schuld an der Erkrankung des Angehörigen

steppenwolf1

schuld an der Erkrankung des Angehörigen

Beitrag von steppenwolf1 »

Hallo,

traute mich nicht es ins Angehörigenforum zu stellen oder vllt. ist es auch egal wo hingestellt falsch.

Hatte nur die Frage, ob man schuld ist, dass der Angehörige erkrankt ?

finde die Frage nur wesentlich , genauso wie sich vllt. angehörige die Frage stellen, ob sie schuld sind ... ?

Ein grosses Thema ... sorry .....

s.wölfin
BeAk

Re: schuld an der Erkrankung des Angehörigen

Beitrag von BeAk »

Ein ganz klares NEIN, liebe Wölfin,

jeder Mensch ist verpflichet für sich selber zu sorgen, dafür zu sorgen das es ihm gut geht.
Tut er es nicht, hat das einen Grund der im Angehörigen selber zu suchen ist.

Der Depressive ist nicht Schuld daran, wenn der Angehörige erkrankt.

Mein Mann ist nicht Schuld an meiner Depression. Ich muß an mir arbeiten, lernen mich nicht in den Strudel ziehn zu lassen.
Guinevere
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Re: schuld an der Erkrankung des Angehörigen

Beitrag von Guinevere »

Hallo Wölfin,

ich denk nicht, dass "man" das so verallgemeinert sagen kann.

Zudem hab ich ein Prob. mit dem Wort "Schuld" *zwinker*, magst es nicht vielleicht lieber als "verantwortlich" sehen. Hmm, für mich ist halt im Idealfall jeder für sich selbst verantwortlich. Nur iss halt der Idealfall nicht immer.

Da ich ja normalerweise der "Depri" bin, aber auch schon Angehörige war ->

Sicher kann es diesen (Partner?) stärker runterziehen und wäre vielleicht nicht schlecht - so nötig - wenn dieser auch ne Thera machen würde.

Lieben Gruß Dir,
manu
lunasol
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Re: schuld an der Erkrankung des Angehörigen

Beitrag von lunasol »

Liebe Wölfin,

zählen zu den Angehörigen nur Erwachsene oder würdest Du Kinder auch mit einbeziehen?

lg

luna
steppenwolf1

Re: schuld an der Erkrankung des Angehörigen

Beitrag von steppenwolf1 »

lunasol
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Re: schuld an der Erkrankung des Angehörigen

Beitrag von lunasol »

mmmm, ich hab ja keine erwachsenen Angehörige, die Schaden nehmen könnten...

aber eben meine Kinder...aber wahrscheinlich ist es eher meine PS, die meinen Kids schaden könnte und weniger die Depression. Also nicht diskussionswürdig für dieses Forum. Sorry, dass ich mich überhaupt zu Wort gemeldet habe.

Ganz liebe Grüsse an dich, Wölfin...
steppenwolf1

Re: schuld an der Erkrankung des Angehörigen

Beitrag von steppenwolf1 »

Guinevere
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Re: schuld an der Erkrankung des Angehörigen

Beitrag von Guinevere »

>ansonsten, denke, dass ich schuld daran habe, meinen eltern weh zu tun, getan zu haben, ob nun mit PS oder nur Depri oder beidem.

Sehe ich als Mutter nicht so . Sicherlich kanns schon sein, dass Du ihnen weh getan hast, aber, na ja..."man kann ja nicht immer nur Freude mit seinen Kindern haben" . Ich denk (weiß ja nicht was vorgefallen ist) auch dafür sind Eltern normalerweise ja da...
lunasol
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Re: schuld an der Erkrankung des Angehörigen

Beitrag von lunasol »

Liebe Wölfin,

ich antworte dir mal aus Sicht einer Mutter, mit einem fast 18jährigen Sohn. Sollte mein Sohn krank werden, egal ob physisch oder psychisch, und ich würde dadurch "Probleme" kriegen, würde ich ihm niemals die Schuld daran geben. Niemand sucht sich seine Krankheit aus, jeder möchte Gesundheit und niemand wird aus Prinzip oder Frust krank...

Eltern können überfordert sein, aber ich denke sie sollten ihren Kindern niemals die Schuld geben...das ist auch krank...

lg

luna

ps: ja, ich hab schon was zu sagen...aber selten hier
RoadToNowhere
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Re: schuld an der Erkrankung des Angehörigen

Beitrag von RoadToNowhere »

@Steppenwölfin

irgendwie triffst du da bei mir den Nerv.

