lange Therapie - kein Erfolg - Abbruch?

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Mauzi
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lange Therapie - kein Erfolg - Abbruch?

Beitrag von Mauzi »

Hallo!

Ich bin schon seit mehreren Jahren krank geschrieben wegen Depressionen und einer Angststörung.
Ich mache nun schon seit über 200 Stunden eine Psychonanalyse, das sind jetzt 3 Jahre Therapiezeit. Ich fühlte mich immer sehr wohl mit der Therapeutin, eigentlich empfinde ich sie jetzt noch als sehr verständnisvoll und warmherzig. Ich hatte die ersten zwei Jahre volles Vertrauen zu ihr, war mir sicher, dass ich gesund werden würde mit ihrer Hilfe. Das kam auch daher , weil sie schon älter ist und sehr viel Erfahrung hat und auch andere Psychoanlytiker ausbildet.

Nur bleibt der Therapiererfolg vollständig aus.

Mir gehts kein bisschen besser als zu anfang. Die gleichen schweren Erschöpfungssymptome, die gleichen Ängste, die gleichen Seelenqualen.

Gestern beispielsweise habe ich in der Therapie wieder über frühere Erfahrungen mit anderen Menschen gesprochen, die mich sehr belasten. So fühlte ich mich oft abgelehnt und als Aussenseiter. Darüber habe ich nun schon oft gesprochen und es ist jedes mal das gleiche. Sie ist verständnisvoll, bestätigt mich im Prinzip darin, wie schlimm diese Erfahrungen sind, überlegt mit mir gemeinsam, was ich falsch gemacht haben könnte, was es genau ist, dass eine ablehnende Reaktion bei anderen hervorruft. Aber so oft wie auch schon darüber geredet haben, mir hilft das nicht. Es reißt die Wunden wieder auf, ich fühle seelische Schmerzen, fühle mich nach der Therapie wie erschlagen, bin schwach und kraftlos, weine viel. Auch heute fühle ich mich noch hundeelend.

Ich habe das Gefühl ich bräuchte etwas anderes, aufbauende Worte vielleicht, etwas das mein zerstörtes Selbstwertgefühl aufbaut, etwas das mich fühlen lässt, dass ich ein wertvoller Mensch bin. Ich habe das Gefühl, dass ich ganz anders in solche Situationen gehen würde, wenn ich von mir selbst besser denken würde, das Gefühl haben würde, dass ich das bewältigen kann. Ich brauche das Gefühl in Ordnung zu sein so wie ich bin.
Aber von der Therapeutin kommt da nichts. Ich habe ihr das schon so oft gesagt, und sie sagt dann immer: Sie wollen bloß an die Hand genommen werden, wollen, dass ihnen jemand sagt, was sie tun sollen. Das wird hier nicht passieren, es muss alles aus ihnen selbst kommen!
Irgendwie ist diese Therapie so, als ob mir jemand immer nett und verständnisvoll zuhört, aber mein Denken, meine alten destruktiven Verhaltens- und Glaubensmuster werden nicht beseitigt, sondern eher verstärkt.

Ich war schon oft an dem Punkt, an dem ich denke, diese Therapie ist sinnlos, ich bleibe stecken, komme nicht weiter und mein Leben verrinnt, während ich in dieser Krankheit feststecke.
Aber was soll ich tun? Von ihr höre ich, dass eine VT völlig falsch für mich wäre. In Kliniken war ich schon. Eine andere tiefenpsychologische Therapie habe ich davor gemacht, allerdings nur 25 Sitzungen, ich kam mit der Therapeutin nicht klar und bin deshalb zur Psychoanalyse gewechselt.
Ich weiß nicht, was gut und richtig für mich ist, was mir wirklich helfen würde. diese Therapie scheint es nicht zu sein, wobei ich nicht weiß, ob es an der Therapeutin oder der Art der Therapie liegt.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Kann mir jemand von euch, einen Rat geben, was ich tun könnte? Ich weiß nicht mehr weiter.

Liebe Grüße
Mauzi
Twinkle
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Re: lange Therapie - kein Erfolg - Abbruch?

Beitrag von Twinkle »

hallo mauzi!

persönlich finde ich, man sollte da auf sein eigenes gefühl hören. wenn du findest, dass du da nicht weiter kommst, solltest du für dich einen anderen weg probieren. nicht jeder weg ist für jeden richtig.

ich verstehe gut, dass du dich nach aufbauenden worten sehnst. die frage ist nur, ob dir die dann weiter helfen. im prinzip musst du dich ja selbst verstehen können und nicht andere.

dass dich jemand an die hand nimmt und dir sagt was du tun sollst, könnte unter umständen in einer vt der fall sein. es wird dir aber keiner (egal mit welcher therapieart) deine alten destruktiven Verhaltens- und Glaubensmuster beseitigen können. habe extra deine worte benutzt, denn sie sagen klar was du möchtest.

egal was für eine therapieart, du musst verändern, ein therapeut kann dir nur zur seite stehen. das sieht natürlich je nach therapeut und therapieart unterschiedlich aus. fakt ist aber, verändern kannst nur du, nicht der therapeut. damit meine ich nur, erwarte nicht etwas, was nicht kommen wird.

egal wie, wenn du für dich das gefühl hast festzustecken, solltest du was verändern. auch da musst du handeln, und dir einen anderen weg suchen. nur weil ein mensch sagt, eine vt ist nichts für dich, ist das ja noch nicht gesetz. es ist lediglich eine einzelne meinung. probier aus was für dich richtig ist, erwarte aber nicht das unmögliche.

vielleicht wäre es eine möglichkeit, dich in einer institutsambulanz oder beim sozialpsychiatrischen dienst beraten zu lassen.

gruß
twinkle

p.s. jetzt wird bea gleich schreiben wie schlecht und traumatisierend eine analyse ist. pass auf, was da pauschalisiert wird und was wirklich so ist, man kann hier wirklich nur von individuellen erfahrungen sprechen.
Mauzi
Beiträge: 78
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Re: lange Therapie - kein Erfolg - Abbruch?

