Gibt es einen zusammenhang zwischen "Sehen" und depressiver Vertimmung?

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neo3380
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Gibt es einen zusammenhang zwischen "Sehen" und depressiver Vertimmung?

Beitrag von neo3380 »

Hallo Zusammen,
habe folgendes Problem:
Ich hatte vor 2-3 Jahren eine mittlere depressive Episode mit Angst gemischt. Diese Symptome sind mit einer medikamentösen Behandlung in Verbindung mit Psychotherapie vollkommen verschwunden. Zur Zeit nehme ich keine Medikamente (seit etwa 1 1/2 JAhre und ich geh einmal im Monat zur Psychotherapie zur prävention.
Nun hatte ich die letzten Monaten einen extremen Leitstungsdruck und fühl mich extrem erschöpft und ganz leicht depressiv.
Was mich in der jetztigen Situation extrem belastet sind komischerweise Sehstörungen!!!
Der Augenarzt sagt dass nicht wirklich ein Problem bei meinen Augen vorliegt! Hab vorallem Probleme mit der Naharbeit beim Lesen und beim lesen am Computer!

Ach ja: und außerdem hab ich leichte vegetative Beschwerden wie Kopfschmerzen und leichte drücken auf der Brust.... und ich bin dauernd müde!

Kennt jemand solche Probleme?

Grüße
Thomas (bin 28 J.)
MorgenSonne
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Re: Gibt es einen zusammenhang zwischen "Sehen" und depressiver Vertimmung?

Beitrag von MorgenSonne »

ich sehe verschwommen. das hängt mit der depression zusammen. habe auch "gesunde" augen
also könnte evtl. möglich sein
flocke
Beiträge: 3603
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Re: Gibt es einen zusammenhang zwischen "Sehen" und depressiver Vertimmung?

Beitrag von flocke »

Mhm, interessant... ich sehe auch schlecht. Hab zwar keinen Führerschein, aber wenn ich z.B. mitfahre, dann kann ich Strassenschilder (auch die großen an Bundestrassen beispielsweise) erst kurz vorm vorbeifahren klar lesen, also nicht verschwommen oder so... Viedeotext geht garnicht, PC nur mit Anstrengung, ebenso bei Büchern, PPT etc.

Das erste mal wurde ich wegen den Augen kurz vorm 18ten untersucht (normaler Sehtest) ironischer Weise für den Führerschein. Die nette Dame meinte, "naja, ich stelle ihnen das mal so aus, aber gehen sie spätestens nächstes Jahr nochmal zum Augenarzt"

Ok, es wurde später. Wärend meines Aufenthalts in der Psychosomatischen Klinik.
Erst bin ich, was riesen Ärger gab, mit Mitpatienten wieder zum Optiker gelatscht. Der meinte "BRILLE"...
Naja, mein Stationsarzt hat mich dann zum örtlichen Augenarzt geschickt.... der meinte, allerdings nach einer Menge Tests "was WOLLEN sie denn nicht sehen?" (Super, wie ernst man genommen wird, wenn man aus der "klapse" kommt! Ausserdem was maßt der sich an?! aber egal)
Das sagte ich meinem Stationsarzt, der meinte gehen sie einfach zu Hause nochmal zum Augenarzt.

Wieder viel später, weit über ein Jahr, wenn nicht sogar zwei.... ging ich hier zu Hause zum Augenarzt und der meinte nach weitaus weniger Tests als damals in NES, mit meinen Augen wäre alles in ordnung, ich solle nur beim Lesen das Buch weiter weg halten damit ich meine Augen mehr trainiere...


Es scheint also physisch wirklich alles ok zu sein (???), aber der bescheuerte Kommentar von dem Augenarzt in NES passt auch nicht, denn soweit ich weiß habe ich keine innere Abneigung gegen Strassenschilder, Wegweiser usw, sie machen mir auch keine Angts, triggern nicht, nichts.... Ganz ehrlich *g*


Flocke
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flocke
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Re: Gibt es einen zusammenhang zwischen "Sehen" und depressiver Vertimmung?

