ich vertrödel einfach soviel von meiner Zeit

[schorsch]

wenn ich mich mal dazu aufraffen kann, was auf die Reihe zu bringen, dann staune ich meist darüber wie einfach es mir fällt.

Aber meist fehlt es halt am ersten Schritt.

Stehe z.B. morgens extra früher auf um die seit x Monaten (Finanzamt "weint" schon ziemlich laut) überfällige Buchhaltung endlich mal auf die Reihe zu bekommen...

...und hänge dann stundenlang vor dem Frühprogramm oder in irgendwelchen Foren rum...

abends läuft meist nicht mehr viel, nach dem Job bin ich oft froh, überhaupt unfallfrei die zweieinhalb Kilometer nachhause zu kommen...

Seit kurzem hab´ ich zwar die Abendmüdigkeit soweit einigermaßen im Griff, hatte wohl was mit der Ernährung (zu kohlehydratreich, Vitaminmangel etc.) zu tun, aber statt diese Zeit zu nutzen, ist dann auch wieder "rumhängen" angesagt.

Was tun?

[Shantja1970]

Hallo Schorsch, ich kann dir da die Hand reichen, bei mir ist es genauso. Ich fange erst mittags an zu arbeiten und den ganzen Vormittag vertrödel ich nur am Pc. Ich kann mich auch nicht aufraffen, etwas anderes zu machen. Wenn ich abends von der arbeit nach hause komme, ist es das selbe Spiel. Pc an oder auf die Couch und Fernsehen an. Ich denke, mal ist das okay, aber nicht ständig.

Wenn ich Termine habe, d.h. z.B. Verabredungen, dann kann ich mich auch aufraffen und dort hingehen. Aber da ich nicht allzuviele Freunde habe, hab ich auch nicht so viele Verabredungen ;-(. Wie ist das bei dir? Triffst du Leute? Kannst du dich dazu aufraffen?

Vielleicht könnten wir uns ja beide vornehmen, etwas mehr zu machen, öfter Pc und Glotze aus und dann hier darüber berichten? (Aber danach wieder Pc aus *g*). Vielleicht hat noch jemand Lust??

Ich werde jetzt auf jeden Fall mal meine Küche aufräumen, hier sieht es nämlich aus wie Sau..., denn auch zum aufräumen kann ich mich so gar nicht aufraffen.

Bis bald!! Lg Annette

[cybolon]

Hallo Schorsch und Annette,

bis vor einiger Zeit schleppte ich mich auch mimmer mit nem dermaßen schlechten Gewissen durch den Tag, sobald ich mal unproduktiv war.

Die Wahrheit aber ist, bei mir jedenfalls, dass ich es garnicht anders will, manchmal.
Das Einzige, was ich dafür ändern musste, ist meine Einstellung dazu:
Kein schlechtes Gewissen mehr haben zu wollen, wenn ich "faulenze". Hey, das ist alles Andere, als einfach, das ist ne anerkennenserte Leistung, für Leute, die nie "nein" sagen konnten und für Jeden Alles machten...

Klar, fühlen wir uns gut, wenn wir uns zu was aufgerafft haben und ja, wir sind hinterher überrascht, wie leicht es uns fiel.
Aber müssen wir beim Gegenteil auch gleich mit nem Sch*gewissen an uns rumnörgeln?

Heute, wenn ich nachhause komme, habe ich mir nach einer Woche Arbeit verdient, zu faulenzen. Faul sein dürfen, es sich selbst zu gestatten, möchte ich als Belohnung für jeden noch so kleinen Schritt sehen, der mich jemals Überwindung kostete.

Je nach Zustand und Gemütsverfassung ist es nämlich unterschiedlich, wie klein oder groß ein Schritt sein kann, um die Belohnung bereits zu verdienen.
Dabei denke ich an den berühmten Satz, des ersten Menschen auf dem Mond:
"Ein kleiner Schritt für einen Mann, ein großer Schritt für die Menschheit."
Will sagen: "Heute, wo ich besonders müde bin, verdiene ich meine Belohnung allein schon für's Waschen, Anziehen und Zähneputzen..." (z.B.)

Ich freue mich auf heute nachmittag, wo ich garantiert nur vor dem PC hänge und das mache, worauf ich Lust habe. (Zum Skaten ist der Wald leider zu nass...)

Jetzt lerne ich, es mir zuzugestehen und mich nicht mehr dafür zu verurteilen oder schlecht zu fühlen.

Liebe Grüße
vom
cybolon

€: Allein zum Titel hätte meine Klinik-Psychologin schon gesagt: "Trödeln Sie Schorsch, Sie dürfen das! Erlauben Sie es sich, Sie erlauben es Anderen doch auch!"

[Empuriabrava]

Vielleicht hilft dieses wallpaper dabei, nicht soviel Zeit am Rechner zu vertrödeln.

http://theworldisaclickaway.blogspot.co ... nt-be.html

Ich hab`s auf dem Dektop. Allerdings ist der so unaufgeräumt und voller Icons, das die Wirkung sich nicht wirklich einstellt.

