"Flucht" in die Depression

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Ada
Beiträge: 41
Registriert: 27. Okt 2007, 23:35

"Flucht" in die Depression

Beitrag von Ada »

Ihr Lieben,

lange überlegt ob ich das jetzt schreiben soll, aber es beschäftigt mich und ich hätte gerne mal Eure Meinung...

Kann es sein, dass die Depression auch manchmal eine Flucht aus der Realität ist, weil man meint mit einer Situation oder dem Leben im Allgemeinen nicht klarzukommen???
Ich hatte vor kurzem eine Situation mit der ich absolut nichht klargekommen bin und das hatte zur Folge, das ich mal wieder nur am Heulen war, alles schlecht, ich wollte nur ins Bett und mich krank schreiben lassen...dann war ich bei meinem Therapeuten und mir fiel dannach auf, das ich gehofft hatte, er würde mir die Genehmigung dafür geben, mir sagen wie schlimm das alles ist und so weiter, aber nein, nichts von alle dem...
in dem Gespräch übergab er mir die Verantwortung, wir klärten wie es dazu gekommen war und als ich dann wieder zu Hause war, fiel mir auf, dass er mir die Verantwortung für mich und meinen Zustand übergeben hatte...und mir wurde bewußt, dass ich auch die Möglichkeit habe zu entscheiden...so hart das auch klingt, ob ich will das es mir weiter schlecht oder besser geht..vieles liegt in meiner Verantwortung, was ich mit mir machen lasse, was nicht, wie ich reagiere usw.
Ja ich weiß das ist wohl alles nicht neu, aber in dieser Klarheit war mir das noch nie bewußt und mir fiel auf, bei gnadenloser Ehrlichkeit, das meine Depression für mich auch eine Form der Abgrenzung ist( weil ich eine andere Form der Abgrezung nicht gelernt habe), wenn gar nichts mehr geht, eine Möglichkeit mich der Härte des Lebens nicht mehr stellen zu müssen...es tut weh, dass zu erkennen, auf der anderen Seite, sehe ich, dass es auch eine Möglichkeit ist...auch wenn es mich dann wieder wütend macht und die kleine Ada sagt, ich kann doch für all das nichts und das geschieht alles mit mir...
aber nein, ich lasse geschehen...
was denkt ihr darüber???
alles Liebe
Ada
Guinevere
Beiträge: 4779
Registriert: 8. Nov 2007, 22:08

Re: "Flucht" in die Depression

Beitrag von Guinevere »

Hallo Ada,

>Ja ich weiß das ist wohl alles nicht neu, aber in dieser Klarheit war mir das noch nie bewußt und mir fiel auf, bei gnadenloser Ehrlichkeit, das meine Depression für mich auch eine Form der Abgrenzung ist( weil ich eine andere Form der Abgrezung nicht gelernt habe), wenn gar nichts mehr geht, eine Möglichkeit mich der Härte des Lebens nicht mehr stellen zu müssen...

Bin im Moment ein bisserl "sprachlos"... aber, ich denke, gerade in der Depression stelle ich mich der "Härte" des Lebens.
Das geschieht zum Beispiel schon alleinig, dass ich nen ziemlichen Fokus auf alles "Negative", besser wohl "Mangel" hab. Na ja, wird wohl nicht bei jedem Depri gleich sein

Ich denke, Dein Arzt hat Dir bezüglich der Verantwortung für Dich selbst keinen Blödsinn erzählt, weil nur Du alleinig das auf lange Sicht ändern kannst, Dir Freude zu bereiten. Hmmm, bei mir ists halt ab und an so, dass ich mir denk, ich möcht diese wohl aus verschiedenen Gründen nicht empfinden...

Lieben Gruß Dir, gute Nacht
manu

P.s: Bezüglich der "Abgrenzung"...Gleichgültigkeit ist für mich z.B. auch ne sehr gute Abgrenzung, aber das funktioniert halt nicht jeden Tag, so, wie ich es gerne hätte!
rm
Beiträge: 2209
Registriert: 5. Nov 2006, 15:46

Re: "Flucht" in die Depression

Beitrag von rm »

Hallo Ada,

würde Dir gern antworten, aber wegen der im Moment laufenden Auseinandersetzung hier im Forum ist mir momentan die Energie abhanden gekommen.

