Sonne scheint - werde depressiv

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headnut
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Sonne scheint - werde depressiv

Beitrag von headnut »

Hallo,

kaum wird es schön, die Sonne scheint, alle strömen nach draussen, schon werde ich depressiv. Ich merke den Unterschied zwischen "denen" und "mir".
"Sie" treffen sich mit Freunden, sind entspannt , geniessen das Wetter. Ich verkrieche mich in meiner Wohnung. Gehe nur zum Sport und für lebensnotwendige Erledigungen raus.

Ich weiss sogar woran das liegt, alte Kindheitsschemata die ich nicht ablegen kann. Ich darf keine Freunde haben, ich darf keinen Spaß haben, egal was Du anfängst es wird sowieso nix.
Ich darf auch keine Beziehung haben. Nur, das Wissen um diese Glaubenssätze quält mich noch mehr. Ich weiss es, aber ich kann es nicht ändern. Ich bin wie gefesselt.
liebe grüße

headnut
KMB
Beiträge: 54
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Re: Sonne scheint - werde depressiv

Beitrag von KMB »

Wieso darfst du keine Freunde haben?
Falls deine Verfassung es erlaubt, kannst du das ein bisschen erläutern?

Liebe Grüße.
Onn
RoadToNowhere
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Re: Sonne scheint - werde depressiv

Beitrag von RoadToNowhere »

so seltsame Glaubenssätze aus der Kindheit sind gar nicht so selten.

vom klischeehaften "Spiel nicht mit den Schmuddelkindern, wir sind doch was besseres" über "Wenn du deine Hausaufgaben nicht fertig hast darfst du nicht raus" bis zu "Da bleibst du doch nicht dran, du hast ja gar kein Durchhaltevermögen" wenn ich ein neues Hobby für mich entdeckt hatte, eine neue Sportart ausprobieren wollte oder sinstwas hab ich da auch einiges erlebt...und ich kämpfe noch heute damit.

Es fällt mir schwer mir selbst zu erlauben rauszugehen und auch nur ne Stunde oder zwei mit dem Rad unterwegs zu sein (was mir gut tun würde) wenn ich mich in meiner chaotisch aussehenden Wohnung umsehe, in der mich aus jeder Ecke Arbeit für die nächsten Tage rund um die Uhr angrinst, es fällt mir schwer ein neuentdecktes Interesse nach näherem Kennenlernen wieder fallenzulassen weils doch nicht so ganz meins ist...

Lauter Verbote und Gebote die ich mehr oder weniger massiv eingebläut bekommen habe und von denen ich mich nur schwer verabschieden kann obwohl ich merke daß sie mir nicht gut tun und schließlich zum depressiven Selbstverbot geführt haben. Ich darf nix, weil ich ja nix leiste.

War es so gemeint?

Wenn ja behaupte ich einfach mal das ist ein typisch depressives Denkmuster. Es erkennen ist der erste Schritt, es überwinden der schwierigere der mir auch längst nicht immer gelingt. Vielleicht wäre Verhaltenstherapie hier ein sinnvoller Ansatz.
Hete
Beiträge: 241
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Re: Sonne scheint - werde depressiv

Beitrag von Hete »

Hallo,

dieses Gefühl kenne ich nur zu gut. Ich wünsche mir dann Regen, Sturm und Unwetter, weil dann "muß" ich ja nicht vor die Tür, dann brauche ich mich nicht mit der realen Welt das draußen zu konfrontieren. Bitter an diesem Schema ist, dass keiner an unserer Tür klingeln wird um zu sagen, ich bin dein neuer Freund, ich gehe jetzt mit dir raus, in ein Cafe oder in einen Biergarten.

