Ich habe die Nase gestrichen voll , Ziel anvisieren

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leich
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Ich habe die Nase gestrichen voll , Ziel anvisieren

Beitrag von leich »

Serotonin und Noradrenalin suchen ihre Gegenspieler

oder

Ruhe und entsprechende Impulse um sich in der Depression zu suhlen, haben die Nase gestrichen voll, visieren eine Zielgerade an um der Depression zu strotzen.

Das erste was ich tun muss ist mich von meinen Modellen zu befreien, denn was mich in Stimmung versetzt und mich vielleicht auch antreibt, tut mir noch lange nicht immer gut.



Herzlichst

Frosch/Brosch
leich
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Re: Ich habe die Nase gestrichen voll , Ziel anvisieren

Beitrag von leich »

Hallo, einen schönen Tag.


Ich merke immer wieder, dass mir Dinge erst einmal erscheinen als täten sie mir gut, da es auch für den Augenblick so ist, doch letztendlich erwirken sie keine Besserung

Sie dienen oftmals nur dazu den Tag rum zu bekommen.
Wenn ich zurückerinnere ging mir das immer so, ähnlich den AA die nur immer 24 Stunden Schritte gehen.
Manchmal denke ich nur von einer Minute zur nächsten und ich frage mich ob das wirklich gut ist.


Herzlichst

Frosch- Brosch
cybolon
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Re: Ich habe die Nase gestrichen voll , Ziel anvisieren

Beitrag von cybolon »

Hallo Brosch,

dauernd bekomme ich gepredigt, im "Hier und Jetzt" zu bleiben.

Dieses "Von einer Minute zur nächsten"-Leben, entspricht das dem nicht sogar?
Ich frage nur deshalb, weil es das ist, was ich eigentlich anstrebe: In der Lage zu sein, ohne an Vergangenheit oder Zukunft denken zu müssen, einach "nur" zu leben.
Allerdings nicht, um den Tag rumzukriegen.
Eher erstrebe ich dies, um den Tag genießen zu können. Manchmal klappt's auch schon.

Die Dinge, die mir im Augenblick als gut für mich ercheinen, können als Einzelnes Vorkommnis auch meine Stimmung nicht in der Gesamtlage verbessern. Die Summe aller solcher Vorkommnisse jedoch schon.

In der Depression wurden Dinge, die mir gefallen hatten, oft nachträglich noch grau gefärbt und ich konnte sie hinterher auch nicht als hilfreich oder lohnenswert empfinden.

Wie sicher können wir uns also sein, dass die Empfindung, es helfe uns nix, ein richtiges oder ein falsches Signal an unser gebeuteltes Gemüt ist?

Sicher sein können wir uns lediglich, dass eine Vielzahl von Faktoren notwendig sind, um aus der Depression herauszukommen.
Dazu gehören positive Erlebnisse, echte(!) Highlights!!!

Liebe Grüße
vom
cybolon
leich
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Re: Ich habe die Nase gestrichen voll , Ziel anvisieren

Beitrag von leich »

dauernd bekomme ich gepredigt, im "Hier und Jetzt" zu bleiben.


Hallo Horst


---- wenn jemand predigt meint er es sicher lieb mit dir, hört sich jedenfalls erst einmal so an-----

Was Du anstrebst scheint mir das absolute Leben in Pränsenz, das streben Mystiker an und das ist ein hohes Ziel.

Um der Neurose zu entkommen also weder an die Vergangenheit zu denken und auch nicht an die Zukunft, quasi wie die AA, nur für Heute, das wäre nichts für mich.

Diese Form der Entspannung, Seelenberuhigung sich aus allem rauszuziehen ist ein Training, letztendlich eine Form der Meditation und gelingt mir bei Weitem nicht immer.
Ich mache das also auch aber es ist nicht etwas was mein Leben glücklich und bereichernd macht, ist nur ein Hilfsmittel

In absoluter Gegenwart zu leben heißt für mich, seine Autobiographie recht gut im Fluss zu haben, in die Regression gegangen zu sein und an entsprechenden Stellen Modifizierungen vorgenommen zu haben, sodass ich heute der selbe bin wie damals.


