Es ist so mühsam

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SP2
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Es ist so mühsam

Beitrag von SP2 »

Ihr kennt diese "Aus und Abs" ja sicherlich alle.

Dieser Kampf während der depressiven Phase durchzuhalten, dranzubleiben, weiterzukämpfen und sich nicht aufzugeben macht sooooo müde..

Ich hab inzwischen ja wirklich viele kleine Schritte erfolgreich zurückgelegt und sogar schon manche beinah richtig gute Tage erlebt, aber die schlechten sind halt immer noch in der Mehrzahl. Die innere Traurigkeit und Niedergeschlagenheit ist noch stärker als Glücksgefühle und entspannende Momente.

DAS MACHT MÜDE!! VERSTEHT IHR DAS??

Dein Umfeld sieht, dass du deinen Alltag schon wieder bewältigst und meinen es geht dir dadurch automatisch besser und du bist wieder voll belastbar.

KEIN MENSCH, DER DAS NICHT SELBST DURCHGEMACHT HAT, kann auch nur annähernd empfinden WIE SCHWER das alles ist.

Sorry, ich musste mich jetzt auch mal auskotzen - ab und an brauche ich das! Ein bißchen Jammern ist in so einer schweren Zeit doch auch mal erlaubt, oder??

DANKE!!!!!!!
______________________________

"Der Gesunde hat tausend Wünsche. Der Kranke nur einen einzigen: ..wieder gesund zu werden."
HelH3
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Re: Es ist so mühsam

Beitrag von HelH3 »

Ha-Pe
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Re: Es ist so mühsam

Beitrag von Ha-Pe »

Hallo Goldstück,

ich "drücke" Dich ganz fest!
Ja, ich kenne diesen Zustand sehr gut. Auch ich habe ihn durchlebt und es schien nie zu enden. Du musst Dir Zeit geben.
Für Dich ist es sicher keine Erleichterung, aber ich habe heute meinen 467 Tag ohne Depression.

Liebe Grüße

Ha-Pe
912318798
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Re: Es ist so mühsam

Beitrag von 912318798 »

Ja,
es ist mühsam!

Noch viel mehr, wenn die "Aufs" immer weniger werden,
und das "Ab" zum Alltag ...



..mühsam....



Danke für diesen Thread, Goldstück!
Bellasus
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Re: Es ist so mühsam

Beitrag von Bellasus »

Goldstück, du sprichst mir aus der Seele, leider. Ich finde es total gut, dass du wahrnimmst, dass es gute Tage gibt, dass du schon viele Schritte gegangen bist, so mache ich es auch, ich sehe die Erfolge, die Verbesserungen sehr wohl - trotzdem ist der Weg weiterhin mühsam und lang.

Gerade der Spagat zwischen einem wieder ganz gut funktionierenden Alltag und dem, wie man sich dabei fühlt und wovon das Umfeld nichts sieht, kostet extrem viel Kraft. Ich arbeite nach über 4 Jahren wieder und setze mich damit täglich auseinander und schwanke fast täglich zwischen Zuversicht und dem Gefühl, es auf Dauer nicht zuschaffen. Das einzige was da hilft: Weitermachen, jeweils neu entscheiden, was gerade geht.

@Ha-Pe: Das hört sich gut an! Toi toi toi weiterhin! Ich emfinde es als er- und entmutigend zugleich, letzteres vor allem seit ich die Diagnose Dysthymie habe, die nur ausdrückt, dass das Loch schon so lange andauert und dass ich mich mehr oder weniger auf ein Leben damit einstellen muß.

@Jojo: WEITERMACHEN, es kann sich ändern!

Annette




www.depressionsliga.de

- Betroffene für Betroffene -
Krimi
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Re: Es ist so mühsam

Beitrag von Krimi »

Liebes Goldstück,

oh ja, ich kann sehr gut nachfühlen, was Du da beschreibst. Es geht mir sehr ähnlich. Es geht eine Weile besser und man denkt, jetzt bleibt es so, nun ist was erreicht, und plötzlich kommen die trüben Gedanken und diese Freudlosigkeit zurück... momentan denke ich auch, ich habe einfach keine Lust mehr.