Ich leide seit sich mein MAnn vor 6 1/2 Wochen von mir getrennt hat auch wieder unter dieser Art von Einsamkeit. Überall scheinen nur Paare, Familien oder Feundeskereise unterwegs zu sein. Ich weiß aber auch, dass wir, die wir unter Depressionen leiden, oft eine selektive Wahrnehmung haben, wir sehen dann die nicht, die wie wir- allein in einem Cafe sitzen oder allein ihre Spaziergänge machen. Und vielleicht gibt es ja auch nur ganz wenige, die sich trauen, das zu tun. Das sind dann Menschen, die in meinen Augen sehr stark sind- wenn ich es dann selbst auch einmal tue, ist es aber nichts besonderes mehr. Soviel zur selektiven Wahrnehmung.

Ich frage an der Stelle oft, ...wo wohnst du?, vielleicht garnicht so weit weg von mir?......ich wohne in der Nähe von Ulm.......

Würde mich freuen, wenn Du noch etwas mehr über dich schrieben könntest.

@RoadToNowhere: was Du da beschriebst könnte meine Kindheit sein, meine Eltern wußten es wohl damals einfach nicht besser- damit habe ich inzwischen meinen Frieden gemacht, doch leiden tue ich unter diesen Erfahrungen und Prägungen noch immer. Für mich war es ein rießiges Ereignis gleichzeitig Aquarell, Gouache und Akrylfarben zu "besitzen", oder es ist immernoch problematisch für mich, meine Wohnung in unperfektem Zustand zu verlassen- weil meine Prägung so ist, es könnte mir ja etwas passieren und dann würden Andere mein Chaos sehen und dann müßte ich oder noch schlimmer dann müßte sich meine Mutter dafür schämen usw. und so fort. ich lege z.B. nach jeder Wäsche meiner Geschirrhandtücher -diese genüsslich -gut zusammengelegt- ABER ungebügelt in den Schrank- eine kleine Revolte- die mich soger beim Schreiben lächeln lässt.

Und naher werde ich meine unperfekte Wohnung verlassen und einen Pfingstmarkt besuchen, allein! mit meiner Kamera als Begleiter und "Ding" zum festhalten in der Hand.
Viel Kraft
Hete
headnut
Beiträge: 8
Registriert: 29. Mär 2008, 22:49

Re: Sonne scheint - werde depressiv

Beitrag von headnut »

Danke für Eure Antworten,

vllt. noch ein bisschen zu mir woher die Glaubenssätze kommen. Mein Vater war Handwerker und die ganze Familie musste mit anpacken. So kam es, dass wenn andere Jugendliche im Freibad waren oder sich auf der straße getroffenhaben, ich Steine geschleppt und Sand geschaufelt habe. Diese anderen Jugendlichen, besonders Akademikerkinder, und ihr Leben waren mir fremd. Da ich kaum Kontakt zu anderen hatte wusste ich auch nicht was gerade modern ist, welche Musik in ist oder wie man sich zB schminkt. Auf dem Bau braucht man sowas nicht. Ich war deshalb nicht unglücklich, ich wusste ja nicht, dass mir etwas fehlt. Ich war nur "anders". Ein Sonderling mit merkwürdigen Klamotten die Schule toll fand weil es dort Gleichaltrige gab und ich lernen durfte.
Ich halte Schulbildung nämlich für ein Privileg, und das fand ich durchaus schon zu Schulzeiten. Die Klassenkameraden sahen das vollkommen anders, dementsprechend unbeliebt war ich.
Für mich war Schule Freizeit, zuhause sein bedeutete Arbeit und ein Vater der ein Familientyrann war.
Darum komme ich jetzt mit Freizeit und Freunden nicht klar. Sie sind "verboten" da unnütz.

Dass ich unattraktiv bin wurde mir hinreichend von allen Gleichaltrigen eingebläut. Noch nichtmal eine aufrechte, selbstbewusste Körperhaltung habe ich, da ich dann immer das Gefühl habe, angegriffen zu werden. "Ich darf es nicht" hat sich in meinem Hirn eingemeisselt.

