Angst vor der nächsten Depression und den Folgen

jolanda
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Re: Angst vor der nächsten Depression und den Folgen

Beitrag von jolanda »

hallo!

Gestern ging es etwas besser. Allerdings stehe ich unter einem enormen Stresslevel und fühle mich permanent überfordert. Dass ich bei der Arbeit unter Termindruck stehe macht es nicht besser. Eigentlich wollte ich morgen frei nehmen, erstens weil ich einen Arzttermin am Vormittag habe, und zweitens um mal einen Tag mehr Wochenende habe, zum regenerieren. Da wird nun nichts draus. Ich werde wohl nach dem Termin für den Nachmittag in die Werkstatt fahren und notfalls am Samstag auch noch. Das tut mir überhaupt nicht gut. Immerhin, wenn der Auftrag erledigt ist, habe ich erstmal frei. Ich hoffe, ich kann mich dann erholen und stüze nicht total ab.

LG, jolanda


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Feedom's just another word for nothing left to lose (Janis Joplin)
jolanda
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Re: Angst vor der nächsten Depression und den Folgen

Beitrag von jolanda »

hallo!

Die Therapiestunde heute war eine Katastrophe. Sie hat ewig auf einem Thema rumgeritten, wo ich anderer Meinung war, das hat sie ja noch akzeptiert, aber immer weiter argumentiert. Ich wollte loswerden, dass ich mich zunehmend depressiv fühle und Angst habe, dass es kippt.
Mehrfach habe ich versucht, das andere Thema zu unterbinden ("fühle mich in die Ecke gedrängt" "fühle mich überfahren" "will das jetzt nicht ewig weiterdiskutieren")
Sie hat sogar, wie ich das mit dem depressiv gesagt habe, nachgefragt,wie lange das schon so geht, aber dann sofort wieder auf das erste thema zurück. Am Ende wollte ich das nochmal ansprechen, aber da hat sie gesagt, jetzt ist die Stunde um, und sie ist jetzt sauer, weil ich in dem Moment, wo sie die Stunde beenden will mit einem neuem Thema anfange. Wenn ich ein anderes Thema wolle, sei sie auch drauf angewiesen, dass ich es sage. Aber das habe ich doch und sie hat es nicht wahrgenommen, ich bin doch auch drauf angewiesen, dass sie es hört. Nur, wenn ich das mehrfach versuche und nicht durchkomme, dann fühle ich mich so hilflos und werde innerlich immer kleiner.Und außerdem denke ich, wenn sie sagt,wir müssen zum Schluss kommen, dass ich noch zehn Minuten habe, weil wir das so ausgemacht haben.Dann saß ich noch ne halbe Stunde heulend im Treppenhaus, danach habe ich ihr nochmal auf den AB gesprochen vom Handy aus, sie hat dann bei mir zuhause zurückgerufen, aber da war ich noch nicht zuhause. Und jetzt habe ich meiner Mutter am Telefon eine halbe Stunde vorgeheult, dabei hat sie heute Geburtstag.
Jetzt geht es mir total mies, ich bin nur am heulen und fühle mich ganz elend alleine gelassen.
Bei der Arbeit renne ich den Zeitvorgaben vom Chef hinterher und kriege es einfach nicht hin. Ich habe richtig reingeklotzt heute und habe es nicht geschafft. Nun habe ich Angst, ich bin zu langsam, dass er mich doch rausschmeißt und und und. Dabei habe ich dort gelernt (Umschulung) und er hat mich übernommen, allerdings kriegt er dafür auch einen ordentlichen Zuschuss von der Arge. Hab halt 6 Monate Probezeit.
Morgen wollte ich eigentlich frei haben, aber das wird nichts und den Samstag Nachmittag muss ich wohl auch dran geben.
Ich kann einfach nicht mehr. Ich will mich einfach nur noch ausruhen. Ärger mit dem Telefonanbieter gabs auch noch, die Haustür schließt nicht, da haben wir den Vermieter schon x-mal drauf hingewiesen, dann kommt jemand kippt öl drauf und verschwindet wieder und der Vermieter ist nicht in der Lage, das dauerhaft in Ordnung zu bringen (sind ja auch unsere Fahrräder im Keller, die Küche sieht aus wie Sau und mir wird das alles einfach zuviel.
Jetzt hab ich euch auch noch voll gejammert.