[hint] jetzt aber nicht zwei Stunden damit vertrödeln, the best wallpaper ever im Netz zu finden![/hint]

[Jutschki]

Hallo zusammen,

ich verbringe auch viel zu viel Zeit ohne sinnvolle Tätigkeit. Was ich alles tun könnte! Aber ich kann mich zu nix aufraffen. Tja, die antriebslosigkeit. Ich schaffe es im Normalfall, morgens aufzustehn und arbeiten zu gehn. Sonst schlaf ich bis Mittag. Mein Haushalt ist nicht unbedingt der beste, aber sauber ist es, nur halt nicht überall aufgeräumt.

Was ich aber schon vor Jahren gelernt habe: es mir zuzugestehn, daß ich einfach nicht mehr schaffe. Ich laß da locker. Mache ich mir deshalb noch ein schlechtes Gewissen, geht es mir nur schlechter und dann kann ich erst rechts nichts tun. Ich bin stolz auf alles was ich leiste, vor allem, daß ich noch arbeiten kann (wenn auch mit einigen Fehlzeiten), und was nicht geht, geht nicht.
Gut, ich habe gut reden: ich lebe alleine. Ich kann putzen und waschen verschieben, weil mich keiner drängt. Wenn ich es nicht schaffe zu kochen schimpft auch keiner (außer vielleicht mein magen, aber der wird überhört). Ich muß also alles nur mir gegenüber verantworten. Der einzige, der sein Essen fordert, ist mein Haustier. Und wenn gar nix mehr geht, der hat sein Essen, das muß immer funktionieren.

Also möchte ich sagen:
gönnt Euch euer "Faulsein". Wenn Ihr Euch deswegen ein schlechtes Gewissen macht, macht ihr alles eher schlimmer. Es kommen immer wieder Phasen, in denen man etwas geschafft kriegt.

Schönes Wochenende
Jutschki

[Shantja1970]

Nun ja, es ist halt einfacher gesagt als getan, sich für das Trödeln nicht zu verurteilen. Ich mache mich schon oft dafür fertig, dass ich so unproduktiv bin. Es macht mich einfach unzufrieden, dass ich so viel vor der einen oder der anderen Kiste sitze. Trotzdem krieg ich meinen Hintern oft nicht hoch. Meine Wohnung leidet drunter. Ich werd mich daher jetzt auch mal aufraffen...

Wer Lust auf nen Austausch hat über Aktivität,ich bin bereit!!!

[Nereide]

Liebe Shantja,

Deine Beiträge sprechen mir so sehr aus der Seele, dass ich mich jetzt endlich traue, mich hier auch einmal zu Wort zu melden (ich bin seit vorgestern angemeldet, habe bisher aber nur gelesen).
Kurz zu meiner Person: Ich bin 34 Jahre alt und habe seit meiner Jugend immer wieder mit depressiven Phasen zu kämpfen. 2001/02 war die Symptomatik so ausgeprägt, dass ich monatelang arbeitsunfähig war und mich irgendwann zu einer stationären Therapie entschlossen habe; danach folgte wieder der altbekannte und z. T. unerklärliche Wechsel von "Hochs" und "Tiefs". Zur Zeit befinde ich mich erneut in einem Tief, da ich meine berufliche Situation zunehmend unerträglich finde und oft die Befürchtung habe, dass es auch nach dem Ende meines jetzigen Arbeitsvertrages in 2 Jahren nicht besser, sondern nur "anders schrecklich" sein wird.
Auch ich leide im Moment wieder ganz extrem unter meiner Antriebslosigkeit bzw. dem Hang zum Zeit-Vertrödeln, der mich immer wieder stundenlang im Internet "stranden" lässt. Bei mir geht die Selbstsabotage sogar so weit, dass ich oft auch die Dinge aufschiebe, die mich eigentlich interessieren. Wenn ich mich erst einmal überwunden habe, stelle ich regelmäßig fest, dass mir diese Aktivitäten Freude bereiten und mir auch durchaus nicht so schwer fallen wie erwartet - aber häufig komme ich gar nicht so weit, da mein innerer Schweinehund mal wieder Elefantengröße hat. Es wäre also sehr in meinem Sinne, wenn wir uns in Zukunft über unsere Pläne und Ziele austauschen und uns gegenseitig motivieren könnten - und vielleicht haben ja noch mehr Forumsmitglieder Interesse. Dabei sollten wir einander meiner Ansicht nach jedoch auch ehrlich sagen, wenn eine Zielsetzung von vornherein unrealistisch ist, damit wir nicht an einem überhöhten Anspruch scheitern und anschließend nur noch unzufriedener sind.
So viel erst einmal für heute - wenn Du mehr über mich erfahren möchtest, frag mich einfach. Und wenn Du den Eindruck hast, dass ich keine geeignete Gesprächspartnerin für Dich bin, sag mir das bitte auch ganz direkt.

Alles Gute für Dich und liebe Grüße,

Cassandra

[Denker]

Ja, das kenne ich auch zur Genüge!