Beitrag von Mauzi »

Hallo Twinkle,

ist es wirklich so, dass sich meine destruktiven Strukturen nicht mit Hilfe des Therapeuten ändern lassen? Wenn ich von mir glaube, dass ich nicht liebenswert bin und immer wieder von anderen abgelehnt werden werde, dann ist das wie das Wissen, dass es im Winter kalt ist und nachts dunkel. Ich glaube das und möchte das aber nicht und komme da nicht raus.
Irgendwo habe ich mal gelesen in einer Therapie steht der Therapeut dem Patienten zur Seite in dem er ihn immer wieder bestätigt, ihm immer wieder seinen Wert sagt und wenn es hundertmal ist, solange bis der Patient selbst auch davon überzeugt ist.
Das ist das was ich zu brauchen meine und nicht bekomme.
So wie du es schreibst, werde ich das nirgendwo bekommen. Was macht dich so sicher?
Du hast wohl recht, dass ich einen anderen Weg probieren sollte, wenn mein Gefühl mir das sagt. die Frage ist, in wie weit die Krankenkassen da mit machen. Was ist, wenn ich mich in einer VT nicht wohl fühle? Kann ich dann noch mal wechseln? Ist ja schon die Frage ob ich nach über 200 Stunden überhaupt noch eine andere Therapie bewilligt bekommen würde. Aber o.k., da könnte ich mal bei der Krankenkasse anrufen und fragen.
Das mit dem sozialpsychiatrischen Dienst oder einer Institutsambulanz ist ein guter Tipp. Ich möchte gerne auf einen unvoreingenommenen berater stoßen, ich glaube, jemand, der selbst VT`ler ist, wird natürlich immer diese Therapie empfehlen. Aber da erwarte ich wohl auch wieder das unmögliche....

Liebe Grüße
Mauzi
Twinkle
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Re: lange Therapie - kein Erfolg - Abbruch?

Beitrag von Twinkle »

hallo mauzi!

ich denke schon, dass man mit hilfe eines therapeuten eingefahrene denkweisen und destruktive strukturen verändern kann. was ich gesagt habe ist, dass es der therapeut nicht für dich verändern kann. so hast du es nämlich geschrieben. du schreibst, deine gedanken werden nicht beseitigt. richtig, du musst sie selbst beseitigen, der therapeut steht dir dabei nur zur seite, er kann die verhaltensweisen nicht bei dir ändern.

dabei ist es übrigens egal, um was für eine therapieart es sich handelt, du selbst musst an dir arbeiten. die art der unterstützung ist nach therapieart jedoch meist schon sehr unterschiedlich, wenn auch nicht notwendigerweise mehr oder weniger.

nein, ich bin mir nicht sicher, dass du das nirgends bekommst, dass dich jemand immer wieder aufs neue bestätigen wird. möglicherweise findest du schon jemanden, der das tun wird. ich habe da lediglich die vermutung, dass es dir auch nicht helfen wird. das ist meine eigene erfahrung in diesem punkt. hatte eine therapeutin, die mich immer wieder bestätigt hat. das ist bei mir genau ins gegenteil umgekippt. ich hatte das gefühl, dass sie es nötig hat mich zu bestätigen und habe ihr garnicht mehr geglaubt. habe noch mehr an allem gezweifelt als vorher.

was ich versuche zu erklären ist, dass die akzeptanz aus dir kommen muss. ob dich ein therapeut bestätigt oder nicht, ist evtl nicht unbedingt das ausschlaggebende. solange du es nicht fühlst, kann der therapeut erzählen was er will und es wird sich nicht ändern. also ich meine, er kann nicht machen, dass es sich ändert.

merke, dass es mir super schwer fällt zu beschreiben was ich meine und bin mir nicht sicher, ob wirklich das ankommt, was ich sagen möchte.

muss kurz weg und schreib dir dann nochmal was zu weiteren therapiemöglichkeiten, kostenübernahme usw.

gruß
twinkle
feuerfisch
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Re: lange Therapie - kein Erfolg - Abbruch?

Beitrag von feuerfisch »

Hai Mauzi

>>>ist es wirklich so, dass sich meine destruktiven Strukturen nicht mit Hilfe des Therapeuten ändern lassen? <<<
Doch, klar lassen sie sich ändern! Mithilfe eines Therapeutens. Nur, er/sie wird dir nicht unbedingt sagen was du zu tun hast. Er/sie kann dir nur helfen DEINEN EIGENEN Weg zu finden. Weißt du, ich kann Ratschläge von anderen zwar annehmen, aber das sind dann die Gedanken anderer......
Der Thera hilft dir Dinge selbst zu erkennen - und das fühlt sich dann ganz anders an und ist dann auch dein eigenes, dazu kannst du dann auch voll stehen - und vor allem in neuen Situationen von selbst drauf kommen!

