Ratlos

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Annele
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Ratlos

Beitrag von Annele »

Hallo,

ich weiss einfach nicht, wie ich mich entscheiden soll bzw. was das Richtige für mich und meine Familie ist.

Seit April diesen Jahres bin ich in Behandlung bei einer Psychiaterin, ihre Diagnose lautete Major Depression. Sie verschrieb mir 10 mg Fluoxetin und bestellte mich im Juni wieder zu ihr. Die erste Zeit ging es mir ...nach anfänglichen Nebenwirkungen... besser, ich ging nicht mehr so schnell in die "Luft" auch meine Gedanken mir etwas anzutun gingen etwas zurück.Seit Anfang Juni aber ging meine Stimmung wieder bergab, ich konnte mich zu nichts aufraffen, denke jeder hält mich für eine schlechte Mutter (habe ein 6 Monate altes Baby und eine 6 jährige Tochter) und hing wieder in meinen Grübeleien fest, wollte nur noch schlafen. Mitte Juni hatte ich wieder meinen Termin bei ihr und schilderte meine große Antiebs-und Hoffnungslosigkeit. Sie verschrieb mir zusätzlich zu dem Fluoxetin 2mg Solvex und riet mir in eine Klinik zu gehen, die Wahl in welche lies sie mir offen. Hier in meinem Wohnort gibt es eine Tagesklinik, wo ich von 8 - 16 Uhr hin könnte von Mo-Fr. Dann gebe es noch eine stationäre Psychiatrie ein paar Kilometer von hier oder ich könne in eine Reha, welche aber dann weiter weg wäre. Nur, ich habe eine kleine Tochter und meine Große wird dieses Jahr eingeschult...mein Mann wäre sicherlich überfordert, wenn ich richtig für mind. 4 Wochen stationär weg wäre....nur besser geht es mir mit meinen Medikamenten nicht. Ich bin weiterhin sehr Hoffnungslos, Müde....ich denke, es wird nie besser werden. In einer Tagesklinik glaube ich nicht, dass man dort gut betreut wird...sicher, man bekommt strukturierte Stunden, man macht Handarbeit bzw. bastelt etc. und vielleicht zweimal die Woche eine Gruppensitzung, bringt soetwas wirklich was? Ich weiss es nicht....oder soll meine Ärztin erstmal die Dosis meiner Medikament bzw. den Wirkstoff überdenken?
Mein Mann weiss auch keinen Rat, er sagt immer, ich kann nicht in Dich hineinschauen, wie schlimm es wirklich für Dich ist...aber natürlich würden wir Dich sehr vermissen, wenn Du in eine Klinik müsstest .Am liebsten will ich mich zusammenreissen und denken...hey die Kinder gehen vor, stell Dich nicht so an, aber es klappt einfach nicht, ich gebe mein Bestes, versorge sie so gut wie ich kann....nur was...wenn es noch schlimmer wird mit meinem Zustand?
Habt ihr einen Rat für mich? Ich wäre sehr dankbar.

Liebe Grüße
Annele
flocke
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Re: Ratlos

Beitrag von flocke »

Hallo,

nun, eine Tagesklinik unterscheidet sich von einem "Normalen" stationären Aufenthalt nur in so fern, dass man eben nur über Tag da ist. Stationär hats du nicht 24 Stunden lang Einzeltherapie, sondern auch Ergo, Sport, Gruppentherapien etc. UND viel Zeit in der nichts passiert, in der du zwar mit anderen Patienten zusammen bist und auch zu den Pflegern kannst, aber keine Therapie läuft.

Ich habe die Erfahrung gemacht dass das Therapieprogramm in einer Pschosomatischen Klinik das straffste ist und man viele Therapien (aber eben auch anderes) pro Tag hat.

Jenachdem für was du dich entscheidest, es gibt Hilfen vom Jugendamt in Form von Familienhilfe. Da deine Kinder noch sehr klein sind, wäre es also so, dass mehrere Stunden jemand deine Kinder betreuen würde.

