Frage zu Citalopram

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Monas
Beiträge: 366
Registriert: 3. Apr 2008, 19:49

Frage zu Citalopram

Beitrag von Monas »

Seid 3 Wochen nehme ich nun Citalopram
ich habe ganz langsam eingeschlichen

meine Stimmung kann ich zur Zeit gar nicht richtig beschreiben
-ich bin aufjedenfall nicht mehr in so einem Tief
-es ist eher ein scheiss egal Gefühl
-auch diese innere Leere und Einsamkeit spüre ich nicht mehr so doll

aber ich kann auch nicht sagen das es mir besser geht, es geht mir halt nur anders


mein Antrieb wurde am Anfang etwas mehr,
nun aber bin ich auf 20 mg, und fühle mich nur noch müde
und benebelt
so richtig high fühle ich mich

ob diese Dosis doch etwas hoch für mich ist?
oder ist das so normal , ich nehme 20 mg jetzt seid 2 Tagen

gibt sich das noch?
Fregel07
Beiträge: 62
Registriert: 18. Mär 2008, 12:21

Re: Frage zu Citalopram

Beitrag von Fregel07 »

Hallo Monas,
vor einiger Zeit habe ich selbst auch einen Beitrag zu Citalopram eingestellt. Leider kann ich ihn nicht mehr wiederfinden. Sorry!
Mein Mann nimmt nun schon seit zwei Jahren Citalopram. Er hat mit 20 mg begonnen, war zwischenzeitlich auf 40mg und ist jetzt wieder bei 30mg angelangt.
Aber auch ich konnte in den ersten Wochen und Monaten nur beobachten wie er ständig müde war und geschlafen hat. Den Antrieb von dem du schreibst war bei ihm gar nicht zu verspüren.
Heute muss ich sagen, hat das Citalopram in meinen Augen mehr zerstört als genutzt.
Er hat seine Persönlichkeit und sein Gefühlsempfinden beinahe völlig verloren. Er hat halt auch ein Scheiß egal gefühl und stellt auch unsere Liebe und Beziehung total in Frage. Mit diesen Schwierigkeiten habe ich seinen Arzt konfrontiert und er bestätigte, dass es von den Nebenwirkungen der Medikamente kommt. Was ich sehr bedauer, da mein Mann das nicht erkennen kann. Er fühlt einfach nichts oder einfach nicht genur.
Z.Zt. richtet er sich gerade eine Wohnung ein um zu sich selbst zurück zufinden. Just in Time geht es mir dadurch halt auch nicht gut.
Wenn es eine Möglichkeit für Dich gibt, sprich über die Dosis mit Deinem Arzt. Es gibt auch noch andere Medikamente, die nicht unbedingt die gleichen starken Nebenwirkungen hat wie Citalopram.
Citalopram ist allerdings für die Ärzte und Krankenkassen ein kostengünstiges Medikament und wird, wie mir scheint daher oft und gerne verschrieben. Es gibt zum Beispiel noch das Medikament Trivilor von Wyett. Hat zwar ähnliche Nebenwirkungen, aber nicht mehr so intensive.
Drücke Dir die Daumen, dass Du was passenderes findest.
Grüße
Fregel
Monas
Beiträge: 366
Registriert: 3. Apr 2008, 19:49

Re: Frage zu Citalopram

Beitrag von Monas »

Liebe Flegel

Das liest sich gar nicht gut
ich verstehe aber den Arzt nicht, wenn es nur zur Verschlechterung gekommen ist und nicht zur Verbesserung das Dein Mann weiterhin das Citalopram nehmen soll
jochen
Beiträge: 99
Registriert: 2. Jul 2008, 10:32

Re: Frage zu Citalopram

Beitrag von jochen »

Es ist ja auch die Frage, wie man es selbst als Patient sieht. Ich lasse mir nicht vorschreiben, ein Medikament zu nehmen, bei dem ich von den NW förmlich zerstört werde. Der Arzt sieht mich ein, zweimal im Monat. Ich selbst spüre die NW und vor allem mich selbst / Tage die Woche und 24 Stunden am Tag. Also gilt meine Wahrnehmung mindestens auch ein bisschen, oder? Mit meinem Doc habe ich das zweimal gemacht, mich völlig quer zu stellen. Und dann hatte er eine andere, bessere Lösung.