Ich versuche, mich an die guten Momente zurückzuerinnern und ich weiß einfach, dass die auch wiederkommen, dass es wieder besser wird! Und ich versuche auf das zu achten, was geht, was gut läuft... okay, das ist zugegebenermaßen nicht sehr viel, aber immerhin, es gibt immer was.

Du schreibst, dass Du schon viele kleine Schritte erfolgreich zurückgelegt hast und sogar schon fast richtig gute Tage erleben durftest. Achte darauf, denk daran! Halte hin und wieder kurz inne und schau zurück und achte darauf, wo Du früher standst und wo Du jetzt stehst, was Du schon erreicht hast!

Alles Liebe und halte durch,
Bea
Ina80
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Re: Es ist so mühsam

Beitrag von Ina80 »

Ach Goldstück,

erst einmal fühl Dich fest umarmt!

Ja, so etwas kennt glaube ich fast jeder, der Depressionen hat/hatte. Andere Menschen, die das nicht durchgemacht haben, können kaum fühlen, wie hart Depressionen sein können. So finde ich es zumindest. Erst, seitdem ich Depressionen habe weiß ich, wie hart das Leben in dieser Phase ist und das es unwahrscheinlich viel Kraft und Mühe kostet, das durchzustehen. Aber sei gewiss: Es kommen auch wieder bessere Zeiten. Auch, wenn man während dieser Phase gar nicht dran glauben möchte.

Und vielleicht hilft es Dir, wenn ich Dir sage, dass ich momentan ein wenig mit Dir fühle...

Liebe Grüße
Ina
Bedenke: Ein Stück Deines Weges liegt hinter Dir, ein weiteres vor Dir. Wenn Du verweilst, dann nur, um Dich auszuruhen, nicht aber, um aufzugeben. (Augustinus)
sek__knd
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Re: Es ist so mühsam

Beitrag von sek__knd »

,


dies ist es !!!

Leider, es kostet sehr viel Energie, die man bzw. Frau ja eh schon nicht (mehr) so einfach aus den Hemdsärmel schüttelt, um so nebenher, Kleinigkeiten zu erledigen.

Die Akkus, laden sich nicht mehr auf, so empfinde ich meine Depression.

Persönlich, "kämpfe" ich jeden Tag, und dies nun ca. 1 Jahr, vehement um nicht ganz aus der Bahn zu gelangen...

Einfach ist dieser Zustand bzw. diese Erkrankung auf alle Fälle nicht.
Ein "Ausruhen", eine Entschleunigung des Lebens, für mich nicht nachvollziehbar.

Auch sind die (durch diese Erkrankung) folgenden Konsequenzen, nicht gerade aufbauend / motivierend / zu bewältigen / glatt zu bügeln...
Durch diese Erkrankung, entstehen zusätzliche problematische Situationen, die nach Aktivität rufen...
Es fehlt (mir zumindest) die Kraft dafür.

Auch vergesse ich soviele Dinge, daß ich nur noch den Kopf hierrüber schütteln kann.

Folglich wieder an meinen persönlichen Fähigkeiten zweifle, mich überfordert, schwach und hilflos fühle...

Ich denke auch, um so länger man sich in dieser "Zwickmühle" befindet, um so beschwerlicher / mühsamer wird der Lebensweg.

Was tun, AD´s und "Gerede", weiter die tägliche sowie quälende Bewältigung des Lebens ???
Nach Außen hin (sei dies beruflich, privat) noch einigermaßen okay, kompetent, willig, motiviert und stark aufzutreten???
"Herr" der Dinge zu sein.

Kurze Aufwärtstrends, werden durch ???, blockiert.

Oftmals möchte ich aufgeben ...
Dies geht nicht, darf und wird nicht eintreten; jedoch kennt Ihr das Gefühl der Resignation ???

Lese ich hier von anderen Forianern, die aus diesem Sumpf, sich frei gestrampelt haben und wieder einen "normalen Alltag", mit dessen Handicaps (Höhen und Tiefen) bewältigen können
Hut ab !!!
Schreibt hier im Forum auch weiter, DANKE, damit ich dies immer wieder hier lesen kann , und vor Augen habe.

