hypomanie vor oder nach depressiver phase

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MorgenSonne
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hypomanie vor oder nach depressiver phase

Beitrag von MorgenSonne »

wie äußert sich denn hypomanie?
welche gedanklichen/gefühlsmäßigen/verhaltensmäßigen anzeichen gibt es denn?
wer hat das schon erlebt?
(kann möglicherweise bei mir gewesen sein. bin aber nicht sicher.)

lieber gruß
kleine kämpferin
cool
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: hypomanie vor oder nach depressiver phase

Beitrag von cool »

Liebe Kleine Kämpferin

Vor kurzem gab es einen thread
zu bipolaren Erkrankungen.
Vielleicht findest du auch in
den dort angegebenen links
etwas interessantes zum Thema.
http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1214559427

Ganz allgemein und als Laie
muss ich leider sagen, dass
sich die Mediziner noch vor
ca. 10 Jahren nicht so gut
mit bipolaren Depressionen
ausgekannt haben.
Manche kennen sich bis heute
noch nicht gut damit aus.

Vor ca. 10 Jahren war ich
ca. 6 Monate wegen einer
schweren Depression stationär
in einer Psychiatrie mit
sehr gutem Ruf. Und auch
noch als Privatpatientin mit Chefarztbehandlung etc.

Und zum Ende des langen und
zähen Aufenthalts ging es mir
recht schnell und "plötzlich"
sehr gut. Fast besser als jemals
zuvor in meinem Leben.
Natürlich haben sich alle gefreut,
die Ärzte, Pflegekräfte, meine
Familie, die Mitpatienten.
ABER die Ärzte haben das auch
als Hypomanie erkannt und
wortwörtlich zu mir gesagt :
"Eine Hypomanie nach einer langen
und schweren Depression ist ganz
normal !"
Punkt.
Keine Aufklärung über Risiken
und Gefahren beim Verdacht auf
eine bipolare Depression.
Keine Aufklärung darüber auf was
ich evtl. achten sollte. Keine
Umstellung der Medikamente.
Meine Entlassungsdiagnose war
unipolare Depression und in
meinem Arztbrief für den
niedergelassenen Arzt stand
das auch so.
Ca. drei Wochen nach der Entlassung
hat mich mein damaliger Chef vom Arbeitsplatz weg mit meinem
Einverständnis in das gleiche
Krankenhaus gebracht, weil er
sich Sorgen machte.
Ich habe viel geredet. War
unkonzentriert. Irgendwie aufgedreht
und eben ganz anders wie man mich
seit Jahren vor Ausbruch der Depression
als Mitarbeiterin kannte.

"Plötzlich" die Erkenntnis der Ärzte,
dass ich eine bipolare Erkrankung
habe.

Du kannst dir sicher vorstellen, wie peinlich das ist, vom Chef persönlich
in die Psychiatrie gebracht
zu werden.

Tipp :
Informiere dich über bipolare
Erkrankungen zum Beispiel über
die links im oben genannten
thread.
Wenn du dich dort irgendwie
wiederfindest, gehe zu einem
Facharzt der sich mit bipolaren Erkrankungen auskennt und lass
dich untersuchen.

Frühzeitig erkannt und richtig
behandelt kann man auch mit
einer bipolaren Erkrankung ganz
gut leben.
War heute bei meinem Psychiater,
bin leicht bis mittelschwer
hypoman, d.h. in meinem Fall
Antidepressiva sofort absetzen
und ein Bedarfsmedikament für
solche Fälle nehmen, morgen für
einen Tag krank melden.
Und am Montag selber entscheiden
ob ich arbeitsfähig bin oder
nicht. Und beim Psychiater
anrufen, wie das Wochenende war.

Würde ich diese Vorsichtsmaßnahmen
nicht ergreifen bestünde das
Risiko, dass ich in eine schwere
Hypomanie hochschiesse und dann
evtl. sogar in eine richtige
Manie kippe, die ich Gott sei
Dank noch nie hatte.

Also :
Nur Mut zu einer gesicherten Diagnose !

Liebe Grüße Cool *gähn*

xxx
Nachträglich Zeilenumbrüche per Hand gemacht.
Wenn ich lange links einfüge, werden die postings so breit und schwer lesbar.
xxx
jolanda
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Registriert: 16. Okt 2003, 10:29

Re: hypomanie vor oder nach depressiver phase

Beitrag von jolanda »

Hallo!

