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RachelGirl
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Bücher

Beitrag von RachelGirl »

Hallo,

haben Euch Bücher über Depression geholfen? Wenn ja, mit welchen Büchern kann man am Besten an sich arbeiten, gerade was den Alltag angeht?

Liebe Grüße,
Rachel
Shay
Beiträge: 357
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Re: Bücher

Beitrag von Shay »

Meine Antwort wird sicher nicht sehr hilfreich sein, aber dennoch:

Ich habe bisher nur "Saturns Schatten" von A. Solomon gelesen. Das ist ein gewaltiger Wälzer mit unglaublich viel historischem Fachwissen, geschrieben von einem Mann, den es selbst übelst erwischt hat. Das Buch ist abschreckend dick, es wimmelt nur so von Fachtermini und es ist auf unsere europäischen Bdürfnisse sicher nur begrenzt anwendbar. Aber: Ich habe selten so viele Aha-erlebnisse gehabt, wie bei der lektüre dieses Schinkens. Es hat mir nicht bei der Bewältigung meiner probleme geholfen - das würde ich von einem Buch auch nie erwarten. Aber es hat mir Einblicke in mein eigenes verkorkstes Seelenleben gestattet und hilft mir, mich selbst wenigstens ansatzweise zu verstehen.

Jetzt habe ich mir über Dreizweieinsdeins das Buch "Mittendrin und nicht dabei" von Josuran und Hoehe bestellt, das sollte Mitte der nächsten Woche kommen. Bin mal gespannt... Hat das schon wer von Euch gelesen?
Gruß: Martin





„A ship is safe in harbour - but this is not what a ship is made for."
Antoinette
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Re: Bücher

Beitrag von Antoinette »

Hi Rachel!

Ich schreibe zwar so oft diese beiden Bücher als Tip, aber ich bin einfach so begeistert von ihnen deswegen schreibe ich sie hier nochmal (und hoffe das gilt nicht als unerlaubte Werbung):

-"Herz öffnen statt Kopf zerbrechen: Der Weg zu Freiheit, Freude und Frieden" von Safi Nidiaye
-"Die Neue Medizin der Emotionen: Stress, Angst, Depression:Gesund werden ohne Medikamente" von David Servan-Schreiber

Die Inhalte kann man besonders gt im Alltag anwenden. Ob sie einem helfen, hängt aber von den spezifischen Problemen eines jeden ab, die hinter der Depression stehen. Es gibt sicher auch viele denen sie überhaupt nicht helfen...

Aber wer weiß, vielleicht helfen sie Dir ja?

Falls Du sie liest, berichte doch mal, ob sie Dir was gebracht haben...!

Grüße, Antoinette
jochen
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Re: Bücher

Beitrag von jochen »

Ich habe gerade "Zwanghaft zerstreut: Die Unfähigkeit aufmerksam zu sein" (Hallowell, Ratey, Hunzinger) in Arbeit, wo mir bestätigt wird, dass meine Depressionen aus dem ADS herrühren. Etwas, was ich schon selbst herausgefunden habe.

Momentan mache ich mit dem Buch Pause, weil ich im Urlaub "Narziss und Goldmund" von Hermann Hesse angefangen habe und nun weiterlese. Ich habe es vor fast 20 Jahren schon mal gelesen und finde Hesses Charaktere unglaublich klar beschrieben.

Helfen tun diese Bücher nur dabei, mich selbst anzunehmen, was aus meiner Sicht ein äußerst wichtiger und noch nicht vollzogener Schritt ist.

Liebe Grüße
Jürgen
Ratte967
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Re: Bücher

Beitrag von Ratte967 »

Ich habe kürzlich "Das heimatlose Ich" von Holger Reiners gelesen. Ein ehemals Depressiver der über seine überwundene Krankheit spricht. Fand ich sehr interessant, da ich mich sehr damit identifizieren konnte.
Liebe Grüße Heike
Elisa_K
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Re: Bücher

Beitrag von Elisa_K »

BM54
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Re: Bücher

Beitrag von BM54 »

Hallo

Ich habe so manche Bücher über Depression und in diesen Zusammenhang auch Bücher über die schlimmste Konsequenz einer Depression-den Suizid-gelesen.

So finde ich das Buch "Das heimatlose Ich"wie schon von Heike erwähnt,äußert glaubwürdig und nachvollziehbar.
Aber auch die Bücher-"Wahnsinn im Kopf","Wenn es dunkel wird","Grauzeit",Mittendrin und nicht dabei" ect.in den letzten Jahren gelesen,beschreiben die Auswirkungen und Qualen dieser Krankheit äußerst glaubhaft.

