Einsamkeit und die Frage nach dem „Warum“.

chimera

Re: Einsamkeit und die Frage nach dem „Warum“.

Beitrag von chimera »

Hey Tears, kreative Übersetzung!

Ich dachte bisher immer, meine Präferenz für eher jüngere Exemplare der Gattung Frau resultiere aus dem studentischen Lifestyle, dem ich noch attached bin, und machte die Erfahrung, daß Damen Mitte 30 selbigen eher dezent naserümpfend quittierten. Aber ja, ich stehe dazu, zurückgeblieben zu sein; verbitterte, beziehungsenttäuschte Frauen finde ich dennoch super, da ich bei selbigen davon ausgehe, meine Erlöserqualitäten besser zur Geltung bringen zu können als bei den Lebenstüchtigen.

Ey Bludel, was hältste von 'ner Singlebörse für depressive Studentinnen?

»... und leichter zu beeindrucken von einem älteren welterfahrenen Mann.«

An der Welterfahrenheit hapert's dann leider doch.


Grüße,
Chimera

PS: Da 75% meiner Verflossenen älter sind als ich, steht mir ferner ein paritätischer Ausgleich zu.
chimera

Re: Einsamkeit und die Frage nach dem „Warum“.

Beitrag von chimera »

»Du findest nämlich Partnerinnen - sie sind nur nie "richtig". Aber ich sage dir, es ist unmöglich, den anderen als "richtig" zu erfahren, wenn du dich selbst nicht als "richtig" erfährst. Es geht nicht, niemals. Umgekehrt wirst du jeden Menschen als "richtig" erfahren, wenn du dich selbst ohne Wenn und Aber als "richtig wahrnimmst. Dann empfindest du Frieden und Zufriedenheit. Und genau dadurch beweist sich, dass es eine Illusion ist, wenn du den anderen zuständig machst und etwas von ihm möchtest, das er dir unmöglich geben kann.«

So isses, Bludel Thomas. Danke!
tallgirl
Beiträge: 340
Registriert: 25. Jul 2005, 07:46

Re: Einsamkeit und die Frage nach dem „Warum“.

Beitrag von tallgirl »

Hallo Ihr Lieben,

jetzt bin ich wieder an einem Punkt angelangt, an dem ich Euch nicht mehr folgen kann und an dem ich nicht mehr weiß, dass ich schreiben soll. *tut mir leid, hat nichts mit Euch zu tun*

Bitte macht weiter. Ich werde schön brav weiterlesen und, wenn ich kann, meinen Senf dazu geben.

Im Moment bin ich aber zu sehr damit beschäftig zu sehen und zu verstehen, wie aussichtslos mein Kampf an so vielen Fronten ist. *ausgelöst durch meine Unfähigkeit meine Arbeit zu machen und zu merken, dass ich doch eigentlich ziemlich „blöd“ bin.*
So viele Dinge die ich können müsste aber einfach falsch mache. Es ist so erniedrigend.

PS. Bitte jetzt nicht denken dass ich mich ausklinke weil hier geblödelt wird...das ist definitiv nicht so. *neidisch aus der Wäsche guck weil auch blödeln will*
Liebe Grüße



Angie



Du kannst die Wellen nicht stoppen. Du kannst nur lernen, auf ihnen zu reiten.
Data

Re: Einsamkeit und die Frage nach dem „Warum“.

Beitrag von Data »

Ge(l)ehrter Meister Thomas,

Mikas zweiter Satz an Angie lautete wie folgt:

Ich bin weder zu viel gepolstert noch single, habe einen netten Job und bin trotzdem hin und wieder depressiv, traurig, unzufrieden etc.

Ich finde diesen Satz kalt und unsensibel und vollkommen am Problem vorbei, absolut ignorant. Da hätte sie Angie auch gleich direkt eine reinhauen können und das nicht extra schriftlich machen müssen, sorry. Das ist in etwa so, wenn ich zu 'nem Lahmen sagen würde, der am Straßenrand sitzt und um Wasser bettelt, weil er es sich nicht selbst holen kann: "Du, schau, ich kann zwar laufen, habe Haus und Auto, Frau und Kinder, Pferde und Pferdepflegerinnen, und trotzdem habe ich auch manchmal Durst und bin schlecht drauf."

