Mitmenschen

Monas
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Mitmenschen

Beitrag von Monas »

"Wie reagieren Eure Mitmenschen, zb Familie, wenn es Euch schlecht geht?

haben sie verständniss?

untersützen sie euch?

haben sie Ahnung von der Depression?bzw haben sie sich erkundigt was diese Krankheit überhaupt bedeutet?


könnt Ihr euch ausweinen bei Eurer Familie?
oder müsst Ihr eher immer "stark tun?
wizard
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Re: Mitmenschen

Beitrag von wizard »

hallo monas,

habe mit meiner krankheit probleme zu hause. mein mann reagiert sehr genervt. es heißt dann immer, ich soll mich doch mal zusammenreissen!! kann ich aber nicht, wenn es mir schlecht geht. manchmal fängt er ganz laut zu brüllen an, wenn ich mich mal wieder selbst verletzt habe. in "normalen" zeiten kann ich mit ihm drüber sprechen, aber wenn es dann wieder so weit ist, hält er mich nicht aus. meine ärztin hat ihm alles erklärt,aber es klappt nicht so richtig. auf jeden fall geht es mir dann noch schlechter.....
gruß wizard
Monas schrieb:
> "Wie reagieren Eure Mitmenschen, zb Familie, wenn es Euch schlecht geht?
>
> haben sie verständniss?
>
> untersützen sie euch?
>
> haben sie Ahnung von der Depression?bzw haben sie sich erkundigt was diese Krankheit überhaupt bedeutet?
>
>
> könnt Ihr euch ausweinen bei Eurer Familie?
> oder müsst Ihr eher immer "stark tun?
Monas
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Re: Mitmenschen

Beitrag von Monas »

Liebe wizard

das ist sehr traurig, besonders das Dein Mann Dich dann noch anbrüllt

mein Mann versteht auch leider nicht was ich habe, aber er brüllt gott sei dank nicht
sondern missachtet mich dann eher, weil er auch genervt ist,
oft hat er geschimpft
"Du spinnst ja
"was du schon wieder hast
"was bist du wieder komisch heute

meine damalige Therapeutin hat ihn auch aufgeklärt, aber er hat es nicht kapiert
er beliest sich auch nicht über die Erkrankung

da bin ich auch zuhause dann sehr alleinegelassen
und oft "spiele ich ihm dann "heile Welt vor, weil es mir serh schwer fällt, einen Menschen, der keine Ahnung hat , zu erzählen wie es in mir aussieht
tallgirl
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Re: Mitmenschen

Beitrag von tallgirl »

Hallo Monas,

ich wußte nicht, ob ich hier Antworten soll oder nicht, denn gerade zu diesem Thema schwirren mir sehr viele Gedanken durch den Kopf und diese zu sortieren, ist nicht leicht.
Aber ich möchte Dir trotzdem darauf antworten.

Wie reagieren Mitmenschen auf die Krankheit...

nun, dass ist unterschiedlich. Meine Eltern wissen bescheid, können allerdings mit der Krankheit Depression nicht so viel anfangen.
Für sie hat eine Depression nichts mit einer Krankheit zu tun sondern ist vielmehr ausdruck des..."sich gehen lassens".

Wenn es mir richtig schlecht geht und ich auch nicht mehr die Kraft habe meine Maske aufrecht zu erhalten, dann können meine Eltern da überhaupt nicht mit umgehen. Statt mir eventuell einmal zur Seite zu stehen werde ich von meinem Vater noch geägert...ich soll doch wieder mehr Sport machen und raus an die frische Luft gehen.

Sicherlich meinen sie es nicht böse, es ist einfach Ihre Art mit mir umzugehen aber es tut weh.

Als meine Mutter so krank wurde habe ich alles mögliche unternommen um mich mit Ihrer Krankheit vertraut zu machen um zu wissen, wovon sie redet und nicht versehentlich das falsche zu sagen.

Ich habe Ihnen Bücher angeboten aber leider haben sie diese nicht annehmen wollen. Sie sind der Meinung, dass meine Medikamente mich krank machen, nicht aber die Krankheit.

Ich denke es ist einfach nur Ihr Ausdruck der Hilflosikeit.