Ich hatte mal eine (bisher die einzige) Hypomanische Phase. Ich bin definitiv nicht bipolar. Ich habe schon seit vielen Jahren Depressionen, aber noch nie eine Manie.

Die hypomanische Phase äußerte sich bei mir so:
Ich war einfach nur super gut drauf ein "was-kostet-die Welt-Gefühl"
Ich brauchte deutlich weniger Schlaf, als sonst und hatte viel mehr Energie
Ich war unruhig und musste aufpassen, dass ich nicht mehr redete, als mir hinterher vielleicht lieb gewesen wäre

Ich hatte auf jeden Fall noch die Füße auf dem Boden. Ein Teil von mir beobachtete das genau und wusste auch, dass es nicht ganz normal ist, aber es war einfach klasse. Würde ich jederzeit gerne wieder erleben.
Wie gesagt, eine ausgewachsene Manie war es nicht, sondern eben überhöht gut drauf.

Es dauerte so ca vier Tage. Danach ging die gute Stimmung weg und die Unruhe blieb noch eine Weile, das war eher unangenehm. Dann war ich wieder auf meinem normalen Niveau mit den üblichen starken aufs und abs, die Depression kam dann erst zwei Monate später erneut.

LG, jolanda


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Feedom's just another word for nothing left to lose (Janis Joplin)
MorgenSonne
Beiträge: 47
Registriert: 13. Jul 2008, 13:01

Re: hypomanie vor oder nach depressiver phase

Beitrag von MorgenSonne »

super! vielen dank für eure antworten! muss mich etwas beobachten, wie es mir geht, wenn ich aus der depression draußen bin und soll hypomanie im hinterkopf behalten.
lieben gruß an euch!
FönX
Beiträge: 3373
Registriert: 2. Jul 2008, 11:37

Re: hypomanie vor oder nach depressiver phase

Beitrag von FönX »

Manchmal verwechselt man auch gelegentliche Hochstimmungen, die beim ADS vorkommen können mit einer Hypomanie. Ich wurde auch verdächtigt, bipolar zu sein. Aber die Stimmungsschwankungen sind bei mir zu abrupt und untypisch, so dass doch die Ursache eher beim ADS liegen muss.

Vielleicht kommt in der Klinik mehr zutage. Ich warte ja.
FönX

Bei riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage oder schlagen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
cool
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: hypomanie vor oder nach depressiver phase

Beitrag von cool »

Hallo Ihr Lieben,

ich gehe evtl.die nächsten Tage noch auf das ein oder andere posting ein.
Mir liegt das Thema sehr am Herzen.

Liebe Kleine Kämpferin !

Klasse ! Du hast aus diesem thread genau das herausgezogen, was in meinen Augen wesentlich ist.
Besser kann man es nicht zusammenfassen und auf den Punkt bringen.

Deshalb zitiere ich dich "fett" :
xxxxxxxx
Zitat:
super! vielen dank für eure antworten! muss mich etwas beobachten, wie es mir geht, wenn ich aus der depression draußen bin und soll hypomanie im hinterkopf behalten.
lieben gruß an euch!
Zitatende
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

Fette Grüße Cool
rm
Beiträge: 2209
Registriert: 5. Nov 2006, 15:46

Re: hypomanie vor oder nach depressiver phase

Beitrag von rm »

Guten Morgen liebe Cool,

hab mal eine Frage bezüglich der Dauer einer möglichen Hypomanie: Kann es sein, daß diese auch über einen längeren Zeitraum, z.B. 1/2 Jahr andauern kann?

Dann hätte ich (evtl. ebenfalls Verdacht auf hypomane Episoden, allerdings im Nachhinein wieder verneint )ja in der Zeit davor unwahrscheinlich viel Energie tanken können (geht das überhaupt in einer mittleren Depression?) um den sog. hypomanen Zeitraum dann so energievoll zu erleben?

Herzlichen Dank für die kommende Antwort und nach MUC!

Lieben Gruß,
Reinhart
cool
Beiträge: 2797
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: hypomanie vor oder nach depressiver phase

Beitrag von cool »

Lieber Reinhart,

so genau weiss natürlich auch ich es nicht.

Vieles in den Wissenschaften (also auch in der Medizin und Psychologie) beruht auf Theorien, Modellen und Erfahrungswerten.

Ich denke, wenn verschiedene Zustände von affektiven Störungen über Monate anhalten können, warum dann nicht auch eine Hypomanie.
Besonders wenn diese Zustände nicht als solche erkannt und behandelt werden.

