Brauche ich wirklich Hilfe ?

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Lanima
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Brauche ich wirklich Hilfe ?

Beitrag von Lanima »

Ich möchte kurz meine Geschichte erzählen:

So wie ich heute rückblickend feststelle, muß alles im Januar 2006 mit der niederschmetternden Diagnose bei meiner Mutter „Bauchspeicheldrüsenkrebs“ angefangen haben.
Ein Jahr kämpfte sie und verlor den Kampf im Alter von 59 Jahren.
Während dieses Kampfes stand ich ihr, wann immer es mir möglich war, bei. Schon während dieser Zeit bemerkte ich eine Veränderung an mir, die ich in dieser Situation aber als völlig normal ansah: ich schien einfach nur noch zu funktionieren. Vollzeitjob, pubertierende Tochter, Haus mit Garten, Hobby etc. Mit einigen sprach ich auch darüber und jeder bestätigte mir: „wenn alles vorbei ist, wirst Du sicher eine Auszeit brauchen, um Dich zu erholen“.
Als meine Mutter dann im Januar 2007 starb musste ich als einziges Kind ihr komplettes Haus auflösen, renovieren/lassen, Mieter suchen (war sehr schwer, denn ich bin in diesem Haus groß geworden). Ich hatte zwar immer meinen Partner an meiner Seite, aber der Verlust der Mutter, traf eben nur mich. So konnten mir auch die vielen Gespräche mit ihm nicht über die Trauer hinweg helfen.
Anfang Juli diesen Jahres fuhr ich allein mit meiner Tochter für eine Woche in den Süden.
Schon während der ersten zwei Tage bemerkte ich, dass in meinem Leben etwas gehörig falsch läuft. Arbeiten – kein Problem, wenn ich morgens aus dem Haus gehe, drücke ich den Schalter „Funktion EIN“ und nach Feierabend auf dem Weg nach Hause stellt sich der Schalter allerdings von allein wieder auf „AUS“. Ich bin dann müde und lustlos, teilweise auch sehr gereizt bis aggressiv. Dann setze ich mich an den Küchentisch, trinke ein paar Bier, bis ich die erforderliche „Bettschwere“ habe, um sofort einschlafen zu können. Die einfachsten Alltagsdinge (Wäsche waschen, Schreibkram, Katzen bürsten, Haushalt, eigene Körperpflege ...) fallen mir so schwer, dass ich sie ständig auf den nächsten Tag verschieben muß.
Die SMS, die ich während meines Urlaubs mit meinem Partner geschrieben habe, deuteten darauf hin, dass er sich von mir zurückzieht, denn seine Antworten waren immer sehr sachlich. Ich sprach ihn darauf an. Er schrieb mir, dass er sich in unserer Beziehung sehr einsam fühlt, obwohl der mit uns unter einem Dach lebt. Ich hätte an nichts mehr Interesse und lebe offensichtlich in einer anderen Welt.
Dies brachte bei mir den Stein ins Rollen. Es war ein Gefühl, als ob ich plötzlich aufwache und bemerke, dass in den letzten 2 1/2 Jahren ein anderer Mensch mein Denken und Handeln bestimmt hat.
So vertraute ich mich direkt nach meinem Urlaub der Mutter meines Partners an. Eine Frau mit sehr guter Menschenkenntnis, sehr einfühlsam, jedoch auch sehr ehrlich. Nachdem ich ihr so einige Empfindungen und Tagesabläufe von mir geschildert hatte, sagte sie nur „Du hast Depressionen, da wette ich drauf“. Auf diese Idee war ich überhaupt nicht gekommen. Sicher, was sie so aus ihren eigenen Erfahrungen mit ihrer Depression zu berichten hatte, gleicht in vielen auch meinen Empfindungen. Von jetzt auf gleich habe ich mir dann ein Buch gekauft. Sofort habe ich mit dem Lesen begonnen und musste bereits nach Seite 34 feststellen, vieles was hier geschrieben steht, trifft auf mich zu.
Ständige Müdigkeit, Lustlosigkeit, Angst vor körperlicher Nähe, Gleichgültigkeit im Alltag, Gefühlskälte, körperliche Beschwerden wie Rückenschmerzen, Schluckbeschwerden, Herzrasen u.v.m.