Mein Freundeskreis geht da unterschiedlich mit um. Die einen melden sich nicht wenn sie merken, dass es mir nicht gut geht und die anderen wissen einfach nicht, wie sie mir helfen sollen. (was ich verstehen kann)

Wenn ich allerdings um Hilfe rufe, schreibe, dass es nicht mehr geht und ich nicht mehr weiter weiß, dann bekomme ich oft überhaupt keine Resonanz und dass ist für mich noch schlimmer, als vielleicht falsch gewählte Worte, zeigen die doch wenigstens, dann eine "gute Absicht" dahinter steckt.

Aber wie mein Arzt schon sagte...ich muss lernen, meine Ansprüche in andere Menschen herunter zu schrauben.
Das was ich bereit bin zu geben, werde ich nur in den wenigsten Fällen wieder zurück bekommen.
Liebe Grüße



Angie



Du kannst die Wellen nicht stoppen. Du kannst nur lernen, auf ihnen zu reiten.
kiki19
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Re: Mitmenschen

Beitrag von kiki19 »

ich kenne es auch nicht anders, alles was ich bekomme sind gute ratschläge, für meine tochter existiere ich überhaubt nicht mehr, denn ich war ja in der klapse und mit so etwas gibt man sich nicht ab, sie müssen nun ihre familie vor mir schützen. ich glaube,ein mensch der noch nie depris hatte kann es einfach nicht nachvollziehen was wirklich mit uns los ist.
l.g. kiki19
wizard
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Re: Mitmenschen

Beitrag von wizard »

hallo kiki,
ja, da hast du wohl recht. die krankheit depression ist immer noch so negativ besetzt! man kann es wirklich nur engen freunden überhaupt sagen. sonst heißt es gleich "die ist ja nicht ganz normal". manchmal wäre es einfacher, wenn man "nur" herzkrank, rheumakrank oder so wäre.
mondenkind27
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Re: Mitmenschen

Beitrag von mondenkind27 »

Hallo Mona
also meine Eltern wissen das ich häufig depressive Schübe habe, helfen können Sie mir allerdings nicht dabei. Mit meinem vater kann ich über soetwas auch nicht reden. Meine Mutti hingegen sagte neulich noch zu mir ganz klar das Sie mir nicht helfen kann. Ok sie hört sich mein geheule an (wenn Sie selber nicht gerade im Stress ist) aber sie hat für sich einen Weg gefunden sich davon zu distanzieren. Ich muss dazusagen das sich das Thema Depression wie ein roter Faden durch unsere Familie mütterlicherseits zieht. Es gab auch zwei Suizied Fälle in meiner Mütterlichen Seite. Ich denke das vielmehr ich das Problem habe mich an meine Freunde und verwandte zu wenden. Denn eigentlich habe ich Scheu mich wenn ich dotal runter bin dann per telefon an meinen Freundeskreis zu wenden auch wenn ich weiß das es genügend gibt die mich verstehen und auffangen würden. Es ist eher ein -niemandem-zur-Last-fallen wollen meinserseits. Der mich davon abbringt mich in Kriesensituationen an Freunde zu wenden. Mein Lebensgefährt der allerdings nicht bei mir wohnt bietet jedesmal seine Hilfe an, welche ich mittlerweile dann doch iun Anspruch nehme. Ich denke verstehen würden es viele von meinen Freunden.
TearsforFears
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Re: Mitmenschen

Beitrag von TearsforFears »

Hallo,

ich habe nur meinen beiden besten Freunden erzählt, was mit mir los ist. Sie fragen nicht viel nach, das finde ich aber auch gut.

Bei meinen Eltern hätte das wenig Sinn, Depression ist ihrer Meinung nach eine Diagnose für "Weicheier". Oder es ist ganz schlimm, dann muss man in die Klapse, aus der man aber nie mehr rauskommt, weil einem keiner mehr helfen kann. Wenn einem geholfen werden kann, dann waren die Depressionen auch nicht schlimm und dann muss man sich nur zusammenreißen. Zwischentöne gibt es nicht.

