genug zusammengerissen?

Antworten
heureka
Beiträge: 9
Registriert: 23. Jul 2008, 10:01

genug zusammengerissen?

Beitrag von heureka »

Hallo!

Nach einem weiteren frustrierenden Tag am Telefon, auf der Suche nach irgendwem, der sich in der Lage sieht und zuständig fühlt, mir zu helfen, muss ich mit meinen Überforderungs-Kopfschmerzen irgendwohin. Ich hoffe, es ist recht, wenn ich es hier versuche.

Ich lese seit ein paar Tagen im Forum mit und fühle mich ermutigt, weil ich sehe, dass es anderen ähnlich geht wie mir und dass es ermutigende Verläufe gibt. Aber ich frage mich, ob es für andere auch so zäh ist, an konkrete Hilfe zu kommen, oder ob ich mich blöd anstelle.

Kurz zu mir: Ich bin seit ein paar Wochen krank geschrieben. Auslöser ist die hundertste schlechte Nachricht in meinem Arbeitsbereich (mal wieder jemand, der für Monate ausfällt). Ich habe seit sechs Jahren eine Aneinanderreihung wechselnder Job-Katastrophen hinter mir, die alle für mich nicht vohersehbar waren, und bin durch diesen ständigen Wechsel von HOffnung und Ernüchterung vollkommen am Ende meiner Kräfte und Kompensationsmöglichkeiten angekommen. Leider ist das auch nicht der Zustand, in dem ich mich in der Lage fühle, mir einen neuen Job zu suchen. Ich habe das Gefühl, ich muss erst mal meine Einzelteile wieder zusammensuchen. Dann kann ich mir eine Alternative einfallen lassen.
Weil mir das schon vor zwei Jahren klar war, habe ich beschlossen, eine Therapie zu beginnen. Im Endeffekt hat es anderthalb Jahre gedauert, bis es geklappt hat. Mir ist klar, dass ich etwas an mir ändern muss, wenn ich mein Leben dauerhaft ändern will.
Und dann schaue ich rückwärts, denke daran, dass ich das vor zwanzig Jahren schon dachte und fühle mich total entmutigt.

Ich gehöre nicht zu den Depris, die morgens nicht aus dem Bett kommen. Eher das Gegenteil. Ich komme nicht zur Ruhe, habe ständig das Gefühl, nicht genug zu tun, mich nicht genug anzustrengen, dass es voran geht. Blöd, dass ich mir für meine Krise ausgerechnet die Sommerferien ausgesucht habe. Therapeutin im Urlaub. Hausarzt im Urlaub. Freunde in Urlaub. Ich habe keine Routine in solchen Dingen und jeder Termin bei irgendwem lässt ewig auf sich warten, bevor ich dann erfahre, dass mein Hausarzt überfordert ist, die meisten Psychiater am Ort in Urlaub sind oder keine neuen Patienten nehmen und die, die mir dann einen Termin gibt, mir im Gespräch erklärt, dass 1. sie meiner Therapeutin nicht reinreden will (die ist aber nicht da, um zu helfen), 2. sie findet, dass sofort was passieren muss, 3. sie eigentlich unmöglich findet, mich beraten zu sollen, was ich jetzt tun kann, sondern erwartet hat, dass ich ihr sage, was mein Plan ist und sie nur noch für die Krankenkasse was verfassen muss... 4. sie mich aber nicht krankschreiben will, denn das ist ihr zu wenig 5. sie sich aber auch nicht die Zeit nehmen will, mit mir zu sprechen. Dann zwar doch, aber nur unter Protest.Und sie mich 6. nach zwanzig Minuten Gespräch als viel zu passiv einstuft....
Da bin ich doch grad wieder bedient!
Ich komme mir vor, wie der letzte Depp. Seit Wochen stehe ich pausenlos vor wildfremden Menschen und stülpe mein Inneres nach aussen und am Ende lasse ich mich behandeln als wäre das mein Hobby. Wahlweise auch, als wäre ich eine ungezogene Zwölfjährige.

Mein Job lässt mir keine Möglichkeit, mich zurück zu ziehen. Wenn ich arbeite, bin ich zu hundert Prozent gefordert. Am Freitag läuft meine AU aus. Ich kann am Montag unmöglich zurück. Und keine Sau fühlt sich zuständig, mir zu helfen <heul>. Ok, ich hab am Dienstag mal wieder einen Termin. Der bringt dann vielleicht endlich ein paar Antworten. Und mein Hausarzt spendiert bis dahin vielleicht noch ein paar Tage. Aber geht Euch das auch so? Ich habe das Gefühl, dass ich mich eigentlich um mich selbst kümmern müsste. Stattdessen bin ich seit Wochen damit beschäftigt, meine Krankheit zu managen. Und fühle mich damit teilweise ganz schön überfordert und allein gelassen.

