Fluoxetin und das neue Problem

AlmaCaro
Beiträge: 9
Registriert: 11. Jun 2008, 22:20

Re: Fluoxetin und das neue Problem

Beitrag von AlmaCaro »

Ich habe während der Einahme von Fluoxetin keine negativen Nebenwirkungen feststellen können, vor allem keine vermehrte Müdigkeit.
Die sich nach einiger Zeit einstellende "Egal-Stimmung" war ein positives, eher produktiv stimmendes Gefühl von "Kein Problem. Ich schaff' das schon." Meine Ärztin hatte mich allerdings auch darauf vorbereitet, wie sich bei Einnahme von Fluoxetin die Wahrnehmung der eigenen Probleme und der eigenen Lebenssituation verändern kann (und soll). Solche Aufklärung finde ich sehr wichtig, damit es eben gar nicht erst passiert, dass man durch die "Managerdroge" womöglich seinen eigenen Kontostand aus den Augen verliert.
(Negative Nebenwirkungen im Sinne von Müdigkeit, lähmender Antriebslosigkeit und einer beängstigenden Leere im Kopf hatte ich dagegen mit Aponal (Wirkstoff Doxepin), das ich mal im Zusammenhang mit Schmerztherapie verschrieben bekam, das mich nach wenigen Tagen schlicht arbeitsunfähig machte und das ich damals gottseidank ganz schnell eigenmächtig absetzte.)
Herzliche Grüße an alle,
AlmaCaro
kormoran
Beiträge: 3276
Registriert: 29. Mai 2007, 21:56

Re: Fluoxetin und das neue Problem

Beitrag von kormoran »

hallo almacaro,

deine beschreibung stimmt mich nachdenklich.
dass diese "egal"-haltung offenbar eine typische wirkung von fluoxetin ist war mir nicht bewusst.

ich bin schon auch sehr froh dass mich dieser neue abstand dazu befähigt, wieder dinge anzupacken. insofern kann ich mit der müdigkeit auch eher leben.

aber ich hatte selbst schon diese befürchtung, dass ich möglicherweise fahrlässig werde, dass das gar keine gesunde gelassenheit ist die ich mir erarbeitet habe, sondern auch ein ignorieren von dingen denen ich mich stellen sollte. (nur den kontostand habe ich gerade gestern erst überprüft und die ausgaben berechnet, also in dieser hinsicht bin ich noch ganz vernünftig...; es scheint mehr in die richtung zu gehen, dass ich mein sein weniger als versagen wahrnehme sondern als berechtigtes dasein, das sich schon fügen wird..)

liebe grüße
kormoranin
 http://www.depressionsliga.de
*** zurück ins leben!
Clown
Beiträge: 4337
Registriert: 8. Nov 2004, 18:22
Kontaktdaten:

Re: Fluoxetin und das neue Problem

Beitrag von Clown »

«berechtigtes dasein, das sich schon fügen wird...»

Was für ein guter Gedanke, liebe Kormoranin!

Clown
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
Eckhart Tolle
kormoran
Beiträge: 3276
Registriert: 29. Mai 2007, 21:56

Re: Fluoxetin und das neue Problem

Beitrag von kormoran »

hallo clown !

hmm... ich glaube es ist (noch) irritierend für mich, dass diese haltung, die ja für sich recht gesund klingt, durch das medikament entstanden ist.

jetzt kann ich sagen: muss aber schon da gewesen sein, das medikament dämpft die depressiven muster und ermöglicht mir wieder den zugriff darauf?

oder: ich allein bin zu unfähig um eine gesunde lebenseinstellung zu erarbeiten (und "alle" anderen rund um mich sind besser, erfolgreich, leben ohne depri und blöde hinderliche blockaden, etct, etc), ich brauche so eine chemie dafür?

muss meine position immer von neuem suchen, definieren ...

liebe grüße
kormoranin
 http://www.depressionsliga.de
*** zurück ins leben!
ANOVA
Beiträge: 1137
Registriert: 22. Jul 2006, 21:27

Re: Fluoxetin und das neue Problem

Beitrag von ANOVA »

Hallo

>Meine Ärztin hatte mich allerdings auch darauf vorbereitet, wie sich bei Einnahme von Fluoxetin die Wahrnehmung der eigenen Probleme und der eigenen Lebenssituation verändern kann (und soll). Solche Aufklärung finde ich sehr wichtig, damit es eben gar nicht erst passiert, dass man durch die "Managerdroge" womöglich seinen eigenen Kontostand aus den Augen verliert.

