Arbeiten ja..aber zu welchem Preis???

tallgirl
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Arbeiten ja..aber zu welchem Preis???

Beitrag von tallgirl »

Seit ein paar Wochen bin ich jetzt zu Hause und ich muss sagen, dass ich in den ersten Wochen weder Nachdenken wollte, noch konnte. Ich habe mich beschäftigt, von Morgens früh, bis Abends spät und je anstrengender die Arbeit war, desto mehr habe ich davon gemacht.

Ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll zu erzählen. Jedes Wort dass ich schreibe wird denke ich nicht ausdrücken können, was ich gerade empfinde oder fühle.

Seitdem ich Arbeitslos bin setzten mich meine Eltern, wenn auch völlig ungewollt und nichts ahnend unter Druck..
Ich hatte wirklich gehofft, dass mein Gespräch mit meinem Vater vor ein paar Wochen etwas gebracht hat aber er hat gar nichts verstanden.....gar nichts.

Es fängt damit an, dass er mir permanent sagt, ich solle endlich das Unkraut im Garten zupfen und den Rasen mähen. Jeden Tag wieder aufs neue sage ich ihm, dass ich dass weiß und es zu meinen Konditionen machen will und werde. Es kommen dann nur Antworten wie...hast ja auch keine Zeit Du armes Kind.

Jeden Morgen um 10 Uhr muss ich bei meinen Eltern sein....zum kochen lernen. Ich hasse kochen. Ich kann es nicht und ich will es auch nicht können. Es macht mir keinen Spaß, meine Eltern wissen dass und ich kusche, auch wohl, weil ich dort Mittags immer mit esse.

Jeden Mittwoch und Samstag liegt die Tageszeitung bereit, schon richtig aufgeschlagen damit ich nicht vergesse mich zu bewerben.

Das habe ich auch getan. Ich habe mich bei einer Firma beworben, bei der ich eigentlich gar nicht arbeiten will, denn ich habe gehört, dass dort ein sehr schlechtes Betriebsklima herrscht. Ich habe mich dort beworben, weil es von mir erwartet wird. Wohl aus einer Intuition heraus habe ich geahnt, dass ich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werde und so war es auch.
Das Gespräch war heute Morgen.
Ich habe wirklich versucht, mich so unpassend wie irgend möglich zu machen. Habe meine Gehaltsvorstellungen sehr weit nach oben gesetzt und habe gesagt, dass ich nicht vor Mitte Juli Anfang August bei Ihnen anfangen könnte.
Und was war...ich war noch keine 2 Stunden zu Hause da klingelte bei mir das Telefon und man lud mich zu einem zweiten Vorstellungsgespräch am Freitag um 9 Uhr ein.

Ich habe den Hörer aufgelegt und bin angefangen zu weinen. In dem Moment war so ein körperlicher und psychischer Druck auf mir, dass ich mich fast übergegeben hätte und seit dem geht es mit mir bergab und dass in sehr großen Schritten.

Ich will dort nicht arbeiten aber ich habe nicht mehr die Kraft mich gegen meine wirklich lieben Eltern durchzusetzen. Es geht einfach nicht mehr.
War heute bei meinem Arzt und er hat mir gesagt, dass ich ferngesteuert werde. Unwillentlich aber ich sei ein Marionette meiner Eltern und dass wäre nur der Fall, weil ich sie so gern habe und sie eigentlich wirklich tolle Eltern sind. Dass sind sie auch.

Er fragte, ob ich am Freitag ablehnen könnte aber dass kann ich nicht. Ich bekomme es mit meinem Gewissen nicht vereinbart. Ich weiß nicht was ich machen soll und Ruhe zu bekommen.

Ich traue mich ja schon nicht mehr in meinem eigenen Haus einmal zu gammeln, weil ich immer Angst habe, dass meine Eltern herkommen und sie sehen, wie faul doch Ihre Tochter ist und wie wenig sie gebacken bekommt. Ich kann die Sprüche meines Vaters nicht mehr hören, sie tun so unendlich weh.

Ich habe überhaupt nicht mehr das Gefühl, dass sie auf mich stolz sind und hinter mir und meinen Entscheidungen stehen. So treffe ich Entscheidungen, die meine Eltern von mir wollen aber nicht die, dich ich möchte.

Jetzt ist es doch ein bisschen länger geworden. Tut mir leid.
Liebe Grüße



Angie



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tallgirl
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Re: Arbeiten ja..aber zu welchem Preis???

Beitrag von tallgirl »

Ich habe doch gerade erst meine Arbeit verloren durch meine Krankheit, weil ich micht nicht konzentrieren kann und mir nichts merken kann.
Das ganze kann doch nicht jetzt schon wieder von vorne los gehen.

Ich schaffe dass nicht mehr.
Liebe Grüße



Angie



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parvus_

Re: Arbeiten ja..aber zu welchem Preis???

