Der Mutmachthread III

Bernd2

Re: Der Mutmachthread III

Beitrag von Bernd2 »

Hallo Wölfin,

ich erwarte von der Klinik lediglich, daß sie mir ein Weiterleben ermöglicht; bislang hat es noch funktioniert. Immerhin bin ich verheiratet und trage somit eine gewisse Verantwortung für meine Frau. Mir persönlich liegt an meinem Leben nichts mehr; was mich am Leben erhält ist allein mein Verantwortungsgefühl (für meine Frau). Daher werde ich mich immer, wenn mich S-Gedanken plagen, umgehend in stationäre Behandlung begeben.

Ich weiß nicht, ob Du das verstehen kannst. Ich bin ein alter Knabe, Du jedoch scheinst offenbar noch sehr jung zu sein, wie ich aus Deinen Beiträgen schließe.

Darf ich Dich fragen, wie alt Du bist?

Bernd
steppenwolf1

Re: Der Mutmachthread III

Beitrag von steppenwolf1 »

rajo1
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Re: Der Mutmachthread III

Beitrag von rajo1 »

chrigu
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Re: Der Mutmachthread III

Beitrag von chrigu »

EDIT:
Text verschoben in "Anmerkungen und Diskussionen zum Mutmachthread".

Chrigu
Guinevere
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Re: Der Mutmachthread III

Beitrag von Guinevere »

Guinevere
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Re: Der Mutmachthread III

Beitrag von Guinevere »

Guinevere
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Re: Der Mutmachthread III

Beitrag von Guinevere »

Clown
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Re: Der Mutmachthread III

Beitrag von Clown »

Hallo Manu,

merkst du was? Merkst du nix?

http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1209013031

Grüße,
Clown
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
Eckhart Tolle
Guinevere
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Re: Der Mutmachthread III

Beitrag von Guinevere »

Hallo Clown

*autsch* *rotwerd* *in poden versink* *peinlich* ...Danke!

Hier also nur die Mutmachgeschichten! Quatschen im anderen Thread ok!

Lieben Gruß Dir!
manu
Clown
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Re: Der Mutmachthread III

Beitrag von Clown »

Na fein, Manu, das macht doch wieder richtig Mut!
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
Eckhart Tolle
Lioness
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Registriert: 29. Mai 2005, 23:21

Re: Der Mutmachthread III

Beitrag von Lioness »

Herzlichen Dank an alle Beteiligten, die sich mit dafür einsetzen, dass dieser Thread zum Mutmachen gedacht ist!

Liebe Grüße
Lioness



Wir brauchen den Blick nach hinten, um unser Leben zu verstehen. Wir brauchen den Blick nach vorne, um unser Leben zu LEBEN!
albert
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Re: Der Mutmachthread III

Beitrag von albert »

Hallo Lioness,

20 Jahre Leiden?
Da kann ich mithalten. Mein Zusammenbruch mit Depression war 1987. Danach habe ich mich wieder hochgerappelt und hatte neue Einbrüche, rauf und runter. Ich weiß genau, dass es in meinem beruflichen Umfeld negative Wirkungen gibt. Ich halte mich davon fern, so gut es geht und pflege den Kontakt mit Menschen, die mir positive Anstöße geben, deren Worte mich weiterbringen.

Und dennoch bin ich in einer Situation, in der neue D.-Schübe provoziert werden wegen dem Durchhängen zwischen den Arbeitsverträgen, der Ungewissheit wie es weitergeht. Und ich bin mir seit Jahren im Klaren darüber, dass es nur einen Weg aus der Misere gibt: weiterarbeiten.

Immerhin wird inzwischen akzeptiert, dass ich nicht mit allen Menschen will. Das war auch mit finanziellen Einbußen verbunden, aber ich sage mir, besser arm und gesund, als krank und reich. Es gibt Leute, die sind deshalb ungehalten mit mir, aber andere fragen mich, was wollen Sie, Geld oder Anerkennung? Und ich sage dann, die Anerkennung, das Schulterklopfen.

