Schwangerschaft mit Citalopram ?

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ekiam
Beiträge: 5
Registriert: 14. Aug 2008, 22:23

Schwangerschaft mit Citalopram ?

Beitrag von ekiam »

Hallo ich bin neu dabei!Ich bin 33J.und meine biologische Uhr tickt langsam etwas lauter.Ich nehme seit ca.3 Jahren Citalopram 20mg und komm sehr gut (gott sei dank) damit zurecht.
Meine Frage, hat irgentjemand Erfahrungen mit Citalopram in der Schwangerschaft?
Ich habe diverse Psychiater und Psychologen schon gelöchert,möchte aber gerne Antworten von Betroffen lesen.Danke
Y
Beiträge: 9
Registriert: 17. Apr 2008, 11:03

Re: Schwangerschaft mit Citalopram ?

Beitrag von Y »

Hallo,

ich werde dieses Jahr 33 Jahre und auch meine biologische Uhr fängt an zu ticken.
Aufgrund des Kinderwunsches habe ich meine Medis abgesetzt. Leider ging es mir nicht sehr gut damit. Deswegen habe ich mich auch sehr intensiv mit dem Thema Schwangerschaft und Medikamente auseinandergesetzt.
Ich habe mit meinem Psychiater darüber gesprochen, welche Medikamente in der Schwangerschaft möglich sind.
Er hat mir aber zusätzlich empfohlen, eine humangenetische Beratungsstelle aufzusuchen.
Zu dem Termin bin ich mit meinem Freund gegangen, da es ihn auch betrifft.
Das Gespräch dort dauerte eine gute Stunde und war wirklich sehr informativ. Nach knapp 6 Wochen habe ich auch einen Bericht über das Gespräch bekommen.
Danach habe ich mich nochmal mit meinem Psychiater zusammengesetzt und mich für Citalopram entschieden. Ich nehme wie Du 20mg.
Die humangenetische Beratungsstelle hat sich auch Informationen aus der Zentralstelle für Embryonaltoxikologie Berlin geholt, die die neuesten Studien über Medikamente in der Schwangerscahft haben.
Es gibt auch eine sehr informative Homepage davon:
www.frauen-und-psychiatrie.de
Letztendlich ist die Einnahme von Medikamente in der Schwangerschaft eine individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung.

Liebe Grüße
Rennsemmel
juliane07
Beiträge: 95
Registriert: 24. Feb 2009, 08:37

Re: Schwangerschaft mit Citalopram ?

Beitrag von juliane07 »

http://de.wikipedia.org/wiki/SSRI#SSRI_ ... ngerschaft

http://de.wikipedia.org/wiki/Citalopram

Hallo,
jede Frau sollte sich entscheiden SSRI oder Schwangerschaft, SSRI und Schwangerschaft ist verantwortungslos gegenüber den Ungeborenen und der nachfolgenden Generation.

Grüße
Grenzgängerin
Beiträge: 618
Registriert: 25. Mär 2005, 23:44

Re: Schwangerschaft mit Citalopram ?

Beitrag von Grenzgängerin »

Ich würde mich eher auf die von rennsemmel genannte Beratungsstelle über www.frauen-und-psychiatrie.de verlassen, als auf Wikipedia-Einträge.

Ich persönlich bin der Meinung, dass man die Einnahme eines ADs in der Schwangerschaft individuell abwägen sollte, wenn es irgendwie ohne geht, ist das bestimmt besser, aber eine schwer depressive Schwangere ist sicher auch nicht so toll für die Entwicklung des Kindes im Mutterleib.

LG,

Alex
ekiam
Beiträge: 5
Registriert: 14. Aug 2008, 22:23

Re: Schwangerschaft mit Citalopram ?

Beitrag von ekiam »

Hallo Rennsemmel,
ich danke Dir für Deine/Eure Antworten.
Es ist für mich auch ein sehr schwieriges Thema
Medikamente und Schwangerschaft!?
Meine Einstellung zu Medikamenten war allgemein immer schön Abstand halten,brauch ich nicht, will ich nicht, schaff ich alleine.

Bis ich vor 3 Jahren durch ein Burn-out Syndrom depressiv wurde.(Arbeitsbedingt und privat)Es ging gar nichts mehr!!!
Lange bin ich damit herum gelaufen und hab mich zusammengerissen, bis ich endlich zum Arzt gehen mußte.
Dann dauerte es noch zwei Monate bis ich mich getraut habe die Citalopram zu nehmen.
Der Anfang war echt schwierig... aber es hat sich gelohnt,die Tabletten und auch meine fast 3jährige Psychotherapie.
Ich fühl mich gut und bin glücklich!:-)

Ich habe auch zweimal versucht die Tbl. abzusetzten aber es ging überhaupt nicht.