Beitrag von parvus_ »

angelika,

ich weiß ja nichts von dir, aber so wie es sich liest, habe ich den eindruck, daß du dich von deinen lieben eltern wirklich frei machen mußt. da ist ist wohl sehr viel unverständnis. ich weiß nicht, wie das konkret gehen könnte. meine spontane idee wäre eine auszeit. wieso "musst" du jeden tag zu deine eltern?

gruß
paul
penelope
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Re: Arbeiten ja..aber zu welchem Preis???

Beitrag von penelope »

hallo,
hab deine geschichte gründlich durchgelesen. erstens: du hast meine anteilnahme. es muss schrecklich sein und dein arzt hat vermutlich recht und ich verstehe das auch mit deinem gewissen.
aber ich finde wenn du aus der situation rauskommen willst musst du versuchen da klug raus zukommen. hab überlegt was ich an deiner stelle machen würde, so fern man das sagen kann.
1. du solltest dich selbstständig machen. dieses schlechte gewissen deinen eltern gegenüber - das macht dich krank und noch kränker. um selbstständig zu werden brauchst du geld.
2. du musst an deinen problemen arbeiten, dafür brauchst du aber auch sehr viel zeit die du dir nehmen solltest, finde ich. leichter gesagt als getan, ich weiß.

wenn ich du wäre, würde ich am freitag hingehen. geh dort hin, du erwartest sowieso das schlimmste. das heißt du bist gewarnt. geh hin und versuchs weiter. auch wenns unangenehm ist, bleib trotzdem du selbst und lass es darauf ankommen. fall a) sie nehmen dich nicht an. gut so. dann ein anderer job, egal welcher, geld sammeln und ausziehen, selbstständig werden.
fall b) sie nehmen dich doch. nicht durchdrehen. geh am ersten arbeitstag hin. und auch weiter, bis sie dich rausschmeißen. lass es wieder darauf ankommen. schau einfach wie es weiter geht und verdiene nebenbei dein geld. du musst dich innerlich abgrenzen. du willst sowieso keine selbstverwirklichung bei der arbeitsstelle. irgendwann werden sie mit deiner motivation nicht zurecht kommen und dich rausschmeißen. und das ist wieder gut so, weil du den job sowieso nicht wolltest. dann wieder anderen job suchen, geld verdienen und ausziehen. und nebenbei therapie versuchen.(dabei bin ich nämlich;)
so hast du kein schlechtes gewissen weil du alles gemacht hast was man von dir will, aber du bist dir trotzdem treu geblieben.
du musst auch nicht alles deinen eltern sagen, spar dein geld nur für dich, ohne große ankündigung und eines tages packst du deine sachen und gehst, damit sie anfangen sich mit dir auseinander zu setzen, denn derzeit tun sie es ja nicht.
du hast dein teil gemacht, du hast dich versucht zu erklären. als kind seiner eltern spiegelt man immer die ängste der eltern. sie sind nicht so perfekt wie du denkst.
also kopf hoch. du hast mehr kraft als du denkst. aber du musst auch an dich denken. du musst auf deinen eigenen füßen stehen. und du hast 2. mach was draus für dich und nicht für irgendwem sonst.
und es ist gut dass du weinen kannst. das konnte ich jahrelang nicht. kann ich erst seit neuestem, allerdings wie sonstwas, könnte ruhig weniger sein.
hoffe dir irgendwie geholfen zu haben. es liest sich bestimmt sehr penetrant aber ich meine es nicht so bestimmend wie es sich vielleicht liest.
gruß
Regenwolke
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Re: Arbeiten ja..aber zu welchem Preis???

Beitrag von Regenwolke »

Hallo Angie,

es fällt mir nicht leicht, mich in diese Situation einzufühlen, ich kann mir irgendwie gar nicht vorstellen, daß die Meinung der Eltern so wichtig sein kann. Deshalb hoffe ich, es klingt nicht unempathisch, was ich schreibe.

Ich verstehe nicht richtig, wieso Du Dir von deinen Eltern diese Sprüche gefallen läßt, sie mögen viel für Dich getan haben, aber jetzt scheinen sie wenig Verständnis für dich aufzubringen. Kränkt Dich das nicht oder macht dich wütend? Wissen deine Eltern, wie es Dir geht? Fragen sie danach? Erzählst Du von Dir, oder verschweigst Du (aus Scham?), wie Du Dich fühlst?
Wieso gehst Du jeden Tag dorthin? Wieso setzt du bei solchen Dingen wie der aufgeschlagenen Zeitung keine Grenze, sagst Ihnen, daß Du Dich selber um Stellen kümmerst und sie dafür nicht zuständig sind?
Ich meine das wirklich nicht als Vorwurf an Dich, sondern einfach als Fragen, um es besser zu verstehen.