Gruß
Jürgen

PS: Citalopram steht bei mir ebenso auf der Schwarzliste wie Trevilor und Solvex.
Monas
Beiträge: 366
Registriert: 3. Apr 2008, 19:49

Re: Frage zu Citalopram

Beitrag von Monas »

Hallo Jürgen

Du scheinst auch schon schlechte Erfahrung mit Citalopram gemacht zu haben, da Du schreibst es steht bei Dir auf der "Schwarzliste

magst Du mal von Deinen Erfahrungen berichten?


ich war heute beim Neurologen wieder und der sagte er wisse nicht ob meine Erscheinungen von den Nebenwirkungen her kommen oder von der Depression
das sich die Depression jetzt erstmal verstärkt und ich daher auch viel müder und schlapper bin

ich soll nun die Tabletten noch mal 4 Wochen so weiter nehmen , dann wird er weiter schauen

Du hast Recht, man sollte als patient nicht alles erdulden und mitmachen
wenn es bei mir gar nicht mehr geht, werde ich die Dinger auch in die Tonne kloppen
carina
Beiträge: 55
Registriert: 25. Dez 2006, 22:50

Re: Frage zu Citalopram

Beitrag von carina »

Hallo Monas,

ich nehme Citalopram seit ca. 20 Monaten.
Habe mit 10 mg angefangen und erstmal bis 20 mg aufdosiert. Die Wirkung war damit zwar irgendwie spürbar, aber der rechte Antrieb hat mir doch noch gefehlt.

Meine Ärztin wollte mir schon was anderes verordnen, aber ich habe mich entschieden, natürlich in Absprache mit ihr, auf 40 mg zu gehen.

Und tatsächlich ging es mir nach ein paar Wochen besser. Die Verzweiflung ließ spürbar nach.
Natürlich heißt doppelte Dosis nicht doppelte Wirkung!!

Seit einem knappen Jahr dosiere ich nach unten und bin nun bei 10 mg/Tag. Parallel mache ich Therapie.

Meine Ärztin hat mich darin unterstützt, selbst auszuprobieren was mir gut tut. Auch beim Herunterdosieren, ist sie auf meine Befürchtungen eingegangen.

Ich bin auch richtig stolz darauf, dass ich endlich mal selber was gemerkt und entschieden habe.

Mir hat übrigens auch geholfen, dass ich nebenher Tagebuch geschrieben habe. So konnte ich auch kleine Veränderungen wahrnehmen. Aufzeichnungen habe ich auch mit in die Sprechstunde genommen, weil ich sonst immer "alles" vergesse.

Ich wünsche Dir jedenfalls alles Gute und hoffe, dass Du "Dein" Medikament findest.

Viele Grüße

Carina
jochen
Beiträge: 99
Registriert: 2. Jul 2008, 10:32

Re: Frage zu Citalopram

Beitrag von jochen »

Hallo Monas,

meine Erfahrungen sind natürlich subjektiv, wie es Erfahrungen eigen ist.

Der antidepressive Effekt verlor sich nach wenigen Monaten, so dass die Dosis erhöht werden musste. Ich hielt dann die Spannungen nicht mehr aus, die Citalopram in dieser Dosis in mir aufbaute. Außerdem brachte mich die Neigung zu starkem Schwitzen zur Vermeidung sozialer Kontakte. Dazu kommt noch ein beträchtlicher Libidoverlust, der in einer seit Jahrzehnten funktionierenden Ehe sehr schmerzlich ist.

Wie gesagt, gilt das für mich. Jeder muss selbst abwägen, ob der Nutzen die NW rechtfertigt und ob man mit ihnen leben kann. Die Erfahrung des Arztes kann mich vielleicht dazu bringen, die NW etwas geduldiger zu etragen. Aber entscheiden tue ich, was ich einwerfe.

Liebe Grüße
Jürgen
Monas
Beiträge: 366
Registriert: 3. Apr 2008, 19:49

Re: Frage zu Citalopram

Beitrag von Monas »

Hallo Carina

Das mit dem Tagebuch schreiben ist eine sehr gute Idee
ich schreibe zwar auch Tagebuch in meiner Therapie
aber jetzt nicht direkt aufs Medikament bezogen

mein Arzt sagte mir ich soll Citalopram jetzt mal abends ausprobieren da wenn ich es morgens nehme den ganzen Tag hundemüde bin



Hallo Jürgen

ja das sind tragische Nebenwirkungen die Du da ertragen hast
bisher habe ich gott sei alle Nebenwirkungen nur kurze Zeit verspürt
ich hatte zu Anfang auch erhebliche Schweisausbrüche gehabt, die sind weg
auch die Übelkeit und Durchfall sind wieder weg
ja meine Libido hatte auch anfangs gelitten jetzt ist es normal
daher habe ich noch die Hoffnung das die Müdigkeit auch wieder nachlassen wird
und dieses Gefühl high zu sein
und mein Antrieb endlich zunehmem wird
und mein Geschmackssinn normal wieder wird

mein Arzt sagte auch was, von erstmal 4 Wochen die Dosis von 20 mg so belassen und wenns nicht besser wird dann erhöhen
fand ich komisch, das eine Erhöhung dann zur Besserung der Nebenwirkungen führen soll


ja leider ich kenne das noch vom Opipramol, das irgendwann die Wirkung nachgelassen hat und ich immer mehr höher dosieren musste
bis hin zur höchst Dosies
und als die dann auch nicht wirkte
warf man mir zusätzlich noch Tavor und Atosil ein
und als I Tüpelchen abends noch Schlaftabletten
tja irgendwann hatte meine Leber auf all den Zeugs keinen Bock mehr


ich hätte mir so gewünscht für immer ganz ohne Medis auszukommen aber das geht auch nicht
ist schon alles verfahren
ohne gehts nicht
mit auch nicht
Schöpfung
Beiträge: 548
Registriert: 29. Okt 2006, 22:06