Dies ist auch meine "Zielvorgabe"

Ich (will) möchte so gerne, nicht weil ich dies Alles müsste oder dies von mir verlangt wird

Mir ist bewusst, daß das Leben auch Freude geben kann !!!
Habe doch ein gesundes Kind, hatte doch "mein" Leben, und konnte doch bisher, äußere Streßfaktoren gut kompensieren.
Warum, springt "mein Motor" nicht an ???

Nur wo ist diese geblieben, mir kommen viele alltägliche Dinge vor, als müsste ich "Berge versetzen"

Verstehe dies, was hier geschrieben wird, kann dies auch mitfühlen.

Ich vermute auch, daß eine längere durchlebte Zeit mit der Depression, mich "mürbe / lebensmüde" werden lassen, da eben ALLES so fucking mühsam ist.

Alles, keine Freude, keine positiven Gefühle, keine (persönlichen) Ziele momentan und Bedürfnisse mehr.
Nur der Gedanke, daß der Tag vorüber zieht, um seine "Ruhe" zu haben.
Nachts dann evtl. besser zu schlafen, die Hoffnung bzw. den Wunsch , morgens aufzuwachen, damit dies alles LEICHTER werden würde oder sein könnte

Das Wollen, und dies nicht Können, ist das Verwerfliche, an dieser Erkrankung


Ja, mit einer Depression kann das Leben mühsamer und sehr schwer sein.

Jedoch muß es doch irgendwann wieder Entlastung, und einen Weg zu einer "normalen Lebenssituation" geben.


Sorry, dies mußte nun einmal raus


Grüße

S E K
Ilka
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Registriert: 29. Nov 2005, 21:07

Re: Es ist so mühsam

Beitrag von Ilka »

Liebe/r(?) SEK,

Du hast so treffend beschrieben, was auch gerade bei mir im Kopf so herumschwirrt.
Bin seit 2005 so "richtig schön" in der Depri drin. Seit dieser Zeit war ich insgesammt mit Reha , Mutter-Kind-Kur, ca. 12 Monate in stationärer Behandlung.
Nach dem letzten Aufenthalt in der Psychiatrie ging es mir 3 Monate mal wieder so gut wie schon lange nicht mehr. Diese Herlichkeit ist leider seit Mitte Sept. wieder vorbei..
Ich weiß so viel, habe so viele Ressourcen (so Arzt der TK und Therapeuten) habe in der Theorie eine 1+, aber in der Umsetzung des ganzen ne 5------.

Und dieses macht mich immer und immer wieder wahnsinnig...

...und es geht doch immer wieder weiter...auch wenn mich der Mut und die Hoffnung auch sehr oft verlassen, und sich negative Gedanken wieder breit machen.

Lieben Gruß
Ilka
sek__knd
Beiträge: 456
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Re: Es ist so mühsam

Beitrag von sek__knd »

Hallo Ilka,

sitze nun (wieder einmal) hier vor dem PC, da ich keinen Schlaf finde.

Danke für Deine Antwort .

Wie gehst Du mit Deiner Depression um ?

Bist mir ja schon in vielen Dingen vorraus, denn Du hast stationäre Therapie hinter Dich (evtl. hinter Euch) gebracht .

Wenn dies nicht zu persönlich ist, in welcher Einrichtung bist Du stationär gewesen?

Darf ich Dich weiter fragen, wie Du Dein bzw. Euer Leben bewältigst ?

Wie gehst Du mit Deinen alltäglichen Konfrontationen um ?

Ich fühle mich immer mehr als Versagerin und "sehe" leider nur das negative in meiner momentanen Situation.
Sicherlich, gibt es bei mir erfreuliche Dinge, viele Geschehnisse, auf die ich "stolz" sein könnte. Leider, nehme ich diese nicht auf, noch berühren mich diese Tatsachen positiv.
In meiner Denkweise, kann ich das Positive nicht sehen, denn es folgt hierauf immer ein dickes und ausrufstarkes: A B E R , wenn ...

Da gebe ich Dir vollkommend Recht, daß dies irgendwo weiter geht. Irgendwie geht immer etwas.
Ist jedoch sehr mühsam und anstrengend.
Persönlich kann ich (diese Erkrankung) nicht akzeptieren, wahrscheinlich "sperre" ich mich unbewußt gegen die Depression.
Da ich jedoch (verdammt noch Mal), im RL viel Verantwortung trage, verstehe ich mich manchmal wirklich nicht.
Wohin soll mich dies nun führen ?

