Neu hier

Morena
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Neu hier

Beitrag von Morena »

hallo, ich bin recht neu hier und wollte mal was los werden.
ich leide solange ich denken kann an selbstzweifeln und das wurde durch mein elternhaus unterstützt (du kannst nichts, du bist nichts usw.)bzw. ausgelöst.
schon vor einigen jahren wurden bei mir depressionen festgestellt, seit anfang des jahres bin ich wieder in einer psychotherapie (die erste, vor ca 10 jahren habe ich mangels erfolg abgebrochen)
bin auch bei einer psychiaterin in behandlung, seit 5 wochen krank geschrieben und mein antrag auf reha läuft.
nu hab ich letzte woche einen hoffnungsschimmer gehabt, weil ich mich auf eine super stelle beworben habe, hatte auch eine mündliche zusage und wartete seit donnerstag auf die schriftliche bestätigung.
die kam aber nicht und nach tagelangen und unzähligen versuchen per telefon bekam ich heute ne absage, weil angeblich jemand betriebsintern die stelle bekommen hat.
das hat mich so runtergezogen, daß ich mal wieder alles sinnlos sehe.
ich habe kaum kontakt zu meiner familie (eltern, bruder), meine "freunde" melden sich nicht geschweige denn wollen sich mit mir treffen (es gibt genug ausreden...), ich habe keinen partner, keine kinder, keinen vernünftigen job. alles nix.
meinen derzeitigen job kann ich nicht mehr ausüben, weil ich mit einem kollegen 2 jahre lang ein verhältnis hatte, er sich aber nicht von seiner frau trennen wollte und jetzt, wo ich es zum zigsten mal beendet habe, steigt er mir aufs dach, macht mich fertig mit anrufen, sms, emails und lässt mich einfach nicht in ruhe.
deshalb kann ich nicht mehr dahin, ich würde jeden tag mit ihm konfrontiert und das halte ich nicht aus.
so sieht mein leben aus und es macht mich so fertig, daß ich trotz AD alkohol trinke und mir wünsche, nicht mehr da zu sein.
ich bin 37 geworden letzte woche, meinen geburtstag haben fast alle vergessen, sogar meine angeblich beste freundin (sagt sie immer) und auch das zeigt mir, wie wertvoll ich doch bin...
aber das mit dem job, das ist heute mein akutes problem, ich spüre, daß alles was ich anpacke, wenn ich mich mal wieder aufgerafft habe, doch wieder im gully endet...
und dann weiß ich nicht mehr weiter, verkrieche mich nur noch in meinem bett, in der hoffnung zu schlafen und nichts mehr zu spüren.
und niemand vermisst mich
TearsforFears
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Re: Neu hier

Beitrag von TearsforFears »

Liebe Morena,
Das mit der Stelle und Deinem Ex-Freund ist ja wirklich schlimm. Das würde auch jeden Gesunden runterziehen.
Es ist doch zum echt zum k****, da geht es einem schon schlecht und dann noch so was.
Ging mir Anfang des Jahres auch so: Probleme mit der Doktorarbeit, Stelle unsicher, Freund weg...
Aber irgendwie geht es auch weiter.
Auf jeden Fall bist Du nicht alleine, hier im Forum kennen viele Deine Probleme.
Grüße,
Tears
Hete
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Re: Neu hier

Beitrag von Hete »

Hallo,

es tut mir leid, dass es dir so schlecht geht. Ich sitze auch in einem tiefen Loch. Am vergangenen Donnerstag hat mein Mann mir gesagt, dass er sich von mir trennt. Wie es einem depressiven Menschen mit Angststörung dabei geht wissen wir alle.

Ich wolle mal fragen wo du wohnst, vielleicht ja zufällig garnicht so weit weg von mir. Ich wohne in der Nähe von Ulm. Mir mangeld es auch sehr an Bekannten oder gar Freunden. Ich wohne seit 3 1/2 Jahren hier.