Hast denn auch du kein Gespür dafür, dass dieser Satz quasi eine Verhöhnung darstellt? Was Mika danach noch so schrieb, ist nun im Prinzip unwesentlich, wie klug es auch sein möge, weil allein dieser obige Satz jegliche Beziehung zerstört hat.

Alles andere, was du schriebst, ist sicher richtig – das Prinzip jedoch, mal eben daherkommen und durch simples Finger-in-die-Wunde-legen einen Anstoß in die richtige Richtung zu geben, funktioniert einfach nicht, zumindest erlebe ich es bei mir so. Ich kann nur von Menschen Rat annehmen (das Selbst-holen ist was anderes), von denen ich mich verstanden oder zumindest geachtet und in meinem Leid respektiert fühle – in dem Satz von Mika fehlt mir alles.

Und ja, ich bin davon ausgegangen, dass Angie ebenso empfindet. Es ist schon klar, dass das mein Film war, und es ist auch klar, Thomas, dass gegenseitiges Trösten auf die Dauer gar nichts bringt, wenn es ausschließlich dabei bleibt. Aber der Thread ist ja noch jung.

Trotzdem schön, dass du hier bist.

Liebe Grüße,
Data
Data

Re: Einsamkeit und die Frage nach dem „Warum“.

Beitrag von Data »

>> Ey Bludel, was hältste von 'ner Singlebörse für depressive Studentinnen?
Das ist vielleicht das einzige, was uns noch retten kann, Bruder.

>> So isses, Bludel Thomas. Danke!
Hey hey, Chimera, das Statement war an mich gerichtet! Bei dir ist das nämlich völlig anders, du findest erst gar keine!

Nein, nein, fairerweise muss ich natürlich erwähnen, dass es für ihn mehr zu gelten scheint als für mich. [War das jetzt gut so? ]
Liber
Beiträge: 1491
Registriert: 4. Jun 2006, 18:09

Re: Einsamkeit und die Frage nach dem „Warum“.

Beitrag von Liber »

Hallo

gerade kommt mir der Gedanke, ob wir hier nicht von zwei verschiedenen Ebenen sprechen?

Die eine besagt, dass eine Beziehung an sich noch nicht "glücklich" (was immer man darunter versteht) macht.

Diesem stimmt ja auch Data zu, so wie ich ihn verstanden habe.

Die andere Ebene aber besagt, dass es nicht ausreicht und nicht hilft, nur auf die eigene Wunde hingewiesen zu werden. Sie besagt, dass es darüberhinaus das Sehen, das Mitfühlen (nicht Mitleid!) eines Anderen braucht, damit ich selbst meine Wunde erkennen und annehmen (statt sie zu verdrängen oder mit ihr zu hadern) kann. Wer das als Kind nicht erleben durfte (und das werden die meisten von uns sein), könnte das bestenfalls in einer vertrauensvollen therapeutischen Beziehung "nachholen". (Eine Partnerbeziehung eignet sich hierfür dagegen ganz und gar nicht!).

Beide Ebenen haben ihre Berechtigung, schließen sich auch keineswegs aus.

Trost zu spenden muss nicht bedeuten, gemeinsam im Elend sitzen zu bleiben. Klar, es gibt sog. "Leidensgemeinschaften", in denen sich alle gegenseitig bestätigen, wie schrecklich doch alles ist - und vordergründig kann das auch tröstlich wirken - aber es ist kein wirklicher Trost.

Der wirkliche Trost besteht vielleicht einfach nur im teilnehmenden Sehen, im mitfühlenden Wahrnehmen, ohne selbst in das Elend, den Schmerz verstrickt zu sein und ohne zu projizieren.

Und das kann vielleicht wirklich nur jemand, der sich selbst schon als "richtig" erkannt hat - womit sich der Kreis zu Thomas' Posting schließt

Viele Grüße

Brittka
TearsforFears
Beiträge: 392
Registriert: 18. Jan 2008, 12:52

Re: Einsamkeit und die Frage nach dem „Warum“.

