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zicke
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Beitrag von zicke »

Hallo ihr, eigentlich ist mir das jetzt ja ein bißchen "peinlich" aber da ich weiß, wie hilfreich dieses Forum sein kann, schreibe ich einfach mal was mich bedrückt. Vielleicht kann der eine oder andere was dazu schreiben oder hat das auch schon erlebt. Also kurz zum Anfang, ich hatte letztes Jahr eine Beziehung, deren Ende mich ins Forum Lebensmüde gebracht hat. Diese ganze Geschichte war eine einzige Lüge, das fatale daran war, ich habe diesem Mann geglaubt und blind vertraut. Mit dem Mann und meinen Gefühlen zu ihm bin ich durch. Nur mit den Folgen leider nicht. Ich habe vor kurzem einen wirklich tollen Mann kennengelernt, der genauso ist wie Frau sich Mann wünscht. Aber tja ich kann gefühlsmäßig überhaupt nicht aufmachen. Einerseits möchte ich, andererseits........Es beunruhigt mich, das ich so "gefühlskalt" bin, wo ich doch immer ein Gefühlsmensch gewesen bin. Viele Dinge berühren mich gar nicht mehr, zb. traurige Filme, früher mußte ich immer weinen und heute.....allerhöchstens ein kratzen im Hals. Bleibt das so ? Oder brauchen Gefühle mehr Zeit um wieder zu kommen ? Würde mich freuen etwas zu lesen von euch Liebe Grüße zicke
Jaisst
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Beitrag von Jaisst »

Liebe Zicke, hatte Dir schon mal geschrieben keine Antwort macht nichts. Was soll/kann ich sagen ja, habe auch 2 Männer kennen gelernt sind jetzt meine besten platonischen Freunde (was sie nicht sein wollten) aber Liebe und Singen kann man nicht erzwingen auch wenn sie noch so toll sind! es muss wirklich funken! Mit gefühlskalt hat das nichts zu tun die Chemie muss stimmen! Ach, ich weiß es auch nicht treffe immer die Falschen sind meist sehr lieb passen aber (evtl. deshalb) nicht zu mir! ... liebe Grüße von Jaisst
zicke
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Beitrag von zicke »

hallo Jaisst, danke für deine Antwort, und sorry dafür das ich nicht geantwortet habe. Habs wohl irgendwie nicht mitbekommen. Das was du schreibst habe ich auch schon gedacht, das er vielleicht nicht der richtige ist, warum auch immer. Denn er bringt eigentlich alles mit um " der richtige" zu sein. ich habe halt nur die Befürchtung das es bei mir vielleicht nicht mehr funkt, egal um welchen Mann es sich handelt. LG zicke
titanic
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Beitrag von titanic »

Liebe Zicke, Guten Morgen! Auch unter den Frühaufstehern? Gerade gestern habe ich mal so in Gedanken Revue passieren lassen, wer schon alles mal im Forum war und was aus vielen geworden ist?! Und dachte dabei auch an dich und an Patricia. Schön war es, deinen Namen mal wieder zu lesen. Dass du Probleme hast, dich deinem neuen Freund gegenüber gefühlsmäßig zu öffnen, hängt sicher noch an deiner Depression. Ich kann mir vorstellen, dass sowas nicht von heute auf morgen verschwindet, nur weil man plötzlich wieder im 7. Himmel schwebt. Die ganze Sache setzt sich ja auch "software-mäßig" im Gehirnstoffwechel fest. Hast du deinem Freund von deinem Problem erzählt? Vielleicht kann euch in der Hinsicht Geduld und Gelassenheit weiterbringen und der Glaube, dass es mit der Zeit besser wird. Für dich alle guten Wünsche Titanic
christabelle
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Beitrag von christabelle »

Hallo, Zicke! ...hab' ich Dich richtig verstanden, er ist nicht der Richtige, weil er alles hat, was den Richtigen ausmacht??? Egal, ich denke, Titanic hat recht: ein bißchen Geduld ist schon vonnöten - und Zuversicht, daß es besser werden wird - und es wird; ich hätte gedacht, das Schwierigste, jemanden zu finden, hast Du ja schon geschafft, der Rest klappt dann auch - zusammen ist es dann auch etwas einfacher (zumindest meine Erfahrung). Lieben Gruß und alles Gute Christabelle
zicke
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Beitrag von zicke »