Was den Job angeht - ich bin ja selber auch arbeitslos und kenne das, mich auf Stellen zu bewerben, die ich nicht machen möchte oder für die ich mich nicht kompetent fühle, einfach, weil ich glaube, ich müßte das tun. Durch Gespräche mit meinem Psychiater und meiner Therapeutin ist das etwas weniger geworden, wir haben zusammen überlegt, was ich möchte und leisten kann und seitdem versuche ich, das bei meinen Bewerbungen mehr zu berücksichtigen.
Sicher, die Situation auf dem Arbeitsmarkt ist schwierig. Aber sooo lange bist Du noch nicht arbeitslos und deine Haltung zu diesem Job ist so eindeutig, daß ich dir eigentlich wünsche, daß du zu deinem negativen Gefühl stehen und es dir gestatten kannst, das Gespräch abzusagen.

Liebe Grüße, Wolke
steppenwolf1

Re: Arbeiten ja..aber zu welchem Preis???

Beitrag von steppenwolf1 »

Hallo Angelika,

es ist schwer sich von den Eltern frei zu machen.
Sie mögen lieb sein, aber die Bemerkungen und auch das mit der Tageszeitung etc. empfinde ich eher als Angriff und Aggression. Dass da Schuldgefühle entstehen, kann ich nur zu gut nachvollziehen.
Ich sehe Deine einzigste Chance, in dem Du bei der Firma absagst. Vllt. "halbehrlich" mit der Begründung BurnOut oder so etwas. Und wenn Du da sowieso nicht arbeiten willst ? Wegens des schlechten Gewissen ... vllt. entschuldigst Du Dich noch beim Personalchef und sagst ihm, dass Du einfach noch nicht soweit bist und nicht gesund. Und das bist Du nicht !
Wenn Du dort anfängst meine ich, wirst Du noch kränker nach einer Weile wieder arbeitslos. Das würde es nicht wirklich bringen oder ?

Sich von den Eltern frei machen ist sehr schwer. Ich glaube dass kannst Du nur mit professioneller Hilfe. Frei machen heisst ja nicht, dass Du sie nicht mehr lieben sollst/kannst oder umgekehrt. Es würde nur bedeuten, dass du unabhängiger bist (auch in deinen Gefühlen).

Ich wünsch Dir viel Glück und Mut.

s.wölfin
kormoran
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Re: Arbeiten ja..aber zu welchem Preis???

Beitrag von kormoran »

liebe angie,

toll, dass du den mut hast, deine situation auch mit dem umfeld deiner eltern zu schildern.

ich bin erstmal ziemlich sprachlos, wie starr das korsett von nicht nur erwartungen sondern auch tatsächlichen einschränkungen und vorgaben ist, in dem du mit deinen eltern steckst. da ist ja die arbeit nur ein teil davon.

was können wir für dich tun, damit du die kraft findest, dich zu emanzipieren? diese schritte alleine zu tun würde für dich ja bedeuten, dann fast alleine da zu stehen. dazu braucht es ja auch einmal eine stabilität in dir drinnen.

ich beginne langsam zu verstehen, wie schwer das alles für dich ist. es ist erdrückend, und du merkst es auch, aber was dich raus und in dein leben bringen würde, ist ein kraftakt der jetzt wohl fast unmöglich scheint.

konkret fällt mir noch ein: bedenkzeit erbitten und erst nach kanada zu/absagen? weniger toll, weil du dir damit kanada belastest.

gibt es denn keine beratungsstellen in deiner umgebung, wo du dir einmal unterstützung holen könntest?


*umärmel*
liebe grüße
kormoranin
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*** zurück ins leben!
tallgirl
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Re: Arbeiten ja..aber zu welchem Preis???

Beitrag von tallgirl »

Guten Morgen Ihr Lieben,

zuerst einmal möchte ich mich für Eure Ratschläge bedanken. Es sind Ansätze die mir gestern auch durch den Kopf gegangen sind, denn an schlafen war diese Nacht nicht zu denken. Ich habe extra noch eine Oxazepam genommen, die sollte mich eigentlich ruhig stellen aber ich glaube, dass die ganzen Medikamente die mich beruhigen sollen, so langsam keine Wirkung mehr bei mir zeigen.

Es war wie ein Hamsterrad gestern Nacht. Ganz egal in welche Richtung ich auch überlegt habe, es war immer ein Sackgasse.

Man sollte eigentlich meinen, dass ich mit 36 Jahren so weit wäre, dass ich mir von meinen Eltern nicht mehr so viel sagen lasse aber ich habe das Gefühl, dass es eher schlimmer als besser wird.

Sie wohnen bei mir gegenüber, sind also auch von mir jederzeit "griffbereit" wenn etwas ist.

Als ich gestern versucht habe mit meinem Vater über die Situation zu sprechen meinte er nur ironisch....Sicher Angie, sag nur ab. Die Arbeitgeber laufen Dir ja auch nach.
Ich bin wütend geworden und habe im gehen nur Kopfschüttelnd gesagt...Mensch Papa, Du hast es immer noch nicht begriffen.
Darauf er....nein, Du hast es nicht begriffen!!

