aber auch, dass du nicht mehr mit Weißheit geschlagen sein möchtest. Manchmal möchte ich mir auch die Augen mit Lehm zukleistern, um die Realität und das Elend nicht sehen zu müssen. Nur um mal eine Atempause einlegen zu können. Leider denke ich auch, dass es sich mit den von dir geschilderten Eigenschaft gelegentlich besser leben lässt. Wahrscheinlich tröstet dich das jetzt auch nicht viel.

Trotzdem wünsche ich dir, dass du dich für heute bewusst gegen die Erledigung deiner Akten entscheidest, für dich morgen ein besserer Tag sein wird und es dir weniger Mühe bereitet.

Liebe Grüße

Charlie
Wenn der Tag nicht dein Freund ist, so ist er dein Lehrer
just
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Re: Wenn ich mir was wünschen dürfte

Beitrag von just »

habe mir bei einer 'blöd-sinnigen', aber dennoch wichtigen Hausarbeit nochmal Gedanken gemacht über meine Wünsche.

Nichts ist so wichtig, das es durch liegen bleiben nicht noch wichtiger werden könnte.


Normalerweise ist ein Wunsch ja auch ein Wunschdenken.
Also auch eine Art von Verdrängung oder/und Kompensation.
Ohne Wüsche und Ziele gibt es m.E. kein vorwärts kommen.
Also verdränge ich somit auch die allgegenwärtige und harte Realität.
Stelle ich mich dieser Realität (gelang mir 'früher' bestens)in meiner jetzigen Situation stelle ich fest, das all meine Pläne durch Tatsachen zum Scheitern verurteilt sind.
Will ich zu viel auf einmal?
Nein, das habe ich aufgegeben.
Es geht nicht.

Manchmal ist es so, als hätte ich die Wahl zw.Pest und Cholera.

Eine Einladung für heute Abend, bereits bezahlt, ging einfach nicht.

Das was ich zwd.leiste erkenne ich nicht an, da es für mich nichts ist.
Die taffe Frau gibt es nicht mehr.
Manchmal ist noch mein Hang zum Ästhetizismus und Perfektionismus spürbar.

Aber die Realität durch ein erwünschtes Ergebnis verdrängen?
Nein, wie denn?

In meiner recht ärmlichen Kindheit/Jugend habe ich mir sehr hohe Ziele gesetzt
und
habe sie, die wesentlichen, erreicht.
Nun habe ich einen riesen Berg vor mir,fühle mich wie Sisyphus und Don Quichotte in potenzierter Form.
Mein Sohn und eine vermeintlich große Liebe, für den Rest des Lebens, gaben mir sprichwörtlich den Rest.
Meine Wünsche wurden begraben.

Habe heute mittag allerdings ein wunderschönes Gesteck zum Friedhof gebracht,
und bin dabei wieder fürchterlich in´s Grübeln geraten.

Liebe Grüße
delta
------------
"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit; aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."
Albert Einstein
--------------
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ja und ab!

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Smeagol
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Registriert: 7. Okt 2008, 16:21

Re: Wenn ich mir was wünschen dürfte

Beitrag von Smeagol »

> 'Glücklich alt zu werden', ist das mehr als utopisch, da ich mir sicher bin, dass das nicht realisierbar ist. Das wünscht sich wohl jeder. Oder?
Nicht unbedingt. Ich wünschte mir, ein erfülltes und sinnvolles Leben führen zu können - dann wäre es egal ob es lang oder kurz ist.

Ansonsten ist das mit den Wünschen schon so eine Sache. "Überlege Dir gut worum Du bittest - es könnte erfüllt werden!" Alles hat auch seine Nachteile.

So würde ich mir beispielsweise schon wünschen geliebt zu werden und lieben zu dürfen. Ich glaube aber nicht, das ich jetzt noch genügend beziehungs- und anpassungsfähig bin um eine Partnerschaft auszuhalten. Und wenn sie mich dann verlassen wird wäre es noch schlimmer.

Ich wünsche mir Mut und Kraft.

Ich wünsche mir, immer genug (nicht zu viel, aber genug) von den Gütern der Erde zu bekommen.


Konkretere Nahziele bzw. Aufgaben:

- Einen guten Doc und Therapeuten finden.
- Es schaffen mich zu bewerben und dann auch noch erfolgreich sein. Ersatzweise mich den Grausamkeiten der Hartz IV Agentur aussetzen. Ersatzweise klären, wie ich sonst mein Dach über dem Kopf und ein wenig im Kühlschrank sicherstellen kann.
just
Beiträge: 352
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Re: Wenn ich mir was wünschen dürfte

Beitrag von just »

Liebe/r SEK, Charlie und Smeagol und........
Könnte ja jetzt bei einer größeren Feier sein mit weniger und mehr interessanten Menschen.
Doch ich wollte nicht, wie immer in letzter Zeit.
Habe eure Beiträge erst eben gelesen.
Versuche später zu antworten.
Bin oft einfach nicht, aus den unterschiedlichsten Gründen, dazu in der Lage.