Ich habe morgen und am WE einige Verabredungen und ich habe mich entschlossen, die Maske aufzusetzen und der Versuchung zu widerstehen, zu jammern und zu klagen. Also werde ich nur sagen, dass ich mehr Zeit brauche, um meine Projekte durch zu ziehen. Und dass ich nicht weiß, welche Zeiträume ich dafür noch brauche, bzw. wieviel mir vergönnt sein wird. Und dass ich immer auf der Suche nach Menschen bin, die mir Rückmeldungen geben und positive Anstöße.

Natürlich habe ich meine Maßnahmen bei einem neuen Schub. Dann heißt es, in der Traumreise das beschädigte Haus reparieren und wie neu herrichten. Das ist Therapie. Sie wird wiederholt, so oft wie nötig, wenn es sein muss jeden Tag. Manchmal erlebe ich neue Verletzungen, auch darum muss ich mich kümmern: die Wunden säubern, verbinden und Pflegepersonal beim Kranken zurücklassen.

Vielleicht liegt ein Unterschied darin, dass es sich um eine Lebensaufgabe handelt. Das krieg ich nicht geschenkt, ich musste es mir erarbeiten. Es beinhaltet ein Ziel, und das behalte ich im Auge.

Ich könnte mit einer gewissen Berechtigung sagen, dass ich in meiner Situation das Opfer bin. Aber würde es mir helfen, wenn ich das jedermann auf die Nase binde? Das Bewusstsein der Opfersituation hat mir geholfen, dass ich meine Lage akzeptiere, dass ich weiterarbeiten kann. Aber ich nehme das Wort "Opfer" recht selten in den Mund.

Danke für den Mutmachthread, ist dringend nötig.

Grüße
Albert
cybolon
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Re: Der Mutmachthread III

Beitrag von cybolon »

Hallo Denker,

dem kleinen "Danke" (s. oben) wollte ich noch etwas anfügen:

"Ich kann jetzt viel eher akzeptieren, dass ich auch Eigenschaften meines Vaters besitze, denn für einen Augenblick hat mein inneres Kind das innere Kind meines Vaters gesehen."

Dieser wunderbare Satz kreist nun schon den halben Tag in mir und ich glaube, er hat mir tatsächlich Mut gemacht: Auch in mir gibt es eine Türe, die ich bisher lieber nie aufmachen wollte. Sie steht nun einen Spalt weit offen und verMUTlich dauert es nicht mehr lange, bis ich mich traue, dort hindurchzuspähen.

Meine arme Thera, die kann sich für heute abend schonmal warm anziehen!

Danke für's Mut machen!!!

Liebe Grüße
vom
cybolon
*the indigo blue sparkling spirit of braveness and courage*
Regenwolke
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Re: Der Mutmachthread III

Beitrag von Regenwolke »

"Ich kann jetzt viel eher akzeptieren, dass ich auch Eigenschaften meines Vaters besitze, denn für einen Augenblick hat mein inneres Kind das innere Kind meines Vaters gesehen."

In mir kreist der Satz auch, er hat mich sehr berührt und eine Tür, die ich eigentlich schon lange als geschlossen ansehe, vielleicht einen kleinen Spalt weit geöffnet. Danke Denker!
flora80
Beiträge: 3620
Registriert: 24. Mär 2003, 18:48

Re: Der Mutmachthread III

Beitrag von flora80 »

