Unsere Liebe Kinder

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susan
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Unsere Liebe Kinder

Beitrag von susan »

Ihr Lieben alle heute ist überhaupt nicht mein Tag..eigentlich fing alles schon gestern...vorgestern? ich weiss nicht mehr gnau an... Ich hatte mich gedanklich damit abgefunden, das mein Bekannter auch in der Klinik sein wird. Ich werde in der Klinik anrufen, und somit Berührungspunkte bei der Therapie vermeiden. Am Tag liessen mich die Gedanken daran in Ruhe, sie kamen nachts, ich lag wach, grübelte darüber nach, hatte Angstträume ...früh ging es dann immer wieder. Meine Tochter - sie hatte mir vergangene Woche eine ganz liebe e-mail geschickt, das sie stolz auf mich ist, das sie mir schreiben wird, wenn ich in der Klinik bin und das sie mich ganz doll lieb hat. Einen Tag später - ich habe sie nicht wiedererkannt - schlecht gestimmt ist geschmeichelt - es hagelte Vorwürfe, sie sei sowieso immer unerwünscht, sie ist zuviel allein... Ich begriff gar nichts mehr und ich kam mit dem Kontrast überhaupt nicht klar. Ich entschuldigte ihr Verhalten, sagte mir, das sie ja schliesslich schon um 4Uhr aufgestanden ist ...und sie ist eben übermüdet. Diese Stimmung lässt nicht nach, und ich habe Schuldgefühle, mich nicht um sie zu kümmern. Sie ist schon den ganzen Tag in ihrem Zimmer, und gibt, wenn man sie anspricht, kurze, schippische Antwórten. Normalerweise sage ich mir, die wird schon wieder einfach, links liegenlassen, sie kommt dann von alleine...aber ich fühle mich unwohl dabei und es geht mir schlecht... Das ist nur ein Grund, ich packe in Gedanken schon Koffer für die Klinik, bin innerlich unruhig und habe schon seit Stunden Migräne. Ich fühle mich, immer wenn meine Tochter SO ist, so kraftlos, so hilflos ... Wir haben ansonsten ein sehr gutes Verhältnis, wir reden viel miteinander, wir trinken zusammen Kaffee, sie schreibt mit liebe Briefe. Wenn da nicht dieses "Ausrasten" wäre. Wenn der Grund nur Müdigkeit ist, dann könnte ich damit leben, aber ich mache mir Vorwürfe, oft nicht für sie da sein zu können...und heute ist so ein Tag...ich mag ihr weder zuhören, noch mit ihr sitzen - mir ist alles zu nah und alles zu eng... Natürlich ist sie kein kleines kind mehr, das ich beschäftigen muss, aber sie sucht in der letzten Zeit wieder oft meine Nähe und ich KANN nicht immer. Oft hat sie Verständnis dafür -sehr oft! aber diese Launen von ihr ziehen mich total runter. Kennt jemand das Gefühl, sich so klein zu fühlen neben grossen Kinder? Trauriger Gruss Susan


dan
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von dan »

Liebe Susan, Zuerst liebe Grüße, Ich fühle mich auch ganz klein neben meine kleine Kinder. Meine Älteste ist jetzt 14, noch nicht sehr groß aber schnell auf den Weg. Die ist auch ganz lieb, eigentlich einen Kind anderen Muttis davon träumen. Aber sie hat auch ihre Tage wo es ihr echt mies geht. An die Tage verzweifele ich an Alles was ich bis dann in der Erziehung gemacht habe. Ich fühle mich total daran schuld das ich irgendwas falsches gemacht habe. Ich denke ich bin verpflichtet alles bei ihr wieder gerade zu biegen. Aber ist das wirklich unsere Verantwortung als Eltern? ich denke irgendwann dürfen unsere Kinder ihre eigene mies Tage haben und wir müssen nicht gleich den Schuld auf uns ziehen. Die dürfen auch ihren eigenen Schuld daran haben aber die müssen auch lernen daß Schlechten Tagen sind auch einfach einen Teil des Lebens. z.Zt. sind meine Kindern wieder großen Thema bei mir. Mein Sohn (12) hat neulich mit seinen kleinen Schwester geschimpft weil die am Tisch gemeckert hat. Er hat die gesagt die wird die Mama kranker machen wann sie mich belastet. Irgendwie will ich die Kinder klar machen das die sind nicht daran Schuld das ich krank bin. Die versuchen z.Zt. so brav zu sein, mich nicht zu ärgern, mich zu schutzen...aber es ist mir unwohl. dan
caroline