Beitrag von TearsforFears »

"Im Moment bin ich aber zu sehr damit beschäftig zu sehen und zu verstehen, wie aussichtslos mein Kampf an so vielen Fronten ist. *ausgelöst durch meine Unfähigkeit meine Arbeit zu machen und zu merken, dass ich doch eigentlich ziemlich „blöd“ bin.*
So viele Dinge die ich können müsste aber einfach falsch mache. Es ist so erniedrigend."

Angie, Du bist nicht "blöd" oder "unfähig". Im Gegenteil. Trotz Deiner Depris, die ja gerade richtig schlimm zu sein scheinen, arbeitest Du und tust Dein Bestes. Denk mal an all die Leute, die schon bei nem Schnupfen leidend im Büro sitzen "ach Gott gehts mir heute schlecht". Du kannst stolz auf Dich und Deine Leistung sein. Wir alle hier im Foum wissen, wie viel da dazu gehört. Ich habe einen gehörigen Respekt davor, wie Du Haltung bewahrst.

Ich drück Dir ganz fest die Daumen, dass es bald wieder Berg auf geht für Dich,
Alles Gute,
Tears
chimera

Re: Einsamkeit und die Frage nach dem „Warum“.

Beitrag von chimera »

Vorurteile nerven mich tierisch. Ich war einfach erstaunt, die Erfahrung zu machen, daß viele Frauen irgendwann dann so heftig auf dem Kiddie-Trip zu sein scheinen – ich hatte echt nicht damit gerechnet. Meine allererste Beziehung hatte ich im zarten Alter von knapp 27 Jahren; ich ticke somit eben ganz anders als andere Leute in meinem Alter, die auf einen längeren Beziehungserfahrungszeitraum zurückblicken. Und somit ist es für mich verletzend, wenn mir clichéhaftes Verhalten unterstellt wird. Meine persönliche Geschichte, die sich auch dadurch auszeichnete, daß ich die längste Zeit meines Lebens nicht in der Lage war, überhaupt daran denken zu können, eine Beziehung eingehen zu können, machte ich verdammt krank. Und da meine Gefühlswelt diesbezüglich eben nicht unbedingt normal ist, sind meine Präferenzen heute eben so, wie sie eben sind – mit niederen Motiven hat das rein gar nichts zu tun. Es war die absolute Hölle, während meiner kompletten Jugend nicht beziehungsfähig gewesen zu sein; in meiner Erinnerung isses so, als hätte ich in diese ganzen Jahren unter einem Stein gelebt, völlig unfähig, das Licht der Welt zu erblicken. Es klarte sich erst auf, als ich dann meine erste Beziehung hatte; erst dann fühlte ich mich ansatzweise wie ein Mensch. Aber klar, ich verstehe es, daß Menschen, die eine andere Geschichte haben, die Gefühlswelt eines Ex-ABlers nicht nachempfinden können. Sorry wegen der rührseligen Story.

[Edit]
flora80
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Registriert: 24. Mär 2003, 18:48

Re: Einsamkeit und die Frage nach dem „Warum“.

Beitrag von flora80 »

Lieber Chimera,

Es war die absolute Hölle, während meiner kompletten Jugend nicht beziehungsfähig gewesen zu sein; in meiner Erinnerung isses so, als hätte ich in diese ganzen Jahren unter einem Stein gelebt, völlig unfähig, das Licht der Welt zu erblicken. Es klarte sich erst auf, als ich dann meine erste Beziehung hatte;

Ein ganz fettes DANKE für diese Worte, die mir gerade die Tränen in die Augen treiben, weil sie so wahr sind und sich so sehr mit meiner Geschichte decken. Der Unterschied ist bei mir nur, dass ich mittlerweile 27 (fast 28...) bin und immer noch keine Beziehung habe oder hatte und sich die "Aufklarung" auf andere Art und Weise vollzieht.


@ all

ich lese hier schon die ganze Zeit mit und habe auch viele Gedanken dazu. Nur fehlt mir die innere Kapazität, Auseinandersetzungen (durchaus auch im positiven Sinne) dazu zu führen. Aber ich kann mich halt momentan absolut nur um mich selbst kümmern und deshalb bleibt euch mein Hirninhalt in diesem Fall erspart. Ich verfolge eure Beiträge dennoch sehr interessiert!