Dass das Fluoxetin stark antriebssteigernd ist, ist richtig. Dass man seine Probleme verändert wahrnimmt in dem o.g. Sinn, halte ich jedoch für ein arges Gerücht.

Ich nehme seit mehreren Jahren Fluoxetin und hatte weder das geschilderte "Egal-Gefühl" noch habe ich das Fluoxetin als Managerdroge kennengelernt, das mich zu impulsiven Handlungen verleitet. Eher im Gegenteil, ich habe seither meine Impulsivität im Griff (was natürlich auch eine Wirkung der Psychotherapie sein kann).

Gruß
Xenia
Clown
Beiträge: 4337
Registriert: 8. Nov 2004, 18:22
Kontaktdaten:

Re: Fluoxetin und das neue Problem

Beitrag von Clown »

Liebe Kormoranin,

ja, du machst es dir nicht leicht mit dir selbst, wie gut ich das von mir kenne - ist eines meiner Lieblingshobbies ... .

Du, manche kommen durch ein Gebet, eine Meditation, guten Sex, ein Stück Erdbeertorte, ... zu dieser Erkenntnis!

Ich wünsche dir und mir, dass sich der Gedanke
«Mein Dasein ist berechtigt und wird sich fügen»
richtig gut in uns verankert!

Lieben Gruß,
Clown

PS: Bei uns im Hafen liegt ein Boot mit Namen Kormoran!
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
Eckhart Tolle
AlmaCaro
Beiträge: 9
Registriert: 11. Jun 2008, 22:20

Re: Fluoxetin und das neue Problem

Beitrag von AlmaCaro »

@ Xenia

Stimmt, "die eigene Impulsivität wieder im Griff haben", das ging mir durch Fluoxetin ähnlich, besonders bezogen auf "negative Impulsivität" wie Jähzorn, Ausflippen, nervöse Ungeduld, Verzweiflung, Heulattacken...

"veränderte Problemwahrnehmung"
Ich weiß nicht, ob ich es gut formuliert habe. Ich meinte es so, dass einem die eigenen Probleme wieder lösbar erscheinen, dass man eher die Ruhe behält und einem nicht so schnell "alles über den Kopf wächst", was ja oft dazu führt, dass man nicht weiß, wo man anfangen soll und dann verhängnisvoller Weise gar nichts tut.

@kormoranin

Wenn eine wieder gesunde eigene Haltung zum Leben und eine wiederhergestellte oder neue Gelassenheit durch ein Medikament begünstigt werden, finde ich das erst mal gar nicht schlimm, denn das ist ja der Sinn eines solchen Medikamentes. Es soll helfen. Die eigentliche Arbeit muss man ja trotzdem selber machen, das Medikament kann ja nur einen Anschub bieten. Und man kann dann, finde ich, trotzdem auch stolz sein auf etwas, das man mit Hilfe von außen (durch ein Medikament oder auch durch sonstige Hilfe) erreicht hat.