In diesen Zusammenhang mußte ich auch ein Schritt weiter gehen und das schlimmste Ende der Depression,den Suizid, anhand von Studien ,der Verhinderung und Präventation aus tatsächlichen Begebenheiten und medizinischen
Forschungen,näher kommen.

Manchmal hat es mich sehr getroffen,zumal man sich in einigen Passagen wieder erkannte.
(Auch den letzten Schritt,der zum Glück nicht klappte).
Trotzdem hat die Depression bei jeden unterschiedliche Wahrnehmungen und kann erst aus eigenen Erleben dargestellt werden,zumal wie bei mir,die Depression gekoppelt mit wahnsinnigen jahrelangen Schmerzen einher ging.
Noch heute kämpfe ich mit Morphium (eine Schmerzpumpe ist implantiert)und Antidepressiva um ein halbwegs würdiges Leben.
So,wie es oft in Büchern dargestellt wird,das man die Depression erfolgreich bekämpfen kann bis zum Sieg über diese,kann ich mir nicht mehr vorstellen und muß mich mit der Genesung der meißten Betroffenen in den Büchern zufrieden geben.

Geholfen haben mir am meißten die medizinisch fachlichen Bücher zu diesen Thema.

Viele liebe Grüße

Tobi
912318798
Beiträge: 1590
Registriert: 28. Jul 2007, 13:39

Re: Bücher

Beitrag von 912318798 »

Grüß Euch!

Ich bin also zuhöchst betroffen von den Dingen, die Ihr hier schildert,
aber nicht minder beeindruckt
und auch etwas neidisch,
was Eure Fähigkeit, ein Buch zu lesen, angeht!

Seit ich in diesem Forum lese und auch schreibe, hat sich auf Empfehlungen, Links und auch die recht persönliche Tatsache der Autorenschaft eines Mitforisten
ein ansehnlicher Haufen Bücher, die Depression betreffend, in meinem Wohnzimmer angesammelt.
("Amazon" verlieh mir dieser Tage die Ehrenmitgliedschaft...)

Allein,
gelesen habe ich nicht mehr als vielleicht 50 Seiten aus einem der Bücher,
von den anderen wische ich mehr oder weniger regelmäßig den Staub herab...

Letzte Woche habe ich einen neuen FA-Kontakt geknüpft,
der hat mir gleich mal gesagt,
ich solle jedwede einschlägige Literatur sofort in den Rundordner verfrachten,
zum nächsten Libro gehen,
mir von Eckhart Tolle das Buch "Jetzt! Die Kraft der Gegenwart" besorgen
und es mir augenblicklich als Teil seiner neu gestalteten Therapie zu Gemüte führen.

Ich nehme an, ich muss nicht erst erwähnen,
wie weit ich auch mit DIESEM Buch gekommen bin.

Schon beim Vorwort, den Empfehlungs- und Huldigungsseiten, sowie während der Danksagungen an die Gattin, den Schwiegervater der Cousine im dritten Grad und den Präsidenten des afghanischen Briefmarkenvereins,
ohne all deren Mitwirkung dieses Werk nicht hätte zustande kommen können...
... faßt mich jeweils ein unglaublich mächtiger Gähnanfall, dem die Notwendigkeit folgt,
jeden Satz zwei, drei oder mehrmals lesen zu müssen,
bis er einmal seinen Weg in meine grauen Zellen findet,
von wo er sich nach kurzem, sehr kurzem Verweilen
in die Vergessenheit empfiehlt.

Im Falle eines glücklichen Vordringens in die eigentliche Materie geschieht es alsbald,
dass mir dabei Gedanken querschießen,
die gar nicht dort hin gehören,
zum Beispiel:

"Es scheint fast unmöglich, die Identifikation mit dem Verstand aufzulösen.
Wir alle stecken tief in ihm drin.
Wie bringst Du einem Fisch das Fliegen bei?"
Auszug aus dem "Jetzt!"
(Hinweis: Das geht das ganze Buch lang so!!!)

Mitten in dieser Lektüre fällt mir auf, dass es ja fliegende Fische gibt!
Was also soll so sensationell an dieser so schwerwiegend dargestellten Sentenz sein?
Unglaublich, mit welch gewöhnlichem Wasser diese Autoren kochen.
Dass man mit solchen Konstrukten überhaupt Geld verdienen darf!
Das ist hier schon wie bei den Politikern.
Der Bürgermeister, der alte Sack, hat auch mein Lebtag von mir Steuern kassiert und jede Menge Sch... damit gebaut!
Wer weiß, wieviel Kohle er sich beiseite geschafft hat, bevor er endlich in Rente gedrängt werden konnte.
Jetzt fährt er plötzlich einen ganz und gar nicht volksnahen BMVV-SUV im Wert von € 70.000,--!
Woher kommt denn die ganze Kohle?