"Böse" Menschen die ihre Angehörigen Trietzen, ärgern, schädigen, krankmachen...sind vermutlich sehr selten - eine echte "Ich mach dich jetzt fertig" oder "Ich will dich zerstören" - Einstellung dürfte wohl eher die Ausnahme sein.

Aber ich denke, jeder Mensch kann nur weitergeben, was er selber gelernt hat.

Meine Mutter erzählte mir immer, daß sie sehr ängstlich erzogen wurde und beispielsweise kein Fahrrad haben durfte - also bekam ich recht früh eins und lernte das Radfahren. Sie hatte in der Schule auf recht grobe Art schwimmen lernen müssen - also sollten ihre Kinder diese Folter nicht mitmachen und sie ist viele Stunden mit uns ins Schwimmbad gegangen und hat uns in Kinderschwimmkursen angemeldet. Sie hatte gelernt, daß es auf diese Art besser sei als so wie sie es selbst erlebt hatte, also hat sie es uns so vermittelt.

Andere Dinge die wichtig gewesen wären hatte sie weder durch das Vorbild ihrer Eltern noch durch eigene Erkenntnisse gelernt - also konnte sie die nicht weitergeben. Und ich denke ein Teil dieser nicht erlernten Dinge ist mit Ursache meiner Depression.

Schuld ist meine Mutter nicht, weil sie es nicht besser gewußt hat - aber das Eingeständnis daß nicht alles richtig war was sie in meiner Erziehung unternommen hat anstatt ihres sturen Beharrens darauf daß ich die "Dumme" bin die komplett auf dem falschen Dampfer ist würde mir helfen.
cybolon
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Re: schuld an der Erkrankung des Angehörigen

Beitrag von cybolon »

Hallo Wöflin,

in meiner schlimmen Phase der Depression, bemerkte ich, dass ich nicht alleine darunter litt. Meine Frau sah müde und verheult aus, als sie mich in der Klinik besuchte. Kein Wunder, denn um das Leben seines Partners bangen zu müssen, zu sehen, wie er leidet, ohne helfen zu können, geht wohl an niemandem spurlos vorrüber. Auch musste sie sich einiges von mir anhören. Einen Depri zum Partner zu haben, ist alles andere als schön oder leicht.

Heute gesteht sie mir ein, dass sie damals eine gewisse Distanz zu mir aufbauen musste, um nicht selbst kaputt zu gehen.
Was also, wenn ein Angehöriger nicht so stark ist oder es einfach nicht hinbekommt, sich selbst zu schützen?
Damit sind wir allerdings bei den Postings meiner Vorredner(innen) hier angelangt: Die Verantwortung für ihre eigene Gesundheit hatte meine Frau damals wahrgenommen. Wer es aber nicht tut, kann durchaus selbst in eine Negativschraube geraten, gar selbst depressiv werden oder bekommt körperliche Beschwerden...

Wenn es mir als Depri gelungen wäre, meine Aufmerksamkeit selbst auf diese Verantwortung zu richten, wäre es für meine Frau leichter geworden, das glaube ich schon. Aber wir wissen ja, wie es ist, in der Depression. Wir können unsere Aufmerksamkeit kaum auf etwas äußeres richten und sind tief verzweifelt.

Der Depri schuld? Nein!
Der Angehörige selbst? Auch nicht!
Der Angehörige selbst verantwortlich? Ja, dem stimme ich zu!

Liebe Grüße
vom
cybolon
KMB
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Re: schuld an der Erkrankung des Angehörigen

Beitrag von KMB »

Hallo.

In meiner schlimmsten Phase, stande mir mein Partner zu Seite. Es war nicht einfach für uns beide. Ich wollte ihm nicht wehtun, habe mich wenig mitgeteilt und habe ihm gerade damit erst recxht weh getan. Er fühlte sich so hilflos und war sehr niedergeschlagen und ich habe mich deswegen auch schuldig gefühlt.