Lieber Gruß, Flora
cybolon
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Re: Einsamkeit und die Frage nach dem „Warum“.

Beitrag von cybolon »

Hallo Jojo,

"Und überdies: Wie kommt ein Relikt wie Horst dazu, "Nightwish" zu kennen?)"

*groll*

Überraschender wäre, wenn Kiddies wie Jojo schon mal was von LED ZEPPELIN gehört hätten!



Liebe Grüße
vom
Relikt

(Also sowas, ehrlich...)

Edit: Und außerdem heißt es "EUFAKTORISCH". *bääh*
chimera

Re: Einsamkeit und die Frage nach dem „Warum“.

Beitrag von chimera »

Liebe Flora,

gern geschehen!

Ich denke, es ist gut, daß sich Deine Aufklarung auf andere Art und Weise vollzieht. Es war für mich damals natürlich ein echte Ernüchterung, daß durch die Beziehung nicht 'alles gut' wurde; damit würde man einer Liebesbeziehung auch eine zu hohe Bedeutung beimessen *bludeldataermahnendanblicke*. Aber es wurde heller, nachhaltig heller.

@ Horst: da haste Dich aber gründlich verirrt.


Ganz lieber Gruß an Dich!
Chimera
cybolon
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Re: Einsamkeit und die Frage nach dem „Warum“.

Beitrag von cybolon »

Hallo Chimera,

wieso verirrt?

Sieh bitte mal weiter oben, Jojo am 17.03. um 09:35 ...

Liabs Grüßle!
Data

Re: Einsamkeit und die Frage nach dem „Warum“.

Beitrag von Data »

>> *bludeldataermahnendanblicke*
Du musst mich gar nicht mahnend anblicken, Bludel Chimera, denn von dem Irrglaube, dass Beziehung alleinseligmachend ist, bin ich schon längst nicht mehr befallen. Hier geht es ja auch ums Gegenteil sozusagen, nämlich das Beziehungslosigkeit eben auf Dauer deprimierend wirkt, oder hatte ich das falsch vestanden? Oder hast du mich gar wegen ganz was anderem mahnend angeblickt?
chimera

Re: Einsamkeit und die Frage nach dem „Warum“.

Beitrag von chimera »

Hallo Horst,

dieses Posting hatte ich nicht gesehen; ist schon so unübersichtlich, der Thread. Ich war nur total verblüfft, hier nun etwas von Led Zeppelin zu lesen und ordnete Dein Posting somit einem anderen Thread zu. Sorry!


Lieber Gruß,
Chimera
Tine
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Re: Einsamkeit und die Frage nach dem „Warum“.

Beitrag von Tine »

Liebe Angie,

du schreibst, dass du dich überfordert fühlst durch die Schnelligkeit mit der sich der thread entwickelt und durch Probleme beim Job.

Zu ersterem:
Ich denke, das ist völlig normal. Stell dir vor, alle hier Beteiligten säßen an einem großen Tisch, es geht hin und her, kreuz und quer, Nebengespräche entwickeln sich, Fäden gehen verloren, andere werden gesponnen. Kein Wunder, dass einem da der Kopf brummt.

Zu zweiterm:
Wenn man von einer so großen und tiefen Traurigkeit befangen ist und die dann an einem Punkt angelangt ist, an dem sie aus einem herausplatzt, so wie bei dir, sonst gäbe es dein Eingangsposting nicht, dann ist es erstaunlich für alles was man an halbwegs intellektueller Leistung darüber hinaus zu Stande bringt. Während eines aktuellen depressiven Schubes ist das ganze Sein darauf ausgerichtet. Daraus eine generelle Blödheit zubegründen wäre fatal.

Sei ruhig ein bisschen gnädig mit dir, wenn es irgendwie geht.

Liebe Grüße,
Tine
cybolon
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Re: Einsamkeit und die Frage nach dem „Warum“.

Beitrag von cybolon »

Hallo Angie,

am liebsten würde ich auch alle Threads lesen und möglichst nix verpassen.