Würde mich sehr freuen, hier mehr von Dir lesen zu dürfen,

Liebe Grüße

S E K
Ilka
Beiträge: 400
Registriert: 29. Nov 2005, 21:07

Re: Es ist so mühsam

Beitrag von Ilka »

Hallo S E K,

ich hoffe, Du konntest dánn doch noch schlafen?!

Ich möchte nun versuchen, Deine Fragen zu beantworten:

Tja, wie geh ich mit meiner Depression um?
Tue mich sehr schwer damit. Ich war (?bin)immer ein Mensch, der sagte, das Glas ist halb voll.... So richtig akzeptieren kann ich sie auch nicht. Ich versuche, mir immer wieder zu sagen, daß ich gegen die Depression nicht im Kampf nicht ankomme. Irgendwer sagte mal, bitte die Dame in Schwarz = Depression herein, bitte sie zu Tisch und höre was sie Dir zu sagen hat....
Da ist sicherlich viel wahres dran...., in der Theorie oder vom Verstand her auch gut nachvollziehbar....nur die Geduld zu haben, bis man dieses auch fühlen kann.......

Ich war in diesem Jahr in den Rheinischen Kliniken in Düsseldorf! Für mich war es eigentlich der beste stationäre Aufenthalt, den ich hatte. Oder, was da möglich war, war vielleicht vorher noch nicht machbar. Sagen wir es mal so: Ich war in diesem Jahr zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort.

Wie bewältige ich/wir unser Leben.
Leider konnte mein Mann überhaupt nix mit meiner Erkrankung anfangen, hatte auch nicht seine Unterstützung oder Halt bei ihm.
Er trennte sich während meines Aufenthaltes in Düsseldorf von mir.
Ob die Ehe nun wg. der Erkrankung scheiterte, oder ob die Ehe ein großer Teil war, der zur Schwere und Länge der Erkrankung betrug. Ich denke, es trifft beides zu.

Die anderen Fragen beantworte ich im Laufe des Tages, da ich nun zum Augenarzt muß.

Bis dahin,
lieben Gruß Ilka
sek__knd
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Re: Es ist so mühsam

Beitrag von sek__knd »

Guten Abend Ilka,

vielen Dank für Deine Antwort.

Erholsamen Schlaf, kenne ich nicht mehr, ich wache auf und fühle mich total am Hund...

Ja, sicher, gegen die Depression anzukämpfen ist sinnlos und Zeitverschwendung.

Mit dieser Erkrankung jedoch leben auch .

Es ist alles so mühevoll, es fehlt der Antrieb für ALLES.
Zumindest bei mir, egal was ich mache, es ist alles so freudlos, mühsam, beschwerlich.
Darf oder muß das Leben Freude bringen ???
Fühle mich total ausgelaugt, überfordert...
Woher soll der Antrieb kommen ???

Das mit Deiner Ehe, tut mir leid.
Was zur Trennung geführt hat, ist dies noch so wichtig für Dich ???
Versuche diese Situation als Neuanfang anzusehen, hierran zu wachsen...

Ich hoffe, daß Du und Dein Mann eine "gütliche" Einigung erzielen konnte ???

Kenne auch sehr viele gerichtliche Auseinandersetzungen, zwecks der Kohle
Obwohl ich gar nicht auf den uns "rechtlich zustehenden" Unterhaltsbetrag, für mich und meinen Zwerg kämpfte...

Dies ist kein Trost, jedoch ist eine Trennung / Scheidung eh Sch.....
Wenn Kinder da sind, ist dies kein leichter Schritt.

Wie gehen Deine kids mit dieser Situation um ?
Wie alt sind diese, wenn ich dies hier fragen darf?

Mein kleiner Kerl wird kurz vor Weihnachten vier Jahre alt.
Er kennt seinen Dad (leider) nicht mehr persönlich. Hat an seinen Vater keinerlei Erinnerungen, zu diesen keine emotionale Bindung.
Der Vater, hat auch keinerlei Interesse, noch die Zeit (wegen aufwendigen Hobbis, teils in Übersee), sich um sein Kind zu kümmern.

Hoffentlich, werde ich hier nicht als geldgeile Mutter / Frau gesehen...