Es gibt da eine Seite, die sich speziell mit der Aufschieberitis (Fachbegriff Procrastination) beschäftigt:

http://www.bychan.de/procrastination/

Zu dieser Seite gehört auch ein kleines aber feines Forum, wo ich als Leo aktiv bin. Dort merkt man schnell, dass sehr viele chronische Aufschieber ebenfalls unter Depressionen leiden!

Liebe Grüße
Denker

[Shantja1970]

Hallo Cassandra, also meinetwegen können wir uns hier gerne austauschen. Ich bin übrigens 38 Jahre alt, wohne in Köln und arbeite mit einer halben Stelle in der Jugendarbeit. Gestern ging es mir so schlecht, dass ich fast gar nichts gemacht habe, nur vorm Pc gesessen habe und zwischendurch Heulflashs hatte. Heute geht es mir etwas besser, deswegen nehme ich mir für heute fest vor, meine Wohung aufzuräumen. Außerdem muss ich eine Freundin anrufen, die mir gestern auf den AB gequatscht hat, dass sie sich Sorgen macht.

Ansonsten möchte ich auch mal raus heute, vielleicht auf nen Flohmarkt oder so.

Wir können ja vielleicht zwei Mal am Tag schreiben, erstens was wir uns vornehmen und zweitens, was wir geschafft haben? Aber es soll auch nicht so ein Druck entstehen. Müssen wir mal schauen, was gut für uns ist.

Vielleicht hat noch jemand Lust, mitzuschreiben?

@Denker: Danke für den Link, ich werde mir das Forum mal anschauen. LG Annette

[Nereide]

Hallo Annette,

es tut mir sehr leid, dass ich mich erst jetzt wieder melde, aber gestern war ich tagsüber ständig unterwegs und abends war meine Stimmung an einem derartigen Tiefpunkt, dass ich mich nicht einmal mehr zum Schreiben aufraffen konnte. Ich hoffe, dass Du einen schönen Sonntag verbracht hast und Deine Pläne (zumindest teilweise) realisieren konntest.
Die Idee, 2x täglich hier zu schreiben, finde ich gut und ich möchte es gern ausprobieren; wenn wir merken sollten, dass auf diese Weise zu viel Druck entsteht, können wir uns ja immer noch etwas anderes überlegen.
Wie Du an der Uhrzeit dieses Eintrags siehst, bin ich heute wieder einmal sehr spät in die Gänge gekommen, was in meinem Job (leider) nicht zu Sanktionen führt, da ich mir die Arbeit weitgehend frei einteilen kann und in begrenztem Umfang auch zu Hause arbeiten darf. (Zur Erklärung: ich habe eine Stelle als Wissenschaftliche Mitarbeiterin in einem geisteswissenschaftlichen Fach an der Uni Hamburg - mehr möchte ich in diesem Rahmen zu meinem Job nicht schreiben, da ich nicht riskieren möchte, von Kollegen erkannt zu werden.)
In Bezug auf meine Arbeit werde ich hier in meinen Plänen nur die Aufgaben nennen, die ich besonders unangenehm finde und z. T. schon lange vor mir herschiebe - heute möchte ich z. B. eine Forschungsreise planen, die mich in verschiedene niederländische Bibliotheken führen wird. Diese Reise ist für mich momentan eine absolute Horrorvorstellung, da ich mich schon in meinem gewohnten Umfeld kaum dazu in der Lage fühle, mit Menschen zu kommunizieren.
Außerdem will ich zwei längere private e-mails schreiben und endlich einen literarischen Text fertig stellen, den ich für eine Zusatzausbildung schreiben muss.
Das soll erst einmal genügen; ich berichte dann heute Abend, wie der Tag verlaufen ist.
Dir (und Euch allen) einen möglichst erfolgreichen Tag und liebe Grüße,

Cassandra

[Äpfelchen]

...

[Ina80]

Hallo Zusammen,

hm, wenn ich zu dem ganzen Aufschieben mich auch mal einmischen darf: Was tut Ihr denn, wenn das ganze Aufschieben eine Verlängerung des Studiums bedeutet? So läuft es nämlich derzeitig bei mir. Dadurch, dass ich so viel aufschiebe, weil ich es einfach nicht schaffe, mich aufzuraffen, musste ich nun schon zwei Semester an mein Studium dranhängen und hoffe, dass es nicht noch mehr werden. Aber ich kann einfach nicht mehr, bin körperlich und seelisch total am Ende, weil mein Job, den ich neben dem Studium mache, auch nicht der leichteste ist und auch nicht "mal eben" zu machen ist. Ich versuche momentan, mit meiner Therapeutin das Problem in den Griff zu bekommen, aber so ganz fruchtet es auch nicht...Was soll ich bloß noch tun? Bald ist es so viel, dass ich gar nichts mehr vom Berg der Arbeit schaffe. Tja und das Problem ist das selbe, wie bei Euch, ich mache tausend andere Dinge bis auf das, was ich wirklich dringend machen müsste....Und ich kann mir nicht mehr erlauben zu sagen, dass ich das darf, einfach mal faulenzen...