Ich sehe meine Ketten und kann sie dennoch nicht sprengen. Vor allem tut es nun, da ich es erkenne, viel mehr weh als vorher.

headnut
maria45
Beiträge: 135
Registriert: 27. Mai 2005, 13:55

Re: Sonne scheint - werde depressiv

Beitrag von maria45 »

hallo Hete, das mit der Kamera als Begleitung kenne ich gut, mache das auch so.
Das ist echt eine gute Idee , wenn man
den Fotoapparat dabei hat , das lenkt von einem selber unheimlich ab, wenn man Motive
zum Knipsen sucht . So hab ich das früher
auch beim Stadtbummel gemacht und das hat
geholfen. Ich war mal vor einier Zeit auf einem Markt, da waren unglaublich viele Leute.
Bewusst habi ch gesehen, daß aber auch sehr viele allein unterwegs waren, das gab mir
gleich ein bessers Gefühl.

Viel Spass
am Pfingstmarkt
Maria
headnut
Beiträge: 8
Registriert: 29. Mär 2008, 22:49

Re: Sonne scheint - werde depressiv

Beitrag von headnut »

@Hete

Bin nicht aus dem süddeutschen Raum, sondern zur Zeit ein Hauptstadtkind.
Greets
Headnut
parvus_

Re: Sonne scheint - werde depressiv

Beitrag von parvus_ »

ich hasse dieses wetter, aus genau den gleichen gründen. um mich herum sehe ich, wie die lebenslust um sich greift un spüre meinen leblosen zustand um so intensiver.
eine kamera habe auch ich immer dabei, bin ja ein photojunky. aber was nutzt das? es will eh niemand ein bild sehen.
scheiß sommer, scheiß leben, scheiß paul, scheiß photo-aparat.
cybolon
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Re: Sonne scheint - werde depressiv

Beitrag von cybolon »

Hallo Headnut,

genau dieser Schmerz ist es aber, der Dich zum Handeln aufrufen kann.
Vollgestopft mit Zwängen, Ge- und Verboten, tragen wir in unserem überfrachteten Gemüt die Summe all der Imperative unserer Kindheit.

Heute sind wir selbst es, die diese Imperative ununterbrochen ans Gehirn senden. Das arme Ding da oben hat irgendwann keine andere Wahl, als mit Gegenwehr zu reagieren.
Genau hier setzt die Verhaltenstherapie an, die uns vermitteln soll, wie wir diese festgefahrenen Bahnen des Denkens verlassen und uns auf uns selbst, als etwas Liebenswertes und Annehmbares, konzentrieren können.

Es mutet wirklich logisch an, dass Du heute unter dem leidest, was Deine Kindheit und Jugendzeit vornehmlich geprägt hat. Die Einstellung, dass Du Dir selbst(!) heute (noch!) keinen Spass erlaubst, ist Dir antrainiert, wenn nicht sogar aufgezwungen, worden. Ein Pharisäer würde jetzt predigen: "Ändere Deine Einstellung und Du wirst in Frieden mit Dir leben".
Ein betroffener, also ich, sagt Dir lieber:

Suche Dir dafür Unterstützung, diese Änderung alleine durchzuführen ist eine hoffnungslose Überforderung. Davon hast Du als depressiver Mensch bereits genug und auch diese gehören abgebaut.

Hierzu möchte ich Dir aber auch Mut machen:
Anfangs traute ich meinen Ohren nicht, wenn man mir riet, mich zu ändern. Ein große Anzahl kleiner Lebensgewohnheiten, habe ich zu erkennen und (teilweise) zu ändern gelernt:

Z.B.
Ständig alles als "gut" oder "schlecht" zu bewerten.
Ein schlechtes Gewissen für einen "faulen" Tag zu haben.
Sich für alles verantwortlich zu fühlen.
Sich keine Ruhe zu gönnen.
Dauernd etwas tun zu MÜSSEN.

Heute gelingt es mir schon oft, genau diese und viele andere "Grundsätze" bewusst zu erkennen und zu beeinflussen.

Gelassenheit ist erlernbar.
Ich wünsche Dir den Mut, die Kraft und die Ausdauer, bei Dir am Ball zu bleiben.

