Wie komme ich zu einer stationren Klinik-Behandlung? (und meine Seele befreit...)

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ismile4you
Beiträge: 99
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Wie komme ich zu einer stationren Klinik-Behandlung? (und meine Seele befreit...)

Beitrag von ismile4you »

Wer kann mir Tips geben, wie ich am geschicktesten vorgehe, um einen stationären Klinikaufenthalt zu bekommen? Jemand sagte mir, es reiche, mich um einen freien Platz direkt zu kümmern und dann eben vom Haus- oder Fachartzt eine Überweisung zu verlangen. Außerdem hätte ich gerne die Kontaktadressen von der Klinik in München, der Klinik in Haar oder wenn jemand eine gute Klinik mit Depressionsstation an der Ost- oder der Nordsee kennt? Wenn schon 6-10 Wochen weg von vertrauter Umgebung, dann soll dies in schöner Natur sein. Kann mir nämlich aufgrund meiner persönlichen Situation keine Urlaubsreise leisten. Und ich glaube, das täte mir gut. Abstand, Distanz von zu Hause, vom Alltag, um besser über mich und mein Leben nachdenken zu können aus der Ferne... Ich habe das Gefühl, es nicht mehr aushalten zu können. Im Moment geht es mir dank der Medikamente etwas besser, aber immer noch instabil. Fange an, zu resignieren. Vergangenheit zum Teil aufgearbeitet, aber noch nicht ganz und wo soll's in der Zukunft hin? Fühle mich heute wieder frustriert, in mich versunken, in mir selbst verloren... Bin "hibbelig", will am liebsten "sofort losrennen", stattdessen wie gelähmt... Ein Gefühl, am liebsten würde ich den Kopf gegen die Wand knallen, damit dieser endlich frei wird und es endlich aufhört. Ich habe es satt, vom Therapeuten zu hören, er habe keine Kapazitäten frei, nehme nur noch Privatpatienten, sei auf ein halbes Jahr komplett ausgebucht, werde von Pontius zu Pilatus geschickt. Fühle mich nicht ernst genommen, nicht angenommen. Oder liegt es an mir? Habe ich meine Situation nicht stichhaltig genug erläutert, konnten die Ärtzte, bei denen ich bisher war, überhaupt wissen, wie es mit mir steht? War ich überhaupt wirklich ehrlich zu Ihnen? Das schon. Aber ich habe wohl nicht auf die Wesentlichen Merkmale hingewiesen. Mich mal wieder nicht durchsetzen können. Nach jedem Artztbesuch diese tiefe, innere Wut, diese Verzweiflung, Hilflosigkeit, das Gekränktsein, die Weinkrämpfe (wenn überhaupt), das zu Hause verkriechen, die Probleme bei der Arbeit (kurz vor der Abmahnung). Die Bekannten sind selbst hilflos, sprachlos, können mir keine große Hilfe sein, da Sie selbst gar nichts im Grunde wissen über diese Krankheit. Die Wenigsten. Und die meisten scheuen sich, fragen zu stellen. Verurteilen ist bequemer. Ach, ja. Ich muß aufhören, anzuklagen. Ich wußte es ja jahrelang auch nicht besser. Drum bin ich jetzt umso ungeduldiger. Vielzu viele Jahre sind schon verstrichen. Es muß voran gehen. Ich bin schon 32. Eine Frau. Mein Leben ist so chaotisch bisher verlaufen. Ich will vielleicht doch noch Familie, Kinder. Traue mir endlich die Verantwortung zu. Aber zuerst muß ich mich und die Depressionen in den Griff bekommen. Vorher hat keine Beziehung eine Chance und keine Ehe und das werde ich meinen "fiktiven" Kindern nicht antun. Wer kann meine Verzweiflung verstehen, meine Ungeduld, dieses schwarze Gespenst endlich los zu werden?
heidi
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von heidi »

Hallo Ismile4you, an die Adressen von entsprechenden Krankenhäusern kannst Du auch über das Internet kommen. Die Poliklinik in München hat mit Sicherheit eine entsprechende Abteilung. Bezirkskrankenhaus in Bayreuth wäre für Dich vielleicht auch eine Möglichkeit. Ich lebe zwar in Norddeutschland, es ist aber äußerst schwierig, ein Krankenhaus speziell eine Psychiatrie zu empfehlen. Wie Du dort einen Platz bekommen kannst? Einmal habe ich es so gemacht, daß ich einfach hingefahren bin (am Wochenende),mit dem diensttuenden Arzt gesprochen habe, der mir dann dringend dazu geraten hat zu kommen. Die Einweisung von meinem Nervenarzt war dann kein Problem mehr. Ich kenne das auch, daß man einfach nicht ernst genommen wird. Es kann fatal sein, aber wahrscheinlich liegt das wirklich an einem selbst, zumindest zum Teil. Man muß den Ärzten wohl sehr drastisch sagen, wie man sich fühlt, was man denkt und sich wünscht (Suizidalität?). Ich würde nicht so sehr weit weg von zu Hause gehen. Ein Aufenthalt in der Psychiatrie ist definitiv kein Urlaub!!! Gehe bitte nicht ins Krankenhaus mit der Idee, Dich dort "erholen" zu wollen. Erst einmal ist es ganz schön schwierig, sich dort überhaupt einzuleben, sich anzupassen und zurecht zu finden. Das Angenehme: Man hat immer Gesprächspartner, nicht nur die Mitpatienten, mit denen man sich austauschen kann, sondern eben auch Arzt und/oder Therapeuten, auch mit dem Pflegepersonal kann man im Notfall reden. Außerdem, Therapie, ganz besonders stationäre, kann Schwerstarbeit sein. Ich will Dich wirklich nicht entmutigen. Wenn man soweit ist, daß man freiwillig ins Krankenhaus möchte, geht es einem schon extrem schlecht. Deine Ungeduld kann ich nur zu gut verstehen. Laß bitte wieder von Dir hören. Es interessiert mich sehr, ob und wie und wo Du Erfolg hast. Alles Gute Heidi
heike
Beiträge: 213
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von heike »