Hallo Titanic, schön von dir zu lesen. Ja an Patricia habe ich auch oft gedacht und ich vermisse sie. Hast du was von ihr gehört? Ja habe ihm davon erzählt und er hat auch Verständnis. Das Problem ist, das ich mich nicht verstehe, alles was ich weiß ist ein klares jein :-( Manchmal habe ich das Gefühl von Sehnsucht, aber wenn ich ihm das sage, und er dann kommt, kann das Gefühl schon wieder weg sein und mir geht die Nähe gegen den Strich. Verstehst du was ich meine? Liebe Grüße zicke
zicke
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Beitrag von zicke »

hallo Christabelle, nein das hast du falsch verstanden, er hat alles um der Richtige zu sein, nur warum hab ich keine Schmetterlinge im Bauch ?????????? Oder kommen die erst langsam wieder ? Ich weiß gar nichts mehr, bin hin und hergerissen....... Ach man....... Erstmal liebe Grüße zicke
titanic
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Beitrag von titanic »

Liebe Zicke, ja, ich weiß genau, was du meinst. Mir ist auch manchmal danach, meinen Mann zu "umgarnen" und hupps, dann ist das Gefühl schon wieder weg...und ich will nur noch meine Ruhe. Du vermisst die Schmetterlinge im Bauch? Sicher sind es bislang noch verpuppte Schmetterlingsraupen und wenn du sie gut genug pflegst und mit Freude fütterst, schlüpfen sie bestimmt, wenn es erstmal richtig warm wird! Liebe Grüße Titanic PS: Nein, von Patricia habe ich leider nichts mehr gehört. Paaaaatriiiiiciaaaaa....Wo bist du???
Thomas

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Beitrag von Thomas »

Liebe Zicke, deine Namen zu lesen löst bei mir ja schon fast Nostalgiegefühle aus :-) Schön, dich wieder zu lesen. Ein Hallo auch an Titanic, Jaisst, und Christabelle! Eigentlich wollte ich mich nicht unbedingt zum Thema Verlieben einmischen- eher ganz allgemein "Wo sind sie hin, die Gefühle?". Ohne dich nun irgendwie erschrecken zu wollen: Manche Dinge haben sich mir gefühlsmäßig erst 4-5 Jahre nach meiner schweren Episode (die allerdings auch sehr heftig war) wieder erschlossen. Naturerlebnisse gehören dazu, das blieb lange Zeit Kino. Man fühlt sich irgendwie ganz schön behindert und nicht vollwertig, fragt sich ständig, was stimmt nicht mit mir. Zwar sind die Gefühle schon da, aber so weit weg und wie durch einen Schleier. Setz dich nicht unter Druck, wenn du irgendwie kannst- das würde die Schmetterlinge nur vertreiben. Lieber Gruß von Thomas
christabelle
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Beitrag von christabelle »

Hallo, Thomas! ...Dir auch einen "nostalgischen Gruß"! Wie geht es Dir im Moment? Hab' grad' die Tage an Dich gedacht - und an die Zeiten, als hier im Forum noch mehr los war... Gruß Christabelle
sara
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Beitrag von sara »