Das ist jetzt meine persönliche Meinung: Ich an deiner Stelle würde wohl in die Tagesklinik gehen, so würdest du nicht vollkommen aus deinem Umfeld gerissen (denn dahin zurückzukehren ist nach einem stationären AUfenthalt sehr schwer )
Du solltest mit dem Jugendamt in Kontakt treten, die Situation schildern und dich beraten lassen. Durch eine Familienhilfe, wären deine Kinder für die Zeit die du in der Klinik bist betreut. Besonders für deine ältere Tochter finde ich wäre es wichtig, dass du immer noch präsent bist, immerhin gibt es jetzt große Veränderungen in ihrem Leben (Schulbeginn).

Ich denke auch für dich wäre das gut.

Und wie gesagt, das Programm in einer Tagesklinik ist identisch mit dem einer stationären Therapie.


Kann es eigentlich vielleicht auch eine postnatale Depression sein? Immerhin ist sie ja recht Zeitnah mit der Geburt deines zweiten Kindes aufgetreten....
Es gibt Kliniken, die sich darauf spezialisiert haben....

Flocke
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
Liber
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Re: Ratlos

Beitrag von Liber »

Hallo Annele,

ich hatte auch den Gedanken an eine postnatale Depression.

Ich hatte das nach der Geburt meines ersten Kindes auch, fühlte mich hoffnungslos überfordert (dazu kam, dass mein Kind ein Schreibaby war) und hatte die schlimmsten Gedanken.

Es wurde damals nicht diagnostiziert, im Nachhinein ist mir aber klar, dass es eine depressive Episode war.

Damals hätte es mir schon mal sehr geholfen, wenn ich offen über all meine Schuld- und Versagensgefühle hätte reden können. Aber das ging irgendwie nicht, ich hatte das Gefühl, in meiner Umgebung seien nur glückliche Mütter und das machte alles nur noch schlimmer ....

In vielen Städten gibt es heute Mütterzentren und Familienberatungsstellen. Wie wäre es, wenn du dich dort mal hinwendest? Allein schon auf Verständnis zu stoßen, kann ungeheuer entlastend sein.


Was die Medikation betrifft: das Fluoxetin ist sehr niedrig dosiert, vielleicht reicht es nicht?


Zur Therapie: käme zunächst auch eine ambulante Einzel-Therapie für dich in Frage?


Liebe Grüße und alles Gute!

Brittka
flower76
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Re: Ratlos

Beitrag von flower76 »

Liebe Annele,

ich kann deine Sorgen gut verstehen. Ich selbst habe auch eiinen sohn, und als es mir damals so richtig schlecht ging, hatte ich auch ständig ein schlechtes Gewissen, eine schlechte Mutter zu sein.
Wenn ich dir jetzt schreibe, daß du versuchen sollst die Depression als Krankheit zu sehen, wir dir das sicher nicht weiter helfen, denn das schlechte Gewissen macht man sich ja trotzdem.
Ich weiß nicht, was bei dir der auslöser für deine Depression war, aber oft hilft auch zu den Medikamenten noch eine Therapie zu machen.
Auch ist es sicher eine Idee, die Medikation ja viell zu erhöhen, was aber nat nur dein Arzt entscheiden kann, aber bis jetzt sind deine Medikamente ja noch sehr niedrig dosiert.
Ich nehme zum Beispiel auch Solvex bzw Edronax, aber 6 mg, und das hilft mir sehr gut für mehr antrieb. In meiner schlimmsten Phase hatte ich nicht mal den Antrieb zum Zähne putzen. Mein Arzt hat dann das Edronax langsam erhöht. Jetzt ist es gut.
Acuh war ich in einer Tagesklinik und mir hat das damals sher geholfen, denn mein damaliger Tagesablauf war, in der früh aufstehen, meinen kleinen zum Kindergarten bringen und danach sofort wieder hingelegt und bis 16:30Uhr weiter geschlafen und dann meinen kleinen wieder abgeholt und dann wieder um 20Uhr ins Bett. Naja und so ging es damals einfach nicht weiter.
Durch die Tagesklinik hatte ich einen strukturierten Tagesablauf, die Medikation wird genaustens überwacht bei gelegenheit erhöht oder gewechselt, jeden Tag Einzelgespräch, Gruppensitzung und Ergotherapie. Duch die Tagklinik fing ich wieder an zu leben, habe mich dort in sehr guten Händen gefühlt. Was aber natürlich auch von Klinik zu Klinik verschieden ist.
Du darfst auf jeden Fall nicht die Hoffnung aufgeben, denn es wird besser...