Tut mir leid, daß Du noch nicht mehr Antworten auf Deine Frage bekommen hast, kann aber auch daran liegen, daß wir über 'Dein' Thema schon diskutiert hatten. (Link dazu habe ich unten eingefügt)...da wird mir bewußt, daß ich einigen Lieben darin noch nicht geantwortet habe (kommt noch).

Liebe Grüße,
Reinhart

http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1204723159
FOKUS
Beiträge: 85
Registriert: 2. Apr 2008, 13:46

Re: "Flucht" in die Depression

Beitrag von FOKUS »

Hallo Ada,
ich finde Deinen Gedanken „Flucht aus der Realität“ sehr interessant- so interessant, dass ich mich, nachdem ich hier nur lange mitgelesen habe, dazu entschlossen habe, mich anzumelden…

…und ich habe mir dazu auch so einiges überlegt…Flucht in die Krankheit…einen Schonraum aufsuchen, sich zurückziehen…sich abgrenzen…ich habe früher als Kind die Erfahrung gemacht, dass ich nichts leisten muß, wenn ich krank bin, und von meiner Mutter gepflegt werde- und so den Zwängen und Leistungsansprüchen von Schule zu entfliehen…

…erwachsen sein, bedeutet für mich auch, sich selbst zu pflegen, pfleglich und verständnisvoll mit mir umzugehen, das steht aber nicht immer im Einklang mit den Anforderungen des Lebens und mein Konflikt besteht in meinen erhöhten kindlichen Ansprüchen nach Geborgenheit, Fürsorge und meiner fordernden, verinnerlichten strengen Instanz, die kindliche Bedürfnisse in mir bewusst und unbewußt verurteilt…als Schwäche abwertet…und den Ernst des Lebens proklamiert…Schuldgefühle verursacht…die Welt feindlich erleben lässt…und diese Instanz bin ich auch…

Dieser Konflikt kostet mich Kraft, Energie, unterdrückt meine Lebensfreude…macht mir Angst vor der Zukunft…der Gedanke an die Arbeitswelt, mit ihren lustfeindlichen und unterdrückenden Anforderungen…macht mich eben depressiv mit allen Symptomen…

Ich glaube aber auch, dass Rückzug,… „krankschreiben“…zu Hause bleiben, sich ins Bett legen, besinnen…ein legitimes Mittel zur Schonung ist, um Kraft zu schöpfen.

Ich denke, dass Dein Therapeut gut daran getan hat, Dich nicht aus Deiner Eigenverantwortung zu entlassen und Dich daran zu erinnern, denn wenn er auf Dein kindliches Bedürfnis nach Trost, nach „Genehmigung“, nach Fürsorge eingehen würde, -für eine kurze Zeit würde Dir die „Absolution“ vielleicht eine Erleichterung bringen…- dann würde es aber bedeuten, dass er „Deine Flucht aus der Realität“ unterstützt, fördert und das kann nicht das Ziel einer Therapie sein…wenn es darum geht, gesunde Anteile zu fördern und Eigenverantwortlichkeit zu stärken…den Konflikt und die Ursachen dafür bewusst zu machen…zu lösen…

Ich habe langjährige Therapieerfahrung gemacht und mich ähnlich erlebt, wie Du es beschrieben hast, ich habe (sehr) lange und verbissen an meinen kindlichen Ansprüchen festgehalten (und ich bin noch immer nicht frei davon)…und wurde immer wieder, auch schmerzlich, an meine Eigenverantwortung erinnert… ich habe meine Therapie vor längerer Zeit beendet und bin, durch Jobverlust und andere Erlebnisse, nachdem ich lange Zeit „beschwerdefrei“ war, seit Dezember wieder auf Depressionen zurückgeworfen…

Grau ist alle Theorie…und ich versuche Verstand und Gefühl in Einklang zu bringen, mühsam mein Gleichgewicht zu finden, meine „gesunden“ Anteile aufzuspüren, Kleinziele zu verwirklichen…vielleicht hilft mir der konstruktive Austausch hier, auch dabei…
LG FOKUS
Ada
Beiträge: 41
Registriert: 27. Okt 2007, 23:35

Re: "Flucht" in die Depression

Beitrag von Ada »

