Habe ich Depressionen??

Anonym
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Habe ich Depressionen??

Beitrag von Anonym »

Ich nehme Fluoxetin Wann fangen Depressionen an, wann hören sie auf?
hobbit
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Habe ich Depressionen??

Beitrag von hobbit »

Hi anonym, eine etwas zu allumfassende Frage. Auch ich nehme Fluoxetin; eine spürbare antriebsfördernde Wirkung setzte nach ca. 3 bis 4 Wochen regelmäßiger Einnahme ein (Tagesdosis 20 mg). Fluoxetin hat in erster Linie eine stark antriebsfördernde Wirkung; die Stimmungsaufhellung setzt wenn dann später erst ein und ist nicht so ausgeprägt wie bei originär stimmungsaufhellenden Medikamenten. Gruß hobbit
Anonym
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Beitrag von Anonym »

Danke hobbit für deine Information. Nach meiner Meinung leide ich schon längere Zeit an Depressionen. Ich hab sehr oft nach Ursachen gesucht. Keiner konnte mich verstehen. Mein Arzt verschrieb mir Fluoxetin. Leider verspüre ich kaum eine Besserung. Es geht mir zuviel durch den Kopf. Seit ca. 5 Wochen nehme ich Fluoxetin. Bin seit zwei bis drei Wochen verkühlt. Seit einer Woche hab ich Durchfall. Vielleicht brauch ich Gespräche. Es ist am lezten Freitag etwas "anstrengenden" passiert. Ich betreue eine ältere Frau. Und am Freitag ist sie vom Notarzt geholt worden. Ich hab gedacht sie muß sterben. Und heute soll ich sie wieder betreuen. Das regt mich ziemlich auf. Ich kann nicht schlafen. Mit abschalten hab ich mir schon immer sehr schwer getan. Wieso helfen mir die Fluoxetin nicht so richtig.
Anonym
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Beitrag von Anonym »

Wieso bekomme ich keine Antwort nach so vielen Tagen!!!!!!!
hobbit
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Habe ich Depressionen??

Beitrag von hobbit »

Hallo Anonym, meine Erfahrung mit Flouxetin ist die, dass ich in erster Linie meine Apathie und Antriebsstörung verloren habe, sodass ich mittlerweile in der Lage bin, die eigentlichen Probleme meines Daseins in Angriff zu nehmen. Die Einnahme eines SSRI garantiert eben nicht, dass Du Dich nach einigen Wochen fit und fröhlich fühlst wie ein Fisch im Wasser. Ein Antidepressivum ist keine Glückspille. Die schlimmsten Symptome werden abgemildert, und die Probleme, vor denen Du stehst, reduzieren sich auf ein realistisches Maß. Ich mache begleitend eine Gesprächstherapie, und diese tut mir merklich gut. Ich kann über meine Sorgen reden, mir wird geholfen, meine Verhaltensmuster zu analysieren, ab und zu erhalte ich einen Rat oder Vorschlag. Umsetzen muss ich jedoch selber. Die Diarrhoe-Attacken sind Nebenwirkung des Fluoxetins und klingen nach einigen Wochen weitestgehend ab. Sollte das Fluoxetin keine spürbare Wirkung entfalten, so solltest Du mit Deinem Arzt über einen Medikamentenwechsel reden. Manchmal muss man eben mehrere Antidepressiva austesten, um das passende und wirksamste zu finden. Gruß hobbit
hobbit
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Beitrag von hobbit »

Hallo Anonym, hier ein kleiner Nachtrag: Wenn Du unter Schlafstörungen leidest und Dich über anstrengende Ereignisse derart aufregst, so würde sich eher ein beruhigendes und stimmungsaufhellendes Antidepressivum anbieten. Aber ich bin kein Arzt... Gruß hobbit
Dr. Niedermeier

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Beitrag von Dr. Niedermeier »