LG, jolanda


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Feedom's just another word for nothing left to lose (Janis Joplin)
912318798
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Re: Angst vor der nächsten Depression und den Folgen

Beitrag von 912318798 »

Hey, hey hey, nicht doch!

Auch diese Woche wird ver gehen!
Wie alt isrt eigentlich Deine Mutter? Kannst Du nicht ein paar Tage zu ihr flüchten?

Du hast ja wirklich alles ganz dick zurzeit!Das tut mir leid für Dich.

Eigentlich wollte ich hier ein passendes Cartoon einfügen, aber ich finde kein passendes.



Ich schicke das hier jetzt einfach mal so weg.

Bleib stark, ich melde mich wieder!

Jojo
jolanda
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Re: Angst vor der nächsten Depression und den Folgen

Beitrag von jolanda »

danke!

Meine Mutter ist heute 59 geworden.

Hab im Verhältnis sehr junge Eltern, ich werde dieses Jahr 36.

Meine Mutter wohnt leider 1200 km weit weg. Da kann man nicht einfach mal so hin flüchten, obwohl ich das gerne täte.

LG, jolanda


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rajo1
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Re: Angst vor der nächsten Depression und den Folgen

Beitrag von rajo1 »

Hallo Jolanda,

bin gleich da und räume die Küche auf und schon wird es dir leichter.
Ich kenn das.....

Therapeuten sind auch nur Menschen und müssen mal ab....
Nun, tue mal nicht so, als ob du auf die Thera angewiesen bist und weine der nicht hinterher...
Du brauchst etwas Abstand, Ruhe und dann gehst du das nächste Mal wieder hin, gut vorbereitet und redest mal Klartext mit ihr.

Möchte sagen, du musst dir wirklich ein Konzept machen...

Wer sagt dir das?

Die auch manchmal perplex ist und sich wundert, was die Therapeuten so schwatzen ( manchmal doch wie die Oma).
Damit nichts gegen Therapeutenn, aber .. manchmal wissen die auch nicht weiter.
Therapie ist auch nur ein Handwerk, ein Beruf, womit man Geld, zwar nicht zuviel, verdienen kann.
Therapeuten sind keine besseren oder mehr wissende Menschen oder gar Heiler.

rajo1
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Re: Angst vor der nächsten Depression und den Folgen

Beitrag von rajo1 »

Hi Jojo,

verwandt sind wir nicht oder doch?
Deine "spritzige" , ganz andere Art, hier im Forum spricht mich an.

Vielleicht ganz fern "verwandt"?

Danke.

Du bist eine Bereicherung hier und für mich.

rajo1
LilyC.
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Re: Angst vor der nächsten Depression und den Folgen

Beitrag von LilyC. »

Liebe Jolanda,

Ich würd jetzt auch gerne zu dir kommen und deinen Abwasch machen!
Ach was, lass ihn einfach stehen! Was soll`s!?
Der wird geduldig auf dich warten. Lass dich nicht überfrachten mit 1000 mehr oder weniger alltäglichen Haushaltsdingen.
Blöde Telefongesellschaften und Vermieter bringen jeden zur Raserei (oder Verzweiflung). Und wenn dann noch alles auf einmal kommt, dann ist es wirklich kein Wunder, wenn es einem zu viel wird! Dazu muss man nichtmal depressionsanfällig sein.
Faulheit ist nur, wenn man seine Sachen nicht erledigt, das was man statt dessen tut aber genießt!
Schafft man aber etwas nicht, weil es einfach zu viel ist, muss man auch mal bewusst etwas liegen lassen.
Versuch dem Abend noch irgendwie eine gut Wende zu geben, damit du genug Kraft für die Arbeit morgen hast.
Ein warmer Kakao, deine Lieblingsmusik, Kerzen. Füße hochlegen...?
Morgen sieht die Welt schon wieder anders aus!