Nun habe ich am kommenden Montag einen Termin bei meinem Hausarzt. Und dies ist ein Problem für mich. Ich weiß überhaupt nicht, was ich ihm sagen soll. In meinem Kopf ist eigentlich nur Chaos – wie man vielleicht auch an meiner Schreibweise bemerken kann.

Aber eines weiß ich genau, das kann so nicht weitergehen, ich will meinen Partner auf keinen Fall verlieren und er mich auch nicht.

Wie habt ihr Euch bei Eurem Arzt geöffnet? Oder brauche ich vielleicht doch gar keine Hilfe?
Ich weiß es nicht
otterchen
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Re: Brauche ich wirklich Hilfe ?

Beitrag von otterchen »

Hallo Lanima,

mach bitte eine Liste mit all dem, was so momentan bei Dir nicht "funktioniert". Beschreib Dein Verhalten und Deine Gefühle und Gedanken stichpunktartig.

Geh bitte mit diesem Zettel (Du kannst natürlich auch Dein Eingangsposting ausdrucken) zum Hausarzt und lass Dich dort bitte nicht mit irgendwelchen Tabletten abspeisen. Bestehe darauf, dass Du zu einem Facharzt gehst (Überweisung zum Psychiater).

Wir sind hier alle keine Ärzte und können keine Diagnosen stellen, aber Dein Zustand hört sich für mich nach Depressionen an. Fest steht auf jeden Fall, dass Du Unterstützung brauchst.
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Lanima
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Re: Brauche ich wirklich Hilfe ?

Beitrag von Lanima »

Danke, Otterchen!

Aufschreiben ...
Manchmal sind die einfachsten Dinge die, auf die man selber nicht kommt.

Bin sehr nervös, man läßt dann ja schon ganz schön tief in sich reingucken.
otterchen
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Re: Brauche ich wirklich Hilfe ?

Beitrag von otterchen »

Hi Lanima,

Du musst ja nicht alles vor dem Hausarzt ausbreiten, aber beim Psych solltest Du schon offen sein. Es geht hier schließlich um DICH.

Übrigens: hier gibt es einen Test zu der Frage, ob man wohl Depressionen hat. Hast Du den schon gemacht?
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Lanima
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Re: Brauche ich wirklich Hilfe ?

Beitrag von Lanima »

Ja, Otterchen, den Test habe ich gemacht.

Ich brauche dringend Hilfe - war das Ergebnis.
Aber, wenn ich ganz ehrlich bin, will ich nur deswegen Hilfe, weil ich nicht möchte, dass meine Beziehung scheitert ...
Aber vielleicht ist auch dieses Empfinden typisch für Depressionen. Habe nämlich gelesen, dass viele die Hilfe ablehnen ...
otterchen
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Re: Brauche ich wirklich Hilfe ?

Beitrag von otterchen »

Nun, wenn dieser Leidensdruck wegen Beziehungslosigkeit nicht vorhanden ist, dann begeben sich wohl viele nicht in Behandlung. Mit Aussitzen kommt man der Depression allerdings nicht bei. Nach vielen Jahren, wenn dann alles immer schlimmer statt besser wird und man das Leben, das man führt, gar nicht mehr will, wird man bitter feststellen, dass man Jahre verschenkt hat.
Eine Therapie kann helfen, das Leben zu führen, dass einen erfüllt.
Allerdings unter gewissen Voraussetzungen: die Bereitschaft mitzuarbeiten, Mut und Offenheit (vor allem sich selbst gegenüber), die Einsicht, dass nur man selbst es schaffen kann (zum Therapeuten sagen "mach mal" funktioniert nämlich nicht), Lernwillen und Akzeptanz.

Vielleicht könnt Ihr beiden das "Abenteuer Selbstfindung" zusammen eingehen? Und vielleicht kann auch die bessere Hälfte ein wenig davon profitieren...
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Pauline-Sophie
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Re: Brauche ich wirklich Hilfe ?

Beitrag von Pauline-Sophie »

Hallo,
möchte nochmal zum Ausgangsposting zurückkommen. Ich hab auch das Problem, dass ich nicht weiß, was ich dem Hausarzt erzählen soll. Ich hab totale Angst davor. Schließlich bin ich ja auch erst 26. Der denkt doch, ich red mir das ein. Und wenn ich das aufschreibe, komm ich mir ja noch blöder vor. Oder soll ich vielleicht doch gleich zu einem Psychologen gehen? Andererseits würd ich auch gerne alle körperlichen Symptome erst abklären lassen. Und außerdem dauert das ja so lange, bis man einen Termin beim Psych. bekommt, oder? Und wenn ich nicht bald jemandem was erzähle, platz ich glaub ich.
Sorry, Lanima, dass ich mich jetzt so in Dein Thema gedrängt hab.
Lanima
Beiträge: 14
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Re: Brauche ich wirklich Hilfe ?