Ich denke, das ich sie immer nehmen muß was für mich völlig ok ist.Aber deshalb keine Kinder haben zu dürfen... kann ich nicht akzeptieren!

Ich habe auch schon mit den Pharmafirmen und mit der Embryotox.in Berlin tel.
Es heißt natürlich überall... ja kann man machen mit Citalopram aber...es sagt natürlich keiner das es kein Problem ist und ich glaube das möchte ich gerne hören.

Sag mal Rennsemmel könntest Du mir schreiben was da besprochen wird bei der Humangenetischen Geschichte ???
Lieben Gruß maikn
Nyx
Beiträge: 397
Registriert: 31. Jan 2007, 14:42

Re: Schwangerschaft mit Citalopram ?

Beitrag von Nyx »

Hi,

für wenigstens die ersten 6 Monate der Schwangerschaft sollte man wohl doch in der Lage sein, auf ein AD zu verzichten. Andernfalls würde ich mir die Frage stellen: Bin ich (ICH) in der Lage, ein Kind zu bekommen, ihm alles zu geben, es aufziehen, mit all der damit zusammenhängenden Verantwortung? Beiträge, die Für und Wider von AD und Schwangerschaft diskutieren sind mir, ob der potentiell bestehenden, niemals wegzudiskutierenden Risiken für das Kind ein absolutes Rätsel. Aber das ist halt Egoismus. Wie alles andere im Leben auch.

Nyx
Shantja1970
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Re: Schwangerschaft mit Citalopram ?

Beitrag von Shantja1970 »

Hallo Nyx, ich finde es recht unverschämt von dir, den Frauen hier Egoismus vorzuwerfen. Es macht sich bestimmt keine leicht, die auf Ads angewiesen ist und schwanger werden möchte.

Warst du schon mal schwer depressiv, dass ohne Medis gar nichts mehr ging? Du tust ja so, als wäre es man selbst schuld und man müsse sich nur zusammen reissen. Es liegt aber bei Depressionen auch oftmals eine Stoffwechselstörung vor, wo nichts mehr mit "sich zusammen reissen" ist. Und viele Frauen geht es mit Medis gut und sie fühlen sich ganz normal. Das ist kein Plaädoyer dafür mit Medis schwanger zu werden. Das muss jede genau abklären, wie hoch die Risiken sind. Aber den Frauen, die sich für Medis und Kind entscheiden und die Risiken abgeklärt haben und auch tragen werden Egoismus vorzuwerfen finde ich unverschämt.
Y
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Registriert: 17. Apr 2008, 11:03

Re: Schwangerschaft mit Citalopram ?

Beitrag von Y »

Hallo maikn,

die humangenetische Beratungsstelle hatte vorab einen ärztlichen Befundsbericht meines Psychiaters erhalten.
Beim Gespräch selber wurde dann nochmal über Eigenamnese und Familienvorgeschichte gesprochen. Letzteres auch von meinem Freund.
Zudem wurde meine vorliegende depressive Erkrankung besprochen, welche verschiedenen Formen es gibt und dass bei mir eine endogenen Depression vorliegt.
Aufgrund der bei mir vorliegenden depressiven Erkrankung würde man bei zukünftigen Kindern von mir von einem Wiederholungsrisiko von 15% ausgehen.
Liegen psychiatrische Auffälligkeiten bei weiteren Familienangehörigen vor, liegt das Risiko höher.
Hinsichtlich der Medikamente wurde mir erläutert, welche Studien dazu vorliegen und welche Risiken.
Citalopram ist demnach gut vertretbar.
Auch bei diesem Medikament wurde ich auf eine wenige Tage dauernde Entzugssymptomatik beim Neugeboren hingewiesen.
Mir wurden ebenfalls regelmäßige Ultraschallkontrollen, besonders der Organultraschall in der 18.-20. Schwangerschaftswoche, empfohlen.
Es wurde mir auch erläutert, dass für mich wie alle anderen "gesunden" Elternpaare ein "Basisrisiko" von ca 4% für angeborene Krankheiten und Fehlbildungen bei Nachkommen besteht, das mit steigendem mütterlichen Alter zunimmt.
Ich weiß zumindest jetzt worauf ich mich einlasse und bin auch von keinem meiner Ärzte dafür verurteilt worden.

Liebe Grüße
Rennsemmel
ekiam
Beiträge: 5
Registriert: 14. Aug 2008, 22:23

Re: Schwangerschaft mit Citalopram ?

