Weg in die Rente

schneider
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Weg in die Rente

Beitrag von schneider »

Ich stehe nun vor dem bruflichen Aus.Meine Arbeit als Krankenschwester habe ich nach einem langen Krankenhausaufenthalt nicht mehr geschafft.Der Streß ist mir zu groß geworden und die Arbeit über den Kopf gewachsen,und meine Kollegen haben nicht sehr viel Verständnis für mich.Mein Arzt rät mir nun einen Rentenantrag zu stellen.Wer hat schon Erfahrung damit.Vorallem fällt es mir schwer nun zum alten Eisen zu gehören ich bin erst 41.Gehören die Schuldgefühle dazu?Pflicht stand bei mir immer an erster Stelle.Aber im Moment kann ich einfach nicht mehr,fühle mich völlig ausgepauert.Wer kann mir helfen?
Anonym
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Beitrag von Anonym »

Hallo Uti, ich habe schon in deinem anderen Thread interessiert mitgelesen. Ich bin auch Krankenschwester, habe auch Rente beantragen müssen, weil meine Depressionen immer schlimmer wurden. Zuerst habe ich einen Schwerbehindertenantrag beantragt und auch bekommen. Und jetzt läuft die Erwerbsunfähigkeitsrente. Du musst dich nicht zum alten Eisen zählen, wir sind einfach krank und können einfach nicht mehr. Ich bin befristet berentet und hoffe natürlich irgendwann wieder arbeiten zu können. Liebe Grüße California
christabelle
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Beitrag von christabelle »

Hallo, Uti! ...meine Mutter und ihre Schwestern wurden "frühverrentet", alle so mit Ende 40 - aber die waren alle Lehrerinnen, und da war es so, daß sie alle 2-3 Jahre wieder zum Amtsarzt mußten, um prüfen zu lassen, ob sie nicht inzwischen wiederhergestellt seien und damit arbeitsfähig (sie haben sich also immer 2 Jahre erholt und wurden dann wieder fast wahnsinnig aus Angst, wieder arbeiten zu müssen, was sie ja gar nicht konnten - und alles ging wieder von vorne los) - und was will ich damit sagen? Vielleicht gibt es einen Mittelweg, eben keine dauerhafte Verrentung - und vielleicht ist etwas Dauerhaftes auch nicht das Schlechteste - und falls es Dir irgendwann wieder gut genug geht, gibt es bestimmt eine Arbeit, die Spaß macht und Dich nicht überbelastet (private Krankenpflege oder etwas völlig neues...) - kommt Zeit, kommt Rat - ruh' Dich erst mal aus, das hast Du verdient! Gruß Christabelle
schneider
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Beitrag von schneider »

Mir fällt Ausruhen immer so schwer,ich meine ich muß immer etwas leisten und habe mich dabei auch verausgabt.Ich habe einfach meine Grenzen nicht beachtet,weil ich meine Arbeit nicht verlieren wollte,und weil ich meinen Kollegen beweisen wollte,daß ich es schaffe,weil die meisten ja nicht hinter mir standen.Sie hatten nach meinem letzten Krankenhausaufenthalt ja beantragt,daß ich versetzt werde,weil sie nicht mehr mit mir arbeiten wollten.Nun war das Maß voll und ich konnte nicht mehr.Mein Arzt sagt jetzt wär es dran einen Rentenantrag zu stellen,aber ich kann das noch nicht genießen.
schneider
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Beitrag von schneider »

Nochwas,war heute auf der Arbeit,weil ich meinen Stundennachweis abgevben mußte.Mit einer Kollegin länger geredet wieso,weshalb,warum.Fühlte mich etwas verstanden und mir tat wieder alles so leid.Habe ich das richtig gemacht,will ich wirklich gehen und so.Zu Hause ging mir dann auf,daß gerade diese Kollegin mir im letzten Jahr als ich im Krankenhaus war,mitgeteilt hat,daß ich versetzt werde und nicht zu ihnen zurückkomme und das bestimmt nicht ohne Schadenfreude.Warum bin ich eigentlich immer so vertrauensselig?Warum glaube ich immer an das Gute im Menschen.Sie sind doch bestimmt froh,wenn ich weg bin und außerdem hat mich bis jetzt noch keiner angerufen.Tschau Uti
schneider
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Beitrag von schneider »