---hier beginnt langsam der Zusammenhang zu einem Buch mit psychologischer oder psychiatrischer Grundmaterie verloren zu gehen,
nicht wahr?

Den nächsten Versuch, das Buch weiter zu lesen,
gibt es dann nicht mehr.


Und so geht es mir mit aller Lektüre, die möglicherweise einen Sinn für mich hätte, könnte ich sie nur irgendwie erfolgreich aspirieren...

Es gäbe so viel Schönes zu erleben,
in einer Geschichte,
verschmolzen mit der Klugheit so vieler weiser Menschen!

Schade, dass die zum Teilen bereitgestellten Gedanken
so oft auf ewig in den Regalen in Vergessenheit geraten...


Liebe Grüße!
Und, auch wenn sie Euch nicht heilen können,
sie schenken Euch schöne Stunden, diese Bücher!
Jede schöne Stunde ist ein Gewinn,
gerade für unsereins...

Jojo
jochen
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Re: Bücher

Beitrag von jochen »

Hallo Jojo,

ich kann dich gut verstehen. Die meisten Fachbücher (manches sollte eher Lachbuch genannt werden) - bei mir hat sich auch schon eine ganze Menge angesammtelt - habe ich auch nicht vollständig gelesen. Allerdings waren es wohl jeweils etwas mehr als 50 Seiten. Aber richtig lesen mag ich eher meinen geliebten Hermann Hesse, der in Ermangelung seines Lebens leider keine Neuproduktion mehr liefern kann. Deshalb lese ich den Steppenwolf auch irgendwann sehr gern ein fünftes Mal. Aber erstmal "Narziss und Goldmund", den ich jetzt am Wickel habe. Bei Hesse finde ich so viele verwertbare Lebensweisheiten, die mir u.a. auch bei der Verarbeitung meiner Traumata helfen und mir auf dem Weg zur Gesundung helfen. Vielleicht nicht so schnell, aber recht unterhaltsam und bildend.

Liebe Grüße
Jürgen
HelH3
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Re: Bücher

Beitrag von HelH3 »

Hallo Rachel,

ich fand folgende Bücher recht hilfreich:

"Liebe, Hoffnung, Psychotherapie" von Irvin D. Yalom

"Depression als Lebenschance" von Frederic F. Flach

"Seelenhunger" von Daniel Hell

LG Helena
DYS-
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Re: Bücher

Beitrag von DYS- »

Obwohl ich es noch nicht ganz gelesen habe, möchte ich hier noch einmal auf das Buch "Schattendasein" hinweisen und darauf aufmerksam machen, dass Für jeden Artikel, der über einen Link auf dieser Seite verkauft wird, das Bündnis eine Werbekostenerstattung von 5% des Warenwerts erhält.

http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... eratur.htm
°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°

Gerade weil wir alle in einem Boot sitzen,

sollten wir heilfroh darüber sein,

dass nicht alle auf unserer Seite stehen.
RachelGirl
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Re: Bücher

Beitrag von RachelGirl »

Vielen Dank für Eure vielen Tipps. Ich werde mich nach und nach durch Eure Tipps durchlesen.

Liebe Grüße,
Rachel34
littlebird
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Registriert: 18. Jun 2008, 20:32

Re: Bücher

Beitrag von littlebird »

Ich kann JoJo nur zustimmen. Ich fand es auch zunächst unvorstellbar überhaupt ein Buch zu lesen, habe es aber immer wieder, auch nach vielen Enttäuschungen, versucht und geschafft ein Buch zu lesen. Das war "Das heimatlose Ich" von Holger Reiners.
Ich musste an so vielen Stellen an mich denken und habe gedacht "Ja genauso geht es mir auch!" Das war schon sehr beeindruckend und hat mich beruhigt, dass ich mit meinem Problemen und Gedanken nicht alleine da stehe. Mittlerweile habe ich es schon ein zweites mal gelesen, weil es einfach gut tat zu lesen, dass man nicht alleine ist. Zwar liefert das Buch keine praktischen Tips für den Alltag, aber es geht auf Fragen und Situationen ein mit denen, ich zumindest, man sich identifizieren kann. Ich kann es nur empfehlen!!!!Ich habe es auch meiner Mama zum Lesen gegeben und ich denke, dass sie mich jetzt ein STückchen besser verstehen kann.