Es ist schon krass, wie sehr manche Leute es geradezu zu genießen scheinen, ihre Ignoranz auf dem Rücken Depressiver auszutragen. Bei einer somatischen Erkrankung wäre das ganz anders. Keiner würde zu jemandem mit Rückenschmerzen sagen: Reiß Dich zusammen, Du brauchst keinen Arzt.

Und dann natürlich die kenntnisreichen Ausführungen über Psychopharmaka von Leuten, die sich noch nie mit dem Thema befasst haben, aber trotzdem ganz genau Bescheid wissen: Die machen abhängig, das sind Glückspillen, die verändern den Charakter, die machen Dich zum Mörder.....

Zum Kotzen.

@Angie: Hier finde ich auch die Einstellung Deiner Eltern bezeichnend: Sie behaupten, die Pillen würden Dich krank machen. Wenn sie das wirklich denken würden, dann würden sie Deinem Arzt die Hölle heiß machen. Es ist halt eine bequeme Ausrede für sie, um sich nicht näher mit Deiner Situation zu beschäftigen. Diese Art sich zu verhalten ist leider sehr weit verbreitet.

Naja, wenigstens können wir hier darüber ablästern

Grüße,
Tears
Monas
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Re: Mitmenschen

Beitrag von Monas »

Ich bin erschüttert, das es vielen anderen auch so geht, "ich dachte nur ich hätte so ein Pech mit meinen Mitmenschen

Freunde haben sich gänzlich von mir losgesagt, da ist niemand mehr

ich weiß es ja von mir selbst, als ich die Depressionen meiner Brüder erlebt habe, das mich das irgendwann sehr genervt hat
und ich es irgendwann nicht mehr hören konnte
jetzt tut es mir sehr leid, da ich einmal zuwenig hingeschaut habe , und nun kann man nichts mehr wieder gut machen

verstehen kann ich die Mitmenschen , in der Hinsicht also, das es sehr anstengend mit unser eins werden kann
und auch verstehen, das sie oft keine Antwort oder Trost mehr haben , weil sie merken, das egal was sie sagen, es keine Besserung bringt

aber Nicht verstehen , kann ich die Mitmenschen, die sich nichtmal die Mühe machen, überhaupt zu verstehen bz sich zu belesen sich zu erkundigen was Depression überhaupt is
-7-
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Re: Mitmenschen

Beitrag von -7- »

Wow! Ihr sprecht mir total aus der Seele!!! meine Mutter kan mit meiner Krankheit garnicht umgehen. Da heisst es nur 2Reiss dich zusammen, du bist nur faul, weisst du was du mir damit antust..."usw.
Ich habe zum Glück zwei wirklich gute Freunde die es verstehen. Die eine weil sie mich so nimmt wie ich bin und mich auch so kennengelernt hat, die andere weil sie selbst depressiv ist. hab da echt glück.
Ansonsten vermeide ich es Leuten zu sagen weil die Reaktion echt zum kotzen ist. Wie oft hab ich mir gewünscht statt Depression irgendeine körperliche Krankheit zu haben!!!
3241
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Re: Mitmenschen

Beitrag von 3241 »

Hallo,

da habe ich wohl nicht ganz so viel "Pech" gehabt.

Freunde habe ich so gut wie keine. Die zwei Freundinnen die ich habe (selten Kontakt), wissen nichts davon.

Meine Mutter habe ich es nicht erzählt und ich habe es auch nicht vor. Obwohl sie selber depressiv ist, bin ich der festen Überzeugung, dass sie das nicht verstehen würde. Evtl. Antworten:
- Du arbeitest zu viel.
- Ist denn alles in Ordnung mit deinem Mann
- ich habe dir ja gleich gesagt ....

Mein Mann versucht immerhin das Verständnis aufzubringen, wenn er es auch nicht ganz verstehen kann. Da kommen dann halt schonmal die Bemerkungen: "Kannst du wenigstens mal 1 Hemd bügeln ?" Aber insgesamt versucht er mich zu unterstützen (er weis halt nur nicht wie) und ist insgesamt sehr lieb zu mir.

Dann gibt es da noch meine Schwiegereltern -> Traumschwiegereltern. Sie haben so weit es geht verständnis dafür und sorgen sich um micht.

