DepressionenAlleinsein

meike
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Beitrag von meike »

liebe uti, du weißt, daß ich im gleichen beruf gearbeitet habe und ebenfalls daraus ganz viel bezogen habe. es hat viele tränen gegeben, als ich meine patienten nicht mehr versorgen konnte und ich mußte lernen, mein selbstwertgefühl nicht mehr über leistungen zu beziehen. es hat mich soviel zeit gekostet, bis ich in der lage war, mich auch dann berechtigt zu fühlen, wenn ich keine leistungen mehr bringen kann und muß auch heute noch auf mich achtgeben diesbzeüglich. dir ein schönes wochenende und ganz liebe grüße an dich von meike
schneider
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Beitrag von schneider »

Liebe Maike,ich wollte Dich nicht treffen damit.Im Moment leide ich sehr und ich weiß,daß auch Du sehr gelitten hast.Ich danke Dir für Deine Anteilnahme,trotzdem geht es mir im Moment sehr schlecht und ich muß sehr kämpfen
waltraut
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Beitrag von waltraut »

Ihr Lieben, vielen Dank für eure aufmunternden Worte! Es ist nicht,daß ich meine,viel gegeben und weniger bekommen zu haben,aber das Forum hat mich doch vor der Begegnung mit mir selbst geschützt. Und das tut es jetzt nicht mehr,weil ich es gemerkt habe,was sich da bei mir abspielt. Und zur Frage des Überlebens - natürlich kann man sagen,überleben ist auch leben,aber es ist doch eher so,daß ich gelebt wurde,von einem Termin zum anderen,die wenige freie Zeit hab ich meist totgeschlagen,weil sie mir Angst machte. Und das,was sich jetzt abspielt,daß ich morgens in starker Erregung aufwache,unfähig,etwas zu tun,und nur darauf hoffe,daß der Tag rumgeht,das kann doch nicht leben sein? Aber trotzdem,ganz unten in mir spüre ich Hoffnung,Geduld,einen unbestimmten Glauben an meine Selbstheilungskräfte und den Traum,gestärkt aus diesem Tief wieder rauszukommen. Ich würde gern jedem von euch einzeln antworten,aber ich schaffe es im Moment nicht. Aber ich denke genauso an euch,wie ihr an mich denkt,und hoffe,daß wir alle die Kraft finden,die uns immer wieder von vorn anfangen läßt. Danke und ganz liebe Grüße! Waltraut
schneider
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Beitrag von schneider »

Liebe Waltraut,ich wünsche Dir ganz viel Kraft.Im Moment fühle ich mich auch morgens so schlecht und habe Angst vor dem neuen Tag.Um das zu bewältigen nehme ich eine Oxazepam,möchte sie aber auch gerne wieder absetzen.Ich nehme Dich in den Arm,Uti
maggy
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Beitrag von maggy »

Liebe Waltraut, die Kraft, die uns immer wieder von vorn anfangen läßt...ja, die ist es auch, die uns spüren läßt, dass das Leben lebenswert ist, auch wenn wir es in dunklen Momenten nicht so wahrnehmen können. Du schreibst: "Und zur Frage des Überlebens - natürlich kann man sagen,überleben ist auch leben,aber es ist doch eher so,daß ich gelebt wurde,von einem Termin zum anderen," Mir hat sehr geholfen, dass ich irgendwann ein Gespür dafür bekam, dass ich nicht gelebt wurde (wie ich immer dachte), sondern, dass ich mich habe leben lassen. Das hatte dann nämlich was mit mir und meiner Entscheidung, mich leben lassen, zu tun. Ich hatte die Wahl, egal warum ich früher gewählt hatte mich leben zu lassen (wenn es das überhaupt gibt, aber da ich so empfand, mußte es das wohl geben), es hatte einen (da es in der Existenz nichts sinnloses gibt) sinnvollen Grund. Zu erkennen, dass es zu dem Zeitpunkt so war, befreite mich aus meiner Ohn-macht und ließ mich anders wählen. Ich nahm mein Leben wieder selbst in die Hand. Schritt für Schritt - gaaaaaaaanz langsam. "die wenige freie Zeit hab ich meist totgeschlagen,weil sie mir Angst machte." Das hast Du treffend beschrieben; denn das, was uns Angst macht wollen wir nicht und es soll weg, auch wenn es die freie Zeit ist, mit der wir nichts anzufangen wissen, weil wir nicht gelernt haben sie selbstbestimmt auszufüllen. "Und das,was sich jetzt abspielt,daß ich morgens in starker Erregung aufwache,unfähig,etwas zu tun,und nur darauf hoffe,daß der Tag rumgeht,das kann doch nicht leben sein?" Bei mir war es das Erkennen, aktiv sein zu wollen (daher die Erregung), aber nicht zu wissen, wie. Hatte ich ja nie gelernt. Ich habe dann in ganz kleinen Schritten angefangen. Will ich aufstehen? Ausprobiert - und entschieden, ja oder nein. Will ich essen? Ausprobiert - und entschieden, ja oder nein. Will ich in den Garten gehen? Ausprobiert - und entschieden, ja oder nein... und so weiter. Meine Tage waren damit ausgefüllt mein Leben durch meine Entscheidungen zu leben. Alles Liebe von Maggy
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Depression ist die Fähigkeit mit tiefster Gefühlsbereitschaft auf Konflikte zu reagieren
schneider
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Beitrag von schneider »