Beitrag von flocke »

Ach ja, es hilft ein wenig die Augen zusammen zu kneifen....

Wärend einer starken Depriphase, als ich wirklich nicht mehr auf die Reihe bekommen habe, habe ich alles irgendwie neblig gesehen, grau.... Das machte mir ziemlich Angst damals (dachte "jetzt bin ich wirklich verrückt")... Meine Thera sagte, das kann durch eine Depri kommen, also dass man anders sieht...

Mag ja sein, aber ich sehe auch verschwommen, unschafr etc, wenn es mir gut geht....


Flocke
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12345
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Re: Gibt es einen zusammenhang zwischen "Sehen" und depressiver Vertimmung?

Beitrag von 12345 »

Lieber Thomas, ich sitze sehr viel am Pc und ich bekomme auch manchmal Kopfschmerzen wenn ich es zu lange mache.
Da ich selbst mal einenTrickfilmkurs für Kinder angeboten habe und auch den gesunden Umgang mit dem Computer vermitteln wollte bin ich zu einem Heilpraktiker und Sehtrainer gegangen und habe mir Übungen für die Augen zeigen lassen.

Es ist so dass Du beim Sehen in die Nähe, insbesondere beim Sehen auf den Computer die Augen fixierst. Das bedeutet Anspannung.
Die Pupille wird starr, eng, es kann sogar sein man blinzelt weniger(das Auge wird trockener).

Diese Anspannung kann z.B. auch zu Kopfschmerzen führen.

Wenn du lange am Computer arbeitest ist es wichtig dass Du immer mal wieder (so nach 1h) kurze Pause machst und den Blick in die Weite schweifen lässt, das entspannt die Augen.

Du kannst die Augen auch rundum rollen, da kommen sie auch wieder aus der Starre.

Und es gib eine Übung die sehr gut tut: Du reibst deine Hände sehr schnell gegeneinander bis sie heiss sind und legst sie dannn sachte auf deine geschlossenen Augen, Wangenknochen und Augenbrauen (hochkannt), die Wärme entspannt auch sofort.

Dies kannst du zur Entlastung deiner Augen tun unabhängig davon ob das schlechte Sehen mit der Deppression zusammenhängt.

Folgendes habe ich ausserdem gelesen:

"Wilhelm Reich hat in mühsamer Arbeit gezeigt, daß Emotionen - Lebensenergie die Durch den Körpr fließt - die Wahrnehming beeinflussen. Wenn die Lebensenergie unterdrückt wird, wird das okulare Segment eingefroren und die Wahrnehmung des Auges ist verzerrt oder ganz abgetötet. Die Reichianer, die ihre Doktorarbeiten durch dicke Brillengläser schrieben, fühlten sich veranlasst zu fregen, ob Kurzsichtigen eine gemeinsame Persönlichkeitsstruktur eigen ist.
Das war kaum zu übersehen. Sie entsddeckten, daß viel Kurzsichtige nachts unter der Bettdecke lesen, die Lieblinge ihrer Lehrer sind und ausgezeichnete Leistungen erbringen. Kurzsichtige unterdrücken ihre Spontanität und verstecken ihre Angst. Sie offenbaren selten ihren Humor. Im Gegensatz dazu ergehen Weitsichtige sich in Trotzanfällen. Der Kurzsichtige wird vorsichtig nachdenken und seinen Kummer einer längeren Analyse unterziehen.
... Dr. G.W. van Alphen entdeckte, daß der Zwang, Hausaufgaben machen zu müssen, in den höheren Zentren der Geist-Körper-Struktur Druck erzeugt. Das Gehirn sendet die Botschaft über seinen Erschöpfungszustand an das autonome Nervensystem, wobei die rechte Gehirnhälfte, aus der die Antwort zur Entspannung kommen würde, nicht angesprochen wird. Der Reflex des autonomen Nervensystems entläßt mechanische Streßstrukturen in das innere des Auges. Somit ist es sehr wohl möglich, daß, wenn Kinder über ihren hausaufgaben schwitzen, der Regenerierungsprozeß des Auges verhindert wird. das erzeugt eine chronische Weit- oder Kurzsichtigkeit.
...