Liebe Grüße
Hete
HelH3
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Re: Neu hier

Beitrag von HelH3 »

Liebe Morena, herzlich willkommen im Club, wenn ich das mal so salopp formulieren darf...finde mich in vielem wieder, was du beschrieben hast, zB Einsamkeit, dieses sinnlose Sich-unter-Druck-setzen, weil man eine partner- und kinderlose Frau Ende Dreißig ist (bin selbst 39 J.) sowie berufliche Probleme, denn ich bin ab morgen erstmal "arbeitssuchend" und konnte mich bislang zu nichts aufraffen - nun kann ich zwar noch eine Weile von meiner Abfindung leben, hasse mich aber dafür, dass mich die Depression gerade in dieser Phase meines Lebens wieder so gepackt hat, eben gerade dann, wenn man am dringendsten Kraft bräuchte...

Bitte, zermartere dich nicht mit Ansprüchen, die du in deiner jetzigen Situation gar nicht erfüllen kannst bzw die dir potenziell noch mehr Probleme bereiten könnten. Ohne ein (wieder) erstarktes Selbstwertgefühl wirds umso schwerer, einen neuen Job zu finden und auch zu bewältigen, von einer neuen Beziehung ganz zu schweigen. Ich denke selbst erstmals im meinem Leben über einen Klinikaufenthalt nach, weil ich mir erhoffe, so aus meinem Zuhause-sitzen-und-dumpf-herumgrübeln-Trott herauszukommen...wäre das vielleicht auch eine Option für dich?

Liebe Grüße, Helena
Hete
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Re: Neu hier

Beitrag von Hete »

Ich reihe mich hiermit ein, in die Reihe der kinderlosen Frauen Ende dreißig (bin 38).
Einen Job hab ich noch- befristet bis zum 30. Juni- wenigstens etwas.
Mir ist nur noch zum heulen, die Tennung gibt mir den Rest. Er will unbedingt Kinder und ich kann keine bekommen und werde deswegen immer depressiver- der Grund warum es zu Ende ist.

Hete
Morena
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Re: Neu hier

Beitrag von Morena »

liebe tears, liebe hete
danke für eure antworten.
ich wohne in der nähe von köln, ich glaube das ist ein ganzes stück von dir entfernt.
aber auch wenn wir uns nicht treffen können, so bin ich doch froh daß es euch gibt, daß man wenigstens hier nicht so alleine ist.
und daß wir hier in kontakt sein können.
manchmal fühle ich mich, wie von einem anderen stern, daß ich garnicht hierher gehöre, weil ich anscheinend mit den menschen nicht klar komme.
dabei sehe ich mich selbst zwar als etwas eigen, aber dennoch sehr umgänglich.
und selbst offene fragen an meine "freunde", ob es was mit mir bzw. mit meinem verhalten zu tun hat, daß alle dates, wenn denn überhaupt mal eins zustande kommt, dann doch unter fadenscheinigen vorwänden wieder platzen, kommt immer die antwort "nein, ich hatte nur dieses oder jenes" blabla
und wenn sie dann nicht aufpassen, erzählen sie mir was sie letztes und vorletztes wochenende gemacht haben und dann ist nie einer krank oder verhindert oder sowas.
hab echt die nase voll von leuten, die mir immer nur was vormachen.
wozu???
sicher, ich habe oft das bedürfnis nach einem guten gespräch, nach leben um mich herum, mals rausgehen und die krankheit für ein paar stunden vergessen.
aber dann frage ich mich wieder, ist es das wert, für ein paar "nette" stunden den leuten wochenlang hinterherzulaufen (so empfinde ich es), oder ist es nicht ein selbstbetrug, sich überhaupt mit solchen menschen zu umgeben?
sicher trifft zweiteres zu.
nur, wenn ich alle die aussortiere, bleibt nur noch eine übrig, eine freundin, die aber schon älter ist, nicht rausgeht, und ihre familie hat, damit auch nicht wesentlich mehr zeit für mich.
aber immerhin: sie ist ehrlich, und wenn sie keine lust hat, dann sagt sie es auch.
warum können nicht alle so sein?
Morena
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Re: Neu hier

Beitrag von Morena »

liebe helena,
mein antrag läuft bereits.
habe nächste woche termin bei meiner psychologin, die wird mir dann ihren teil des antrags mitgeben, und dann wird er eingereicht.
ich will unbedingt in eine klinik, weil ich glaube, daß es der einzige weg ist. für mich.
dennoch, diese neue arbeit hätte mir auch auftrieb gegeben, das weiß ich.
neue menschen, eine neue aufgabe, gebraucht werden, das ist wichtig für mich.
und auch wenn ich zu meiner alten arbeit nicht zurück kann und will, so ist es doch noch schlimmer für mich, zuhause zu sein und nichts zu tun.
ich hoffe, daß es mit der klinik klappt, bald...
ichbin
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Re: Neu hier