"Egal-Haltung", Gelassenheit, Dinge ignorieren, Fahrlässigkeit

Schwierig, das auseinander zu halten. Man muss wahrscheinlich einfach versuchen, aufmerksam und achtsam gegenüber sich selbst zu bleiben. Und Fehler machen darf man ja auch. Wenn ich merke, ein Medikament tut mir nicht gut, dann würde ich es wohl nicht mehr nehmen.
Mir hat Fluoxetin damals geholfen, aus dem Burrnout wieder herauszukommen, meinen Problemhaufen ganz langsam, Schritt für Schritt abzutragen, auch auf kleine Erfolge stolz zu sein, mich nicht zu überfordern und diese innere Überzeugung, etwas hinkriegen zu können, wieder zu erlangen.
Und wenn man weiß, wie ein Medikament ungefähr wirken wird (was ja bezogen auf die eigene Psyche und die Art der Erkrankung unterschiedlich ist), dann kann es auch besser wirken, denke ich. Ich hoffe, das klingt jetzt nicht allzu paradox, aber man ist dann auf mögliche negative Nebenwirkungen besser vorbereitet und das kann helfen, sich auf die gewollten Wirkungen zu konzentrieren.
(Gewichtsverlust hätte ich auch toll gefunden, ist aber bei mir leider nicht eingetreten. Wahrscheinlich deshalb, weil ich zuvor schon durch die Depression Gewicht verloren hatte.)

Herzliche Grüße,
AlmaCaro
ndskp01
Beiträge: 2874
Registriert: 9. Feb 2008, 19:34

Re: Fluoxetin und das neue Problem

Beitrag von ndskp01 »

Hallo allerseits,
mir ist die "Allesegalhaltung" um Welten lieber als das "Ohgottogott" bzw. das "Dasgehtdochsowiesonicht", mit dem ich vorher gesegnet war. Die Egalhaltung macht es mir möglich, überhaupt zu handeln, und nicht nur abzutauchen.
Fahrlässig, ja gut, aber vorher hab ich eben aus anderen Gründen mein Leben nicht angepackt. Zu große Angst vor dem Leben (und den Menschen) macht Leben unmöglich.
lisa77
Beiträge: 2
Registriert: 23. Jul 2008, 20:29

Re: Fluoxetin und das neue Problem

Beitrag von lisa77 »

Ich nehme auch Fluoxetin, jetzt seit ca. 1,5 Jahren, hatte ca. 1 Jahr Pause vorher, davor 4 Jahre Fluoxetin und davor 5 Jahre Sulpirid, teilweise mit Opipralmid am Abend. Klingt schrecklich, ich weiss
Ich mag natürlich auch nicht dieses 'Wurschtigkeitsgefühl' was einem auch manchmal das Gefühl gibt, man denkt nicht selbständig, oder man ist irgendwie gebremst.
Aber: ich möchte nie wieder so dran sein, wie ich 1996 war. Heulen und so wär mir ja wurscht, aber bei mir zeigt sich die Depression, oder was immer es auch ist, in Schwindelanfällen, was sich steigert zu nicht mehr gerade laufen zu können, immer im Zickzack, immer das Gefühl zu haben, vom Stuhl zu fallen usw. Und das löst dann panische Angst aus.. (Hmmm wie ist das mit dem Huhn und dem Ei, was war zuerst?...)
Ich denke man muss oft einfach Kompromisse machen, die ADs nehmen einem einfach die Spitzen weg in allen Richtungen, was nicht toll ist, wenn es um Glücksgefühle geht, was aber supertoll ist, wenn es um Existensangst geht.
Lisa
Lisa
kormoran
Beiträge: 3276
Registriert: 29. Mai 2007, 21:56

Re: Fluoxetin und das neue Problem

Beitrag von kormoran »

hallo annalisa,

fein, dass du ins forum gefunden hast und deine erfahrungen teilst.

da der thread gerade wieder oben ist, stelle ich auch gleich noch eine frage:

--> wie geht es euch mit dem schlaf?

bei mir ist die müdigkeit, schläfrigkeit, das große gähnen wieder weg - jetzt habe ich aber ein problem mit zu wenig schlaf.
wache immer nachts auf, und ganz früh am morgen, und insgesamt fehlt mir dann schon der schlaf. wobei ich dabei erstaunlich gut 'funktioniere' ...

liebe grüße
kormoranin
 http://www.depressionsliga.de
*** zurück ins leben!
lisa77
Beiträge: 2
Registriert: 23. Jul 2008, 20:29

