doof

cybolon
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Re: doof

Beitrag von cybolon »

heike56
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Re: doof

Beitrag von heike56 »

HH Hallo Horst

da ich mich nunmehr seit 1991 mit dieser Erkrankung arrangieren muss ( sie ist leider sehr anhänglich ) versuche ich für mich das Beste daraus zu machen.

Für mich gehört dazu, traurig und wütend darüber zu sein, dass es so ist. Trifft das dein DOOF Empfinden irgendwie Horst?

Ja, ich habe Einschränkungen, bin längst nicht mehr so belastbar und unternehmungslustig wie früher. Mein Gewicht hat auch gelitten, aber ich lebe so gut wie es irgendwie mit diesen Einschränkungen. Es bleiben mir so viele andere Dinge, die mir wichtig sind und die ich tun kann.

Ich lebe bewußter, intensiver und kann mich an vielen Kleinigkeiten freuen, die sonst untergehn würden in der allgemeinen Betriebsamkeit.

Aber nicht umsonst ist die Depression die Erkrankung die Lebensquailität mit am meisten beeinträchtigt.

@ Horst, um zu dieser Einstellung zu kommen, habe ich viele Jahre gebraucht.

Ich wünsche jedem, dass nach einer Phase Schluss ist.

Liebe Grüße

Heike 47

Ich versuche aus jeder Situation, die ich nicht ändern kann, das Beste zu machen.
cybolon
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Re: doof

Beitrag von cybolon »

Hallo Heike,

instinktiv weiß ich, dass Deine Vorgehensweise die einzig richtige ist.

Die Entwicklung in der Depression ist sehr zäh und unbeschreiblich fies:

1) Erstmal weiß ich garnicht, was mit mir los ist.
2) Alles wird immer schlimmer und nix will mehr Spaß machen.
3) Schlafstörungen stellen sich ein.
4) Apetitlosigkeit und Panikattacken
5) Zwangsgedanken, Kopfkino (Hirnfriteuse, Mindfucking)
6) Resignation, die ersten S*Gedanken
7) Ich gebe die Kontrolle ab - Klinik
8) Dort fällt mir auf, dass die Psychologen mich eigentlich nur darauf vorbereiten, damit zu leben.
9) Nebenwirkungen der Medikamente.
10) Psychosomatische Beschwerden.
11) Noch nie dagewesene Ängste.
12) Wiedereingliederung in die Arbeit und die Gesellschaft.
13) Rückfälle, erneute S*Gedanken
14) Erste Anzeichen, dass ich beginne, die Krankheit überhaupt zu akzeptieren.
15) Langsame und schwere Rückgewinnung meiner Hobbies.
16) In winzigen Schritten, mit 2 - 3 Wochen Abstand treten leichte Besserungen ein.
17) Übernahme sozialer Verpflichtungen
18) Durchatmen beim zeitweiligen Nachlassen der miesen Stimmungen
19) So, wie ich erlernt habe, nicht mehr so tief ins Loch zu fallen, so kommt aber auch Freude nur noch gedämpft auf.
20) Gedämpft, ängstlich, alles Andere, als sorgenfrei, aber doch irgendwie erleichtert.
21) Doof-Gefühl

Ja, Heike, das trifft es: Ich bin traurig und wütend darüber, dass ich "nur" lernen kann, damit zu leben, anstatt, wie ich da endgültig rauskomme.
Dass immerwieder Gedanken auftreten, die mich an Dinge erinnern, die ich am Liebsten nie erlebt hätte, das ist das Doof-Gefühl.

Wahrscheinlich bin ich tatsächlich immernoch viel zu ungeduldig und auch bei mir wird es Jahre dauern...

Liebe Grüße
vom
cybolon
dyterdyter
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Re: doof

Beitrag von dyterdyter »

Hallo Horst,

wie Du (und auch andere im Forum)so den Ablauf einer Phase geschildert hast, kam ich mir ganz schön arrogant vor, wegen den Dingen , die ich vorher schrieb. Bei mir ist nämlich glaub ich die Depression nicht so stark wie bei Dir (war noch nie in einer Klinik, etc.)