Arbeitskollegen: Gut ist, dass eine Kollegin von mir eine Vorreiterrolle i.S. Depressionen eingenommen hat. So war das Thema dort nicht so unbekannt (jetzt sind es halt 2 Mitarbeiterinnen mit Depris und vor kurzem kam noch eine mit Tinitus dazu, super Laden)
Bis jetzt ist mein Arbeitgeber sehr rücksichtsvoll mit mir umgegangen. Aber ab Ende Mai gehts wieder richtig los. Mal schauen.

Allerdings bin ich nicht jemand der "nervt". Ich erzähle so schon nicht so viel und in meiner depressiven Phase habe ich gar nichts mehr von mir und wie es mir geht erzählt. Ich habe mich total zurückgezogen, was wiederum meinen Mann ziemlich Nerven gekostet hat.

Gruß
Niniel.
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zu gehen und zu schweben

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zu sehen und zu leben

(Auszug Songtext "Auf zum Mond" UH)
sonnenwurm
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Re: Mitmenschen

Beitrag von sonnenwurm »

Hallo Monas und alle anderen !!

Hm, ich habe eine Weile überlegt ob und wie ich hier mitschreiben kann, denn meine Gedanken zu dem Thema "Mitmenschen" überschlagen sich förmlich.

Zuerst einmal: ich persönlich bin von Anfang an recht offensiv mit meiner Erkrankung umgegangen und habe viele verschiedene Reaktionen meiner Mitmenschen erlebt - Verwunderung, Interesse, Desinteresse, Verständnis, Annahme, Ablehnung - die ganze Palette. Alle Reaktionen - egal wie und von wem sie kamen - waren und sind in Ordnung für mich. Sie haben dazu beigetragen, wie ich mit mir, meiner Erkrankung und meinen Mitmenschen umgegangen bin.

Die Menschen, die mit Desinteresse, Unverständnis, Ablehnung reagiert haben, habe ich dann zu diesem Thema auch nicht mehr angesprochen. Ich fühlte mich davon nicht verletzt, denn es gibt sehr viele Gründe, warum sie so reagieren. Vielleicht haben sie selber andere Sorgen, vielleicht geht das Thema zu nah, vielleicht bin ich ihnen dann auch zu nah getreten.

Bei Menschen, die mir zugewandt waren bzw. sind, konnte ich Vertrauen aufbauen und kann mich mitteilen.

Seit einigen Monaten geht es mir zunehmend besser und nach Therapie und Abstand habe ich für mich gelernt: es ist nicht so wichtig, was andere über mich und meine Depression denken. Es ist wichtig, dass ICH bei MIR bleibe.

Ein Gedanke, der für mich sehr wichtig war und ist: wenn ich "heile Welt" spiele, weil mich ja eh keiner versteht oder ernst nimmt - dann nehme ich mich selber nicht ernst!
Ich finde es wichtig, authentisch zu sein. Wenn mir zum Weinen ist, dann lache ich nicht - dann weine ich! Und anders herum genauso!

Viel Text - vielleicht etwas wirr - viele Grüsse,

Sonnenwurm
-7-
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Re: Mitmenschen

Beitrag von -7- »

Hallo Sonnenwurm!
Mir hat dein Beitrag sehr gut gefallen. Du hast etas erwähnt was ich wichtig finde aber mir sehr schwer fällt. ich bin von Kindheit an darauf abgerichtet worden den Erwartungen meiner Umwelt gerecht zu werden bzw. diese wenn möglich auch noch zu übertreffen. Bei MIR zu bleiben und authentisch zu sein würde vorraussetzten dass ich zu mir stehe so wie ich bin (nicht so wie ich sein sollte) und damit leben zu können dass ich die Erwartungen anderer nicht immer erfüllen kann. Und genau das ist mein Problem. Das kann ich (noch) nicht. Finde das extrem schwer.
Pfingstrose
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Re: Mitmenschen

Beitrag von Pfingstrose »