Meine erste Reaktion waren die Tränen. Sie schoßen mir sofort in die Augen. Ich fühlte mich schwindelig, wußte nicht mehr was ich fühlen oder denken sollte.

Und dann kam der Gedanken...WEG HIER!!!
Angie, Du muß hier weg. Du wohnst zu nah an Deinen Eltern und dass ist nicht gut. Sie werden Dich Zeit Deines Lebens bevormunden, auch wenn sie es nicht merken. Sie meinen es nicht böse es ist Ihnen auch sicherlich nicht bewußt wie viel Druck sie ausüben aber lange halte ich den Druck nicht mehr stand.

Mein Arzt meinte noch dass es bei meinen Eltern wohl vergebens ist noch einmal zu versuchen zu erklären was ich fühle und wie es mir geht.

Er meinte dass meine Eltern die Art von Menschen sind, die eine Krankheit, die man nicht unter dem Mikroskob sehen kann, nicht akzeptieren.
So will meine Mutter immer dass ich so viele Bücher über Krebs wie möglich lese, damit ich begreife wie es Ihr ging oder geht. Spreche ich sie aber auf meine Krankheit an, will sie davon nichts wissen.

Ich gehe mittlerweile nicht mehr gerne rüber und werde irgendwie versuchen, die Häufigkeit deutlich zu reduzieren.

Gestern Abend habe ich Überlegt wie lange es her ist dass sie mich gefragt haben wie es mir geht....ich konnte mich nicht mehr erinnern.

Meine Eltern sind keine Monster aber sie tun mir sehr weh und engen mich so sehr ein, dass ich mich frage, ob ein Großteil meiner Probleme auch mit Ihnen zusammenhängt?
Liebe Grüße



Angie



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TearsforFears
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Re: Arbeiten ja..aber zu welchem Preis???

Beitrag von TearsforFears »

Hallo Angie,

estmal: Schön wieder von Dir zu hören. Ich habe mich in den letzten Tagen oft gefragt, wie es Dir geht.

Du hast Recht: Deine Eltern sind keine Monster, aber sie tun Dir nicht gut.

Was Du eigentlich dringend bräuchtest ist ein Therapeut, aber wenn ich mich recht entsinne ist es in Deiner Gegend schwer, Therapieplätze zu bekommen.

Meinst Du nicht, jetzt, wo Du eh keine Arbeit hast, wäre die Zeit für den Gang in eine Klinik gekommen?

Ich denke mir das halt so: Wenn Du jetzt wieder Jobs annimst und dann wieder nach kurzer Zeit rausfligst, weil Du es mit Deiner Krankheit nicht packst, dann wirst Du noch depressiver und in Deinem Lebenslauf sieht es auch nicht gut aus.

Ein klarer Schnitt, sprich der Gang in eine Klinik, macht sich da doch viel besser.

Außerdem könnte Deinen Eltern vielleicht dann klar werden, dass Du wirklich krank bist.

Aber das Wichtigste bis erstmal Du. Und ich glaube einfach, auch wenn ich keinerlei Fachkenntnisse habe, dass Du wirklich Hilfe brauchst, mehr Hilfe, als Dein Psychiater vor Ort Dir im Moment geben kann.

Alles Gute,
Tears
Herzsprung
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Re: Arbeiten ja..aber zu welchem Preis???

Beitrag von Herzsprung »

Hi angelika

ich hab deinen beitrag erst jetzt gelesen, aber so wie du schreibst, finde ich, dass du die Antwort - wenn auch unterbewusst - schon gefunden hast.

vielleicht brauchst du einfach noch viel mehr Zeit und Ruhe um Kräfte zu sammeln und zu entscheiden WAS DU GANZ ALLEIN willst und kannst. Denn das können nicht mal so nahe Verwandte wie Eltern für einen wissen oder gar bestimmen!!
Ich habe ganz ähnliche "pseudo-fürsorglich-fordernde Eltern" und ich hab einige Male giftig sein müssen, um meine Ruhe zu haben.
Doch der Lohn ist ein autonomeres Leben!
Da ich denke, dass du in etwa in meinem Alter bist, schätze ich, das das auch für dich ein wichtiges Thema ist...

bin auch noch immer arbeitslos und krankgeschrieben (seit 10. Januar!) und gehe nächste woche auf reha (antrag dauerte lange..)
ich hab gelernt mir die Zeit zu lassen! ist nicht immer leicht, aber ist auf jeden fall besser als selbstvorwürfe und dergleichen.

naja ich hoffe, ich hab dich nicht zu sehr aufgewühlt, war nicht meine Absicht!!
Alles Gute dir!
Andrea
Regenwolke
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Re: Arbeiten ja..aber zu welchem Preis???

Beitrag von Regenwolke »

Hi Angie,

manchmal sind solche Ablösungsgeschichten sehr schwer. Die Probleme zwischen mir und meinen Eltern sind andere, aber ich arbeite da auch noch dran und bin sogar ein bißchen älter als Du.