>>>Irgendwo habe ich mal gelesen in einer Therapie steht der Therapeut dem Patienten zur Seite in dem er ihn immer wieder bestätigt, ihm immer wieder seinen Wert sagt und wenn es hundertmal ist, solange bis der Patient selbst auch davon überzeugt ist.<<<
Ja, der Thera sollte hinter dem Patienten stehen, aber nicht immer und nicht unbedingt. Weißt du, wie dauerndes Lob bei mir ankommen würde? Ich käme mir vera... vor und würde denken das der-/diejenige mich für dumm oder naiv hält.

Therapie ist keine `Weichspülerstunde´, sondern da mußt du mit harten Bandagen kämpfen - gegen dich selbst!
Der Therapeut kann dir manchmal mit nüchternem Blick Dinge aufzeigen die du sonst nicht siehst; er kann dir helfen dich auf deine eigenen Kräfte zu besinnen (auch das kann man als Lob ansehen); er kann mit Fragen nachgraben, um tiefer liegende Dinge und Zusammenhänge dir selbst klar zu machen; und mehr. Aber was du aus dem Wissen machst, das mußt du selbst bestimmen!

Ein Thera gibt dir nur Handwerkzeug......wie du das anwendest, das mußt du selbst herausfinden.

Ich bin jetzt auch seit ein paar Stunden in Analyse, mir bringt sie viel, auch wenn ich mich schlecht fühle. Klar, ich werde mit mir selbst, mit meiner Vergangenheit konfrontiert. Das tut weh!
Und manchmal weiß ich auch nicht wie damit umgehen. (vielleicht schreib ich heute auch ein wenig dazu - wenn ich den Mut aufbringe)

Nimm den Kopf hoch! Gönn dir zwischendurch etwas! Es kann sich etwas ändern!

feuerfisch

.
Es gibt 1000 Gründe alles beim Alten zu lassen und nur einen einzigen etwas zu ändern - DU HÄLTST ES EINFACH NICHT MEHR AUS!
Mauzi
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Re: lange Therapie - kein Erfolg - Abbruch?

Beitrag von Mauzi »

Hallo Twinkle, Hallo feuerfisch,

mir ist schon klar, wie ihr das meint, es kommt schon bei mir an.
Komisch, wenn ich das lese, ist es genau das, was meine Therapeutin auch immer zu mir sagt. Die Akzeptanz muss aus mir selber kommen.
Aber wie denn bloß?
Fehlt mir der Willen, es wirklich zu wollen?
Erwarte ich vom Therapeuten einen Aufbau meines Selbstbewusstseins ohne selbst was zu tun?
Klar, es nützt nichts, wenn jemand ständig sagt, ich wäre wertvoll und toll. Da käme ich mir genauso verar.... vor.
Aber wenn ich erzähle, wie schlecht ich mich fühle, was mir alles schlimmes widerfahren ist, müsste da nicht die Stimme des Therapeuten kommen und sagen: Moment mal! Was ist ihnen denn alles gutes widerfahren? Was war denn alles positiv? Was für Eigenschaften haben sie, die liebenswert sind?
Nein, wir kauen wieder und wieder die schlimmen Dinge durch, in der Hoffnung, herauszufinden, woran z.B. die Ablehnung der anderen lag. Es ist wie das endlose Grübeln, man kommt dadurch keinen Schritt weiter. Das macht hoffnungslos.

Komisch ist manchmal, dass ich in einem Selbsthilfebuch lese und plötzlich einen Optimismus habe, den ich in der Therapie nie kriege.
Da stimmt doch dann was nicht, oder?

Ich kann einfach nicht mehr glauben, dass nach so langer Therapie keine Besserung zu haben, noch "normal" ist.

Vielleicht finde ich meinen eigenen Weg einfach nicht.

Auf jeden Fall danke ich euch, für eure Antworten.
Twinkle, ja wäre nett wenn du noch was zu Therapiemöglichkeiten schreibst!

Liebe Grüße
Mauzi
BeAk

Re: lange Therapie - kein Erfolg - Abbruch?

Beitrag von BeAk »

Liebe Mauzi,

ich bin von einer 2 jährigen analytischen Therapie in eine Verhaltenstherapie gewechselt.
Mir ging es ähnlich wie Dir, an meiner Symptomatik konnte die Analyse nichts ändern.
Zudem befand ich mich nicht freiwillig in dieser Analyse und kam überhaupt nicht mit der verschlossen Art der Therapie zurecht. Es gab weder Infos, noch Erklärungen, noch konkrete Hilfe.

Mein Verhaltenstherapeutin arbeitet anders, ist völlig offen mit sämtlichen Infos, erklärt selbst ungefragt, gibt konkrete Hilfestellung, bestätigt richtige Ansichten, hinterfragt falsche Ansichten, arbeitet sowohl die Vergangenheit auf und (seit neuestem) auch an der Gegenwart. Also die Frage, wie gehe ich mit einer bestimmten Problemstellung um. Sie gibt mir konkrete Hinweise in so einem Fall.

Und was mir sehr wichtig ist, die Therapie findet in einer völlig normalen Sprache statt, die Komunikation ist wechselseitig, im Gegensatz zur Analyse.

Ich fühle mich in der V-Therapie gut geführt.

Die Analyse habe ich als ein stolpern durch den Nebel empfunden, mit einem Therapeuten, der ein großes Stück hinter mir steht und zuschaut wie ich in Gräben falle und gegen Bäume laufe.
BeAk

Re: lange Therapie - kein Erfolg - Abbruch?