Hallo Focus,

Du sprichst mir aus der Seele....
auch ich verurteile mich für vermeintliche Schwächen, mache dann weiter bis nichts mehr geht und ich dann gar nicht mehr anders kann als zu kapitulieren...
Mein Pflichtgefühl ist sehr ausgeprägt und ich merke, dass wohl viele Dinge zusammen gekommen sein müssen, dass es mir jetzt so geht wie es mir geht...zu hohe Ansprüche, sich keine Pausen zugestehen usw...
Aber ich frage mich, was nun???
Ich habe nicht auf mich gehört und nun stehe ich da, merke das ich ziemlich am Ende bin und mache weiter...Gut, ich bin mit einer Sache einen Schritt zurückgetreten, habe eine Abgabefrist verlängert ( bin im Rechtsreferendariat)...aber krankmelden, das schaffe ich nicht, zu groß das Pflichtfegühl, die Scham...
und dann auch noch mein Therapeut...Du sagst es ist richtig wie er sich verhalten hat und das stimmt auch...aber ich weiß nicht, schwer zu beschreiben, ja ich hätte mir gewünscht, dass er mir Ruhe verordnet, weil ICH das nicht kann...nun habe ich das Gefühl, auch ER denkt, ich müsse weiter machen...
Fühle mich irgendwie alleine gelassen...aber wie Du schon schriebst er ist nicht da um meine kindliche Anteile zu befriedigen...aber was ist nun des Rätsels Lösung?

Ich habe festgestellt, das ich mich wohl bis jetzt noch nie bewußt in der Verantwortung für mich gesehen habe...in der Verantwortung für mein Wohlergehen...Habe heute viel geweint, seit der Fristverlänferung geht es mir ein wenig besser, aber ich habe Angst....morgen schreiben wir KLausur, und ich habe Angst, dass ich wieder nur weinen muß...Und ja ich will fliehen...
und auch wenn ich zuvor immer dachte ich bin ein Mensch der nie flieht, so scheine ich das wohl doch zu sein, so hart das auch ist...wenn ich an all die Phasen denke, die ich schon hatte..
Ich frage mich auch, was mein Therapeut mit seinem Verhalten bezweckt...kann ICH mich da jetzt raus holen??
Wie Du siehts, wirres Zeug, was ich hier schreibe, ich bin ratlos...Über eine Antwort wäre ich sehr froh...

alles Liebe Ada
@ Guinevere, warum bist Du sprachlos??
@reinhart, danke für den Link, werde mir den Therad mal in ruhe zu Gemüte führen....
Guinevere
Beiträge: 4779
Registriert: 8. Nov 2007, 22:08

Re: "Flucht" in die Depression

Beitrag von Guinevere »

Hey liebe Ada,

>@ Guinevere, warum bist Du sprachlos??

Danke der Nachfrage! Wegen der Vorfälle der letzten Tage im Forum. Es macht mich - je mehr ich solches lese - traurig und ich konnte mit so einem Gefühl in mir noch nie recht aus mir herraus, doch, ich flüchte dann auch in die "Depri" .
Hmm, ich würde mit allem gesagten dann wohl auch in Tränen ausbrechen...weiß nicht, ob es Dir da ähnlich geht (?), aber ich möchte mich "so" nicht gerne zeigen...es ist auch anstrengend den Schein zu wahren...

Sehr lieben Gruß Dir erstmals!
manu
Sisa
Beiträge: 20
Registriert: 31. Mär 2008, 11:33

Re: "Flucht" in die Depression

Beitrag von Sisa »

@manu

Hallo Manu,
passt zwar nicht zu dem Thread, doch meine Frage gilt der Thematik "Partnerschaft" von Roboter.. Das interessiert mich sehr. Was ist aus ihm geworden? Ist er in Reha

Schöne Grüße
Guinevere
Beiträge: 4779
Registriert: 8. Nov 2007, 22:08

Re: "Flucht" in die Depression

Beitrag von Guinevere »

Hallo Sisa,

ich weiß es ehrlich gesagt leider auch nicht und würde auch ein wenig neugierig sein, wie es sich bei ihm entwickelt! Jedenfalls hoffe ich doch gut!