Danke Maggy,ich will es ausprobieren,den Tag wieder anzufangen.Wieder Lust zu bekommen irgendetwas zu machen.In kleinen Schritten
rachel
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Beitrag von rachel »

Hallo liebe Waltraut, und trotz allem das Du so ein Kampf führst, hast Du noch die Kraft und Gabe anderen zu helfen. Für mich war es immer ein Lichtblick, wenn Du mir auf meine Postinge geantwortest hast. Ich umarme Dich ganz doll, und liebe Grüsse Rachel
meike
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Beitrag von meike »

liebe uti habe deine aussage nicht verletzend empfunden, sondern wollte dir eher beipflichten, daß ich DAS kenne und weiß, was du durchmachst und wie schrecklich lange es dauert, bis man eine andere sehweise erarbeitet hat. ich kann dir jedoch erzählen, daß sich eine türe schließt und sich eine andere öffnet. dieser vorgang dauert sehr lange und du wirst oftmals das gefühl haben, daß sich nichts tut. es ist jedoch SO nicht. ab und an braucht es einen kl. stillstand, damit alles sacken kann und überhaupt können wir nicht ständig ackern, auch wenn dies im pos. sinne gemeint ist, will die seele manchmal nur ruhe haben. du bist ja schon feste dabei in kleinen schritten dir neue dinge zu erarbeiten. mehr kannst du nun wirklich nicht tun. im anfang baten mich kollegen "mal reinzuschauen" und habe dies auch getan. ich kann dir da nur abraten, dies zu tun. es tut weh. lade deine kollegen lieber zu dir nach hause mal ein. es ist so schrecklich im anfang gewesen, daß mein damaliges umfeld "karriere-mäßig unterwegs war" und ich da nun rauskippte. meine kinder waren groß und eigentlich wollte ich jetzt so richtig loslegen...... dann hat das schicksal/rheuma so ganz anders entschieden und mußte völlig andere dinge lernen- u. ausprobieren, mußte völlig neue sehweisen erarbeiten, damit ich dennoch froh bin und ein lebendiges leben habe. (ich habe dies alles eschrieben, damit du weißt, daß du mich nicht verletzt hast, sondern.....) dir einen schönen sonntag und liebe grüße schickend von meike
schneider
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Beitrag von schneider »

Danke liebe Meike,Du hast mir wieder aufgeholfen.Ja ich hatte Angst Dich verletzt zu haben,das hätte ich nicht gewollt.Kleine Schritte bewegen sich und manche gehen wieder zurück.Gester ging alles schief und vieles kaputt,dann habe ich nur noch hysterisch rumgeschrien.Ist das normal?Schäme mich so.
inka
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Beitrag von inka »

hallo waltraut, du hast oben in komprimierter form dein leben dargestellt. ich erkenne mich sogar darin wieder und habe mich gleichzeitig erschreckt (weil ich auf der selben spur war...arbeit zur selbstablenkung/identifikation mit der arbeit) und gleichzeitig war ich froh, dass ich es jetzt schon bemerkt habe und hoffentlich klug genug bin, daran etas zu ändern. dank deines postings ist mir noch klarer geworden, dass bei mir großer handlungsbedarf besteht. mir ist auch aufgefallen, dass du dich hier im forum sehr engagagiert hast. allerdings hatte ich auch das gefühl, dass es nicht ganz uneigennützig geschah. du bekommst ja auch sehr viel beachtung und positive rückmeldungen als selbstbestätigung. aber das kann doch nicht die lösung sein. manchmal hätte ich gerne gesagt, "waltraut, kümmer dich um dich selber und spiel hier nicht die mutter theresa". das habe ich nicht, weil ich befürchtete, damit in ein fettnäpfchen zu treten. warum ich dir dies alles schreibe? mit der gefahr mißverstanden zu werden? weil mir plötzlich bewußt wurde, dass du schon im fortgeschrittenen alter bist und ich mich frage, wie lange du das noch in dieser form durchhalten willst? das ist doch elendig. eigentlich hast du dir selber schon die antwort gegeben, dass es so nicht weitergeht. ich glaube auch, der unfall kam nicht von ungefähr. fang JETZT an zu leben. heute noch. dass das nicht einfach so geht ist klar. wir müssen es langsam lernen. aber waltraut: du bist immerhin nicht mehr die jüngste. ich will dir ja keine angst machen, aber wenn du nicht JETZT anfängst zu leben, dann wann? wir haben nur dieses eine leben. inka
Ano Nym
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Beitrag von Ano Nym »