Beitrag von Lanima »

Liebe Pauline!

So wie Otterchen es empfohlen hat, habe ich Stichworte bzw. kurze Sätze aufgeschrieben, die mein Empfinden und meinen Alltag beschreiben.

Diesen Zettel werde ich meinem Arzt am Montag einfach in die Hand drücken.

Ich fühle mich jetzt besser und bin auch erstaunt, wieviel da zusammengekommen ist. Höchste Zeit also, nach Hilfe zu fragen.

Wünsche Dir viel Glück und Erfolg
Lanima
Beiträge: 14
Registriert: 18. Jul 2008, 09:35

Re: Brauche ich wirklich Hilfe ?

Beitrag von Lanima »

Und,

dass man schnell einen Termin bekommt, glaube ich auch nicht. Daher habe ich mir das Buch "Schattendasein" gekauft und verschlinge es im Moment. Für meine Situation gerade genau das Richtige.Vielleicht hilft es Dir ja auch, die Zeit bis zum ersten P.-Termin zu überbrücken?!

Was Dein Arzt von Dir denkt, das mach mal nicht zu Deinem Problem. Er wird dafür bezahlt, um Dir zu helfen, nicht um über Dich zu urteilen. Punkt. Mach Dir darüber bloß nicht auch noch Gedanken. Du hast doch mit Dir selbst schon genug Sorgen...
otterchen
Beiträge: 5118
Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Re: Brauche ich wirklich Hilfe ?

Beitrag von otterchen »

Wunderbar Lanima,

der erste Schritt ist geschafft!
Und wenn Du "Schattendasein" liest, wirst Du Dich auch in einigen Passagen wiederfinden - und vielleicht diese noch zusätzlich in die Liste aufnehmen können? Bzw. Dich bestärkt darin fühlen, dass das, was momentan mit Dir los ist, nicht der Normalzustand ist.

Ja, bis man beim Psychiater einen Termin bekommt, kann es dauern. Ggf. bekommt man schon direkt beim Hausarzt (war bei mir so) eine Therapie verordnet. Bitte Psychiater und Psychologen nicht verwechseln. Näheres dazu wird hier im Forum an anderer Stelle erläutert.

Während man auf die ersten Termine wartet, können verschiedene Dinge helfen:
• das Forum
• andere Foren zum Thema Depression (Manuelas Forum z.B. oder zeitzuleben oder einfach mal googeln)
• die gute alte Telefonseelsorge
• Fachbücher
• örtliche Selbsthilfegruppen
• Diakonie oder andere örtliche, oft kirchliche / soziale Einrichtungen

Natürlich hat Pauline Recht, wenn sie schreibt, dass körperliche Symptome ausgeschlossen werden sollten. Aber - ach! - das wünschen anfangs so viele!
Es gab da so einen schönen Bilderwitz... leider habe ich mir den damals nicht abgespeichert und finde ihn in den Tiefen des www leider nicht wieder.
Er zeigt die Situation Arzt - Patient.

Arzt zum Patienten:
"Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Zunächst die schlechte: Sie haben Depressionen"
Patient ganz niedergeschlagen, traurig.
Arzt zum Patienten:
"Und nun zur guten Nachricht: es ist alles rein körperlich"
und der Patient lacht und jubelt.

Komischerweise neigen viele Menschen dazu, ihr Befinden immer und ausschließlich nur auf das Körperliche zurückführen zu wollen. Dass das von innen, von der Seele, vom eigenen Denken, Fühlen und Handeln abhängt - das wollen viele nicht hören.
Was Körperliches - da spielt viel dieses "ich kann gar nichts dafür" hinein, es ist wie eine Virusinfektion, etwas, das einem einfach "passiert". Da funktioniert die Schilddrüse nicht richtig, muss nur wieder normalisiert werden, ein paar Tabletten einwerfen, schon läuft mein Leben wieder rund.

Dagegen ist die Diagnose Depression immer irgendwie persönlich. Da kommen ganz schnell Bedenken "ist das alles meine Schuld?".
Bitte ganz schnell vergessen!!

