Tiefenbrunn - Eindrücke dieser Klinik

BeAk

Re: Tiefenbrunn - Eindrücke dieser Klinik

Beitrag von BeAk »

Lieber Feuerfisch,

ja sich spüren ist auch für mich ganz wichtig.
Hab aus diesem Gund die KBT angefangen.

Möchte in eine V-Therapie das ganze noch vertiefen.
Radlerin

Re: Tiefenbrunn - Eindrücke dieser Klinik

Beitrag von Radlerin »

hai fuerfisch.
ich muss noch mal ne dumme frage loswerden. wie sieht es in göttingen eigentlich mit unterhaltung aus? ich weiß, dass man keinen laptop mitbringen darf (ist auch verständlich). aber wie sieht es aus mit radio? eine viedeothek oder so was in der art gibt es da, hab ich gesehen.

wäre ganz lieb wenn du mir die frage noch beantworten könntest. hab vielen lieben dank!
feuerfisch
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Re: Tiefenbrunn - Eindrücke dieser Klinik

Beitrag von feuerfisch »

Hai Radlerin

Stimmt, kein Laptop, kein PC, kein Fernsehen.

Es gibt aber zu eingeschränkten Zeiten die Möglichkeit einen PC mit Internetanschluss zu nutzen. Recht teuer, 1 € für 20 min, und auch nur 2 PC für die gesamte Klinik. Sie sind aber recht häufig frei.

Radio - wenn du auf dem Zimmer Musik haben willst, solltest du dir doch ein Medium mitnehmen. (Nicht vergessen: Wecker!)
Aber es ist eine Anlage im Aufenthaltsraum und es gibt ein Fernsehzimmer - bei beidem muss man sich natürlich mit den anderen einigen.

Wann gehst du eigentlich in die Klinik?
Weißt du das Haus?

Liebe Grüße

feuerfisch

.
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Radlerin

Re: Tiefenbrunn - Eindrücke dieser Klinik

Beitrag von Radlerin »

ich danke dir nochmal für deie antwort.

wann ich in die klinik gehe weiß ich nicht. und in welches haus ebenfalls nicht. vlt komme ich zu den jugendlichen oder aber auch zu den kindheitsgeschädigten.. ich eiß es nicht.

aber sobald ich ewtas genaueres weiß kann ich ja bescheid sagen, wenn du magst.
Radlerin

Re: Tiefenbrunn - Eindrücke dieser Klinik

Beitrag von Radlerin »

hallo.
darf ich dich noch mal was fragen? wie lange war deine wartezeit??

ich habe einen brief bekommen und soll bis juni/juli noch warten!!! und das nur, weil ich angeblich gesagt hätte, dass ich nicht kurzfristig kommen kann. ich klär das natürlich noch mal.

keine ahnung was ich so lange noch machen soll. ein praktukim hat meiner meinung nach keinen sinn. kann hinterher gar nicht sagen, ob mir der beruf gefallen würde oder nicht.

mir wurde ein aushilfsjob angeraten. ist zwar ne gute idee. aber ich weiß nicht, ob ich es schaffe da immer pünktlich hinzugehen.
naja. vlt kann ich ja schon mal eine therapeutin auffindig machen. aber wenn ich da jetzt kurzfristig hinkomme ist es auch doof.

naja. lange rede, kurzer sinn. eigebtlich wollte ich nur wissen wie lange deine wartezeit war.
p.s. ich habe mich erstmal für ein doppelzimmer angemeldet. ein dreierzimmer trau ich mich noch nicht ganz. vlt. ändert sich das ja noch.
feuerfisch
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Re: Tiefenbrunn - Eindrücke dieser Klinik

Beitrag von feuerfisch »

Hai Radlerin

bei mir lief es etwas anders mit der Wartezeit, ich hatte mich im Februar angemeldet - um im September/Oktober hinzugehen. Da musste bei mir sein, aus beruflichen Gründen. Ich weiß aber von anderen die da waren, das eine Wartezeit von 5-9 Monaten für ein Einzelzimmer dort durchaus normal ist. Verkürzen kann man das nur wenn man bereit ist praktisch von heute auf morgen in die Klinik zu gehen - dann kann man für jemanden einspringen der abgebrochen hat.

Das es dort auch Dreierzimmer hat wußte ich nicht. Im Wiesenhaus, wie auch in der Birke A, gibt es nur Einzel- und Doppelzimmer.