Beitrag von ichbin »

Ich bin auch dabei im Club, der Enddreissiger ohne "Erfolg" in Beruf und Privatleben und ohne viel Kraft mir die Welt in meinem Sinne zu gestalten. Keine Beziehung die trägt, keine Kinder, ab nächsten Monat ohne Job und mit schwerer Angsstörung, die vor allem das Arbeitsamt betrifft; kein Geld sowieso.
Depri hin oder her, ich stelle doch auch die Maßstäbe zur Debatte: Wie muss man sein, um ein akzeptiertes Mitglied dieser Gesellschaft zu sein? Und kann und will ich das wirklich zum Leitfaden meines Lebens machen?
Blöde-Depri-Welt-Grübel-Fragen. Dabei ist Frühling!!!
HelH3
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Re: Neu hier

Beitrag von HelH3 »

Liebe Morena,

das ist gut, ich drücke dir die Daumen, dass es asap klappt...kann dir deine düsteren Gedanken so gut nachfühlen! Ich war bislang nie arbeitslos gewesen und hätte bei stabilerer psychischer Verfassung wahrscheinlich längst einen neuen Job gefunden, wenn ich denn gesucht hätte...tja, hätte, hätte...und genau da liegt das Problem, ES hat mich im Griff und leider nicht umgekehrt. Deshalb muss ich mir jetzt auch eingestehen: Solange ich herumgeistere wie ein Zombie, werde ich bestimmt nichts finden, weder einen neuen Job noch eine neue Beziehung...

LG Helena
Morena
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Re: Neu hier

Beitrag von Morena »

helena, darf ich fragen, wo du wohnst?
also, sich nicht zu kümmern, um neue arbeit, das kenn ich auch.
allerdings, als ich noch gearbeitet habe.
es war schlimm für mich, seit etwa einem halben jahr, aber man ist ja manchmal auch so herrlich bequem und erst, wenn es fünf vor 12 ist, dann tut man was. geht mir jedenfalls oft so.
und dann hatte ich keinen neuen job, sondern bin krank geschrieben.
und in diesen bisher 5 wochen habe ich ein einziges vorstellungsgespräch gehabt, und das, dachte ich, das ist es!
dann heute die abfuhr...
und nu hab ich auch keine kraft, mich aufzuraffen und weiter zu suchen.
wie weit ist es bei dir mit der klinik?
hast du schon beantragt? oder hab ich das jetzt überlesen?
HelH3
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Re: Neu hier

Beitrag von HelH3 »

Hallo Maleika,

das ist eine sehr berechtigte Frage! Zumal es da ja erhebliche Diskrepanzen zwischen Eigen- und Fremdanspruch geben kann: Ich selbst werde mir meine Kinderlosigkeit nicht vor, als aber meine Mutter dies auf einer Familienfeier tat, fühlte ich mich bis ins Mark getroffen, also triggert es mich wohl doch...und für Hete ist die Situation natürlich ganz besonders bitter.

Gestehen wir uns also ein: Als partner-, kinder- und joblose Enddreißigerinnen mögen wir zurzeit zwar ziemlich angesch*** sein, aber solange wir nicht völlig hoffnungslos sind und bereit sind, Hilfe in Anspruch zu nehmen, können wir unsere eigenen Maßstäbe überdenken und neu aufstellen.

In diesem Sinne!

LG Helena
HelH3
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Re: Neu hier

Beitrag von HelH3 »

Hallo, Morena,

ich wohne in Hamburg.

Meine tiefenpsychologisch ausgerichtete Therapie ist leider Ende Januar zu Ende gegangen, insofern müssten ein Klinikaufenthalt oder eine neue Therapie zumindest durch einen Psychiater verordnet werden, sagt mein Hausarzt. Ich versuche gerade, einen Termin zu bekommen.