Mir war nicht klar, daß Du keine Therapeutin hast. Ich glaube aber auch, daß es schwierig ist, dich da ohne Unterstützung durchzuwurschteln. Wenn es schwer ist, in deiner Nähe ambulante Therapie zu bekommen (oft dauert das ja auch leider...), finde ich die Idee mit der Klinik gar nicht schlecht. Durch einen Klinikaufenthalt hättest Du auch ein bißchen mehr Abstand von deinen Eltern, da läßt sich dann manches besser erkennen.

Liebe Grüße,
Wolke
cybolon
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Re: Arbeiten ja..aber zu welchem Preis???

Beitrag von cybolon »

Hallo liebes Angie,

in einer wirklich schweren Phase, nämlich der endgültigen Lösung vom Elternhaus, dann auch noch mit der Krankheit dazu, hast Du es verdammt schwer!

Eltern machen sich Sorgen, das ist löblich.
Aber sie machen sich ausschließlich die Sorgen, die sie glauben, an unsererstatt haben zu müssen. Wie sollten sie auch jemals begreifen, dass wir völlig andere Sorgen haben? Sie haben es nicht anders gelernt.
Dass Dein Dad, soweit ich mich an frühere Berichte von Dir erinnere, immernoch nicht bereit ist, mitzufühlen, ist aber eine ziemliche Verbohrtheit seinerseits.

Meine Tochter ist 14 und stinksauer, dass ich ihr das Konzert in Hockenheim nicht erlaube.
Auch, wenn ich überzeugt davon bin, dass diese Entscheidung richtig ist, versäume ich es nicht, ihren Ärger wahrzunehmen und auch zu verstehen. Ich weiß ja schließlich, wie es für mich als Teenie war, wenn meine älteren Freunde überall hin durften und ich nicht. Auf den Mond habe ich meine Alten gewünscht.
Als ich mit 18 auszog, war mir klar, dass ich für sie immer der kleine Horsti bleiben werde. Eltern können nicht loslassen, es sei denn, sie lernen es.

Auch mich wühlt der Gedanke auf, dass unsere Tochter in 4 oder 5 Jahren auszieht und vielleicht noch mit nem Kerl zusammen, von dem ich genau wissen werde, ob er ein A*loch ist, oder nicht. Aber mein Einfluss darauf wird Null sein, weil ihr bis dahin unsere Ge- und Verbote, Gängeleien und Ratschläge, längst zu den Ohren rauskommen.

Grundsätzlich ist es verständlich, dass Du Deine Eltern, gerade weil es Dir nicht gut geht, in Alles einbinden möchtest. Wenn wir krank sind, brauchen und wollen wir Führung.

Nur ist hierbei äußerst wichtig, dass wir realistisch einschätzen, wer uns diese Hilfe wirklich geben kann. Wer nichtmal zuhört und sich unseren Problemen verschließt, ist dafür ungeeignet.

Möglicherweise würde Deinem Dad ein Gespräch mit Deiner Thera die Augen öffnen. Oder/und ein persönlicher, lieber aber selbstbestimmter Brief an ihn. Klar wäre es schade, wenn er Dich nicht verstehen würde, am Tage Deines Auszugs aus dem Elternhaus. Aber mindestens ebenso schade ist es, wenn Du immer tiefer reinrutschst und immer mehr leiden musst.

Lieb' Angie, ganz ganz viel Kraft, Geduld und Glück wünsche ich Dir!

Liebe Grüße
vom
cybolon
Caren
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Re: Arbeiten ja..aber zu welchem Preis???

Beitrag von Caren »

Hallo Angie,

nur Du selbst kannst Dich von Deinen Eltern so weit lösen, daß sie Dich nicht noch weiter herunterziehen können mit ihrem gutgemeinten Betüdeln.

Das ist sicher nicht so ganz einfach, also wie wäre es mit kleinen Schritten für den Anfang?

Ich will Dich nicht mit Ratschlägen erschlagen, aber wie wäre es, wenn Du z. B. damit anfängst, daß Du eben mittags nicht mehr dort ißt? Dann brauchst Du Dir auch diesen Zwangs-Kochlehrgang nicht anzutun

Liebe Grüße und viel Erfolg beim Abnabeln
FOKUS
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Re: Arbeiten ja..aber zu welchem Preis???