Diene Wartezeit ist (denke ich) noch normal. Für die meisten Kliniken gibt es Wartezeiten von 3-6 Monaten. Tiefenbrunn hat halt auch einen guten Ruf, viele möchten sich dort behandeln lassen, darum sind die Wartezeiten auch etwas länger.
Aber es gibt halt auch einige die abbrechen, die Therapien sind gut - aber auch hart, das hält nicht jeder durch.

So, nun weiter Erkältung auskurieren

*wink*

feuerfisch

P.S.: wenn du dort anrufst kannst du auch gleich fragen in welches Haus du kommst. Sie sind freundlich dort, auch die von der Verwaltung

.
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butterfly831
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Re: Tiefenbrunn - Eindrücke dieser Klinik

Beitrag von butterfly831 »

wie toll,dass du so ausführlich berihtest.
Ich denke auch über einen Klinikaufenthalt nach, allerdings viell. in der Gelderlandklinik.
@Radlerin, du scheinst mir zum Teil so ähnlich..auch erst 20..auch keine Ahnung,was jetzt so wirklich kommen soll??
Lieben Gruß!
Radlerin

Re: Tiefenbrunn - Eindrücke dieser Klinik

Beitrag von Radlerin »

hallo...
ich habe noch mal ne frage...
wie sieht es in göttingen eigentlich aus mit der wäsche?? gibt es irgendwo die möglichkeit zu waschen? sonst nehme ich mir waschzeugs mit- so für handwäsche.

wollte mich eigentlich nicht für 3 monate mit kleidung eindecken. so viel hätte ich auch gar nicht
feuerfisch
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Re: Tiefenbrunn - Eindrücke dieser Klinik

Beitrag von feuerfisch »

Hai Radlerin

mach dir nicht so viele Gedanken um Nichtigkeiten

Klar gibts da Waschmaschinen, auch Trockner. Die sind sich dort schon darüber im klaren das die Patienten auch waschen müssen.
Funkt ganz einfach: Waschmarke kaufen, auf einem Waschplan eintragen wann du waschen möchtest (damits keine Überschneidungen gibt) und los kanns gehen.

Kleiner Tip am Rande was du mitnehmen solltest, wenn du nicht gleich am ersten Tag einkaufen gehen möchtest: Tasse, Cappu oder Kaffee, Zucker, Milch und (naja, wirst du auch nicht gleich brauchen) Waschmittel. Aber normalerweise helfen dir die anderen in den ersten Tagen auch aus - kennen schließlich die meisten das man gerade solche Sachen vergißt. Übrigens geht fast täglich irgendjemand einkaufen, die meisten bringen auch gerne etwas mit.

Ich hatte an diese Sachen auch nicht gedacht, aber es hat sich alles ergeben.

Bist schon ganz schön aufgeregt, wie?

Liebe Grüße

feuerfisch

.
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Radlerin

Re: Tiefenbrunn - Eindrücke dieser Klinik

Beitrag von Radlerin »

also aufgeregt bin ich nicht. ich mag nur diese warterei nicht-hab ja sonst nicht viel zu tun. deshalb. geht mir doch ganz schön auf den keks...

na gut. ich werde die sachen einpacken, danke für den tipp. danfalle ich nicht so aus allen wolken; mag ich nicht so unbedingt haben (abgesehen davon).

danke.
schöne osterfeiertage wünsch ich dir.
Radlerin

Re: Tiefenbrunn - Eindrücke dieser Klinik

Beitrag von Radlerin »

hai.
die klinik hat heute angerufen. ich darf am dienstag hin
jetzt hab ich vergessen zu fragen, was man da so eigentlich mitnehmen muss *schäm*.

ich wäre die furchtbar dankbar für deine meinung nachmal. handtücher z.b. normalerweise gibt es die ja. nur weiß ich nicht genau, wie die das machen wollen mit dem waschen. also weiß ich nichts genaueres.

außer klamotten und vllt handtücher nehme ich nur noch ein paar persönliche sachen mit (block, stifte usw). ansonsten doch nichts?

*hust* ich und meine fragen *hust*
feuerfisch
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Re: Tiefenbrunn - Eindrücke dieser Klinik

Beitrag von feuerfisch »

Hai Radlerin

Na denn......auf gehts!