Beitrag von BeAk »

Liebe Mauzi,

übrigens stützt und stärkt eine gute Therapie den Patienten exakt und punktgenau an den Stellen, an denen er schwach ist.

So arbeite ich physiotherapeutisch und auch meine V-Therapeutin mit mir psychotherapeutisch.
feuerfisch
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Re: lange Therapie - kein Erfolg - Abbruch?

Beitrag von feuerfisch »

Hai Mauzi

>>>Erwarte ich vom Therapeuten einen Aufbau meines Selbstbewusstseins ohne selbst was zu tun?<<<
Das muss nicht unbedingt daran liegen!
Kann es sein das du dich immer wieder im Kreis drehst - und deshalb immer wieder dasselbe erzählst?

>>>Aber wenn ich erzähle, wie schlecht ich mich fühle, was mir alles schlimmes widerfahren ist, müsste da nicht die Stimme des Therapeuten kommen und sagen: Moment mal! Was ist ihnen denn alles gutes widerfahren? Was war denn alles positiv? Was für Eigenschaften haben sie, die liebenswert sind?<<<
DA musste ich lächeln....wie siehts aus? Du fragst dich warum du nicht danach von deinem Thera gefragt wirst - aber wichtig ist doch das DU DIR SELST diese Fragen stellst!
Mach das zum Thema! Besprich genau das mit deinem Thera, ich denke mal das er/sie sich heimlich darüber freuen wird, denn genau das zeigt doch das du dich selbst darauf besinnen möchtest.....also ein Fortschritt!

>>>Nein, wir kauen wieder und wieder die schlimmen Dinge durch, in der Hoffnung, herauszufinden, woran z.B. die Ablehnung der anderen lag. Es ist wie das endlose Grübeln, man kommt dadurch keinen Schritt weiter. Das macht hoffnungslos.<<<
Eben das meinte ich oben mit `im Kreis drehen´

>>>Komisch ist manchmal, dass ich in einem Selbsthilfebuch lese und plötzlich einen Optimismus habe, den ich in der Therapie nie kriege.<<<
Verfixt nochmal - sehe doch die Hoffnung! Du stellst dir Fragen! Du möchtest für dich sorgen! Sieh es! Du tust es!!!


Und nun ....Hai Bea

>>>ich bin von einer 2 jährigen analytischen Therapie in eine Verhaltenstherapie gewechselt.<<<
Ich habe zuerst VT gemacht, dann Tiefenpsychologische, jetzt Analyse....
Aus jeder dieser Theras habe ich meinen Vorteil gezogen.

>>>Mir ging es ähnlich wie Dir, an meiner Symptomatik konnte die Analyse nichts ändern.<<<
Anscheinend nicht das richtige FÜR DICH?

>>>Zudem befand ich mich nicht freiwillig in dieser Analyse und kam überhaupt nicht mit der verschlossen Art der Therapie zurecht. Es gab weder Infos, noch Erklärungen, noch konkrete Hilfe.<<<
Schon seltsam... ich kenne keinen einzigen Thera der einen annimmt wenn nicht Eigenintitiative dahintersteckt. Und keinen der nicht erklärt, informiert, oder auch Hilfestellung bietet. Mag sein, das dieser Therapeut eine reine Katastrophe ist, aber das du gezwungen wurdest....magst du das mal näher erläutern?

>>>Mein Verhaltenstherapeutin arbeitet anders, ist völlig offen mit sämtlichen Infos, erklärt selbst ungefragt, gibt konkrete Hilfestellung, bestätigt richtige Ansichten, hinterfragt falsche Ansichten, arbeitet sowohl die Vergangenheit auf und (seit neuestem) auch an der Gegenwart.<<<
Das tut mein jetziger Therapeut auch.... übrigens mache ich da Analyse.....

>>>Also die Frage, wie gehe ich mit einer bestimmten Problemstellung um. Sie gibt mir konkrete Hinweise in so einem Fall.<<<
DAS tut er nicht! Stattdessen hilft er mir beim Erkennen.

>>>Und was mir sehr wichtig ist, die Therapie findet in einer völlig normalen Sprache statt, die Komunikation ist wechselseitig, im Gegensatz zur Analyse.<<<
Auch bei mir findet ein Dialog statt, kein Monolog. Ich liege auch nicht auf der Couch dabei. Auf Nachfrage erläuterte er mir das er meint das ich so `freier´ reden kann. Das war genau der Grund den ich auch vermutet hatte und ich bin sehr dankbar für seine Feinfühligkeit - läge ich und würde ihn nicht sehen, so hätte ich Angst.

>>>Die Analyse habe ich als ein stolpern durch den Nebel empfunden, mit einem Therapeuten, der ein großes Stück hinter mir steht und zuschaut wie ich in Gräben falle und gegen Bäume laufe.<<<
Es ist bitter dass du dir eine `blutige Nase´ geholt hast! Aber nicht alle sind so, ich hoffe dass du dir selbst den Freiraum läßt um zu lernen.

Liebe Grüße an euch beide!

feuerfisch

.
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Mauzi
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Re: lange Therapie - kein Erfolg - Abbruch?