Re: Fluoxetin und das neue Problem

Beitrag von lisa77 »

Ich schlafe nicht so gut. Üblicherweise ist so zwischen 3 und 4 die Nacht vorbei für mich, was aber tagsüber nicht so schlimme Auswirkungen hat. Ich stehe einfach nachts auf und tue irgendwas anstatt mich im Bett zu wälzen und manchmal schlaf ich dann noch so von 6-7. Da ich nicht mehr arbeite, bin ich da eben flexibel.
Lisa
ndskp01
Beiträge: 2874
Registriert: 9. Feb 2008, 19:34

Re: Fluoxetin und das neue Problem

Beitrag von ndskp01 »

Schlaf, ist gerade auch irgendwie meines:

In den letzten zwei Jahren bin ich ja nur zur Arbeit gegangen und habe fast nichts anderes gemacht, bin danach gegen 19 Uhr nach Hause, hab mich ein bisschen vor den Fernseher gesetzt und spätestens und neun lag ich im Bett um bis morgens um sechs zu schlafen...
Zur Zeit gibt es bei mir ja Bewegung im Leben, und ich gehe auch seit einiger Zeit durchaus wieder aus. Dafür schlafe ich nachts jetzt nicht mehr durch, wache morgens gegen fünf auf, kann nicht mehr schlafen, und an Arbeit ist nicht zu denken, denn da bin ich dann einfach hundemüde. Platt. Ich rede mich mir gegenüber damit raus, dass ich diesen Schlaf einfach brauche, aber das ändert nichts an der fatalen Situation, dass ich manche Sachen mal wieder nicht geregelt kriege.
Ach man!
kormoran
Beiträge: 3276
Registriert: 29. Mai 2007, 21:56

Re: Fluoxetin und das neue Problem

Beitrag von kormoran »

hallo puk!

hmm, das ist blöd - du möchtest doch mit vollem schwung in die neue lebenssituation .... aber hoppla: dein leben ist im umbruch! kann es sein, dass es wichtig ist, ruhezonen zu schaffen, dich bewusst mit dieser veränderung (die vielleicht im hinterstübchen doch auch beunruhigt) auseinanderzusetzen?

ich wünsche dir, dass du bald wieder durchschläfst, gerne mal ausgehst, und große freude hast mit den neuen herausforderungen!
lg
kormoranin
 http://www.depressionsliga.de
*** zurück ins leben!
ndskp01
Beiträge: 2874
Registriert: 9. Feb 2008, 19:34

Re: Fluoxetin und das neue Problem

Beitrag von ndskp01 »

Liebe Kormoranin,
ja, ich denke es ist wie du sagst, die Ruhezeiten brauche ich ganz dringend. Trotzdem fällt es nicht leicht, sie zuzulassen, auch weil die Umgebung Forderungen stellt (oder ich mir selbst eigentlich abfordern will, immer "zu funktionieren"). Manches Muss, aber wenn der Körper nicht mitmacht, ja dann, muss es eben warten. Wichtig ist auch das bewusste Abschiednehmen.
Liebe Grüße, deine Puk
Krimi
Beiträge: 332
Registriert: 11. Jul 2008, 15:19

Re: Fluoxetin und das neue Problem

Beitrag von Krimi »

Hallo in die Runde,

ich bin gerade ziemlich frustriert und würde mich über einen Tipp oder einfach etwas Zuspruch sehr freuen.
Kurz zur Vorgeschichte: ich bin den fünften Monat wegen Burnout und Angststörung krankgeschrieben, eine Kur ist bewilligt worden, ich warte auf die Aufnahme. Ich habe anfangs 20 mg Fluoxetin genommen, um die Panikattacken zu blocken. Bin dann aber zunehmend in eine Depression gerutscht, hatte Anfang Juli auch Suizidgedanken. Deswegen wurde das Fluoxetin auf 40 mg erhöht. Das tat mir stimmungsmäßig sehr gut, leider konnte ich dann nicht mehr schlafen. Also nahm ich abends meine Bedarfsmedikation Atosil-Tropfen. Egal um wieviel Uhr ich die genommen habe, ich war dennoch wie aufgezogen und konnte keine Nacht vor 4 Uhr einschlafen. Dafür habe ich dann aber immer bis mittags wie tot geschlafen, konnte meist erst um 13 oder 14 Uhr aufstehen. Den Rest des Tages war ich wie ferngesteuert, wie in Trance, habe erst zum Abend hin wieder einen halbwegs klaren Kopf bekommen. Das war auch so, wenn ich das Atosil schon um 21 Uhr genommen habe.