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Beitrag von caroline »

Liebe Susan Nur ganz kurz, ich schreib dir später noch: wie wäre es wenn du deiner Tochter dein Posting ausdruckst? Da ihr euch ja viele Briefe schreibt, wär vielleicht ein schriftlicher Austausch einfacher, für euch beide übrigens. Es ist nur ein Vorschlag Alles Liebe!! Caroline
susan
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von susan »

Danke Dan und Caroline, ich werde erst mal versuchen, drüber zu schlafen, vielleicht sieht es wenigstens mit dem Kopf dann anders aus. Ich wünsche euch eine gute Nacht Susan


meike
Beiträge: 510
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von meike »

o, susan, wie ich DAS gut kenne. und dann haben wir immer ein schlechtes gewissen, so als wenn WIR für die launen unserer kinder zuständig wären. DIES ist so aber NICHT::::: vom kopf her wissen wir das also, aber vom bauch her fühlen wir uns dann immer ganz schlecht, o weh, wie vertraut ........ susan, du warst wirklich eine liebevolle ma und hast dir alle mühe gegeben. glaubst du, daß deine tochter sonst in der lage wäre, DIESE ART briefe an dich zu richten? (ich bin froh, daß DIESE zeiten vorbei sind und meine kinder erwachsen sind.) immer und immer wieder hatte ich DEINE gedanken früher und ich war sehr erstaunt, als unsere kinder rückblick hielten und ich so gut dabei weg kam.... ganz lieben, zarten gruß von meike
caroline

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Beitrag von caroline »

Liebe Susan Haben diese Schuldgefühle gegenüber unseren Kindern vielleicht etwas damit zu tun, dass wir die^Schuldgefühle, die unsere Eltern uns gegnüber nicht zu haben scheinen, nicht erfahren? Es gibt ja auch für dich die Problematik mit der eigenen Mutter. Es kommt bei unserer Generation ja so rüber, dass unsere Eltern sich nicht "schuldig" fühlen an uns (was wierdum eine andere , komplexe Diskussion ist). Irgendwie vermissen wir das, oder vielleicht werfen wir ihnen mangelndes Einfühlungsvermögen vor.Wir haben uns vorgenommen, ganz anders mit unsern eigenen Kindern umzugehen. Und nun ist deine Tochter manchmal SO, wie du schreibst. Du denkst automatisch, du hast deine guten Vorsätze nicht erfüllt, deinetwegen sei sie SO geworden. Also ich schreib jetzt hier durcheinander und kompliziert. Ich versuch's nochmal: deine Tochter ist 19, wenn ich mich recht erinnere, und ein ganz prima Mensch. Daran bist DU unter anderm schuld!!! Das Ausrasten gehört zu ihr wie die ewige Schuldfrage zu dir. Ist das nicht einfach ein Generationenphänomen, um es sehr vereinfacht auszudrücken? Hoffentlich ist wenigstens deine Migräne weg, wenn du das hier liest!! Wann fährst du eigentlich in die Klinik? Mir wirst du auf jeden Fall hier fehlen. Das soll dir übrigens keine Schuldgefühle bereiten, sondern dir zeigen, dass du ein wichtiger und sehr liebenswürdiger Mensch bist, auch für viele hier im Forum. Ich versuche, deine Schultern ein bisschen von diesen (typisch mütterlichen?) Schuldgefühlen zu entlasten, indem ich dich ganz doll umarme Liebe Grüsse Caroline
leo
Beiträge: 77
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von leo »

Guten Morgen Susan, hoffe, du hattest eine gute Nacht und kannst den Sonntag ausgeschlafen angehen lassen. Ist deine Migräne wieder besser. Da fällt mir ein, dass ich seit meiner Jugend immer wieder heftige Migräneattacken, so im Abstand von 2 bis 4 Wochen und seit mein Mann weg ist, ist das wie weggeblasen. Komisch, ich hatte seit über 4 Jahren kein einziges Mal mehr Migräne. Ob es da einen Zusammenhang gibt? Du musst keine Schuldgefühle gegenüber deiner Tochter haben. Durch ihre Briefe zeigt sie dir doch, dass sie dich liebt. Ich denke, du bist eine ganz tolle Mutter, und deine Tochter weiß das auch. Aber auch mit 19 sind Kinder manchmal noch Kinder und jetzt schmollt sie eben, weil sie vielleicht das Gefühl hat, mit ihren Bedürfnissen momentan zu kurz zu kommen. Das kenn ich von meiner Kleinen, die auch schon 20 ist, sehr gut. Meiner Großen gegenüber fühle ich mich sehr oft klein, vor allem weil sie mir in vieler Hinsicht überlegen ist. Aber mittlerweile habe ich das akzeptiert und wir haben jetzt ein eher geschwisterliches Verhältnis, was recht gut funktioniert. Liebe Susan, ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass es dir wieder besser geht und vor allem, dass dein Klinikaufenthalt dir die erhoffte Erholung bringt. Ich schicke dir Kraft (hab ich heute!!!) und ganz liebe Grüße! Leo
susan
Beiträge: 2551
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von susan »