Beitrag von Mauzi »

Hallo Bea,

die Erfahrungen die jetzt machst mit der VT hören sich ja wirklich gut an.
Bei mir ist es dahingegend etwas anders, da ich mir die Therapie selbst gesucht habe und mich auch mit der Therapeutin immer sehr wohl fühlte. Der ausbleibende Erfolg ist eben das was mich mehr und mehr verunsichert.
Ich bin ein bisschen skeptisch eingestellt, sicher vor allem weil meine Therapeutin nichts von einer VT bei meinem Krankheitsbild hält, aber auch weil ich bei einer Bekannten mitbekommen habe, dass sie Hausaufgaben machen muss, jeden Tag Stundengenau aufschreiben muss, was sie gemacht und was sie gefühlt hat. Und sie hat einen Zettel bekommen mit Merksätzen für den Umgang mit anderen, so dinge wie: Schauen Sie ihrem Gegenüber immer in die Augen! Unterbrechen sie ihn nicht, lassen sie ihn immer ausreden!
Da haben sich mir alle Haare gesträubt. So dumm bevormundet werden, möchte ich auf keinen Fall. Aber ich habe keine Ahnung, ob alle VT`s so ablaufen. Wie ist es bei dir?

Hallo feuerfisch,

ja, da hast du wohl recht, ich drehe mich in der Therapie endlos im Kreis. Und meine sozialen Ängste haben sich immer mehr verstärkt durch dieses ständige Analysieren und fixieren auf das negative.
Du meinst, es läge an mir zu sagen: heute möchte ich über meine Vorzüge und meine guten Eigenschaften sprechen?
Ach ich weiß nicht.
Am Anfang der Therapie war ich so drauf, dass ich mich selbst immer runtergemacht habe, weil ich immer so erschöpft war und so wenig machen konnte, weil ich durch die Ängste normale dinge nicht mehr bewältigen konnte. DA hat sie gegengesteuert, mir sozusagen beigebracht, verständnisvoll und gut zu mir zu sein, mich nicht zu überfordern, nein zu sagen, wenn ich etwas nicht möchte. Ich habe gelernt, auf meine Wünsche und Bedürfnisse zu hören. Da kam ich oft aus der Therapie raus und fühlte ein sehr angenehmes, liebevolles Gefühl mir selbst gegenüber, fühlte mich irgendwie bestärkt und gut.
Aber irgendwann , so vor etwa vor einem Jahr kippte das Ganze. Eigentlich zu dem Zeitpunkt, wo wir meine sozialen Ängste unter die Lupe nahmen, wo ich anfing, ergründen zu wollen, wovor ich solche Angst bei anderen habe. Seitdem ist es wie erwähnt: immer die Fixierung auf das negative, immer Tränen, Erschöpfung, Hoffnungslosigkeit. O.k. das ist wohl ein Thema, bei dem mir schlimme seelische Verletzungen zugefügt wurden, aber gerade da bräuchte ich Bestärkung, bräuchte das Gefühl in Ordnung und liebenswert zu sein. Seit wir über all das reden, habe ich mich völlig von anderen zurückgezogen und lebe total isoliert. Ich habe wut- und Aggressionsgefühle gegen andere und gegen mich. Und da hilft sie mir nicht raus, ich habe das Gefühl, sie hat keine Ahnung wie sie diese Störung behandeln soll. Ich habe meine Unzufriedenheit mit der Therapie nun schon so oft thematisiert, aber sie sieht das dann mehr als erfolgreiche Wutübung. Oder irgendeine Übertragung auf den Therapeuten. Ich habe im Moment das Gefühl, dass mich das kaputt macht. Ich habe kürzlich gelesen, dass man sich mit der Fixierung auf das negative regelrecht in Ängste und Depris hineinprogrammiert. So kommt es mir jetzt auch vor, es wird immer schlimmer statt besser.
So, ich hoffe, das war jetzt nicht zu lang. Ist eben ein doofer Punkt an dem ich jetzt stehe, ich habe keine Ahnung welchen Weg ich einschlagen sollte. Aber das kann mir natürlich auch kein anderer sagen. Ach das ist schon verflixt.
Aber du hast ja auch schon eine Reihe von Therapien durchgemacht, vielleicht muss man sich damit abfinden, dass es Jahre und mehrere Therapien braucht um da raus zu kommen......Oh Mann, wahrscheinlich werde ich erst im Altersheim anfangen wieder Spaß am Leben zu haben..............

Liebe Grüße
Mauzi
BeAk

Re: lange Therapie - kein Erfolg - Abbruch?

Beitrag von BeAk »

Lieber Feuerfisch,

ich berichte nur von meiner missratenen Therapie.

Meine Verletzung als "eine blutige Nase geholt" zu bezeichnen, könnte eine neurotische Abwehr sein.

-


Liebe Mauzi,

mit der nicht freiwilligen analytischen Therapie verhält es sich so, das der Therapeut vorgab eine tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie durchzuführen, tatsächlich rechnete er auch eine solche ab.

Erklärt wird die tfPt als Arbeit an konkreten Problemen vor dem Hintergrund der Vergangenheit. Erwarte hatte ich eine Therapeuten, der wie ein Bergführer arbeitet, der mit mir geht, den Weg zeigt und erklärt, damit ich ihn zukünftig allein gehen kann. Genauso hatte ich es dem Therapeuten mitgeteilt und er stimmte dieser Sichtweise voll zu. Immer wieder war genau das Thema der Therapie, und immer wieder bestätige er mich in dieser Sichtweise, ohne je wie versprochen zu arbeiten.
Ich wurde rein analytisch therapiert, gegen jede Absprache, ohne jede Hilfe, ohne Ziel. Denn eine Psychotherapie darf kein Zweck/Ziel haben, war die Ansicht des Therapeuten/Analytikers.