Mit der Zeit wurde mir das zu blöd, ich habe die Atosil-Tropfen weggeworfen und bin zu meiner Ärztin gegangen. Sie hat das Fluoxetin auf 30 mg reduziert in der Hoffnung, dass ich dann wieder schlafen kann. Als Bedarfsmedikation hat sie mir für abends Stangyl-Tropfen aufgeschrieben, die ich aber nur nehmen soll, wenn ich nicht schlafen kann. Nun kann ich wieder prima schlafen, habe auch das Stangyl abends nicht genommen, aber ich merke, dass meine Stimmung sich wieder verschlechtert, ich wieder depressiver werde. Ich habe zwar keine Suizidgedanken, aber bin einfach schlecht drauf, wieder näher am Wasser gebaut, antriebslos, finde meine ganze Situation so blöd und aussichtslos...

Ich finde das so schade, es ging mir gerade etwas besser, ich hatte Hoffnung und habe mich auf die Kur gefreut. Irgendwie bin ich jetzt langsam etwas genervt und frustriert. Was nehmt Ihr denn zum Schlafen? Kann man nicht eine Dosierung finden, bei der man weder völlig aufgezogen und schlaflos ist, noch völlig depressiv?

Was mich zusätzlich frustriert ist, dass ich selbst in der Zeit, in der ich 40 mg Fluoxetin genommen habe, hin und wieder Panikattacken hatte. Ich hatte vor ein paar Jahren schonmal eine Angststörung, damals habe ich ein Jahr lang 20 mg Fluoxetin genommen und hatte gar keine Attacken mehr. Irgendwie sehe ich gerade alles schwarz, ich kriege Beklemmungen, wenn ich nur daran denke, irgendwann wieder an meinen Arbeitsplatz zurückzumüssen, da zieht sich in mir alles zusammen. Dabei will ich gesund werden und arbeiten, ich kann ja nicht den Rest meines Lebens zu Hause sitzen und Fluoxetin rauf- und runterdosieren - und ich will es auch nicht. Ich habe auch schon überlegt, ob mich die nahende Kur stresst, weil ich weiß, dass die Kur ein Schritt Richtung Rückkehr zur Arbeit bedeutet? Ich habe wirklich für die Kur gekämpft, habe selber Kontakt mit der BfA aufgenommen, habe mich um alles gekümmert, selber alles in die Wege geleitet. Plötzlich wird mir alles zuviel, ich würde mich am liebsten in mein Bett zurückziehen und nur noch heulen. Und vor ein paar Tagen war ich noch der glücklichste Mensch, weil mir die Kur bewilligt wurde... ich werde gerade selber nicht aus mir schlau.

Ich wäre Euch für Rückmeldungen sehr dankbar! Sorry für das Gejammer, aber gerade kann ich es leider nicht anders ausdrücken.