Hatte ein sehr trauriges Telefonat.

Wollte nur noch anmerken, das ich mit der Utopie des Wunsches 'glücklich alt werden'
meinte, zumindest mich betreffend, dass
Glück und Alter zwar relativ sind, aber dennoch alles beinhalten. Was ist Glück?
Was ist Alter?
Philosophische Abhandlungen gibt es zur Genüge. Aber das lasse ich erstmal besser sein.
Weiß echt nicht, wie ich das mit einfachen Worten verklickern soll?

Rest gelöscht.

liebe Grüße
delta
---------------------
der morgen verlief ganz gut, bis ich aufgestanden bin...........
steppenwolf1

Re: Wenn ich mir was wünschen dürfte

Beitrag von steppenwolf1 »

Hallo delta,

Mein 'bis Ende November-Wunsch':
-vier Termine einhalten.
-fünf 'Aktensachen' vom Tisch.
-irgendwie Hilfe für 'Laub-Zentner' bekommen.
-endlich mal was "ausmüllen".
(von normalen täglichen Lastigkeiten mal abgesehen,die ja immer wieder ungefragt

Es sind nur Lastigkeiten. Ab wann ist ein Wunsch (realisierbar) keine Lastigkeit mehr ?
Irgendwie liest sich die Liste wie ein MUSS und nicht wie ein Wunsch, wenn man davon ausgeht, dass der Wunsch kein MUSS ist, sondern ein WILL.

Na ja, sorry wenn dummes Geschreibsel, bin kein Rhetoriker

Viele Grüsse
just
Beiträge: 352
Registriert: 21. Mär 2008, 18:59

Re: Wenn ich mir was wünschen dürfte

Beitrag von just »

Liebe Wölfin,
nur kurz. Ist kein 'dummes Geschreibsel', sondern trifft es genau.
Ich schlafe -wenn überhaupt- mit dem Gedanken ein, das dieses und jenes unbedingt erledigt werden MUSS und wache mit diesem Gedanken
(incl. Schlaf Unterbrechungen) auch auf.

Selbst ein gedankliches Unterbrechen, angefangen bei 'ich will/möchte/wünschte'
bringt nicht das gewünschte Ergebnis.

Bin erst so gegen 4:00 (manchmal, aber immer öfter nehme ich auch leichte bis 'schwerere'
Schlafmittel)ins Bett gegangen. Habe mich über mich selbst (u.a.) so geärgert, dass ich wieder mal keine Ruhe fand.
Bekloppt, aber ich finde den Schalter zum Abstellen einfach nicht.

Mir kommt es oft so vor wie in dem Film "Und ewig grüßt das Murmeltier", ein immerwährender Albtraum, der kein Ende nimmt und sich alles irgendwie wiederholt.
Da ich mich selbst, leider schon lange (relativ) her, auch anders kenne nervt es um so mehr. Zumal mein Alter und schlimme Ereignisse sicher noch zusätzlich negative 'Antriebsstopper' sind.
Habe vorhin Kleinigkeiten erledigt und wollte
hier meine Gedanken zum Thema 'Wünsche/wünschen' einbringen und manchen antworten. Kann aber keine klaren, bzw. sinnvollen Gedanken fassen.
Totale Blockade.

Liebe Grüße dir
und @all
delta
-------------
"Gedankenfreiheit setzt das Vorhandensein von Gedanken voraus."
Wilhelm Lichtenberg
Ragnar
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Registriert: 6. Jul 2008, 20:23

Re: Wenn ich mir was wünschen dürfte

Beitrag von Ragnar »

Hallo @ all,

Wenn ich mir was wünschen könnte....

Ich wünsche mir das ich mit Hilfe meiner Therapeutin und den Medi's aus meinem tiefen Loch komme in dem ich gerade stecke.

Ich wünsche mir das ich langsam aber sicher auch wieder meine alltäglichen Aufgaben schaffe.

Ich wünsche mir irgendwann ohne Angst über meine Krankheit und meine Gefühle reden kann.

Ich wünsche mir einen Menschen dem ich bedingungslos vertrauen kann.

Ich würde gerne mal wieder so etwas wie Freude, Interesse, Spaß oder ähnliches erleben.

Ich würde gerne 2 Wochen erleben in denen ich nicht über den Tod nachdenke oder mich in eine meiner Scheinphantasien, Bücher oder Fernsehprogramme flüchte.