Depressionen und andere Erkrankungen dieser Art sind eben nicht (leicht) zu verstehen.
Es sind ja keine offentsichtliche Wunden, Blutergebnisse oder sonstiges sichtbar.
Vor meiner Depression habe ich zum einen nie von mir gedacht, dass ich an sowas erkranken könnte und zum anderen habe ich zwar mit depressiven Leuten Mitleid gehabt, aber ich hatte es damals nie verstanden.
Bei einer Depression erschafft sich jeder seine Depression irgendwie selbst, deswegen kann man das Befinden von Erkrankten nur grob vergleichen.

Ich denke aber es hilft dem Partner bzw. auch den anderen Angehörigen, wenn man ihnen davon erzählt, berichtet oder beschreibt. Ein netter Nebeneffekt bei mir war auch, dass ich mich dadurch auch wieder beruhigt habe.

Viele Grüße.
Onn
cybolon
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Re: schuld an der Erkrankung des Angehörigen

Beitrag von cybolon »

Hallo Onn,

stimmt!

Es hat auch mir sehr geholfen, mich meiner Frau mitzuteilen. Manchmal ging ich ihr bestimmt tierisch auf den Geist. Aber schließlich war das (mit)TEILEN das, womit ich es immer besser schaffte, mich zu "sortieren".

Liebe Grüße
vom
cybolon
steppenwolf1

Re: schuld an der Erkrankung des Angehörigen

Beitrag von steppenwolf1 »

cybolon
Beiträge: 2154
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Re: schuld an der Erkrankung des Angehörigen

Beitrag von cybolon »

Hallo Wöfin,

es ist aber auch nicht einfach, wenn nicht sogar manchmal unmöglich, durch die Maske zu atmen. Solange ich es kann, tue ich es auch. Tatsächlich aus den von Dir genannten Gründen.
Aber wenn die Luft hinter der Maske mal wegbleibt, dann muss ich sie auch absetzen dürfen.


cybolon
Wander
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Re: schuld an der Erkrankung des Angehörigen

Beitrag von Wander »

Hallo Wölfin, die Schuldfrage ist wirklich eine sehr schwere und auf mich bezogen führt sie auch nicht richtig weiter, denn wenn Menschen so krank sind, dass sie kein oder ein völlig verdrehtes und verändertes Schuldbewusstsein haben, sind sie für mich auch nicht wirklich schuldig, sondern krank.

Meine Mutter ist depressiv und hat uns Kindern damit sehr geschadet. Aber da ich aus ihrer Lebensgeschichte weiss, wieso sie so ist und sie auch eine völlig verdrehte narzisstische Weltsicht hat, bringt es gar nichts, ihr Schuldvorwürfe zu machen. Vor allem weiss ich gar nicht, ob ich es mit 4 Kindern besser hingekriegt hätte. Ich bin auch depressiv, lebe aber weit privilegierter als meine Mutter und kann mich viel mehr mir und meiner Krankheit widmen.

Wenn man krank ist, ist man krank und man kann nur verantwortlich soviel tun, wie in dem Rahmen möglich ist. Ich unterstelle jedem, dass sie dies tut. Und damit ist der Schaden, der dann trotzdem Angehörigen zugemutet und angetan wird, leider unvermeidlich. Ich hoffe immer, dass die Kranken dies wenigsten soweit merken, dass sie sich gesunde Unterstützung von Angehörigen holen, damit Partner und Kinder durchhalten können und die Familie nicht zerbricht wie meine Herkunftsfamilie, aber die Schuldfrage führt hier wirklich nicht weiter.

Wichtig finde ich nur, verantwortllich zu wissen, dass die Depression für die Angehörigen sehr sehr hart ist und dass, je jünger sie sind, sie dem hilflos ausgesetzt sind. Sie brauchen gesunde nahe Angehörige, die dies ausgleichen, damit sie nicht selber Schaden nehmen. Dies wegzudiskutieren fände ich verharmlosend. Genauso wie es so ist, dass es nicht für alle Angehörigen tragbar ist. Manche müsssen sich zum Selbstschutz von dem Kranken zurückziehen. Meine Mutter ist so narzisstisch, dass wir Töchter es nur in großem Sicherheitsabstand zu ihr ertragen. Aber aus der Entfernung und bei seltenen Kontakten können wir ihr dennoch unsere Liebe zeigen. Sie selber versteht das aber nicht. Sie sieht nur sich.

Was ist eigentlich PS?