Habe eben eine leichte Depression, war noch nie (stimmt nicht: 1 WOche lang) Arbeitsunfähig usw.
Und ich erzähl hier was von "Ich will nicht mehr jemand anders sein:"

Tja,...

Irgendwie komm ich mir grad etwas DOOF vor
LG
dyter
cybolon
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Re: doof

Beitrag von cybolon »

Hallo Dyter,

nöö, kommst mir überhaupt nicht arrogant und erstrecht nicht doof vor!

Jeder hat sie etwas anders, die Depri.
Auch ich bin mit Sicherheit nicht der schwerste, denkbare Fall.
Diagnose: "Mittelschwer" Whateveritmeans.

Das hier ist doch auch kein "Ätsch-mich-hat's-aber-schlimmer-als-Dich" -Wettbewerb. Auch eine leichte Depri kann verdammt ätzend sein.

Das ist wie mit 'ner Atombombe, die kann einem den ganzen Tag versauen.

Liebe Grüße
vom
cybolon
heike56
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Re: doof

Beitrag von heike56 »

Hallo Horst,

durch eine Depression verliert man viel. Wie Du in deiner Aufzählung sehr treffend beschrieben hast.
Alles ist anders. Man muss viele selbstverständliche Dinge loslassen, das führt zu Trauer, Wut und auch Ohnmachtsgefühlen.

Sich damit arrangieren zu müssen ist sehr schwer. Jeder Verlust ( Menschen, Gesundheit und auch Lebensselbstverständlichkeiten) tut weh und will betrauert werden.

Ich möchte damit nicht sagen, dass es bei dir auf Dauer so bleiben muss.

Bei dir ist alles auch noch sehr frisch. Nach einem halben Jahr in der Depression ging es mir auch noch ziemlich mies.
Eine deutliche Verbesserung brachte nach 4 Jahren die Umstellung auf ein anderes Medikament.

Dass dich Erinnerungen an belastende Dinge einholen, war bei mir genauso. Ich wäre sie auch so gerne losgewesen, aber das hat eine ganze Zeit gedauert. Da hilft wirklich nur die Zeit.

Wenn ich mich richtig an dein Sternzeichen erinnere, gehörst Du zu denen die mit dem Kopf durch die Wand wollen *lächel*

Liebe Grüße von

heike 47
hap
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Re: doof

Beitrag von hap »

und wie hilft da die Zeit, Heike?

mir hat mal ein Psychiater erklärt Depression sei wie ein Fass was überläuft. Es heißt dann dies was an Verletzungen stattgefunden hat mit Hilfe von Therapie tässchenweise rauszuschippen. Eine tröstliche Metapher, ja, nur wie wenn mir die Energie dazu fehlt? Ich selbst kaum mehr in der Lage bin positives zu sehen.

Woher die Zeit nehmen?

Wenn ich wie nun an einem Punkt bin, indem ich nur weg sein möchte.(Meine damit schlafen, nicht S*!) Vertrauen für mich ein Fremdwort zu sein scheint. Woher soll ich dann die Kraft nehmen an die Zeit zu glauben?

Es ist ja als wenn die Zeit stillsteht, die Welt eine Art Untergrundrauschen ist. Ich finde dann nicht einmal irgendetwas doof.

Bleibt in der Depression wirklich nur der Weg in die Klinik? Und was dann? Dann darf ich ausschlafen.
cybolon
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Re: doof

Beitrag von cybolon »

Hallo Heike,

vom Sternzeichen her bin ich Schütze.
In Wahrheit bin ich aber Schwein, Aszendent Pavian

Auch hier hast Du allerdings Recht!
Ich will und will und will...
Das ist nicht förderlich, auf dem schweren Weg, aus der Depression. Im Gegenteil, dieses "sich-nicht-abfinden" -Wollen, erschwert alles nur. Aber wirklich alles.