Hallo Unicorns, habe gerade deinen Beitrag gelesen und kann dir 100%ig zustimmen. Würde auch gerne zu mir selbst stehen, egal was die anderen denken. Aber das schaffe ich nicht. Wie kann man so etwas lernen? Setze mich selber immer wieder unter Druck. "Kämpfe" jeden Tag und doch habe ich immer das Gefühl, es ist zuwenig. Das Schlimme ist, dass all diese Sätze wie: "Nicht so hängenlassen" "Musst dich halt zusammennehmen" Man muss halt schon diszipliniert sein" oder "So schlimm kann das gar nicht sein" sehr weh tun, aber letztendlich richte ich sie selbst auch gegen mich. Daher kann ich mich nur als Versager fühlen. Wie kann ich von meinen Mitmenschen Verständnis erwarten, wenn ich es selbst für mich nicht habe?
Monas
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Re: Mitmenschen

Beitrag von Monas »

Ich denke, es gehört bestimmt auch eine Portion Selbstbewustein dazu, "bei sich zu bleiben, sich selbst wichtig zu sein
und sich nicht gekränkt zu fühlen, wenn andere "abstossen reagieren

ich hatte noch nie so das dolle Selbstbewusstsein, und die Depression hat mir das letzte Bischen auch noch genommen

wichtig dabei ist sicher auch, "wieviele Menschen dann noch zu einen stehen
so kann man "gut sagen "ok, die jenigen nehmen mich nicht für ernst, ect...
Aber die anderen verstehen mich oder wollen mich wenigstens verstehen
so das man trotz "Ablehnung dennoch Menschen hat die da sind

aber wenn plötzlich überhaupt kein Mensch mehr da ist, wirklich alle Freunde die man hatte weg sind
und selbst verwandte einen nicht verstehen wollen, und mit blöden Sprüchen reagieren
was soll man dann tun, ausser eine Maske aufzusetzen?
man will ja nicht noch mehr "vergraulen

ich bin auch eine, die nicht "nervt und eher in der Depression immer stiller wird
und trotzdem,, nervt es die anderen menschen

vieleicht nerve Ich einfach
3241
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Re: Mitmenschen

Beitrag von 3241 »

Hallo Monas,

nein, Du nervst nicht !!!
Jeder hat das Recht sein aktuelles (nicht) Wohlergehen kund zu tun.
Und wenn dir danach ist, dann tue es auch, damit es dir vielleicht ein bisschen besser geht.

Sicherlich hat es auch was damit zu, was die Mitmenschen von einem erwarten.
Und diese Erwartungen kann man dann nicht erfüllen. Auch wenn man andere nicht "nervt" .
Aber wenn es einem schlecht geht kann man nicht (immer) die "Friede-Freude-Eierkuchen-Person" und toll drauf, aufmunternd für die anderen sein.

Ich bin auch eher diejenige, die lieber eine Maske aufsetzt (ich habe sowieso noch nie gekonnt mich über meine Gefühle auszulassen).
Ich weiß aber, dass es nicht richtig ist und man sich in jenen Augenblicken selbst belügt.

Letztendlich bleibt man wohl ziemlich (bis auf vielleicht ein paar nahen Verwandten)allein zurück.
Aber dazu haben wir ja auch das Forum.

So jetzt Schluss mit meinen wirren Gedanken. Hoffentlich versteht ihr was ich meine.

Gruß Niniel.
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sonnenwurm
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Re: Mitmenschen

Beitrag von sonnenwurm »

Nabend zusammen!

Ich kann euch, mit dem was ihr schreibt, sehr gut verstehen. In den ersten Wochen meiner Therapie habe ich fast nur geweint und immer wiederholt "Ich fühle mich so alleine" "Niemand versteht mich" etc....

Es war eine sehr harte und schmerzhafte Arbeit zu erkennen, dass ich mich nicht nur allein fühle, sondern allein bin. Jeder von uns ist für sich und mit sich allein. Wir sind individuelle Lebewesen. Niemand kann unsere Last tragen, niemand kann den Weg aus dieser Scheißkrankheit für uns gehen.
Wir können Wegbegleiter haben, die uns im besten Fall stützen - aber das dürfen wir nicht erwarten.
Ich z.B. habe einen sehr lieben Partner an meiner Seite, der mir zugewandt ist. Doch die Krankheit und meine Qual, die konnte er nie nachvollziehen. Wenn es mir sehr schlecht ging, dann war es auch egal, was er gesagt hat, es konnte noch so lieb sein - das kam bei mir nicht an! War er genervt, fühlte ich mich ungeliebt, war er verständnisvoll, fühlte ich mich "vertröstet", - hat er gesagt "das wird schon wieder", fühlte ich mich belogen.