Da er viel Kontakt zu seinem Opa (meinem Dad) und seinen Großonkel hat, vermisst er diesen MOMENTAN auch nicht bzw. (Noch nicht).
Was soll ich auf die Fragen dann antworten ?
Kinderbücher für meine / unsere Situation gibt es leider keine.

Eine neue Beziehung, ist für mich momentan kein Thema.
Liegt an der Trennung, hängt viel mit Vertrauen etc. zusammen.
Mir fehlt hierzu auch die notwendige Bereitschaft bzw. Energie.
Vermisse ich zur Zeit auch nicht.

Bin froh, daß es meinen Kerl gut geht, wir ein Leben haben, dies jedoch aufgrund meiner Depression sehr qualvoll/zäh/mühsam verläuft.

Mein kleiner Zwerg, ist mein Sonnenschein, mein Antrieb, damit ich nicht aufgebe, obwohl ich durch diese Depression, sehr viel nicht mehr auf die Reihe gebracht habe und am Ende doch vieles zerbrochen und kaputt ist.
Jedoch leben wir irgendwie ...

Irgendwo könnte ich ein klein wenig selbstbewusster auftreten, bis heute habe ich es geschafft, mich und den kleinen Kerl, ohne staatliche Hilfe durchzubringen.
Kann mich einschränken, jedoch wenn ich nun ganz durchknalle ???
Die Bewältigung meines/unseren Alltags fällt mir sehr schwer.
Bin froh, wenn der Haushalt und die alltäglichen Dinge, erledigt werden...

So, nun habe ich genügend gejammert.

Wünsche Dir ein schönes Wochenende

S E K
Ilka
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Re: Es ist so mühsam

Beitrag von Ilka »

Gute Nacht, SEK!

Sorry, daß ich noch nicht weiter geschrieben habe-.-.... werde ich jedoch in den nächsten Tagen nachholen!

Bis dahin, ich drück Dich, wenn Du magst!

Ilka
sek__knd
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Re: Es ist so mühsam

Beitrag von sek__knd »

Hallo Ilka,

bei Dir ist es aber auch spät geworden gestern

Danke, Dir auch ein schönes Wochenende.

Werde nun meine Reise / Kurztrip beginnen und durchstarten.

Bis nächste Woche, bis dahin alles Gute und liebe Grüße

S E K
sek__knd
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Re: Es ist so mühsam

Beitrag von sek__knd »

Ihr,



@Ilka
wie geht es Dir, wenn ich Dich dies fragen darf ?

@Ihr
M ü h s a m , wie geht Ihr hiermit um ???

Wollen,- (der Wille ist 100%ig vorhanden) jedoch geht´s nicht weiter, totale Stagnation ...

Gelange nun immer tiefer in den Sog , - es ist Alles so beschwerlich, kräftezerrend, - eben einfach nur noch mühsam

Ich sehe kein Licht mehr, am Ende des Tunnels

Wohin und wie lange, soll dieser Zustand führen ?

Wie läßt sich dies (lebenswert) akzeptabel lösen, denn die Zeit ( das Leben ) arbeitet unaufhörlich weiter
Zunahme der äußeren Streßfaktoren, hervorgerufen durch die Passivität aufgrund der Depression.

Sehe meinen Werdegang hilflos zu und kann mich gegen die Folgen, welche durch die Depression entstanden sind und weiterhin entstehen, kaum wehren, - diese abzublocken.
Der Berg der unerledigten Aufgaben wächst von Tag zu Tag, und dies in´s totale Chaos

Dies liegt meiner Meinung nach NICHT an einer sogenannten "Aufschieberitis" oder meiner Bequemlichkeit / Faulheit, sondern schaffe ich diese minimalen täglichen Anforderungen kaum noch.

Was ist machbar, akzeptabel, richtungweisend und "bringt" mich wieder auf "mein Niveau" ???