Hallo Sandra - war leider heute wider Erwarten nicht hier im Forum zu Gange. Danke Dir daher verspätet für Deine ausführliche letzte mail. Werde Dir extra noch darauf antworten. Bitte um Geduld. Hoffe, Dein Wochenende verlief erträglich ? Gruß auch an Pedda und Enze ! Wär' doch schön, wenn Ihr drei zusammenfinden könntet - oder habt Ihr das vielleicht schon ?? Liebe Grüße, Ingrid
waltraut
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Beitrag von waltraut »

Hallo Inka, dein posting nehme ich sehr ernst und denke,daß es in guter Absicht geschrieben wurde. Ich möchte versuchen,dazu Stellung zu nehmen. Was heißt "uneigennützig"? Ich bin ins Forum gekommen,weil ich Hilfe suchte in meinem Kampf gegen die Depression. Daß ich dann weniger als Ratsuchende als als Ratgeberin/Trösterin in Aktion trat,hatte einfach damit zu tun,daß mir so viele "Neulinge" begegneten,die noch an einem Punkt standen,den ich immerhin schon bewältigt hatte.Und daß immer wieder Situationen angesprochen wurden,die ich kannte. Es hat aber immer auch sehr viele Menschen im Forum gegeben,die mir weiterhalfen oder mir ihre Sicht der Welt vermittelten und die mir im Lauf der Zeit sehr viel bedeuteten. Ich hab oft darüber nachgedacht,aber Inka,ich habe definitiv nicht ein einziges posting geschrieben,um mir damit Anerkennung,Beachtung oder Resonanz zu holen. Da ich oft schrieb,bekam ich oft Antwort. Wenn keine Antwort kam,war ich enttäuscht und fragte mich oft,ob ich das Richtige geschrieben hätte. Ich war in diesen Monaten sehr lebendig,solange ich am PC saß. Es war,als hätte ich einen Ersatz für meine Arbeit am Theater gefunden. Vielleicht muß ich zur Klärung noch sagen,daß ich meine Arbeit sehr geliebt habe und mit ähnlicher Begeisterung im Forum war. Aber ich hab mich geirrt.So wie vorher nur in der Arbeit,war ich jetzt nur am PC lebendig. Das habe ich inzwischen erkannt und bin nun eigentlich wieder an dem Punkt,den ich mit meiner Pensionierung erreicht hatte. Ich muß ganz von vorn anfangen und leben lernen. Die Rolle,die das Forum für mich weiter spielen wird,kenne ich noch nicht. Sie wird anders sein.Aber virtuell oder nicht,es sind Menschen,die ich hier kennen- und liebengelernt habe. Und Inka,glaubst du wirklich,daß es mir mit 61 Jahren nicht voll und ganz bewußt ist,wie wenig Zeit mir bleibt? Das ist ja gerade das unendlich Quälende an dieser Lähmung,daß ich die Zeit vor mir sehe und statt all die herrlichen Dinge zu tun,von denen ich oft geträumt habe,schau ich gelähmt zu,wie sie verrinnt. Das tut entsetzlich weh. Und das Wissen,daß all die Therapie,die mir zu vielen Einsichten verholfen hat und in der ich auch viel gelernt habe,trotzdem mir bisher nicht hat helfen können,einfach zu leben,ist das,was mich jetzt so niederdrückt. Es bedrückt mich auch,daß ich hier die Älteste bin,daß es offenbar wenig Menschen in meinem Alter gibt,die noch den Kampf um sich selbst auf sich nehmen und daß ich es trotz aller positiven Entwicklungen immer noch nicht geschafft habe. Waltraut
waltraut
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Beitrag von waltraut »