Beitrag von FOKUS »

Hallo Angelika,

ich glaube auch, wie die anderen vor mir… dass Du Dir selbst schon viele Antworten auf Deine Fragen gegeben hast…aber Du traust Dich noch nicht so…willst Dich noch mal bei anderen Rückversichern…bevor Du Deine Schritte gehst…

Ich sehe es so, dass Dich Deine Eltern mit Ihrer „materiellen“ Fürsorge erdrücken und Dich emotional nicht verstehen können…da fehlt Ihnen Einfühlungsvermögen. Sie machen Dich zum instrumentalisierten Objekt ihrer eigenen Vorstellungen, und wenn Du nicht in ihrem Sinne funktionierst, dann gibt’s Ärger, dann offenbart sich bei Deinem Vater das „Monsterhafte“ in Gestalt von Vorwurf und Ironie…

Ich denke, dass Deine Gefühlsverfassung, Deine Beschwerden, ganz eng mit dem verinnerlichten Konflikt mit Deinen Eltern im Zusammenhang steht und verursacht wird, und sich Dein Unterwußtsein auf diese Weise zu Wort meldet…und rebelliert…Ansprüche anmeldet…

…im Sinne der Übertragung ist ein Arbeitgeber ja auch „irgendwie Eltern“ und sofern Du Deine „Abnabelung“ nicht vollzogen hast, wirst wohl immer irgendwo auf Deine „Eltern“ in anderer Gestalt treffen…und so „funktionieren“ wie Du es durch Deine Eltern verinnerlicht bekommen hast…und das muß zwangsläufig zu Überforderung führen…wie ein Hamster im Rad…das Ziel soll elterliche Liebe und Anerkennung sein…und die gibt’s wahrscheinlich nicht so, wie Du es Dir wünschst und das führt zu mehr Anstrengungen und zur Überforderung…

Der vermeintlich neue ungeliebte Arbeitgeber symbolisiert sicher in besonderer Weise die belastenden Anteile Deiner Elternbeziehung „schlechtes Betriebsklima“…

Aus meiner Sicht, nach allem, was Du da beschrieben hast, stehst Du im Konflikt Deine „lieben, führsorglichen Eltern nicht enttäuschen zu wollen“, „und undankbar zu sein“ aber andererseits eigene Wege zu gehen, Deine Eltern zu „verlassen“, …nicht mehr Deiner Überanpassung zu folgen…und diese im unterbewußtem Raum anstehende Ablösungsaufgabe verursacht Dir Schuldgefühle…mit den bekannten Symptomen…

Vielleicht hast Du es in Deiner Jugendzeit /Pubertät versäumt, was Du jetzt nachholen möchtest. Es geht um Dein Leben und nicht um das Leben Deiner Eltern, um Deine Bedürfnisse und nicht um die Bedürfnisse Deiner Eltern…

Ich vermute mal stark, dass Du Einzelkind bist (??) und deshalb noch verstärkter unter der einengenden Fürsorge leidest, als wenn es sich auf Geschwister verteilen würde…

Einen glasklareren Therapieansatz für eine analytische Therapie „Ablösung von den Eltern“, kann ich mir aus meiner Sicht und so deutlich wie Du es beschreibst, nicht mehr vorstellen…

Tja…und wie es dann in der Praxis für Dich aussieht, Klinik oder ambulante Therapie, diese Frage könntest Du in Vorgesprächen klären…

…Auseinandersetzungen mit Deinen Eltern…Streit, Konflikte…riskieren oder mehr Distanz?…das solltest Du für Dich selbst herausfinden…und die Frage ist auch, ob es gut für Dich ist, dass Du in so unmittelbarer Nähe von Ihnen wohnst, wo immer irgendwelche „gut gemeinten fürsorglichen Übergriffe“ lauern könnten…diese Fragen, denke ich sollten Gegenstand Deiner Therapie sein…

…in jeder Krise steckt auch eine Chance, nutze diese Chance, in dem Du die Beziehung zu Deinen Eltern gründlich und beharrlich therapeutisch bearbeitest und aufklärst…

Ich habe meine Aussagen nun relativ bestimmt und deutlich formuliert, und es ist auch meine Überzeugung,…aber es soll lediglich Nachdenkangebot für Dich darstellen und ich möchte nicht, dass der Eindruck entsteht, ich hätte nun „die Weisheit mit den ganz großen Löffeln“ gefressen“…

Liebe Grüße
FOKUS
cybolon
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Re: Arbeiten ja..aber zu welchem Preis???

Beitrag von cybolon »

Hallo Fokus,

für mich klingt das, was Du schreibst, schon wie eine richtige Analyse, bishin zur Diagnose. (Biste vom Fach?)

Inhaltlich stimme ich zu und bin des festen Glaubens, dass Angie jetzt die einmalige Gelegenheit hat, endlich den entscheidenden Schritt in die Freiheit zu tun.
Das Einmalige daran ist nämlich, dass sie jetzt, im Gewahr der Depression, sich selbst eher Hilfe von außen gestatten kann, als sie es in normalem Zustand täte.

Allerdings ist dies (in meinen Augen) nichts, was sie alleine durchstehen muss! Jeder hat in seiner "Lösephase" Freunde, Geschwister oder sonstige "Verbündete", die ihm zur Seite stehen. Was also spricht dagegen, eine Therapeutin dafür zu engagieren?

Liebe Grüße
vom
cybolon
FOKUS
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Re: Arbeiten ja..aber zu welchem Preis???

