Klinik nein ,aber reicht Psychotherapie ???

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pseudo
Beiträge: 30
Registriert: 9. Okt 2007, 14:54

Klinik nein ,aber reicht Psychotherapie ???

Beitrag von pseudo »

guten Tag alle zusammen,

ich bin wieder mal sehr verunsichert, und würde gerne mal andere Meinungen lesen.

folgendes Problem; versuche mich auch kurz zu fassen.

bin nun schon sehr lange krank geschrieben, habe auch ne Menge an Untersuchungen u.s. w. hinter mir. War lange auf der Suche nach einem richtigen Psychologen (war echt sehr anstrengend), denke mal, dass ich jetzt jemanden gefunden habe.(gutes Bauchgefühl)
Problem ist da nur die Warteliste bis zum richtigen Beginn der Therapie.
Bis dahin kann ich mich immer mal melden wenn es mir gerade besonders schlecht geht( Ärztin schiebt mich dann dazwischen) Habe auch schon Gebrauch davon gemacht.

Meine HÄ hat mich aber unter Druck gesetzt, ich müsse etwas tun damit es mir besser geht.
Ich empfinde es jedenfals so.Habe mich auch selbst unter Druck gesetzt. Vor zwei Monaten fing das schon an. Ich solle doch in eine Klinik gehen!! Weil es ja noch dauern kann mit der Therapie bei meiner Psychologin.

Habe es versucht, mir eine psychosomatische Klinik angesehen, das Aufnahmegespräch geführt, und mich so was von unwohl gefühlt.

habe mich dann doch für die Therapie mit der Warteliste entschieden.Fühle mich mit diesem Gedanken einfach besser, will nicht weg von zu hause.Irgend etwas gibt mir das Gefühl, Klinik nein.

Ich war heute bei meiner HÄ wegen Verlängerung Krankenschein, und hatte totale Angst Ihr das zu sagen. Sie hat schon etwas eigenartig reagiert. Aber ist eben meine Entscheidung.

Ich meinte nur, dass ich auch gerne wieder so langsam in den Arbeitsalltag möchte nur noch nicht genau weiß wie, da meinte Sie nur, Zitat: so wie Sie drauf sind, überleben Sie nicht mal ein Vorstellungsgespräch.(Super, genau das hab ich gebraucht)
Würde gerne beruflich wieder was anfangen,stundenweise vielleicht.(freue mich über diese Gefühl entlich wieder loslegen zu wollen, und die Ärztin sagt mir so was)
Sie hat mir das Gefühl gegeben, wenn ich nicht in die Klinik will, will ich auch keine Hilfe.
Stimmt aber nicht, wenn ich keine Hilfe gewollt hätte, hätte ich bestimmt nicht monatelang nach einen Psychologen gesucht, oder sämtliche Spritzen und Schmerztherapien über mich ergehen lassen.Manchmal ging es einem aber auch so schlecht, dass man keinen Nerv hatte etwas zu tun, einfach nur mal Ruhe haben und kein Wartezimmer von innen sehen, ist doch auch sehr heilend.

War heute auch noch beim Gutachter wegen Rente. War eine ganz nette Ärztin. Habe auch ehrlich mit Ihr geredet.Sehe diesen Antrag auch als Hilfe an. Entweder ich bekomme Rente und kann mich voll und ganz auf meine Gesundung konzentrieren und nebenbei etwas versuchen(arbeitstechnisch) vielleicht? Denn die Rente wäre ja befristet. Oder ich bekomme über die RV Hilfe zur Wiedereingliederung, bin auch noch Schwerbehindert.?
Oder denke ich da falsch. Hat meine HÄ recht, und ich bin zu nichts in der Lage???Mache ich mir nur was vor???

So jetzt ist es doch wieder ein Roman geworden,habe mir aber meine akuten Sorgen von der Seele geschrieben. Sorry so etwas schreckt dann immer vom Lesen ab.
Vielleicht schaut es sich ja doch mal jeman an, und sagt mir mal ehrlich seine Meinung.

Vielen Dank schon mal
Pseudo
Regenwolke
Beiträge: 2214
Registriert: 15. Apr 2006, 12:46

Re: Klinik nein ,aber reicht Psychotherapie ???

Beitrag von Regenwolke »

Hey Pseudo,

grundsätzlich finde ich es wichtig, daß Du auf Dein eigenes Gefühl - das ja auch deutlich ist - vertraust.