Bin heute beim Psychosozialen Fachdienst gewesen.Dieser Typ hat nochmal mit meinem Arbeitgeber gesprochen.Sie hätten für mich eine 30% Stelle in der Bettenzentrale,ansonsten könnten sie mir nicht helfen.Sie würden mich aber auch nicht kündigen.Wie bruhigend.Soviel zur Fürsorgepflicht des Arbeitgebers.Ein Grund mehr ihnen keine Träne nachzuweinen.Hat noch jemand Lust mir zu antworten,wir können auch ein neues Thema anfangen.Wo seid Ihr?
nicole
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Beitrag von nicole »

Hallo Uti, ich bekomme schon Rente. Von der antragstellung bis zur Bewilligung ist ein halbes Jahr vergangen. Da die Rente nicht befristet ist, besteht auch sicher keine Hoffnung, dass sich mein Zustand verbessert. Auch nicht so gut, wenn man das weis. Außerdem habe ich durch die Rente einen sicheren Arbeitsplatz eingebüsst. Wenn die Rente befristet ist, besteht bei manchen Arbeitgebern das Arbeitsverhältnis weiter (es ruht). Darauf würde ich achten. Beim Versorgungsamt kannst Du einen Antrag auf Schwerbeschädigung stellen. Wenn Du aber Rente bekommst, ist das nur gut für die Steuer (jedenfalls habe ich noch nichts anderes rausgefunden. Falls Du noch fragen hast, kannst Du Dich gerne melden. Ach, ich bin auch erst 42.
Lisa Wiegand
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Beitrag von Lisa Wiegand »

Hallo Uti, laß doch nicht den Kopf so hängen. Du hast doch später immer noch die Möglichkeit, wenn Du eine Vollrente beziehst auf der ehemaligen 630,-DM Basis zu arbeiten. Da gibt es doch gerade im sozialen Beruf wie häusl. Krankenpflege usw. viele Möglichkeiten. Versuch doch mal nur ein bißchen an Dich zu denken. - Einfach nur herumsitzen kann ich auch nicht gut. Habe aber inzwischen gelernt, mich dann irgendwie zu beschäftigen. Kannst Du mit Deinem Mann über Deine Probleme sprechen? - Deine Kolleginnen verdienen glaube ich gar nicht, daß Du noch Gedanken an sie verschwendest. Es ist schon hart, so lang krank und nicht ein Anruf. Noch eins, behalte doch ruhig den Gedanken an das Gute im Menschen. Zur Zeit suchst Du vielleicht etwas zuviel Halt bei den anderen oder auch Verständnis. Nur wenn einer keine Depression hat oder hatte, kann er die Krankheit kaum verstehen. Lieben Gruß Lisa
schneider
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Beitrag von schneider »

Danke Lisa,daß Du Dich gemeldet hast,ich mußte jetzt weinen.Ja ich denke viel zu viel an die anderen und zu wenig an mich. Ich bin ja nun schon mein Leben lang krank und hab immer nur an die Arbeit gedacht und an die Kollegen,die keinen Gedanken an mich verschwendet haben,nicht mal nach meinem Selbstmordversuch.Es wird sicher schon irgendwie weiter gehen und es wird auch wieder bessere Zeiten geben.Mein Arzt meint,es wird mir besser gehen,wenn ich nicht mehr arbeite.Mit dem Remergil geht es mir auch jetzt schon etwas besser. danke auch Nicole,wie hast Du Dich denn gefühlt schon mit 42 in Rente?Kamst Du Dir auch manchmal nutzlos vor?Mein Mann ist mit 48 in Rente gegangen.Am Anfang hatte er auch Probleme,aber jetzt hat er einen kleinen Job in einem Altenheim als Koch,außerdem kocht er ehrenamtlich für Obdachlose und in den Sommerferien in einem Kinderzeltlager.So ist er jeden Tag auf Achse und hat keine Langeweile.Außerdem haben wir einen Garten und einen großen Freundeskreis.Sicher muß sich vieles erst einspielen und im Moment habe ich noch keinen Antrieb.
nicole
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Beitrag von nicole »