Liebe Grüße
vom
cybolon
Hete
Beiträge: 241
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Re: Sonne scheint - werde depressiv

Beitrag von Hete »

@parvus: Auch wenn das jetzt ziemlich platt klingt, ich würde gerne Fotos sehen, die Du gemacht hast.

Grüßle
Hete
Driver
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Registriert: 11. Mai 2008, 15:43

Re: Sonne scheint - werde depressiv

Beitrag von Driver »

Das kenne ich alles nur zu gut! Ich mag das Wetter und meine Arbeit macht mir dann doppelt Spaß (Gartenbau). Aber händchenhaltende Pärchen zu sehen und selbst alleine zu sein, tut weh. Im Park Gruppen zu sehen, die sich vergnügen und selbst schüchtern und einsam zu sein, tut weh. Daran zu denken, wie Paare und Familien schöne Ausflüge ins Grüne machen, tut weh.
Auch diese verinnerlichten Verbote kenne ich und mache mich selbst nieder. Ich kann da selber nicht raus und würde gerne eine Verhaltenstherapie machen. Ich hoffe, ich finde einen Therapeuten, der mir helfen kann.
Ich möchte so gerne richtig leben, ohne Angst, etwas falsch zu machen und mich zu blamieren, ohne Angst vor Ablehnung, ohne Schüchternheit...
BD
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Registriert: 24. Feb 2007, 10:55

Re: Sonne scheint - werde depressiv

Beitrag von BD »

Hallo,

ich denke auch, dass du den ersten Schritt schon gemacht hast, wenn du Glaubenssätze kennst. Jetzt heißt es diese verändern und zwar so wie es zu dir passt. Das hat mal eine Therapeutin zu mir gesagt, es müsse passen. z.B. erst mal nur: "Ich will üben zu mir selbst zu stehen" - das ist etwas einfacher als "Ich will zu mir selbst stehen" wo du dann das Gefühl hast, aber ich schaffe es halt nicht; denn ans üben kann man sich ja dran wagen.
Ich denke auch, du solltest dir fachkundige Unterstützung suchen und wünsche dir alles gute dabei!

Grüße
Waldsee
RoadToNowhere
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Re: Sonne scheint - werde depressiv

Beitrag von RoadToNowhere »

@headnut

Diese Sorte Verbote sind ziemlich gruselig - und ich merke wie schwer es ist mich darüber hinwegzusetzen. einfach zu sagen "nein, ich bin erwachsen, ich brauch diesen von meinen Eltern eingepaukten Kram nicht mehr, ich kann selber entscheiden" ist ziemlich schwer, schließlich hat man das über so viele Jahre als Kind und junger Mensch immer wieder als "richtig" beigebracht bekommen.

Das Erkennen dieser Muster ist der erste Schritt auf diesem Weg - und das tut richtig weh. Ich habe manches Mal das Gefühl, dadurch daß ich mich aus diesen Fesseln nicht befreit habe, mir selbst ganz viele Jahre meines Lebens gestohlen zu haben, jahrelang meinen Job gemacht zu haben, nach außen den Schein gewahrt - aber wehe ich war in meiner Wohnung alleine.

Das soll das ganze Leben gewesen sein? Pflichterfüllung, die Möglichkeit auch mal was anderes als die billigste Wurstsorte zu kaufen oder sich einmal im Monat ne CD oder gelegentlich einen Besuch eines Konzerts zu leisten? Wo bleibt da die Lebensfreude, was ist aus meinen Träumen von verrückten Reisen geworden, warum kann ich nicht einfach mal abhauen und das Leben genießen? Lebe ich wirklich nur für die paar Wochen Urlaub im Jahr die man als normaler Arbeitnehmer so hat, verbrate davon noch die Hälfte für die Dinge die ich neben meiner Arbeit nicht geschafft habe, angefangen vom Kontrolltermin beim Zahnarzt über den Gang zum Amt um den Paß verlängern zu lassen bis hin zu den großen Putzarbeiten wie Küchenschränke abwaschen oder Fenster putzen für die an den kurzen Wochenenden keine Zeit geblieben ist, weil ich mit Müh und Not den Einkauf gemacht, die schmutzige Wäsche gewaschen und mir das Weggehen und mir was gutes tun verboten habe, weil ja noch irgendwas unerledigtes da liegt, das ich anstarre wie das Kaninchen vor der Schlange - genauso unfähig mich zu bewegen um es zu erledigen wie dazu zu sagen dann mach ich halt was anderes.