Beitrag von FOKUS »

Hallo cybolon,

…ob ich „vom Fach bin“?
Na, ja…wie mans nimmt…ich habe aus meiner relativ langen Therapieerfahrung als Betroffener geschrieben, meine subjektive Sicht dargelegt, insofern schon…aber eine „Diagnose“ habe ich keine abgegeben…sondern versucht, Zusammenhänge, wie sie sich mir darstellen, aufzuzeigen.

…und ich habe an keiner Stelle gesagt, dass Angelika „es alleine“ durchstehen solle, im Gegenteil, ich habe ihr zu einer ambulanten (analytischen) Psychotherapie oder Klinik geraten…insofern verstehe ich nicht, wie Du zu Deiner Frage am Ende kommst.
Entweder handelt es sich um ein Missverständnis oder eine Verwechselung…?

Ansonsten freue ich mich, dass Du mir zustimmst und meine Sicht bekräftigst.

Gruß
FOKUS
cybolon
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Re: Arbeiten ja..aber zu welchem Preis???

Beitrag von cybolon »

Hallo Fokus,

möchte mich entschuldigen!

"…Auseinandersetzungen mit Deinen Eltern…Streit, Konflikte…riskieren oder mehr Distanz?…das solltest Du für Dich selbst herausfinden…"

Hier machte ich mir Gedanklich einen Haken.
Und so ging's dann aber weiter:

"und die Frage ist auch, ob es gut für Dich ist, dass Du in so unmittelbarer Nähe von Ihnen wohnst, wo immer irgendwelche „gut gemeinten fürsorglichen Übergriffe“ lauern könnten…diese Fragen, denke ich sollten Gegenstand Deiner Therapie sein…"

Hat sich bei mir im Kopf geteilt, damit war der Zusammenhang dieses Absatzes aus meiner Sicht widersprüchlich. Stimmt aber nicht.

Nochmal: Sorry4that!!!

Ach ja, Dein Posting fand ich insgesamt hervorragend! (Sagte ja nicht "IST eine Analyse", sondern: "klingt wie eine"
Nimm dies bitte als Kompliment!

Liebe Grüße
vom
cybolon
KMB
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Re: Arbeiten ja..aber zu welchem Preis???

Beitrag von KMB »

Liebe Angie.

Ich kann dich gut verstehen. Das Schlimme sind sehr oft Schuldgefühle, die man gegenüber seinen Eltern empfindet. Sie haben einen zur Welt gebracht, aufgezogen, ernährt und manchmal noch mehr.
Ich meine, du hast geschrieben, dassdu 36 bist, daher vermute ich bei deinen Eltern auch eine gewisse "Arbeitsmentalität", ich bin zwar etwas jünger, aber auch bei meinen Eltern "geht man arbeiten. Das ist so, auch wenn es keinem Spaß macht, man muss halt hingehen." Oft auch "Denkst du meine Arbeit macht mir Spaß?!"

Wie andere schon erwähnt haben, hast du keinen oder nicht den richtigen Therapeuten. Auch ich kann den Besuch einen solchen nur empfehlen und auch einen Klinikaufenthalt nur unterschreiben.

Ich selbst hatte in der Klink erst so richtig Zeit, darüber nachzudenken, wer ich bin und was ich will und was ich tun kann, damit ich dorthin komme wo ich möchte.
Während meines Aufenthaltes, konnte ich mich auch endlich dazu bereit "machen", mich von meinem ehemaligen Partner zu trennen.

Ein weiterer Vorteil ist, dass man in einer Klinik mehr Zeit hat, sich etwas zu überlegen, ohne das einem Eltern oder Partner "auf die Finger schauen"...

Hoffe, es hilft die ein wenig weiter.

Liebe Grüße.
Onn
BD
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Registriert: 24. Feb 2007, 10:55

Re: Arbeiten ja..aber zu welchem Preis???

Beitrag von BD »

Hallo Angie,

ich habe vorgestern schon kurz gelesen, bin aber noch nicht zum antworten gekommen.

Ich wollte dich auch ermutigen oder fragen ob du es dir vorstellen kannst, einen Klinikaufenthalt zu machen. Ich selbst war bereits 2x in einer Reha und mache dieses Jahr wieder eine. Und es ist nicht schlimm, dass du mit 36 die Ablösung von deinen Eltern noch nicht geschafft hast. Ich bin 38 und arbeite auch noch immer daran. Ich neige sehr dazu es ihnen recht machen zu wollen, die Meinung meiner Mutter ist mir wichtig (mein Vater lebt nicht mehr) und solche Dinge.
In einer Klinik hast du Abstand und kannst intensiv an manchen Dingen arbeiten. Und danach vielleicht auch etwas stabiler Arbeit suchen.
Ich wünsche dir alles Gute und Weisheit für deine Entscheidungen!
Ganz liebe Grüße
Waldsee
maria45
Beiträge: 135
Registriert: 27. Mai 2005, 13:55

Re: Arbeiten ja..aber zu welchem Preis???