Ich würde gerne so vieles, und eigentlich sollte auch alles erfüllbar sein, ist es aber nicht

Zumindest kann ich es mir im Moment nicht vorstellen... Leider


Liebe Grüße
Ragnar
Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen.
kaitain
Beiträge: 819
Registriert: 13. Jan 2007, 23:31

Re: Wenn ich mir was wünschen dürfte

Beitrag von kaitain »

just
Beiträge: 352
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Re: Wenn ich mir was wünschen dürfte

Beitrag von just »

An alle Leidens-GenossInnen und dennoch Wünsche in sich tragende Genießer!?


kurze Zwischen Meldung:
Bin wunschlos un-glücklich

'gefühlte' 90.....y.
Ahhhohhhhauaaua

Auf der Suche nach Tatendrang.
Irgendwo muss, nein, wünsche ich wieder ausgraben zu können, was irgendwo tief unten vergraben ist.
Gemeint sind damit nur die 'guten' Ressourcen
und Wünsche und Ziele.

Hoffe, ein Teil eurer Wünsche geht in Erfüllung.

Tja ja,
"Am farbigen Abglanz haben wir das Leben"
Goethe

ausgebrannte Grüße
delta
Bis dann
irgendwann............
Na ja, die Mülltonne und gelber Sack muss heute sowieso noch raus.....
just
Beiträge: 352
Registriert: 21. Mär 2008, 18:59

Re: Wenn ich mir was wünschen dürfte

Beitrag von just »

SELBSTANKLAGE:
Fühle mich dermaßen unter Druck zu erledigender 'Belange', dass ich wirklich nicht mehr weiß,
wo mir der Kopf steht.
Der 'eine' (nicht nur)liegt im Sterben',
-sollte mich langsam daran gewöhnen- -
Donn.20.11. angesagt: wichtig!
Ach ja, das muss vorher noch gemacht werden.
Komme nach Haus von der Apotheke (Rez. meines Sohnes), tanke das Auto. Kleiner Kostenvoranschlag gute 1200,- € für Dichtung (Öl) im Briefkasten, weil sie (Werkstatt) dafür den ganzen 'Apparatscheck' auseinandernehmen müssen. Schon wieder 'Welten' entfernt vom nächsten Termin.
Gedanklich war, zu Hause angekommen, plötzlich schon Freitag.
Wirklich wichtigen Termin verpeilt.
Peinlich.
Obwohl ich zur Genüge weiß und erfahren habe, das nur der Tod eine letztendliche Erfahrung ist und nicht nur der.........
verstehe ich nicht, dass die plötzliche Unruhe, eher Panik, mich wieder dermaßen nieder ringen, dass ich in dieser Zeit vielleicht etwas anderes Wichtiges erledigen könnte, rasen meine Hirnzellen dermaßen, da keine Ruhe findend, durcheinander, so dass kein Plan mehr da ist. Liste geht gegen unendlich.
Sehe auf der Fahrt einen Mann einer ehemaligen Kollegin, der vor zig Jahren wg. angeblicher Depression in den vorzeitigen Ruhestand versetzt wurde fröhlich
beladen (Einkauf)und Urlaubs gebräunt mit Einkaufstaschen, bei dem ich damals schon dachte: Du und Depression?!
Das er keine Lust mehr auf seinen Job hatte, wusste nicht nur ich.Diese diffuse und teilweise undifferenzierte Krankheit verleitet auch zu Missbrauch.
Ich sehe darin auch eine Gefahr für WIRKLICH Depressive.
Einerseits Stigma andererseits 'Modekrankheit'.

Lebe ja schon (manchmal) danach -in bestimmten 'Fällen'- zu denken: Was geht´s mich an. Vieles ist aber mein Ding und nicht zu delegieren und einfach weg zu denken.

Bin einfach nur müde und finde keine Ruhe.

Bei eigentlich , soll ich sagen, leider! wachem Verstand finde ich nicht mehr zu mir selbst.

Wunsch: Zu mir selbst finden.

Aber das ist so unendlich schwer.
Auf meine Schultern lastet soooo unendlich viel.
desolate und geknickte Grüße
delta,
die ihre Wünsche nicht in die Tat umsetzt bzw. umsetzen kann und euch besseres Umsetzen und Gelingen eurer Wünsche und Ziele wünscht
Kurzer Abriss......... und ab.........
just
Beiträge: 352
Registriert: 21. Mär 2008, 18:59

Re: Wenn ich mir was wünschen dürfte

Beitrag von just »

Anm.: Bevor hier jemand meint, typisch Vorurteil = braun gebrannt und fröhlich kann nicht depressiv sein.