Die Zeit läuft mir davon, ohne nennenswerte / positive Ergebnisse, der Hügel der "ungelösten Xy-Fälle wächst unaufhaltsam, da mir die Kraft fehlt und ich auch so viele Sache vergesse (nicht bewusst verdränge)...
Mir nun auch bewusst, daß es sich hierbei um eine Erkrankung handelt.
Habe kaum familiäre Unterstützung, noch einen Partner...
Wie soll ich diese Krankheit akzeptieren, mich mit dieser auseinandersetzen, wenn ich tausend andere (über-) lebenswichtige Dinge zu verrichten habe, und diese mir täglich vor Augen sind

Jeder Tag ist "mein" Kampf, antriebslos und mühsam, jedoch muß dieser Tag gelebt und bewältigt werden.
Resigniertes Zuschauen, des eigenen Versagens, der Hilflosigkeit, das immer wiederkehrende Kämpfen um die kleinsten Verrichtungen....

Verlange ich wirklich unrealistisches von mir ?
Kontraproduktiv ?
Akzeptanz ?

Leider sollte / muß ich aktiv an meinen / unseren Leben teilhaben, um (über-) leben zu können.

Würde mich momentan am allerliebsten irgendwo in den ( saisonbedingten ) Winterschlaf begeben, um irgendwann wieder kraftvoll und motiviert zu erwachen , um wieder aktiv meine Zukunft zielsicher zu gestalten.

Keine Fragen, keine mühevolle "Selbstmotivation", ein normales Leben ohne dieser Qual, keine unlösbaren Aufgaben vor mir zu haben...


Entschuldigung, jedoch mußte dies Gejammere bei mir einmal raus.


Liebe Grüße und Danke

S E K
Clown
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Kontaktdaten:

Re: Es ist so mühsam

Beitrag von Clown »

Hallo SEK,

ich wünschte, ich könnte dir deine Wie-Fragen beantworten, könnte schreiben 'tue dieses, tue jenes' und du bräuchtest es nur zu befolgen und alles wäre gut.

Was von deinen genannten Dingen löst eigentlich den größten Schmerz aus?

Grüße,
Clown
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
Eckhart Tolle
sek__knd
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Re: Es ist so mühsam

Beitrag von sek__knd »

Hallo Clown,

danke für Deine Antwort.

Meine Antriebslosigkeit, meine fehlende (mir bekannte ) Power

Es ist alles so freudlos, leer und mühsam / ich muß mich zu jeder alltäglichen Tätigkeit wirklich zwingen ...

Dies hat mich so mürbe / jammernd werde lassen

Wollen, und nicht mehr Können

Das eigene Versagen sehen, jedoch nicht hiergegen produktiv anzukämpfen.

Warum kann ich hier beispielsweise lesen und schreiben, könnte doch nun etwas produktives gegen mein momentanes Chaos / für mein Leben anpacken ?

Könnte nun bügeln, meinen Büroberg abarbeiten, meine Pflanzen gießen etc.

Um hier im Forum zu jammern, genügt meine Energie doch auch im Moment.

Die Balance zu finden bzw. die Akzeptanz für meine Depression, macht mir die größte Sorge.

Wieviel Ruhe, Freizeit darf ich mir nun "leisten", um nicht als faul, unterbelastet etc. im Leben zu stehen.
Kann dies nicht wirklich beschreiben.
Mein Doc hat mir ja diese "verlängerte Wochenende Ausflüge" verordnet.

Jedoch ist die Ruhe mit meinem Zwerg schon teilweise Überforderung für mich.
Auch habe ich dann immer ein "schlechtes Gewissen", daß ich meine Zeit mit banalen Nichtigkeiten verbringe...
So wirklich genießen, kann ich dies auch nicht

Sehe diese Kurztripps manchmal auch als Flucht aus der Realität an, denn somit umgehe ich Telefonanrufe, den Inhalt meinen Briefkastens, den realen Anforderungen meines Lebens


Liebe Grüße

S E K
Engelsflügel
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Registriert: 1. Okt 2008, 22:31

Re: Es ist so mühsam

Beitrag von Engelsflügel »

Hallo zusammen ,

@goldstück wie geht es Dir?
Leider hab ich von Dir hier nicht mehr viel gelesen, aber ich hoffe es geht Dir gut! Wenn man das so sagen kann...