In der Therapie habe ich gelernt, mich von meinen Mitmenschen und deren Meinung nicht abhängig zu machen ( denn auch ich war stets bestrebt, es allen recht zu machen).Ich habe gelernt, in mich zu horchen, mich zu betrachten, wahrzunehmen, was da ist.

Wenn mich z.B. jemand fragt, wie es mir geht, dann kann ich sagen "Nicht besonders gut" oder auch "gut" ohne das weiter zu kommentieren. Kaum ein Mensch fragt tatsächlich nach, warum es einem denn nicht gut geht. Fragt doch jemand nach, so kann ich sagen, dass ich mit depressiven Schüben zu kämpfen habe und dass das schwierig für mich ist.

So bin ich ehrlich zu mir und den anderen und habe doch nichts intimes von mir preisgegeben.

Das, was einige von euch schreiben, dieses "anderen gerecht werden müssen" etc. ist glaube ich das Kernproblem. Man muss sich mal fragen, warum das eigentlich so ist. Warum sind so viele Menschen auf Harmonie um jeden Preis aus? Es bloß allen recht machen, bloß nicht anecken... Warum wurden wir als Kinder darauf getrimmt, immer schön artig zu sein und lieb zu lächeln???
Ich glaube, das ist nur Angst vor Konfrontation. Angst, Stellung beziehen zu müssen.

Einige von euch haben geschrieben, dass es an Selbstbewußtsein mangelt - das war bei mir auch so. Ich habe lernen müssen, mich überhaupt wahrzunehmen, bevor ich wieder Selbstbewußtsein aufbauen konnte....

einen schönen Abend euch allen,
Sonnenwurm
Sieglinde1964
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Re: Mitmenschen

Beitrag von Sieglinde1964 »

Leider stehe ich alleine da mit meiner Depression. Meine Mutter hat kein Verständnis dafür, wenn es mir schlecht geht. Sie meint immer, ich müsse mich mehr "gegen mich geben", d. h. mehr zusammenreißen und mich nicht so anstellen. Mein Mann steht mir auch sehr hilflos gegenüber, versucht aber mit Verständnis mir gegenüber zu treten. Ich zeige nicht gerne vor meinen Kindern, wenn es mir schlecht geht, obwohl sie es denn ab und zu merken, wenn meine Stimmung in den Keller geht und ich mich ins Bett zurückziehen muss. Auch sie versuchen zumindest mich zu verstehen und lassen mir meine Ruhe, die ich dann brauche um wieder einigermaßen "hoch" zu kommen.
-7-
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Re: Mitmenschen

Beitrag von -7- »

ja, es ist schwer wenn die Menschen denen man am nächsten steht, die Krankheit nicht verstehen. Aber genauso wie man sie selber erstmal akzeptieren muss, so müssen auch die allernächsten Verwanten die Krankheit akzeptieren. Das ist, finde ich, wichtiger als verstehen. Zu akzeptieren dass es so ist und nicht dagegen anzukämpfen macht es auch für nahe Angehörige einfacher. Das Verstehen kann später kommen. Muss aber nicht.
wizard
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Re: Mitmenschen

Beitrag von wizard »

hallo sonnenwurm,

dein beitrag hat mir sehr gut gefallen!! ich glaube, die meisten von uns leiden gerade durch die depression an einem mangel von selbwertgefühl. das heißt es wieder aufzubauen in der therapie. aber eigentlich ist jeder mit seiner krankheit allein, das ist wahr. bei mir kommen noch selbstverletzungen hinzu. damit kann mein mann z.b. überhaupt nicht umgehen. wie ist das bei euch???
surin
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Re: Mitmenschen

Beitrag von surin »