Und das mit der Zeit, das glaube ich ja bereits. Denn viele Gedanken erschrecken mich ja heute schon viel weniger, als früher.
Die Zeit wird die Wunden bestimmt heilen.
Ich will's aber wiedermal nicht abwarten und denke immer, ich könnte noch irgendwas dafür tun. Mit dem Kopf durch die Wand?
Definitiv: Ja, das will ich!

Einerseits ist da schon eine aufkeimende Gelassenheit, andererseits kann diese aber auch von einer Minute auf die nächste, wie eine Seifenblase, zerplatzen.

Heike, bist Du denn die Trigger endgültig los oder kommen sie manchmal wieder?

Liebe Grüße
vom
cybolon
heike56
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Re: doof

Beitrag von heike56 »

Hallo hap,

bei mir war es ein bestimmtes Ereignis, was lange nachgewirkt hat. Und da hat die Zeit Abstand gebracht und die Erinnerung verlor ihre Heftigkeit. Aber die Depression ist nicht besser geworden.
Die kann ich nur mit Medikamenten händeln, die Therapie hilft falsche Annahmen und Sichtweisen zu korrigieren.

Hap, mir scheint Du steckst tief in der Depression. Was machst Du denn bisher damit es dir besser geht?

Mein Psychiater hat in Bezug auf Therapie zu mir gesagt, das was durch die Ennahme von Antidepressiva an Problemen noch bleibt, kann in einer Therapie bearbeitet werden.

Viele Grüße

heike 47
heike56
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Re: doof

Beitrag von heike56 »

Hallo Horst,

irgendwie hatte ich gedacht Du bist Widder.

Der Trigger ist schon sehr lange verschwunden. Im ersten Jahr ist es noch häufig aufgetreten, schon im zweiten Jahr kam er viel seltener. Es ist so viel in den Jahren passiert, da verliert es sich.

Liebe Grüße

heike 47

Affe nach dem chin. Tierkreiszeichen
hap
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Re: doof

Beitrag von hap »

Hallo Heike,

ich stecke mitten drin, ja. Ich hatte die Symptome meinem Psychiater schon im Frühjahr gesagt, vertraue ihm noch weiterhin, nur es wurde immer schlimmer. Etwas was ich mal doof finde; er vertraute anscheinend auf meine Eigenstärke. Ich kapitulierte einmal indem ich auf Krise ins KH ging. Was wie hier bestimmt einige wissen erst einmal eine Tortour an Aufnahme bedeutet.

Ich nahm zuvor ein AD geregelt. Seit nun gut einem halben Jahr nicht mehr. Ich wollte auch wenn notwendig auf ein anderes umschwenken; aber wie gesagt, er vertraute auf meine Kräfte, die ich zu dem Zeitpunkt auch schon nicht mehr hatte. Seitdem quäle ich mich hoffend.

Ich erlebe mich ja tagaustagein und ich schwinde zusehends. Sonst würde ich hier auch nicht schreiben, es hat mich voll erwischt.Und das bedeutet auch, dass eben kein Aushalten noch etwas bringt.
Die S*gedanken sind nicht akut, aber sie nehmen zu. Das steigerte sich alles in der Zeit.
Und ich habe wieder Angst. Ängste die ich lange überwunden hatte. Sie sind da.
Also ich habe zb Angst in der Nacht, kann kein Auge zumachen. Schon lange nicht mehr ruhig, ich entschwinde dann nur wenn.
Mit dem Verstand kann ich gerade dies nicht mehr handhaben. Und daher fehlt mir die Ruhephase.

Ich kann nichts daran eigen ändern habe ich das Gefühl. Ich habe echt alles in meiner Macht stehende getan nun. Und ein Suizid auch nur der versuch kommt für mich nicht in Frage. Ich weiß, es gibt schlimmere Situationen, daran denke ich dann. Meine Qual ist seelisch und ich weiß auch, dass sich was ändert, ich ändern kann. Nur zur Zeit ist es manchmal alles grau und leer. Wie ich schon schrieb. Vielleicht umschreibt dump im Sinne von schwerhörig dies etwas.
Körperlich bin ich das ja nicht, schäme mich also auch sozusagen zu jammern auf hohem Niveau.