@sek, ich finde es klasse wie Du alles so schreibst, da kann ich mich echt in vielen Dingen wiederfinden.
Ok wie mache ich das, ich schlafe max. vier Stunden und die dann vielfach auch recht schlecht. Raffe mich jeden Tag aufs neue zusammen und gehe zur Arbeit. Am liebsten hätte ich einen Beruf wo ich mich hinter dem Schreibtisch verkrümmeln könnte...
Nur arbeite ich jeden Tag mit Menschen und nicht mit Computern. Die bekommen ja auch mit wie es einem geht, da ich aber selbst Menschen helfe wieder fit zu werden (bin im therapeutischen Bereich tätig) zieht sich meine Schlinge öfters schon mehr zu... Mitbekommen wie es mir wirklich geht möchte ich auf der Arbeit eigentlich nicht preisgeben. Habe da in der Vergangenheit schonmal eine sehr böse Überraschung gemacht.
So versuche ich mich jeden Tag wieder neu zu motivieren und mit Sport mich ein wenig mehr zu fordern.

Ich finde es gut das Du Dich gut um Dein Kind kümmerst und Kinder bringen mich zum strahlen. Sie sind noch so unverdorben und geben viel (zumindestens mir). Würde auch gerne ein Kind haben, aber das ist eine andere Geschichte.

Das es etwas anderes ist hier im Forum zu schreiben oder die Wohnung zu putzen, Papierkram zu erledigen kann ich selber auch nachvollziehen. Hier im Forum kann ich mich auch etwas ablenken sozusagen auch etwas "fliehen" und ich sehe das es vielen auch so geht und ich nicht alleine damit bin.
Gut, nur wenn der Rechner wieder aus ist lebt man wieder in seiner Welt und Dinge anzupacken kostet einem in der Depri schon eine Menge Kraft, die leider nicht immer so vorhanden ist.

Das eigene Versagen sehen, jedoch nicht hiergegen produktiv anzukämpfen.
Ich finde nicht das Du versagst, ich meine Du kümmerst Dich um Dein Kind und schaffst es euch ohne Unterstützung zu versorgen.
Das schaffen viele nicht denen es gut geht!

Das mit dem Wollen und nicht mehr können ist auch für mich das schlimmste.
Zur Zeit geht meine Beziehung zu Ende und ich kann nichts machen, ich schaue nur zu und bin in mir selbst gefangen (hört sich zwar komisch an, ist aber so).
Meine Berge mit Arbeit werden auch mehr und ich weiß ich muß es angehen sonst geht mir Geld verloren was ich brauche...
Mein größtes Problem ist glaube ich das nicht abschalten können, immer an etwas zu denken. Du musst noch dies erledigen und das...
Wenn ich mir vorstelle ich würde mein Leben als Film sehen...

Das Du durch die Kurztrips aus der Realität entfliehst denke ich nicht so ganz, ok es ist so das Du nicht da bist und einige Sachen deswegen umgehst - aber die sind auch da wenn Du wieder zurück kommst.
Du holst Dir dabei etwas Kraft (hoffe ich doch ) um für Euch zu sorgen!

Ich glaube für uns alle ist Ruhe und Entspannung wichtig, nur wenn Du das Gefühl hast es ist zuviel für Dich musst Du Dich mehr "bewegen".
Ich weiß Ratschläge kann ich leicht geben, aber am umsetzen hapert es dann auch bei mir.


Wünsche allen für den heutigen Tag viel Kraft!
niederländer

Re: Es ist so mühsam

Beitrag von niederländer »

Hallo Goldstück, Sek und alle Andere Artgenossen,

Ich kann eure Gefühle so gut nachvolziehen. Mir gehts seit längere Zeit richtig gut. Vieles hat sich zum guten verändert.Ich muß aber am Ball bleiben und ständig an mich arbeiten.

So einfach wie ich das Schreibe ist es wohl für euch nicht. Ihr sitzt ja gerade in einem Tief.
Trotzdem möchte ich euch mutmachen das es besser wird, auch wenn es dar im Moment nicht nach aussieht.

Viel hab ich gelernt aus meine Langzeittherapie und aus viele Bücher.
Einer davon ist :"Der Hölle entlaufen" von Holger Reiners. Und : "Im Gefühlsdschungel" von Harlich H Stavermann.
Beide Bücher sind wirklich zu empfehlen.
Die Therapie bleibt aber das wichtigste !

Ich wünsche euch Mut zu, viel Mut und Energie, das ihr euch aufraffen könnt und die erste Schritte machen werdet.