Alternativ könnte ich auch selbst bei der größten psychiatrischen Klinik in Norddeutschland vorstellig werden, ich wohne nämlich praktisch genau gegenüber, aber ich gestehe: Ich trau mich nicht;-) Möchte auch lieber vorher mit einem niedergelassenen Facharzt reden...

LG Helena
Morena
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Re: Neu hier

Beitrag von Morena »

warum traust du dich nicht?
ich meine, allgemein, dorthin zu gehen und dich zu "outen", oder warum?
hat dir deine therapie etwas gebracht bisher? es interessiert mich sehr, weil, ich mache seit februar eine therapie, und, wie soll ich sagen, bisher ist es eher ein "kaffeeklatsch", d.h., ich erzähle, was in der letzten woche passiert ist, was mich beschäftigt hat, aber es passiert nichts...
vielleicht ist es noch zu frisch alles, keine ahnung.
oder die falsche therapeutin.
HelH3
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Re: Neu hier

Beitrag von HelH3 »

Hallo again, Morena,

meine Therapie hat mir bestimmt geholfen, etwas besser mit den Ereignissen klarzukommen, die mich im letzten Jahr so aufgemischt haben (Siechtum und Tod meiner Großmutter, die ich sehr geliebt habe, der Verlust meines langjährigen Jobs, trotz golden handshake) - zumindest half sie mir, die Contenance zu bewahren, solange sie noch andauerte. Seit sie aber vorbei ist, fühle ich mich wie ein Zombie und hatte erst letzte Woche den Mut, zu meinem Hausarzt zu gehen und ihm von meinem depressiven Rückfall zu berichten. Er hat mir dann auch geraten, den Klinikaufenthalt über einen niedergelassenen Psychiater vorzubereiten.

Tja, und mein Zögern, mich selbst in besagter Klinik vorzustellen, kommt unter anderem dadurch zustande, dass ich zufällig die Oberärztin der Depri-Station durch eine ehrenamtliche Tätigkeit kenne...da muss ich zwar sowieso durch, aber lieber gut vorbereitet;-)

So, muss mich mal eben ausklinken, aber ich schaue nachher wieder rein. Liebe Grüße bis dahin, Helena
gvk
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Re: Neu hier

Beitrag von gvk »

Hallo Leute,
ich möchte jetzt auch meinen Senf dazugeben. Ihr seid alle Mitte bis Ende 30. Ihr seid job- und partnerlos und fühlt euch ohne Arbeit, Partner und Freunde überflüssig und minderwertig. Korrigiert mich wenn's anders ist. Vielleicht hilft euch der Satz: "Sei vorsichtig mit deinen Wünschen, sie könnten in Erfüllung gehen".
Ich habe all das, was ihr euch wünscht und ich mir damals auch erträumt hatte, seit fast 18 Jahren. Die Gegenwart sieht so aus, dass ich seit 3 Jahren keinen Urlaub mehr hatte(selbstständig), so gut wie keine Freizeit, chronisch knapp bei Kasse bin, immer knapp an der Grenze zur Pleite, mein Mann zum Obermacho mutiert und meine Söhne freudig in seine Fußstapfen treten.
Meine Bemühungen für ein schönes Zuhause werden Füßen getreten(Tür zu, Staubsauger ist zu laut). Meine Bitten um Klärung, letztendlich abgetan mit: "Willst Du dich wieder streiten, hab ich jetzt keine Lust drauf".........
Na ja, nichts für ungut, ich mußte das mal so werden.

@Morena
Hast Du dir mal Gedanken gemacht, welcher Art deine Freunde sind? Ich meine, sind das langjährige oder Leute, die du erst im Job kennengelernt hast. Ich finde ja mittlerweile, dass es unterschiedliche Freunde gibt. Ich z.B. zähle trotz meines Alters (46) nur noch 2 !!! von ehemals gaaaannz vielen dazu. Die eine ist für Happieness(äh, richtig geschrieben?), zum Ausgehen und Blödeln, distanziert sich aber bei meiner Krankheit, der anderen vertraue ich alles, wirklich alles an, sie hört mir zu, versucht nicht, mir etwas ein- oder auszureden, sondern bemüht sich konstruktiv um Lösungen.Mein Rettungsanker. Dafür kann ich sie allerdings nicht in irgendwelche Events schleppen, weil sie ist nicht stubenrein .