Aber fast Hobbit.... gerade die "modernen" SSRI (und dazu gehört Fluoxetin, machen gerne Unruhe und Schlafstörungen. In so fern sollten Sie (Anonym)diese Nebenwirkungen dringend mit Ihrem Arzt besprechen und vieleicht auf ein beruhigenderse Antidepressivum umstellen. Viele Grüsse Dr. Niedermeier
Anonym
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Beitrag von Anonym »

Darf ich hier auch eine Frage stellen? Und um Antwort bitten? Nach 4 Wochen Einnahme von saroten, ca 120 mg/ Tag, hat sich meine helle Sopranstimme verabschiedet, ist rauh und mindestens vier oder fünf Stufen tiefer geworden. Kann das sein? Nein falsche Frage, kann das am Antidepressivum liegen? Oder ist das nur ein Zufall und hat eine ganz andere Ursache? Vielen Dank für eine Antwort - ich brauche meine Stimme...
marc
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Beitrag von marc »

Also ich traue Amitrptyilin alle Nebenwirkungen zu(bin schon als "Gegner" verschrien)...,aber im Ernst , von Veränderungen der Stimme habe ich noch nichts gehört , würde Dir einfach raten , ein "modernes" Antidep auszutesten(wegen der Probs fürs Herz etc.) ,(z.B.:Venlafaxin,Mirtazepin)...,oder bist Du mit der Wirkung zufrieden?Aber wenn Du die Stimme "brauchst",rate ich Dir,"Saroten" gegen etwas Anderes auszutauschen , sonst wirst Du nie wissen , ob es am "Saroten" liegt !
Anonym
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Beitrag von Anonym »

Ich bin über die Wirkstoffe der verschiedenen Antidepressiva nicht gut informiert, das gebe ich gerne zu. Die Nebenwirkungen von saroten habe ich als stark empfunden: Blutdruckabfall, Müdigkeit, Gewichtszunahme, trockene Mund- und Nasenschleimhaut, etc. Aber auch eine schnelle Hilfe! Nach 8 Tagen habe ich dies alles nicht mehr so einschränkend empfunden (Retard am Abend)und ich war auch seelisch nicht mehr völlig am Boden zerstört. Immerhin wollte ich noch eine Woche vorher mit meinem Auto gegen einen Baum fahren... Was spricht gegen Amitryptilin (?)? Langzeitprobleme? ich dachte, als eines der ältesten Antidepressiva sei es sicherlich auch am längsten erforscht. Oder ist das nur der Optimismus der "Arztfrau"? Viele Grüsse und Danke für Deine schnelle Antwort von BB
marc
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Beitrag von marc »

Also ich empfehle Dir den "Saroten" Thread in diesem Forum , und was die Langzeitschäden betr. , so achte besonders auf dein Herz und Deine Blutwerte...,wenn Du schon vorher Herzprobleme hattest , dann solltest Du Dir allerdings schnell ein anderes Medi suchen...,anderenfalls lasse gelegendlich ein Ekg machen und Deine Blutwerte checken...,wenn dann nichts neg. festzustellen ist und Du mit der "Saroten"-Wirkung zufrieden bist , kannst Du es sicher weiternehmen...,es giebt heute aber auch andere Medis mit deutlich weniger "Risiken" , die auch gut wirken...,bei mir hat die pos. "Mirtazapin"-Wirkung auch nach 10Tagen eingesetzt...,und wie willst Du feststellen , ob sich Deine Stimme durch das "Saroten" verändert hat , wenn Du es weiternimmst?
Tina
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Beitrag von Tina »