Zu deiner Frage wegen Energie ansammeln :
Ich denke der Mensch ist darauf ausgerichtet in bestimmten Rythmen zu leben.
Klassischerweise gibt es wohl einen +/- 24 Stunden-Rythmus.
Essen, trinken, schlafen z.B. lassen sich nur begrenzt auf Vorrat erledigen oder nachholen.

Dieses vor Energie sprühen (auch wenn man nichts unvernünftiges tut, sondern im Gegenteil viel positives leistet) kann eben zur Folge haben, dass die Akkus "plötzlich" leer sind und die nächste Depri ist da.

So ungefähr stelle ich mir das vor.

Ganz liebe Bussis für Euch Cool
cool
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: hypomanie vor oder nach depressiver phase

Beitrag von cool »

Und *räusper* Jolandas posting ist ein klassisches Beispiel für jemanden der aus meiner laienhaften Sicht (!) höchstwahrscheinlich an einer Bipolar II Störung leidet.
Und wenn ich in meine Glaskugel schauen darf ( ; dieser smilie zwinkert ) würde ein kundiger Arzt dem Jolanda dieses posting vorlegen würde, seinen Diagnose-Zauberkasten rausziehen und Minimum Jolanda über Bipolare Erkrankungen aufklären und zwar spezifisch auf den Einzelfall, also Jolanda hin.
cool
Beiträge: 2797
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: hypomanie vor oder nach depressiver phase

Beitrag von cool »

Hier ein interessanter link zur Diagnostik mit einem Fragebogen zur Selbsteinschätzung.
http://www.dgbs.de/diagnose.php
rm
Beiträge: 2209
Registriert: 5. Nov 2006, 15:46

Re: hypomanie vor oder nach depressiver phase

Beitrag von rm »

Liebe Cool,

herzlichen Dank für Deine Antwort. Auch ich werde da mal wieder versuchen, öfter in mich zu spüren...

Auslöser für das fühlbar etwas 'sprühendere' Lebensgefühl bei mir war wohl u.a. die von mir endlich mal wieder wahrgenommene Empfindung, MIR SELBST ein wenig vertraut zu haben und z.B. trotz anhaltender Bedenken die Fahrt nach Schöntal gewagt zu haben und dies auch GESCHAFFT zu haben, NICHT dem Gefühl nachgegeben habe, mich wieder verkriechen zu wollen... kam noch so einiges dazu, was das 'Ich selbst sein' betrifft....

Liebe Grüße an Dich, auch von einer
z.Z.t. schwachen Emma ,
Reinhart

PS: Wow, bist ja schnell im Schreiben, werd mich heut nachmittag auch mal mit dem Test befassen....
ANOVA
Beiträge: 1137
Registriert: 22. Jul 2006, 21:27

Re: hypomanie vor oder nach depressiver phase

Beitrag von ANOVA »

Hallo alle,

Man muss schauen, dass man nicht versehentlich jegliche positive Stimmung (auch wenn sie einem selbst vielleicht als zu positiv vorkommt) pathologisiert und als Hypomanie/Manie einschätzt.

Zum einen ist für die Diagnose einer (hypo)manen Episode immer auch ein Zeitkriterium wichtig: bei der Hypomanie muss die gehobene Stimmung mindestens vier Tage andauern, bei der Manie mindestens eine Woche (mal die Rapid-Cycling-Formen außer acht gelassen). Wäre jetzt bei Jolandas Bsp. vermutlich Haarspalterei, aber im Hinterkopf muss man das immer behalten.

Zum anderen muss die veränderte Stimmung auch mit einer Leistungsveränderung (Funktionsbeeinträchtigung) einhergehen. Insgesamt muss die Verhaltensveränderung und die Funktionsbeeinträchtigung für andere beobachtbar sein.

Stimmungsschwankungen, die einige Tage anhalten, können auch noch bei anderen psychischen Erkrankungen vorkommen.

Und zu guter Letzt: am Ende einer depressiven Episode, also wenn der Betroffene sich aus dem Loch rausarbeitet, kommt es manchmal zu hypomanen Nachschwankungen, die nicht weiter gefährlich sind und nicht auf eine bipolare Störung hindeuten müssen.

Gruß
Xenia
cool
Beiträge: 2797
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: hypomanie vor oder nach depressiver phase

Beitrag von cool »

Liebe Xenia,

danke das du hier schreibst. *freu*

Mit den Diagnosekriterien ist es so eine Sache. Schau dir den ICD an und den DSM an und du wirst sehen, dass man sich da einfach nicht so sicher ist.
Und es ist tatsächlich oft schwer für den Fachmann richtig zu diagnostizieren.
Und ein guter Fachmann weiss das auch.

