Gibt es Alternativen zu Trevilor?

Antworten
jochen
Beiträge: 99
Registriert: 2. Jul 2008, 10:32

Gibt es Alternativen zu Trevilor?

Beitrag von jochen »

gelöscht, weil es offensichtlich keinen interessiert.

edit:
OK, ich schreibe unten im neuen Beitrag (28/06/2008 11:38) mal, was mich bewegt. Tut mir leid für dieses Hin und Her.
DYS-
Beiträge: 1838
Registriert: 19. Mär 2003, 17:28
Kontaktdaten:

Re: Gibt es Alternativen zu Trevilor?

Beitrag von DYS- »

Doch, es war schon interessant, aber was soll man schreiben wenn man dazu nichts sagen kann?
Vielleicht hätte sich noch jemand gemeldet!

LG
Dys
°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°

Gerade weil wir alle in einem Boot sitzen,

sollten wir heilfroh darüber sein,

dass nicht alle auf unserer Seite stehen.
jochen
Beiträge: 99
Registriert: 2. Jul 2008, 10:32

Re: Gibt es Alternativen zu Trevilor?

Beitrag von jochen »

Im Moment habe ich wenig Mut, über ein peinliches Problem so offen zu schreiben. Vielleicht in den nächsten Tagen. Sorry!

Gruß
Jürgen
HelH3
Beiträge: 1030
Registriert: 20. Dez 2007, 16:09

Re: Gibt es Alternativen zu Trevilor?

Beitrag von HelH3 »

Hallo Jürgen,

ganz klares Ja, auch ohne dein ursprüngliches Posting gelesen zu haben. Wenn du mit dem sedierenden Trimipramin (nehme ich nur bei Bedarf als Einschlafhilfe) nicht gut klar kommst, könntest du deinen Arzt nach einem anderen, eher antriebssteigernden AD fragen, wie zB Fluoxetin. Bei Libidostörungen soll Trazodon (auch ein SSRI) geeignet sein.

LG Helena
jochen
Beiträge: 99
Registriert: 2. Jul 2008, 10:32

Re: Gibt es Alternativen zu Trevilor?

Beitrag von jochen »

Was ich im Folgenden schreibe, kostet mich sehr viel Mut und ist mir teilweise äußerst peinlich. Aber ich brauche da wirklich Hilfe.

Was mich an Trevilor stört, ist:

1. Jede Nacht Träume von Situationen, in denen ich mich überfordert fühle. Entweder von irgendeinem Arbeitsplatz, wo ich nicht weiß, was ich dort soll, oder es klappt etwas nicht, schlicht ich bin überfordert. Oder eine Situation mit sehr vielen Menschen um mich, ich suche etwas, fühle mich allein und überfordert. Keine direkten Albträume, aber der Stress, den ich im Traum erlebe, die Gefühle begleiten mich in den Vormittag.

2. Ich schlafe, wenn mich nichts weckt, sehr lange, finde dafür abends nicht den Weg ins Bett. Wenn also ein Ereignis morgens stattfindet, dann ohne mich. Ich schaffe das einfach nicht. In der Spitze habe ich - ehemaliger AuchImUrlaubUm6UhrAufsteher - bis 12.30 Uhr gepennt. Aber immer mit dem Ergebnis, völlig zerschlagen und nie frisch zu sein, inclusive Ärger, den halben Tag verpennt zu haben.

3. Libido/Sex
Ich führe eine harmonisch Ehe. Jetzt seit über dreißig Jahren. Auch sexuell harmonieren wir. Mit Trevilor war Sexualität ganz stark reduziert. Vielleicht alle ein oder zwei Wochen. Und wenn, war das wegen der Ejakulations-/Orgasmusstörungen oft sehr unbefriedigend und buchstäblich eine Schweiß treibende Angelegenheit. Mir sehr unangenehm, und ich ekle mich vor mir selbst, weil ich triefe. Klar, dass mich das emotional ablenkt. Ein Arzt hatte mir Viagra angeboten, was ich aber abgelehnt habe, weil es um die dort erzielte Wirkung gar nicht geht. Mein Neurologe sagte mir, dass solche NW normal sind.

Nach einem Jahr Trevilor (ich nahm nur 75mg retard täglich), sollte ich, weil die Tiefs sich häuften, auf 150mg gehen. Die oben genannten NW fingen gerade an, weniger zu werden. Da fing alles wieder von vorn an. Jede NW wieder ungebremst da! Vor Wut hatte ich mich dann in Eigenregie ausgeschlichen. Zwei Wochen die Kapsel zerteilt und die Hälfte der Kügelchen, also ca. 37mg genommen und ab Anfang März gar nichts mehr. Die Absetzwirkungen dauerten noch ca. 10 Tage (Schwindel, diese "Zaps" bei Augenbewegungen oder Kopfdrehen). Dafür machte die Liebe/Sexualität wieder Spaß, das "Leben war wieder lebenswert", dachte ich. Auch fand ich es anfänglich angenehm, mich emotional wieder zu spüren, nicht so "zugedeckelt" zu sein.