Liebe Uti,Maggy und Rachel, @Uti, vielleicht können wir uns mal über das schwere Loslassen der Arbeit miteinander austauschen? @Maggy, du hast mir viel Stoff zum Nachdenken oder so was wie eine Gebrauchsanweisung gegeben. Ich will es ausprobieren. @Rachel, wir haben eigentlich schon lang nicht mehr richtig miteinander gesprochen... Ganz lieben Dank für euer Mutmachen! Waltraut
meike
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Beitrag von meike »

liebe uti, wenn du nochmal das gefühl hast, schreien zu müssen, dann pack ich dich in meine auto und wir fahren in den wald ganz außerhalb und dann schreist du was das zeug hergibt. danach lade ich dich zu einem kaffee ein. uti, es ist klasse, wenn du mal ordentlich losschreist. in meiner klinik damals bekamen wir den schläger in der hand und ballerten los und schrien rum. danach ging es uns gut und ich habe sehen dürfen, daß menschen wunderhübsche gesichter hatten nach dem schreien und vorher waren diese zu masken erstarrt. es gibt da nichts zu schämen.... ehrlich nicht..... darf ich dich mal in den arm nehmen gahnz liebevoll von meike
meike
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Beitrag von meike »

liebe waltraut, daß es keine leute hier gibt in deinem alter mag z.b. damit zusammenhängen, daß sie nicht soviel mut und ehrlichkeit aufbringen können wie du. ich finde den brief von inka sehr hart, da sie ja gar nicht weiß, wie sehr du dich immer eingesetzt hast FÜR DEIN LEBEN und du sehr traurig bist, dich in jetziger situation wiederzufinden. die worte sollten doch vorsichtiger gewählt werden meine ich. ich bewundere dich, daß du DENNOCH DARAUF überhaupt geantwortet hast und schon DAS zeigt eine größe, die sicherlich nicht viele hier besitzen. du bist und bleibst eine tolle frau dich lieb in den arm nehmend meike
caroline

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Beitrag von caroline »

Liebe Waltraut Ich muss meine Gedanken noch ordnen, um die richtigen Worte zu finden, mich bedrückt diese Auseinandersetzung (ich empfinde es zum Teil auf jeden Fall so), zwischen Gebenden und Nehmenden hier im Forum auch zusehends mehr. In mehreren Threads knistert es zur Zeit, kann auch sein, dass NUR ICH das Knistern höre. Ich antworte dir ausführlich auf dein Posting, weil ich dazu viel zu sagen habe, sowohl als "Nehmende" wie auch als "Gebende". Bin heute aber ziemlich unter Zeitdruck, spätestens morgen. Ich umarme dich Caroline
maggy
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Beitrag von maggy »

Liebe Waltraut, liebe Inka, als ich vor fast 12 Jahren 40 Jahre alt wurde, fragte mich ein Freund, der 38 J. alt war: "Maggy, wie fühlst Du dich denn jetzt so mit 40?" Ich sagte: "Nicht viel anders als mit 39." Und er sagte: "Nein, dass meine ich ja nicht. Ich meine, jetzt, wo dir bewußt ist, dass so ungefähr, wenn wir mal davon ausgehen, dass wir so im Schnitt 80 Jahre alt werden, 50 % deines Lebens gelaufen ist." Ich sagte: "Mein Lieber, wenn ich, aus welchem Grund auch immer, heute tot umfalle waren das 100 %. Warum sollte ich mir also über irgendwelche Prozent und Lebensabschnitte Gedanken machen?" Egal wieviel Zeit mir bleibt, seit der Zeit lebe ich jeden Tag 100 %. Bewußt oder unbewußt. Ich lebe. Alles Liebe von Maggy
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Pedda
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Beitrag von Pedda »