Ich hoffe ich konnte dir ein wenig weiterhelfen, ich wünsche dir viel Kraft

Flower
Annele
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Re: Ratlos

Beitrag von Annele »

Vielen Dank für eure Antworten !

Eine postnatale Depression wird es nicht sein, da ich schon seit ca. 4 Jahren unter Depressionen leide und seit ca. 2 Jahren in ärztlicher Behandlung bin, vor April diesen Jahres, war ich beim Hausarzt bzw. vorher war kein Termin bei einem Psychiater möglich.
Ich bin auch der Meinung, dass meine Medikamente evtl. zu niedrig dosiert sind, wenn ich so manche Dosierungen von anderen anschaue...ich muss am Montag ein neues Rezept holen, da werde ich einfach darum bitten, es meiner Ärztin ausrichten zu lassen, dass meine Medikamente nicht wirklich anschlagen.
Am liebsten wäre mir eine ambulante Gesprächstherapie, denn dann läuft alles zu Hause weiter wie bisher und meine Kinder hätten keine Einschränkungen. Ende Juli habe ich wieder einen Gesprächstermin bei meiner Psychiaterin, da werde ich dies ansprechen.
Ich hoffe man kommt aus dieser Trauer wieder raus, lange ertrage ich mich nicht mehr so .

Liebe Grüße
Annele
flocke
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Re: Ratlos

Beitrag von flocke »

Ja, vielleicht reicht das ja erstmal. Allerdings gibt es mitunter lange Wartezeiten. Vielleicht guckst du dich vorher schon mal um, wegen Therapeuten. Eine Überweisung kann dir dann zur Not auch dein Hausarzt schreiben.

FLocke
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
Annele
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Re: Ratlos

Beitrag von Annele »

Hallo,

ich war heute bei meiner Ärztin und durfte sogar ins Sprechzimmer, obwohl ich keinen Termin hatte. Sie meinte mit den Tabletten allein ist es nicht getan, aber verdoppelte doch die Dosis von beiden Medikamenten. Ich verabredete mit ihr, mir einen Gesprächstermin bei einen Psychotherapeuten (sie ist leider total ausgelastet) zu holen und wenn es dann nicht besser wird in eine Klinik zu gehen, wo ich mein Baby mitnehmen kann. Mal schauen. Manchmal denke ich, ich nehme mich einfach viel zu wichtig, es gibt Menschen denen es viel schlechter geht, weil auch ihre äußeren Umstände schlechter sind, ich weiss es manchmal einfach nicht.

Wünsche euch trotzallem einen schönen Abend.

Liebe Grüße
Annele
flocke
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Re: Ratlos

Beitrag von flocke »

Ach je, das ist so oft so....

Sieh es doch mal so, deine Ärztin (Fachärztin, also in der Sache nicht auf den Kopf gefallen) hat dir das gesagt.... also wird schon was dran sein dass du Hilfe brauchst....


Flocke
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Clown
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Re: Ratlos

Beitrag von Clown »

«Manchmal denke ich, ich nehme mich einfach viel zu wichtig, es gibt Menschen denen es viel schlechter geht, weil auch ihre äußeren Umstände schlechter sind,...»

Annele, denk dir das ruhig, wenn es dir Spaß macht.

Aber: Dein Baby braucht es, dass es dir SUPERGUT geht - kannst du DAS ihm bieten? Nein?

Dann schnapp dir dein Kleines und geh in die Klinik.
Es hat die glücklichste Mutter verdient, die es nur geben kann, denn es ist ein KIND!