Liebe Grüße! Düne
Wander
Beiträge: 295
Registriert: 16. Jan 2008, 14:43

Re: schuld an der Erkrankung des Angehörigen

Beitrag von Wander »

Hallo Wölfin, sehe gerade, dass du deine Frage gar nicht so sehr auf Partner und auf Kinder,sondern auf deine Eltern bezogen stellst? Ist das so?

Aus meinen Erfahrungen mit meiner depressiven Mutter wusste ich ja, wie Depressionen auf Angehörige wirken. Als ich nun selber depressiv wurde, habe ich über das Thema Depression hauptsächlich mit Experten, Freunden und im Selbsthilfekontext wie hier geredet und geschrieben, weil ich weiss, wie nahe es Angehörigen geht, während es Freunden und Experten und Gleichbetroffenen in der Selbsthilfe gar nicht emotional so nahe wie Angehörigen geht.

Meinem Mann habe ich immer nur die wichtigen Fakten berichtet, damit er versteht, warum ich wie handele oder nicht in der Lage dazu bin und habe ihm gegenüber klar gemacht, dass die volle Verantwortung bei mir liegt und bleibt und dass er nicht meine Krankheit heilen kann, sondern die professionelle Behandlung.
Wenn ich durch die Krankheit zu schwach war, für meinen Sohn genügend da zu sein, hat mein Mann mich vertreten oder Großeltern. Außer meinem Mann wusste aber niemand von meiner Depression. Ich wollte mir und den Angehörigen vor allem die Hilflosigkeit und die belastenden Sorgen der anderen ersparen. Ihnen sagten wir, dass ich ziemlich ausgebrannt und dauermüde bin durch die schweren ersten Jahre mit unserem behinderten Sohn.

Damit bin ich gut gefahren. Mein Mann sagt mir noch heute, dass er unter meiner Depression nicht stark gelitten hat und ich hoffe, mein Sohn auch nicht zu stark. Mir einreden, dass sie gar nicht drunter gelitten haben, tue ich nicht. Depression ist eine schlimme Krankeit für die Kranken und die Angehörigen.

Wenn du aus Unwissenheit deinen Eltern viel zugemutet hast, fühle dich bloß nicht schuldig. Du hast es nicht besser gewusst. Aber du kannst deine Eltern ja jetzt entlasten und tust das ja auch durch die Selbsthilfe hier.

Eltern sind für ihre Kinder gerne da, wenn sie krank sind und umgekehrt (erwachsene!!!) Kinder für ihre Eltern auch, solange es tragbar ist. Wie hier auch schon jemand schrieb, leben wir eben in keiner heilen Welt und müssen uns damit abfinden, dass auch durch uns Schaden zugefügt wird, auch wenn wir das gar nicht wollen. Aber wir können es verantwortlich so gering wie möglich halten, wenn wir nicht sogar dazu zu krank sind.

Mein Sohn z.B. ist behindert und wird aufgrund seiner Behinderung immer Hilfe brauchen und von uns Eltern bekommen. Dafür sind wir seine Eltern.

Schuld ist da nicht die Frage.

Liebe Grüße! Düne
imagine
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Re: schuld an der Erkrankung des Angehörigen

Beitrag von imagine »

Liebe Wölfin, liebe anderen
viele kluge Dinge wurden hier beschrieben, denen ich nur beipflichten kann.
Allerdings kenne ich auch diese Seite, dass man sich schuldig fühlt, ohne es zu sein.
Ich muss mir dann immer sehr bewusst machen, wann es echte Schuld ist und wann Schuldgefühle.
Das ist ja ein himmelweiter Unterschied.
Schuld kann ich im Grunde nur sein, wenn ich etwas absichtlich tue, oder unterlasse, dann kann ich mich entschuldigen.
Irgendwer hier hat geschrieben, dass sie glaubt, wenn die Mutter die Verantwortung für ihr Tun übernehmen könnte, dann würde es ihr besser gehen.
Ich kann nur von mir sagen, dass mir das gar nicht geholfen hat, die Tatsachen und meine "Behinderungen" blieben ja und auch ein Verzeihen war durch die bloße Anerkennung nicht möglich.
Warum ich letzlich doch verzeihen konnte hat mit mir und meiner Persönlichkeit zu tun, mit dem, was ich seitdem gelernt und erlebt habe.
Auch ich hatte jahrelang tiefe Schuldgefühle gegenüber meiner Mutter, ohne jemals wirklich Schuld auf mich geladen zu haben.
Natürlich war es schlimm für sie, dass ich immer eine andere Mutter haben wollte, aber ich war daran nicht schuld.
Heute weiß ich, dass sie auch nicht schuld war, weder sie, noch meine Großmutter, oder meine Urgroßmutter.

