Der richtige Weg

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sara
Beiträge: 61
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Der richtige Weg

Beitrag von sara »

Hallo an alle, Es klindt vielleicht saublöd,aber vor einer Woche hoffte ich,in eine Klinik zu kommen,die mir den richtigen Weg zeigt,jetzt habe ich eine 12-Schritte-Klinik gefunden,hab die Zusage von meiner ärztin bekommen,aber nunhab ich großes Mißtrauen gegenüber diesem Schritt. Ich wollte dorthin,da ich nach "Dem richtige Weg "suche,und in dieser Klinik muß man Fastenvereinbarungen halten. Wenns geht,sollte man auch keine Medikamente einnehmen.Dort wird mit einer anderen,nämlich mit einer ganzheitlichen Therapie gearbeitet(Die Therapeuten sind Deine Freunde,und du gehst in die Selbsthilfegruppe) Doch jetzt will ich irgendwie nichtmehr,ich denke es ist für mich ein Rückschritt. Ich war vor meiner Medi-einnahme ein Jahr in einer Selbsthilfegruppe,der Austausch mit den Leuten war zwar ganz schön,aber ich verwandelte mich in einen sehr ernsten Menschen,der nicht viel lachte. Arbeiten gehen konnte ich trotzdem nicht. Als ich dann Medikamente bekam,wurde ich sehr unernst,aber arbeiten konnte ich sehr gut. Ist es der richtige Weg in die 12 Schritte-Klinik zu gehen,und wieder von Grund auf neu anzufangen,ohne Medis(und dann aber nicht arbeiten gehen zu können)und alles aufzuarbeiten,und alles alte zurückzulassen,ist der Weg nur Zeitverschwendung,wenn man den alten Weg mit Medikamenten weitergeht,oder komme ich auch in die richtige Richtung,wenn ich weiter ADs nehme. Ich setz mich nämlich vor die Wahl,zwischen diesen beiden Wegen,denn ich will "ES " richtig machen. Doch der Gedanke daran alles aufzugeben,was mit den Tabletten machbar war und in eine Klinik zu gehen,macht mir Angst. Ist das ein Rückschritt? Tret ich mir mit sowas selber in den Hintern? Auf der Arbeit kann ich mich kaum noch konzentrieren,weil ich die ganze Zeit daran denke. Was ist denn Heilung,wann merkt man ,daß man es richtig macht? Heuchelt man sich nur selber was vor,wenn mann ADs nimmt? Ich hab nämlich keine Lust am Ende.wenn mein Leben fast vorbei ist zu denken,daß alles fürn Arsch war,daß ich mich mit den Tabletten nur selber belogen und um meine Gefühle und um meine Wahrheit gebracht habe. Viele dank wenn ihr antwortet,das Thema belastet mich sehr, alles Liebe von Sara
heidi
Beiträge: 153
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Der richtige Weg

Beitrag von heidi »

Liebe Sara, es ist so ungemein schwierig, den richtigen Weg für sich zu finden, und es ist unmöglich, generell zu sagen, so und so ist der richtige Weg. Jeder ist anders und jeder erlebt seine Depression anders. So wie Du die Klinik beschreibst, finde ich es auch sehr schwierig, den Schritt in diese Richtung zu gehen. Kannst Du nicht noch einmal mit Deiner Ärztin sprechen, auch wenn Du ursprünglich unbedingt in diese Klinik gewollt hast, und Dich aufklären lassen über die Vor- und Nachteile? Ein Leben ohne Medikamente wäre toll, aber es muß eben auch gehen, und ich selbst nehme lieber Medikamente und gehe arbeiten und fühle mich damit einigermaßen gut. Das Tief hat lange genug gedauert und ich würde es nicht riskieren wollen, da wieder hineinzustürzen. Viel Mut und Glück und die für Dich richtige Entscheidung wünsche ich Dir. Alles Liebe Heidi
Albert Keim
Beiträge: 346
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von Albert Keim »

Hallo Sara, ich beneide Dich nicht um Deine Lage. Seit Jahren lebe ich ohne Medikamente, deshalb gibt es ein Auf und Ab. Es gibt mal Zeiten, in denen muss ich mich erholen, neue Kraft schöpfen. Dass ich das bisher geschafft habe, schreibe ich großenteils meinem Umfeld zu, das sind Menschen, auf die ich mich verlassen kann, und die mich stützen mit dem täglichen Kontakt. Dazu kommen auch meine eigenen Anstrengungen. Einen Königsweg aus der Krankheit gibt es nicht, deshalb vermeide ich auch den Ausdruck "richtig". Es muss jeder seinen eigenen Weg finden. Mein Psychiater hat mir damals vor 15 Jahren auch ein Medikament verschrieben, das ich nicht genommen habe. Er hat nicht weiter auf der Einnahme bestanden, wohl weil er gesehen hat, dass ich ohne Medi durchkomme. Ich meine, das lässt sich nicht auf jeden übertragen. Die Entscheidung ob mit oder ohne Medi muss sehr eingehend überlegt werden. Hast Du ein soziales Umfeld, das Dich stützt in der Zeit nach der Klinik? Willst Du die Wechselfälle durch neue Schübe durchstehen? Dafür braucht der Mensch sehr viel Willen und Kraft. Ich wünsche Dir Glück und Erfolg auf Deinem Weg. Herzliche Grüße Albert
caroline