Liebe Therapeuten Ich fühl mich heut beschissen,was wohl auch am gestrigen Alkoholkonsum liegt,da ich das Gefühl habe,daß die Depressionen,die ich mit den ADs verdränge wieder zu spüren sind. Ich versuche diese Gefühle jetzt mal zu ergründen.Also,ich denke daran,daß die Vergangenheit vergangen ist,unwiederholbar,aber das mit ihr alles weggegangen ist,ich bin nicht mehr am Leben.Ich sehe auch in den mir naheliegenden Meschen,den Tod,obwohl sie vielleicht leben. Ich habe noch 4 Geschwister,die beiden Jüngsten 15 und 3 J.tun mir Leid,der 15 jährige erscheint mir als sei er jetzt schon Tod,und den 3 Jährigen bemitleide ich,weil er mit kranken Eltern aufwächst(Alkohol/Tabletten/Eßsucht/Depressionen) Ich seh in allem nur Unglück,nicht mehr,daß ich irgendjemanden als gesund ansehe,nein,für mich sind alle in meiner Familie leidende,und Ich als älteste Tochter fühl mich schuldig und verantwortlich.Wenn ich mich mal einigermaßen wohl fühle,kommen mir sofort die anderen in den Sinn,von denen ich glaube,daß sie es genauso schwer haben wie ich.Sofort Mitleid,und das Bedürfnis ihnen Trost zu spenden. Aber ist das richtig,vielleicht geht es ihnen ja gar nicht so schlecht,und mir geht es ja auch oft nur schlecht,weil ich an die anderen denke. Aber ich habe auch totales Selbstmitleid,sehe alles schwarz,daß damals alles so kommen mußte,ich bin sozusagen aus einer Traumwelt entrissen worden,und meinen 15(damals 6jährigen)Bruder hab ich nicht geholfen,als er erleben mußte,wie mein Vater meine Mutter verprügelte Deshalb hab ich solche Schuldgefühle,ich war 16 und konnte meinen 3 jüngeren Geschwistern nicht helfen. Auch in der Zeit nach der Scheidung,hab ich mich nicht um meine Brüder gekümmert.Die armen waren mit einer alkoholkranken Mutter alleingelassen.Sie kümmerte sich nicht um deren Liebesbedürfnisse und schulischen Belange,der 15-jährige hat heute massive schulprobleme,und ist total introvertiert und desinteressiert,was seine zukünftige berufliche Laufbahn angeht. Mein älterer Bruder hatte immer Unterstützung von seiner Patentante,doch der kleine hatte niemanden....
sara
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Beitrag von sara »

Ich fühl mich verantwortlich für das Glück meiner Geschwister,meine Eltern hingegen sind mir total egal,sie tun mir kein bischen Leid,vor meiner Mutter habe ich auch einen gewissen Ekel,mein Vater hat mir schon früh eingeprägt(mit 12) daß meine Mutter total dumm und ungebildet sei,ich sei ja viel schlauer als sie. Diese Mißachtung meiner Mutter hat sich eingebrannt in mein Gehirn,meinen Vater hingegen verehre ich,ihn hielt ich immer für sehr intelligent. Meine Eltern haben uns in Ihren Eheklieg miteinbezogen,meine Schwester war verhaßt von meinem Vater von Geburt an(Er knallte bei die Krankenhaustür zu und ging,als er erfuhr,daß meine Mutter ein 2. Mädchen gebar) Mein Vater lobte mich und erniedrigte meine Schwester,meine Mutter haßte mich,weil sie und meine schwester von Papa unterdrückt wurden,und er mich aber in den Himmel hob. Meine Schwester hatte komischerweise noch nie die psychischen Probleme hatte wie ich. Ich glaub ich hab deshalb die Probleme,weil ich verantwortlich war für Papas Lebensglück,doch meine Mutter sagte immer wieder ich sei genauso egoistisch wie mein Vater(wozu ich aber gezwungen war,um dessen Achtung zu erhalten) Also war meine Schwester ja irgendwo von meiner Mutter geliebt worden,wie sie ist,und ich,wie ich war,von beiden nicht gemocht.Ich war auf subtile Weise von allen gehaßt,daraufhin entwickelte ich auch ein schlechtes Selbstbild.Wenn ich aber Leistung zeigte,wurde ich von meinem Vater vor meinen Geschwistern gelobt,doch die entwickelten noch mehr Haß auf mich. Ich wurde tatsächlich zum Einzelgänger,ich fühlte mich in meiner Familie als die Auserwählte....hätte ich doch damals gewußt,daß ich die "Auserwählte"in dem Sinn bin,daß jetzt die ganze Last von meiner Familie tragen muß,da die mich verantwortlich macht,und mich für die Stärkste hält,obwohl ich mit die Schwächste bin. Meine älteren Brüder(15/19) leben heut bei meinem Vater,und wenn dort irgendwelche Probleme sind,weil mein Vater säuft,und mein älterer Bruder den Stuhl zertrümmert,und Papas neue als Schlampe bezeichnet,weil er sich schämt,den beiden mit seinen Freunden auf der Srasse(Die beiden hatten durchgesoffen und liefen an diesem Sonntag mit einer Flasche Bier über die Stasse)begegnet zu sein,dann wird Sara Sonntag nachmittags aus ihrem Schönsten Schlaf gerissen um zu kommen,und Papa vor den Ausbrüchen meines Bruders beizustehen. So,das sind meine Probleme heute,es hat mir sehr geholfen meine Gedanken mitteilen zu können,damit ich mir meiner Lage bewußter bin. Ich schlucke und schlucke nur,und versteh nicht,warum ich mich so fühle wie ich mich fühle. Mit meiner letzten Therapeutin,konnte ich darüber nicht reden,bei ihr war ich zu unkonzentriert,und Vertrauen hatte ich auch nicht zu ihr. Ich wollte heute nur meine Gefühle mitteilen,und auch wenn mir jetzt keiner antwortet,fühl ich mich doch um 12 Kilo leichter. Es ist für mich schon eine Hilfe,wenn ich weiß,das irgendjemand mich verstehen kann,und ich weiß,das tut ihr. Meine Familie und mein Freund sagen nur ich mach mir zu viele Gedanken...ich wär doch gesund...Und wenn ich jetzt meine Ruhe vor meiner Schwester haben will,die mich total in Besitz nimmt,muß ich ohne Schuldgefühle dazu stehen. Immer fühl ich mich datzu aufgefordert,für alle da zusein.Und wer kümmert sich um mich,wenn ich meine Ruhe brauche?Wer hilft mir? ..... Ihr helft mir sehr damit,daß ihr einfach nur da seid,und dafür danke ich euch. In Liebe Sara
zicke
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Beitrag von zicke »