Liebe Grüße
Andrea
Wetterau
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Registriert: 4. Nov 2007, 10:45

Re: Bücher

Beitrag von Wetterau »

Hallo Mitleidende,

bin vor einigen Wochen auf die Seiten von Horst Voll gestossen.
Seine Texte dort haben mich begeistert.
Nach Zweifeln und Abwägen habe ich mir seine PDF-Datei 'Der Weg aus der Depression' für 10 Euronen bestellt,
die umgehend am nächsten Tag per E-mail ankam.
Mit Hilfe des ausgedruckten Buchs (222 Seiten) gelang es mir meine Depri zu verstehen und anschliessend meinen Rucksack um das grösste unbewältigte Problem
(Jugendliebe vor 30 Jahren) zu bearbeiten und abzuschiessen.
Der Rest kommt auch noch dran!

Viele Grüsse
Jürgen
Shay
Beiträge: 357
Registriert: 5. Jan 2007, 14:06

Re: Bücher

Beitrag von Shay »

So. Gestern kam "Mittendrin und nicht dabei" an. Mal abgesehen davon, dass das Buch schon etwas angegilbt war, kann ich mich erst mal nicht beschweren (im Gegensatz zu meiner Frau, die direkt protestierte: Jetzt vergräbst Du Dich wieder in einem Buch und ich hab nichts von Dir...). Die ersten 50 Seiten, die ich gelesen habe, schienen mir sehr sinnig, ich fand mich an so mancher Stelle wieder und kann einiges, was da geschrieben steht, nur bestätigen. Ich hoffe also, dass der Rest des Buches so gut ist, wie der Anfang.

Mich begeistert allerdings Folgendes: Es wird nichts dramatisiert, aber auch nichts beschönigt. Man wirft nicht allzusehr mit Fachtermini um sich und erklärt dennoch umfassend und genau. Naja, wie gesagt, das ist mein Eindruck nach 50 Seiten. Heute Abend gehts weiter...
Gruß: Martin





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szegfue75
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Re: Bücher

Beitrag von szegfue75 »

Hallo,

ich kann auch "das heimatlose Ich" empfehlen. Um an sich selbst zu arbeiten, finde ich "der Weg des Künstlers". Auf Anraten von Antoinette habe ich mir auch "die neue Medizin der Emotionen" durchgelesen.

Von Hesse würde ich demnächst gerne "Demian" lesen.

Viel Spaß noch beim Lesen

LG, szegfue
"Glücklichsein ist eine Angelegenheit rein persönlicher Anpassung an ihre Umgebung."
Zitat aus Cluny Brown auf Freiersfüßen
Dendrit
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Re: Bücher

Beitrag von Dendrit »

Hallo Zusammen,

vllt. sind hier auch noch interessante Tipps: Bücherecke und weitere literarische Tipps http://depriforum.kostenloses-forum.be/ ... d2681848e5

Dort sind zu anfangs auch Verlinkungen zu Buchvorschlägen in diesem Forum.

LG, Manuela
RachelGirl
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Re: Bücher

Beitrag von RachelGirl »

Hallo,

sorry, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe. Ich möchte Euch vielmals für Eure vielen Tipps und Anregungen danken!

Liebe Grüße,
Rachel34
parvus_

Re: Bücher

Beitrag von parvus_ »

es gibt sicher kein buch, das jedem hilft und jedem zu empfehlen ist.

für mich ist die lektüre von jean amerys essay "hand an sich legen" überlebenshilfe gewesen.

http://www.klett-cotta.de/literatur_bue ... ducts=1009
Nico Niedermeier
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Re: Bücher

Beitrag von Nico Niedermeier »

Lese ich auch gerade:-)
Dr. Niedermeier
Liber
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Re: Bücher

Beitrag von Liber »

Hallo,

wertvoll sind für mich Bücher, wenn ich mich beim Lesen da, wo und wie ich gerade bin, tief verstanden fühle.

Dann spielt die Literaturgattung eine untergeordnete Rolle.

Bei den Romanen sind es u.a. Thomas Mann, Hesse, Kafka. Bei den Sachbüchern derzeit Peter Schellenbaum.

Praktische Tipps sind gut und wichtig. Wenn ich in einem Buch aber auch noch das allen Menschen Gemeinsame am seelischen Leiden erahnen kann, ist das eine weitere wichtige und hilfreiche Dimension.

Den Jean Amery werde ich mir für demnächst unbedingt vormerken.

Und zum Eckhart Tolle: er gelangte selbst über und durch sein seelisches Leiden zu den spirituellen Erkenntnissen, die er in seinem Buch JETZT beschreibt. Sein Buch ist aus meiner Sicht auch von daher sehr empfehlenswert.