Liebe Grüße und viel Glück beim "Nicht-Aufschieben", was ich nicht schaffe...
Ina

[Shantja1970]

Hallo Cassandra, Äpfelchen und Ina,
freut mich, dass ihr schreibt. Und Cassandra, hast du die Sachen geschafft, die du dir vorgenommen hast für heute? Ich habe im Moment auch ein bischen ein Kommunikationsproblem, ich hoffe, du hast es geschafft, deine Reise zu planen.

Äpfelchen, es hat mich angesprochen, was du geschrieben hast. Ich glaube, ich lebe auch unter meinen Kapazitäten. Das Leben könnte viel reicher und bunter sein. Gehen wir es an, dem Leben mehr Leben zu geben .

Ina, mh schwierige Lage, ich habe auch super lange studiert (10 Jahre), aber damals gab es noch keine Studiengebühren. Vielleicht kannst du ein wenig in deinem Job runterschrauben, wenn er dich so anstrengt?

Ich bin mit dem heutigen Tag eingermaßen zufrieden. Ich war beim Arzt, war beim Friseur, habe einen Antrag für den Zahnarzt abgegeben, habe leer Falschen weggebracht und habe mir in der Sonne einen Milchkaffee gegönnt. Jetzt schau ich mir noch ne Dvd an. Meine Wohnung weiter aufzuräumen hab ich leider nicht geschafft, ich denke ich steh morgen früh auf und mach noch was...

Schönen Abend noch, LG Annette

[Nereide]

Dear all,

hier ist ja richtig was los! Ein herzliches Willkommen an Ina und Äpfelchen - ich freue mich sehr, dass Ihr auch mitmachen wollt!
@ Ina: Zur Frage der langen Studienzeiten fällt mir jetzt spontan nur ein, dass es an meiner Universität (Hamburg) für dieses "Aufschiebeproblem" spezielle Beratungsangebote gibt - Zeitmanagement-Seminare, aber auch Einzelberatungen, in denen man z. B. unter Anleitung Arbeitspläne erstellen kann oder Strategien gegen Schreibblockaden entwickelt. Vielleicht gibt es an Deiner Universität ja etwas Ähnliches? Um Dir etwas Konkreteres sagen zu können, müsste ich noch ein bisschen mehr über Dein Problem wissen (welche Aufgaben Du aufschiebst, in welchen Situationen dieser Hang zum Aufschieben besonders ausgeprägt ist etc.). Von mir weiß ich z.B., dass die Ursache meiner "Aufschieberitis" häufig in überhöhten eigenen Ansprüchen zu suchen ist, die Versagensängste hervorrufen; manchmal liegt es aber auch schlicht daran, dass mich die gestellten Aufgaben nicht interessieren und ich keinen Sinn in ihnen sehe.
@ Annette: Dein Tag hört sich sehr gut an - ich hoffe, Du bist zufrieden mit Dir!
Meine Reiseplanung hat sich unerwartet kompliziert und zeitaufwendig gestaltet, so dass ich die anderen Dinge nicht alle geschafft habe: bei einer der privaten mails habe ich mich etwas kürzer gefasst und mit meinem Text bin ich auch noch nicht ganz fertig geworden, aber immerhin habe ich mich überhaupt zum Weiterschreiben aufgerafft. Und vor allem bin ich froh, dass der Reiseplan jetzt bis ins letzte Detail feststeht und ich auch gleich die Hotelreservierung getätigt und die Fahrkarte gekauft habe. Am 23. geht es los - und bis dahin hoffe ich, dass ich (u.a. mit Hilfe dieses Threads) noch ein wenig an meiner Selbstorganisation arbeiten kann.
Liebe nächtliche Grüße,

Cassandra

[Ina80]

Hallo Zusammen,

@Annette: Das ist toll, dass Du so viel geschafft hast. Ich denke, da ist man ziemlich stolz auf sich und die Belohnung mit dem DVD ansehen finde ich gut. Ich glaube, ich mache es genauso heute, wenn ich ein bisschen an meiner Hausarbeit für die Uni geschrieben habe, werde ich mir auch eine DVD zur Belohnung ansehen heute Abend.

@Cassandra: Stimmt, bei uns an der Uni gibt es auch diverse Beratungen, wie zum Beispiel eine Schreibberatung oder Prüfungsvorbereitung. Naja, im Moment schiebe ich eine Hausarbeit vor mir her, die ich bereits nach dem letzten Wintersemester hätte schreiben müssen. Das Thema ist einfach wirklich nicht spannend...Aber in jedem Job gibt es etwas, das nicht spannend ist und trotzdem erledigt werden muss. Bloß wie geht man so einen Feind an???

Also Ihr Lieben, ich werde mich jetzt mal um mein Sorgenkind Hausarbeit kümmern und heute Abend berichten, wieviel ich geschafft habe und ob ich mir einen Abend mit DVD verdient habe;-)

Euch allen einen wunderschönen Tag, genießt die Sonne!

Liebe Grüße
Ina

[912318798]

Grüß Euch alle Aufschieberer und ~innen zusammen!

Daß dieses Phänomen extrem ernste Auswirkungen haben kann,
ist ja wohl klar,
wie Ihr eh alle selber schon erfahren mußtet.