Klamotten, klar. Bademantel (oder auch Jogginganzug), Badeanzug, Turnschuhe mit weißen Sohlen oder Stoppersocken (finde ich persönlich besser, man spürt mehr), Trainingssachen für die Sporthalle (geht aber auch mit weiten Klamotten). Feste Schuhe, Taschentücher....
Badehandtücher fürs Schwimmbad oder Duschen, die normalen Handtücher werden gestellt. Bettwäsche gibts auch dort, aber manche bevorzugen die eigene. Handtücher und Bettwäsche können einmal in der Woche getauscht werden.
Dann halt, wie zuvor schon mal geschrieben, Kaffee, Zucker, Milch oder Cappu, eine Tasse, wenn du nicht grad die von der Station nutzen willst.
Wecker nicht vergessen! Und vielleicht auch etwas zum Musik hören.
Pinwandnadeln wären auch nicht schlecht, in manchen Zimmern gibts zu wenige.

Wichtig auch etwas für die Freizeit; Bücher, Bastelsachen, Strickzeug und ähnliches.

Vergiß auch nicht das wohl bald wärmere Tage kommen

Nähzeug, Schuhputzzeug, Tesafilm oder derartiges....brauchst nicht alles, vieles ergänzt sich ganz gut mit den anderen, der eine hat dies, der andere das, man hilft sich aus (*g* mein Nähzeug hab ich praktisch gar nicht gebraucht, aber es war ständig unterwegs).

Schreibsachen wären auch nicht schlecht und vielleicht auch was zum Kuscheln? Mein Schatz hatte mir einen seiner Bären ausgeliehen
Und später hatte ich dann auch noch so ein Knautschteil.

An Klamotten ist dort alles vertreten, pack dir ruhig bequeme Sachen ein, da muss man nicht schicki-micki-mässig rumlaufen.

Eigentlich sind es alles nur die normalen Dinge, die man dort braucht. Ich kenne dich nicht und weiß nicht was dir wichtig ist, darum sind das nur Anregungen.

Ach, ja! Autofahren ist dort strengstens verboten! Ich hatte dadurch das Prob dann nach 5,5 Monaten mit meinem Auto....Batterie war platt. Denk also vielleicht auch an so etwas, lass dich lieber hinbringen und abholen, oder klemm zumindest die Batterie frühzeitig ab

So, sollte mir noch etwas einfallen füge ich es dann hinzu.

Aber erst mal:
*viel Erfolg*

Ach ja, in welches Haus kommst du? (bin schrecklich neugierig, ich weiß). Ich wohne übrigens auch nicht so ganz weit weg....

*wink*

Und schon der erst Anhang: ein Fahrrad wäre nicht schlecht, aber das kann man dort auch ausleihen, gegen 25 € Pfand - bekommt man bei ordnungsgemässer Wiedergabe aber zurück.
Die Fahrräder sind aber nur begrenzt, gerade im Sommer sind sie meist alle verliehen. Ich selbst hatte keines dort, aber es war problemlos mir von den Mitpatienten eines auszuleihen, dazu ist jeder gerne bereit.



feuerfisch

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Radlerin

Re: Tiefenbrunn - Eindrücke dieser Klinik

Beitrag von Radlerin »

hallo feuerfisch.

ich danke dir ganz, ganz lieb für deine antworten. das ist eine perfekte liste. daran werde ich mich auf jedenfall halten.

ich weiß leider nicht wohin ich komme... das hab ich gar nicht gefragt. bin auch gerade aus dem bett gehüpft als die anriefen. war noch recht verschlafen *g*

das mit dem fahrrad überlege ich mir noch mal. muss mal gucken, wegen den möglichkeiten.

das mit den pinnwandnadeln ist ja lustig... da habe ich am aller wenigsten dran gedacht

danke dir ganz herzlich für deine anregungen. ich werde mich mal melden, wenn ich wieder da sein sollte.

wenn du noch fragen hast, kannst du mich gene anschreiben.
feuerfisch
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Re: Tiefenbrunn - Eindrücke dieser Klinik

Beitrag von feuerfisch »

Hai Radlerin

kannst dich ja auch mal zwischendurch melden - wenn du Lust hast dort ins Internet zu gehen.