Hallo Uti, die Arbeit würde ich nicht so leicht aufgeben, es gibt noch die Möglichkeit, dass man eine halbe oder dreiviertel Rente bekommt und den Rest dann zuverdient. Na ja, und dass mit den Arbeitskollegen kenne ich auch. Eine hat sich abgewendet, an die ich fest geglaubt hatte. Andere gucken mich zwar komisch an, wenn ich denen begegne, aber man gewöhnt sich daran. Außerdem habe ich noch ehemalige Arbeitskollegen, mit denen ich prima noch in Kontakt bin. "Normale" Menschen können sich so eine "komische" Krankheit ebend nicht vorstellen. Um ehrlich zu sein, ging das mir vorher auch so. Und sei doch auch froh, dass Dein Mann zu Dir steht und Du nicht alleine bist. Ja, mit dem Antrieb habe ich auch ein Problem. Manchmal geht es, und manchmal nicht. Ich kam mir auch schon nutzlos vor, aber dann hat mich immer der Gedanke an meine zu mir stehende Familie hochgerissen. Die brauchen einen doch, auch wenn man nicht in der Lage ist, den Haushalt zu führen oder anderweitig sich zu beschäftigen. Gruß Nicole
schneider
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Beitrag von schneider »

hallo Nicole,kommst Du mit der Rente nicht klar,macht Dir das Probleme?Mir hat der Arzt sehr dazu geraten,eben weil ich auch vorher auf mich und meine Krankheit keine Rücksicht genommen habe.Ich habe gearbeitet bis ich auf dem Zahnfleisch ging und gedankt haben es mir meine Kollegen nicht.Sie haben mir noch das Leben zur Hölle gemacht.Nun schaffe ich die Arbeit nicht mehr,ich habe Angst vor der Verantwortung,die ich für anderes Menschenleben habe.Ich bin nur noch voll Angst und weinend zur Arbeit gegangen.Das habe ich nicht mehr ausgehalten.
Lisa Wiegand
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Beitrag von Lisa Wiegand »

Liebe Uti, irgendwie meine ich, in den Zeilen zu lesen, daß es Dir eine winzige Spur besser geht. Stimmt das?? Es klingt so durch, als wär ein kleiner Hoffnungsschimmer am Horizont. Ich würde Dir so gerne sagen, wie ich damals "die Kurve " gekriegt habe. Ich kann es nicht. Selber habe ich auch gar nicht mitbekommen, daß es mir ganz ganz langsam besser ging. Meine Partnerin hat zwischendurch mal bemerkt, daß ich mich mehr mit unserer Hündin beschäftigt habe, vielleicht auch mal ein kleines Liedchen gepfiffen habe und gemerkt, daß die Natur auch noch da war; es wurde gerade Frühling. Gerne würde ich Dich an die Hand oder in den Arm nehmen und mit Dir hinausgehen. Ich glaube, Du wirst so langsam wieder ein paar Sonnenstrahlen oder das Grün an den Bäumen wahrnehmen. Ebenfalls bin ich der gleichen Meinung, wie Dein Arzt; ist erst die Belastung mit Deinen Kollegen u. Kolleginnen nicht mehr da, und die Sorge, hoffentlich schaff ich alles, vergeht auch langsam das Gefühl, sich ständig angegriffen zu fühlen. Dann kannst nur noch Du Dich selbst angreifen. Das natürlich brauchst Du nicht, Du bist ein toller Mensch, hast trotz Krankheit immer an die anderen gedacht. Du hast es so verdient, jetzt für Dich dazusein. Laß Dich einmal in den Arm nehmen, halt den Kopf hoch, zumindest zwischendurch immer wieder mal, bis bald Lisa
schneider
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Beitrag von schneider »

danke Lisa,ja die Bestätigung der anderen hilft mir und auch ein bischen das Remergil.Habe nicht mehr so viele Schuldgefühle.Außerdem freue ich mich Dich kennengelernt zu haben.Ich nehme Dich lieb in den Arm.Laß uns weiter miteinander reden,bis bald Uti
susan
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Beitrag von susan »