Ich möchte dazu sagen, dass ich immer Angst davor hatte in eine schwere Depression abzurutschen. Ich bin fast durchgehend als mittelgradig eingestuft worden, was mir beileibe ausreicht. Und ich hatte auch bisher keine psychotischen Momente, toitoitoi.

Ich weiß nun gerade nicht, was ich tun kann um eine Verschlimmerung zu vermeiden.
Daher habe ich mich hier neu angemeldet und hoffe sehr, ich komme mit dieser Form von Selbsthilfe daraus.
Finde einen Weg.

Für manch einen liest sich dies ggf. nach ich will das es mir besser geht. Nur leider ist das eben völlig weit weg. Und mich mitteilen kann ich auch nur, wenn ich meine Scheu überwinde und das Grauen nicht herrscht. Es macht mir Angst so zu sein.


Entschuldige bitte Horst für das abweichende Thema nun, ich versuche einen Einstieg zu finden. Danke.
cybolon
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Re: doof

Beitrag von cybolon »

Hallo Hap,

no need to say sorry, das ist absolut okay.
Du steckst in einer echt doofen Situation und bist hier richtig!

Wie es aussieht, befindest Du Dich noch weiter oben, in der 21 Punkteskala (s.oben).
Da passt dann der hier bereits gepostete Satz: "Da wünscht man sich, es wäre alles wenigstens nur doof..."

Ohne Medikamente und intensive ärztliche Betreuung hätte ich die Phase, in welcher Du Dich gerade befindest, sicher nicht so "schnell" überwunden.
Als die S*Gedanken drängender wurden, ging ich freiwillig in die Klinik.

Vielleicht wäre es auch für Dich das Beste.
Käme denn ein Klinikaufenthalt für Dich infrage? Also auch mit Medikamenten und allem drum und dran?

Liebe Grüße
vom
cybolon
hap
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Re: doof

Beitrag von hap »

Hallo Horst,

ja klar, grundsätzlich habe ich dahingehend keine Einwände bzw. Vorbehalte. Wenn Klinik sein muss, dann ist es so. Wie gesagt, ich ging ja auf Krise rein. Und da war ich mir selbst die nächste, ich wusste die nahe Zeit ohne Schutz wird zu gefährlich, daran kann ich scheitern.

Im Moment ist es anders, es fühlt sich an wie ein schleichender Prozess. Noch bin ich nicht gefangen in sonem Blumentrichter, aber halt oftmals weit weg von Hoffnung, Vertrauen, Glaube, Liebe.

Soweit weg, dass es mich beängstigt.
Ich kenne Wutgefühl, Ärger, Lust, Freude&Lachen (naja momentan weniger), also einiges. Schmerz kann ich noch fühlen. Dann schrei ich, wenn denn. Also alles in allem fühlen kann ich.
Und auch andere Merkmale der sozialen Kompetenz sind ja noch da, nicht nur rudimentär. Also alles in allem verbittert fühle ich mich nicht.
Das scheint nur eben in dieser Perspektivlosigkeit dann durch, obwohl dies auch nicht der richtige Begriff ist.
Es ist finster.

Vielleicht habe ich auch Angst vor dem was war. Du erwähntest ne Skala, weiß gar nicht welche, ich lese hier ansonsten wenig. Ich war aber mal eindeutig tiefer als jetzt, das erkenne ich noch. Damals sagte mir mein Psychiater mal, ey sie haben ne Depression und kennen sie AD´s. Ich habe dem erst einmal glatt den Vogel gezeigt und gemeint, ich doch nicht, never!
Nee nee!
Und dann meinte der doch glatt, ich sehe sie doch hier aber die Flure schleichen. Tja, stimmte!

Aus heutiger Sicht weiß ich der Kerl hatte Recht, denn u.a. erinnere ich mich nicht mehr wie an andere Zeiten minutiös an die Tage dort.
Und das meinte ich mit, als wenn die Zeit stehenbleibt. So empfinde ich die Depression.


gruß, Hope
eligeo71
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Re: doof

Beitrag von eligeo71 »

Hallo Horst

Punkt 21(Doof-Gefühl) deiner Liste ist bestimmt nicht der letzte.