In Denkers Link (danke!) wird das auch behandelt,
aber ich mache zudem einen kleinen Unterschied in der Angelegenheit:

In meiner Jugend war die Aufschieberitis Ursache für schlechte Schulerfolge.
Die besprochene ernste Auswirkung war praktisch logisch.
Der Grund?
Faulheit?
Gedankenverlorenheit oder Melancholie?
ADS mit folgendem Desinteresse?

"Du könntest doch, wenn Du wolltest!"..
das Stigma zum Faulpelz und Tagedieb!

Aber WARUM war ich so?


Später Manie,
alles rechtzeitig,
geordnet und konsequent zu erledigen,
in Folge exzessive Korrektheit und Rechtzeitigkeit,
Perfektionssucht und schließlich

Burn-Out.

Seither Aufschieberitis
aus Angst, wieder Fehler zu machen,
falsche Entscheidungen zu treffen,

Angst als Grund für Aufschieberitis,
die sich steigert ins Unendliche,
weil der Berg der unerledigten Dinge irgendwann nicht mehr zu bewältigen ist,

wirtschaftlicher Ruin,
Sandlertum...


Es hat mir alles nix geholfen:
Keine lockere Einstellung zu meinen Pflichten,
nicht die Zielsetzung,
nicht die Konsequenz,

gar nichts.


Was kann man da machen?

Die kleinen Schritte?

Kleine Schritte sind noch leichter wegzuschieben,
als große Vorhaben.

Da will man immer alles auf einmal machen
und liegt wieder da,
und schiebt es weg,
weil man weiß,
daß es unmöglich schaffbar ist,
oder man zu blöd ist,
für die Bewältigung von Aufgaben,
wo ein Anderer sagt:
"DAS kannst Du nicht?!!"
und schaut Dich an wie'n Idioten...


Ich habe schon ein gewaltiges Problem mit dieser Prokrastinatoin!


Jojo

[Äpfelchen]

...

[sek__knd]

Hallo ihr hier,

wenn ihr wichtige Aktionen mangels Aufschieberitis nicht erledigen könnt, seid ihr auch so "kreativ", im Umgang mit Entschuldigungen ???

Bsp. von mir:

Wußte schon seit längeren, daß ich morgen für die vielen Kid´s im Kinderladen, mit Kochen an der Reihe bin, wie jeden Monat eben.
Hatte in der letzten Zeit, schon erhebliche Probleme hiermit, jedoch konnte ich mich irgendwie an den heimischen Herd begeben und den Zwergen ein Hauptgericht + Nachtisch zaubern.
Kochen hat mir sonst auch immer Spaß und Freude bereitet. Sei´s für Freunde, Bekannte oder einfach für meine kleine Familie selbst.
Diesmal ging´s einfach nicht mit der Kocherei. Fühle mich körperlich so total ausgepowert etc... .
Panisch und verzweifelt, habe ich gestern alle meine Kochbücher nach dem "selbstkochenden" Rezept durchgeblättert. Dachte erst an Kürbissuppe, jedoch der schwere Kürbis, die Sauerei, und der viele Abfall..... .....
Was nun ? Kann ja wohl schlecht, "auf die Tränendrüse drücken" und argumentieren, daß ich eben momentan krank sei u.s.w.
Der Geistesblitz schoß nachts in mein Hirn, nämlich, es gibt einfach Iglo´s Spinat( der soll eh nicht aufgewärmt werden dieser mit Blubb, Eier (hauen ebenfalls die Erzieher frisch in die Pfanne), und morgen Früh, darf ich "nur" 6 kg Kartoffeln schälen. . Habe nun schon meine Zweifel, wie dies morgen mit dem Kartoffelberg ablaufen soll, denn Früh geht´s mir ja eh jeden Tag bescheiden.

Jedoch, geht´s mir ja in allen betreffenden Lebenslagen momentan so, es ist so chaotisch und mühsam alles.
Hinzu kommt bei mir dann schon richtige Angst. Die Folge: uneffektives Gewurschtel und noch mehr Chaos, da ich dann mind. tausend Dinge erledigen möchte.
Eine Kollegin, die ich schon mehr als Freundin ansehe, merkt auch schon eine Veränderung an mir. Hat mich telefonisch gefragt, ob ich das Arbeiten nicht mehr nötig hätte und ich im Lotte eine größere Summe gewonnen habe....
Mir ist dann nur eingefallen, daß ich ja keinen "Mutterschutz" oder Erziehungsurlaub hatte, und der Zwerg mich eben momentan benötigt.

Wie soll dies weitergehen? Wann wird´s besser ?

Grüße

S E K

[Ina80]

Hallo alle miteinander,

so, ich habe immerhin heute eineinhalb Seiten meiner Hausarbeit geschafft. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich das alles so lassen kann und das alles sinnvoll ist, was ich da zu Papier gebracht habe. Naja, Überarbeitung des Ganzen kommt ja immer noch am Ende...

