Depressionen und Selbstmedikation mit Alkohol

niederländer

Re: Depressionen und Selbstmedikation mit Alkohol

Beitrag von niederländer »

Hallo Parvus,

Sag mal was willst du eigentlich? Weisst du überhaupt das Alkohol ein Zellgift ist das die Zellen zerstört? Auch die zellen in deine Birne! Und die regenerieren nicht mehr.
parvus_

Re: Depressionen und Selbstmedikation mit Alkohol

Beitrag von parvus_ »

alles ist gift. nur eine frage der dosis. und irgendeinen tod stirbt man sowieso.
herzchen
Beiträge: 11
Registriert: 19. Jun 2008, 11:45

Re: Depressionen und Selbstmedikation mit Alkohol

Beitrag von herzchen »

@ parvus:
alles ist gift. nur eine frage der dosis. und irgendeinen tod stirbt man sowieso.hast du geschrieben
recht hast du, und am besten gleich. ich trau mich noch nicht richtig-vllt. wegen der Kinder.
Nilo
steppenwolf1

Re: Depressionen und Selbstmedikation mit Alkohol

Beitrag von steppenwolf1 »

Hallo,

wie wird man im Vollrausch aus der Wohnung geschmissen ? Einfach so von heut auf morgen ?
Muss ein Vermieter Gründe angeben ?

alkohol ist gesellschaftlich anerkannt ... solang man halbwegs den äusseren Schein wahren kann.

Ja, es ist ein Seelentröster ... lindert einsamkeit und kann zum besten Freund werden. Aber was tut er ? Hört er zu ? Hat er verständnis ? Nee, irgendwie nicht. aber er wärmt innerlich, kurzzeitig. Lässt Einsamkeit weniger qualvoll erscheinen. und er ist einfach immer da, wenn man es will und braucht.

Gefährlich, keine Frage.

s.wölfin
parvus_

Re: Depressionen und Selbstmedikation mit Alkohol

Beitrag von parvus_ »

ja, alkohol ist als antidepressivum viel wirkunsvoller als der ganze scheiß-tabelttenkram, den ich bisher kennengelernt habe. aber die nebenwirkungen sind fatal.

so, nun bin ich seit fast fünf jahren trocken. ich muß auf dieses mittel also verzichten, weil ich die nebenwirkungen durchaus nicht vertrage.

nicht saufen alleine ist keine verbesserung. es sind bei mir ausser dem, daß ich nicht saufe keine wesentlichen verbeserungen eiungetreten seit ich trocken bin. ich erwarte mittlerweile auch keine mehr.
hhhd
Beiträge: 58
Registriert: 1. Mai 2008, 00:17

Re: Depressionen und Selbstmedikation mit Alkohol

Beitrag von hhhd »

Hallo parvus_, Nilo and all,

Alkohol ist auch dann keine Lösung, wenn er "angemessen" getrunken wird. Genauso wie das zwanghafte Nicht-Trinken irgendetwas hilft. parvus_ hat es gut beschrieben. Ich kenne das nur zu gut. Ich glaube, dass wir uns mit "Trinken" und "Nicht-Trinken" von anderen Gedanken und Gefühlen fernhalten. So habe ich ja ein Objekt, mit dem ich mich zu beschäftigen habe. Was wir spüren sind somatische Eindrücke, die unser Gefühlsleben überlagern. Meine Ruhelosigkeit, meine Zwangsgedanken, meine Verwirrtheit, meine Angst sind nach dem ersten Bier weg. Ich bin entspannt... Aber da ist noch etwas. Mein Bewußtsein ist stark verändert. Und damit bin ich nicht mehr bei "mir". Also hilft "mir" das auch nicht.

Und neben den rein logischen und kognitiven Begründungen warum man/frau besser nicht trinken sollte, habe ich mittlerweile auch Angst. Irgendwann über mein gepflegtes Bierchen doch die Kontrolle zu verlieren.