Liebe Lioness,


Danke für diesen Thread, ich finde ihn gut und wichtig! Ich finde, dass du deinen Weg sehr nachvollziehbar beschrieben hast. Die konkreten Beschreibungen dessen, was dir geholfen hat, kann ich unterstreichen. Auch ich habe gelernt, dass es sehr wichtig ist, die Depression als das zu nehmen, was sie ist, nämlich eine Krankheit. Der Austausch mit Mitbetroffenen, die selbst ein echtes Interesse daran haben, gesund zu werden, fand ich auch sehr unterstützend. Besonders wichtig finde ich deine Aussage, dass der Weg aus der Depression bedeutet, sich nicht mehr mehr oder weniger ausschließlich darüber zu definieren und das, was man im allgemeinen "sekundärer Krankheitsgewinn" nennt, wahrzunehmen, um das dann zunächst als "sinnvolle" Sache zu akzeptieren und schließlich andere Wege zu finden, mit derartigen Problemen umzugehen, als sich in die Depression zurückzuziehen. Das Bewusstmachen unbewusster Vorgänge ist dabei mein Credo. Gerade heute morgen ist mir wieder etwas sehr bewusst geworden, das ich gestern abend noch nicht ganz durchschaut hatte und ich konnte dadurch eine Entscheidung treffen, die mich zufrieden macht.

Ich finde, dass wertvolle Hinweise in deiner Beschreibung zu finden sind, wenn man sie sehen möchte. Insofern freue ich mich, dass du uns an deinem Weg hast teilhaben lassen. Sicherlich gibt es viele, denen du du damit Mut gemacht hast. Jede Form von Angriff (auch die unterschwelligen) werte ich als Neidreaktion und ich möchte dich ermutigen, dich nicht davon treffen zu lassen. Du bist deinen Weg gegangen und hast mehrfach betont, dass es nicht von heute auf morgen geht. Das verdient Respekt und Anerkennung!


Eine der wichtigsten Erkenntnisse, die ich im Laufe meiner langen und anstrengenden Therapie bisher erlangt habe ist die, dass man letztendlich an einem Punkt kommt, an dem man immer nur die Wahl hat zwischen zwei Dingen. Das, was die Depression aufrecht erhält ist, dann keine bewusste Entscheidung zu treffen und innerlich rumzueiern. Bewusste Entscheidungen erleichtern das Leben ungemein, auch im Umgang mit Mitmenschen. Manchmal ist eine Entscheidung schmerzhaft, aber das ist besser, als sich jahrelang im Kreis zu drehen.

Eine weitere Sache, die ich für sehr wichtig halte ist die, dass es wichtig ist, seine Grenzen klar abzustecken und da sehr deutlich zu sein. Ich habe mich immer dann sehr schlecht gefühlt, wenn jemand sehr grenzüberschreitend, manipulativ und inszenierend agiert. Mittlerweile setze ich da dann ein ganz eindeutiges Stopp und beende jegliche Diskussion darüber, weil es dabei NIE um das eigentliche Problem geht sondern immer auf einem ganz falschen Spielfeld eine Polarisierung stattfindet. Die Metadiskussion, die aus solchen Dingen entsteht ist seltenst gewinnbringend und lohnt sich deshalb nicht zu führen. Es ist enorm energiesparend, sich das klar zu machen.

Und das Dritte, was ich noch loswerden möchte ist, dass ich aufgehört habe, die Welt retten zu wollen und für alles und jeden Verständnis aufzubringen. Mittlerweile gibt es einiges, wofür ich definitiv kein Verständnis mehr habe. Auch das erleichtert das Leben ungemein und bringt einen weg von der Idee, immer von allen verstanden und liebgehabt werden zu müssen. Es ist viel angenehmer, von manchen Menschen nicht verstanden zu werden, weil das ja sonst bedeuten würde, dass zum Beispiel mir unangenehme und unsympathische oder mich nervende Menschen sehr weit in meinen ganz intimen Bereich eindringen könnten. *brrr* welch schauerliche Vorstellung! Der Mensch hat nicht umsonst ein Empfinden von Nähe und Distanz und es ist in meinen Augen gesund und natürlich, das auch zu achten. Meistens bin ich direkt in dem Moment nicht mehr genervt, in dem mir klar wird, dass ich mich mit einer bestimmten Sache gar nicht auseinandersetzen muss, weil es nicht mein Problem ist und nicht meine Verantwortung, es zu lösen. Das heißt nicht, dass ich nicht Unterstützung und Hilfe anbiete. Aber eben nur so weit, wie es mir möglich ist und vor allem auch nur dann, wenn das eine gewisse Wertschätzung erfährt. Ich habe mir abgewöhnt, Menschen zu unterstützen, die mich mit Füßen treten und ihre Aggression an mir auslassen wollen.