Rente - das ist auch mein Thema, es beschäftigt mich und ich habe endlos viele Nächte nicht geschlafen. Rente - das hat sich weit weg angefühlt und ich habe noch vor einem Jahr nicht geglaubt, das ich mich damit heute befasse. Vorerst möchte ich an dieser Stelle ganz herzlich "dankeschön" sagen, Meike und Waltraut, ihr habt mir Halt gegeben und ich bin euch sehr dankbar. Ihr habt mir immer Mut gemacht, und ohne Euch wäre ich heute nicht wieder im Forum. Es fällt mir auch nicht leicht, darüber zu schreiben. Bislang war ich "nur" krank geschrieben und ich hatte immer die Hoffnung, irgendwann wieder einzusteigen. Doch meine Therapie, mein Gefühl und mein Zustand haben mich veranlaßt, eine Entscheidung zu treffen. Lange habe ich überlegt, doch nun bin ich zu der Entscheidung gekommen, einen Rentenantrag zu stellen. Ich kann nicht mehr! Ich habe Rente beantragen als Kapitualation, Resignation, Aufgeben angesehen, doch nun sehe ich das anders. Ich habe jahrelang gekämpft gegen die Migräne, gegen die Depression und gegen die körperlichen Schmerzen. Je mehr ich mich dagegenstemmte, um so schlimmer wurde es. Die Depression hat "Halt" gesagt. Halt zu diesem Kampf, ich muß endlich akzeptieren, das es SO ist. Das ich nicht so kann, wie ich es jahrelang getan habe. Ich habe keine Kraft mehr und ich sehe diesen Weg, den ich gegangen bin, als einen sehr langen Weg. Ich habe viel Kraft verbraucht, um DAGEGEN zu halten. Es ist nicht einfach, mit einer Krankheit zu leben, die nicht "sichtbar" ist, ich weiß, es geht vielen so und deshalb schreibe ich das hier auch auf. Ich habe gespürt, wie die Umwelt mit SOLCHEN Krankheiten umgeht und es hat weh getan. Doch nun bin ich an einem Punkt, an dem ich sage, es ist mein Recht, SO zu entscheiden. Ich habe den Antrag vor einer Woche gestellt. Und ich warte nun auf die Entscheidung. Mir ist komisch zumute und ich weiß nicht, ob meine Kraft reicht. Susan


Ingrid
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Beitrag von Ingrid »

Susan, Du bist sehr mutig und konsequent ! Deine Kraft wird reichen. Steh' weiter so zu Dir ! Herzlichst, Ingrid
susan
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Beitrag von susan »

an alle... Ich habe einen jahrelangen Kampf gekämpft und bin total erschöpft. Ich habe meine ganze Kraft verbraucht für dieses "Funktionieren" .Ich wollte nicht wahrhaben, das ich nicht SO stark bin und das vieles für mich nicht passt, was andere mit links machen. Ich habe immer wieder dagegengesteuert, ich habe Bücher gelesen, mich informiert, bin zu den Ärzten gegangen, habe mich überall "durchgebissen" und es hat mich enorme Überwindung gekostet, im Juni einen Rentenantrag zu stellen. Ich hatte so gehofft, das die Klinik, in der ich war, erkennt, wie erschöpft ich bin und das ich jahrelang so vieles versucht habe und es aber nicht geht. Sie nahmen dies zur Kenntnis, aber sie bescheinigten mir in ihrem Entlassungsbericht, das ich 6 Stunden arbeiten kann. Verzweifelt habe ich das Gespräch mit den Ärzten und Therapeuten gesucht - vergeblich, für sie bin ich in der Lage, zu arbeiten. Ich habe mich an den VdK gewandt und gefragt, was ich gegen diese Ignoranz tun kann und mir wurde empfohlen, eine Gegendarstellung zu dem Gutachten zu schreiben. Dies tat ich und ich habe dort deutlich zum Ausdruck gebracht, das ich mich nicht in der Lage fühle, uneingeschränkt am Leben teilzunehmen und schon gar nicht, arbeiten zu gehen. Dieses Schreiben schickte ich an die LVA. Ich bekam heute von der LVA die Ablehnung meines Rentenantrages und ich hatte das Gefühl, man zieht mir den Boden unter den Füßen weg. Ich bin mir sicher, das die Stelle, die den Antrag bearbeitet hat, von der Gegendarstellung zum Entlassungsbericht keine Kenntnis hatte. Ich weiß nicht weiter und doch will ich weitergehen. Ich bin enttäuscht von den Ärzten, von der LVA, ich wurde nicht mal zu einem Gutachter geschickt, vom Schreibtisch aus und mit DIESEM Entlassungsbericht wurde über meine Zukunft entschieden. Es macht mich so traurig und es raubt mir im Moment Kraft, die ich unbedingt brauche, um DAGEGEN etwas zu tun. Ich werde auf jeden Fall Widerspruch einreichen, aber meine Hoffnung auf Verständnis ist auf ein Minimum gesunken. Trauriger Gruß Susan Hat evtl. jemand gleiche Erfahrungen gemacht? Hat es mit dem Widerspruch Sinn?