Witzig finde ich das ich vorhab demnächst noch eine ehemalige Mitpatientin von mir dort zu besuchen....kann also sein dass wir uns dort begegnen - und uns nicht erkennen *lach*

Naja, wenn du magst, dann kannst du ja mal auf meine HP schauen wie ich aussehe und dann entscheiden, solltest du mich dann tatsächlich dort sehen, ob du mich ansprichst oder nicht

*viel Erfolg in der Klinik*
und Durchhaltevermögen!

feuerfisch

AU, JA, GANZ WICHTIG NOCH: Briefmarken!!! Die sind echt ein wenig blöd zu bekommen, manchmal hat der Kiosk welche, aber meist nur für Postkarten.
Grad für Briefe an die KK oder Behörden reichen die aber nicht aus.

.
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kormoran
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Re: Tiefenbrunn - Eindrücke dieser Klinik

Beitrag von kormoran »

oh!
freut mich für dich, radlerin!
alles, alles gute!!!!
beste wünsche für den klinikaufenthalt
kormoranin
 http://www.depressionsliga.de
*** zurück ins leben!
Radlerin

Re: Tiefenbrunn - Eindrücke dieser Klinik

Beitrag von Radlerin »

ich danke dir ganz herzlich für deine lieben wünsche.

jetzt hat die warterei ein ende und ich komme mir nicht mehr ganz so nutzlos vor. im moment ist mir mal wieder recht langweilig. mal gucken, was ich noch so machen möchte/könnte.
Olympia23
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Re: Tiefenbrunn - Eindrücke dieser Klinik

Beitrag von Olympia23 »

feuerfisch schrieb:

Ich habe mich dort immer ernst genommen gefühlt, ob es wegen meiner Psyche war oder wegen irgendetwas körperlichem. Man wird im wiesenhaus auch sehr dazu aufgefordert für sich zu sorgen, oder sich Hilfe zu holen. Immer ist jemand da, der zuhört. Für viele ist das wichtig und viele können das auch nicht und müssen das auch erst lernen. Mich haben sie immer sanft geschubbst, damit ich auch ja zum Stationszimmer komme wenn etwas ist.


Ach man, das klingt gut. Wenn ich das so mit meinen Erfahrungen in der Tagesklinik vergleiche....http://www.klinikbewertungen.de/klinik- ... liebenburg

Schade, das es dort wo du warst nur vollstationär ist. Göttingen ist sogar in meiner Nähe.
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Re: Tiefenbrunn - Eindrücke dieser Klinik

Beitrag von feuerfisch »

Hai Ada

au Menno! Das klingt ja wirklich nicht gut bei dir. So etwas kenne ich aus Erzählungen von einer Tagesstätte, nicht jedoch von einer Tagesklinik.

Ja, ist schon wichtig das man genau die Klinik findet die für einen selbst die Richtige ist. Ich muss aber auch ganz deutlich sagen das ich von einer Tagesklinik nie so sehr hätte profitieren können wie von einer Klinik in die man stationär aufgenommen wird. Aber ich denke das ist bei jedem anders.
Sicher gibt es auch Leute die so sehr in ihren Depris drin stecken, dass man gar nicht mehr als Einkaufen und Kochen von ihnen erwarten kann.

Ich wünsche dir das du dich von deinen Erfahrungen nicht entmutigen läßt, sondern eine Klinik findest die für dich passend ist! (Für mich wäre die, in der du warst, auch der reine Horror gewesen)

Alles Gute!

feuerfisch

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Re: Tiefenbrunn - Eindrücke dieser Klinik

Beitrag von Olympia23 »

Danke für die liebe Antwort. Hab schon von mehreren die Rückmeldung bekommen, das die Klinik unmöglich war. Da kommt man sich nicht so "besonders und für dich muß es ja immer ne Extra-Wurst geben" vor.
Werde jetzt erstmal normal Therapie machen und dann weitersehen.
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Re: Tiefenbrunn - Eindrücke dieser Klinik

Beitrag von angelino »

flora80
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Re: Tiefenbrunn - Eindrücke dieser Klinik

Beitrag von flora80 »