Hallo Thomas, mußte grinsen bei dem nostalgischen :-) Nein es erschreckt mich nicht was du geschrieben hast, eher erleichtert es mich das du genau das geschrieben hast, was ich empfinde, bzw. nicht empfinde. "Behindert" ist gut ausgedrückt. Ist schon sehr merkwürdig, das mir zu viel Nähe zu schaffen macht, wo ich doch sonst immer diejenige war die die Nähe des anderen gesucht hat. Ich freue mich jedenfalls euch alle wieder zu lesen und auch mit diesem Problem nicht allein da zu stehen :-) Ganz liebe Grüße zicke
Thomas

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Beitrag von Thomas »

Hallo Christabelle, danke, dass du nach mir fragst, das freut mich wirklich. Heute z.B. ist ein recht guter Tag, dafür waren aber die beiden letzten Tage eher bescheiden zu nennen. Schnelle Wechsel, teilweise innerhalb eines Tages bestimmen mein Leben im Moment. Ursachen: Nicht zu erkennen (am ehesten traue ich noch dem Wetter zu, entscheidenden Einfluss auf mein Befinden zu haben- Tiefdruck spüre ich eindeutig sehr stark). Es werden also wohl die Gewitter in der grauen Masse sein, die sich des Nachts zusammenbrauen um sich dann tagsüber zu entladen. Eigentlich sollte ich ja vor ca. 4 Wochen mit einem neuen Medi starten (Trevilor). Zuvor war aber das alte abzusetzen (Fluctin) und siehe da, es ging mir nach dem Absetzen erst einmal spontan besser. Und jetzt will ich wissen, wie es ohne eigentlich ist- man vergisst das ja im Lauf der Zeit. Natürlich ist das mit meinem Doc abgesprochen. Und wie gehts dir? Gruß von Thomas
maria

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Beitrag von maria »