Beitrag von ekiam »

Sich auch mal selbstkritisch zu betrachten ist bestimmt zum Vorteil. Tipps und Anregungen/Meinungen von anderen an zuhören auch.
Aber auf Frage so zu Antworten finde ich ziemlich frech 'Nyx' !!!
Du kennst mich nicht und weißt wahrscheinlich noch nicht mal was es heißt depressiv zu sein.

Depressive würden nicht auf die Idee kommen zu schreiben .... ein halbes Jahr kann man sich ja wohl ZUSAMMENreißen!!!

Ich bin hier in dieses Forum gekommen um für mich solche Fragen zu beantworten.

Wäre ich egoistisch hätte ich schon lange einfach ein Kind in die Welt gesetzt!!!

So wie viele Raucher,Alkoholiker usw es auch machen. Danke, Gruß maikn
SEK
Beiträge: 161
Registriert: 21. Jan 2008, 14:10

Re: Schwangerschaft mit Citalopram ?

Beitrag von SEK »

Hallo Maikn und Rennsemmel,

evtl. findet Ihr auch in diesem Forum zusätzlich Informationen:
http://www.schatten-und-licht.de

Hier Schreiben sehr viele Frauen und Paare, welche post- bzw. pränatale Depresssionen haben und hatten; und deswegen ebenfalls schon in der Schwangerschaft bzw. später in der Stillzeit unter Psychopharmaka standen.

Liebe Grüße

S E K
Y
Beiträge: 9
Registriert: 17. Apr 2008, 11:03

Re: Schwangerschaft mit Citalopram ?

Beitrag von Y »

Interessante Seite, habe mich da gerade schon etwas eingelesen.
Danke, SEK

Liebe Grüße
Rennsemmel
Nyx
Beiträge: 397
Registriert: 31. Jan 2007, 14:42

Re: Schwangerschaft mit Citalopram ?

Beitrag von Nyx »

Hallo,

aber klar doch weiss ich, was es heisst depressiv zu sein. Ich nehme mittlerweile gar nichts mehr, kein AD, alles abgesetzt und quäle mich momentan durch jeden einzelnen bescheuerten Tag durch, aus hier genanntem Grund. Und selbstverständlich ist der Wunsch nach einem Kind, wie im übrigen auch die Entscheidung dagegen, rein egoistischer Natur. Was sonst?

so long
Nyx
juliane07
Beiträge: 95
Registriert: 24. Feb 2009, 08:37

Re: Schwangerschaft mit Citalopram ?

Beitrag von juliane07 »

Hallo,
na ja, wie es halt so ist mit den Meinungen, jeder möchte nur das hören was im gefällt.
Es ist aber trotzdem Verantwortungslos einen eventuell behinderten Menschen in die Welt zu setzen, gleichgültig der vermeidbaren Ursachen: Alkohol, Nikotin, Drogen, riskante Medikamente etc.
Der Behinderte muss sich dann mit seinen Handykap ein Leben lang herumschlagen und nicht der Erzeuger.
Ist "Contergan" schon vergessen.
SEK
Beiträge: 161
Registriert: 21. Jan 2008, 14:10

Re: Schwangerschaft mit Citalopram ?

Beitrag von SEK »

Hallo,

da ich selbst Mutter eines Kindes bin, ist mir auch bewußt, W A S hinter einem kinderlächeln steckt.

Ich verstehe Euch schon, daß die biologische Uhr, läuft.

Jedoch ist eine Schwangerschaft, für eine "gesunde" Frau schon eine Veränderung des Physiologischen wie auch des Hormonstatus, sei dies objektiv oder nur subjektiv nachweisbar.
Evtl. wirkt sich ja dies auch positiv, auf Euer Empfinden aus?
Jedoch wenn nicht ???
Auch wenn ich der Meinung bin, daß es sich bei einer (komplikationslosen) Schwangerschaft, nicht um eine Erkrankung handelt.
Meine Schwangerschaft habe ich nicht als belastend gesehen, habe bis zum Schluß meinen Job machen können, obwohl der kleine Kerl, eine Woche, nach dem errechneten Termin, in meinen Armen lag.
Jedoch mußte ich hier schon etwas Einschränkungen treffen. Um meinen Job weiterhin durchzuziehen, habe ich auf ein "Privatleben" weitgehend verzichtet, da ich immer sooooooooo müde gewesen bin, und für beides meine Energie nicht ausreichend gewesen ist.

Auch ist es nicht nur für die Schwangere eine neue, sich fortlaufende Veränderung, sondern auch für den Partner.