Noch mal, ich nehme euch wirklich ernst, und in dem was Morena beschrieben hat, finde ich eine Bekannte wieder.

Gruß
Medieval
HelH3
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Re: Neu hier

Beitrag von HelH3 »

Hallo Medieval, möchte dir da nicht wirklich widersprechen - natürlich sind meist weder Erwerbs-, Partner- noch Kinderlosigkeit jeweils DIE Ursache bzw DER Auslöser für Depressionen.

Wenn das aber alles in der berüchtigten Enddreißigerinnenphase zusammenkommt und man sowieso schon einschlägig in Behandlung war/ ist, hauts natürlich umso stärker rein...

Ich verstehe, was du mit "Sei vorsichtig mit deinen Wünschen, sie könnten in Erfüllung gehen" meinst, zumindest was Beruf und Partner angeht - das mit den Kindern hatten wir ja schon

LG Helena
Morena
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Re: Neu hier

Beitrag von Morena »

also, das mit meinen "freunden" ist so:
die eine kenne ich seitdem ich 17 bin, also etwa 20 jahre.es gab immer mal wieder phasen ohne kontakt, bis man sich dann zufällig wieder sah. so wie vor einigen wochen passiert, nach 6 monaten ohne kontakt.
es ist einfach so, daß ich oft das gefühl habe, wenn ich mich nicht melde, dann passiert garnichts, die kommt nicht mal auf die idee, mich zu besuchen, mal von sich aus zu fragen, ob wir uns treffen oder was unternehmen. das geht immer nur mit termin, die oft genug kurzfristig von ihr abgesagt wurden.
und wenn ich mich dann doch mal traue, zu fragen, sollen wir dieses oder jenes unternehmen, kommt, ich hab kein geld, oder sonst was. nur: für alles anderen, klamotten usw, ist geld da.
ich finde es für mich sehr wichtig, raus zu gehen, unter menschen zu kommen, aber es geht nicht, weil alleine will ich nicht und ich habe niemanden, der mit mir geht, alles mache ich alleine.
die andere "freundin" kenne ich seit etwa 6 jahren, sie hat nen freund, 2 kinder und ist sehr lebensfroh.
aber auch immer geldmangel (außer wenns um klamotten kaufen geht), wenn sie mal mit mir was machen soll, sagt sie auch kurzfristig ab oder garnicht erst zu.
ok, sie kann ich anrufen, wenn ich voll in der klemme stecke, dann ist sie schon für mich da, aber nie kommt was von ihr.
hab jetzt auch seit 2 wochen nix von ihr gehört, das letzte mal war ich bei ihr, ganz spontan, sie hat sich auch gefreut, aber danach kommt einfach nix mehr.
und das kotzt mich an, also, wenn ich mich nicht um kontakt kümmere dann tut es keiner.
und das meinte ich damit, das sind doch keine freunde, die selbst den geburtstag vergessen, die überhaupt kein interesse haben, sich mit mir zu umgeben.
da komm ich mir doch vor wie ein bettler, bitte bitte schenk mir eine stunde deiner zeit, nee, also das ist schrecklich.
und so betrachtet, hab ich eigentlich garkeine freunde...
Morena
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Re: Neu hier

Beitrag von Morena »

liebe helena,
zombie, das ist der richtige ausdruck.
so gehts mir auch. so fühle ich mich.
meine thera hat mir bisher kaum geholfen, aber vielleicht wird es noch.
ich wünsche dir auf jeden fall, daß du es schaffst, mit dieser klinik.
was ich nicht ganz verstehe, warum muß es diese klinik sein. wenn du bedenken hast, wegen dieser ärztin, dann kannst du doch auch woanders hingehen, oder?
3241
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Re: Neu hier

Beitrag von 3241 »