Es stimmt schon, dass man irgendwann anfangen muss, die Verantwortung für sein Leben zu übernehmen, nur den Zeitpunkt, wann das möglich ist, der ist bei jedem verschieden, dazu gehört mehr, als nur ein Vorsatz.

Liebe Düne
sei froh, dass du noch Geschwister hast, ich hatte auch so eine Mutter und alleine ist sowas nur schlecht bis gar nicht auszuhalten.
Meine erste schwere Depression bekam ich, als ich mich entschlossen habe, mit meiner Mutter zu brechen.....
das sagt doch schon alles, in so einem Fall entstehen ungesunde Bindungen, auch meiner Mutter war meine Liebe nie groß und gut genug.
Meine Mutter bekam kurz darauf Krebs und schon war ich wieder im Hamsterrad, bis ich mich viele Jahre nach ihrem Tod, endlich befreien konnte.

PS heißt soviel ich weiß Persönlichkeitsstörung und wieso man hier mit einer solchen nicht schreiben darf ist mir ein Rätsel.
magst du mich aufklären Luna?

Liebe Grüße
imagine
Schweigen ist die unerträglichste Art der Erwiderung (Chesterton)
steppenwolf1

Re: schuld an der Erkrankung des Angehörigen

Beitrag von steppenwolf1 »

dazu gehört mehr, als nur ein Vorsatz
hm, offensichtlich hatte ihc bisjher nur einen Vorsatz

hab e auch nie die schuld meinen eltern gegeben, eben aus grund

aber ich denke, dass ich meinen Eltern viel angetan habe und auhc antue, indem ich mich abschotte etc. oder auch wenn ich mal meine Meinung sage oder auch wenn ich sie nicht sage (z.B.) Auch unbewusst oder ungewollt kann man Unrecht tun und sich dafür entschuldigen.

Und nur aus dem nachdenken ob Schuld oder Schuldgefühle, geht das nicht meiner Meinung nach. Schuld und Schuldgefühle ... Schuldgefühle entstehen, wenn man Schuld hat.
BeAk

Re: schuld an der Erkrankung des Angehörigen

Beitrag von BeAk »

Liebe Wölfin,

Schuldgefühle entstehn wenn man Schuld hat, oder einem Schuld zugeschoben wird.

siehe Täterintrojekt
imagine
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Re: schuld an der Erkrankung des Angehörigen

Beitrag von imagine »

Liebe Wölfin,
nein, nein und nochmal nein.
Es ist eben nicht dasselbe!!
Ich weiß ja auch nicht, aber ich denke mir, wenn man krank ist, dann haben die Eltern die Pflicht einem zu unterstützen punktum.
Wenn sie das nicht tun, was sie natürlch können (weil, man kann ja niemanden zwingen)dann hat man Pech.

Wenn du jetzt aus Scham oder Krankheit, oder aus Gründen, die ich nicht kenne nicht oder nur ungenügend mit deinen Eltern gesprochen hast, dann habt ihr ein Problem
Ihr und nicht du!
vielleicht konntest du dich nicht äußern, weil sie es nicht verstanden hätten?
Und durch eine Krankheit tut man nichts Böses, klar tun Eltern die Krankheiten ihrer Kinder weh, aber die Kinder bleiben dennoch ohne Schuld.
Das ist ein schwieriges Kapitel und nur schwer voneinander zu unterscheiden, ich weiß
Und doch, es ist etwas vollkommen anderes, ob man nun Schuld auf sich lädt, oder nur das Gefühl hat, man könne Schuld auf sich geladen haben
Oder wie Bea es beschreibt, die Schuld zugeschoben bekommt und dann fest daran glaubt.