@SEK: Tja, ich fürchte, das kennen wir alle, auf den letzten Drücker doch noch irgendwie die Aufgabe erledigen zu können. Aber ich finde, wenn es einem echt schlecht geht, darf man auch auf einfache Dinge zurück greifen. Zum Glück gibt es Iglu;-) Und schmecken wird es den Kiddis mit Sicherheit!

@Äpfelchen: Ja stimmt, ich habe schon einiges von den Beratungen an der Uni gehört und die sollen nicht besonders gut sein. Bis auf die Schreibberatung, die ist recht neu und wohl auch ganz okay. Aber ich glaube auch, die Probleme liegen bei mir ganz woanders, im Grunde weiß ich ja, wie ich eine Hausarbeit zu schreiben habe und dass ich halt einfach mal anfangen muss. Darauf komme ich dann doch auch noch selber....Naja, ich bin ja schon froh, dass 1 1/2 Seiten schonmal stehen. Alles in kleinen Kapiteln sehen und blooooß nicht die Seiten zählen, die mir noch fehlen. Sonst bricht wieder alles zusammen...

So, ich gucke jetzt DVD:-)

Euch allen eine gute und geruhsame Nacht, bis ganz bald
Ina

[Nereide]

Dear all,

als chronische Aufschieberin schaffe ich es auch heute wieder erst zu nächtlicher Stunde ins Forum. Aber besser spät als gar nicht, oder?
@ Äpfelchen: Anscheinend habe ich mich unklar ausgedrückt - es ging bei mir nicht um Urlaub, sondern eher um das Gegenteil, d.h. um die Planung einer Dienstreise in die Niederlande, wo ich in verschiedenen Bibliotheken nach Materialien für mein Forschungsprojekt suchen muss. Das bedeutet für mich eine große Herausforderung - ich muss mich trotz meiner nicht allzu guten Sprachkenntnisse und meiner momentanen Sozialphobie innerhalb von 4 Tagen in 4 Bibliotheken in 3 Städten durchfragen und dabei endlich wieder einmal zu normalen Zeiten in die Gänge kommen, um die Öffnungszeiten ausnutzen zu können. Aber irgendwie werde ich das wohl überleben (müssen).

@ Ina: Herzlichen Glückwunsch zu den 1 1/2 Seiten Hausarbeit - das ist eine tolle Leistung, auf die Du stolz sein solltest! Die kritischen Kommentare mehrerer Forumsmitglieder zu den Beratungsangeboten an der Uni kann ich durchaus nachvollziehen; leider sind in dieser Branche ziemlich viele schwarze Schafe anzutreffen - aber man kann eben auch mal Glück haben und daher wollte ich zumindest auf diese Möglichkeit hinweisen. Eine gute Schreibberatung (wie ich sie meinen Studierenden auch zu geben versuche) beschränkt sich nicht auf allgemeine Hinweise zum korrekten Zitieren etc., sondern versucht schon, auf die individuelle Problematik und die Lebenssituation des / der Ratsuchenden einzugehen und auch die psychischen Faktoren des Schreibprozesses zu berücksichtigen. Ich sage meinen Studierenden z. B. immer wieder, dass die Arbeitsphasen möglichst kurz sein sollten (2 Stunden sind meist schon die Höchstgrenze, da konzentriertes Schreiben extrem anstrengend ist) und dass nach jeder Arbeitseinheit eine Belohnung "fällig" ist. Falls man sehr perfektionistisch ist, kann es auch hilfreich sein, Textpassagen erstmal mit der Hand zu schreiben, weil handgeschriebene Texte meist eher Entwurfscharakter haben und man sich "Unvollkommenheiten" dann leichter zugestehen kann. Oder man wechselt den Arbeitsort - ich z. B. habe meine besten Ideen meist gerade nicht am Schreibtisch, sondern im Cafe oder irgendwo draußen. Wichtig finde ich es auch, seinem persönlichen Rhythmus zu folgen und sich z. B. nicht um 8 Uhr an den Schreibtisch zu zwingen, wenn man erst abends richtig kreativ wird. Wenn Du mehr zu dem Thema wissen möchtest, kann ich Dir auch gern Literaturtipps geben - ich habe im letzten Semester einen Kurs zum wissenschaftlichen Schreiben veranstaltet und habe daher einiges an Material zur Verfügung.

Von mir selbst möchte ich hier lieber gar nicht reden; ich habe zwar einiges von meiner To-do-Liste abarbeiten können, fühle mich aber mal wieder als totale Versagerin und hoffnungsloser Fall. Näher darauf einzugehen, würde den Rahmen dieses Threads sprengen und wäre mir außerdem viel zu peinlich - daher an dieser Stelle einfach nur liebe Grüße und Euch allen einen schönen Tag,

Cassandra

[912318798]

SEK!

...mich telefonisch gefragt, ob ich das Arbeiten nicht mehr nötig hätte und ich im Lotte eine größere Summe gewonnen habe....