Hallo Sara, ich bin auch eine älteste Tochter. Was du schreibst, könnte zum großen Teil von mir stammen und ich finde es ganz typisch für die Rolle der ältesten Tochter. Dieses Verantwortungsgefühl, die Schuldgefühle, das Unglück-in-allem-Sehen, die Gedanken an Tod und Vergänglichkeit. Bei mir liegt die Zeit, in der ich noch bei meinen (Stief-)Eltern lebte, lange zurück. Im Lauf der Jahre wurde mir bewußt, dass mir da eine undankbare Rolle zugedacht wurde und ich diese aus Angst vor Liebesentzug auch willig annahm. Vom Verstand her kann ich mir noch so oft sagen, dass es ein Unding ist, einem Kind oder einem Menschen, der erst erwachsen wird, diese Bürde aufzuladen, doch dieses Denken, wie du es beschreibst, ist immer noch tief in mir verwurzelt. Und dass ich als einzige der Geschwister Depressionen bekommen habe, hängt bestimmt damit zusammen. In der Familie meines Vaters konnte ich dasselbe auch beobachten. Dort wurde die älteste Tochter (meine Tante) ebenfalls depressiv, und ihre Symptome ähnelten sehr den meinen. Sie hatte zuvor ein Leben der Aufopferung für ihre 7 jüngeren Geschwister geführt, bis ins Alter von ca. 45. Und plötzlich wurde sie nicht mehr gebraucht und dann kam der Zusammenbruch. Im Lauf der Zeit habe ich eines bemerkt: Vor lauter Verantwortungsgefühl für die andern habe ich die Verantwortung für mich vergessen. Und als eines der wichtigsten Dinge in meinem Leben sehe ich, diese Verantwortung für mich wieder zu erlernen, denn nur dann kann ich ein selbständiges Leben führen UND Verantwortung für andere übernehmen. Ich bin noch am Üben... Ich wünsch dir alles Gute! Hast du einen Therapeuten, der dich unterstützt? Gruß von Maria
Joachim R.
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Beitrag von Joachim R. »

Hallo Sara, das kommt mir alles so bekannt vor, was Du geschrieben hast. Ich bin zwar nicht der älteste, aber der älteste Bruder, und immer schon auch für die älteren Geschwister der 'Grosse Bruder'. Als ich meine 'grosse Krise' bekam, sagten auch alle "DU doch nicht ...". Und als ich Hilfe in einer Gruppentherapie suchte, ging es dort genau so weiter. Die anderen fühlten sich besser - ich war im Arsch. Oder auf der Intensivstation: Klar, was muss ich auch mit Schläuchen im Mund nach der Beziehungskrise von Freunden fragen? Aber hätten sie dann nicht sagen können 'ist jetzt nicht so wichtig' ... oder so? Was meine Geschwister angeht, sagte ein Freund immer "wer soll es denn sonst tun?". Dabei wollte er mir nur damit zu verstehen geben, dass er mich versteht. Ich habe es natürlich anders verstanden - eben als Vorwurf. Muss aber mal ein Ende haben! Geschwister werden auch älter, und müssen für sich einen Weg finden, der nicht über Dich gehen kann! Ansonsten geht der Teufelskreis weiter - Geschwister bekommen manchmal Kinder, für die Du Dich wohlmöglich dann auch noch ... Zur Zeit halte ich mich von der Familie fern. Anrufe oder Besuche stellen sich fast immer als grosser Fehler heraus. Sofort wird mir das ganze Elend wieder vorgebetet. Oft habe ich daran gedacht, ganz wegzugehen. Meinte dann aber, ich würde weglaufen. Jetzt reagiere ich in der Regel äusserst Kalt auf Anrufe von Verwandten, sobald ich spüre, das mich das Thema runterzieht. DIE drehen sich im Kreis. Natürlich habe ich auch da wieder ein schlechtes Gefühl, da ich Angst habe, dadurch ein emotionaler Eisblock zu werden oder gar schon zu sein. Wir zermartern und das Hirn - und 'die' denken nur an sich - und sie wissen, dass wir ihnen hilfreich sind. Fällt das weg, wird ihnen wohl oder übel irgendwann aufgehen, dass es auch andere Wege gibt. Somit wäre dann allen geholfen, auch wenn man kaum mit Dankbarkeit rechnen kann. Trotz selbstauferzwungener 'Kälte': Ist jemand bereit, etwas für sich zu tun, zögere ich keinen Moment, meinen Beitrag zu leisten, wenn es sinnvoll erscheint. Was Dein schwieriges Verhältnis zur Schwester und Mutter angeht, kenne ich dies von meinen Schwestern . Von daher kann ich nur folgendes sagen: Ganz 'glätten' kann man dieses Verhältnis wohl nie. Aber Du kannst versuchen zu verstehen und daraus zu lernen - zum grossen Teil kannst Du es ja schon (zumindest rational). Wenn es Dir gelingt, über diesen Weg eine Form von Gelassenheit zu entwickeln - und zu verzeihen (den anderen und vor allem DIR), würde es im Umgang mit den 'Kontrahendet' ungemein helfen. Helfen würde auch, wenn Du versuchst, Dein "Gefühlsmittelpunkt" eher bei Dir und Deinem persönlichen Umfeld (Freund, Freunde) finden könntest, und nicht mehr in der Familie. Die scheint dies ja nicht hergeben zu können. Noch was: im Kampf um Zuwendung und Liebe sind Kinder oft bereit, alle möglichen und unmöglichen Dinge anzustellen. Dinge, die ihnen später nicht selten sehr sehr zu schaffen machen. Ich habe den Eindruck, dass Deine Mutter dazu gehört. Vielleicht gelingt es Euch einmal, diese Dinge anzusprechen (aber blos nicht jetzt!). Es ist sehr schwer, aber würde helfen - und mit der von mir angesprochenen Gelassenheit und Bereitschaft zu verzeihen, vielleicht auch zu einem etwas besseren Auskommen und verstehen verhelfen. Absolut untauglich - das beweisen tausende Jahre der Menscheitsgeschichte - ist Alkohol. Das muss aber wirklich jeder mit sich selber aushandeln; da helfen keine lieben Worte. Gruß, Joachim
christabelle
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Beitrag von christabelle »