Das geht nicht und ist einfach zu viel. Dann gibt es Threads, da lese ich eifrig mit, möchte mich aber nicht einklinken.

Oft füllen sich die Threads und wir verlieren den Faden, das eigentliche Thema aus den Augen. Ganz, wie Tine es eben gesagt hat.
Der Vergleich mit "Alle am Tisch" ist da recht gut. Daher ist es auch okay, wenn Du hier mal Postest: "STOPP! Standbild! Ich komme nicht mehr mit...".

Dass Du alles Andere als blöd bist, beweisen Deine Postings, mit Witz, Geist, guter Rhetorik.

Bitte Angie, wenn Du mal den Faden in einem Thread verlierst, so, wie es jedem hier gehen kann, nimm ihn Dir für ein anderes Mal vor oder hake ihn einfach ab. Denn die wichtigen Themen werden hier glücklicherweise oft genug Wiederholt. Wenn ich mal ein- oder zwei Tage nicht im Forum bin, glaube ich eine Menge verpasst zu haben. Dann lese ich ein paar Threads um mich upzudaten. Ein paar Tage später tauchen viele wichtige Aussagen wieder auf, teilweise in anderen, neuen Threads.

Du leistest hier im Forum viel und ich bemerke auch Deine Entwicklung. Da waren bereits einige "Licht-Tage" darunter und die kommen bestimmt wieder.

Du bist klasse Angie, hab' Dich bitte lieb dafür!!!

Liebe Grüße
vom
cybolon
Guinevere
Beiträge: 4779
Registriert: 8. Nov 2007, 22:08

Re: Einsamkeit und die Frage nach dem „Warum“.

Beitrag von Guinevere »

Hey ihr Lieben ,

ich fand Chimera´s Posting von 04:43 eigentlich ganz ok.

Habe allerdings die Suche danach:

>Mein Drama also ist, daß es mir zwar häufig und schnell gelingt, Nähe, Tiefgang, Verbundenheit und auch eine in Ansätzen erotische Schwingung herzustellen, daß ich aber eigentlich niemals das Gefühl habe, es nun wirklich mit einer Frau zu tun zu haben, in der ich meine Seelenpartnerin sehen könnte, und die vielleicht bei mir das Gefühl hätte, mich als ihren Seelenpartner sehen zu können. Und aus dieser Unentschlossenheit kann eben auch keine Verliebtheit entstehen, die da doch unabdingbar ist. Das Gefühl »Ey, das ist die Richtige; wir haben uns ultra-viel zu sagen, uns ultra-viel zu geben; wir leben in derselben Nische des Universums« entsteht einfach nicht.

schon aufgeben, obwohl ich noch darauf "hoffe", aber ich denke (nach so langer Suche) - "Mom hatte recht" - so etwas gibt es wohl nicht... und das macht mir andererseits wieder Sorgen auch mal so verbittert zu werden.

Lieben Gruß allen
manu

edit: am Meisten ärgert es mich im Moment mal wieder, dass sie wohl recht hatte
chimera

Re: Einsamkeit und die Frage nach dem „Warum“.

Beitrag von chimera »

Bludel, ich weiß natürlich, daß diesem Irrglauben nicht mehr verhaftet bist. Es war nicht herauslesbar; ich meinte aber damit, daß man die Sehnsüchteleien und die Hoffnung canceln sollte, stattdessen ein Bedürfnis dergestalt in sich integrieren sollte, daß man Lust auf die Lust bekommt, es auszuleben, weil man nicht mehr auf etwas hofft, sondern sich etwas gestattet – nämlich annehmen zu dürfen, die 'richtige' Beziehung haben zu dürfen und zu können. Hoffnung kann auch gedeutet werden als Annahme, die Gegenwart sei nicht richtig, wie sie ist; man müsse also hoffen, daß es besser wird. Das hat aber jetzt mehr was mit Reality Creation zu tun als mit Mädels, wobei damit nicht unterstellt werden soll, selbige gehörten nicht ebenso zur profanen Reality.