Hallo an Alle,
hallo Morena,

mir geht es in den meisten Dingen die hier angesprochen worden sind, Gott sei dank, noch nicht so schlecht. Ich habe einen unbefristeten Job, der mir eigentlich Spaß macht und einen Arbeitgeber der w/ meiner Depression (noch) sehr human und schonend mit mir um geht. Außerdem bin ich glücklich (sofern man das bei Depri´s behaupten kann) verheiratet. Finanziell habe ich auch keine Probleme (so lange der Job da ist).
Aber, liebe Morena, Deine Gedanken zu den angeblichen "Freunden" kann ich sehr gut nachvollziehen. Wobei ich als Kind schon immer "anders" war und "anders" aufgewachsen bin und daher schon immer recht isoliert gelebt habe. Seit 1 Jahr habe ich beschlossen, den sog. Freunden und auch der sog. Familie (Weihnachtskarten kommen nur, wenn ich vorher eine schreibe etc.) nicht mehr hinterherzulaufen weil das für mich sehr erniedrigend und deprimierend war. Ich weiß wie man sich fühlt wenn man überflüssig und anderen egal ist. Ich weiß auch, dass die Einsamkeit ziemlich sch... ist. Ich weiß wie man sich fühlt, wenn Bekannte/Kollegen von ihren tollen Wochenenden mit der Clique erzählen -> Und was habe ich gemacht ????.

Letztendlich habe ich mich darauf besonnen, nur wenn ich Lust dazu habe mit den Freunden kontakt aufzunehmen die sich wenigstens doch mal gemeldet bzw. mir auch zum Geburtstag gratuliert haben. Es sind 2 Freundinnen (ist Freundinnen das richtige Wort ?) mit denen ich allerdings auch nicht viel Kontakt habe (w/ Entfernung 200 km bzw. Familie)).

Egal was man vorzieht, es ist beides nicht wirklich gut. Aber immerhin spare ich mir die Kraft, die Zeit und die ständigen Enttäuschungen Leuten hinterher zu rennen, denen ich sowieso nicht wichtig bin.

Es ist leider sehr hart und ich bin auch nicht drüber hinweg. Aber insgesamt fahre ich mit der Variante besser.

Liebe Grüsse Niniel.
Es ist Zeit, mein Schatz es ist Zeit,

zu gehen und zu schweben

Zeit, mein Herz es ist Zeit,

zu sehen und zu leben

(Auszug Songtext "Auf zum Mond" UH)
HelH3
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Re: Neu hier

Beitrag von HelH3 »

@Morena:

Sorry, schuldete dir noch eine Antwort - klar könnte ich in eine andere Klinik gehen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass ich eine Verordnung eben für diese Klinik erhalte, ist ziemlich hoch, allein aufgrund der Größe, Bekanntheit und örtlichen Nähe. Ist im Prinzip auch nicht schlimm, ich gehe davon aus, dass die Ärztin weiterhin professionell mit mir umgehen wird, ich möchte aber vorher doch lieber mit einem niedergelassenen Arzt absprechen, welche Möglichkeiten es so gibt...

LG Helena
Morena
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Re: Neu hier

Beitrag von Morena »

@ niniel
das, was du beschreibst, kommt auch mir sehr bekannt vor.
ich war auch schon immer "anders", lange jahre auf dem gymnasium der absolute außenseiter, worum sich weder lehrer noch mitschüler gekümmert haben. meine eltern haben garnix davon mitbekommen.
ich hab bis zur 9ten klasse fast immer alleine an einem "katzentisch" gesessen, in den pausen stand ich alleine auf dem schulhof usw.
erst ab der 9ten klasse hatte ich kontakt zu einem anderen mädchen, die dann bis zum abi auch meine beste freundin war.
und die freundin, von der ich berichtet habe, der hab ich heute ne sms geschickt, ob ich ihr irgendwas getan habe, daß sie sich nicht mehr meldet. keine antwort...
na, das wars dann auch für mich.
dann doch lieber alleine als sowas.

@helena:
klar, darüber hab ich garnicht nachgedacht.
wobei meine ärztin mir sagte, unter gewissen umtänden kann sie eine empfehlung abgeben, für eine andere klinik als die nächste.
bei mir will sie das machen, so eine klinik bad herrenalb oder so ähnlich.
die nächste bei mir wäre bad honnef, aber sie hält die nicht für geeignet für mich.
vielleicht könntest du das auch erreichen, daß du woanders hin empfohlen wirst?
so oder so, ich wünsche dir viel erfolg dabei...
r.p.mcmurphy
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Re: Neu hier

Beitrag von r.p.mcmurphy »

und Willkommen im Club!