Hallo, ich hoffe mir kann einer von Euch einen Tipp geben... Ich fühle mich in letzter Zeit echt besch*****. Ich habe das Gefühl, dass mich keiner verstehen kann, mich keiner verstehen will, ich völlig alleingelassen bin. Ich bin nur noch müde. Egal wie spät es ist, ich kann immer schlafen. Ich habe keine Motivation mehr zur Arbeit zu gehen, obwohl sie mir anfangs spass gemacht hat. Ich bin ständig kurz vorm heulen. Meist weiss ich nicht mal warum.... Ich habe einen 6-jährigen Sohn. Er ist echt lieb, aber ich merke immer wieder, wie ich überreagiere und laut werde. Auch anderen Leuten gegenüber werde ich leicht aggressiv. Damals war ich nie so. Ich war imme sehr geduldig. Doch nun verliere ich schnell die Geduld und sehe in allem keinen Sinn mehr. Ich bin einfach nur noch traurig. Vieles hängt bestimmt mit meinen diversen Problemen zusammen (Beziehung, Arbeit, Finanzen...), aber ich denke oft, dass ich mich nur mal zusammennehmen muss. Dann wird das schon wieder. Aber dann kommt wieder der nächste Streit (wegen einer Kleinigkeit) und ich raste total aus. Bekomme einen Heulkrampf, fange an am ganzen Körper zu zittern und kann nicht mehr aufhören. Dann denke ich, dass ich Hilfe brauche. Gesundheitlich äussert sich der Stress auch schon. Ich habe meinen Arzt auch schon gefragt, ob alles psychisch bedingt ist, aber er reagiert gar nicht drauf. Fängt nur wieder davon an, dass ich abnehmen soll, dann geht es mir auch besser... Ich bin total fertig. Nun meine Frage: Kann es sein, dass ich Depressionen habe?? Ich überlege schon länger, eine Therapie zu machen. Ich kann mich nur nicht durchringen. Ich muss das doch auch so schaffen... Ich will nicht, dass ich zur Psychologin gehe und alles ok ist. Das wäre mir zu peinlich. Das ist doch alles noch nicht so schlimm. Oder bin ich wirklich krank?? Was meint Ihr dazu??
ursel
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Beitrag von ursel »

Hallo Tina! Ich finde, so auf die Schnelle läßt sich das nicht so einfach sagen, ob Du eine Depression hast oder nicht. Aber es klingt schon ganz danach. Ich kenne das ständig müdesein auch und aggressive Ausbrüche gegebüber einem nahestehenden Menschen auch. Es gibt Phasen, dann bin ich wegen irgendeiner Kleinigkeit oder irgendeinem Wort von Null auf Hundertachtzig, habe das Gefühl irgendetwas an die Wand werfen zu müssen (tu ich aber nicht), und meine Wortwahl und der Ton ist dem Anderen gegenüber auch nicht angemessen. Auch ich kann es oft nicht verstehen, und leide auch sehr in solchen Phasen. Auch das mit dem traurigsein kenne ich , mit dem weinen müssen, nicht mehr lachen können, sich über nichts, aber auch gar nichts freuen können,ectr..... Deine Angst, zu einem Therapeuten zu gehen, kann ich gut verstehen. Aber eine Depression geht selten von ganz alleine weg. Und wenn sie weg geht, ist die Gefahr viel größer, daß sie wiederkommt. Wenn Du wirklich O.K. bist, dann wird Dir der Therapeut das schon sagen, aber wenn nicht, dann hast Du doch einen entscheidenden Schritt getan. Und warte nicht zu lange. Ich kann nur aus meiner eigenen Erfahrung sagen, daß ich damals überhaupt nicht erfaßt habe, daß ich Hilfe brauchte, und daß es, im Nachhinein betrachtet, schon fünf nach zwölf war. Vielleicht wäre für mich vieles positiver verlaufen, und mir wären einige, unschöne Erfahrungen erspart geblieben, auf die ich liebend gern verzichtet hätte, wenn ich früher eine Möglichkeit des Erkennens und Handelns gehabt hätte. Du hast Dich doch schon mit dem Thema Therapie befaßt, also mußt Du doch einen gewissen Leidensdruck haben, oder zumindest den Wunsch, etwas in Deinem Leben zu ändern. Vom heitern Himmel fällt einem doch nicht ein, zum Therapeuten zu gehen. Also, dann wag es doch. Ich möchte Dir da gerne ganz viel Mut machen. Es wird dadurch sicher manches für Dich einfacher werden. Und Du kannst Dir ja auch einen Therapeuten aussuchen. Wenn Du irgendwelche Fragen hast, dann kannst Du ja hier noch mal schreiben. Ich lese öfters hier. Vielleicht magst Du ja auch schreiben, wenn Du Dich zu irgenetwas entschieden hast. Ich würde es schön finden, noch mal was von Dir zu hören. Tschüß Ursel
Tina
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Beitrag von Tina »