Liebe Meike, liebe Caroline, liebe Leo danke für Euer Verständnis. Ich möchte euch auch sagen, heute geht es mir wesentlich besser - denn ich habe keine Migräne. :-) Leo, interessant, der Zusammenhang "deiner" Migräne mit deinen Mann. Natürlich schlägt sich bei mir jede Art von Stress in Form von Kopfschmerzen nieder, dazu gehört auch oft mein Mann - immer wenn ich mich unverstanden fühle, oder es Streit gibt, dann meldet sie sich - die Migräne :-( Meine Tochter ist 17, und wenn ich klar im Kopf bin, wenn ich mich gut fühle, kann ich das alles sehr realistisch sehen. Dann kann ich mich ganz genau an MICH erinnern, gerade in der Pubertät sind Mädchen sehr zickig. Wenn ihre Phasen dann aber mit meiner Depri, Migräne usw zusammentreffen, dann geht fast die Welt unter. Ich kann dann nicht klar denken, ich fühle mich einfach nur SCHULDIG, obwohl ich heute schon wieder weiss, das ich das nicht bin. Es ist auch ein allgemeines Problem, wenn die Kinder grösser sind, jedenfalls habe ich ein Problem damit. Besonders wenn ich zu Hause bin, und sie sind auch da, dann fühle ich mich ständig für sie ZUSTÄNDIG. Ihre Langeweile, die sie ab und zu haben, löst bei mir aus, das ICH was tun muss, ich verpflichtet bin, das zu ändern. Woher das kommt - ich weiss nicht und ich kriege es nicht abgestellt. Eure Worte haben mir gut getan und dir Leo danke ich, das du mir Kraft schickst!! Ihr habt Recht, wir können stolz sein, das unsere Kinder so sind, wie sie sind - und von ihren Macken sollten wir uns nicht unterkriegen lassen. Siehst du Leo, die Kraft ist angekommen! Ich wünsche Euch allen einen schönen Sonntag!! Ganz lieber Gruss Susan


dan
Beiträge: 100
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von dan »

Wie ich schon gesagt habe sind meine Kinder z.Zt. ausgezeichnet aber das bringt mich auch unter wahnsinnigen Drück. Ich denke ich hindere die als normale Kinder sich zu verhalten. Heute habe ich die versprochen Essen zu gehen und natürlich wollen die irgendwo wo das Kindergerecht ist hingehen. bei uns heißt das McDonalds. Normalweise geht mein Mann mit der Kinder essen aber er ist noch in Amerika. Die haben wirklich was verdient so ich fühle mich echt verpflichtet ihren Wünsche zu erfüllen. Ich habe riesen Angst das ich das nicht verkraften werde. Es geht mir schon besser aber meine Belastungsgrenze sind immer noch sehr klein. Aber ich denke ich muß die Belohnung weil ich die so viel Leiden verursache. so einen Art Schadenersatz. dan
meike
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Beitrag von meike »

guten tag, liebe DAN wie geht es dir HEUTE? ich weiß, daß dir jeder tag schwerfällt und jetzt ganz besonders, wo dein mann in USA ist und du nun ganz alleine für deine kinder zuständig bist. wolltest du nicht in eine klinik? steht da irgendwann ein termin diesbezüglich? du, ich wünsche dir das so von herzen, denn ich habe viel angst um dich und wünsche dir eine atempause, damit du mal luft holen kannst und aus dem allerlei rauskommst. du quälst dich von tag zu tag und ich finde es klasse, daß du dennoch die kraft aufbringst, hier an den pc zu kommen und SOS zu funken. laß dich sehr lieb in den arm nehmen herzlichst meike
dan
Beiträge: 100
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von dan »