Mein Anliegen ist einfach, insbesondere in einem hauptsächlich auf unipolar Depressive ausgerichtetem Forum, auf die Variante bipolar hinzuweisen.

Hier im Forum liest man immer mal wieder, wie schwer es ist, mit der Diagnose Depression klarzukommen.
Dies gilt sowohl für die Betroffenen, deren Angehörigen und für die nähere bis weitere Umwelt.

Noch einen tic schwerer ist es mit der Diagnose bipolare affektive Störung klarzukommen.
Die wiederrum manchmal gar nicht so leicht von einer Persönlichkeitsstörung des Borderline Typs abzugrenzen ist.
Was dann vielleicht noch schwerer zu schlucken ist.
Dann haben wir die ADS/ADHS und weiteren Varianten im Erwachsenenalter, die ziemlich im Regen stehen insbesondere bezüglich Pharmakotherapie, weil man bis vor wenigen Jahren davon ausging, dass sich das verwächst und es keine Erwachsenen ADS'ler gibt.

Mir geht halt jedesmal die Hutschnur hoch, bzw. ein besorgtes Alarmlämpchen flackert auf, wenn jemand schreibt : "ich bin definitiv nicht bipolar, weil ich noch keine Manie hatte."

Und das lese ich hier sinngemäß immer wieder.
Und bereitet mir Sorgen.

Liebe hypo-Grüße Deine Cool
ANOVA
Beiträge: 1137
Registriert: 22. Jul 2006, 21:27

Re: hypomanie vor oder nach depressiver phase

Beitrag von ANOVA »

Liebe Cool,

ich wollte Dich ja nicht angreifen! Dein Anliegen ist wichtig und man sollte in einem Depressionsforum auch auf bipolare Störungen achten. Schließlich dauert es leider einfach zu lange, bis eine bipolare Störung diagnostiziert wird.

>Mit den Diagnosekriterien ist es so eine Sache. Schau dir den ICD an und den DSM an und du wirst sehen, dass man sich da einfach nicht so sicher ist.

Nun, das DSM IV (woraus ich die Zeitkriterien hatte) ist bei sehr vielen Störungsbildern viel detaillierter als das ICD 10. Auf das Zeitkriterium habe ich nur hingewiesen, weil man das leicht vergisst, es aber sehr wichtig ist, gerade wenn man sich unsicher ist, ob ein noch "normales" Verhalten vorliegt oder ob es schon im klinisch relevanten Bereich liegt.

>Die wiederrum manchmal gar nicht so leicht von einer Persönlichkeitsstörung des Borderline Typs abzugrenzen ist.
>Was dann vielleicht noch schwerer zu schlucken ist.
>Dann haben wir die ADS/ADHS und weiteren Varianten im Erwachsenenalter, die ziemlich im Regen stehen insbesondere bezüglich Pharmakotherapie, weil man bis vor wenigen Jahren davon ausging, dass sich das verwächst und es keine Erwachsenen ADS'ler gibt.

Und gerade bei dieser Differenzierung ist es wichtig, auch auf Dauer und Ausmaß einer Funktionsbeeinträchtigung zu schauen. Sowie darauf, ob die veränderte Stimmung wirklich ganz deutlich anders ist.

Mein Anliegen ist es halt eher, darauf hinzuweisen, dass nicht jedes Verhalten krank ist, nur weil es irgendwie aus dem Rahmen fällt. Und man neigt als Betroffener einfach dazu, sich selbst sehr intensiv zu beobachten und kommt dadurch leicht zu verzerrten Schlüssen über die eigene Stimmung. Weil man sich schnell mal Angst macht, wieder krank zu werden. Mir ging das nach meiner letzten Depression noch sehr lange so, jedesmal wenn ich einen schlechten Tag habe, bekam ich Angst vor einer neuen Depression. Mittlerweile tritt diese Angst nur noch nach 7 aufeinanderfolgenden schlechten Tagen auf. Ich hoffe, dass es irgendwann mal noch länger dauert.

Aber ich denke, unsere Anliegen können sehr gut nebeneinander bestehen. Vielleicht treffen wir uns einfach in der Mitte mit unseren Anliegen.