Was die emotionale Lage angeht, so habe ich diesen Therapeuten sehr gemocht. Er war immer sehr warmherzig. Er hat es sehr gut verstanden, durch seine Empathie mich eine sehr starke Bindung aufbauen zu lassen. Diese Bindung hat es mir sehr schwer gemacht, mich aus dieser für mich überhaupt nicht hilfreichen Therapie zu lösen. Ich habe mich durch diesen Therapeuten sehr gut angenommen gefühlt.
Aber wenn er etwas sagte, waren das in der Regel diagnostische Fragen. Es gab kein normale Kommunikation. Das, was er zu dem Thema sagte, war mir oft von der Wortwahl nicht verständlich oder inhaltlich absolut unverständlich.

Im Grunde kann man sagen, das er nicht in der Lage war meine Problematik zu berücksichtigen. Er hat einfach Schema f angewannt, ohne zu schaun ob das passt.

Da er seine Therapiemethode ohne meine Zustimmung anwandte, hat dieser Therapeut/Analytiker gegen Standesrecht verstoßen, so meine V-Therapeutin.

V-Therapeuten können je nach Therapieausbildung und/oder Störung des Patienten sehr unterschiedlich arbeiten.
Mich hat vor 3 Jahren diese Sache mit den Hausaufgaben und den Vorgaben, was man zutun oder zu lassen hat, auch davon abgehalten eine V-Therapie zu machen.
Nun bin ich in einer V-Therapie weil es die einzige Möglichkeit war, die Therapie bei einem anderen Therapeuten kassenfinanziert fortzusetzen.
Ich habe bisher noch keine Hausaufgaben aufbekommen. Es wurde mir gesagt, das Hausaufgaben in diesem Institut grundsätzlich nicht üblich sind. Ich muss auch kein Tagebuch oder ähnliches führen. Merkzettel kenne ich nicht.

Als konkreten Handlungsanweisungen habe ich zu Kontrolle meiner Prüfungsangst einige Ratschläge erhalten und habe einen davon auch umgesetzt, er war hilfreich.

Weitere Themen waren bisher
- ein Schuld und Scharmgefühl,
- Umgang mit Kollegen,
- die missratene Therapie, da diese mich über 1 Jahr nach Ende immer noch schwer belastete,
- und nun das Thema zwischenmenschliche Grenzen u. Belastungsgrenzen.

All diese Themen sind nicht depressionstypisch, denn meine schwere Episode liegt schon länger zurück. Es geht bei mir um eine Persönlichkeitsstörungssymptomatik.
BeAk

Re: lange Therapie - kein Erfolg - Abbruch?

Beitrag von BeAk »

Liebe Mauzi,

2 oder 3 Jahre Psychotherapie ohne Erfolg sind eigendlich Beweis genug, das hier Therapeut/Therapiemethode und Patient nicht zusammen passen.

Man geht davon aus, das nach der Hälfte der beantragten Therapiesitzungen eine deutliche Besserung eingetreten sein muss.
Mauzi
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Re: lange Therapie - kein Erfolg - Abbruch?

Beitrag von Mauzi »

Liebe Bea,

vielen Dank dafür, dass du mir so ausführlich geantwortet hast.
Ich muss schon sagen, dass ich mich in vielem widererkenne. Diese starke Bindung an die Therpeutin beispielsweise. Ich dachte lange Zeit, was für ein Glück ich hatte, auf so eine warmherzige, ehrliche Frau getroffen zu sein. Sie wirkt auf mich auch immer so wie ich gerne wäre. Ein Mensch, der sehr mit sich selbst im Reinen ist. Genau das macht es wohl auch so schwierig, da für mich eine Entscheidung zu treffen. Zumal sie selbst die Therapie nicht als erfolglos sieht, sondern als noch nicht erfolgreich. Andererseits redet sie schon davon, dass ich nach Ablauf der 70 Stunden, die noch fehlen, in eine Gruppentherapie wechseln sollte. Das heißt für mich, ich werde auf jeden Fall eine weitere Therapie brauchen.
Das Dilemma ist eben auch, dass man nicht so leicht einen Therapeuten findet. Es gibt Wartezeiten, man muss wahrscheinlich mehrere Therapeuten testen und ich bin ständig so erschöpft, dass mir das sehr schwer fällt. Um ehrlich zu sein, am Anfang der Therapie gings mir noch nicht so schlecht. Ich sollte wechseln, das wird mir jetzt immer deutlicher!
Nochmals vielen Dank Bea, du hast mir sehr geholfen!

Liebe Grüße
Mauzi
Lee
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Re: lange Therapie - kein Erfolg - Abbruch?

Beitrag von Lee »

Hallo Mauzi,

>>> Und sie hat einen Zettel bekommen mit Merksätzen für den Umgang mit anderen [...] Da haben sich mir alle Haare gesträubt. So dumm bevormundet werden, möchte ich auf keinen Fall. Aber ich habe keine Ahnung, ob alle VT`s so ablaufen.

Du gestaltest die VT zusammen mit deinem Therapeuten, d.h. du wirst zu nichts gezwungen und auch nicht bevormundet.

Kann das "Tagebuch" ein Selbstbeobachtungsbogen gewesen sein? Sowas ist am Anfang einer Verhaltenstherapie sehr nützlich: Du erkennst Muster in deinem Verhalten, z.B. in welchen Situationen du Angst hast und was du dabei gedacht hast. Diese Bögen gehst du anfangs mit dem Thera durch und lernst die angstmachenden Situationen neu zu bewerten und anders mit ihnen umzugehen. Später erledigst du diese Hausaufgaben allein. Wenn man sie nur im Kopf macht, täuscht man sich u.U. sehr in seiner Erinnerung und kommt nicht weiter. (Daher ist Tagebuch-Führen oder Selbstbeobachtungsbogen-Ausfüllen auch bei Depressionen hilfreich.)