aus Janet Goodrich: Spielend besser sehen für Kinder

LG Saida
„Es kommt im Leben auf Kleinigkeiten an.“

Johann Heinrich Pestalozzi (1746–1827), Schweizer Pädagoge
912318798
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Re: Gibt es einen zusammenhang zwischen "Sehen" und depressiver Vertimmung?

Beitrag von 912318798 »

Grüß Euch!

Ich darf dankbar erzählen, dass ich mit hervorragenden Augen beschenkt bin.

In schlechten Zeiten jedoch verschwimmt mir die Welt vor Augen,
alles ist in grauen Flor gehüllt
und das Fokussieren fällt mir schwer.

Es kommt vom Weinen.
Es baut sich während dieser emotionalen Extremleistung
in meinem Kopf ein enormer Druck auf,
ich habe das Gefühl, als träten mir die Augen aus den Höhlen
und mein Kopf würde explodieren.

Die Nachwirkungen dieser entsetzlichen Weinkrämpfe
manifestieren sich in diesen Unschärfen und Tunnelblick-Effekten.
Auch Kopfschmerzen gehen nicht selten damit einher.

Die Beschwerden können Tage dauern,
das weiß ich jedoch nicht so genau,
denn die Abstände zwischen den Attacken sind dann immer recht kurz...


Vielleicht ist's bei Euch auch so?

Jojo
912318798
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Re: Gibt es einen zusammenhang zwischen "Sehen" und depressiver Vertimmung?

Beitrag von 912318798 »

Ach ja, ich vergaß:
Thomas!
Ich will hier keine Laien-Diagnose stellen,
aber was Du schilderst,
erinnert mich an die Ankunft eines Burn-Out - Hammers!

Sei vorsichtig!

Liebe Grüße

Jojo
neo3380
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Re: Gibt es einen zusammenhang zwischen "Sehen" und depressiver Vertimmung?

Beitrag von neo3380 »

Hallo Zusammen,
erst einmal vielen herzlichen Dank für die vielen Antworten Danke Danke

Das mit den Augenübungen werd ich mal versuchen. Ich hab auch das Gefühl, dass ich manchmal einen Tunnelblick vor lauter Anspannug habe. Steh wie oben beschrieben grad zielmlich unter Druck und Stress (sowohl postitv als auch negativ).
Diese Situation wird sich aber bald ändern. In zwei Wochen ist erst mal der größte Druck vorbei und ich hab 4 Wochen Urlaub.
Ich hoff mich in der Zeit erholen zu können und wieder neue Kraft zu sammeln. In 3 Monaten ist dann erst einmal vollkommen der Stress vorbei und ich hab erst mal 9 Monate ruhe. (ich hab auch erkannt und das Gefühl, kurz vor einem vollkommenen Burnout zu stehen ;-( )

Wenn ich so schlecht sehe, hab ich das Gefühl nicht richtig fokussieren zu können und außerdem finde ich dass mein Kontrastsehen extrem schlecht ist...! Ganz komisch. ja und ich bin dann bei schönem Wetter total geblendet von der Sonne.

Über weitere Anregungen würde ich mich sehr freuen!

Grüße
Thomas
dore
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Re: Gibt es einen zusammenhang zwischen "Sehen" und depressiver Vertimmung?

Beitrag von dore »

Hallo,

ich habe auch oft sehstörungen, dass plötzlich etwas ganz verschwommen ist oder unscharf, manchmal auch etwas schwindlig. Das kann von der Depri kommen, kann man auch nachlesen.