Dich fragen sie es wenigstens,
hierzulande,
und zufällig weil mir die alte Karre (22 Jahre)eingegangen ist,
und ich 'ne andere brauchte,
die eh auch schon zehn Jahre alt ist,
aber das sieht ja keiner, wenn er nicht will,
Hauptsache fürs Maulzerreissen ist,
daß es überhaupt'ne andere ist,
hierzulande also wird Dir das nachgesagt!
"...Pssst, hast schon gemerkt?
...arbeitet gar nix, und hat 'näues Auto!
...hat sicher im Lotto gewonnen!..."


Ich mein' allerdings,
der Eindruck ist ja nicht ganz von der Hand zu weisen,
wenn es sich um jemanden handelt,
der wie'n Sonnenschein durch die Tage läuft,
nicht wahr?

Wenn man aber sieht,
wie die Pflanze welkt,
na, da sollte man vor soner Annahme mal in sich gehen,
oder?


Liebe Grüße an Euch alle

Jojo, schon wieder mal alles vor sich herschiebend....

[Ina80]

Hallo Cassandra,

ja, wenn Du ein paar Literaturtipps hättest, wäre es vielleicht ganz hilfreich für mich...Und vielleicht gehe ich wirklich demnächst einmal zur Schreibberatung, dafür sind die ja da...Immerhin habe ich den Anfang der Arbeit gemacht und morgen werde ich mich in ein Cafe verziehen und dort ein bisschen schreiben - den Tipp hat mir auch eine Freundin schonmal gegeben...Mal sehen, welche Einfälle ich dort bekomme. Und zur Belohnung gehe ich dann morgen Abend auf eine Geburtstagsparty...Ohje, ich habe aber mal wieder Angst davor, dass ich mich überfordere....Blooß nicht zu viel vornehmen. Weil wenn sowas passiert wartet da wieder dieses kleine schwarze Loch auf einen, das man dann schon erahnen kann. Aber kennt ja hier wohl fast jeder selber...

Ich wünsche Dir auf jeden Fall gaaaanz viel Erfolg auf der Dienstreise, wann soll es denn los gehen? Die wird bestimmt ein voller Erfolg und wenn Du zurück bist, bin ich vielleicht auch schon mit meiner HA ein bisschen weiter. Ich hoffe es jedenfalls!

Liebe Grüße und gute Nacht
Ina

[sek__knd]

Guten Abend alle Aufschieberer (-innen),

Ja, da muß ich (leider) zustimmen, daß die "Aufschieberitis" ihre Konsequenzen, oder auch Berechtigung haben mag !?!.

Danke, hier auch an Denker, für das Eingringen der Seite:
>>>>>>>>>>>www:bychan.de/procrastination.
Hat mir irgendwo gezeigt, daß es für meine momentane (NON-) Aktivität, doch irgendwo einen Grund geben könnte. Denn ich will / möchte ja, jedoch geht´s leider nicht....

Angst, irgendwelche Fehler zu machen, habe ich nicht. Denn (momentan ist es eben so), wer keine Aktivität mehr hat, kann ja gar nichts mehr falsch (Fehler) machen.
Denn, wo nicht gehobelt wird, fallen ja auch keine ....

Für mich, ist dieser Zustand nicht befriedigend, noch vorraussauchend....
Wo führt dies denn hin?
Obwohl ich meinen kleinen Kerl und auch mir, noch ein "Leben" geben kann, ist dies nicht in meinen Sinn. Wo ist mein Kampfgeist und meine power ?

Aufschieben, da die Kraft fehlt, und (gefühllos "zuschauen"), dass es irgenwo besser wird ???

Mein Berg der unerledigten Aufgaben wuchs und wächst weiter, aus Verlust meiner Kraft.

Es ist die körperliche Kraft, die mich hierzu bringt, meine Pflichten/Aufgaben, nicht fertig zu bringen.
Dies ist dann vergleichbar mit einer Erkältung / Grippe, fühle mich kraftlos, ausgepowert und einfach platt....

Die Außenwelt, dreht sich jedoch weiter.
Es wird von mir verlangt, meine Aufgaben zu erledigen.
Für mein (Nicht-) Verhalten, Verantwortung für allle Konsequenzen zu übernehmen.

Würde ja gerne der heutigen "Norm" entsprechend und (wie vor der Depression) verantwortungsvoll handeln, jedoch zieht mich irgendetwas davon weg; es ist eben die Kraft, die power, meine Batterie lässt sich nicht mehr aufladen.
Mir fehlt für eine konsequenze Durchführung die Kraft.
Diese Kraft, genügt nur noch für die kleinen Schritte, jedoch nicht mehr, um ein konsequenzes Leben zu leben.

Prokrastination, - nie habe ich mir über dieses Thema Gedanken gemacht.

Jedoch, kommt mir in manchen, leider - viel bekannt vor, als ich in Denker´s link gelesen habe.

Frage mich dann immer wieder : WARUM ?
Kann denn mein Motor, mein innerer Schweinehund, nicht wieder einfach anspringen bzw. funktionsfähig sein, ist mein innerer Schweinehund nun wirklich entlaufen ?

