Was will ich eigentlich, versteh mich selbst nicht - Hilfe!

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Angsthase
Beiträge: 41
Registriert: 31. Okt 2008, 14:00

Was will ich eigentlich, versteh mich selbst nicht - Hilfe!

Beitrag von Angsthase »

Hallo,
fand keine bessere Überschrift.
Mir ging es in der vergangenen Woche recht gut, und das machte mir so sehr Hoffnung. Einer meiner größten Wünsche war es, wieder Kontakt zur Außenwelt, zu Freunden zu haben. Das ging dann auch gut los die letzten Tag, man war mal bei Freunden, dann in der Stadt und gestern war s ganz komisch: Ich war voll Power, voller Tatendrang und ständig kamen Mails, Telefonate, Einladungen, die ich dankend annahm. Gestern Abend merkte ich, dass ich ein Telefonat "verweigerte". Ich war kaputt, richtiggehend erschöpft, aber es war ein angenehmes Gefühl zunächst.
Trotz völliger Müdigkeit und Erschöpfung brauchte ich ewig zum Einschlafen, hatte Herzrasen, war stark unruhig. Wurde schnell wieder wach und blieb es auch. Heute früh: Depriloch! Meine Gedanke heute Nacht kreisten um eine angenenommene Einladung in zwei Wochen, bei dir mir anscheinend doch nicht wohl ist (Treffen weiter weg mit Leuten, die ich kaum kenne...). Ich versteh mich selbst nicht, bin ratlos, aber fühle deutlich wie ich wieder abrutsche.
Kennt das jemand? Hatte ich mir zuviel zugemutet auf einmal? Muss ich jetzt zwangsläufig wieder in das ganz dunkle Loch oder sind die Rückfälle auch mal kürzer, harmloser?
Heute war auch eine riesige Familienfeier unter schweren Umständen, die mir offensichtlich eigentlich kein Kopfzerbrechen machte (das Unterbewusstsein???).
Bin jetzt ziemlich ratlos, warum es - nachdem es so dermaßen bergauf ging nach Medieinnahmebeginn - jetzt wieder so bergab geht?!
Meine Gefühle für gut oder schlecht sind auch seit der Depression ganz anders. Früher war das in viele Stufen unterteilt. Heute gibt s nur noch gut und depri. Schlechte Laune hat doch jeder Mal, aber ich fühle mich nun immer sofort so hoffnungslos und im Depriloch ohne Zwischenstufe. Ist das normal? Hilfe!




Denken ist die Arbeit des Intellektes,

Träumen sein Vergnügen
kormoran
Beiträge: 3276
Registriert: 29. Mai 2007, 21:56

Re: Was will ich eigentlich, versteh mich selbst nicht - Hilfe!

Beitrag von kormoran »

hallo manue,

doch, das kenne ich auch. erst geht wieder viel mehr, es gibt sich eine sehr anziehende eigendynamik, und dann hat man sich plötzlich selbst überholt.

ich finde es wichtig, trotzdem solche aufbrüche zu nutzen, vielleicht ein spürchen vorsichtiger zu sein, dennoch auch zu genießen, was geht, und anzunehmen, wenn es dann doch zu viel war. und auch einmal eine schon angenommene einladung abzusagen wenn du merkst dass es jetzt denn doch zu viel war. es ist ok. einfach annehmen! du gehst da einmal 3 schritte vor, dann 1 zurück, 2 vor, 2 zurück, und immer so weiter ganz sorgsam.

es ist bitter aber insgesamt geht die bewegung heraus aus dem loch.

liebe grüße
kormoranin
 http://www.depressionsliga.de
*** zurück ins leben!
Doris1969
Beiträge: 6
Registriert: 13. Jan 2008, 15:40

Re: Was will ich eigentlich, versteh mich selbst nicht - Hilfe!

Beitrag von Doris1969 »

liebe manue,
ja, mir geht es manchmal auch so - einerseits brauche ich dringend Kontakt, aber wenn es zu viel wird, fühle ich mich schnell reizüberflutet, brauche auch wieder Ausgleich mit Rückzug. Versuche daher, mir nicht zu viele Verabredungen auf einmal aufzubürgen, um zwischendurch zur Ruhe zu kommen. Wenn du nicht schlafen kannst, ist es ein Zeichen, dass es gerade zu viel für dich ist. Ich denke, dass werden deine Freunde verstehen, sie wollen ja auch, dass es dir gut geht. Versuche, gnädig mit dir zu sein und dich die nächsten Tage mit einem liebevollen, verständnisvollen Blick zu betrachten ... Ich wünsche dir, dass du bald wieder aus dem Loch raus bist!
Liebe Grüße
Doris
Doris
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