Im Laufe einer Therapie lernt man, auch hierauf die richtigen Antworten zu finden. Depression heißt NICHT, dass man verrückt ist oder dass man nicht klar denken kann.

Aber ich greife vor
das wirst Du alles in der Therapie lernen... so Du wirklich eine brauchst.
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Pauline-Sophie
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Re: Brauche ich wirklich Hilfe ?

Beitrag von Pauline-Sophie »

Ja, otterchen, Du bringst es auf den Punkt! Man hätte wohl lieber eine schlimme körperliche Erkrankung, als die Diagnose Depressionen. Ist schon komisch. Aber dass es hier nicht mit ein paar Pillen getan ist, macht mir eben Angst. Dass das nie mehr weggeht. Aber ich hab mittlerweile im Internet gelernt, dass das ja gerade ein Symptom der Depression ist. Trotzdem vermisse ich mein altes normales Leben. Aber wem sag ich das?!

Lanima, wär toll, wenn Du berichten könntest, wie Dein Arztbesuch gelaufen ist. Natürlich nur, wenn Du das willst.
Lanima
Beiträge: 14
Registriert: 18. Jul 2008, 09:35

Re: Brauche ich wirklich Hilfe ?

Beitrag von Lanima »

Einen schönen guten Morgen!

Danke Otterchen! Schön, was und wie Du schreibst! Tut gut!
Ja, finde mich in vielen Passagen des Buches wieder.

Gern werde ich berichten, wie es beim Arzt war. Wird nicht einfach für mich, mich dort zu öffnen, obwohl er mich schon so lange kennt. Aber dank Otterchen habe ich ja meinen Spickzettel dabei.

Sagt mal, habt ihr auch die Erfahrung gemacht, dass Euer "Zustand" sich "nach" der Erkenntnis, dass Ihr wohl wahrscheinlich unter Depressionen leidet, auch verschlimmert? Ich habe ein ziemlich schlechtes Wochenende hinter mir und heute kaum Kraft zu sprechen ..... ??
otterchen
Beiträge: 5118
Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Re: Brauche ich wirklich Hilfe ?

Beitrag von otterchen »

Hallo Lanima,

teils-teils...

zum einen war's ne Erleichterung, da das "Kind" nun einen Namen hat. Ich bin nicht mehr nur "anders", ich bin depressiv. Puh, aufatmen. Mir kann geholfen werden.

Zum anderen kommen durch sowas aber auch Themen hoch, die lange Zeit verdrängt waren, und das kann ein ganz schöner Berg sein. Alte Gefühle kommen wieder hoch und setzen einen schachmatt.

Während der ersten Zeit fühlt man sich in der Therapie wohl wie ein nasser Putzlappen aber so langsam bekommt man Lichtblicke, man lernt dazu, beschäftigt sich mit sich selbst... Ehrlichkeit, Offenheit und Mut (etwas sich selbst einzugestehen und vor dem Therapeuten laut auszusprechen) gehören mit dazu.

Bitte verzage nicht: dieser Weg kann sich lohnen.

Und behalte den Zettel gut... wenn Du ihn Dir nach einer gewissen Zeit mal wieder anschaust, wirst Du merken, wie sehr Du schon von der Stelle gekommen bist. Man nimmt Veränderungen an sich selbst nämlich oft nicht so wahr.

Es wird schwer, aber wenn Du es mit der Depression aufnehmen willst, dann bist Du hier ja in guter Gesellschaft.

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Lanima
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Re: Brauche ich wirklich Hilfe ?

Beitrag von Lanima »

Guten Morgen,

wie versprochen hier nun das, was gestern bei meinem Hausarzt entschieden/besprochen wurde:

Nachdem ich ihm meinen Spickzettel gegeben hatte, er ihn durchgelesen hatte, sagte er "das sieht aus, wie aus einem Lehrbuch abgeschrieben, welche typische Symptome für Depressionen sind." Ich hatte aber noch nix gesagt ... Also war eigentlich alles klar.
Er verschrieb mir Citalopram 20 mg. Ich soll eine halbe Tablette am Abend nehmen, weil er sich nicht sicher ist, ob sie mich müde machen. Eine Überweisung zum Neurologen/Psychiater hat er mir auch gleich ausgestellt und auch schon einen in meiner Nähe genannt, den er selber gut kennt. Und zum Psychotherapeuten soll ich ebenfalls gehen. Dafür habe ich auch gleich von ihm eine Kontaktadresse bekommen.