Und vorhin wollte ich dazu 'nen Beitrag schreiben, der wie nachfolgend begann, den ich aber cancelte, weil es mir irgendwie nicht gelang, das spirituelle Bewußtsein zu finden, das dem Gequatsche eigentlich zugrundeliegen sollte.

... Und aus diesem Grunde erfahre ich meine Lust auf Beziehung mittlerweile als 'richtig'. Damit mache ich nicht einen anderen Menschen für mich zuständig, keineswegs; ich werde einfach nur frei, indem ich mir etwas gestatte, das ich mir zuvor nicht gestattete, im Glauben unwert zu sein. Und ich werde mich nicht mehr zerstören, indem ich ein Grundbedürfnis über Jahre hinweg verleugne und verdränge – ist nämlich nicht gesund und bedeutete eigentlich auch nur, sich selbst nicht richtig zu finden.

Blabla... Bin gerade kognitiv nicht so auf der Höhe und irgendwie fucking verwirrt..
Guinevere
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Re: Einsamkeit und die Frage nach dem „Warum“.

Beitrag von Guinevere »

Hm, und wenn ich nicht so viel "gesucht" hätte, dann könnte ich wenigstens!!! sagen, es liegt daran
tomroerich
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Re: Einsamkeit und die Frage nach dem „Warum“.

Beitrag von tomroerich »

Hoffnung kann auch gedeutet werden als Annahme, die Gegenwart sei nicht richtig, wie sie ist; man müsse also hoffen, daß es besser wird.

Ja ganz genau. Diese Hoffnung setzt einen Mangel voraus und die passende Überzeugung dazu lautet, dass man das Opfer der Welt sei.

Blüdeliche Glüße

Thomas
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tomroerich
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Re: Einsamkeit und die Frage nach dem „Warum“.

Beitrag von tomroerich »

Hi Angie,

Im Moment bin ich aber zu sehr damit beschäftig zu sehen und zu verstehen, wie aussichtslos mein Kampf an so vielen Fronten ist. *ausgelöst durch meine Unfähigkeit meine Arbeit zu machen und zu merken, dass ich doch eigentlich ziemlich „blöd“ bin.*
So viele Dinge die ich können müsste aber einfach falsch mache. Es ist so erniedrigend.


Ist das deine momentane depressive "Verbautheit", die dich so fühlen lässt oder ist das eine generelle Erfahrung von dir mit dir?



Thomas
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tomroerich
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Re: Einsamkeit und die Frage nach dem „Warum“.

Beitrag von tomroerich »

Liebes Bludel Data,

Ich bin weder zu viel gepolstert noch single, habe einen netten Job und bin trotzdem hin und wieder depressiv, traurig, unzufrieden etc.

Ich finde diesen Satz kalt und unsensibel und vollkommen am Problem vorbei, absolut ignorant.

Mir geht es ja nicht um die Verteidigung der Mika, aber ich lese diesen Satz so, dass sie nicht glaubt, dass depressiv zu sein so direkt vom Single-Sein oder der Figur abhängt. Und dann ist es doch eigentlich ne gute Botschaft, oder? Sie würde heißen, dass man unabhängig davon depressiv und nicht depressiv sein kann.



Thomas
Betroffene für Betroffene

http://www.depressionsliga.de
chimera

Re: Einsamkeit und die Frage nach dem „Warum“.

Beitrag von chimera »

Hey Manu,

ich denke, ebenso wie ich es für mich weiß, weißt auch Du für Dich, daß Du eben nicht im 'richtigen' Bewußtsein / der 'richtigen' Schwingung warst, damit in Deinen Leben hätte treten können, was Du für Dich als 'richtig' hättest empfinden können. Wir empfangen immer das, was unserer aktuellen Schwingung entspricht. Es ist zwar zunächst unangenehm, sich das vor Augen führen zu müssen, aber ich kann heute für mich sagen, daß mein Leben eben genau dem entspricht und entsprach, was ich von ihm und von mir denke und dachte.


Dicker Gruß!
Chimera
kormoran
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Registriert: 29. Mai 2007, 21:56

Re: Einsamkeit und die Frage nach dem „Warum“.