Hallo Ursel, danke für Deine Antwort. Ich habe sie gerade gelesen, und ich erkenne mich in Deinen Beschreibungen wieder. Wenn ich ehrlich bin, sitze ich gerade vor Deiner Antwort und heule wie ein Schlosshund. Endlich einer, der mich versteht und mich nicht für verrückt hält. Danke. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wann ich das letzte mal so richtig ehrlich spass hatte, oder gelacht habe. Aber dieses Gefühl, dass es jemanden gibt, der das selbe empfindet und mich verstehen kann ist mindestens genauso schön. Ich habe öfters versucht mit meinem Mann oder auch mit Freunden zu reden. Ich hatte aber immer das Gefühl, dass sie mich nicht verstehen wollen/können. Meistens hören sie nicht mal zu. Nicht mal mein Mann hat irgendetwas gesagt oder getan, als ich ihm gesagt habe, dass ich zur Therapie will. Ich wünschte, er würde mich unterstützen, aber die einzige Unterstützung (Verständnis, Zuhören) bekomme ich im Internet. Ist schon ziemlich bitter. Nachdem ich den Beitrag geschrieben habe, habe ich mich durchgerungen bei einer Psychotherapeutin anzurufen (da bin ich doch richtig, oder??). Und was war?? Hat Urlaub bis zum 20.08.2001. Ich hoffe, ich finde nochmal den Mut, eine andere Praxis anzurufen. Ist es denn zuviel verlangt, wenn ich da die Unterstützung von meinem Mann erwarte?? Eine Freundin von uns hat sich von Ihrem Freund getrennt. Nun ist er ständig bei sie zu trösten und zu unterstützen. Finde ich ja auch nicht verkehrt. Nur warum merken Männer es nicht, wenn mit der eigenen Frau was nicht stimmt??? Ich sage es ihm doch immer wieder... Sage, dass es mir schlecht geht, dass ich mit meinem Leben total überfordert bin. Ich muss dazu vielleicht erwähnen, dass ich meinen Sohn mit 18 bekommen habe. Ich habe für ihn meine Schule geschmissen, habe heimlich geheiratet, heimlich ein Kind bekommen, mein Abi an einer Abendschule nachgeholt und mache nun eine Ausbildung. Nächstes Jahr bin ich fertig. Nur weiss ich nicht, ob ich es noch durchhalte. Stress mit den Eltern, finanzielle Probleme, und dann die grossen Erwartungen auf Arbeit. Ich habe mein Abi mit 1,7 bestanden. Wenn ich nun mal eine drei schreibe, heisst es gleich: Was war da denn los?? Ich kann einfach nicht mehr. Nie bin ich gut genug. Von allen Seiten höre ich nur, was falsch ist. Dabei bin ich der Meinung, ich habe schon ne Menge erreicht. Warum können die mich nicht einfach alle in Ruhe lassen????? Nun sitze ich hier vor meinem PC und heule und bade im Selbstmitleid. Ich glaube nicht, dass ich mein Leben mit "Zusammenreissen" wieder in den Griff bekomme. Morgen werde ich erneut versuchen einen Termin zu bekommen. Wenn sich mein Leben nicht bald ändert, gehe ich glaube ich kaputt. Und mein Sohn leidet bestimmt auch schon unter meiner launenhaftigkeit. Danke, dass Du mir zugehört hast. Ich hoffe, ich habe nicht zu durcheinander geschrieben und habe Dich nicht zu doll vollgetextet. Tüss, Tina PS.: Werde wohl auch öfters mal reinschauen. Hat mir sehr geholfen, mal alles loszuwerden. Kann Dir gar nicht genug danken.
Andreas
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Beitrag von Andreas »

Hallo tina, :-) Du bist nicht verrückt. Keinesfalls. Glaubst Du nicht ? Schau mal hier: http://www.surfertreff.de/discus/ Viele Grüße Andi
ursel
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Beitrag von ursel »