Ich will es lernen da das richtige Maß zu finden, es macht mich unglücklich das nicht zu können, denn das derzeitige Dahinvegetieren ist kein Leben was ich mir wünsche. Verhaltenstherapie erschient da durchaus eine Möglichkeit zu sein, vor allem da ich erlebe, daß ich genau wie du die "Fehler" erkenne, aber eine Korrektur nicht umsetzen kann. Ich bin mir sicher daß diese Erkenntnis die Grundvoraussetzung ist etwas zu ändern - insofern ist das ein recht ermutigendes Gefühl - auch wenns weh tut.

Nun hab ich wahnsinnig viel von mir erzählt - betrachte es einfach als Schilderung die dir bestätigen soll daß du mit diesem Ding nicht der einzige Mensch bist. Für mich war es tröstlich zu lesen daß es ganz viele Menschen gibt die mit den gleichen Problemen und den gleichen Denkfallen wie ich kämpfen - vielleicht hilfts dir auch.
KMB
Beiträge: 54
Registriert: 21. Feb 2007, 09:46

Re: Sonne scheint - werde depressiv

Beitrag von KMB »

Hallo ihr Lieben.

Ich kenne das mit erst anerzogenem, später dann selbst "weitergezogenem" Sich-selbst-einschließen" auch nur zu gut.
Bei mir war es etwas anders, ich durfte "nie raus".
Meine Eltern hatten ihr erstes Kind verloren, ich selbst war auch eine Risikogeburt.
Ich habe mich lange Zeit "da draußen" nie erfahren können. Konnte also weder Erfolge erlangen, noch Fehler machen (und auch Fehler sind gut, denn man lernt daraus).
Ich war lange Zeit sehr sehr schüchtern, ständig ängstlich und hatte, immer Herzrasen, wenn ich ausser Haus war.
.. Angst Fehler zu machen, Angst etwas auszuprobieren, Angst, sich gehen zu lassen.

Ich persönlich kam gegen Mitte des Jugendalters dann zu dem Entschluss: Ich habe nichts! Aber dann, nachdem ich viel aus Frust gegessen hatte, täglich geweint habe, weil ich mit der Welt da draussen nicht klar kam, dann dachte ich mir, dass , da ich ja nichts habe, kann ich auch nichts verlieren. Vom blamieren sterbe ich nicht, und später waren mir selbst die unrealistischsten Konsequenzen einer möglichen Wagemut egal.
Und siehe da, ich bin interessant geworden, weil ich nicht mehr, darüber nachgedacht habe, was ich tun kann um anderen zu gefallen, sondern, wirklich frei nach "Nase gehandelt habe".

Mein Tipp: Es sind oftmals Kleinigkeiten, die einen so liebens wert machen.
Versteht mich nicht falsch, ich finde mich nicht perfekt, das werde ich auch nie. Aber ich bin gar nicht mal so verkehrt, und ihr seid das definitiv auch nicht!

Wer Gedult oder viell. sogar Spaß daran hat, der kann sich eine Skizze mit Worten oder sogar eine Collage basteln, mit kleinen Macken und anderen liebenswerten Eigenschaften.
Bei mir wäre das z.b. einfach die Tatztsache, wie ich mein Spiegelei esse, oder dass ich mir öfters den kleinen Zeh gebrochen habe (links wie auch rechts)...

Erkennt Euch selbst und ihr seht, ihr seid wunderbar!