Beitrag von kormoran »

liebe angie,

noch mehr text ... nein, aber du bestätigst mit deinem posting meine gedanken die ich vorhin hatte, als ich draußen unterwegs war. dachte mir, ich möchte in der ganzen flut die diese diskussion für dich bringt, gerne einmal kurz und leise "halt" zu dir sagen und dir eine lange tröstende umarmung anbieten. time out sozusagen, dich nur in deinem leid annehmen und nicht alleine lassen.

ich schließe mich thomas' frage an und füge hinzu: es erinnert mich so fatal an meine situation als ich dann am zahnfleisch aus der firma rausgeschlichen bin, selbstwert hatte in einer zündholzschachtel platz (in einer vollen). erlaube dir abstand, um wieder in die lage zu kommen zu sehen dass dieser glauben von deiner "blödheit" wirklich mist ist. aber ich verstehe dich zu 100% weil bis vor kurzem war ich stein und bein vom selben mist überzeugt! es kann jetzt nicht gehen, aber es hat wirklich nichts mit dir zu tun.

flora, chimera: schade, flora dass du grad keine kapazität frei hast hier beizutragen. euch beiden: im "vergleich" (erste beziehung mit *nachrechne* knapp 24 + langer anlaufzeit in physischer hinsicht) merke ich, wie "heil" ich doch gewesen sein muss. und ich habe mich dann selbst gewundert, wie liebes- und beziehungsfähig ich offenbar bin - angesichts dessen, was mir zuhause vorgelebt wurde... ich bin unglaublich dankbar für diese "ganzheit" und die relativ geringen schwierigkeiten.

und wahrscheinlich zehre ich davon, lässt mich das das eremitinnentum eher gelssen aushalten.

angie, desertiere auf den fronten, und wende dich der einen einzigen wichtigen front zu, wo sich der vermeintliche schützengraben als wunderbarer zu entdeckender und bepflanzender garten entpuppen wird. *letztes appell, ich muss dich endlich in ruhe lassen - ich glaub du weißt es und irgendwann kommt der punkt wo du diese schritte setzen kannst.

kormoranin
 http://www.depressionsliga.de
*** zurück ins leben!
Data

Re: Einsamkeit und die Frage nach dem „Warum“.

Beitrag von Data »

>> Mir geht es ja nicht um die Verteidigung der Mika, aber ich lese diesen Satz so, dass sie nicht glaubt, dass depressiv zu sein so direkt vom Single-Sein oder der Figur abhängt. Und dann ist es doch eigentlich ne gute Botschaft, oder? Sie würde heißen, dass man unabhängig davon depressiv und nicht depressiv sein kann.
Bludel Thomas ist heute zu zynischen Scherzen aufgelegt, wie ich sehe.

Was interessiert es mich, wenn ich mich vor Schmerzen winde, weil mein Blinddarm entzündet ist, dass man auch ohne Blinddarm noch Bauchschmerzen haben kann?

Was du und Mika wohl sagen möchtet: Angie fühle sich nicht deshalb schlecht, weil sie keine Beziehung hat, sondern weil sie Depressionen hat, die unabhängig vom Vorhandensein einer Beziehung existieren, mit anderen Worten, ihr meint, es läge nicht am Blinddarm. Doch woher wollt ihr beiden ohne Blinddarm das eigentlich wissen? Vielleicht ist es ja bei euch tatsächlich nur die Galle.

Thomas, letzten Endes ist es eine Art Glaubensfrage. Was nun richtig ist, könnte wohl nur jemand erklären, der auch schon mal solche brutalen (Blinddarm-)Schmerzen hatte und nun schmerzfrei ist; er könnte uns sagen, ob es der Blinddarm war, wenn ja, was gemacht wurde (Operation, Kräuterbad, Opium rauchen, Hypnose, Handauflegen, Besprechen) oder ob es tatsächlich psychosomatische Schmerzen sind, die mit dem Blinddarm nichts zu tun haben. Aber so jemanden haben wir hier leider noch nicht gefunden.

Sollte ich mal irgendwann schmerzfrei sein, werde ich berichten, wie meine Heilung funktionierte. Aber bis dahin bleibe ich bei meiner Blinddarm-These.

Liebe Grüße,
Data
Antworten