arbeitsunfähig

Antworten
sb2301
Beiträge: 6
Registriert: 22. Sep 2008, 19:46

arbeitsunfähig

Beitrag von sb2301 »

Hallo, bin neu hier...Nach jahrelangen Depressionen (nichts half) wurde bei mir während eines Klinikaufenthalts eine Bibolar-II-Störung diagnostiziert. Kurz zu mir: bin 50 Jahre, habe bisher in guten Zeiten gerne als Lehrerin gearbeitet. Bin jahrelang teilw. schwer depressiv arbeiten gegangen, weil ich dachte, das ist das Einzige, das noch geht und mich noch hält. Inzwischen habe ich immer mehr Stunden reduziert, bin nun auf einer halben Stelle, um leider festzustellen, dass ich nicht mehr arbeiten kann. Wenn ich depressiv bin, ist die Arbeit die Hölle, unfähig, Unterricht vorzubereiten und der Druck wächst und wächst, ich bin ein Nichts, kann nichts, bin unfähig - na ihr kennt das ja alles.Wer hat Erfahrungen mit dieser Situation - finde es total schwierig, dass ich nicht mehr belastbar bin...Liebe GrüßeSchattendasein
DYS-
Beiträge: 1838
Registriert: 19. Mär 2003, 17:28
Kontaktdaten:

Re: arbeitsunfähig

Beitrag von DYS- »

Hallo Schattendasein

Herzlich willkommen im Forum.

Ich bin zwar nicht bipolar, hier schreiben aber einige mit deinem Krankheitsbild. Schau mal da---->
http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1188631272

Liebe Grüße
Dys
°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°

Gerade weil wir alle in einem Boot sitzen,

sollten wir heilfroh darüber sein,

dass nicht alle auf unserer Seite stehen.
zoomi77
Beiträge: 113
Registriert: 16. Sep 2008, 10:43

Re: arbeitsunfähig

Beitrag von zoomi77 »

Hallo liebe Schattendaseiin,

ich denke das es so wie dir vielen hier geht ich selber bin 31 und habe auch Jahre lang mit Depressionen gearbeitet erst Vollzeit habe ständig die Arbeitsstelle gewechselt weil ich nicht klar gekommen bin und total überfordert war, dachte immer bei der nächsten Stelle wird alles besser, wurde es aber nicht, als ich mitbekam das ich das nicht mehr schaffte suchte ich mir eine Halbtagsstelle nach der anderen auch da war ich total überfordert, bis dann gar nichts mehr ging naja nun warte ich auf meinen Klinikaufenthalt und hoffe das ich eines tages vieleicht wenigstens halbtags wieder arbeiten kann.

liebe Grüße
sb2301
Beiträge: 6
Registriert: 22. Sep 2008, 19:46

Re: arbeitsunfähig

Beitrag von sb2301 »

Hallo Zoomi77,

vielen Dank für deine Antwort. Wie lange bist du denn schon arbeitsunfähig und wie ging/geht es dir damit? Ich kann es oft nur schwer akzeptieren, es passt halt nicht in mein Selbstbild als aktive Frau. Trotzdem bin ich überzeugt, dass dies auch eine Chance ist, ohne berufliche Belastung vielleicht ein bisschen gesünder zu werden (es darf auch gerne etwas mehr sein!). Wünsche dir eine schnelle Klinikantwort! In welche Klinik gehst du?

Liebe Grüße
Schattendasein
steppenwolf1

Re: arbeitsunfähig

Beitrag von steppenwolf1 »

Hallo Schattendasein,

bin zwar nicht bipolar, kenn das Problem der Nicht-Belastbarkeit auch.
Was Du schreibst klingt wie eine Odyssee ... wie lange hattest Du Deine Arbeitsstellen so im Schnitt ?
Kenne auch das Gefühl der Erleichterung, wenn der Job nicht mehr war, aber auch nicht, denn ohne Job ist auch nciht das Wahre ....

Seit wann kämpfst Du damit ?

Gruss, s.wölfin
sb2301
Beiträge: 6
Registriert: 22. Sep 2008, 19:46

Re: arbeitsunfähig

Beitrag von sb2301 »

Hallo Steppenwolf,

tja, das ist eine lange Geschichte. Schon als Kind war ich depressiv, besonders schlimm wurde es, als ich 20 war (also vor 30 Jahren), damals hatte ich leider nicht den Mut, mich behandeln zu lassen.

In den folgenden Jahren hatte ich unzählige leichte bis mittelschwere Depressionen, von denen ich aber nicht wusste, dass es welche sind, sondern ich bin davon ausgegangen, dass ich nichts kann und ich nicht gut genug bin und dass meine Schwierigkeiten daher rühren.
Also hatte ich auch nichts Besseres zu tun, als mich von der Hauptschülerin zur Studienrätin hochzuarbeiten. Meiner Kämpfernatur ist es wohl auch zu verdanken, dass ich noch lebe.