Nein, garantiert nicht.!!

Kenne halt auch Menschen, die es zugegeben haben, diese Krankheit 'benutzt' zu haben.

Liebe Grüße
delta
steppenwolf1

Re: Wenn ich mir was wünschen dürfte

Beitrag von steppenwolf1 »

Hallo delta,

deine Liste geht gegen unendlich, vermutlich hast du auch genauso viele Punkte auf deinem Plan ?
Vllt. ist das eines der Probleme ? Diese vielen Dinge, die gar nicht mehr erledigbar sein können ....
Bei mir ist es so, dass so bald zuviel drauf steht, kann ich genauso nix drauf schreiben ...

Das beste ist wirklich ein , zwei Dinge und alles weitere ist Bonus ... fällt mir zumindest leichter als wenn ich jetzt einen vollgepackten Plan nach Feierabend habe ....

Als Mutter oder Vater sicher nicht so einfach, als als Single. Kommt dann vllt. noch darauf an, wie alt die Kinder sind.

Aber hab das Gefühl, dass Du vllt zu viel von Dir willst, was momentan ev. nicht möglich ist(Andererseits verstehe ich auch, zu wenig von sich zu wollen, obwohl mehr möglich ist) ... allerdings in der Depri kein Motor ....

Ansonsten frag ich mich gerade, was Dich so wütend macht, dass dein Bekannter da sich zur Ruhe gesetzt hat ? Vllt. der Wunsch auch endlich mal Ruhe zu haben ?
(diesen Wunsch kann ich gut verstehen, gerade wenn man absolut am Ende ist)

Allerdings wünsche ich mir gerade, wieder einzusteigen, schon wieder etwas zu vollbringen und auch etwas Anerkennung zu bekommen und nicht der Meinung zu erliegen, dass nur faules Gesocks ... diese Meinung mach ich mir schon selbst ....

(schon ein bissl schlechtes Gewissen, ob keiner oder schlechter Leistung ... aber mir tut etwas arbeiten ohne Druck und ohne Aversionen seitens "Kollegen" etc. gut .... leider keine realistische Bedingungen - schade)


Viele Grüsse, s.wölfin
eligeo71
Beiträge: 270
Registriert: 25. Aug 2006, 01:01

Re: Wenn ich mir was wünschen dürfte

Beitrag von eligeo71 »

Hallo,

Ich hätte nur einen einzigen Wunsch: ununterbrochener Kontakt zu meinem Innern, meinem 'Selbst'.
Mehr brauch ich nicht.

LG, Rainer
Ich bin der Mensch, welcher mein Leben entscheidet!
Ina80
Beiträge: 151
Registriert: 24. Jul 2007, 16:17

Re: Wenn ich mir was wünschen dürfte

Beitrag von Ina80 »

Hallo Delta,

in Deinem Post schreibst Du ganz zu Beginn, dass Du immer kämpfst. Hast Du nicht den Wunsch, einmal nicht mehr kämpfen zu müssen? Ich muss seitdem ich denken kann in und für mein Leben kämpfen, mich durch das Leben kämpfen und mein allergrößter Wunsch ist es, nicht mehr kämpfen zu müssen. Jetzt, wo ich erwachsen bin dachte ich, meine Kämpfe durch mein Elternhaus sind ausgestanden aber grade tut sich das Gefühl auf, dass die Kämpfe immer größer werden und bald kann ich einfach nicht mehr kämpfen.

@Rainer: Diesen Wunsch teilen wir wohl. Aber wieso klappt das einfach nicht immer, die Verbindung zum Inneren, zum "Selbst" herzustellen?

Liebe Grüße
Ina
Bedenke: Ein Stück Deines Weges liegt hinter Dir, ein weiteres vor Dir. Wenn Du verweilst, dann nur, um Dich auszuruhen, nicht aber, um aufzugeben. (Augustinus)
eligeo71
Beiträge: 270
Registriert: 25. Aug 2006, 01:01

Re: Wenn ich mir was wünschen dürfte

Beitrag von eligeo71 »

Ina

Diese Frage kann ich für mich selbst leider nur teilweise beantworten:

- weil ich noch zu sehr in alten Verhaltensmustern feststecke, die mich von mir selbst entfernen
- weil es mir nicht gelingt, alle vorhandenen Gefühle als zu mir gehörig zu akzeptieren
- weil ich mich nicht bedingungslos selbst annehmen und lieben kann
- weil ich nicht in der Lage bin, ohne wenn und aber für mich selbst einzustehn, es mir an Selbstvertrauen fehlt

Das, fällt mir auf die Schnelle dazu ein.

LG, Rainer
Ich bin der Mensch, welcher mein Leben entscheidet!
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