christabelle
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Beitrag von christabelle »

Hallo, Susan! Du Arme, das tut mir leid - ich hab' leider nicht halb soviel Ahnung von solchen Sachen wie Du, aber eins weiß ich: WIDERSPRUCH HAT IMMER SINN! Darf ich mal ganz dumm fragen: persönlicher Kontakt ist ja immer am besten - haben die (Telefon)Sprechzeiten, steht irgendwo eine Tel.-Nr./ein Sachbearbeiter, oder läuft das total anonym? Falls ja, würde ich natürlich erst mal fragen, ob die Deine Gegendarstellung erhalten haben - dann fällt mir bloß noch ein Rechtsanwalt ein (vielleicht reicht eine Beratung, und der weiß dann etwas weiter) - oder Gutachten von anderen Ärzten (Deinem jetzigen Therapeuten/ein Amtsarzt)? Bestimmt hast Du das alles auch schon gedacht - und bestimmt ist im Moment auch noch nicht der Moment für "action" - berappel Dich erst mal, wenn Du willst, halt ich Dich tröstend einen Moment... Lieben Trost-Gruß Christabelle
susan
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Beitrag von susan »

DANKE, Christabelle danke für jedes Wort und deinen Trost kann ich sehr gut gebrauchen! Ich habe bis HIERHER viele Höhen und Tiefen erlebt. Und ich habe immer versucht, zu VERSTEHEN, das Handeln anderer zu entschuldigen, ...ach, die meinen das schon nicht so... Für die Reaktionen anderer hatte ich immer eine Entschuldigung. Doch auf die LVA bezogen möchte dieses Verstehenwollen mit dem heutigen Tag beenden, denn die wollen sicher nicht mein Bestes, für die bin ich allemal ein KOSTENFAKTOR. Und du hast Recht, Widerspruch einlegen ist wichtig, wenn ich mich nicht wehre, wer dann? Ganz lieber Gruß Susan


waltraut
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Beitrag von waltraut »

Liebe Susan, es tut mir wahnsinnig leid,daß du jetzt auch noch dafür kämpfen mußt!!! Aber Christabelle hat recht. Und noch eins - im Umgang mit Behörden geht es nicht um Verstehen. Weder brauchst du ihre Handlungsweise zu verstehen noch werden sie deine Situation verstehen oder gar Verständnis dafür aufbringen. Natürlich bist du für die LVA ein Kostenfaktor,das ist jeder Rentner. Das ist aber auch nichts Böses,sondern liegt in der Natur der Sache. Das heißt,du sollst dich auch nicht in eine Verbitterung treiben lassen,es hat nichts mit gutem oder bösem Willen zu tun,eher mit Unwissenheit,mangelnder Kommunikation und Organisation und Paragraphen. Es ist Bürokratie. Und da helfen nur sachliche Argumente,Hartnäckigkeit,Kenntnis deiner Rechte,notfalls sogar ein Anwalt,Widerspruch. Ich halte es auch für möglich,daß diese Absage ohne Kenntnis des Gegengutachtens erfolgt ist. Bleib ganz ruhig,es ist noch nichts verloren. Alles Liebe Waltraut
susan
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Beitrag von susan »