Lieben Gruß Dir!
manu
FOKUS
Beiträge: 85
Registriert: 2. Apr 2008, 13:46

Re: "Flucht" in die Depression

Beitrag von FOKUS »

Hallo Ada,

Die Verantwortung, ob Du Dich krankschreiben lässt, liegt bei Dir. Ich kann ja verstehen, dass Du das gerne delegieren möchtest, aber wer kennt Dich und Deine Kräfte denn besser, als Du selbst?

Ich glaube, sofern ich das von hier aus überhaupt beurteilen kann, dass sich Dein Therapeut nicht von Dir in die Verantwortung ziehen lassen möchte, und Dir die Entscheidung dafür überlässt, was Du in dieser Situation machst…ohne zu bewerten…ich glaube nicht, dass es sinnvoll ist, darüber zu spekulieren, was er denken könnte…frag ihn doch einfach beim nächsten Mal…

Die Frage ist auch, ob Du die Zeit, wenn Du krankgeschrieben wärst, sinnvoll für Deine Erholung nutzen kannst oder ob Dein schlechtes Gewissen und Pflichtgefühl Dein Ausruhen verhindert…?

…oder hast Du Angst, dass Du dann vielleicht nicht wieder zurück zum Referendariat möchtest, weil ein „Damm“ gebrochen ist…?

Und dann die Frage, ob es für Deine Ausbildung irgendwelche besonderen negativen Konseqenzen hätte…

…oder was würde denn schlimmes passieren, wenn Du Dir 2 oder 3 Wochen eine Auszeit verordnest…Dich um Dein Wohlbefinden kümmerst…um dann gestärkt wieder zur Ausbildung zu gehen?

Ich denke auch, dass du Dir selbst und Deiner seelischen Gesundheit gegenüber ein „Pflichtgefühl“ haben solltest und rechtzeitig erkennst, wann Du Dir eine Pause verordnen musst, und zwar bevor gar nichts mehr geht…wann Deine Grenze erreicht ist… bevor Du kapitulieren musst…

…bischen hast du mich jetzt auch in die Verantwortung genommen…näh? Und ich habe mich auch (gerne) nehmen lassen…

Des Rätsels Lösung ist aus meiner Sicht, dass Du die Frage für Dich selbst beantworten musst…wie heißt es bei den Juristen…in dubio pro reo…?
LG FOKUS
Liber
Beiträge: 1491
Registriert: 4. Jun 2006, 18:09

Re: "Flucht" in die Depression

Beitrag von Liber »

Liebe/r Fokus,

erst mal herzlich willkommen im Forum hier!

Ich glaube, du kannst zu deinen Themen hier guten Austausch finden!

Liebe Ada,

du beschreibst den Konflikt gut:

du hast immer funktioniert, angetrieben durch Pflicht und Scham, weit über deine Grenzen - und da ist der große Wunsch, beim Therapeuten nochmal "Kind" sein zu dürfen, bei ihm zu Weinen und zu hören, wie schlimm doch alles ist und von ihm die "Erlaubnis" zu bekommen, krank sein zu dürfen.

Dann ist da die andere Seite, die Verstandesseite, die dir einredet, dass du als erwachsener Mensch natürlich für dich selbst verantwortlich bist und für dein Wohlergehen selbst zu sorgen hast.

Aber das Kind in dir fühlt sich allein gelassen. Vom Therapeuten und von der Erwachsenen in dir.

Weißt du, ich sehe da ein Bild vor mir: zwischen dem alleingelassenen Kind und der vernünftigen Erwachsenen in dir ist noch eine große Kluft.

Die Erwachsene hat noch keine Ahnung, was das Kind wirklich will und braucht. Sie kennt nur die alten Muster wie "Pflicht" und "Scham", und schwingt die wie eine Peitschte über das Kind in dir.

Das Sorgen, das Kümmern um das weinende bedürftige Kind, das kann sie noch nicht - daher soll das ja auch der Therapeut tun.

Diese Kluft muss erst langsam zusammenwachsen! Vielleicht ist es jetzt noch zu früh für die Erwachsene, um schon die Verantwortung für das weinende Kind zu übernehmen. Vielleicht braucht sie erst mal noch die Unterstützung vom Therapeuten, um zu lernen, wie das überhaupt GEHT.