D.h. wenn Du bei der zukünftigen Therapeutin ein gutes Gefühl hast, würde ich die Therapie dort machen. Ob zur Überbrückung der Wartezeit weitere Schritte nötig sind, ist natürlich von außen schwer zu beurteilen. Was denkst Du denn selber darüber? Und wie lange ist die Wartezeit?

In eine Klinik zu gehen, nur weil die Hausärztin dich unter Druck setzt, finde ich nicht so eine gute Idee, das mußt du dann selber auch wollen. Allerdings habe ich mich gefragt, wieso sie so ein düsteres Bild von Dir hat. Geht es dir denn akut sehr schlecht? Falls ja, was für andere Möglichkeiten gäbe es? Medikamentöse Behandlung? Gespräche bei einer Beratungsstelle? Eine Tagesklinik oder evtl. auch eine andere Klinik, als die, in der du zum Vorgspräch warst?
Und falls eher die Hausärztin das Problem ist könntest Du zusätzlich zu einem Psychiater gehen und dir eine weitere fachliche Meinung einholen - dann brauchst Du nicht gleich die Ärztin zu wechseln.

Naja, und mit der Berufstätigkeit ist ja wahrscheinlich der nächste Schritt jetzt erstmal, abzuwarten wie die Entscheidung bzgl. der Rente ausfällt.

Liebe Grüße,
Wolke
Monas
Beiträge: 366
Registriert: 3. Apr 2008, 19:49

Re: Klinik nein ,aber reicht Psychotherapie ???

Beitrag von Monas »

Hallo Pseudo

ich finde es gerade nicht so einfach , etwas passsende zu antworten
so spontan würde ich sagen, "achte immer auf Dein Bauch Gefühl
wenn es Dir sagt, zuhause ist es besser , dann höre drauf

was mich stutzig macht, sind die Aussagen Deiner Ärztin
auch hier würde ich spontan sagen "sie ist inkompetent Dich unter Druck zu setzten
und Dir auch noch zu sagen "wen sie das mal überleben

aber genau das macht mich stutzig, und ich stelle mir die Frage
"warum sagt eine Ärztin so etwas?

die zweite Frage, "ich kennen Dich nicht, undkann daher nicht beurteilen , wie es Dir wirklich geht
und ob an den Worten der Ärztin nicht doch etwas dran, ist das Du lieber in einer Klinik gehen sollst


von meiner persönlichen Erfahrung her, gibt es zwei Sorten von Depri Kranken
die einen die ganz gut ihre Situation einschätzen können, und dann Hilfe holen wenn sie merken , jetzt muss es sein

und die andere Sorte, denen es zwar auch sehr dreckig geht, die es aber gar nicht wahrhaben wollen Wie dreckig es ihnen geht
sie spüren zwar, mir gehts beschi..
aber können nicht einschätzen
wie sehr

wozu gehörst Du?
pseudo
Beiträge: 30
Registriert: 9. Okt 2007, 14:54

Re: Klinik nein ,aber reicht Psychotherapie ???

Beitrag von pseudo »

Hallo Wolke, hallo Monas,auch hallo alle anderen im Forum,

vielen Dank für Eure Meinungen.

Wolke:
Ich denke oder ich habe in den letzten zwei Jahren die Erfahrung gemacht, umso mehr ich in Angriff zwecks Therapie und Schmerzbewätigung genommen habe, desto schlechter ging es mir. Vielleicht hätte ich einfach nur mal Ruhe gebraucht. Nur diese ganzen Lauferein mit Therapeuten und Ärzten, das muße ja auch irgendwo sein, zwecks Krankenschein und Atteste. Irgendwo muß ja Geld fließen, wenn mann momentan nicht selber arbeiten kann.
Vielleicht wäre es nicht so anstrengend gewesen, wenn mann gleich an den richtigen Dok. geraten wäre. Aber das ist ja ein bekanntes Problem, zu wenig Fachärzte, zu lange Wartezeiten.