Liebe Grüße.
Onn
Hete
Beiträge: 241
Registriert: 1. Mär 2007, 20:06

Re: Sonne scheint - werde depressiv

Beitrag von Hete »

@parvus: herzlichen Dank für den link. Ich finde Deine Bilder haben einen ganz besonderen Charme- sie wirken vor allem durch die Reduktion auf sw. Fotografierst Du sie gleich so, oder bearbeitest du die Rohdaten am PC?

Ich fotografiere nach wie vor klassisch Analog auf Dia. Habe aber inzwischen eine kleine Lumix für die Aufnahmen am "Wegesrand".

Hete- Danke
Driver
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Re: Sonne scheint - werde depressiv

Beitrag von Driver »

Wahnsinn! Die Fotos sind ja toll!
Tonja
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Re: Sonne scheint - werde depressiv

Beitrag von Tonja »

hallo,da bist du nicht die einzige,der es schwerfällt,dem schönen wetter nachzukommen.ich mag diesez zwang,rauszugehen und gut drauf zu sein,auch überhaupt nicht.es paßt nicht.

gab hier auch schon threats dazu,ein ganz aktueller von missdi und nen älterer,leider gesperrter,lies mal hier:

http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1210530791

und

http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1207249630

vg tonja
Liber
Beiträge: 1491
Registriert: 4. Jun 2006, 18:09

Re: Sonne scheint - werde depressiv

Beitrag von Liber »

@Parvus

kleine Rückmeldung:

habe deine Bilder betrachtet, bin berührt und überrascht ! Sie drücken etwas aus, was ich "kenne" - vielleicht ist es dein fotografischer Blick, gemischt aus Melancholie und ... ja was? Sehnsucht? Die Bilder vermitteln diesen Funken Schönheit inmitten der Tristesse ...

Ich kanns nicht besser beschreiben.

Danke!

Brittka
Hete
Beiträge: 241
Registriert: 1. Mär 2007, 20:06

Re: Sonne scheint - werde depressiv

Beitrag von Hete »

Wie ist es Euch denn ergangen mit der Sonne in den letzten Tagen?
Ich hatte gestern einen tiefen Absturz, habe mich aber Gott sei Dank, wieder aufgerappelt.

Ich bin in den Urlaubsvorbereitungen , am Montag geht es für 9 Tage auf die Insel Reichenau. Mein erster Urlaub allein. Meine Gefühle schwanken zwischen großer Vorfreude auf die freien Tage und die bereits geplanten Ausflüge und Angst vor den Gedanken und Gefühlen, die aufkommen könnten, wenn ich allein unterwegs bin.

Und nun wünsche ich mir natürlich Sonne, denn im Urlaub wäre es schön, wenn sie mich begleiten würde.

Liebe Grüße
Hete
steppenwolf1

Re: Sonne scheint - werde depressiv

Beitrag von steppenwolf1 »

hi zusammen,

kann es verstehen, wenn Sonne und Wärme pur nicht unbedingt gut tun. Zuschauen, wie andere glücklich und zufrieden sind (obwohl manches bestimmt auch nur nach aussen hin so erscheint), und die Wärme erst, wenn man nur zu hause kurzärmlig rumlaufen kann.
Und dann das schlechte gewissen, dass man trotz des schönen Wetters nicht gut drauf ist.

Aber macht es im Bett liegen bleiben besser ? In der Wohnung vom Schlafzimmer in die Küche zurück zum Schlafzimmer, von da ins Bad und wieder zurück. Irgendwie auch nicht - wird mir jedesmal bewusst, wenn ich drin hänge.

Was haben wir für Alternativen ? Das Wetter beeinflussen können wir nicht. Es wird die Sonne scheinen, ob es uns passt oder nicht. Sich zwingen ? Ja - wenn das noch geht. Denn manches tut auch gut, obwohl man es nicht für möglich gehalten hat. Oder auch wenn man es weiss.

Kommt gut durch den Sommer.

s.wölfin
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