Denn erst wenn diese Kluft zusammengewachsen ist, dann kann an die Stelle von Pflicht und Scham etwas anderes treten: vielleicht Motivation, vielleicht Spannung, vielleicht sogar Freude ....

Wie wäre es, wenn du genau diese Problematik das nächste Mal mit deinem Therapeuten besprichst?

Die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen ist freilich das Ziel der Therapie. Und dazu braucht zuerst mal das weinende Kind, das die Peitsche nicht mehr erträgt, Zeit und Zuwendung.

Liebe Grüße

Brittka


Im Thread von Reinhart ging es um dein Thema, er ist ganz bestimmt interessant für dich!
Ada
Beiträge: 41
Registriert: 27. Okt 2007, 23:35

Re: "Flucht" in die Depression

Beitrag von Ada »

Lieber Focus,

viele Fragen,die Du mir da stellst und ich war erschocken, als ich feststellen mußte, dass ich auch Dich in die Verantwortung mit einbeziehen wollte, tsts....
Hmm und ja Du hast es richtig erkannt, zwei bis drei Wochen krank schreiben sind für mich undenkbar...zum Glück gehts mir im Moment besser, aber ich kann nicht sagen, ob das mehr Schein als Sein ist...
Das Pflichtgefühl eben...

Tja Brittka und wie Du schon richtig festgestellt hast, peitsche ich die kleine ada eher aus, als gut zu ihr zu sein...
Mir fällt es überhaupt sehr schwer gut zu mir zu sein, geschweige denn gut von mir zu denken...
Das alles war mir irgendwie schon bewußt, doch seit meiner Analyse sehe ich das glasklar...und ich merke auch wie schwer es ist, all das abzulegen und auch wenn es manchmal nur ein kleines Stück sein soll...zu eingefahren die Muster, Vorstellungen, Reaktionen...oft merke ich erst hinter her wie ich mich wieder gegen mich verhalten habe und manchmal merke ich es auch gar nicht...
alles nicht so einfach, aber ich werde versuchen, weiter an mir zu arbeiten und das nicht in dem Sinne " reiß Dich zusammen", sondern " sei gut zu Dir"...so schwer mir das auch fällt...und ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, dass es so schwer ist...habe vorher VT gemacht und da immer eher gegen mich gearbeitet, mich bestraft, das fiel mir leicht, da ich das aus dem "FF" kann, aber dies, das ist völlig neu...
Liebe Grüße sendet Euch
Ada
FOKUS
Beiträge: 85
Registriert: 2. Apr 2008, 13:46

Re: "Flucht" in die Depression

Beitrag von FOKUS »

Hallo Ada,

Du klingst ja schon wesentlich entspannter, freut mich für Dich…

Warum ich mich von Dir in die Verantwortung gezogen gefühlt habe? Wenn Du Deinen Beitrag noch mal liest…für mich sendest Du da einen Hilfsappell aus, und es ist auch völlig ok in Deiner Situation und soweit ich etwas an Erkenntnis beitragen konnte, fühle ich mich auch nicht unwohl dabei, und es hilft mir auch bei meiner Reflektion…ich denke aber, das wesentliche sollte in Deiner Therapie stattfinden…

Ich denke, dass was Du als „Pflichtgefühl eben“ bezeichnest, ist ja so ein Oberbegriff, ein Etikett, für das, was Dich in vielem behindert…damit hast Du Dir ja selbst die Aufgabe formuliert, es näher zu betrachten, zu sehen wo es her kommt, genauer zu verstehen, wo die Ursachen dafür sind, und welche Gefühle Du damit verbindest…
Das ist für mich ein wesentliches Merkmal der Analyse…und ich spreche da aus eigener Erfahrung…

…den Schritt zu gehen, von der Symptombeschreibung zur Ursachenforschung in eigener Sache zu finden…und das ist zuweilen doch recht mühsam…das erfordert Vertrauen zum Therapeuten, kostet Kraft, erfordert Beharrlichkeit…ist Arbeit…mit auf und abs, mit Zweifeln, mit Erfolgserlebnissen…

Aus meiner Sicht hat eine tiefenspychologische Analyse eine ganz andere Qualität, als eine Verhaltenstherapie, das hast Du ja auch festgestellt…

LG FOKUS
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