Tschüss,
Clown

Edit: Hab gerade gesehen, du hast ja auch noch ein 6-jähriges Mädchen - Mensch! Deine Kinder haben eine glückliche Mutter verdient - Kinder können das Unglück, das du für dich aushalten willst, nicht gut tragen, sie haben doch nicht so viel Kraft wie du!
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
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Annele
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Re: Ratlos

Beitrag von Annele »

Ja, Du hast wohl recht, aber wenn ich so mein jetziges leben anschaue, meine Kinder sind gesund, mein Mann und ich kommen gut miteinander aus, wir haben ein zu Hause, evtl. habe ich einfach zuviel zeit zum grübeln....aber dann denke ich auch wieder, die ständige Müdigkeit und Antriebslosigkeit...da kann ich mich einfach nicht zusammenreissen. Es gibt Stunden, da fühle ich mich recht gut und denke "hey warum überhaupt diese blöden Tabletten nehmen, ich bin doch erst 32 Jahre alt, so schlimm kanns nicht sein..." und dann kommen Stunden, wo ich kaum von der Couch hoch komm und nur noch am grünbeln bin.
Lieber hätte ich einen gebrochenen Arm .

Gruß
Annele
Clown
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Re: Ratlos

Beitrag von Clown »

«Ja, Du hast wohl recht, aber ...»

Liebe Anne, du spielst das Ja, aber - Spiel.
Das gilt nicht.

Wenn du solche Phasen hast, dann musst du eben mal in deiner Seele nachschauen, was los ist - ich bin wirklich der Meinung, wenn du es dir selbst nicht wert bist - ok, deine Entscheidung.

Aber deine Kinder sind von deinem Glück sehr beeinflusst - denen bist du es meines Erachtens regelrecht schuldig, dass du nach dir schaust.

Gruß,
Clown
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flocke
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Re: Ratlos

Beitrag von flocke »

Du hast aber keinen gebrochenen Arm sondern eine gebrochene Seele (zumindest ist sie furchtbar verstaucht)


Wenn jetzt jemand vor dir sitzen würde und dir diese Geschichte erzählen würde, wie wäre deine Reaktion? "stell dich icht so an!" (???)

Du bist krank, du hast Depressionen *Punkt*

Also hast du Hilfe nötig und verdient, für dich, deine Kinder, deinen Mann....


Flocke
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
Annele
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Re: Ratlos

Beitrag von Annele »

Ihr habt recht.

ich habe Angst davor meine Kleine aus ihrem gewohnten Umfeld zu reissen, indem ich für ein paar Wochen mit ihr in eine Klink gehe. Meine Große wird sich auch Gedanken machen und mich auch vermissen, wenn nun der Papa sie abends auf seine Art und Weise ins Bett legt z. Bsp.. In dieser Zeit, wenn ich in der Klinik wäre, läuft es zu Hause anders, wie als wenn ich da wäre. Es ist ja nicht so, dass ich nichts mit meinen Kindern mache, es läuft so, dass wenn meine Große vom Kindergarten da ist, ich mich um sie kümmere und auch wenn meine Kleine wach ist, beschäftige ich mich mit ihr.
Ja, ich höre förmlich was ihr sagen wollt...lieber ein paar Wochen in die Klinik und dann läufts evtl. viele Monate/Jahre besser als jetzt.
Bringt eine Klinik wirklich so viel? Fällt man da erst recht nicht in ein Loch, wenn man in seinen Alltag zurückkommt? Davor habe ich Angst.

Trotzdem vielen lieben Dank für euren Ratschläge für die ich wirklich offen bin und die auch in mir arbeiten.

LG
Annele
flocke
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Re: Ratlos

Beitrag von flocke »

Um mal bei de Beinbuch zu bleiben... Wenn du jetzt schwer kröperlich erkranken würdest und sofort ins Krankenhaus müsstest.... würde deine Familei auch damit klar kommen (müssen) und auch den Schock überstehen dass du PLÖTZLICH nicht mehr da bist...

Jetzt hast du den Vorteil, dass ihr das Vorbereiten könnt, Hlfe vom Jugendamt beantragen könnt, darüber reden könnt....


Flocke
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Clown
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Re: Ratlos

Beitrag von Clown »

Anne, stell dir doch mal vor, in 10, 15 Jahren ....

dann schreiben deine Mädchen hier im Angehörigenforum womöglich solche Beiträge:

http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1209219782

http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1202732953

http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1204993117


Vertraue dich der Klinik an, lass dir helfen, vertraue dein Mädchen ihrem Vater an und den Großeltern - geht das?
Kinder halten viel aus, wenn sie merken, es ist Hilfe da.