Hallo Engelbert,

ich bin zwar nicht Feuerfisch, mag aber trotzdem antworten .
In der Klinik, in der ich war, waren Laptop und Spielekonsole, etc. auch verboten. Zum Fernsehen gabs zwei Gemeinschaftsräume (Raucher und Nichtraucher), in denen man abends nach den Therapien gemeinsam etwas anschauen konnte (meist Nachrichten und einen Film oder so). Ich denke, dass diese Regelung dabei helfen soll, sich ganz auf sich selbst zu konzentrieren und nicht in eine "andere Welt" abzutauchen, denn das kann ganz schnell auch mal die Flucht vor Problemen sein, die man ja in einer stationären Psychotherapie genau nicht antreten soll. Ich persönlich finde die Idee, die dahinter steckt gut, jedoch habe auch ich immer ein schlechtes Gefühl dabei, wenn erwachsenen Menschen nicht zugetraut wird, das selbst entscheiden zu können. Ich finde nicht, dass es schlimm ist, wenn man nach einem anstrengenden Tag mal ein Stündchen im Netz surft oder eine bekloppte Talkshow ansieht oder was auch immer. Und da auch auf einer Psychotherapiestation mündige Menschen sind, finde ich, dass man im Aufnahmegespräch sagen kann, dass es eben nicht sinnvoll ist, dauernd vor dem Fernseher oder PC zu hängen, aber es sollte doch in der Verantworung des jeweiligen Patienten bleiben. Kindergartenverbote finde ich auch immer sehr albern und bevormundend. Man kann ja immernoch intervenieren, wenn man feststellt, dass sich jemand komplett zurückzieht, kaum an der Stationsgemeinschaft teilnimmt o.ä.

Naja. Letztlich ist es aber so, dass das Hausrecht eben bei den Behandlern liegt und man sich danach richten sollte, wenn man an der Therapie teilnehmen will. Wenn es nur das ist, was man in Kauf nehmen muss, dann ist das wohl keine sehr große Unannehmlichkeit. Es sei denn, man ist Mediensüchtig, aber dann wird die Therapie ja helfen, mit dem entstehenden Suchtdruck umzugehen.

Grüße von Flora
angelino
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Re: Tiefenbrunn - Eindrücke dieser Klinik

Beitrag von angelino »

flora80
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Re: Tiefenbrunn - Eindrücke dieser Klinik

Beitrag von flora80 »

Hi,


Na ja, in den Thera`s wird einen immer wieder vorgebetet man sollte den Kontakt zur Aussenwelt nicht verlieren, wie soll dem entgegengewirkt werden, wenn einem das elementare Grundrecht auf freie Persönlichkeitsentfaltung verweigert wird ?

so krass würde ich das jetzt nicht unbedingt sehen... Es gibt ja auch noch Telefon zum Beispiel und meistens auch irgendwo in der Klinik eine Möglichkeit, Emails zu schreiben und zu lesen. Man soll das ja bloß nicht ausschließlich und mit dem eigenen Laptop tun...

Gruß, Flora
angelino
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Re: Tiefenbrunn - Eindrücke dieser Klinik

Beitrag von angelino »

flora80
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Re: Tiefenbrunn - Eindrücke dieser Klinik

Beitrag von flora80 »

Hi,

naja, ich persönlich sehe nicht hinter allem und jedem eine Gefahr und mag mein Leben auch nicht damit verbringen, mir Gedanken darüber zu machen, wer was wie und warum zu seinem Vorteil und gegen mich nutzen könnte... Herrje, da wär ich ja nur noch mit negativen Gedanken beschäftigt... Wer hat ein Interesse an meinen privaten Emails??? Und wenn tatsächlich jemand eines hat, dann soll er mitlesen, ich verbreite keine geheimen Terrorpläne oder so. Man muss ja von dort aus kein Onlinebanking oder so machen oder die Geheimnummer seiner EC Karte da speichern. Das Leben ist viel angenehmer, wenn man nicht immer gleich das Schlimmste vermutet und im Kopfkino nicht ständig der "die anderen wollen mir alle was Böses" - Film läuft. Das heißt keinesfalls, dass ich naiv durch die Welt gehe oder mein Geld zum Fenster raus werfe. Aber wenn die Regelung nun mal so ist, dass man keinen eigenen Laptop mitbringen soll, dann ist sie eben so. Akzeptanz erleichtert an vielen Stellen das Leben, denn sie spart die Energie der Auflehnung. Ich finde, dass man sehr genau schauen sollte, wo Auflehnung wirklich nützlich ist und wo eher Energieverschwendung. Wenn ich eine Therapie mache, dann finde ich es Energieverschwendung mich gegen Stationsregeln aufzulehnen, wenn diese nur ein Bruchteil meines Lebens ausmachen, auf den ich zeitweise verzichten kann. Und wenn ich darauf wirklich nicht verzichten kann, dann ist das ein prima Thema für die Therapie. Oder ich mache die Therapie gar nicht erst. Da muss man dann abwägen, was einem eben wichtiger ist.

Gruß, Flora
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