Hallo, Thomas! Danke, daß Du fragst, wie's mir geht - schwer zu sagen - ich nähe gerade an meinem Fallschirm für meinen persönlichen kleinen Weltuntergang - wenn ich nicht wäre, wie ich bin, würde es mir fast leid tun, mir nicht mehr Freunde gemacht zu haben bisher, dann müßte ich jetzt nicht mühsam sticheln, sondern könnte "stage diving" machen - finde ich mutig von Dir, ohne Medikamente - wie kann man das vergessen, wie's einem ohne geht? Etwas müden Gruß Christabelle
michael
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Beitrag von michael »

seltsame welt gestern noch war alles so einfach oder nicht? doch heute... wieder finde ich mich in einer "neuen" weld wieder und alles scheint seltsam "schief" zu stehen habe ich mich wieder vollkommen falsch eingeschäzt? war das was ich als erstes unter strenger selbstkontrolle schrieb noch verständlich und das ich danach... wie soll ich es sagen... meinen blinder fleck.. meine nicht oder schlecht entwickelte einschätzungsfähigkeit, was der richtige ort und die richtige zeit für meine gedanken ist zu schlug?????????? nichts weis ich! ich schwimme im nebel ich kann keine fehler entdecken doch weis ich das sie da sind sie sind immer da und immer da wo es wirklich weh tut ich hoffe dann das ein guter freund den mut findet mich rechtzeitig zur seite zu nehmen und mir geduldig wie einem kleinen kind erklärt was ich getan habe es ist nicht nur einbildung oft finde ich mich in situationen wieder... seit einigen jahren habe ich eine gute kontrolle doch ich spiele ein spiel mit reflexartigen zügen auf einem für mich fast unbegreiflichen spielfeld menschlicher interaktionen ich binn ein guter spieler geworden vorallem (seldsamerweise) bei menschen die ich neu kennenlerne dann wirt es oft schwieriger ich kann schwer folgen was "läuft" also ergreife ich die initiative und fange an zu "moderieren" bei so vielen bauchlandungen die dabei passierten bleibt ein lernervolg nicht aus! JETZT bin ich damit ervolgreich doch nach einiger zeit wird es komplexer ich fange an mich zurück zu ziehen nicht immer aber oft nebel zieht auf kann stimmen nicht voneinander trennen (kein hörschaden, kein alkohol ...leider) KEINER merkt was... höchstens :"michel - hallo träumst du? ) ( ich lache und mache einen witz) netter kerl ... den kenne ich schon seit einem halbe jahr...oder? ... wie heist der denn ???????? ...wo habe ich den den kennen gelernt??? ... wielang ist das den her? flaues gefühl im bauch ich veruche alle klippen zu umschiffen... frechheit siegt!!!!! alo blase ich zum angrif und übernehme wieder kurz die initiative... mit ervolg (fühle mich besser) einladungen volgen (bin mal wieder gut angekommen) eine große feier rede mir ein "freu dich drauf" hallo Stcki toll dich zu sehn ( wer ist das?) werde von allen seiten gegrüßt (rette mich in strategische aussagen um peinliche klippen zu umschiffen... klapt fast immer) treffeeinen einen alten bekanten mit seiner freundin... freundin /schwester? (scheiße ) wie heist der noch??? des wird ja immer schlimmer! endlich spricht ein anderer (müßte ich den kennen?) meinen freund an... ralf! gerettet ... für diesmal die steigende stimmung läst weiteres taktieren überflüssig werde wird ein toller abend die halten mich für blau genug... sind selber blau ... jezt kann nichts mehr passieren. und ich kann später glaubwürdig versichern einfach einen filmriss zu haben wenn ich leute von der party wiedertreffe (hat ja keiner kontrolieren können was ich wirklich getrunken habe) ich dachte es sei normal ständig in fettnäpfe zu treten wer binn ich? der unterschied zu meinen depresivev fasen ligt in meinem selbstbewustsein das ich dann mit viel kraft aufrecht erhalte ich kenne meine stärken manchmal zu spät meine schwächen ich möchte einfach leben ohne angst doch das tägliche einlullende einerlei läßt meien aufmerksamkeit einschlafen und ich gerate in unüberschaubare situationen die ANGST hält mich wach aber das ist doch kein leben michael am schlimmsten sind meine aussätzer wie eine birne mit wackelkontakt
Jaisst
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Beitrag von Jaisst »