Ich habe dann im Job auch immer viel zu viel gearbeitet, weil ich ja davon ausgehe, dass es nicht gut ist, dass es nicht reicht, andere ja eh besser sind...

Ich habe 10 Jahre an einer Schule unterrichtet und bin vor 4 Jahren an eine neue Schule versetzt worden. An der alten Schule konnte ich noch trotz Depressionen arbeiten, da ich genug Routine hatte.
An der neuen Schule ging das nicht, ich war mehr krank oder in der Klinik, als dass ich in der Schule war.

Daher habe ich nicht viele verschiedene Arbeitsstellen gehabt, sondern innerhalb meiner Stelle im Laufe von 4 Jahren immer mehr reduziert, mich durch Umzug finanziell entlastet, meine private Chorleitung aufgegeben, keine sonstigen Aktivitäten mehr, um neben den Depri-Zeiten im Bett/Sofa genügend Zeit zu haben, für die Schule zu arbeiten. Das musste natürlich nach hinten losgehen, war aber leider so.

Ich weiß nicht, wie ich so auf Dauer ohne Arbeit leben kann, außerdem reicht das Geld nicht.
Aber neben dem Geld gibt Arbeit ja auch viel Bestätigung, Anregung, Kontakt. Ob ich ohne das auskomme, bzw. etwas finde, das dies ersetzen kann?

Wie lange bist du ohne Arbeit? Was hat sich bei dir ohne Arbeit verändert?

Vlg

Schattendasein
steppenwolf1

Re: arbeitsunfähig

Beitrag von steppenwolf1 »

Hallo Schattendasein,

kann es sein, dass Du Dich in deinem letzten Job schon rel. sicher gefühlt hast ? Kollegen, Lehrplan etc ??

Respekt vor deinem Wrdegang ... schafft nicht gleich jeder.

Mit jedem neuen Job, muss man sich neu beweisen ... eigentlich nicht nur mit jedem neuen Job, sondern mit jeder neuen Aufgabe.

Hast Du die neueste Stelle aufgegeben ? Bist Du noch in Arbeit ?

Sorry, wenn ich jetzt das Alter anspreche, aber ich denke mit zunehmendem Alter wird es schwerer im Arbeitsprozess zu bleiben und mit jüngerem, überhaupt erstmal rein zu kommen.

Bin seit 2006 ohne Job, wegen inoffiziell Krankheit gekündigt, davor Halbtags oder Praktikas nach der Ausbildung/Studium. NIe wirklich Fuss gefasst.

Was einem immer wieder gesagt wird, dass die Erwartungen von einem selbst ausgehen, zu hoch sind etc .....
das ist schwer zu akzeptieren oder nachzuvollziehen ....

Schwierig wird es glaub auch, wenn man Arbeit mit nach Hause nehmen muss ...
aber als Lehrer muss man das oder ? Korrigieren von Arbeiten, Ausarbeitung der Stunden für den nächsten Tag, Büro- undVerwaltungskram etc....

Da kommt sicherlich einiges zusammen ....

Da wirst Du dann aber wohl zu kurz kommen, weniger Freizeit, mehr Ärger, mehr Druck ...

Vllt. hilft es Dir ja auch zu definieren, was Du von Dir selbst erwartest ?
Also z.B. alle Schüler müssen mit einer 2+ bestehen oder so, aber vllt. auch so banalere Sachen, dass alle Beurteilungen auf Anhieb fehlerfrei und ausdrucksstark sein müssen oder so was (weiss esnatürlich nciht genau, auf was es in deinemJob ankommt)

Bist Du in psychotherapeutischer Behandlung oder nimmst Du Medikamente ?

Viele Grüsse, s.wölfin
zoomi77
Beiträge: 113
Registriert: 16. Sep 2008, 10:43

Re: arbeitsunfähig

Beitrag von zoomi77 »

Hallo liebe Schattendasein,

bin jetzt seit mitte Juni arbeitsunfähig und es war erst mal eine erleichterung für mich weil absolut gar nichts mehr ging, ich war nur noch ein zitterndes Nervenbündel und mit kleinsten Dingen im Alltag schon total überfordert so war schon der kleinste Einkauf oder nur einen Überweiser zur Bank bringen (1 min. Fußweg!!!) schon Schwerstarbeit für mich, ich gehe in die Uniklinik nach Jena habe schon bammel was die dort alles mit einem machen aber naja ich lass es auf mich zukommen.

liebe Grüße
Antworten