Lieben Gruß von
Xenia
cool
Beiträge: 2797
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: hypomanie vor oder nach depressiver phase

Beitrag von cool »

Liebe Xenia,

du hast mein Anliegen verstanden.

Um mich vielleicht noch etwas zu ergänzen :

Wenn es um Symphtome und Diagnosen geht, bitte nichts verharmlosen oder dramatisieren.

Verharmlosen führt dazu, dass der Patient nicht zum Arzt geht.
Dramatisieren führt dazu, dass der Patient vielleicht aus Angst nicht zum Arzt geht.

Für mich als Laie ist der Satz aus dem Mund eines Arztes : "eine hypomane Nachschwankung nach einer Depression ist ganz normal" ohne weitere Erläuterung ein klassischer Kunstfehler.

Nun gut. Die message ist bei der Kleinen Kämpferin angekommen. Und ich bin zufrieden.

Liebe Grüße Cool
ANOVA
Beiträge: 1137
Registriert: 22. Jul 2006, 21:27

Re: hypomanie vor oder nach depressiver phase

Beitrag von ANOVA »

Liebe Cool,

>Für mich als Laie ist der Satz aus dem Mund eines Arztes : "eine hypomane Nachschwankung nach einer Depression ist ganz normal" ohne weitere Erläuterung ein klassischer Kunstfehler.

So würde es auch niemand sagen (hoffe ich wenigstens)! Eher auf die Art, dass Stimmungsschwankungen vorkommen können, dass man sie beobachten müsse, aber dass es eben nicht auf jeden Fall in einer Hypomanie enden muss.

Oder so.

LG
X
cool
Beiträge: 2797
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: hypomanie vor oder nach depressiver phase

Beitrag von cool »

Liebe Xenia,

so was sagte zumindest vor ca. 10 Jahren eine Konifere auf seinem Gebiet zu mir.
Und das mit tragischen Folgen.

Liebe Grüße Cool
Sunjah
Beiträge: 9
Registriert: 1. Aug 2008, 11:28

Re: hypomanie vor oder nach depressiver phase

Beitrag von Sunjah »

Hallo!

Das ist nicht normal, was ich hier grad erlebe. Sonntags morgens um fünf Uhr aufstehen und den Haushalt erledigen.

Um eine Diagnose zu stellen, ist es vermutlich noch zu früh, oder soll ich doch mal zu nem Arzt gehen? Ich weiß es nicht...
Jedenfalls hatte ich zunächst eine depressive Phase, die ging 16 Tage lang. Total antriebslos, da ich aber einen Sohn habe, der nun mal versorgt werden muß, hab ich grad mal so das nötigste geschafft. Das allernötigste. War aber ständig schlecht gelaunt, gar traurig, hatte zu gar nichts Lust, konnte mich gar nicht richtig freuen, auch wenn es einen Grund dafür gab.
Gut, teilweise ließ es sich ganz gut aushalten, teilweise war ich aber so gefühlslos, daß es richtig schmerzte.
Das ist doch ne Depression? Oder bilde ich mir das ein??

Nun ist es seit zwei Tagen so, daß ich total antriebsvoll bin, aber auch sehr unruhig, hab gestern richtig gut gearbeitet, vor der Arbeit noch Haushalt gemacht - obwohl das rein theoretisch mein Mann hätte machen können, denn er hatte frei, ich mußte arbeiten. Aber mir war einfach danach. Hypomanie?
Naja, und heute halt dieser Arbeitsanfall um fünf Uhr morgens, normalerweise tue ich am Sonntag gar nichts (außer Grundversorgung, wie z.B. Essen machen), da ruhe ich mich konsequent aus.

Schon ziemlich befremdlich, da kriegt man ja Angst...

Früher war ich auch starken Stimmungsschwankungen unterworfen, die letzten Monate war das auch sehr extrem geworden (dieses Gefühl, das man mit "himmelhochjauchzend oder zu Tode betrübt" beschreibt), doch dieses ganz extreme, daß ich mich selbst als depressiv beschreiben würde (nach dem, was ich im Internet darüber las) und nun als hypomanisch - das habe ich zum ersten Mal.
Chiron
Beiträge: 2006
Registriert: 14. Feb 2005, 15:45

Re: hypomanie vor oder nach depressiver phase

Beitrag von Chiron »

Liebe Sunjah,

eine genaue Diagnose kann nur ein erfahrener Psychiater stellen.
Deshalb geh zum Arzt und besprich das mit ihm.

Viele Grüße,

Chiron
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
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