Hallo Tina! Es ist zwar schon ziemlich spät und ich bin sehr kaputt, aber ein paar Zeilen möchte ich Dir doch noch schreiben. Ich finde es gut, daß Du bei einer Therapeutin angerufen hast. Lass Dich nicht entmutigen, wenn es nicht gleich geklappt hat, versuch es weiter. Du kannst Dich auch an einen niedergelassenen Neurologen/Psychiater wenden. Der kann Dir bestimmt auch weiterhelfen. Das mit dem Erfolgsdruck kenne ich auch. Ich hatte einen ähnlichen Notendurchschnitt wie Du, auch wenn ich kein Abitur gemacht habe. Aber ich hatte immer riesen Schiss, daß ich an den weiterführenden Schulen bzw. Ausbildungen, die ich gemacht habe, nicht mehr diese Leistungen bringen kann. Na, ja, ich habe dann tatsächlich diese Leistung nicht bringen können, und meine Ausbildung nicht beendet. Nicht, weil ich zu doof war, ich war einfach schon zu krank. Mit zusammenreißen ist da nichts. Das geht nicht. Im Gegenteil, es macht alles nur noch schlimmer. Es ist für mich heute oftmals immer noch schwer, zu akzeptieren, daß ich nicht so Leistungsfähig bin wie anderen, daß ich mühe habe, meinen Alltag (ohne Berufstätigkeit) aufrecht zu erhalten. Wenn ich mich mit anderen Menschen vergleiche, dann wird mir immer ganz schlecht, dabei weiß ich genau, daß ich mich mit anderen nicht vergleichen kann/darf. Soviel für heute. Tschüß Ursel
Tina
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Beitrag von Tina »

Hallo Ursel, es ist schon komisch, aber ich habe das Gefühl wir sind uns sehr ähnlich. Ich denke zur Zeit immer wieder daran, meine Ausbildung zu schmeissen. Meine Noten sind zwar sehr gut, ich fühle mich aber trotzdem total überfordert. Schon komisch, alle beneiden mich, weil ich die Klassenbeste bin und ich sehe nur, dass alle ein bedeutend schöneres Leben haben. Was bringen da schon Noten?? Ich mochte so gerne anders sein. Fröhlich, lustig, ausgeglichen, einfach lockerer. So eine von der man sagt: Die ist echt toll, hat immer ein Lächeln auf den Lippen. Statt dessen sitze ich nur rum und grübel. Selbst, wenn ich mal mit meinen "Freunden" los bin, kapsel ich mich nur ab. Dann bekomme ich immer wieder zu hören, ich soll doch mal lachen. Und wenn mir nur mal nicht zum Lachen ist?? Im Gegenteil. Ich könnte heulen, weil ich es nicht verstehe, dass ich nicht gut drauf bin. Gestern habe ich mich mit einem Arbeitskollegen unterhalten. Er meinte, seine Oma ist immer so depressiv und nervt. Ich habe ihm dann gesagt, dass er mal daran denken soll, dass Depressionen zu haben eine Krankheit ist. Er hat das alles abgestritten und wir haben bestimmt zwei Stunden diskutiert. Wären wir nicht auf Arbeit gewesen, wäre ich ausgerastet. Ich wäre fast explodiert. Ich musste mich so zusammenreissen. Ich habe ihm erzählt, dass ich denke, dass auch ich depressiv bin und eine Therapie machen möchte. Er meinte nur ich wäre faul, soll mich mehr bewegen, mal zusammenreissen, bin doch an meiner Situation selber schuld, rede mir alles nur ein, etc. Dann meinte er nur noch, dass Depressionen von den Therapeuten erfunden wurden, um Geld zu scheffeln. Wer an eine Krankheit glaubt, ist selber schuld. Mit einer ordentlichen, geregelten Lebensweise schafft man das auch alleine. Man muss sich nur mal zusammennehmen und an sich arbeiten. Danach war ich alleine in der Abteilung (war auch besser so) und wollte nur noch nach Hause. Ich konnte nicht mehr weiterarbeiten, habe nur dagesessen und gegrübelt und nicht mehr mitbekommen, wie die Zeit verging. Nun ist es sogar schon so weit, dass ich Angst vor der Arbeit habe. Er ist sehr hartnäckig, wenn es um seine Meinung geht. Fängt immer wieder davon an. Und ich fühle mich in die Enge getrieben und habe das Gefühl, ich muss mich die ganze Zeit rechtfertigen. @ Andi: Nein, ich glaube nicht, dass ich verrückt bin. Es kann einen aber schon verrückt machen, wenn man keine Kontrolle mehr über sein Leben hat, und einem alles zu viel wird. Ich habe so viel geschafft. Nun bekomme ich das alles nicht mehr auf die Reihe. Selbst mit zusammennehmen schaffe ich es nicht. Aber es muss doch gehen. Ich will nicht akzeptieren, dass ich es alleine nicht schaffe. Aber ich merke, dass es immer schlimmer wird...
Locutus
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Beitrag von Locutus »