Liebe Grüße,
Bea
Krimi
Beiträge: 332
Registriert: 11. Jul 2008, 15:19

Re: Fluoxetin und das neue Problem

Beitrag von Krimi »

Schade, dass mir keiner was dazu schreiben mag. Hätte mich gefreut.
Euch einen schönen Tag,
viele Grüße,
Bea
Raya
Beiträge: 21
Registriert: 4. Aug 2008, 09:22

Re: Fluoxetin und das neue Problem

Beitrag von Raya »

Hallo liebe Bea!
Ich kenne das, mir ist zurzeit auch alles zuviel. Manchmal in schönen Momenten mit meinen Freunden denke ich, es geht mir etwas besser. Aber dann wieder zur Arbeit... da graut es mir auch. Mir geht es echt nicht gut und kenne die Achterbahn der Gefühle.
Ich überlege auch, mir Fluoxetin verschreiben zu lassen. Zurzeit nehme ich jetzt noch Trimiparim damit ich wenigstens halbwegs schlafen kann und es hilft dabei. Ansonsten eher nicht.
Kann es sein, dass das Fluoxetin noch nicht ausreichend wirkt? Vielleicht dauert es noch bis die Wirkung konstanter ist?
Ich habe mal Trevilor und Citalopram genommen, so einige Wochen hat es gedauert bis die Wirkung da war. Ich war aber auch immer viel müde...
Ob dich die Kur stresst kann ich nicht beurteilen, mich würde das sehr stressen, von Zuhause weg und so...

Sorry, ich kann die leider auch nicht viel helfen...

Ich wünsche dir alles Gute!!
Raya
Krimi
Beiträge: 332
Registriert: 11. Jul 2008, 15:19

Re: Fluoxetin und das neue Problem

Beitrag von Krimi »

Hallo Raya,

es hilft mir schon, dass Du mir geantwortet hast! Danke für Deine lieben Worte!
Das Fluoxetin nehme ich schon seit April, das hat seine volle Wirkung längst entfaltet. Ich musste es letzte Woche aber reduzieren, da ich nicht mehr schlafen konnte. Aber so geht es irgendwie auch nicht, jetzt kann ich zwar schlafen, bin aber wieder depressiver, habe keinen Antrieb, kriege alles in den falschen Hals, bin genervt und aggressiv...
Es tut mir leid, dass es Dir auch schlecht geht. Aber es ist doch schön, dass es immerhin dieses Forum gibt und man sieht, dass man nicht alleine ist.

Alles Gute auch für Dich, liebe Grüße,
Bea
kormoran
Beiträge: 3276
Registriert: 29. Mai 2007, 21:56

Re: Fluoxetin und das neue Problem

Beitrag von kormoran »

hallo raya und bea,

da haben wir ja ein ähnliches problem mit fluoxetin: ich habe ja oben schon geschildert, bzw. im thread von raya, dass ich auch schlafprobleme habe.

nachdem ich beas schilderung gelesen habe, bin ich doppelt froh, dass meine ärztin auf meinen vorsichtigen vorschlag, ob ich denn nicht die dosis reduzieren könnte (es geht mir ja so gut und vielleicht käme dann der schlaf wieder) abgelehnt hat - mit genau dem argument: fürs schlafen wird es eher nichts bringen, aber es sei zu befürchten, dass die stimmung abrutscht!

bei mir steht es dazu folgendermaßen: die ärztin hat mir zusätzlich trittico verschrieben - ich sollte da nur einmal 25mg versuchsweise nur am wochenende nehmen.
für mich scheint das nicht so gut zu sein, ich habe bis am nächsten tag nachmittag geschlafen und war den rest des tages völlig abgedämpft.
inzwischen habe ich auch baldrian-hopfen tabletten probiert, das könnte evtl. die situation mildern.

vielleicht kann für euch ein leicht sedierendes AD am abend einen ausgleich bringen; panikattacken habe ich gottlob nicht, kann dazu also leider nix sagen.

alles gute und viele ruhige nächte
wünscht
kormoranin
 http://www.depressionsliga.de
*** zurück ins leben!
Krimi
Beiträge: 332
Registriert: 11. Jul 2008, 15:19

Re: Fluoxetin und das neue Problem

Beitrag von Krimi »

Hallo,

danke für Deine Rückmeldung, kormoranin! Wieviel mg Fluoxetin nimmst Du derzeit? Bringt die Baldrian-Einnahme bei Dir was? Ich habe das auch versucht (200 mg), habe aber keinerlei Resultat verspürt.
Ich habe als Bedarfsmedikation zum Schlafen Stangyl-Tropfen, habe sie bisher aber nicht genommen, da ich fürchte, davon noch mehr zuzunehmen. Außerdem kann ich ja jetzt schlafen mit den 30 mg.
Ich werde noch ein paar Tage abwarten, ob meine Stimmung sich einpendelt und auszuhalten ist, ggf. nehme ich halt wieder 40 mg Fluoxetin und dann doch die Stangyl-Tropfen. Gibt es denn irgendjemanden hier, der Stangyl mal genommen hat und seine Erfahrungen berichten kann?