Hallo Waltraud, Ich kann Dir nicht viel aufmunterndes Schreiben es wäre schlichtweg gelogen von mir.Ich kann Dir nur sagen das ich mich auch in dem letzten Posting von Dir wiederfinde.Auch ich habe über 400 Stunden Psychotherapie gemacht und weiß über die psychischen Strukturen und deren Auswirkungen bestens Bescheid.Es hat mir auch viele Erkenntnisse gebracht und natürlich habe ich mich auch enorm weiterentwickelt dadurch!Doch mußte ich auch erkennen das ich wohl zuviel erwartet hatte von der Therapie,oder von mir!? das Gefühl der Lähmung kenne ich sehr gut,ich habe dann immer so ein Bild: Ich habe das Werkzeug im Koffer und kann es nicht anwenden! Manchmal mehr manchmal weniger! Was mich manchmal fassungslos gemacht hat war die Tatsache das ich über 6 Jahre selber therapeutisch tätig war und anderen Menschen bestens vermitteln konnte was Sache ist, sie in Krisen begleitet habe oder auch analytisch mit Ihnen gearbeitett habe entweder im Team oder auch allein.Irgenwie verrückt aber es ist nun mal so!Ich kann mich erinnern das auf einer Psychotherapietagung mal ein Psychologe von dem Phänomen gesprochen hat das einige therapeutische Mitarbeiter unbewußt die eigene Störung gern am gegenübersitzenden Klienten therapieren,da ist mir plötzlich recht unwohl geworden!! Mein Fazit aus diesen ganzen Bemühungen und Erfahrungen ist ganz einfach Ich bleibe ich!!! Und Zwar mit allen Anteilen,auf der einen Seite würde ich es auch niemals anders wollen,auf der anderen Seiten ist es mir natürlich unangenehm das dieser düstere Teil so manches mal viel zu viel Platz einnimmt in meiner Persönlichkeit!Aber wie schon erwähnt:Ich bin Ich und mich gibt es nur als Komplettpacket!!! Ach übrigens,den Satz : Leben Sie doch endlich einfach habe ich ca.100 mal gehört während der Therapie oder neulich wieder von einem ganz schlauen Neurologen.Irgendwann hab ich aufgehört mit den Erklärungsversuchen warum und und wieso mir das einfach nicht gelingt!!! Also dann vielleicht auf bald es grüßt Dich PEDDA
Lilian
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Beitrag von Lilian »

Liebe Waltraut, ich wünschte meine Eltern, die beide auf ihre Art depressiv sind, hätten nur ein Fitzelchen von dir, deiner Reflektiertheit, wie du dich den Dingen stellst. Ehrlich, das sag ich nicht so, um dir Honig ums Maul zu schmieren. Ich schließe mich Meike an: Inka. Auch ich fand deine Worte an Waltraut hart.
inka
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Beitrag von inka »

hallo waltraut, ich wollte grad nochmal mein posting von vorhin durchlesen und nochmal betonen, dass es tatsächlich in guter absicht geschrieben war. hatte angst, dass es vielleicht mißverständlich rüberkam. ich hatte mich irgendwie erschrocken, das jemand so lange schon leidet. vor einigen tagen hatte ich ein telefonat mit einer freundin, die sagte zu mir "mensch, jetzt mach was aus deinem restleben". zuerst war ich sauer. doch das hat mir irgendwie die augen geöffnet, dass ich JETZT anfangen muß zu leben. es hilft alles nichts. alles nachdenken, schreiben, kommunizieren. es hilft nichts. das leben gibt es nur wenn es gelebt wird. niemand weiß, wie lange dieses "restleben" noch dauert. bisher hatte ich das leben irgendwie als generalprobe oder sowas angesehen. mir wurde schlagartig bewußt, dass es keine zweite chance gibt.das macht mir auch angst. und lähmt mich teilweise. hat mich aber gleichzeitig auch angespornt. JETZT anzufangen. es ist nie zu spät. und das würde ich mir für dich auch wünschen. gruß, inka
caroline

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Beitrag von caroline »

An euch alle Wäre es nicht zusammenhängender, diese Diskussion in dem Thread "Wie gehen wir mit Verletzungen um" weiterzuführen? Zumal wo du Inka, ja jenen Thread angefangen hast? Viele Grüsse Caroline
waltraut
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Beitrag von waltraut »

Ich wäre sehr froh,wenn wir diese Diskussion,aus der ich viel mitnehme,zumindest soweit es mich betrifft,beenden könnten. Danke an alle, auch dir,Inka Waltraut
caroline

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Beitrag von caroline »

OK Waltraut Ich wünsch dir eine gute Nacht Caroline
inka
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Beitrag von inka »

o.k. gute nacht. inka
schneider
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Beitrag von schneider »

Liebe Waltraut,ich möchte nicht,daß Du Dich verabschiedest.Ich würde gern noch mit Dir diskutieren,wie man sich von der Arbeit verabschiedet,vielleicht können wir ein neues Thema aufmachen.Schade,daß Du keine Gleichaltrigen findest.In meiner Selbsthilfegruppe sind viele in Deinem Alter vertreten und sie kämpfen genau wie Du. Liebe Meike,lieb,daß Du mich mitnehmen willst.Auf den Kaffee freue ich mich schon.Mit dem Schreien habe ich bis jetzt nicht so gute Erfahrungen gemacht.In einer Klinik hat mich mal eine Schwester dazu animiert,danach hatte ich große Schuldgefühle und es ging mir sehr schlecht,obendrauf hat dann noch die Ärztin mit uns geschimpft.So weiß ich nicht wie ich damit umgehen soll,zumal der geschützte Rahmen fehlt.Lieben Gruß,Uti
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