Viele Grüße,

Benny
niederländer

Re: Es ist so mühsam

Beitrag von niederländer »

Hallo,

Das Buch von Holger Reiners Heisst nicht " Die Hölle entlaufen " sondern : "Das heimatlose Ich ", aus de Depression zurück ins Leben.

Gruss,

Benny
Clown
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Re: Es ist so mühsam

Beitrag von Clown »

Hallo SEK und alle,

ich glaube nicht, dass man über gedankliche Auseinandersetzung seine schweren, dunklen Energiewolken über Kopf, Herz und Bauch auflösen kann, zumindest nicht in der Phase, wo sie einen völlig umfangen, einhüllen.

Ich denke, dass man in dem Moment nur diesen Zustand genau anschauen kann, möglichst gut erfassen, wie und wo er zu erfühlen ist. Am besten natürlich in Anwesenheit einer/eines TherapeutIn, bei der/dem man sich geborgen fühlt und die/der einem dann Impulse zum Weitergehen geben kann.

Und ansonsten sich durchschlagen, durchkriechen, durchgehen, durchstehen, wie auch immer.

Liebe SEK, dein Kind tut einen wichtigen Dienst an dir, vielleicht ist es genau dafür zur Welt gekommen?

Ich hoffe, wünsche dir, dass du in einem guten therapeutischen Prozess sein kannst.

Viele Grüße,

Clown
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
Eckhart Tolle
sek__knd
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Re: Es ist so mühsam

Beitrag von sek__knd »

,


Hallo Clown,

nochmals Danke für Deine Antwort, entschuldige, daß ich mich hier so spät melde.
Mußte ein paar neu hinzugekommene "Stolpersteine" aus meinen steilen und mühsamen Weg räumen.

Durchstehen, durchgehen, wie auch immer , schon klar.

Nur wie "finde" ich die Grenzen, wo setzte ich meine Prioritäten

Verstehst du mich ???

Dieses Aussuchen oder Entscheiden, was nun gemacht werden muß oder sollte... !!!
Die lächerliche Entscheidung zwischen alltäglichen Dingen , und einer "kleinen Aufgabe"...

Wenn Dinge erledigt werden müssen, weiter durchkämpfen, bleibt mir ja oftmals auch gar keine andere Mögliichkeit ???

Da hast Recht, mein kleiner Kerl, hat mein damaliges / bisheriges Leben gewaltig entschleunigt
Dieser ist auch eine gute Bremse, damit ich mir nicht so einfach die Decke über den Kopf ziehen kann.
Durch ihn, kommt auch der Impuls aufzustehen, sich zu bewegen und nach Draußen in die Welt zu gehen.

M ü h s a m , ist der "normale" Alltag um mich herum.
Wenn ich z. B. wirklich mühsam, irgendetwas erreicht habe, kann ich mich hierrüber auch nicht freuen, denn ich nehme dies so hin.
Auch merke ich, danach fühle ich mich total ausgebrannt und leer.
So mancher "normale" Mensch, würde sich über seinen kleinen Erfolg freuen oder Stolz über diesen sein.
Sind das wirklich Symptome der Depression ?

Bei mir kommt auch immer nur das Gleiche:
Jammern über den fehlenden Antrieb...

Hätte ja vergangenen Mittwoch einen Therapeutentermin gehabt, stand schon fast vor der Praxistüre dieser "neuen" Therapeutin.
Leider kam dem SEK hier ein "Sondereinsatz" dazwischen, so daß ich nur noch meinen Ü-Schein der Therapeutin in den Postkasten warf, um ohne Erstkontakt etc. davonzuschleichen...
Habe mich sehr für meine kurzfristige Absage geschämt, die Therapeutin wird mich hoffentlich die nächsten Tage nochmals wegen einen Termin kontaktieren, wie diese mir telefonisch mitteilte.

Denke auch wieder vermehrt über einen Medi-
wechsel nach um Antrieb zu bekommen
Würde dies vielleicht doch etwas bewirken?

Sorry für die vielen Fragen, diese kreisen jedoch immer in meinem Oberstübchen.
Diese vielen W-Fragen *kopfschüttel*


Danke Dir und wünsche Dir alles Gute, eine schöne nichtmühsame Zeit und liebe Grüße

Grüße an alle anderen Forianer

S E K
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