Hallo Christabelle und Thomas, mit Medikamenten habe ich keine Erfahrung, außer mit Faustan, soll ein sehr starkes Beruhigungsmittel gewesen sein, weiß nicht, ob es das noch gibt. Jedenfalls sollte ich damals morgens und abends eine halbe(!) Tablette davon nehmen, aber ehe ich überhaupt eine "kleine" Wirkung merkte, war ich bei 6 Tabletten mit 2 Flaschen Bier angelangt - dann bin ich 2 Stunden mit dem Auto spazierengefahren. Nach einem viertel Jahr habe ich pro Tag 10 Tabletten genommen (hatte die durch Freunde besorgen lassen, weil meine Ärztin mir keine mehr verschrieben hatte wegen Abhängigkeit). Dann gab es keinen Nachschub mehr und mir ging es daraufhin nicht besser und nicht schlechter. Habe dann ein Buch über positives Denken durchgearbeitet und mich umprogrammiert - es hat funktioniert - wurde nach ca. 1 Jahr ruhig und gelassen, zwar noch stark deprimiert aber nicht mehr so gehetzt, gejagt, zittrig (auch kein Alkohol mehr) - war ungefähr 6 Jahre auf diesem Level. - Eines Morgens saß ich beim Frühstück ganz friedlich - plötzlich überfiel mich eine unbändige Wut ohne jeglichen Grund - hätte am liebsten meine Tochter an den Haaren aus dem Bett gezerrt (wusste aber nicht, weshalb), bin schnell zur Arbeit gestürzt, dachte, wenn ich nach Hause komme, passiert ein Unglück! Ich kam ganz friedlich nach Hause wie immer (hatte alles vergessen), meine Tochter begrüßte mich aber ganz entsetzt, sie hätte morgens einen schrecklichen Traum gehabt, ich hätte sie wie rasend angebrüllt und getobt (was nie meine Art war)! - Da fiel mir diese Wut wieder ein! - aber sie war verraucht, konnte mich nur noch wundern. Seitdem bin ich nicht mehr so gelassen sondern mich regt jede Kleinigkeit auf (Radfahrer etc.)! Mir haben mal 4 Jugendliche eine Parklücke weggeschnappt, da habe ich im Kaufpark einen Hammer und Nägel gekauft, wollte deren Autoreifen plattmachen - habe mich dann aber nicht getraut, wusste nicht, ob es da "knallt" und ich festgenommen würde und ich dann evtl. in der Zeitung stehen und meinen Arbeitsplatz verlieren würde! - Wie gesagt, ich steige morgens schon wütend ins Auto. - Nun mache ich seit ca. 4-6 Wochen schon Selbstanalyse und gerate in einen eher kindisch-aggressiven Zustand, lache wo "man nicht lacht", kucke dämlich wenn sich alle vor Lachen biegen - verkehrte Welt! So, jetzt weiß ich nicht mehr, weshalb ich das eigentlich geschrieben habe - passt gar nicht her. Trotzdem liebe Grüße an Alle von Jaisst
Thomas