Liebe Grüße
Brittka
parvus_

Re: Bücher

Beitrag von parvus_ »

"Lese ich auch gerade:-)
Dr. Niedermeier"

schön, dann darf man ja vielleicht hoffen, daß hier demnächst liberal moderiert wird, "sire, geben sie gedankenfreiheit", lach.
Lee
Beiträge: 1074
Registriert: 5. Jul 2004, 16:42

Re: Bücher

Beitrag von Lee »

Dostojewskis "Traum eines lächerlichen Menschen" (48 Seiten ).

Fängt an mit "Ich beschloss, mich in dieser Nacht zu töten" und endet mit "Ich will wandern!" (lebendig!)

Das Buch fängt sehr düster an, hellt sich dann aber auf - und mit ihm die Laune des deprimierten Lesers. Herrlich auch die ironischen Seitenhiebe auf die Wissenschaft: 1877 geschrieben und immer noch aktuell.
Wander
Beiträge: 295
Registriert: 16. Jan 2008, 14:43

Re: Bücher

Beitrag von Wander »

Guten Morgen Zusammen! Gerade wollte ich hier mal das Thema eröffnen, wie hilfreich mir Literatur u.a. beim Umgang mit meinen Depressionen ist, da finde ich das Thema gleich hier! Wunderbar! Sogar noch eine Menge neuer Literaturtipps! Vielen Dank!

Also, was lese ich mit großem Gewinn?

Morgens, wenn ich wach werde und meistens mehr oder weniger stark im Aufsteh-Blues stecke, dann hat sich bei mir schon seit Jahren eine Stunde Wachwerden mit Gebetsmeditationen bewährt, wofür ich auch jeden Morgen eine Stunde vor meiner Familie aufstehe.

Jeden Morgen lese ich dazu erstmal das Tageblatt im christlichen "Neukirchner Kalender", so mit Bezug auf eine Bibelstelle Fragen der Alltags- und Lebensprobleme diskutiert werden. Sehr sehr häufig geht es dabei um emotionale Probleme, wie sie sich mir auch stellen und um wohltuende, so erlebe ich es, christliche Worte dazu.

Weil ich immer in Gefahr laufe, mich in meinem inneren Chaos der verzerrrten Zeitwahrnehmung zu verlieren und zu verzetteln, lese ich dann noch als Ritual die kurzen Wochentagsgedanken aus

-Anselm Grün: Im Zeitmaß der Mönche. Vom Umgang mit einem wertvollen Gut

Das hilft mir, mich sanft und achtsam in meinen Tagesablauf hineinzubegeben.

Selbst wenn ich so depressiv war, dass Denken und Lesen schwer wurden, klappten diese kurzen Bibelkalendertexte und die von Anselm Grün noch. Wenn es mir besser geht, lese ich noch mehr und schlage auch die auf dem Bibelblatt angegebenen Gesangsbuchslieder auf. Wie oft darin von depressiven Verzweiflungen die Rede ist, ist ja unglaublich.

Weiter lese ich noch

- "Schattendasein". Das ist ja das Buch, das aus diesem Forum entstanden ist. Es ist eine Riesenhilfe im Alltag.
Aktuell habe ich ja z.b. meine ADs ausgeschlichen und unter Absetzreaktionen und aber auch noch vereinzelten, täglich schwankenden depressiven Störungen zu tun.
Da hilft mir das Buch so ungemein, nicht resignativ zu konstatieren "Ich komme aus dem Mist nie raus." Sondern einfach zu lesen, dass der Genesungsprozess schwankend ist. Besonders toll fand ich heute morgen den Satz, dass Rückschritte einem auch ermöglichen, sich die letzten Schritte nochmal gut anzuschauen. Mir sehr hilfreich.

Ganz wohltuend heilsam wirken bei mir auch die therapeutisch-christlichen Bücher von

Anselm Grün:

- Wege aus der Depression
- Gut mit sich selbst umgehen.
-Verwandle deine Angst.

und alle weiteren von ihm, die ich mir reihum immer in der Bib ausleihe. Wenn ich sie durch habe, fange ich immer wieder von vorne an,weil Anselm Grüns Riesenschatz an Erfahrung soviel Weisheit und Heilkraft für meine aufgerührten Emotionen hat, dass es mir nur einfach sehr sehr gut tut.

Wenn mir mitten am Tag mein Alltag emotional zu schmerzhaft und beschwerlich ist, lese ich einen Absatz und fühle mich gleich besänftigt und einfach wohltuend beruhigt.

Allen einen guten Sonntag! Liebe Grüße! Düne
Elisa_K
Beiträge: 172
Registriert: 6. Feb 2008, 14:53

Re: Bücher

Beitrag von Elisa_K »

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