Kurz ein paar Daten zu mir - dürften Euch sehr bekannt vorkommen:

1. Ende 30
2. Single
3. keine Kinder
4. kein Job

Somit habe ich alles erreicht, was man im Leben nur erreichen kann!

Das Einzige, das ich besitze, sind einige gute Freunde (hoffe, ich zumindest).

Ein paar Anmerkungen zu den aufgeführten Punkten:

zu 1:
Ich frage mich desöfteren, wo eigentlich die letzten 10, 15 Jahre geblieben sind. Es kommt mir vor, als seien sie wie im Fluge vergangen. Plötzlich wacht man auf und ist 39. Studium, einige Jahre im Job. Man merkt dann auf einmal, dass man im Job nicht zurecht kommt. Dass er einen ankotzt! Dass man keinen Bock mehr hat, sich ständig auf dem Laufenden zu halten, wenn sowieso nichts von (längerer) Dauer ist.

zu 2:
Ich bin Single. Um einen herum leben die meisten in intakten, meist langjährigen, Beziehungen, nur man selbst kommt über den Status des einsamen Wolf nicht hinaus. Klar, Kurzzeitbeziehungen, hat's immer wieder gegeben. Hin und wieder dauerten sie nur eine Nacht - oder bis zu zwei Jahren.
Ich möchte endlich ankommen!!!!!!!!!!!!!!!

zu 3:
Keine Beziehung, keine Kinder. Natürlich ist der Wunsch da, seine Gene weiterzuvererben. Aber sind sie eigentlich dafür gut genug? Anscheinend nicht...

zu 4:
Zur Zeit kein Job. Vorher falscher Job. Vielleicht sich selst was vorgemacht. Jahre lang. Keinen Bock mehr, Angst davor, wieder im alten Bereich tätig zu werden. Zu alt, um was Neues zu lernen? Noch einmal völlig von vorne beginnen?

Hilfloser Gruß,
Patrick
BD
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Registriert: 24. Feb 2007, 10:55

Re: Neu hier

Beitrag von BD »

Hallo,

ja: ohne Partner und ohne Kinder mit Ende 30, da passe ich auch rein. Vor allem das mit dem Single-Sein macht mir auch sehr zu schaffen. Letzes Jahr hat meine beste Freundin geheiratet und ich konnte nur heulen. Jetzt im Sommer zieht eine befreundete Familie weg und eine weitere Freundin ist auf Jobsuche in NOrddeutschland (ich selbst wohne in der Mitte). Neue Beziehungen aufzubauen finde ich schwierig. Zum Glück bleiben noch ein paar Freund übrig, aber die wirklich guten haben alle Beziehungen oder Familie mit Kindern. Ich mche aber gerne auch was mit anderen Singles, kann sich einfach da auch besser austauschen. Mir ist es total schwer gefallen mich jetzt wieder krank schreiben zu lassen und ich hatte richtig Angst davor. Diese Woche bin ich auch dahinter gekommen warum: Ich hatte das GEfühl, wenn ich jetzt wieder krank zu Hause sitze (ohne zu wissen wie lange) was bleibt da noch?. Mich hat das aber angespornt, mich in dieser Zeit (ich kann zum Glück noch einiges machen, schaffe derzeit nur keinen ganzen Arbeitstag) bewusst zu verabreden und Hobbies zu pflegen, damit ich merke, es gibt noch mehr als nur den Job. Ich mag meine ARbeit, aber ich möchte nicht, dass sie diesen Stellenwert einnimmt und ich mich nur noch darüber definiere.

Zum Thema Reha: Wenn ihr eine Reha über die Rentenversicherung beantragt kann die überall stattfinden, wenn der Arzt eine Klinik vorschlägt und das auch gut begründet. Ich komme wie gesagt aus Hessen und war bereits einmal zur Reha in Norddeutschland und einmal im Schwarzwald. Es soll ja auch nicht irgendeine Klinik sein, sondern eine gute und da lohnt es sich, das auch mit dem Arzt zu besprechen und die Empfehlung dann selbst noch als Wunschklinik anzugeben. Eure Psychiater können wahrscheinlich noch am besten beurteilen wo ihr gut aufgehoben seid.