Bei einer Angststörung ist eine Verhaltenstherapie auf jeden Fall eine gute Wahl. Zu den Hausaufgaben gehören sog. Übungen, die sehr sinnvoll sind: Ein Zwängler übt, seine Zwangshandlungen nicht mehr auszuführen, ein Paniker läuft während der Attacke nicht mehr davon, sonden lernt sie aushalten, der Soziophobiker tastet sich ans Referat-Halten heran etc. Solche Konfrontations-Übungen muss man am Anfang oft durchführen. Ein Klinikaufenthalt oder Üben während der ambulanten Therapie reichen dafür nicht aus. Daher: Hausaufgaben.

Es gibt VTler, die auf Hausaufgaben, Hausbesuche, Konfrontationsübungen etc. verzichten. Aber, was ist so unangenehm daran? Normalerweise beschäftigen einen die Inhalte der Therapie auch während der "Freizeit" - d.h. man macht eigentlich immer "Hausaufgaben"?

Viel Erfolg und Glück

Lee

P.S. Ich war am Anfang der Konfrontationsphase heilfroh über meinen Zettel mit "10 Regeln für ein Selbstgespräch in der Übungssituation". So musste ich nicht auch noch groß nachdenken: "Äh, wie war das? Was kann ich jetzt tun?" Solche Merkzettel gibt es für alle möglichen Störungen bzw. Situationen. Manche sagen einem nichts, man findet sie doof. Andere stopft man sich ins Portemonnaie. Wenn es dir schon mal passiert ist, dass du dir einen klugen Satz deiner Thera aufgeschrieben hast, kannst du auch von einem Merkzettel profitieren: Er hat dieselbe Funktion.
Mauzi
Beiträge: 78
Registriert: 1. Mär 2008, 18:22

Re: lange Therapie - kein Erfolg - Abbruch?

Beitrag von Mauzi »

Hallo Lee,

danke, dass du mir deine Erfahrungen aus der VT mitteilst!
Also, wenn es so ist, dass man zusammen mit dem Therapeuten erarbeitet, was gut für einen ist und was man üben sollte, dann finde ich das auch in Ordnung. Ich möchte nicht, dass etwas über meinen Kopf hinweg entschieden wird, dass ich etwas tun muss, was ich unsinnig finde. In meiner Therapie war es bisher sehr wichtig, dass ich aufhöre Erwartungen zu erfüllen und das zu machen, was andere für richtig halten. Ich habe lange gebraucht zu lernen, für mich selbst zu denken und zu entscheiden, was ich will und was ich brauche. Ich habe große Angst, dass eine VT dem entgegen läuft und ich wieder in das Muster: braves Mädchen macht was ihm gesagt wird, zurückfalle. Andererseits denke ich schon, dass jetzt der Zeipounkt gekommen ist, wo ich mich den Angstsituationen stellen sollte und üben sollte. Nur mit dem sprechen über die ganzen Probleme komme ich ja nicht mehr weiter, wie ich ja schon schrieb.
Ich denke auch, dass Merksätze helfen können. Das was meine Bekannte in ihrer Therapie in die Hand gedrückt bekommen hat, wie: unterbrechen sie ihren Gesprächspartner nie! finde ich allerdings regelrecht falsch. Wenn einen jemand volltextet, ist es sehr sinnvoll sich abzugrenzen und stopp zu sagen. Bei meiner Bekannten war es halt so, dass sie mit den ganzen Hausaufgaben überfordert war. Sie wollte das nicht, hat es nicht eingesehen, und es kam zu einer kindlichen Situation. Sie wurde immer nachlässiger, hat "vergessen" ihre Hausaufgaben zu machen, hat nicht regelmäßig ihren Stundenbogen ausgefüllt und bekam deshalb Ärger mit ihrer Therapeutin. Ihren Kummer hat sie dann bei mir abladen und ich konnte nicht verstehen, wie man so eine Therapie machen kann. War vielleicht ein Extrembeispiel, da gibt es ja auch gute und schlechte Therapeuten, wie überall.
Immerhin, ich habe jetzt einen ganz guten Einblick bekommen, wie eine VT idealerweise abläuft, vielen Dank dafür!

Liebe Grüße
Mauzi
BeAk

Re: lange Therapie - kein Erfolg - Abbruch?

Beitrag von BeAk »

Liebe Mauzi,

eine V-Therapie wird exakt auf die Probleme des Patienten ausgerichtet.

Wenn jemand also dazu neigt immer und ständig seinen Gesprächspartner zu unterbrechen, wäre die Aufgabe sinnvoll, das Nicht-unterbrechen zu üben.

Ein Menschen, der sich sowieso nicht traut etwas zu sagen oder gegen den Willen anderer zu handeln, wird eine solche Aufgabe von seinem V-Therapeuten nicht gestellt bekommen.

Ich persönlich neige auch dazu, alles immer 100% zu machen.
BeAk

Re: lange Therapie - kein Erfolg - Abbruch?

Beitrag von BeAk »

Liebe Mauzi,

wie ich schon schreib, ich bekomme keine Aufgaben gestellt.