Stehe mir selbst im (Lebens-)Weg.
Weshalb mache ich mir mein Leben so schwer ???
Für meinen Kurzen, sollte es doch möglich sein, daß ich wieder in die Eigenständigkeit finde, und Kraft habe, uns ein Leben ermöglichen zu können....
Liegt es daran, daß ich wirklich so blöd bin ? Zu bequem / faul geworden bin, mich auf einer Diagnose ausruhe ???
Nein,- denn in meinen Gedankengänge ist es ja anders.
Es ist wahrscheinlich doch die Depression, die mich immer weiter von meinen Zielen entfernt.
Es schauen mir viele Menschen zu, die dann urteilen und evtl. denken, daß dies eine Ausrede ist, oder ich ein Idiot.

Liebe Grüße an ALLE

S E K


....dies mußte nun mal raus, denn langsam bin ich wirklich am Abgrund angelangt.... .
Möchte doch nur für mich und meinen kleinen Zwerg, wie bisher, ein unabhängiges Leben und eine Zukunft.....



Kleine Schritte ?

[sek__knd]

Jojo 1 guten Abend,

danke für deine Antwort.

Ja, ich werde von manchen Personen angesprochen.

Sind dies jedoch ernstzunehmende Fragen?
Was ist mit den Blicken, die ich jeden Tag "kassiere", wenn ich bestimmten Personen treffe ?

Finde es viel schlimmer, wenn hinter meinem Rücken gesprochen wird!!!

Maulzerreissen,- nicht vorher das Gehirn einschalten.
Ja, dies kenne ich auch.
Würde ich momentan nicht so kraftlos / schwach sein, könnten die eine treffende Antwort, von mir erhalten.
Nun, muß ich mich irgendwo "unterordnen", denn für irgendwelche Spielchen, bin ich momentan zu schwach.
Ist so ein Verhalten jedoch nicht nur zu bedauern? Meiner Meinung schon!!!
Sicherlich tut es mir weh, wenn ich diese Verhaltensweise, von außenstehenden Personen bemerke.
Denke mir dann auch immer, daß mich deren Eindruck, etc. nicht tangiert....
Jedoch, mache ich mir dann meine Gedanken, WARUM???
Nein, - solche Personen gehen nicht in sich!
Diese Gattung / Spezie, schaut nicht über ihren Tellerrand.
Da gibt´s keine Argumente oder tiefergehende Gedanken.
Von solchen Personen, wird gnadenlos und ungefragt, eine Behauptung abgegeben.
Es geht hier meiner Ansicht, nur um Sensations-Geilheit.
Wenn ich selbst nicht so angeschlagen bin, denke ich mir dann immer: " Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen".
Denn gerade die Personen, die ihr Mundwerk so weit aufmachen, haben meist selbst viel Schmutz vor der eigenen Haustüre...


Liebe Grüße und eine erholsame Nacht an alle hier im Forum


S E K

[Lee]

Hi Jojo1,

>>> Kleine Schritte sind noch leichter wegzuschieben, als große Vorhaben.

Aber auch leichter zu erledigen.

Bei mir liegt ein Zettel auf dem Schreibtisch:

>>>"Ich setze mich jetzt an meinen Arbeitsplatz. Ich arbeite ruhig und konzentriert an dem Stoff, den ich mir für heute vorgenommen habe. Ich stelle mir vor, was ich nach erfolgreicher Prüfung alles machen kann. Das hilft mir, meine Motivation zu erhöhen. Sollte ich beim Lernen etwas nicht gleich verstehen, bleibe ich ruhig. Ich habe noch Zeit, überspringe diese Aufgabe und setze mich später noch einmal daran. Sollte ich nicht so schnell vorankommen, wie ich es mir vorgestellt habe, denke ich daran, dass jede Zeile, die ich lerne, zählt. Jede Zeile ist besser als keine Zeile. [...] Wenn ich mit Grübeln beginne, sage ich mir: Bleib ruhig. Konzentriere dich auf die Aufgabe. Kümmere dich nicht um deine ängstlichen Gedanken. Konzentriere dich auf das, was du gerade machst. Du kannst es schaffen. Du hast es bis hierher geschafft, du kannst noch weiterkommen." Wolf, D.; Merkle, R.: "So überwinden Sie Prüfungsängste"; im Internet: www.palverlag.de/pruefungsangst-kapitel7.html.

Seitdem ich den Satz beherzige: "Sollte ich nicht so schnell vorankommen, wie ich es mir vorgestellt habe, denke ich daran, dass jede Zeile, die ich lerne, zählt. Jede Zeile ist besser als keine Zeile!", hat meine Aufschieberitis deutlich abgenommen. Ich übertrage diese "Zeile" nun auf alle möglichen Maßangaben und Aufgaben. Hilft.

Hallo SEK,

>>> kleine Schritte?

Geredet wird immer. Auch wenn die Durchgehechelten gesund und hurtig bei der Arbeit sind.

@ Schorsch: Mach dich nicht fertig wegen des Anfangswiderstands. Den haben alle Menschen. Seeeeehr viele näheren sich dem Schreibtisch o.a. - und drehen kurz vorher ab. Ich auch ... Die erste Viertelstunde ist die schlimmste. Wenn man die irgendwie überlistet, ist man "dran" und dann läuft's auch.

Viele Grüße

Lee