Aber seit einigen Wochen machen mich kleinste Aufgaben depressiv. Wenn ich auf der Gitarre leise improvisiere, fange ich vor Rührung (bitte nicht lachen!) an zu heulen (ist mir im Urlaub echt passiert) und muss aufhören zu spielen. Auch mitten im Gespräch, wenn mich was anrührt, fange ich an zu weinen. Ist mir, auch wenn es vor meiner Frau ist, echt peinlich.

Irgendwie bin ich mir total unsicher, ob ich wieder (neben Trimipramin ca. 20mg abends) ein zweites AD nehmen soll. Meine Thera empfiehlt es mir jedenfalls. Aber wenn, dann soll es nicht solche NW wie Trevilor haben.

Vor einigen Wochen hatte ich mich von meinem Neurologen/Psychiater verabschiedet, weil ich eigentlich nur noch Folgerezepte bräuchte (dachte ich jedenfalls). Und die könnte mir mein HA, der seine Praxis um die Ecke hat, auch ausstellen. Das spart mir den Weg durch von einem Ende der Stadt zum anderen. Er war damit einverstanden. Jetzt werde ich den nächsten Termin sicherlich erst in sechs Wochen haben. Daher stelle ich meine Frage hier.

So, ich habe fertig!

Viele Grüße
Jürgen
Liber
Beiträge: 1491
Registriert: 4. Jun 2006, 18:09

Re: Gibt es Alternativen zu Trevilor?

Beitrag von Liber »

Hallo Jürgen,

möchte dir rückmelden, dass ich es mutig und gut finde, dass du so offen von deinen Problemen mit Trevilor geschrieben hast!


Leider kann ich dir zu den Medikamenten selbst nicht viel sagen, außer, dass ich mit Fluoxetin recht gut zurechtkomme.

Ich wache morgens sehr zeitig auf (auch am Wochenende, obwohl ich da ganz gern mal länger schlafen würde), aber ich kann meistens ohne Morgentief aufstehen.

"Gedeckelt" fühle ich mich durch das Fluoxetin nicht, auch sonst fühle ich mich in meinen Empfindungen nicht eingeschränkt.

Kommt Fluoxetin für dich nicht infrage?

Ich meine, dass du doch nochmal mit deinem Neurologen über ein anderes Medikament sprechen solltest.


Viele Grüße
Brittka
Regenwolke
Beiträge: 2214
Registriert: 15. Apr 2006, 12:46

Re: Gibt es Alternativen zu Trevilor?

Beitrag von Regenwolke »

Hallo Jürgen,

auch wenn du etwas länger auf den Termin warten mußt, würde ich dir raten, mit deinem Psychiater (voraussgesetzt, ihr kommt gut miteinander klar und er geht auf dich ein) offen reden und ihm genau sagen, welche Nebenwirkungen du bei einem anderen AD umgehen möchtest.

Ohne einschränkende Wirkung auf die Libido sind soviel ich weiß Mirtazapin und Trazodon, beide sind aber sedierende AD, d.h. sie machen evtl. müde.
Zu Libidoproblemen führen leider viele AD, andere Nebenwirkungen sind individueller, so gibts Menschen, die z. B. vom Fluoxetin müde werden und welche, die Schlafprobleme bekommen. Die Sache mit den Träumen ist wahrscheinlich auch individuell, d.h. ich vermute, Du müßtest dann einfach ausprobieren, wie Du in dieser Hinsicht mit einem anderen Medium klarkommst.

Noch eine Bemerkung zur "Rührseligkeit" - ich weine auch, wenn ich gerührt bin, und ich bin leicht gerührt. Manchmal würde ich mir das anders wünschen, aber andererseits zeigt es mir auch, daß ich empfindsam bin und fühlen kann - das würde ich persönlich nicht unterdrücken wollen.

LG, Wolke
jochen
Beiträge: 99
Registriert: 2. Jul 2008, 10:32

Re: Gibt es Alternativen zu Trevilor?

Beitrag von jochen »

> ich weine auch, wenn ich gerührt bin, und ich bin leicht gerührt. Manchmal würde ich mir das anders wünschen, aber andererseits zeigt es mir auch, daß ich empfindsam bin und fühlen kann - das würde ich persönlich nicht unterdrücken wollen.

Das ist eine meiner Befürchtungen, dass mir die positive Seite der "Rührseligkeit", die Sensibilität, verlorengeht. Das hatte ich auch mit Trevilor schon bemerkt und irgendwie vermisst. Insofern bin ich hin- und hergerissen zwischen der neuen Einnahme eines zweiten ADs und dem Beibehalten des Status Quo. Und wie ich meinen Doc kenne, wird er mir sagen: "Das müssen Sie selbst abwägen". Und da bin ich gerade bei.

Liebe Grüße
Jürgen
Antworten