Anne, du hast vielleicht einfach Angst, was alles auf dich zukommt, wäre ja auch normal, aber mach es trotzdem!

Gruß,
Clown
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DYS-
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Re: Ratlos

Beitrag von DYS- »

Liebe Anne

Ich kann dich auch sehr gut verstehen. Ich kann auch nachfühlen, dass du die Kleinen ungerne einer so großen Veränderung, wie ein Klinikaufenthalt mit sich bringt, aussetzen willst.
Nun versuch erst mal die höhere Dosis des Medikaments und versuche schnellstens eine Therapie zu beginnen.
Ehrlich gesagt tendiere ich auch dazu dir eine Tagesklinik zu empfehlen. Wenigstens als Versuch. Wenn dir das dann vielleicht zu anstrengend wird (Haushalt und TK) kannst du immer noch ganz stationär gehen.

Ich wünsche dir alles Gute
Dys
°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°

Gerade weil wir alle in einem Boot sitzen,

sollten wir heilfroh darüber sein,

dass nicht alle auf unserer Seite stehen.
hanusch
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Re: Ratlos

Beitrag von hanusch »

Liebe Anne,

dieses Gefühl "es geht mir furchtbar schlecht, aber ich habe kein Recht dazu, mir Hilfe zu holen, weil es anderen viel schlechter geht und ich ja auch keinen Grund dazu habe, dass es mir schlecht geht" ist ein typisches Zeichen für Depressionen und lässt mich aufhorchen. Ich selbst (39) habe aus diesem Grund über zehn Jahre damit gewartet, professionelle Hilfe zu suchen. "Ich bin ja nichts wert, warum sollte ich einen Psychiater/Psychologen mit meinen Problemen belästigen, ich hab ja eigentlich nichts zu sagen..." Tja. Und was ist aus mir geworden...? Irgendwann kam der Totalzusammenbruch, und jetzt sage ich mir, ich hab soviel Zeit verloren, kostbare Lebenszeit... Du hast dazu noch Kinder, die dich brauchen...

Such dir alle Hilfe, die du bekommen kannst... Ich wünsch dir ganz viel Kraft
hanusch
Annele
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Re: Ratlos

Beitrag von Annele »

Hallo Ihr,

erstmal vielen Dank für eure Antworten.

Ich habe heute, nachdem ich die Nacht nur gegrübelt habe und es mir heute morgen nicht wesentlicher besser ging, lange mit meinem Mann gesprochen. Mein jüngstes ist noch recht klein und meine Große wird es mit hoffentlich später danken...ich werde stationär in eine Klinik gehen. Mein Mann erhält Unterstützung von seinen Eltern, somit kann ich alleine gehen. Morgen früh werde ich zu meiner Ärztin gehen und ihr diesen Wunsch mitteilen, so geht es einfach nicht weiter und das aufschieben hat ja auch keinen Sinn, zumal mein Leben nicht besser wird dadurch. Und ihr habt Recht, meine Kinder haben ein Recht auf eine fitte Mutter, ich verspreche mir soviel aus einem Klinikaufenthalt, ich hoffe, ich werde nicht enttäuscht...
Das Solvex schlägt überhaupt nicht an, kann das vorkommen? (ich bin nach wie vor einfach nur müde und meine Stimmung ist keinen deut besser)

Liebe Grüße
Annele
Clown
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Re: Ratlos

Beitrag von Clown »

Liebe Anne,

das ist jetzt eine Einmischung von mir, aber ich würde das Baby mitnehmen, solche Kliniken gibt es doch, oder?

Gruß,
Clown
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Eckhart Tolle
Annele
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Re: Ratlos

Beitrag von Annele »

Ja, diese Möglichkeit gäbe es. Nur wird mein Baby aus ihrem gewohnten Umfeld genommen, während ich meine Therapie habe, ist sie bei einer für sie fremden Aufsichtsperson. Hier zu Hause kennt sie alle, kennt ihr Bett, kennt ihre Spielwiese, weiss ihre Schlafens-und Essenszeiten. Sicher, ich werde sie vermissen und sie mich auch, aber es wäre ja nicht für lange und evtl. kann ich ja am Wochenende nach Hause *hoff*.

Gruß
Anne
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