Alles Liebe

imagine
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steppenwolf1

Re: schuld an der Erkrankung des Angehörigen

Beitrag von steppenwolf1 »

RoadToNowhere
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Re: schuld an der Erkrankung des Angehörigen

Beitrag von RoadToNowhere »

@imagine

ich nehme an du meinst mich. Ich betrachte das nicht als Schuldanerkenntnis oder sowas sondern mehr als Chance für einen Neubeginn, da ich von meiner Mutter seit langem für meinen Lebensweg mit Unverständnis, unterschwelligen Verurteilungen der Art "Hab ich dir doch gesagt daß das nix für dich ist, bist halt auf dem falschen Dampfer, du lebst verkehrt und deshalb gehts dir schlecht, du bist ja zu blöd auf deine Mutter zu hören, die wüßte was für dich richtig ist" traktiert werde. Sicher hab ich Fehler gemacht - aber einen Teil davon sicher auch weil sie mir "überlebenswichtiges" nicht beigebracht hat und mich daran gehindert hat das von anderen menschen zu lernen. Diese Beteiligung sieht sie aber nicht, sie hat alles richtig gemacht und ich war/bin zu dummzumzum...Ich bin verdammt nochmal nicht dumm, und ich habe ein Recht auf mein eigenes leben das nicht ihren Vorstellungen entsprechen muss. Solange sie mich in dieser Form abqualifiziert, be- und verurteilt bleibt mir nur mich zu schützen indem ich den kontakt mit ihr meide um nicht "plattgemacht" zu werden - aber das ist für mich traurig. Ich hätte lieber ein Verhältnis das auf gegenseitiger Akzeptanz basiert, wo jede von uns beiden so sein darf wie sie nun mal ist ohne Vorwürfe oder Wertungen weil man die Erwartungen des anderen nicht erfüllt hat. Zu einem solchen Neubeginn gehört für mich das beiderseitige Eingeständnis Fehler gemacht zu haben, das Versprechen die gegenseitigen Vorwürfe zu den Akten zu legen und zu schauen daß man nochmal von vorn anfängt - aus einer Position auf Augenhöhe statt der alten "Ich hab recht und du keine Ahnung" - Geschichte.

@Steppenwölfin

Trotz des oben geschilderten schwierigen Verhältnisses denke ich nicht, daß meine Mutter schuld ist an meiner Erkrankung. Das wäre sie, wenn sie mich absichtlich, mit "böser" Intention so erzogen hätte. Ich denke aber, daß sie es einfach nicht besser wußte, weil sie es selber nicht gelernt hatte.

Für mich geht es nicht um Schuld, Sühne oder Schuldgefühle sondern um ein Bilanzieren, Schlußstrichziehen und bei Null von vorne anfangen - und ich denke das ist der einzige konstruktive Weg damit umzugehen.

Irgendwann muss einfach ein Ende sein, man kann nicht Geschichten und Verletzungen die ein halbes oder ganzes leben her sind immer wieder aufwärmen und zum Thema machen - da ist eher ein Großreinemachen angesagt - zum letzten Mal auf den Tisch, Positionen darstellen, akzeptieren daß man da verschiedener Meinung ist, vielleicht auch feststellen daß wirklich einer einen Fehler gemacht hat und dann sagen: Das war so, es ist Vergangenheit und leider nicht mehr oder nur noch in geringem Umfang korrigierbar - also suchen wir einen für beide akzeptablen Weg damit umzugehen. Irgendwann muss man abschließen und Dinge ruhen lassen, ohne Angriffe, Schuldgefühle, Schuldzuweisungen, Vorwürfe und was es da alles so gibt.
miniteich
Beiträge: 9
Registriert: 19. Mai 2008, 14:28

Re: schuld an der Erkrankung des Angehörigen

Beitrag von miniteich »

steppenwolf1 schrieb:

>
> Hatte nur die Frage, ob man schuld ist, dass der Angehörige erkrankt ?
>


hallo steppenwolf,

zum teil schon. ich gebe mir die schuld an den depri meines damals 10 jährigen sohnes. er hat es mir abgeschaut und die eistellung kann mir niemand nehmen.
gruß



miniteich
imagine
Beiträge: 1068
Registriert: 18. Jun 2006, 20:46

Re: schuld an der Erkrankung des Angehörigen

Beitrag von imagine »

Hallo Miniteich
und wer war schuld an deiner Depression, und an der deiner Vorfahren?
Aber du bist ja nicht bereit, deine Gedanken anzuzweifeln, da kann man leider auch nichts machen

imagine
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