liebe Ismile4you, ich kann dir nur aus eigener Erfahrung sagen das ich nicht so weit weg gehen würde von zu hause. Und wie Heidi schon sagte mit Urlaub ist die Psychiatrie nicht zu vergleichen. Ich habe sechs Wochen auf einen Platz gewartet, war auch sehr ungeduldig wollte Abstand von allem. Der Anfang in der Klinik war alles andere als leicht, 24 Stunden mit 18 Mitpatienten auf einer Station. Der Vorteil war das man immer jemanden zum reden hatte, was mir aber nach ein paar Wochen mächtig auf die Nerven ging da ich in der KLinik keine Rückzugsmöglichkeit hatte.Ich mußte mich 5 Mal am TAg bei der Pflege melden um zu sagen wie es mir geht ob ich reden wollte oder nicht. Ich war froh das ich nur 50 Kilometer von zu hause weg war, so durfte ich am Wochenende raus aus der Klinik für zwei TAge nach hause. Ich denke wenn du ehrlich mit deinem Arzt sprichst wie schlecht es dir geht düfte es kein Problem sein einen Platz in einer Klinik zu bekommen. Dir alles Gute von Heike
anna
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Wie komme ich zu einer stationren Klinik-Behandlung? (und meine Seele befreit...)

Beitrag von anna »

Ismile4you, adressen von kliniken findest du auf der hauptseite des kompetenznetzes unter "kliniken" anna
Christine Steiche
Beiträge: 14
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von Christine Steiche »

Hallo Ismile4you, ich denke, Du willst sicher nicht in eine psychiatrische Station eines Krankenhauses. So akut klingst Du jedenfalls nicht. Die meisten psychotherapeutischen Kliniken nehmen auch Akutpatienten auf, das heißt, Du bekommst eine Klinikeinweisung von Deinem Neurologen oder Hausarzt und meldest Dich damit in der Klinik. Eventuell mußt Du Dir die Kostenübernahme noch von Deiner Krankenkasse bestätigen lassen. Ich war auf diese Weise 1999 in der ADULA-Klinik in Oberstdorf, das ist eine 12-Schritte-Klinik und die findest Du auch auf den Klinikseite. Ansonsten kannst Du auch eine Reha-Kur beantragen, aber das dauert etwas länger. Falls Du noch andere Fragen an mich hast, ich bin da. Liebe Grüsse Sissi
Christine Steiche
Beiträge: 14
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von Christine Steiche »

Hallo Ismile4you, ich denke, Du willst sicher nicht in eine psychiatrische Station eines Krankenhauses. So akut klingst Du jedenfalls nicht. Die meisten psychotherapeutischen Kliniken nehmen auch Akutpatienten auf, das heißt, Du bekommst eine Klinikeinweisung von Deinem Neurologen oder Hausarzt und meldest Dich damit in der Klinik. Eventuell mußt Du Dir die Kostenübernahme noch von Deiner Krankenkasse bestätigen lassen. Ich war auf diese Weise 1999 in der ADULA-Klinik in Oberstdorf, das ist eine 12-Schritte-Klinik und die findest Du auch auf den Klinikseite. Ansonsten kannst Du auch eine Reha-Kur beantragen, aber das dauert etwas länger. Falls Du noch andere Fragen an mich hast, ich bin da. Liebe Grüsse Sissi
sara
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Beitrag von sara »

Liebe Sissy. Ich möchte auch in eine 12-Schritte-Klinik gehen,wenns geht in die Hochgrat(Tochterklinik ist Adula) Wie lange warst Du da,und wie bist Du dorthin gekommen?Reicht es dies in einem Schreiben an die Bfa zu erklären?ich hab nämlich gehört,daß man nur in die Klinik kommt,die die Bfa einem aussucht. Wie lange ist die Wartezeit? Was hat sich seither bei Dir verändert?Bist Du noch in einer 12-Schritte Gruppe? Danke für Deine Antwort Sara
Christine Steiche
Beiträge: 14
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Beitrag von Christine Steiche »

Liebe Sara, also ich war nicht über die BfA in der Klinik, sondern über eine Krankenhauseinweisung, das heißt. die Krankenkasse hat das bezahlt. Es ist sicher am besten, Du rufst in der Klinik, die Du dir ausgesucht hast, mal an und lässt Dir Deine Fragen direkt beantworten. So habe ich es damals nämlich auch gemacht. Ich bin eigentlich ganz unbelastet dahin gekommen. Ich hatte es im Fernsehen gesehen und dann auch dort angerufen. Es war nachdem mein Mann gestorben war und ich bin eigentlich von zu Hause ausgrissen. Aber damals stand ich sicher noch unter einem Schock. Ich war dann 9 Wochen dort. Aber die Depression, die kam eigenlich erst ein Jahr später und auch mein Aufenthalt dort konnte mich niocht von meinen Schuldgefühlen befreien. Aber die Klinik fand ich schon gut, da sehr gut auf die verschiedenen Problematiken eingegangen wurde. Ich war dann noch mal in einer Klinik von der BfA. Da sage ich immert Wald-und Wiesen-Klinik, denn alle bekommen sozusagen die geleiche Behandlung und für viele Probleme, wie z. B. meinen Tinnitus gab es nicht mal eine Plattform zu darüber reden. Vielleicht hilft es Dir weiter. Liebe Grüße Sissi
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