Der Weg aus der Depression ist für mich der, meine Bedürfnisse und Wünsche an der richtigen Stelle zu äußern und ggf. zu befriedigen, möglichst wenig falsche Schauplätze aufzusuchen und mich selbst nicht auf meine schlechten Gefühle und negativen Gedanken zu reduzieren, sondern ganzheitlicher zu denken und meine Rolle als Opfer klar in der Vergangenheit zu positionieren als EIN Teil von mir, der aber in der Gegenwart nicht mehr dominiert. Dadurch fühle ich mich viel kompletter und ausgeglichener.

Das gelingt natürlich nicht immer, aber immer öfter. Repetitio est mater studiorum.

Und es lebt sich viel befreiter und zufriedener mit diesen persönlichen Erkenntnissen, auch wenn das nicht heißt, dass es mir deshalb immer gut gehen muss. Aber es existiert wieder eine Basis, die Zufriedenheit ermöglicht und die die Fähigkeit, Glück empfinden zu können wieder hergestellt hat. Deshalb ist man noch lange nicht immer glücklich und hat plötzlich keine Probleme mehr. Aber das Gefühl, der Depression ausgeliefert zu sein, verringert sich enorm.

Es gibt tausend Wege aus der Depression und kein Patentrezept. Aber die wichtige Information ist, dass es Wege gibt und dass Hoffnungslosigkeit ein Symptom der Krankheit ist. Aber jeder ist mehr, als seine Krankheit.


Liebe Grüße an alle, die auf der Suche nach Glücksfähigkeit sind und viel Erfolg dabei,

Flora


Edit: Liebe Lioness, ich wünsche dir, dass du mit jeglicher Missgunst gelassen umgehen kannst, denn du weißt, was du geschafft hast und kannst sehr stolz darauf sein!
Ramsy
Beiträge: 17
Registriert: 9. Nov 2007, 21:12

Re: Der Mutmachthread III

Beitrag von Ramsy »

Hallo,

jetzt war ich schon länger nicht mehr hier und hab heute mal wieder reingeguckt. Ich finde den Mutmachthread eine gute Idee - v.a. um später auch mal nachzulesen, was mir den Mut gemacht hat.

Mit macht momentan viel Mut, dass mein AD reduziert ist. Weihnachten war ich noch auf 40mg. In der Therapie mache ich gute Fortschritte, so dass wir das Medikament schrittweise reduzieren konnten. Seit zwei Wochen bin ich bei 10mg täglich. Für mich ist das super. Denn es ist für mich ein messbarer Erfolg.

Letzte Woche hatte ich einen Krisensituation zu bewältigen. Und da merkte ich schon, dass es für mich schwierig war. Aber es hat mich nicht ins depressive Loch runtergezogen. Und da freu ich mich einfach drüber.

Ich weiß auch, dass es hier Leute gibt, die ihr AD nicht reduzieren können. Vielleicht werde ich auch bei den 10mg bleiben müssen und immer ein AD brauchen. Trotzdem freu ich mich erstmal drüber, dass mir jetzt weniger reicht. Denn das gibt mir den Mut, weiter an mir zu arbeiten, mich zu verändern. Es gibt mir das Gefühl, dass ich aktiv etwas gegen die Depression tun kann, wenn ich z.B. alte Verhaltensmuster aufgebe.

Viele Grüße
Jakobine


Jakobine



Lebe in der Gewissheit, dass du wertvoll bist.
flora80
Beiträge: 3620
Registriert: 24. Mär 2003, 18:48

Re: Der Mutmachthread III

Beitrag von flora80 »

Hallo Jacobine,


hey, das klingt prima!!! Klasse, dass du das Medikament schon so weit reduzieren konntest und dich gut damit fühlst. Das ist wirklich ein toller Erfolg.