Liebe meike, danke für deine zuwendung. nach einige angenehme Tage geht es seit Gestern ziemlich übel. in 48 Stunden ist mein Mann wieder da und am Donn. habe ich einen Vorstellungstermin an der Uniklinik. Ich will nicht unangemeldet in der Klinik gehen weil dann komme ich auf eine geschlossene Station. Ich müßte auch warten bis meinen Mann wieder da ist sonst habe ich keine Ahnung wohin mit der Kinder. jetzt bin ich gerade von KG zurück und bin dankbar ich muß nicht wieder raus bis Morgen früh. Es tut mir sehr leid fr meine Kinder, die versuchen so brav zu sein. Die erziehen einander gegenseitig zu Zeit und bleiben innerhalb die Grenzen die die kennen. meike du hast genug in dein Leben z.Zt. das du brauchst keine Sorge um mich zu haben. irgendwie wird ich schon durch kommen. so bald als ich denke das ich an meine Grenzen angekommen bin werden die weiter ausgedehnt. So wie einen Luftballon die ganz voll aufgepumpt ist, geht es mir z.Zt. Ich kann keine große Prellung überstehen aber mit Vorsicht kann ich das schon aushalten bis ein Bißchen Luft raus geht. dan
anganima
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von anganima »

Liebe Dan, hier bin ich schon wieder. Es ist eine gute Erfahrung für deine Kinder, sich umeinander zu kümmern, weil du manchmal ausfällst. Mach dir deshalb keine Sorgen. Es wird ja auch nicht auf Dauer sein. Ich weiß das, denn ich bin die älteste Tochter gewesen von 5 Kindern und war immer in der Verantwortung für meine Geschwister, besonders wenn es meiner Mutter schlecht ging, aber auch sonst. Ich möchte diese Erfahrung heute nicht mehr missen, auch wenn mir das oft zuviel war. Ich weiß, daß mein Leben dadurch bereichert wurde. Ich erinnere mich auch, eine Untersuchung von Anna Freud gelesen zu haben (das ist leider schon über 20 Jahre her) über Kinder, die in der Kriegszeit in einem Lager völlig ohne einen Erwachsenen auskommen mußten und sich nur gegenseitig hatten. Da haben sich die Älteren immer freiwillig um die Jüngeren Kinder gekümmert und haben das gern getan. Es hat ihnen das Gefühl gegeben, daß ihr Leben gut ist und sinnvoll, und die jüngeren Kinder fühlten sich geliebt. Sie haben sich gegenseitig Liebe geschenkt. Ich denke, das ist unsere eigentliche Natur, wenn wir nicht daran gehindert werden. Ich wünsche dir Kraft für die nächsten 48 Stunden und dann, daß du die Luft nicht zu schnell aus dem Ballon herauslassen mußt. Vielleicht kannst du schon vorher immer wieder ein bißchen ablassen. Gruß von Anganima
dan
Beiträge: 100
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von dan »

Liebe Anganima, Heute Nachmittag scheint die Sonne wieder und hinter auf die Berge gibt es wieder Schnee. Frühling im Schwarzwald. Deine Wörter haben mich wieder ermutigt. Heute Vormittag habe ich viele Postings, die mir in den letzten Monaten angesprochen habe, wieder durch gelesen. Viele sind von dir geschrieben, mir hilft immer wieder an deinen Wellen Bild zu denken. Jetzt sitze ich in der Auge einen Orkan und genieße ein Bißchen Ruhe. Statt zu kämpfen versuche ich auf die Wellen zu bleiben. Auf English heißt das "go with the waves." Ich werde immer wieder von der Wellen geschleudert aber vielleicht mit üben werde ich einen echten "Wellenreiter". Heute haben die Zwei größeren Kinder Verabredungen. Die beide haben an Wochenende sehr viel geholfen und ich gönne die Zwei eine Pause von ihre Geschwister. Die drei kleinere waren mehrere Stunde mit der Nachbarin draussen auf Inliners und Roller gewesen. Heute werden die früh Bett reif. Ich bin echt Stolz auf alle meine Kinder. Auf den Weg in der Schule habe ich versucht die klar zu machen daß die nicht daran Schuld auf meine Laune oder Krankheit sind. z.Zt. versucht mein Sohn mich von Vieles zu schutzen. Er hat immer noch Schwierigkeiten in der Schule aber zu Hause ist er ganz lieb und Gefühlsam. Ich wünsche dir einen schönen Abend dan
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