Beitrag von maria45 »

hallo zusammen, ich muss sagen, ich bin schon Ende 40 und habe wohl den Ablösungsprozess von meiner Mutter auch nicht geschafft, das macht mir in letzter Zeit ein sehr schlechtes Gefühl. Jetzt bin ich schon so alt und irgendwie immer noch nicht erwachsen, schlimm. Gut daß ich das hier alles gelesen habe, dann geht es anderen Menschen auch so ähnlich, auch wenn
ihr deutlich jünger seid als ich...
viele Grüsse Maria
Wander
Beiträge: 295
Registriert: 16. Jan 2008, 14:43

Re: Arbeiten ja..aber zu welchem Preis???

Beitrag von Wander »

Hallo Angelika, hallo Zusammen, ich habe auch erst vor wenigen Jahren, und ich bin Ende 40, geschafft, mich innerlich von meiner Mutter zu lösen und ich wohne schon seit Jahrzehnten in sicherer äußerer Entfernung zu ihr. Aber jedes Telefonat wirkte immer wie ein Sog, ich konnte und konnte mich nicht innerlich frei machen.

Was ich schreiben möchte, ist, dass in einer Depressionsphase die Ablösung zu bewerkstelligen sehr sehr schwer ist. Man ist doch schon ohne die zu große Abhängigkeit von den Eltern bei jedem kleinsten bisschen verletzt und überreizt und kommt doch mit seinen Emotionen schon sowieso nicht klar und hat Schuldgefühle und Komplexe schon von ganz alleine. Wenn dann Nahestehende das noch verstärken, dann stelle ich es mir sehr schwer vor, damit "gesund" umzugehen.

Angelika, könntest du, wenn du krank bist, nicht erstmal eine lange Kur oder ähnliches weit weg machen, in der du dich stabilisierst, um dann mit mehr Kräften dann durchzugreifen?

Warum, wenn ich fragen darf, gehst du denn zum Essen zu deinen Eltern? Geht das vielleicht auch anders? Und ist es möglich, dass du dich einfach weigerst, dich über Themen, die dir zu nahe gehen, zu unterhalten? Damit verkleinert sich auch gleich die Angriffsfläche für spitze Bemerkungen von deinen Eltern.

Liebe Grüße und viel Kraft! Düne
kormoran
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Registriert: 29. Mai 2007, 21:56

Re: Arbeiten ja..aber zu welchem Preis???

Beitrag von kormoran »

hallo angie!

wie war denn dein termin heute?

rennst du im kreis?

lass dich doch für ein paar worte und eine umarmung in dieser runde nieder, falls es hilft.

liebe grüße
kormoranin
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Lieschen
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Registriert: 20. Mai 2008, 22:47

Re: Arbeiten ja..aber zu welchem Preis???

Beitrag von Lieschen »

Hallo Angie,hoffentlich kommt mein Beitrag nicht zu spät....ich kenne das ein bisschen,wie Du schreibst. gerade,weil Mama immer als die starke Frau nicht verstehen konnte,dass ich so ganz anders war und bin,war es gut,dass ich bereits mit 21Jahren zu hause ausziehen musste und konnte.Mit diesem räumlichen Abstand haben wir es geschafft, das vertrauensvolle verhältnis zu bewahren und als Mama Rentnerin wurde,hat sie mir auch oft -und bis heute - geholfen mit praktischen sachen.Kochen kann ich auch nicht gut.....aber mit Frostware komme ich gut zurecht.Mit dieser krankheit dann auch noch so dicht zusammenhocken als eltern und Kinder,das stelle ich mir durchaus schwierig vor. Vorstellbar,dass deine Eltern ihre Sorge und Angst um Dich hinter diesen teils wohl auch barschen Forderungen verstecken.Sie wollen nichts weiter,als Dir auf die Beine helfen und tun es so,wie sie es richtig finden. Sie wissen nicht wirklich,was Dir hilft,aber zugucken wollen und können sie auch nicht,wie Du "wegrutscht" in Antriebslosigkeit usw...Schwierig....Du fragst:arbeiten um jeden Preis ?
Überforderung kannst Du nicht gebrauchen.Es muss passen,so dass Du Dich gut fühlst dabei.Ich wünsche Dir alles gute bei der Suche nach dem richtigen Weg.LG Lieschen
kormoran
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Registriert: 29. Mai 2007, 21:56

Re: Arbeiten ja..aber zu welchem Preis???

Beitrag von kormoran »

Hallo!

Ich bin mit Angie im Kontakt und sie hat mich gebeten, Euch allen einen lieben Gruß von ihr zu bestellen.

Es fällt ihr gerade schwer, zu schreiben, aber wenn es geht wird sie sich wieder hier melden.

Ich hoffe, dass der Gruß hier - über Angie's eigenen Thread - auch bei all jenen ankommt, die gerne an sie denken.

Kormoranin
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cybolon
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Re: Arbeiten ja..aber zu welchem Preis???

Beitrag von cybolon »

Hallo Kormoranin,

tut er!

Danke!

Bitte bestell ihr ganz liebe Grüße
vom
cybolon
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