Liebe Grüße von Flora
Lioness
Beiträge: 1911
Registriert: 29. Mai 2005, 23:21

Re: Der Mutmachthread III

Beitrag von Lioness »

Hallo Jacobine,

auch von mir: Wie schön, dass Du diesen ermutigenden Schritt hast gehen können! Es ist in der Tat ein gutes Zeichen für einen postiven Verlauf der Depressionssymptomatik, wenn man feststellt, dass man nun mit einer niedrigeren Dosierung seines ADs klarkommt. Prima!

Mach Dir keinen Kopf darum, DASS Du noch ein AD brauchst. Kann sein, dass Du irgendwann ohne auskommst, kann auch sein, dass DU es noch längere Zeit brauchst. Das gehört zur Krankheit Depression dazu.

Ich selbst nehme ja auch noch ein AD (Mirtazapin), habe meine Dosierung seit letztem Jahr halbieren können, und hoffe wie Du schon, auch irgendwann mal ohne klarzukommen.

http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1204523539

Falls dies nicht der Fall sein sollte - werde ich mich damit auch arrangieren müssen und hoffentlich auch können. Aber lieber das AD lange genug nehmen als einen Rückfall zu riskieren!

Liebe Grüße
Lioness



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kiki19
Beiträge: 59
Registriert: 14. Mär 2008, 11:52

Re: Der Mutmachthread III

Beitrag von kiki19 »

hallo lioness und flora,
ich finde eure beiträge hier klasse,denke ich kann noch viel daraus lernen,macht bitte weiter so.
ich bin dank der beiträge in einigen sachen bestärkt worden und mir geht es besser damit.werde es mir wohl noch öfter durchlesen um es endlich mal in mein hasenhirn rein zu bekommen.
vielen vielen dank für`s aufbauen.
kiki
cybolon
Beiträge: 2154
Registriert: 10. Dez 2007, 19:55
Kontaktdaten:

Re: Der Mutmachthread III

Beitrag von cybolon »

Hallo Lioness und Flora,

mit Freude(!) schließe ich mich Kiki wortgleich an!

@Flora
Dein Posting habe ich mir eben 2x durchgelesen. Einmal ganz schnell, so, wie man halt liest.
Dann nocheinmal, ganz langsam, damit ich die einzelnen Absätze nicht nur verstehe, sondern auch auf michselbst bezogen überdenken und verinnerlichen kann. Es ist einfach tröstlich und stärkend. Es erfrischt mich!

Da auch ich ein Anhänger der "Krankheits-" und nicht der "Gesunder-Seelenschrei-auf-kranke-Welt" Theorie bin, sehe ich mich darin ermutigt, den von Dir beschriebenen und von mir (leider erst zu einem kleinen Teil) begonnenen Weg fortzusetzen.

Danke dafür!

Liebe Grüße
vom
cybolon
Stern2006
Beiträge: 2
Registriert: 17. Apr 2008, 16:43

Re: Der Mutmachthread III

Beitrag von Stern2006 »

Guten Abend an alle,

ich bin neu hier und möchte auch etwas zu diesem Thema schreiben.