Hallo Tina, dein Arzt ist psychologisch -inkompetent-. Natürlich ist Normalgewicht auch für die Psyche gut, aber du benötigst so schnell wie möglich Hilfe, sonst kommst du irgendwann nicht mehr um Psychopharmaka herum. http://www.hellinger.com oder suche dir in den gelben Seiten Gestalttherapeuten, oder für den Anfang mal einen Psychotherapeuten zum Aussprechen.
ursel
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Beitrag von ursel »

Liebe Tina! Ich war ein paar Tage nicht am Computer, weil meine Mutter überraschenderweise zu Besuch gekommen ist. Sie war zwar nur relativ kurz da (einmal über Nacht), aber sie bringt mich jedesmal doch irgendwie wieder aus dem Gleichgewicht. Depression hat nichts mit faulsein zu tun. Ich habe das auch immer gedacht. Aber wenn man tief im schwarzen Loch sitzt, dann geht wirklich nichts mehr, oder nur sehr wenig, und es ist sehr mühsam, wieder "in die Gänge" zu kommen, und wenigstens das Nötigste zu verrichten. Ja, ich habe zwar zwei Mal eine Ausbildung abgebrochen, und erst die dritte geschafft. Aber die Entscheidung dazu war alles andere als einfach. Ich habe hinterher auch jedesmal lange daran zu knabbern gehabt. Mein ohnehin geringes Selbstwertgefühl hat sehr darunter gelitten, hinzu kam das Gefühl, versagt zu haben, Schuldgefühle ectr.. Ich möchte Dir das nur schreiben, weil es zwei Seiten der Medallie gibt. Während meiner ersten Ausbildung war ich für zwei Mal für mehrere Wochen in der Psychiatrie. Ich mußte und wollte mich während meines zweiten Aufenthaltes entscheiden, ob ich die Ausbildung fortsetzte. Ich habe mich dagegen entschieden, weil ich u.a. einfach nicht stabil genug war. Viele Grüße Deine Ursel
lili
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Beitrag von lili »

Kann mir jemand sagen, ob sich Depressionen u.a. auch als "Herzstolpern" äussern können? Danke
nup
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Habe ich Depressionen??

Beitrag von nup »

Hallo, liebe Lili, ja, können sie, hatte ich auch (im Sinne von Herzjagen), genauso wie Magen-Darm-Störungen und anderes, aber Herz"stolpern" kann natürlich auch andere Ursachen haben, und ist für sich kein Nachweis einer Depression. So viel ich weiß ist Herzjagen recht verbreitet. Lieber Gruß, Nup
nup
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Beitrag von nup »

Hallo, liebe Lili, ach, so, habe ich vergessen: Laß es durch eine ärztliche Untersuchung abklären, das kann zur Beruhigung beitragen. Lieber Gruß nochmal, Nup
chenille
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Beitrag von chenille »