Guten morgen an alle,

eigentlich dachte ich ja ich wäre in diesem Fall "alleine" aber wenn ich das alles lese merke ich wie weit verbreitet doch ignoranz sein kann besonders in Krankheitsfällen.
Also ich hatte in letzter Zeit nicht so das Gefühl,dass mein Umfeld sich sehr um mich sorgt..
angefangen bei meiner Mutter,die sich seit 2 Monaten garnicht mehr bei mir meldet...ich könnte sie zwar jeder zeit anrufen und sie würde gerne zu hören,doch wirklich helfen tut das nicht,denn irgendwann hat man die schnauze auch voll davon ständig der zuneigung hinterher zu laufen,wie ein Kleinkind.

Freunde....habe ich nicht mehr viele.Aber letztens habe ich mich mal nach langer Zeit wieder mit einer getroffen,die über meine situation bescheid weiss.
Kaum waren wir im Cafe,fing sie an von ihrem Ex-Freund...
Wäre am liebsten aufgestanden und gegangen,denn nach monate langen Panikattacken un Angstzuständen war es das erste mal,dass ich wieder etwas unternehmen wollte...
Schade eigentlich...
kiki19
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Re: Mitmenschen

Beitrag von kiki19 »

hallo sonnenwurm.
womit oder wie hast du angefangen dein selbstvertrauen wieder aufzubauen?
gut ich soll sehen was ich schon alles geschafft habe,aber das was ich schaffe ist einfach lächerlich,also kein grund für mich darüber auch noch stolz zu sein,was ich in der vergangenheit geleistet habe bringt mich jetzt nicht weiter,ich sehe nur wie weit ich damit gekommen bin,im moment bin ich einfach ein nichts,wie eine verwelkte allte blume,der das frische wasser nicht mehr reicht um sich wieder aufzubauen.
l.g. kiki
juwel
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Re: Mitmenschen

Beitrag von juwel »

Immer mal wieder habe ich im Internet einen
Psychotest gemacht.. warum wohl?
Meine Mitmenschen sehen in mir einen unverbesserlichen Optimisten; jedenfalls die paar, mit denen ich Kontakt habe. Es gelingt mir in Gesellschaft oft den Gleichmütigen zu spielen..(sogar vor mir selbst, Wahnsinn!)Ab und zu vergleiche ich auch meine Situation mit der anderer Menschen, und dann fragt mich mein Verstand, was ich eigentlich will, es geht mir doch SUPER.. Es geht mir nicht super, denn seit Wochen mache ich nichts mehr. Ich fühle mich hohl, kraftlos, und als
wäre mein Gesäß aus Leim, denn ich komme absolut nicht'hoch'. Nun gut, mit fast 60 ist
das nicht mehr so wichtig, könnte man meinen,
aber sich jetzt schon leblos zu fühlen, das
ist ekelig. Leider sehe ich keinen Ausweg,
denn ein Gespräch bei einer Psychologin endete damit, dass sie mich an eine Suchtbe
ratungsstelle verwies.
Ja, ich war süchtig; über 30 Jahre habe ich
getrunken, davon bin ich 5 Jahre weg, und
ich habe 40 Jahre geraucht, das durfte ich vor 2,5 Jahren beenden. Und nun frage ich mich: ist es möglich, dass meine Süchte ein halbes Leben lang meine Depressionen 'überlagert' haben? Genau so fühle ich mich
im Moment..( das idiotischste ist, bei diesen
gefühlsduseligen Amifilmen, da fange ich zu heulen an; sonst geht es nicht, obwohl mir so ist)- So, das war meine 'Vorstellung', ich heiße Uwe und grüße Alle, die das hier lesen.
ich weiß, dass ich nichts weiß..
juwel
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Re: Mitmenschen

Beitrag von juwel »

Was meinen sie damit hab ich nicht getippt!!??
ich weiß, dass ich nichts weiß..
juwel
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Re: Mitmenschen

Beitrag von juwel »

Ich werd mich wohl wieder abmelden , wenn mir solch Quatsch passiert: ich weiss nicht, wie
dieses WAS MEINEN SIE DAMIT unter mein Eintrag kommt???
ich weiß, dass ich nichts weiß..
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