Re: Frage zu Citalopram

Beitrag von Schöpfung »

Hallo Monas,

ich nehme seit zwei Jahren Citalopram. Anfangs hat mich das Zeug auch sehr müde gemacht. Aber das war bei mir erwünscht, weil ich Schlafstörungen hatte. Es hat ungefähr zwei Wochen gedauert, bis die ersten 20 mg gewirkt hatten. Weitere 2 Wochen später war der Effekt schon wieder verpufft und ich musste wieder weiter hochgehen. Bin zur Zeit bei einer Dosis von 50 mg. Müde macht mich das tagsüber nicht mehr ( diese Nebenwirkung verschwand nach ungefähr 14 Tagen). Manchmal hab ich unruhige Beine und Mundtrockenheit. Langfristig versuche ich daher, das Zeug auf 40 mg runter zu doiseren. Gleichgültigkeit oder Persönlichkeitsveränderungen kann ich keine berichten. Also ich bin eigentlich ganz zufrieden mit dem Medikament. Aber es wirkt ja wahrschienlich bei jedem anders. 2-3 Wochen würde ich mir an Deiner Stelle geben. Vielleicht verschwinden die Nebenwirkungen ja dann. Falls das aber nicht so sein sollte, würde ich an deiner Stelle den Arzt um einen Medikamentenwechsel bitten.

Viele Grüße, Amalia
jochen
Beiträge: 99
Registriert: 2. Jul 2008, 10:32

Re: Frage zu Citalopram

Beitrag von jochen »

> Manchmal hab ich unruhige Beine ...
Die hatte ich gar nicht erwähnt bei mir. Die fingen richtig an zu krampfen. Besonders in der Nacht.

Was in diesem Thread signifikant hervortritt, ist die nachlassende Wirkung von Citalopram, findet ihr nicht auch?

Gruß
Jürgen
Xayide1
Beiträge: 228
Registriert: 3. Sep 2007, 12:51

Re: Frage zu Citalopram

Beitrag von Xayide1 »

Hallo Ihr,

ich nehme Citalopram nun schon seit etwas über einem Jahr und habe keine nachlassende Wirkung bislang feststellen können.
Die einzigen Nebenwirkung ist die Verstärkung des "Frustfutterns" und folglich Übergewicht.
Nur die ersten beiden Wochen fühlte ich mich sehr zittrig und etwas "neben der Spur".
Mir haben die AD`s geholfen. Ich habe diese "Krücke" gebraucht um an mir arbeiten zu können (Verhaltenstherapie).

Monas:
Hab etwas Geduld. Und wenn Du unsicher bist, frage Deinen Arzt, ob es evtl. doch nicht das richtige Medikament für Dich ist.

Liebe Grüße
Sonja
Wander
Beiträge: 295
Registriert: 16. Jan 2008, 14:43

Re: Frage zu Citalopram

Beitrag von Wander »

Hallo Monas, ich habe 2 Jahre lang Citalopram genommen und bin damit sehr zufrieden gewesen.

Ich habe mit 10mg begonnen und in jeweils Schritten von jedes Mal 3-Wochen bis auf 40mg hoch dosiert, weil diese Dosierung nötig war, bis es mir deutlich besser ging, was sich immer weiter über die Zeit verbesserte.

Die Nebenwirkungen beim jeweiligen Hochdosieren dauerten so ca 3 Wochen und waren Zitterigkeit, Müdigkeit,Stimmungssschwankungen. Aber der Antrieb war gleich verbessert. Nach 3 Wochen begann dann immer die deutliche Verbesserung.
Die Nebenwirkungen, die blieben, war eine größere Kraftlosigkeit als gesund, aber immer noch viel mehr Kraft als depressiv, und eine herabgesetzte Libido. Sonst keine Nebenwirkungen!!!

Innerhalb der folgenden Wochen und Monate und mit begleitender Verhaltenstherapie wurde ich immer stabiler und lebensfroher bis hin zur Symptomfreiheit.

Nach einem Jahr konnte ich auf 20mg hinunterdosieren und jetzt ganz absetzen in langsamen Schritten, aber aktuell habe ich leichte depressive Störungen, müsste also wohl wieder 20 mg nehmen, versuche es aber jetzt erst mit Johanniskraut, da es leichte depressive Störungen sind.

Also habe noch etwas Geduld. Ich habe außer jetzt hier in deiner Diskussion in einigen Antworten fast nur Positives über Citalopram gelesen. Es wird nicht von Ärzten nur aus Kostengründen gegeben, sondern weil viele Depressive damit prima klar kommen.

Trotzdem solltest du dich damit gut fühlen nach einiger Zeit, sonst ist es vielleicht nicht das Richtige für dich oder muss höher dosiert werden.

Aber jede Höherdosierung zeigt sich nach 2-3 Wochen erst in voller Wirkung und auch weiterhin.

Liebe Grüße! Düne
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