Ich hatte schon so meine schwarzen Tage, an so einem Tag war ich dann auch bei meiner HÄ. Da es mit den Psych. wegen der Wartezeiten gar nicht recht weiterging, kam dann mal die Idee Klinik auf. Jo,so gelang der Stein ins rollen.
Wollte anfangs ja auch,aber nur Tagesklinik. Ist leider nicht möglich hier.
Ich möchte nicht von zu hause weg, ist nicht gut für meine seele.(habe ich schon öfter durch)

Monas:
will die Fähigkeiten gar nicht so in Frage stellen, was Ihr Fachgebiet betrifft. Obwohl es da auch etwas gibt, was nicht so gelaufen ist.
Habe einfach nicht mehr das nötige Vertrauen und fühle mich wie in ein Schubfach abgelegt. Und solche Äußerungen(überstehen doch kein Bewerbungsgespräch) darf mann denke ich nicht so einfach rausschreien.So viel Profi sollte ein Arzt doch sein, oder? Oder ist man zu sensibel?

Jo, so viel dazu.Möchte jedenfals in Zukunft mehr auf mein Gefühl hören, denn ich denke auch, das ist das Beste.
Es geht mir momentan echt gut, habe Lust wieder tätig zu werden, spüre Energie, habe eben nur Angst mich zu übernehmen.
Ich bilde mir ein am besten zu wissen, was gut für mich ist.(eine Stütze, um auch durchzuhalten)

Zu Deiner Frage, zu welcher Sorte Depris ich Gehöre?
keine Ahnung. Ich denke schon, dass ich es erst nicht wahr haben wollte, mitlerweile denke ich anders. Aber ich will damit umgehen können und normal leben.

Ich wurde nicht depressiv geboren und vererbt hat mir auch niemand etwas. Hatte eine schöne Kindheit und habe eine tolle Familie.
Hatte einige unschöne Erfahrungen und Erlebnisse,(für mich war es schlimm) die mich total von der Stange gerissen haben.

Komisch ist mir jedesmal wenn ich etwas von mir in dieses Forum bringe.Es macht mir schon etwas Angst.
Aber es tut gut auch mal eine Meinung zu erfahren von Leuten, die mann nicht kennt.
Ich halte mich sonst eher sehr bedeckt, was meine Gedanken angeht.

Also gut, das soll es mal gewesen sein

Viele liebe Grüße sagt
Pseudo
F33.2
Beiträge: 11
Registriert: 7. Mai 2008, 01:02

Re: Klinik nein ,aber reicht Psychotherapie ???

Beitrag von F33.2 »

Hallo!

Die Suche nach der richtigen Hilfe ist nicht gerade leicht.

Zuerst bin ich zu einer Psychologin gegangen, habe aber schnell festgestellt, dass wöchendliche Gespräche zu wenig für mich ist. Auf Empfehlung einer Freundin habe ich mich dann bei einer Tagesklinik vorgestellt, weil ich dachte, ich muss ja auch zu Hause klar kommen. Doch Tagesklinik und Alltag waren dann zu viel für mich, sodass ich stätionär ging. Das hat mir sehr gut getan und seit dem (ich nehme auch Medikamente) geht es mir entschieden besser!

Was mir aufgefallen ist, dass Du schnell wieder arbeiten möchtest. Das Gefühl kenne ich, denn man möchte ja so schnell wie möglich aus der Depression raus und ein "normales" Leben führen. Dennoch denke ich, Du solltest das mit dem Arbeiten erstmal lassen, bis Du psychisch wieder voll fit bist.
Ich denke auch, dass das Bauch-Gefühl ganz entscheident ist. Also falls Du Dich doch für eine Klinik entscheiden solltest, dann doch bitte nicht diese, denn Du hattest schon beim Vorstellungsgespräch ein schlechtes Gefühl.
Versuch es doch erstmal mit dem Therapeuten, vielleicht reicht es ja aus für Dich. Jedenfalls hast Du da ein gutes Gefühl bei.
Weiterhin denke ich auch eine 2. ärztliche Meinung könnte nicht schaden.

Mir fällt es auch schwer, Dir einen direkten Tip zu geben, weil ich ja die ganzen Umstände nicht kenne. Ich kann nur sagen, mir hat die Klinik gut getan. Abstand vom Alltag und so habe ich echt gebraucht. Klinik ist auch nicht gleich Gefängnis, wie oft befürchtet wird.

Das soll aber keine Werbung für Kliniken sein. Leider muss jeder individuell die Richtige Therapie für sich finden, was nicht leicht ist, da es viel Kraft, Mut, Hoffnung und vor allem Geduld braucht.

Ich wünsche Dir jedenfalls alles Gute!
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