Es ist stellenweise schwierig einen Verhaltenstherapeuten zu finden, der keine endlosen Wartelisten hat.
Und eine Therapiemethodenwechsel wird auch nur dann von der KK finanziert, wenn das alte Kontingent noch nicht aufgebraucht ist.

In Ausbildungsinstituten bekommt man in der Regel sehr schnell einen Therapieplatz.

Schau Dir mal diese Seiten an. Geh auf Ausbildungsinstitute.

http://www.verhaltenstherapie.de
Mauzi
Beiträge: 78
Registriert: 1. Mär 2008, 18:22

Re: lange Therapie - kein Erfolg - Abbruch?

Beitrag von Mauzi »

Hallo Bea,

ach so, na wenn es nicht so vereinheitlicht ist, dann bin ich beruhigt.
Ausbildungsinstitute heißt doch, die Therapeuten haben noch keine Erfahrung und sind gerade mit ihrer Ausbildung fertig, oder? Ich weiß nicht, ob das bei jemanden wie mir (jahrelang schon krank) wirklich das richtige ist. Ich möchte schon jemand gutes, habe aber keine Ahnung wie ich den finden könnte.
Hast du denn einen Therapeut vom Ausbildungsinstitut?

Liebe Grüße
Mauzi
BeAk

Re: lange Therapie - kein Erfolg - Abbruch?

Beitrag von BeAk »

Liebe Mauzi,

die Psychotherapeuten in einem Ausbildungsinstitut sind Diplom Psychologen, welche sich in der Ausbildung zum Psychotherapeuten befinden. Die angehenden Psychotherapeuten werden von einem sehr erfahrenen Supervisor angeleitet.

In dem Ausbildungsinstitut in dem ich meine Psychotherapie machen, werden alle Therapien mit einer Kamera aufgezeichnet und kontrolliert.
Die Ausbildung und Therapie entspricht den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Meine Therapeutin ist sehr motiviert.

Liebe Mauzi, wegen der schwere oder länge Deiner Störung braucht Dich ein Ausbildungsinstitut nicht zu schrecken.
Meine Dysthymie besteht seit meiner Kindheit und ich habe eine rezidivierende Depression seit meiner Jugend zudem noch eine Kombinierte Persönlichkeitsstörung und meine Therapie läuft gut,
viel besser als bei dem alten Analytiker.
Mauzi
Beiträge: 78
Registriert: 1. Mär 2008, 18:22

Re: lange Therapie - kein Erfolg - Abbruch?

Beitrag von Mauzi »

Liebe Bea,

danke für deine Antwort! Ja, ich war tatsächlich ein bisschen skeptisch wegen der Unerfahrenheit der Therapeuten. Aber der andere Aspekt ist, dass sie wahrscheinlich wirklich sehr motiviert sind. Ich werde da mal schauen.

Liebe Grüße
Mauzi
BeAk

Re: lange Therapie - kein Erfolg - Abbruch?

Beitrag von BeAk »

Liebe Mauzi,

die ersten Patienten die ein angehender Psychotherapeut therapiert, sind die in psychiatrischen Kliniken.
Erst im Laufe der mindestens 3 jährigen Ausbildung (nach dem mehrjährigen Studium) arbeitet der angehende Psychotherapeut mit ambulanten Patienten.

Und somit ist meine Psychotherapeutin in Ausbildung wirklich nicht unerfahren.
Leeloo
Beiträge: 33
Registriert: 13. Nov 2003, 15:41

Re: lange Therapie - kein Erfolg - Abbruch?

Beitrag von Leeloo »

Anne Blume
Moderator
Beiträge: 1683
Registriert: 7. Dez 2006, 13:25

Re: lange Therapie - kein Erfolg - Abbruch?

Beitrag von Anne Blume »

Juliane, das ist jetzt die letzte gelbe Karte! Wenn Sie nicht aufhören hier Ihre ganz persönliche Meinung auf diese Art und Weise zu verbreiten, schließe ich Sie von der Forenteilnahme aus.

Anne Blume
thom
Beiträge: 371
Registriert: 25. Mai 2007, 01:53

Re: lange Therapie - kein Erfolg - Abbruch?

Beitrag von thom »

Liebe Mauzi,
Ich habe eine etwas ähnliche Situation gehabt.
Bei meiner Therapeutin kann ich nur 100 Stunden machen und bin jetzt bei der 99 Stunde.
Als ich cirka 70 bis 80 Stundeh hatte ging es mir ähnlich ei Dir.dass es mir nicht im geringsten besser ging als am Anfang der Therapie.
Ich war sehr am Zweifeln.
Dann sagte mir eine sehr gute Freundin, die sogar eine 200 Stunden Therapie gemacht hatte etsas was für mich sehr nützlich war:
" Es geht Dir zwar nicht besser, aber bedenke, die Psychotherapie hat Dir wahrscheinlich geholfen, denn bei dem Streß und Problemen, die Du in den letzten Jahren hattest, würdest Du ohne Therapie wahrscheinlich noch viel schlechter darstehen.
Diese Aussage hat mir sehr geholfen.
Grüße von thom
Clown
Beiträge: 4327
Registriert: 8. Nov 2004, 18:22
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Re: lange Therapie - kein Erfolg - Abbruch?

Beitrag von Clown »

Hallo Mauzi,

für mich lesen sich deine Berichte wie kurz vorm Durchbruch sein.

Ist bei Geburten ein bekanntes Phänomen: Kurz bevor das Kind kommt, meint die Mutter, nicht mehr zu können ...

Viel Glück,

Clown
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
Eckhart Tolle
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