<<< Ich bin traurig und wütend darüber, dass ich "nur" lernen kann, damit zu leben, anstatt, wie ich da endgültig rauskomme.
Dass immerwieder Gedanken auftreten, die mich an Dinge erinnern, die ich am Liebsten nie erlebt hätte, das ist das Doof-Gefühl.>>>

Traurig und wütend bin ich manchmal auch weil mir das alles zu langsam geht. Darüber, dass ich mich in der Lage sehe, zu lernen damit zu leben, bin ich eher froh. Mein Ziel ist es natürlich auch da rauszukommen, das Lernen damit zu leben ein Teil des Weges dahin.

Diese Dinge, die du „am liebsten nie erlebt hättest“, könntest du dir vorstellen sie eines Tages als Teil deiner Lebensgeschichte anzusehn und zu akzeptieren?


LG, Rainer
Ich bin der Mensch, welcher mein Leben entscheidet!
hap
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Re: doof

Beitrag von hap »

auch auf das Risiko hin zu nerven...

..Heike schrieb: was ich dagegen mache? Also ich denke schon einiges, nur nutzte dies bisher wenig. Ich habe gelernt wie ich dem vorzubeugen habe und das half auch ne zeitlang. Ehrlich, Sonne gucken einmal am Tag. Ich kenne so einige Regeln. Nur sind die zur Zeit nicht mehr fruchtend. Außerdem erscheint es mir als wenn ich ein zusätzlich schlechtes Gewissen haben soll.

Ich bin wahrhaftig nicht glücklich darüber, dass ich nicht so funktionsfähig bin. Lasse dies auch sehr selten an anderen aus. Manchmal bin ich garstig dann. Meistens nur wie gelähmt.

Was ich dagegen tue? Wie soll ich eine solche Frage unvoreingenommen beantworten? Bin ich schlecht deshalb, weil ich versuche da raus zu kommen? Ich kenne mich anders. Als einen fröhlichen Menschen, zumindestens lebenshungrigen. Und ich habe stets Obacht darauf gegeben nicht zu verbittern, egal was kam. Es ist im Moment wie ein Overkill, vieles ist als wenn es nie war.

Darauf zu schimpfen nutzte nichts. Reden ist die einzige Möglichkeit die ich nun habe. Ich mag nicht apathisch in der Ecke sitzen, wie ich schon beschrieb den Part habe ich durch. Und wegschlafen lässt sich eine Depression nicht, diese Erfahrung habe ich ebenso gemacht.
heike56
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Re: doof

Beitrag von heike56 »

Hallo Hap,

mir hat abwarten und hoffen, dass sich etwas bessert, nicht geholfen.
Meine Depression hat sich gebessert nachdem ich angefangen habe Medikamente zu nehmen.

Ich wurde wieder lebensfähig und fand auch wieder Spaß am Leben. In den Zustand davor möchte ich NIE mehr zurück.

Besonders in einer akuten depressiven Phase, fruchtet von dem gelernten und erfahrenem bei mir gar nichts mehr.

Warum sollst Du schlecht sein, wenn Du versuchst darauszukommen? Das verstehe ich nicht.

Und dein schlechtes Gewissen ist typisch für eine ernste Phase. Schuldgefühle kennen viele von uns Depressiven.

Nach meiner Erfahrung würde ich dir raten einen Facharzt aufzusuchen und ggf. auch wieder Medikamente zu nehmen.
Das ist aber nur meine persönliche Meinung. Vielleicht gibt es für dich auch andere Wege.

Auf jeden Fall alles Gute

heike 47
steppenwolf1

Re: doof

Beitrag von steppenwolf1 »

auf jeden Fall nicht jammern auf hohem Niveau.
Frag mich grad, was Jammern auf niedrigem Niveau ist ?
ernsthaft .....

s.wölfin
cybolon
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Re: doof

Beitrag von cybolon »

Hallo Rainer,

ja, ich kann mir sicher vorstellen, dass diese Gedanken eines Tages zu meinem Leben gehören und ich sie darin akzeptiere.
Mal ganz ehrlich, habe ich jemals ne andere Wahl? *Spitzfindiges Gesicht mach* Hm?