Liebe Grüße


Quark
otterchen
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Re: Ich habe die Nase gestrichen voll , Ziel anvisieren

Beitrag von otterchen »

Hallo Brosch,

hm, immer und ganz in der Gegenwart?
Würden wir dann nicht unser Ziel aus den Augen verlieren (wenn wir denn eins haben)?
Und was ist mit den kurzfristigen Vergnügungen, die aber mittel- bis langfristig schädlich für mich sein können?
(z.B. immer Pizza, Pommes, Eis essen)

Die Bezugspunkte, den Kontext, den größeren Rahmen sollten wir nicht aus den Augen verlieren.

Wie bekommt man das hin, das miteinander so zu kombinieren, dass das Maß stimmt?
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
cybolon
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Re: Ich habe die Nase gestrichen voll , Ziel anvisieren

Beitrag von cybolon »

Hallo Quarkbrosch,

ich verwendete doch den Terminus "...was ich eigentlich anstrebe: In der Lage zu sein..."

Damit wollte ich dem Eindruck vorbeugen, ich wolle nur noch in der Gegenwart leben.
Also, 'ne absolute Gegenwart?
Nöö!
Bin sowieso gegen Absolutismus.

*Arme verschränk*


cybolon
leich
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Re: Ich habe die Nase gestrichen voll , Ziel anvisieren

Beitrag von leich »

Hallo Ihr,

Absolutismus wäre absolut krank,
jedenfalls in meiner Vorstellung.

Die Gegenwart ist so lebendig und vielseitig, dass ein Leben nicht reicht um alles zu leben, somit benötige ich ein Ziel, das müssen ja nicht unbedingt Pommes und Eis sein.

Ich erinnere an den Ausgang meiner Gedanken:
Serotonin und Noradrenalin suchen ihre Gegenspieler

Die Gegenspieler könnten Dopamin, für die Power sein und Acetylcholin für die Zielgrade.

Da wir wissen wie was funktioniert und auch wodurch es funktioniert, fehlen uns noch nicht einmal praktische Tips, denn die stehen hier im Netz.
Wir haben absolut Alles was wir benötigen um es uns gut oder besser gehen zu lassen, davon bin ich überzeugt.


Herzlichst

Quarkbrosch finde ich gut, besser als Brosch, somit lasse ich es dabei.
Quark ist ein gutes Teekesselchen und Brosch nur ein Versehen meinerseits, da ich eigentlich Bosch schreiben wollte, denn mit dem Wort verbindet mich etwas.


„Ich stöhne mir heute Einen weg“, komme eben von der Arbeit, habe meinen Vater im Krankenhaus angerufen und mag gar nicht dran denke wie es mit meinen Eltern weitergeht.

Jeder Seufzer sei ein Gebet, sagte mir vor Jahren mal ein guter Bekannter.
Allmählich kann ich aber nicht mehr, Jammern und doch nicht Jammern, „gute Mine zum bösen Spiel“, kommt aus meinem UNbewußten in mein Sprachzentrum.

Loslassen und weglaufen folgen, aber wohin, - in eine andere Welt.
Das scheint mir die Lösung,-


Liebe Grüsse

Quarkbrosch
sesil

Re: Ich habe die Nase gestrichen voll , Ziel anvisieren

Beitrag von sesil »

Ach, das Loslassen ist das Schwierigste! Es ist nicht möglich ein Problem abzuschließen wenn man nicht von der Vergangenheit loslassen kann. Wie tut man das?

ich denke genauso wie du es tust. Es reicht und ich möchte mich aus diesem negativen Gedankenfluss befreien. Diese negativen Gedanken verfolgen mich überallhin.

Die Gewöhnung ist der Schweinehund!! Man gewöhnt sich daran sich in negativen Gedanken zu suhlen und irgendwann will man da gar nicht mehr raus! Weil es unser zu Hause geworden ist!



Brosch schrieb:
>
> Serotonin und Noradrenalin suchen ihre Gegenspieler
>
> oder
>
> Ruhe und entsprechende Impulse um sich in der Depression zu suhlen, haben die Nase gestrichen voll, visieren eine Zielgerade an um der Depression zu strotzen.
>
> Das erste was ich tun muss ist mich von meinen Modellen zu befreien, denn was mich in Stimmung versetzt und mich vielleicht auch antreibt, tut mir noch lange nicht immer gut.
>
>
>
> Herzlichst
>
> Frosch/Brosch
cybolon
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Re: Ich habe die Nase gestrichen voll , Ziel anvisieren

Beitrag von cybolon »

Hallo Sesil und Brosch,

ist es wirklich nötig, von einer "anderen Welt" zu träumen? Wie sähe die denn am Ende aus?
Wieviel Realität steckt hinter diesem Wunsch?