Nach der Geburt, ist es nochmals eine andere Situation, wenn der neue Erdenbürger seine Bedürfnisse einfordert.
Dies tut das Baby, unabhängig von den sonstigen Belastungen / Vrepflichtungen der Eltern, oder besser meist ja der Mutter.

Meine Meinung ist:
Evtl. es doch vorher mit einer geringeren Dosierung, oder besser ohne Medikation zu probieren.
Von genetischen Veränderungen mal abgesehen. Wie geht´s weiter mit dem Stillen etc.
Auch raten ja viele Ärzte, vor der Entbindung, ca. 14 Taage vorher das Medikament abzusetzen ???

Denn WARUM, nimmt Ihr denn Psychopharmaka???
Trotz der biologischen Uhr, evtl. "die Zeit noch für sich selber nutzen, als Mutter, wie auch als Paar". Lieber doch als "Spätgebärende" angesehen werden ???
Meine Gedanken - meine Meinung, hoffe ich werde hier nicht falsch verstanden, noch möchte ich mit erhobenen Zeigefinger hier da
stehen.....

Liebe Grüße

S E K
juliane07
Beiträge: 95
Registriert: 24. Feb 2009, 08:37

Re: Schwangerschaft mit Citalopram ?

Beitrag von juliane07 »

@SEK:

>Denn WARUM, nimmt Ihr denn Psychopharmaka???<

genau das ist doch die Frage !!!

und überhaupt liebe SEK, Dein Beitrag ist einfach klasse !

Grüße
juliane
Cookie
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Registriert: 26. Jun 2006, 17:55

Re: Schwangerschaft mit Citalopram ?

Beitrag von Cookie »

Ihr Lieben,
Nyx kommt hier zwar ziemlich provokativ rüber aber ich gebe ihr recht. Der Kinderwunsch ist ein egoistischer Wunsch. Es gibt viel elternlose Kinder, es gibt viel zu tun auf dieser Welt, vieles liegt im Argen, also wozu sich in sein Kämmerlein zurückziehen um sein eigen Fleisch und Blut an die Brust zu legen und einem neuen Menschen eine Zukunft zuzumuten, von der ich froh bin, dass ich sie nicht mehr erleben muss?
Aber trotzdem: ICH will es! Ich sehne mich nach einem Baby, einem Kind mit meinen und meines Liebsten Genen, dem ich dabei zusehen kann, wie es großwird und all den Problemen, vor die ich gestellt werde bei dem Versuch, es dabei zu unterstützen.
Klar ist das egoistisch. Na und? Warum darf ich nicht egoistisch sein? Warum ausgerechnet ich nicht? Warum sollte ich so tun, als hätte ich nicht den Wunsch, die Erfahrung zu machen, wie es sich anfühlt, wenn ein Kind in mir wächst? Warum trage ich all die Jahre diese schweren und absolut überflüssigen Brüste mit mir rum? Damit die Männer was zum gucken haben?

Was die Medis angeht: Alles dransetzen, dass es ohne geht! Wenn´s nicht geht, entweder warten, bis es vielleicht geht oder ....tja...an dem Punkt bin ich gerade. Ich sag euch Bescheid, wenn ich´s weiß.
luna
ekiam
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Registriert: 14. Aug 2008, 22:23

Re: Schwangerschaft mit Citalopram ?

Beitrag von ekiam »

Ach Luna... Du sprichst mir aus der Seele.


Gruß maikn
rachel
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Schwangerschaft mit Citalopram ?

Beitrag von rachel »

Hallo Maikn und Luna!

Ich kann Euch sehr gut verstehen. Ich war immer Nierenkrank und durfte nicht schwanger werden.
Dann hatte ich dieses alles überwunden, und bin nach 7 Jahren warten entlich schwanger geworden. Ich habe jetzt zwei Kinder, und möchte diese Erfahrungen nie mehr missen.
Obwohl ich auch psychisch krank bin und immer Medikamente nehmen muss. In Zeiten der Schwangerschaften und Stillzeiten nahm ich keine Antidepressiva oder Neuroleptika.
Viele Grüsse
Rachel
maikn wrote:
> Hallo ich bin neu dabei!Ich bin 33J.und meine biologische Uhr tickt langsam etwas lauter.Ich nehme seit ca.3 Jahren Citalopram 20mg und komm sehr gut (gott sei dank) damit zurecht.
> Meine Frage, hat irgentjemand Erfahrungen mit Citalopram in der Schwangerschaft?
> Ich habe diverse Psychiater und Psychologen schon gelöchert,möchte aber gerne Antworten von Betroffen lesen.Danke
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