Besser wäre es Trinken und Nicht-Trinken zum "Nicht-Thema" zu machen, dass es also keine Rolle mehr spielt, weder im "Guten" noch im "Schlechten"

Dahin bin ich unterwegs
Paulus
niederländer

Re: Depressionen und Selbstmedikation mit Alkohol

Beitrag von niederländer »

Hallo Paulus,

Ich gehe seit 5 Jahre in eine Selbsthilfegruppe für Alkoholkranke Menschen weil ich die Krankheit Alkoholismus habe.
Diese Menschen betonen immer wieder das sie abstinent bleiben weil sie ZUFRIEDENER Abstinenter sind. Dh.das man andere Wege gefunden hat um mit seine Frust,Ärger, Unsicherheit oder Trauma umzugehen. Vor allem ist wichtig das kein Selbstmitleid wegen das Nichttrinken mehr existiert.

Dürch lange Abstnentz kann man in die Lage sein seine Depressionen im Griff zu kriegen.
Etwas was mit mäßiges Trinken unmöglich scheint.

Wie du sagst: der Alkohol verändert dein Bewustseinszustand und sogar deine Persöhnlichkeit.
Ich hab in einer meinen Rauschen meine Frau verflucht und verdammt. Das kann ich am jetzigen Tag noch immer nicht glauben.

Was ich schon glaube ist das nur völliger Abstinentz zum Erfolg führt.
leich
Beiträge: 169
Registriert: 17. Jan 2008, 20:09

Re: Depressionen und Selbstmedikation mit Alkohol

Beitrag von leich »

Hallo Benny,

Depression ist für mich etwas ähnliches wir Alkoholismus, nämlich Suizid auf Raten.

Jedoch besteht für mich ein gravierender Unterschied, es besteht keine stoffliche Abhängigkeit die ich austricksen muss.

Der Depression komme ich nur durch einen Willensruck und Gnade bei, so glaube ich.
Viele Faktoren müssen zusammentreffen um alte Prägungen dauerhaft zu verändern.

In den A-A – Gruppen wird in der Richtung einiges getan und da ich nichts besseres kenne sind sie ein guter Weg um dort hinzugelangen, sich von alten Modellen frei zu machen.


L.G.

Brosch
niederländer

Re: Depressionen und Selbstmedikation mit Alkohol

Beitrag von niederländer »

Hallo Brosch,

ich kann dir nur völlig zustimmen !!

Gruß,
Benny
leich
Beiträge: 169
Registriert: 17. Jan 2008, 20:09

Re: Depressionen und Selbstmedikation mit Alkohol

Beitrag von leich »

Hallo Benny,


Psychopharmaka gibt erst etwa seit 1954, man hat sie ebenso wie Contagan in der NS - Zeit bequem testen können und dann auf den Markt gebracht.
Zuvor gab es ausschließlich den Alkohol oder KZ.

Dann waren Psychopharmaka eine bequeme Lösung, so lange bis sie zum Alltag gehörten und entsprechend hinterfragt wurden, da man mit ihnen auch nur eine Weile leistungsfähig war.

Inzwischen ist es politisch und wirtschaftlich nicht mehr so wichtig, wir benötigen nicht mehr so viele leistungsfähigen Menschen.
Wir haben uns allmählich abgefunden und uns an den Zustand gewöhnt, dass es Depressive gibt.

Nun sieht es aber so aus, dass die Depression zukunftsweisend an zweithäufigster Krankheitsstelle steht.
Das ist statistisch belegt.
Unser Gesundheitswesen ist an einer preiswerten Lösung interessiert und im nächsten Jahr wird sie mit einer entsprechenden Studie, zum Thema Mentalisierung zufrieden gestellt.
Nicht schwer ist zu erraten wie diese ausfällt, alle die damit zutun haben wollen weitermachen, daran verdienen, damit die Depressiven weiter hoffen können.

Früher hat es Alkohol gegeben, vielleicht ist er schädlicher aber wissen tut man es nicht.