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Beitrag von caroline »

Hallo Sara Es gibt in der Tat kein "richtig" und kein"falsch". Ich kann dir nur meine persönliche erfahrung bzw Meinung schildern, möchte sie dir aber ausdrücklich nicht als RAT geben: Ich gleube nicht, dass ich mich belüge, indem ich ADs nehme (und ich nehm viel). ADs sind für mich Krücken, mit denen ich besser gehen kann, das Gehen selbst muss schon von mir allein bewältigt werden. Wann sollst du denn in diese 12 schritte klinik? Wenn du jetzt ADs nimmt und hörst von heute auf morgen damit auf, das könnte in die Hose gehen. Das würd ich auf jeden Fall mit deiner Ärztin besprechen. Ob dieser Klinikaufenthalt ein Rückschritt für dich wäre, ich würde versuchen es so zu sehen: es ist ein weiterer Schritt für dich. Das an sich finde ich eher positiv, aber wohin dieser Schritt dich letzten Endes hinführen wird, das kannst du jetzt noch nicht wissen. Liebe Grüsse Caroline
sara
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von sara »

Hallo an alle,danke für eure guten Antworten, jedenfalls sehe ich jetzt wieder realistisch,und kann mich auch wieder auf anderes konzentrieren. Ich hab jetzt beschlossen die Medis weiter zu nehmen.In der Klinik geh ich höchstens mit der Dosierung runter. Ich hatte Angst,weil ich mir das ohne Medis noch nicht vorstellen kann. Hatte heut Nacht Alpträume von dem Gedanken.Ich sehe jetzt,daß es "Den Weg" nicht gibt. Wünsche euch noch eine gute Nacht Sara
Christine Steiche
Beiträge: 14
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von Christine Steiche »

Hallo Sara, ich kenne das Konzept dieser Kliniken (ich war in der ADULA-Klinik) und es geht nicht etwa darum, absolut keine Medikament zu nehmen. Es gibt dort auch Psychiater und wenn jeman´d Medikamente braucht, bekommt er sie dort auch. Wenn Du gut eingestellt bist, dann solltest Du auch die Medikamente weiter nehmen. Ich habe mich in dieser Klinik jedenfalls sehr gut aufgehoben gefühlt und die therapeutische Gemeinschaft ist dort eine Stück der Therapie. Auch mit den Fastenvereinbahrungen hatte ich keine Probleme, denn das Verzichten auf einige Ablenkungen bringt Dich nur näher zu Dir selbst. Geh einfach ganz locker und unvoreingenommen dran, oft wird einem der Sinn einer Sache errst hinterher klar. Ich wünsche Dir Alles Gute Sissi
meike
Beiträge: 510
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von meike »

liebe sara, was bin ich froh, daß dir SISSI geschrieben hat. wenn dir DAS nicht mut macht und dir den weg nicht aufzeigt, dann weiß ich auch nicht mehr, WAS ich dir noch alles mailen soll. du siehst also, daß auch SISSI begeistert ist, ich habe dir begeistert immer wieder davon geschrieben. jetzt sind es schon zweie, die eine 12schritte-klinik erleben durften. gib dir einen ruck, es kann nicht schlimmer nur noch BESSER werden. hallo SISSI, gute 24 stunden herzlichst meike
heike56
Beiträge: 1126
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von heike56 »

Liebe Sara, wenn Du ganz sicher gehen willst, dass die Klinik dir auch weiterhin die Medikamente gibt, frage dort doch einmal nach. Wenn Du schon ein ungutes Gefühl hast, jetzt ohne Medikamente zurecht zu kommen, nimm dein Gefühl ernst. Lieben Gruss Heike56
sara
Beiträge: 61
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von sara »

Hallo Sissi,Meike,Heike, Ich werde es einfach auf mich zukommen lassen,viel schlimmer kanns ja wirklich nicht werden,ich freu mich schon drauf.Ich hab nur früher in der Selbsthilfegruppe wohl irgendwas mit Kapitulation,und der höheren Macht nicht verstanden.Damals gab ich mich ,glaub ich völlig auf,deshalb hab ich Angst,es wieder falsch zu machen. Aber jetzt schon 2 positive Rückmeldungen,ich mach mir jetzt einfach keine Gedanken mehr. Ich warte einfach ab. Vielen Dank!!!!!! Sara
meike
Beiträge: 510
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von meike »

liebe sara du bist einsame spitze und ich freue mich riesig, daß du dir selbst eine chance gibst, um neues zu lernen. herzlichen glückwunsch meike
sara
Beiträge: 61
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von sara »