Hallo, ich glaube daß auch ich eine Depression habe, auch wenn ich es nicht wirklich wahrhaben möchte. Ich bin schon seit langer Zeit extrem antriebslos und kriege mein Studium nicht auf die Reihe. Am liebsten hänge ich zu Hause alleine rum und fühle mich schon überfordert bzw. verpflichtet, wenn Freunde etwas mit mir unternehmen wollen. Am Mittwoch hat sich nun auch noch mein Freund von mir getrennt, wodurch ich noch viel fertiger bin. Ich war nicht mehr in der Lage zu arbeiten und hätte mich fast aus meinem Nebenjob herausmanövriert. Ich habe zwar eine zweite Chance bekommen, aber ich weiß, daß ich keinen Antrieb haben werde. Meinem Freund gegenüber war ich jedenfalls total ungerecht, da ich ihn permanent wegen irgendwelcher Kleinigkeiten angeschrien und verletzt habe, so daß er schließlich die letzte Konsequenz gezogen hat. Mir geht es jedenfalls echt sch... und vielleicht kann mir ja einer von Euch einen Tip gehen, wie ich mich verhalten soll, bzw. wieder etwas Freude am Leben erlange. Manchmal denke ich einfach nur, daß ich verrückt bin und sowieso alles keinen Sinn mehr hat. Ich wäre Euch für Eure Meinung dankbar. Lieben Gruß von chenille
hobbit
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Habe ich Depressionen??

Beitrag von hobbit »

Hallo chenille, Antriebsschwäche, Interessenlosigkeit, Schuldgefühle, Freudlosigkeit, Zukunftsangst - alles Symptome, die zumindest auf eine depressive Erkrankung hinweisen. Bin weder Arzt noch Therapeut, sondern spreche (schreibe) aus eigener Erfahrung. Ich kenne diese pessimistisch-düstere Grundstimmung nur zu gut und habe in solchen Episoden Dinge getan bzw. nicht getan, an deren Folgen ich z.T. heute noch laboriere. Auch ich wollte diese Erkrankung lange nicht wahrhaben, und habe in dieser Zeit auch meine Lebenspartnerin verloren. Mein Vorschlag: Gehe zu einem Mediziner Deines Vertrauens und schildere ihm/ihr schonungslos und offen Deine Lebenslage inkl. der erkennbaren Symptome. Ist er/sie kompetent und einfühlsam, wird er/sie die notwendigen Schritte einzuleiten wissen. Scheue Dich nicht, solch professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, das ist kein Versagen oder gar eine persönliche Schwäche! Eine medikamentöse Behandlung kombiniert mit einer Gesprächstherapie hat mich aus dem tiefsten Loch erst einmal herausgeholt. Die Einnahme des Serotonin-Wiederaufnahmehemmers Fluoxetin hat meine Antriebsschwäche drastisch reduziert, ich fühle mich meinen Aufgaben wieder gewachsen und suche quasi nach Aktivität. Diese zurückgewonnene Handlungskompetenz hilft, die eigentlichen Probleme meines Alltags nachhaltig in Angriff zu nehmen. Traue Dich, die Bereitschaft Hilfe in Anspruch zu nehmen, ist der erste und entscheidende Schritt. Zusätzlich solltest Du Dich (u.a. auf diesen vorzüglichen Sites) über Depression und all ihre Begleiterscheinungen informiern. Alles Beste! Gruß aus dem Ruhrgebiet hobbit
lili
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Habe ich Depressionen??

Beitrag von lili »

Hallo, Nup, danke für die Mitteilung. Das Herz wurde bereits gründlich untersucht bei einem Spezialisten und es wurde nichts gefunden. So denkt man, man kann beruhigt sein, nur besteht das "Stolpern" nach wie vor und es löst doch immer wieder Angst aus. Nun wollte ich eben nur Abklärung, ob es auch von Depression kommen kann und wäre dann sozusagen "beruhigter", auch wenn es dann nach wie vor auftritt. Es besteht sehr niedriger Blutdruck und von Zeit zu Zeit am ganzen Körper ein sehr unangenehmes Gefühl,das sich leider sonst nicht genauer definieren lässt. Vielleicht hat jemand ähnliche Symptome, die auf Depression schließen lassen. Danke
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