Eines ist jeden falls belegt, dass auch Psychopharmaka abhängig machen und auch dass sie das Dopaminsystem in die Irre leiten.


Herzlichst


Brosch
Anne Blume
Moderator
Beiträge: 1697
Registriert: 7. Dez 2006, 13:25

Re: Depressionen und Selbstmedikation mit Alkohol

Beitrag von Anne Blume »

Hallo Brosch,
hiermit möchte ich Sie offiziell ermahnen. Die Argumente, die Sie hier regelmäßig ins Feld führen, überschreiten die Grenze dessen, was für dieses Forum tragbar ist.
Wenn Sie weiterhin hier mitdiskutieren möchten, muss ich Sie auffordern sich zu mäßigen.

Anne Blume
kerry
Beiträge: 359
Registriert: 3. Nov 2006, 20:44

Re: Depressionen und Selbstmedikation mit Alkohol

Beitrag von kerry »

Hallo....

Ich habe ehrlich diesen Thread nur kurz überflogen. Aber mich juckt es arg in den Fingern mein Erlebnis von vorletzter Woche mit einem verwandten ( Ads un Kombi mit alk.) zu Berichten.
Ja es war nur ein " Gläschen " Wein....

Mittags wurde ich von der Arbeit geholt, weil der Verwandte arge Orientierungschwierigkeiten hatte.
Wir also zum Psycho. Doc. Der meinte das gibt sich wieder, einfach mal die Medis weg lassen und nächsten Morgen wieder kommen.
Da der Verwandte auch noch Bewegung eingeschränkt war, hab ich ihn vorsichtshalber mit zu Mir genommen....
Wir sind ja Pflichtbewusst!!!
Nach einigen etwas verwirrten Zuständen ging es ins Bett.
Für mich war alles im grünen Bereich. Er schlief schön fest, ich also ab in Kiste und Augen zu.
Gegen halb 2 wurde ich Wach... Rabautz... Hilfe Schreibe... Zimmer zerlegt!!!
Überall ist hier TnT und wird sind im Krieg!! ich muß euch Retten.... Hilfe ich wurde mit Bomben umwickelt am Bauch...gehe in Deckung Käthe ( so heiß ich aber nicht)

Ich runter und erstmal Licht an....
Was ich da vor mir hatte, war das grauen... Ein Mensch in seiner höchsten Not und Panik.
Da ich durch meine Ma ( selbst Psychologin a.D.) mit dem Phänomen Psychosen aufgewachsen bin, wusste ich das ich ihn von was anderem nicht überzeugen kann, und bin auch in diese Zeit gerutscht.
Zum Glück konnte ich auf ihn eingehen und ihn dazu überreden mit ins Wohnzimmer zu kommen, und erstmal ein Kaffee trinken.... Dieses Haus ist ein nicht erkennbarer Bunker! schusssicher und getarnt.
Ich werde Menschen anrufen die uns hier raus holen werden. Das Militärlazarett am besten.
_ Ich habe sofort den Psyche-Notdienst verständig. Welcher witzigerweise die Situation am Telefon nicht grade ernst nahm und meinte, kommen sie mal zu Mir! Ha 20 km fahre ich mit DEM nicht.
Also musste Der Psychodienst zu mir!!
Das ganze hat 3 Std. gedauert!! In der Zeit, sind wir in den 1. Weltkrieg gerutscht und ins Mittelalter. Die Fernsehdamen wurden Beschimpft(weil ich das ja war) und die untere Etage im Haus verwüstet...
Ende vom Lied: 1 Psychologin hier, 2 mal die Staatsmacht im Haus, Ordnungsamt und Krankenwagen mit Mannschaft.
Gegen 6 Uhr war hier Ruhe eingekehrt!!
Ein Haus halb Renovierungbedürftig!
Kind im Schockzustand... aber sonst alles gut.
Er hat 4 Tage in der geschlossenen gegen seine Psychose gekämpft. Sediert und Fixiert. erst dann kam er langsam wieder in unsere Welt. Er ist auf dem Weg der Besserung...