Meine Güte, vor ein paar Monaten war ich noch gesund und habe normal gearbeitet und jetzt sitze ich hier und "jongliere" mit Psychopharmaka. Ich kann es manchmal kaum fassen.

Euch eine gute Nacht und liebe Grüße,
Bea
kormoran
Beiträge: 3276
Registriert: 29. Mai 2007, 21:56

Re: Fluoxetin und das neue Problem

Beitrag von kormoran »

hallo bea,

ich nehme nur 20mg fluoxetin.

ob das mit den baldrian-hopfen tabletten wirklich funktioniert, muss ich noch rauskriegen. habs bisher zweimal probiert und ganz ok geschlafen - aber nächte die ganz ok sind (nur kurzes aufwachen, relativ ausgeruht) gibt es sonst auch immer wieder ...

ich nehme da laut anweisung abends (bei bedarf) 2 dieser tabletten, und 1 davon enthält: 200.2 mg badrianwurzelextrakt + 45.5 mg trockenextrakt aus hopfenzapfen.

alles in allem ist es für mich so: ich kann wieder leben, am leben teilnehmen, zb auch arbeiten; und alles, was so auf mich zukommt, einschließlich "depressiver" tendenzen (rückzugsbedürfnis, angegriffen fühlen bei anlässen in der arbeit, der gedanke, dass mir alles zu viel wird und ich mich nicht für all das interessieren müssen will ...), ist bewältigbar und absehbar. ich bin so froh dass es so ist, dass ich mit den einschränkungen, die das AD mit sich bringt, immer noch lieber lebe. das heißt, ich muss gelegenheiten einbauen, schlaf nachzuholen, ich kann nicht so viel schaffen, sowohl bei der arbeit hänge ich manchmal durch, als auch in der freizeit (neben arbeiten und ein bisschen sport hat nicht viel platz), und mich über das freuen, was ist...

liebe grüße
kormoranin
 http://www.depressionsliga.de
*** zurück ins leben!
traumgarten
Beiträge: 10
Registriert: 4. Aug 2008, 03:01

Re: Fluoxetin und daSs neue Problem

Beitrag von traumgarten »

Hallo miteinander,
ich nehme fluoxetin seit ca. 5 Jahren und werde vermutlich auch nicht mehr ohne auskommen (40 mg).Mir hilft es vor allem dabei überhaupt wieder aus depressiver Stimmung rauszukommen.Es kann nicht verhindern, das ich immer mal wieder suizidale Gedanken habe, je nach Menge der Probleme.Das im Kreis denken ist weitestgehend weg.Auf den Schlaf hat es keinen Einfluss.Neben den Medis muss man auch mal was am Leben verbessern.Durch Anregung meiner Therapeutin habe ich mal scharf nachgedacht was mir Freude machen würde und bin auf das Paddeln gekommen.Habe mich wegen eines unsportlichen Ehepartners bisher noch nie damit befasst.Macht viel Spass und bringt vielleicht auch mal neue Bekannte mit gleichen Interessen.Dann habe ich mich einer Depri-Selbsthilfegruppe angeschlossen.Das stärkt den Rücken.Vielleicht wird so das Leben wieder lebenswerter.Nur mal so zur Anregung.Mit Medis allein kann man nicht alles richten.
liebe Grüße von Libelle
Raya
Beiträge: 21
Registriert: 4. Aug 2008, 09:22

Re: Fluoxetin und das neue Problem

Beitrag von Raya »