Sorry, dass ich Euch so volltexte, aber ich brauche grad ein bisschen Zuspruch, um nicht total im Selbstmitleid zu versinken (komisches Gefühl, das von wildfremden Menschen zu erbitten, ganz nebenbei...)

Schöne Grüße in die Runde und danke fürs Lesen.

Grünic
feuerfisch
Beiträge: 1118
Registriert: 15. Jan 2005, 01:45
Kontaktdaten:

Re: genug zusammengerissen?

Beitrag von feuerfisch »

Hai Grünic

Mir geht es so ähnlich wie dir, auch ich beschäftige mich eher ununterbrochen wenn es mir schlecht geht (oder besser: gerade wenn es mir schlecht geht wird es unzumutbar mehr)
Naja, zur Zeit versuche ich das zu ändern. Geht es dir auch so das du deine Grenzen nicht erkennst, oder erst dann wenn es zu spät ist?
Und ich fühle mich auch getrieben - in erster Linie von mir selbst - woraus aber auch resultiert das ich zu keiner Arbeit "Nein" sagen kann, bzw. mir erst recht noch mehr Arbeit aufschaufle.

Irgendwann spüre ich dann das alles zuviel ist......leider aber erst dann wenn eigentlich alles schon zu spät ist.

>>>und die, die mir dann einen Termin gibt, mir im Gespräch erklärt, dass 1. sie meiner Therapeutin nicht reinreden will (die ist aber nicht da, um zu helfen), 2. sie findet, dass sofort was passieren muss, 3. sie eigentlich unmöglich findet, mich beraten zu sollen, was ich jetzt tun kann, sondern erwartet hat, dass ich ihr sage, was mein Plan ist und sie nur noch für die Krankenkasse was verfassen muss... 4. sie mich aber nicht krankschreiben will, denn das ist ihr zu wenig 5. sie sich aber auch nicht die Zeit nehmen will, mit mir zu sprechen. Dann zwar doch, aber nur unter Protest.Und sie mich 6. nach zwanzig Minuten Gespräch als viel zu passiv einstuft....<<<

Und dazu habe ich eine Frage an dich: ist es möglich das du gar nicht erst wahr genommen hast das diese Psychiaterin deinen Zustand als sehr ernst einstuft und dich einweisen möchte? Krankschreiben scheint ihr nicht ausreichend zu sein.....
Eigentlich finde ich das eine kompetente Haltung von ihr, sie kann/möchte es nicht verantworten dich nur krankzuschreiben. Also versucht sie dich zu überreden dich in eine Klinik zu begeben - wenn du dagegen bist, so sind ihr die Hände gebunden.

>>>ch komme mir vor, wie der letzte Depp. Seit Wochen stehe ich pausenlos vor wildfremden Menschen und stülpe mein Inneres nach aussen und am Ende lasse ich mich behandeln als wäre das mein Hobby. Wahlweise auch, als wäre ich eine ungezogene Zwölfjährige.<<<

*lol*
wie ein Depp brauchst du dir nun wirklich nicht vorkommen!
Aber wie wäre es, einmal ein wenig Verantwortung aus den Händen zu geben? Freiwillig und ganz bewußt? Für mich ist das sehr schwierig und ich könnte mir vorstellen für dich auch. Aber unter Zwang ginge es gar nicht bei mir, auch so habe ich mich viel zu sehr unter Kontrolle. So kann ich mir sagen das es immerhin MEIN Wille ist.

Liebe Grüße und *Kopf hoch*

feuerfisch

.
Es gibt 1000 Gründe alles beim Alten zu lassen und nur einen einzigen etwas zu ändern - DU HÄLTST ES EINFACH NICHT MEHR AUS!
FönX
Beiträge: 3370
Registriert: 2. Jul 2008, 11:37

Re: genug zusammengerissen?

Beitrag von FönX »

Hallo grünic,

lass dich drücken. Ich kann das sooo gut nachfühlen. Lass nicht locker! Was du brauchst ist eine lange Auszeit mit viel fachlicher Hilfe. Ein Depp bist du wahrlich nicht. Aber ich kann verstehen, wieso du dir so vorkommst.