Liebe Waltraut danke für deine verständnisvollen Worte... Ich denke, das ich es schaffe, Widerspruch einzulegen, obwohl ich mich heute stellenweise wie gelähmt fühlte. Ich mache so oft den Fehler??? , mich in andere reinzuversetzen, sie zu verstehen...dies läßt sich nicht so leicht abstellen, denn es war ein Teil meiner Erziehung, es hat Jahre gebraucht, das ich andere zuerst sah und dann erst mich. Und du hast vollkommen Recht, bei Behörden passt diese Rücksichtnahme überhaupt nicht, doch ich bin manchmal so wenig mutig und dann haben DIE solche Macht über mich. Ich hoffe sehr, das sie dies nicht spüren und ich werde die hier gewonnene Kraft dazu nutzen, um etwas DAGEGEN zu tun, das man für MICH die Zukunft plant, ICH allein kann einschätzen, was ich ja kann und was ich nicht kann. ...hätte mich so gefreut, wenn dieser Kampf eine Ende gehabt hätte, denn ich hätte nichts dagegen, mich auszuruhen von all der Anstrengung... Dir alles Liebe Susan


I.M.
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Beitrag von I.M. »

das ist doch das problem bei der sache. um so einen widerspruch durchzuführen, muß man ganz schön cool sein, überlegt vorgehen, stabil sein. wenn ich aber so cool und stabil wäre, müßte ich keinen antrag auf rente stellen sondern könnte frohgemut arbeiten gehen. es ist doch ein teufelskreis. inka
jutta
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Beitrag von jutta »

Hallo Susan Ich bin neu hier und traue mich erst heute, dir zu sagen: "Mach bloß weiter!" Auch ich habe zuerst eine Absage bekommen. Auch bei mir wurde kein Renten-Gutachten gestellt. Ich hatte Glück, da ich in der Gewerkschaft bin, hat dann mein Anwalt alles übernommen und für mich weitergekämpft. Er sagte mir auch damals sofort, dass die (LVA oder BfA) es immer wieder darauf anlegen. Denn wie viele erheben keinen Widerspruch und das Geld ist dann gespart. Wirklich, es wäre gut, wenn du dir einen Anwalt nehmen könntest (falls es finanziell überhaupt möglich ist), ansonsten hole dir von Freunden oder Familie Unterstützung und lass dir helfen. Bei mir hat es sich gelohnt. Zum Glück! Ich wünsche dir von ganzem Herzen auch dieses Glück!! Gib nicht auf!!! Jutta
susan
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Beitrag von susan »

Hallo Jutta ich bin dir sehr dankbar, das du mir Mut machst. Ich hatte heute Therapiestunde und auch die Therapeutin sagte, es sei wichtig, das ich meinen Weg weitergehe und sie versteht es, das mich dieser Bescheid erst mal umgehaun hat. Und ich freue mich für dich, das auch du soviel Kraft hattest, dies durchzustehen. Ich weiß, das es ganz viel von den "Launen" der Behörden abhängt, wie entschieden wird. Aber ich will versuchen, mich nicht unterkriegen zu lassen. Ich habe mich mit einer Rechtsanwältin in Verbindung gesetzt und habe bei ihr einen Termin am 10.Sept. Für dich weiterhin alles Gute!! Ganz lieber Gruß Susan


christabelle
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Beitrag von christabelle »

KLASSE, SUSAN!!!
susan
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Beitrag von susan »

DANKE, Christabelle :-))) Ich habe schon angefangen, wichtige Unterlagen zusammen zu suchen, die ich zu dem Termin mitnehmen will. Dann werde ich, so aus dem Bauch heraus, in eine Textdatei alles schreiben, was mir DAZU einfällt... Therapie, Klinik, LVA, Gutachter, MDK.....und da wird sicher einiges zusammenkommen. Dir einen schönen Tag! Lieber Gruß Susan


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