Alles Gute
Waldsee
cybolon
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Re: Neu hier

Beitrag von cybolon »

Hallo Waldsee,

bitte erzähl uns etwas über die Reha!
Hatte gehört, dass das dort alles andere als ein Urlaub sein soll. Ist der Tag dort gespickt mit Anwendungen?
Bekommen wir da auch Einzeltherapie bei einer/m Psychologen/in ?

Meine Psychia will mich voraussichtlich im Herbst nämlich hinschicken. Irgendwie hoffe ich dauernd, dass ich es nicht nötig haben werde, da ich doch jetzt stabiler geworden bin. Ich habe Angst, mich wieder von zuhause und von der Arbeit zu entwöhnen...
Wie war das bei Dir, Waldsee?

Liebe Grüße
vom
cybolon
BD
Beiträge: 1136
Registriert: 24. Feb 2007, 10:55

Re: Neu hier

Beitrag von BD »

Hallo Horst,

ich kann verstehen, dass du dir wünschst die Reha nicht nötig zu haben, da du ja schon den Klinikaufenthalt (wenn ich das von dir richtig mitbekommen habe) hinter dir hast und gerade eben in die Arbeit wieder eingegliedert bist. Da sind natürlich Bedenken da, ob einen das nicht wieder raus reißt. Ich habe meine letzten beiden Rehas innerhalb 1 1/2 Jahren gemacht, da nach der ersten keine wesentlich Besserung eingetreten ist. Woran das lag, kann ich nicht genau sagen. Z.T. wohl daran, dass lange nicht klar war, ob ich Depressionen oder ein Erschöpfungssyndrom habe, da ich auf AD anfangs gar nicht reagiert habe. Auf jeden Fall hatte ich bei der erten Reha selbst das Bedürfnis hin zu wollen, bei der zweiten wurde ich von der Krankenkasse geschickt. Aber die hat, obwohl ich nicht wollte sondern hin musste geholfen.

Aber nun dazu was dort passiert: Das Konzept ist von Klinik zu Klinik leicht unterschiedlich. In der ersten Klinik durfte man mitentscheiden was für Therapien man machen soll in der zweiten Klinik gab es feste Programme die für alle gleich waren:
- einmal täglich Gruppentherapie
- einmal täglich Entspannungstherapie
- einmal täglich Bewegungstherapie
dazu entweder Ergotherapie, oder stationsübergreifende Gruppen speziell zur jeweiligen Thematik )Angst- oder Depressionsgruppen. Die Einzelgespräche hielten sich in Grenzen, was aber daran lag, dass die BfA ihre Leistungen stark gekürzt hat. Da musste man sich die Gespräche schon einfordern, z.B. wenn man ein Tief hatte, was ich mich aber nicht so richtig getraut habe, mittlerweile aber machen würde.
Die Gruppentherapie und die Bewegungs- und Entspannungstherapie fand mit Leuten von der Station statt(das war in meiner ersten Reha anders - da gab es keine festen STationsgruppen, man war generell in jeder Therapie mit anderen Leuten zusammen was ich doof fand)- daher hat man sich gut kennengelernt. In der Mitte der Station war ein Aufenthaltsraum - offen und gemütlich gehalten und hier war auch abends oft gute Stimmung. Durch die vielen gemeinsamen Therapien hat man sich gut kennengelernt und so auch echt voneinander profitiert.

Meine erste Reha war in Bad Saulgau, die zweite in Bad Bramstedt. Für Bad Bramstedt habe ich auch jetzt wieder einen Antrag laufen - obwohl ich selbst auch immer noch hoffe, vielleicht geht es ja doch ohne....(da siehst du Horst, wie schwer es mir auch fällt, obwohl ich von dem letzten Auftenthalt dort total profitiert habe.

In der Reha hat man einfach die Möglichkeit intensiv Therapie zu machen und sich selbst noch besser kennen zu lernen. Es wurde auch einiges zum thema "Rückfallprophylaxe" besprochen und da muss ich dann doch mal nachören, ob ich da was nicht mitbekommen habe....-:)

Grundsätzlich kann ich es also auf jeden Fall empfehlen. Du solltest aber mit deinem Arzt besprechen, was er für eine Klinik empfiehlt. Bad Bramstedt ist verhaltenstherapeutisch orientiert und mir ist diese Klinik damals gleich von mehreren empfohlen worden.

Grüße
Waldsee
Antworten