Ganz liebe Grüße
FönX

Bei riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage oder schlagen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
heureka
Beiträge: 9
Registriert: 23. Jul 2008, 10:01

Re: genug zusammengerissen?

Beitrag von heureka »

Danke!

feuerfisch, Dir hab ich was in Deinen eigenen Thread geklöppelt

FönX (wunderbarer Nick...), danke fürs Drücken, das ist genau das, was ich gerade brauche Immer dieses schreckliche keiner-hat-mich-lieb-Gefühl... (wenn das mein Freund liest ist er mit Recht todesbeleidigt, der baggert, wo er nur kann, aber dieses Gefühl, alleingelassen zu sein will sich einfach nicht dran halten...)

Eine lange Auszeit... Die hat schon angefangen. Es fehlt nur noch die flankierende Maßnahme (Thera seit drei Wochen in Urlaub...) und dann mein Arbeitgeber... und die KK...
Habt Ihr auch das Gefühl, als würdet Ihr Euch was nehmen, was Euch nicht zusteht? In den "Ich-spüre-mich-nicht-Momenten" komme ich mir vor wie ein Betrüger... Ich müsste nur die Scheuklappen aufsetzen, dann würde es irgendwie wieder ein paar Wochen gehen. Wie kann ich mir dann einfach erlauben zu finden, dass das nicht genug ist..
feuerfisch
Beiträge: 1118
Registriert: 15. Jan 2005, 01:45
Kontaktdaten:

Re: genug zusammengerissen?

Beitrag von feuerfisch »

Tja, Grünic,

um noch einmal auf dich zurück zu kommen:

>>>Für mich ist der Vorteil an der Klinik der, dass das Funktionieren-Müssen wegfällt. Gerade in den "ich-spüre-mich-nicht-Phasen" besteht die Gefahr, dass ich mich mit Arbeit wegknalle.<<<

Wenn doch das `funktionieren müssen´ wegfällt......ist das denn nicht auch ein wenig Kontollverlust? Ich empfinde das auf jeden Fall so.
Denn ich weiß dann nicht was auf der Arbeit los ist, wie die mit meinen Aufgaben zurecht kommen, was Zuhause los ist, wie es meinem Freund geht...
Sicher, ich habe darüber nicht wirklich die Kontrolle wenn ich da bin (und ich will auch weder über die Arbeit und schon mal gar nicht über meinen Partner die Kontrolle haben), aber MEIN Anteil geht verloren - und damit auch die Kontrolle über mich.....

Wie siehst du das?

feuerfisch

.
Es gibt 1000 Gründe alles beim Alten zu lassen und nur einen einzigen etwas zu ändern - DU HÄLTST ES EINFACH NICHT MEHR AUS!
FönX
Beiträge: 3370
Registriert: 2. Jul 2008, 11:37

Re: genug zusammengerissen?

Beitrag von FönX »

Hallo gruenic,

Zitat von gruenic:
> Eine lange Auszeit... Die hat schon angefangen. Es fehlt nur noch die flankierende Maßnahme (Thera seit drei Wochen in Urlaub...) und dann mein Arbeitgeber... und die KK...
Ganz wichtig ist das Umdenken bei den Zeitbegriffen. Depressionen entstehen in langen Jahren vor dem Zusammenbruch. Diesem Knacks mit dem Anspruch "in vier Wochen muss ich wieder topfit sein", ist einfach überzogen, wie auch die Annahme, dass alles wie vorher sein wird. I.d.R. ist nichts wie vorher, wie wir schon in http://tinyurl.com/5sd9zy (Link war falsch, habe ich 19.30 Uhr erneuert) festgestellt haben.

> Habt Ihr auch das Gefühl, als würdet Ihr Euch was nehmen, was Euch nicht zusteht?
Na klar. Das vergeht mit der Zeit. Nach dreieinhalb Jahren weiß ich, mir steht es zu. Sage es dir täglich mehrfach. Und dein Gewissen ist irgendwann ruhig. Wowereit!

Liebe Grüße
FönX

Bei riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage oder schlagen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
steppenwolf1

Re: genug zusammengerissen?ie

Beitrag von steppenwolf1 »

hi,

denk nicht, dass einem alles zusteht.
Auch nicht krank zu sein. Oder nur für eine bestimmte Zeit.

Aber danach sollte man schon funktionieren oder zumindest auch vorhaben zu funktionieren, was heisst, wie normaler Steuerzahler zu werden und in die Sozialkassen einzuzahlen, und nicht nur daraus zu nehmen.