Diesen Druck auf der Brust habe ich auch oft, und diese Erschöpfung und krasse Müdigkeit. Alles kann von der Depri kommen, leider. Es nimmt den ganzen Menschen mit, nicht nur seine Seele.

Ciao!



Drei Dinge helfen, die Mühseligkeiten des Lebens zu tragen: Die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen.

-Immanuel Kant-
Wander
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Re: Gibt es einen zusammenhang zwischen "Sehen" und depressiver Vertimmung?

Beitrag von Wander »

Hallo Thomas, beginnende Altersweitsichtigkeit, die ja irgendwann ab dem Alter von Anfang 40 mit den von dir beschriebenen Symptomen beginnt, kann es das eventuell auch sein?

Bei allen, die ADs nehmen, kann die dämpfende Wirkung der ADs womöglich auch in allen möglichen Sinneseindrücken verzögern. So dachte ich damals, ich werde schwerhörig, weil ich oft "verschwommen", also undeutlich hörte. Der Hörtest war aber einwandfrei und der Arzt meinte, das komme von dem AD. Ist auch jetzt weg. AD und "Schwerhörigkeit".

Thomas, aber auch für mich liest sich in deinem Bericht eine burn-out-Nähe. Sei vorsichtig!

Liebe Grüße! Düne
Schnarchi
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Re: Gibt es einen zusammenhang zwischen "Sehen" und depressiver Vertimmung?

Beitrag von Schnarchi »

Moin Thomas

Jo, Probleme middem Gucken hatte ich auch oft.
Hatte das Anfangs immer als Schwindel eingeordnet. Weil sich aber eigentlich nix drehte, hab' ich dann mal genau "hingeschaut".

Bei mir war's eindeutig so, dass der Kopp einfach dem Auge nicht mehr folgen konnte . Das Betrachtete erschien sozusagen immer erst Sekundenbruchteile später auf'm Schirm, was mich auch nicht wundert, wenn's Hirn schon auf 150% läuft. Da bleibt wohl nicht mehr allzuviel Kapazität übrig.

War einfach nur die Depression, denn Pillens hab' ich nie genommen.

Ich wünsch' Dir so schnell als möglich wieder den perfekten Durchblick
neo3380
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Re: Gibt es einen zusammenhang zwischen "Sehen" und depressiver Vertimmung?

Beitrag von neo3380 »

hört sich alles sehr nachvollziehbar an. Dann werd ich mal versuchen mich nicht in das "schlechte Sehen" hineinzusteigern!

Muss, wie in einem vorherigen Artikeln geschrieben, noch 2 Wochen durchhalten. Nutze momentan meine Freizeit so weit es geht um mich zu entspannen und das zu machen was ich gern tu. (Sport, Kochen, Freundin knutschen usw.)

Auf alle Fälle mal vielen vielen Dank für die Antworten. Find es echt gut dass es solche Foren gibt und damit den Betroffenen die Möglichkeit gibt sich über ihre KRankheit auszutauschen...!

Grüße
Thomas
Schnarchi
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Re: Gibt es einen zusammenhang zwischen "Sehen" und depressiver Vertimmung?

Beitrag von Schnarchi »

Hi Thomas

>>>Dann werd ich mal versuchen mich nicht in das "schlechte Sehen" hineinzusteigern!<<<
Nee, das mach' auch man nich. Man könnte auch sagen "mach' Dich nicht verrückt"

Hört sich vielleicht bekloppt an, aber erlaube Dir die Erschöpfung. Schieb' das nicht zu sehr in die Bedrohungsecke. Hab' Verständnis dafür.
So zügelt man am besten die Angst.
Klopp Dir aufe Schulter, und sach Dir sowas wie, "die zwei Wochen ziehen wir beide auch noch durch".

Gegen 'ne Depression lässt sich nicht gut kämpfen, denn man ist es selbst.

Alles Gute
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