Ich möchte hier Festhalten: er ist kein Alkoholabhängiger! Er hat "Nur" ein Mirtazapin morgen und Abends Stangyl bekommen. Tja und dann halt den Wein!!
Mir soll nachmal einer sagen, das Verträgt sich....
Nach seinen eigenen aussagen, muß die Psychose die Hölle sein. Als Beteiligter ist es schon schlimm... man lebt in dieser anderen Welt und überzeugt davon.

Ich habe für mich wieder Beschlossen, selbst das kleinste Bierchen, Weinglas e.t.c. erspare ich mir und meinen Angehörigen!
Das nur mal so als Erfahrungsbericht !
Gruß Kerry

Denkt mal drüber nach.... falls einer Meint er müsste sich in Komination jetzt Selbstbehandeln.
Schenke jeden Tag ein Lächeln

und Du wirst Glücklich sein..
herzchen
Beiträge: 11
Registriert: 19. Jun 2008, 11:45

Re: Depressionen und Selbstmedikation mit Alkohol

Beitrag von herzchen »

@ Kerry: Dein Bericht hat mich sehr betroffen gemacht.
Was soll man aber machen, wenn alles so unerträglich trotz AD geworden ist??
Aber so ein Psychose-Erlebnis will ich nicht haben.
nilo
kerry
Beiträge: 359
Registriert: 3. Nov 2006, 20:44

Re: Depressionen und Selbstmedikation mit Alkohol

Beitrag von kerry »

Nacht Nilo

Ja das ist Schlimm....
Besonders wenn Du so jemanden Besuchst und Du nicht Helfen kannst.
Hart war auch die Situation als gehen wollte und er im Bett war und immer hinter mir her rief : Käthe Käthe Käthe bitte bitte bitte helfe mir doch....

Du schwangst zwischen den Gefühlen hin und her.
Du stehst dann vor dem Zimmer und Denkst nur. Ruf doch nicht nach mir... ich kann Dir nicht Helfen und Du bist hier richtig.
Du kannst nur sagen, hey ich hab dich Lieb egal im welchen Jahrhundert wir Grade sind.

Wir hatten auch einen Tag da war er 150 Jahre alt,und ein vorwitziger Krieger. Ich war immer noch Käthe. Ich war mit einem Pfleger die einzige die ihn Händeln konnte. Also meinte ich komm jetzt mal Duschen, ich helfe Dir.
Er meinte das geht nicht, schließlich würde er ein Schwert und eine Rüstung tragen! Und außerdem gibt es 1680 keine DUSCHEN!!!
Ich kann nur in einen Bach baden.
Hmmm recht hatte er. Der Pfleger meinte dann, in dem er ihn den Arm um die Schulter legte, wie wäre es mit einem Regenschauer??
Er strahlte ihn an und meinte, ja das können wir beide machen.
Das war die einzige angenehme Situation mit ihm. er nahm mich noch in den Arm , ich sollte schnell in meine Burg Reiten, es würde schon Dunkel.
Den Tag danach war er wieder Fixiert... und in einer Hölle von Welt für sich.

Zum Glück findet er den weg zurück...
Manche bleiben in der Hölle...
Ich werde auch ohne Alk. leben können. Den schaden den mein Sohn so schon erlebt hat damit, ist schlimm genug.
Grüßle Kerry
Schenke jeden Tag ein Lächeln

und Du wirst Glücklich sein..
Löwenzahn
Beiträge: 139
Registriert: 29. Mär 2006, 18:07

Re: Depressionen und Selbstmedikation mit Alkohol

Beitrag von Löwenzahn »

Hallo ihr..

hab den Thread auch nur kurz überflogen..
hoffe, ich trete jetzt nicht in irgendein
Fättnäpfchen..

wollte nur zum Besten geben..
dass mein Doc meinte,..dass
Alkohol depressiv mache..

viele Grüsse..
Löwenzahn
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