Ist alles shitte,ich weiss, bin selbst noch ewig nicht an diesem Ziel. Aber das sollte wohldas ziel sein. Zumindest fände ich dieses Ziel fair anderen gegenüber ....

tut mir leid, wenn ich jmd. ein schlechtes gewissen bereiten sollte, es ist nicht seins sondern meins ...

so long,

s.wölfin
heureka
Beiträge: 9
Registriert: 23. Jul 2008, 10:01

Re: genug zusammengerissen?

Beitrag von heureka »

Hallo Steppenwölfin,

Deinen Standpunkt verstehe ich total gut und teile ihn grundsätzlich auch. Wir sind ein Haufen erwachsener Menschen und wenns funktionieren soll, muss jeder seinen Teil beitragen, finde ich.
Ich habe immer so gedacht und an den Stellen, an denen ich schlapp machte oder Probleme hatte, immer erst mal mir selbst geholfen oder die Ressourcen meiner unmittelbaren Umgebung angegraben.
Die Frage, die sich mir irgendwann kürzlich mal gestellt hat, ist die, wie weit ich damit gehen muss. Wann ist mein Anteil erbracht? Wer legt fest, was genug ist?

Eine richtige Antwort habe ich darauf nicht. Ich weiß nur seit kurzem, dass irgendwann der Moment kommt, in dem einem alles andere egal sein muss. Ich habe vor ein paar Wochen freitags nach der Arbeit, am Ende einer höllischen Woche am Bahnhof gestanden und auf den Zug gewartet. Ich konnte niemandem um mich herum in die Augen sehen, weil ich sofort losgeult hätte (und ich bin normalerweise nicht scheu). Als ich da so stand und in mich reinlauschte, dachte ich: Was muss eigentlich passieren, damit einer springt? Wie fühlt sich das an? Und was ist das, was mich zurückhält?

Ganz ehrlich: Ich hänge sehr am Leben, deshalb kämpfe ich mich da durch. Und ich hänge an meiner Freiheit, also hänge ich in gewisser Weise auch daran, ein erwachsener Mensch sein und meinen Teil am großen Ganzen beitragen zu können. Aber an dem Freitag dachte ich, wenn Du nicht sofort was unternimmst, zerreisst es Dich. Und da ist meiner Meinung nach die Pflicht lange übererfüllt.

Wann ist es denn Deiner Meinung nach genug? Und wo endet Deiner Meinung nach Deine Pflicht gegenüber anderen und beginnt die Pflicht Dir selbst gegenüber? (Ich suche immernoch selbst nach dieser Grenze und bin für jede Idee dankbar
heureka
Beiträge: 9
Registriert: 23. Jul 2008, 10:01

Re: genug zusammengerissen?

Beitrag von heureka »

feuerfisch,

klar, das Rausziehen ist ein Kontrollverlust. Bezogen auf die Umwelt und das äußere Leben. Aber ich empfinde das irgendwie als einen Akt von Gegenseitigkeit. Ich werde auch nicht mehr kontrolliert. Am Anfang bin ich jedesmal in Panik geraten, wenn mich irgendwer anrief, weil ich so viele schlechte Ratschläge erhalten habe und so gar nicht mit ihnen umgehen konnte.

Davon mal abgesehen habe ich das Gefühl, dass die Kontrolle gar nichts selbstloses ist. Die anderen kommen eigentlich ganz gut ohne mich zurecht. Meinem Freund und meiner Familie geht es erheblich besser, seit ich nicht mehr den "Steher" mache, sondern klar sage, dass ich jetzt was unternehme gegen das, was mich seit Jahren zerstört. Was auch immer das ist. Die Menschen, die mich gern haben, sind froh, dass ich statt auf meine Pflichten auf mich selbst schaue.
Und meine Kollegen haben von meinem Pflichtbewusstsein am Ende auch nichts Reeles mehr gehabt. Ich war da, habe aber immer mehr Fehler gemacht, war nicht belastbar. Jetzt haben auch die klare Verhältnisse. Schön ist das nicht, aber ich habe das Gefühl, es gibt keine brauchbare Alternative. Wenn ich wieder rund laufe, stehe ich auch wieder zur Verfügung. Aber das muss warten.