@Wölfin
Kluge Frage!

Denn Leute, die alleine sind, keinen Job haben, von Hartz4 leben usw. klagen eben über all dies.
Leute, die aber alles haben, was die Ersteren sich wünschen, einen Partner, ein Haus, nen Job, n Auto, die klagen auch, nur über was ganz Anderes.

Wessen Niveau dabei höher oder tiefer sein soll, wage ich nicht zu unterscheiden.

Liebe Grüße
vom
cybolon
steppenwolf1

Re: doof

Beitrag von steppenwolf1 »

jao .. . ... is denn jammern nich alleds auf niederem niveau ?
was heissst denn nu auf hohen niveau .. ja hohem niveau ....
besindersn intelligent oder weil jemand sonst keine problem e hat ode was heisst es denn ? ... äaussern sich niemand, dcer diese worte ständig in den mund nimmt ... oder auf die tastatur nimmt .....

jup ... na denne ... ich glaube bei diesem hohnen niveau kann ich nicht mithalten ... ist mir nämlich alles viel zu hoch .......

voll doof das ...
cybolon
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Re: doof

Beitrag von cybolon »

Och Wölfin,

was Dich wirklich stört ist jetzt aber, dass der Verwender dieser "Floskel" nicht antwortet, stimmt's?

Vielleicht hat er ja keine Antwort.

Und ja, das finde ich auch doof!

Liebe Grüße
vom
cybolon
dyterdyter
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Re: doof

Beitrag von dyterdyter »

@steppenwölfin1 und Horst,
Ich denk, ich kann auf jaden Fall sagen, was jammern auf hohem niveau heißt:
Ich bin im künstlerischen Bereich tätig, und dort wird von "jammern auf hohem niveau " gesprochen, wenn z.B. ein Künstler, (der malt und fotografiert) sehr erfolgreich seine fotos verkauft, und sich ständig darüber beschwert (jammert), das niemand seine gemälde kauft. Also: watzlawick lässt grüssen.

Also steppenwölfin, dann wäre doch jammern auf niedrigem nieveau jemand, der gar nix verkauft.
also wär jammern auf niedrigem niveau zumindest sympathischer als auf hohem, denk ich...?

gruß dyter
cybolon
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Re: doof

Beitrag von cybolon »

Hallo Dyter,

prinzipiell ist das wohl richtig, was Du da beschreibst.

Für mich ist aber Jammern = Jammern.
Denn, wenn mir zum Jammern ist, obwohl ich doch (fast) alles habe, was ich mir wünschen könnte, ist mir trotzdem besch* zumute.
Da stört es mich sogar, wenn mein Leid auch noch klassifiziert werden soll, verstehste?

Liebe Grüße
vom
cybolon
dyterdyter
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Re: doof

Beitrag von dyterdyter »

@horst,
ja jammern ist jammern.
ich hab das mit dem hohen Niveau nur geschrieben, weil das eine Phrase ist, die in der kunstszene gerade "in" ist. ich höre das sehr oft im Moment. Mit Depressionen hat das in dem Zusammenhang wenig zu tun.

LG
dyter
dyterdyter
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Re: doof

Beitrag von dyterdyter »

meine worterklärung (s.o.) war hier wohl fehlplatziert, sorry...

Viele Grüße,
dyter
cybolon
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Re: doof

Beitrag von cybolon »

Hallo Dyter,

nöö, war doch okee!
Wölfin und ich hatten doch darum gebeten...

Nochmal zum Doof-Gefühl:
Mir ist heute beim Skaten aufgefallen, dass mich bis zum Schluss kein Doof-Gefühl befallen hatte.
Dafür hatte ich wieder mehrmals diese doofen Zaps.

*seufz*

Liebe Grüße
vom
cybolon
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