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Beitrag von Thomas »

Hallo Zicke, zuviel Nähe nicht aushalten zu können- wie oft habe ich das hier im Forum schon gelesen! Wie ist es, wenn Nähe "funktioniert" ? Man reagiert auf die Nähe des anderen mit eigenen Gefühlen- es fließt hin und her, das Geben und Nehmen funktioniert und Harmonie kann entstehen. Aber in diesem gefühlsgehemmten Zustand (das Wesen der Depression ist die Hemmung, hörte ich kürzlich in einem Vortrag und fand das sehr gut!), der uns so zu schaffen macht, fließt es eben nicht sondern bleibt irgendwo stecken und wir geraten ins Ungleichgewicht- haben das Empfinden, nicht geben zu können und bauen dadurch Schuldgefühle auf. Und denen weichen wir verständlicherweise aus, wenn wir die Nähe meiden. Aber ein Partner, der dies versteht (leider eine Seltenheit) kann helfen, in dieser Zeit diese "Einbahnstraße" akzeptabel zu finden und vorübergehend eben mehr zu geben als zu nehmen. Aber einer, der immer wieder reklamiert, er bekäme zu wenig, ist ein böser Stress und macht einen hilflos und schuldig. Aber vielleicht öffnen sich auch deine Schleusen und es fließt reichlich? Ich wünsche es dir! Lieber Gruß von Thomas
Joachim R.
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Beitrag von Joachim R. »

Hallo Michael, Du bist nicht allein! Ich erkenne erschreckend viele Parallelen! Schlimm ist es, wenn man sich nicht an den Namen erinnern kann, bei einem Menschen, den man langsam kennen sollte. Aber darauf - und das hast Du ja gut beschrieben - kann man reagieren. Ganz schlimm ist es, wenn man die Namen kennt, diese aber falsch zuordnet :-(( Auch was das Stimmen trennen angeht ... Horror! Gruß, Joachim
michael
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Beitrag von michael »

Hallo Joachim genau!.... hatte ich ja glatt vergessen (verdrengt?) :-))) das ist ja so genial besonders die gesichter der falsch angesprochenen und das ach so "tolle" gefühl wenn die erkentnis WIEDER bis zum hals im fettnapf gelandet zu sein wie ein heißes messer den körper durchschneidet das gehört zu den apsoluten höhepunkten gruß an einenleidensgenossen ( hurra ich bin nicht alleine) michael
Jaisst
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Beitrag von Jaisst »

Hi Joachim und Michael, ich hab ja nicht viel Ahnung, aber das erinnert mich an Borderline oder multible Persönlichkeit? Na viele Grüße Jaisst
inka
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Beitrag von inka »

jaisst, ...es erschreckt mich was du oben geschrieben hast.solange sich agressivität äußert ohne andere zu verletzen ist es ja o.k. aber sobald die eigenen kinder in diese gewaltphantasien einbezogen werden finde ich es schon sehr sehr bedenklich! für mich klingt es, als ob nicht mehr viel fehlen würde bis es umkippt und realität wird...wie gesagt, es hat mich sehr erschreckt. bist du eigentlich in therapie? inka
sara
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Beitrag von sara »

Hallo Ihr lieben,ich bild mir das alles also doch nicht ein... Ich werde auf jeden Fall versuchen,das zu Beherzigen,daß ich mich mal nicht so um sie kümmere.Dann finden sich vielleicht andere (bessere )Wege für sie,ohne von mir abhängig zu sen. Helfen ist ja gut,aber nicht über alle Maßen. Sie verlernen vielleicht sonst,sich selbst zu helfen. So,auf gehts zum Tanz in den Mai,ich wünsche euch einen schönen Abend,und danke,für eure Anteilnahme In Liebe Sara
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