Bei mir ist es so:
Ich kann mich an keine einzige Zeit in meinem Leben erinnern (nicht mal als Kind), in der ich glücklich war. Schon immer war ich überwiegend bedrückt, verängstigt und total verunsichert.
Zu DDR-Zeiten nannte es der Psychiater "Primär neurotische Fehlentwicklung".
Heute habe ich die Diagnose (u. a.) "Persönlichkeitsstörung".
Mein Leben war ein einziges Chaos - mitten drin meine 4 Kinder. Arbeiten bin ich immer gegangen - bis Ende 2005.
Anfang 2005 hatte ich meine erste stationäre Psychotherapie (14 Wochen), darauf folgten diverse weitere Aufenthalte, u. a. EMDR (spezielle Traumatherapie). Durch diese Therapien kristallisierte sich heraus, dass ich meine verantwortungsvolle Arbeit nicht mehr ausüben kann. Seit 2 Jahren beziehe ich Erwerbsunfähigkeitsrente auf Zeit (bis Ende 2010).
In diesem Mutmach-Thread schreibe ich deshalb, weil ich NIEMALS den Mut verloren habe und mein Weg oft ein Kampf war und noch immer ist. Aber inzwischen habe ich gelernt, mit Krisen umzugehen und mir HILFE zu HOLEN, wenn ich nicht mehr kann!!!
Auch wenn es da sehr kontroverse Auffassungen gibt - selbst von Fachleuten! Jedoch auf sein Bauchgefühl zu hören, ist wichtig, und die Hilfe einzufordern, auch wenn manche sagen: "Reiß dich doch einfach zusammen" oder "was soll denn das, das kannst du doch allein schaffen" oder ähnlichen Schwachsinn. Dazu ist das Leben zu kostbar, um sich aufzugeben. Ich habe bei meinen Therapien die Augen geöffnet bekommen für die schönen Momente im Leben - jetzt z. B. die blühenden Bäume und Sträucher, die Vögel, die ihr Lied singen, Menschen, die mir nahe stehen etc.

Und was auch ganz wichtig ist, und woran ich noch immer intensiv arbeite (schon in vorigen Beiträgen hier erwähnt):

Akzeptieren, dass es Höhen und Tiefen immer geben wird!!! Nicht sofort in Panik verfallen, wenn die Stimmung schlechter wird (bei mir durch äußere Einflüsse, z. B. "ALLEIN SEIN"), sondern Skills (Strategien gegen hohe Spannung etc.) anwenden.

Ich möchte allen hier MUT machen, den EIGENEN Weg zu finden, mit der Hilfe z. B. dieses Forums. Und: ich bin froh, dass es diese Möglichkeiten heute gibt - früher war ich ganz ALLEIN mit meiner Krankheit und alles wurde immer schlimmer...

Einen schönen Sonntag
wünscht Petra.
cybolon
Beiträge: 2154
Registriert: 10. Dez 2007, 19:55
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Re: Der Mutmachthread III

Beitrag von cybolon »

Hallo Petra,

das finde ich toll, dass Du trotz der Jahre mit diesen Stimmungen, mutig geblieben bist. Und mindestens ebenso toll finde ich, dass Du bereit bist, diesen Mut hier weiterzugeben.

Hieran möchte ich mir ein Beispiel nehmen!

Auch Dir einen schönen Sonntag!

Liebe Grüße
vom
cybolon
flora80
Beiträge: 3620
Registriert: 24. Mär 2003, 18:48

Re: Der Mutmachthread III

Beitrag von flora80 »

Hallo zusammen!


@ kiki, also das mit dem Hasenhirn hab ich überlesen (macht sich da etwa jemand klein???) .... Aber ansonsten freue ich mich über dein Feedback! Lass von dir hören, wie dein Weg weier geht, ja?

@ Petra, super, echt! Da gehört ganz schön was dazu, das alles so hinzubekommen. Auch dir drücke ich die Daumen, dass es immer weiter besser wird!


Heute nur ganz kurz, weil ich den ganzen Tag unterwegs war und müüüüde bin. *gähn*

Lieber Gruß an alle lieben Menschen hier!


Flora
Raya
Beiträge: 21
Registriert: 4. Aug 2008, 09:22

Re: Der Mutmachthread III

Beitrag von Raya »

Hallo Lioness!
Wollte gerade die beiden älteren Threads zum Mutmachen öffnen, aber leider gingen sie nicht...
Kannst du helfen?

Liebe Grüße
Raya
chrigu
Beiträge: 2081
Registriert: 20. Mär 2006, 12:20

Re: Der Mutmachthread III

Beitrag von chrigu »

Hallo Raya,

bei mir klappten die Links gerade.
Aber Du kannst oben in der Leiste auf "Suchen" klicken und dann in die Suchmaske "Mutmachthread" eingeben. Dann findest Du auch die Vorgängerthreads.

Viele Grüße
Chrigu
Antworten