Alles in allem bin ich mit der Hilfe, die er mir hiermit angeboten hat, sehr zufrieden. Wegen der Tabletten war ich zunächst ein wenig mißtrauisch, aber er sagte, ich könne damit alles machen, d.h. Auto fahren, arbeiten usw. Das macht ja auch Sinn. Will ja keine Medikamente, die mich völlig aus dem Leben hauen und ich nur noch schlafe.
(Obwohl, die Nebenwirkungen ließt man ja besser mal nicht ...) Mit meinem Partner habe ich auch nochmal alles besprochen, was Therapie usw. betrifft. Er hat mir sogar angeboten, mal zum Therapeuten mitzugehen, wenn's hilft.

Ich muss sagen, dass ich guter Dinge bin (habe heute aber auch mal einen guten Tag) und mich sehr unterstützt fühle.
Nun muss ich nur noch mit meiner 14-jährigen Tochter sprechen (sie hatte "Schattendasein" bei mir am Bett entdeckt und nachgefragt, ob ich Depressionen habe), damit sie weiß, was mir mir los ist.
Werde ihr nicht bis ins Detail alles erzählen, aber zumindest im Groben, damit sie die Orientierung nicht verliert. Denn schließlich hatte sie mitbekommen, dass mein Partner kurz davor war, sich von mir zu trennen.

Euch allen einen schönen, positiven Tag
FönX
Beiträge: 3370
Registriert: 2. Jul 2008, 11:37

Re: Brauche ich wirklich Hilfe ?

Beitrag von FönX »

Liebe Lanima,

Glückwunsch! Du hast Schritte unternommen, die für viele unmöglich sind. Und es ist der richtige Weg, den du eingeschlagen hast.

Ich wünsche dir alles Gute!

Liebe Grüße
FönX

Bei riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage oder schlagen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
otterchen
Beiträge: 5118
Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Re: Brauche ich wirklich Hilfe ?

Beitrag von otterchen »

Hallo Lanima,

das liest sich richtig gut!
Und ja, eine 14-jährige sollte man durchaus in sowas einbeziehen können (die genauen Grenzen dessen, was Du mitteilen kannst, wird niemand besser als Du kennen).

Das mit dem Citalopram wundert mich etwas:
Ich hatte bei Therapiestart Mirtazapin bekommen, um gewisse Erregungszustände abzubauen (Herzrasen), dazu aber Citalopram, um andererseits etwas Antrieb zu geben.
Solltest Du also mit der Gabe von Citalopram schlechter schlafen können als bisher, würde ich (als Laie!!!) vielleicht mal versuchen, das Citalopram morgens statt abends zu nehmen. Aber ich lasse mich hier gerne eines besseren belehren, falls ich damit falsch liege!

Bitte beachte, dass das AD zum Teil mehrere Wochen brauchen kann, um seine Wirkung zu entfalten.

Dann bleibt mir noch, Dir für Deine Therapie gutes Gelingen zu wünschen.

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FönX
Beiträge: 3370
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Re: Brauche ich wirklich Hilfe ?

Beitrag von FönX »

Zitat von otterchen
> Bitte beachte, dass das AD zum Teil mehrere Wochen brauchen kann, um seine Wirkung zu entfalten.
Stimmt. Bei mir dauerte es zwei Wochen, bis ich die erste Wirkung spürte.
FönX

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Lanima
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Re: Brauche ich wirklich Hilfe ?

Beitrag von Lanima »

Hallo Ihr Lieben!
Nachdem ihr mir soviele positive Eindrücke mit auf den Weg gegeben hattet, hat es alles nix genützt.
Ein paar Wochen habe ich die Tabletten genommen und das war's.
Heute stehe ich vor den Scherben meiner Beziehung, denn an meinem Zustand hat sich ja nichts verbessert - eher im Gegenteil.
Mein Freund kann nicht mehr und hat vor einer Woche unsere Beziehung (trotz Liebe zu mir und meiner Tochter) aufgegeben.

Ich fühle mich wie gelähmt. So leer. Was mache ich denn ohne ihn? Wofür soll ich mir nun helfen lassen, es nützt uns ja nichts mehr?
Heute Früh habe ich erstmal 2 Citalopram mit 20 mg genommen ... Ich will einfach nur, daß es aufhört.
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