Jeder kann, wenn auch nur in seinem engsten Umfeld, die Welt ein Stück weit verändern.
Bevor wir also nach einer anderen (besseren?) Welt rufen, haben wir die Chance, diese hier an uns,
unsere Bedürfnisse und Wünsche(!) anzupassen.

Das geht, ehrlich!
Mit Fantasie, Humor, Ausdauer, Flexibilität, Kompromissbereitschaft, Experimentierfreude, Mut, Gelassenheit, Geduld, Achtsamkeit...
Blah! (gelle?)

Stellt Euch mal vor, wir wären in der Lage, eine andere Welt zu wählen (also zu Lebzeiten)! Dann wechseln wir dort hinüber, um lediglich festzustellen, dass dort zwar alles anders ist, wir selbst aber sind gleich geblieben und leiden an denselben Belastungen, Verkrampfungen und Erinnerungen, wie in dieser Welt hier.
Da hätten wir nicht wirklich was gewonnen, stimmt's?

LOSLASSEN:
Ein paar Monate zurück, gab es sogar einen Thread, von mir, mit diesem Wort als Titel.
Der Grund: Ich wollte endlich wissen, wie das geht. Dort bekam ich auch tolle Antworten und Tipps. Einen großen Teil davon versuchte ich umzusetzen.

Was mir schließlich am meisten dabei half, ist Folgendes:

Erstmal war es nötig, der Vergangenheit eine Akzeptanz entgegenzubringen. Da ich mir jedoch ständig wünschte, sie verändern zu können, war das überhaupt nicht leicht.
Musste mir selbst ständig vor Augen halten, dass sie unveränderbar ist, dass alles so war, wie es war und sich bei jedem erneuten "Hinfühlen" immernoch nix geändert haben wird.

Eben dieses "Hinfühlen" ist für mich, aus heutiger Sicht, das eigentlich verzehrende, das Schmerzhafte. Wie aber soll ich es abstellen? Scheinbar kommen die Gedanken daran ständig, ungebeten und von selbst.

Jemand schrieb hier im Forum:
"Wir können die Vergangenheit nicht ungeschehen machen, aber unwirksam!"

Das ist für mich der Schlüsselsatz geworden!

Der Vergangenheit gegenübertreten und sie anders wirken lassen. Na toll, stelle ich mich also hin, petze die Augen zusammen und balle die Fäuste. Dann rufe ich: "Los, Vergangenheit, wirke anders!" ???
Nöö, kann so nicht gehen.
Wie denn sonst?

Bewusstes Betrachten der Geschehnisse!
Zunehmend wertneutral, einfach betrachten.
Akzeptieren, was geschehen ist.
Mir riet hier mal jemand: "Betrachte diese Gedanken, wie Tiere im Zoo, lass sie an Dir vorüber ziehen."
Anfangs blieb das "große Schwarze" noch oft vor mir stehen und versperrte mir die ganze Sicht. Nach und nach aber, konnte ich links und rechts an ihm vorbeischauen.
Irgendwie stellte sich die Waage, aus erwünschten und unerwünschten Erinnerungen, wieder her.

Die Wunden heilen jetzt zwar, aber Narben werden wohl für immer bleiben. Diese ständig anzustarren und mich über ihre Existenz zu ärgern, kann mich noch ganzschön runterziehen. Einfach wegsehen, geht auch nicht, sie sind halt da.
So bleibt mir auch hier wieder, nur zu akzeptieren.

Merkt Ihr jetzt was?
Es beginnt hier zu einer Schleife zu werden.
Der Vorgang des Loslassens erzeugt Wiederholungen, mit dem gnadenvollen Unterschied, dass die Trigger immer kleiner werden.

Erst schmerzen die offenen Wunden.
Dann schließen sie sich langsam.
Die Narben schmerzen zunächst auch noch.
Irgendwann jucken sie nur noch.
Schließlich verblassen sie und schrumpfen.

Ein Geschwister zu verlieren, in jungen Jahren, stelle ich mir schrecklich vor, liebe Brosch! Dennoch hoffe ich, dass Du den Weg des Loslassens, mit Hilfe der Waagschale zwischen dem Schmerz und den guten Erinnerungen hinbekommst.
Kein leichter, aber immerhin ein Weg.
Und zwar in DIESER Welt!!!

Liebe Grüße
vom
cybolon
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