Hallo Bea, hallo Kormoranin! Melde mich jetzt erst, weil ich out of order war die letzten Tage.
Ich nehme jetzt seit Donnerstag auch Fluoxetin, 10 mg. Die Nebenwirkungen sind minimal, Gott sei dank. Fühle mich zeitweise etwas getrieben. Ab nächster Woche nehme ich dann auch 20 mg.
Zum Schlafen nehme ich auch Stangyl, also eher Trimipramin, aber das ist ja das gleiche in Tablettenform sagte meine Ärztin. Also ich kann damit sehr gut schlafen. Ich denke es ist einen Versuch wert. Besser als wenn man bei der Reduktion von Fluoxetin wieder depressiv wird.
@libelle Die Tabletten sind ja immer nur ein Teil, alles können sie nicht leisten. Man muss schon aktiv werden (z.B. Therapie) und vor allem gucken was einem gut tut. Sport und Selbsthilfegruppe sind auf jeden Fall hilfreich.

Wünsche euch alles Gute!!
Raya
bean123
Beiträge: 29
Registriert: 30. Mär 2008, 12:31

Re: Fluoxetin und das neue Problem

Beitrag von bean123 »

Hallo allerseits,

auch bei mir hat das Fluoxetin (10 Jahre Einnahme) insbesondere gegen immer mehr ausufernde "kreisende Gedanken" gewirkt!! Die beschriebene Egalstimmung war für mich in jedem Fall besser als die vorher oft vorherschende Angst- und Untergangsstimmung.

Als "Glückspille" habe ich es leider nicht wahrgenommen... Mein Glücksempfingen war aber auch schon vor der Einnahme von Fluoxetin auf ein Minimum reduziert.

Ach ja, die Nebenwirkungen sind bei mir auch minimal, dass ist natürlich auch ein großer Vorteil.

Viele Grüße,

Bean
kormoran
Beiträge: 3276
Registriert: 29. Mai 2007, 21:56

Re: Fluoxetin und das neue Problem

Beitrag von kormoran »

hallo ihr!

trifft sich gut, dass der faden wieder nach oben gerutscht ist.

ich kann euch bezüglich schlafprobleme das ergebnis vom jüngsten 'test' berichten:

die zeit mit den argen schlafproblemen scheint nur eine phase gewesen zu sein. ich wache zwar manchmal öfters auf, aber bin da nicht so hellwach, und stehe nicht auf.

nun waren etliche tage wo ich sehr müde war und auch viel geschlafen habe, und dann wieder welche, nach dem wochenende, mit häufigem aufwachen, und dann war ich extrem müde untertags - hat die arbeit sehr beeinträchtigt, man hat's mir angemerkt.

nun habe ich an meinem kurzen arbeitstag gestern die baldrian+hopfen tabletten um 16h eingenommen (statt wie angewiesen 1/2 h vor dem schlafengehen), danach noch gegessen, einen kurzen spaziergang gemacht, und so gegen 18 oder 19h ins bett.
mit zwei unterbrechungen (telefon hat geläutet) und nachts einmal was trinken habe ich ziemlich gut, offenbar tief, geschlafen, und erst um 7h morgens aufgestanden (hätte wohl noch etwas vertragen ).

gut: heute war ich untertags fit!
an den anderen tagen "nach" baldrian+hopfen (einnahme vor dem schlafengehen) habe ich mich eher müde und ein bisschen "beruhigt" gefühlt.

soviel dazu.

bei mir hat sich mittlerweile auch die stimmung (egalgefühl, unmotivierte glücksgefühle) wieder ganz normalisiert. es geht einfach, normal zu leben - seltenst happy, manchmal auch wieder zäh, aber in der lage, mich aufzufangen (*aufholzklopf*).

btw. thema futtern und gewicht: ich habe nicht mehr dauernd hunger, eher wenig; und das gewicht hat sogar wieder ein bisschen zugelegt.

liebe grüße
kormoranin
 http://www.depressionsliga.de
*** zurück ins leben!
Antworten