Wenn ich in mich reinhorche, war das Kontrollieren-Wollen eigentlich hauptsächlich die Angst, wenn ich mal einen Moment nicht funktioniere, meinen Teil nicht beitrage, verliere ich den Anschluss ans Rudel. Ich hatte immer das Gefühl, beweisen zu müssen, dass ich mich nicht auf den Schultern der anderen ausruhe, damit sie mir ihrerseits nicht ihre Unterstützung entziehen. Und so habe ich einen Beweis nach dem anderen angetreten, als könne man ein Guthaben auf einem "Guter-Wille-Konto" anlegen, für schlechte Zeiten. Bei mir hats nicht funktioniert...
Klingt irgendwie bitter, wenn ich es so zurücklese. Aber irgendwie trifft es, was mich bewegt. Die Frage, was das Zeichen war, das ich setzen wollte mit diesem Akt der Selbstzerstörung.

Macht das irgendwie Sinn??
Schnarchi
Beiträge: 668
Registriert: 24. Jan 2004, 18:05
Kontaktdaten:

Re: genug zusammengerissen?

Beitrag von Schnarchi »

@Steppenwölfin

>>>Aber danach sollte man schon funktionieren oder zumindest auch vorhaben zu funktionieren, was heisst, wie normaler Steuerzahler zu werden und in die Sozialkassen einzuzahlen, und nicht nur daraus zu nehmen.<<<<

Sowas hat mich nie gejuckt. Es hat mich aber auch in Zeiten, in denen ich recht gut verdiente, nicht die Bohne interessiert, ob es sich vielleicht ein paartausend Leute in der sozialen Hängematte haben gutgehen lassen, ......wenn man das überhaupt so sagen kann.
Mir waren solche Diskussionen von Kollegen immer zuwider, ...denen es obendrein wirklich gut ging.
Die taten/tun mir einfach nur leid. ...Alles haben, und doch nicht zufrieden sein können ist wirklich bemitleidenswert.

Mit der Geburt erlangt man das Recht zu Leben. Ganz egal, was dieses aus einem für'n Schlonz gemacht hat.

Was aus einem wird, das ist zum allergrößten Teil reine Glückssache.

Sätze wie, "das habe ich mir hart erarbeitet", die gehören für mich ins Land der Fabeln, denn wenn man genau hinschaut, gab' es immer Mitmenschen und Begebenheiten, ohne die dieses nie möglich geworden wäre. ...Was nur allzu gern vergessen wird, wenn man selbstverliebt-verächtlich von der Karriereleiter auf andere herunterschaut.

Ich würde mein Restleben jedenfalls nicht mit solchen Gedanken vergiften.
Was soll es einem auch bringen ...?

Wenn ich mir vor Augen halte, in welch zweifelhafte Kanäle jedes Jahr Milliarden gepumpt werden, dann bin ich eher froh um jeden Euro, der dafür nicht mehr zur Verfügung steht.

Schlussendlich bleibt zu bemerken, dass beim Harz4ler eh nix hängen bleibt. Darüber freuen sich Vermieter, Energieversorger, der Einzelhandel, .....Ärzte, Apotheker, und nicht zuletzt der gute Peer, der sich von allem sowieso wieder einen großen Teil zurückeinverleibt.

Schmeiß die Denke über Bord Steppenwölf. Die bringt Dir nix, und bedanken wird sich darob bei Dir auch niemand.

Das Wichtigste in Deinem Leben bist Du. Der Rest kommt erst danach.
Jeder muss sehen, wie er mit/in dem einzigen Leben was man hat, klarkommt.

Könntste anders, wärste anders.

Wenn Du einen großen Teil tust, von dem was geht, dann tust Du allemal genug.

Hab' noch 'nen schönen Tag
feuerfisch
Beiträge: 1118
Registriert: 15. Jan 2005, 01:45
Kontaktdaten:

Re: genug zusammengerissen?

Beitrag von feuerfisch »

Hai Grünic

Sorry das ich nicht mehr geschrieben habe, ich packs leider auch nicht dir jetzt zu antworten.

Aber ich drück dir die Daumen das du alles noch auf die Reihe bekommst!

LG

feuerfisch
Es gibt 1000 Gründe alles beim Alten zu lassen und nur einen einzigen etwas zu ändern - DU HÄLTST ES EINFACH NICHT MEHR AUS!
heureka
Beiträge: 9
Registriert: 23. Jul 2008, 10:01

Re: genug zusammengerissen?

Beitrag von heureka »

Das ist lieb von Dir, feuerfisch. Aber das soll ja hier alles kein Stress sein, alles gut also!

Dir auch viel Auftrieb!
Lieben Gruß

Grünic
Antworten