Hallo ihr lieben Ich schreib euch nicht oft,ich bin leider nicht so oft im Forum,kann nicht alles lesen ,da ich so lange arbeiten muß.Oft bin ich auch so in Hektik,daß ich garnicht in der Lage bin,alles zu behalten,was jeder so schreibt.Aber das ändert sich bestimmt mal. Ich mußte heute nur mal jemandem sagen,wieviel Angst ich hab,in eine Klinik zu gehen.Ich freu mich zwar schon drauf,aber für mich bedeutet es icrgentwie "das böse Erwachen" Duch die Tabletten ist es mir gelungen,mich vollkommen von meinen Problemen abzuspalten,die Änste und Depris zu verdrängen.Aber dadurch wurde ich in der Gesellschaft beliebter und erfolgreicher(konnte arbeiten) Doch ich will in eine Klinik,weil ich das Gefühl habe,daß ich wie ein Roboter arbeite,und weil ich manchmal so Gefühlslos bin.Es kommt mir auch so vor,daß ich nur 1/10tel von dem bin,was ich früher war.Irgendwie total verrückt. Meine Familie ezählt mir auch,ich müßte nicht in eine Klinik.Das gibt mir das Gefühl,daß es falsch ist in eine Klinik zu gehen,wogegen meine Freunde das Gegenteil behaupten. Ich kann mich in den letzten Tagen nicht mehr auf meine Arbeit konzentrieren,und bin total verstört.Ich kann nicht mehr lachen,und nichts mehr schmecken... Was ist mit mir los? Ich weiß nicht was in mir vorgeht,aber ich muß es erzählen.Ich bin nicht mehr so fröhlich,seit dem ich mir vorgenommen hab,in die Klinik zu gehen.Ist mein Entschluß richtig? Mein inneres sagt ja,meine Familie(auch die von meinem Freund) sagt,ich sei gesund. Bild ich mir denn nur alles ein? Das hört sich an wie "Schluck weiter die Tabletten,und setz weiter deine rosarote Brille auf. Ich würde so gern die Tabletten absetzen,dann fühl ich mich näher bei mir,doch wer geht dann arbeiten? Kann mich irgendjemand da draußen verstehen? Was ist mit mir los? Ich bin sehr dankbar für jede Antwort, Sara
christabelle
Beiträge: 554
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von christabelle »

Hallo, Sara! Wenn Dein Inneres sagt, das ist der richtige Weg für Dich - dann tu's. Die anderen können nicht wissen, wie's in Dir aussieht und was richtig für Dich ist - und sie haben auch nicht recht, bloß weil sie in der Mehrheit sind. Und natürlich kann ich Dich verstehen, das können wohl alle hier - aber mehr schreiben kann ich im Moment leider nicht - aber es kommen sicher noch mehr Antworten! Ich wünsch' Dir viel Kraft für Deinen Weg! Gruß Christabelle
Christine Steiche
Beiträge: 14
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von Christine Steiche »

hallo sara, diese empfindung, nicht bei sich selbst zu sein, kennich auch sehr gut. man nimmt die medis und man fühlt sich einfach anders.bei mir haben sie noch nciht mal eine positive reaktion auf die depression bewirkt, aber ich habe gemerkt, dass ich nicht mehr bei meinen gefühlen bin. es sit auch schwer zu beschreiben, aber wenn man wie du das gefühl hat, einfach nur eine rolle zu spielen, wird es auf die dauer auch nicht gut gehen. geh ruhig in die klinik und gestehe dir zu, mal bei dir selbst zu sein, hinzusehen, wo die probleme liegen, wer du wirklich bist. was wissen die anderen, wie du dich wirklich fühlst? ich spiele nach außen auch nur eine rolle, wer versteht das denn von den "gesunden", wie es einem geht? ich mache mich hübsch zurecht und setze ein lächeln auf. das ist ok. so für mich. aber finde dich nicht mit diesem zustand ab, wenn du noch hoffnung hast. Viel glück wünscht dir sissi
sara
Beiträge: 61
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von sara »

Hallo Ihr lieben,danke daß Ihr meinen Wunsch bestätigt. Ich habe noch Angst vor Veränderungen,doch dem muß ich mich stellen,wenn ich frei werde. Ich hab Angst davor,daß ich mit den Gefühlen nicht klarkomm,doch die werden da bestimmt aufgefangen. Ich werde auf jeden Fall berichten,was ich in der Klinik so gelernt hab. Euch noch nen schönen Abend(falls überhaupt noch jemand da ist) Sara
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