Ganz viel Kraft wünscht dir

Lily
912318798
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Re: Angst vor der nächsten Depression und den Folgen

Beitrag von 912318798 »

nochmals für Jolanda:

Ich lese gerade, dass Du verheiratet bist und in einer Familie lebst.
Das ist schön!
Hast Du auch Kinder?
Wie geht Dein Mann mit Deinen Problemen um?
Erzähle mal ein wenig von Dir, ich weiß noch nicht viel über Deinen Werdegang!

Was ich auf jeden Fall als Katastrophe sehe, ist Deine therapeutische, oder soll ich überhaupt sagen: medizinische Versorgung.
Wie kann die alte Hexe Dich in diesem Zustand auf die Straße setzen und überhaupt: Was ist denn das für eine Therapie?
Ich meine, Theras sind auch nur Menschen und können überfordert sein.
Aber dann darf sie Dir keine gebührenpflichtige Stunde verkaufen.

Wenn ich einen Maurer anstelle, der mit einem verrenkten Kreuz auf der Baustelle auftaucht, und nur da ist, um sein Geld zu "verdienen", dabei aber keinen Ziegel heben kann, hau ich ihn auf seine Glocken und schicke ihn unbesoldet wieder heim.
Aber da scheint man sich alles herausnehmen zu dürfen.
Das regt mich auf regt mich das!

Deine Mutter lässt sich sicher morgen, wenn es Dir besser geht, noch einmal ordentlich von Dir gratulieren.
Da bin ich sicher.
wow, 1200 kms, da warst Du ja kräftig auf der Flucht, bei Deinem Auszug!

Gibt es eigentlich keine ordentliche Ansprache mit Deinen Schäfs?
Ich habe in letzter Zeit so viel über Toleranz und Entgegenkommen seitens der Firmen gehört (z. B. von Horst...), dass ich erstmal davon überrascht war und jetzt durch Deine Geschichte jedoch wieder enttäuscht bin.

Es ist wirklich, man wollte sich am liebsten das stumme H raufen, wenn man bedenkt, wie leicht sich die "Gesunden" den Umgang mit uns machen.
Was hast Du denn eigentlich für eine Diagnose?

Das mit dem Vermieter kannst Du gleich vergessen.
Die sind alle gleich nachlässig, da kannst Du nur selber ran, wenn Du Lust hast.
Kauf Dir eine anständige Kellertür selber und pfeif' auf die dämliche Eingangstür.

Ja, in meiner Küche, was soll ich sagen, "wie Sau" vielleicht nicht, aber wie "drei Kind", das ist zehnmal ärger, wetten?

Hast Du schon einmal gesehen, wie eingetrocknetes Kartoffelpüree auf einer Stirn aussieht?
Und dann regt sich Das noch auf, wenn das Blinzeln schwer geht!!!

Nutella, weißt schon, der dunkelbraune, süße Dreck, ist allgegenwärtig.

Wir haben schon eine eigens für uns abkommandierte Ameisenkompanie unter dem Verbau.
Auf ein geheimes Zeichen meiner Hälfte Nr.1 kommen die und reinigen die Ritzen, wo wir nicht rein kommen.
Ich wasche auch seit Jahrzehnten das Auto nur, wenn es dreckig ist.
Du verstehst?: dreckig.
Nicht staubig am WoE.

Also mach Dir keinen Kopf, wenn Du ein wenig ins Trudeln geraten bist.
Kein Mensch kann Dir was vorwerfen.

Ich hätte es so gerne, dass ich Dir sagen könnte, "hab' Geduld, es wird wieder..."
Aber das kann ich nicht, weil ich es nicht kann.

Ich meine, ich hoff auf mein nächstes Hoch, wenn ich ganz unten bin. Ich weiß seit Kurzem, dass es die Wiederkehr der Hochs gibt und das wird wohl, in der Abwechslung zu den Tiefs ein neuer Lebensrhythmus sein.

Jedenfalls wird es wieder erträglich, da bin ich ganz sicher.

Ich wünsche Dir so sehr, dass Du an diese Worte glauben kannst!

Lieben Gruß erstmal und bleib stark!

Jojo

Ich hatte Dir ein paar Fragen gestellt; wäre toll, wenn du mir antwortetest!

wow, das ist aber jetzt viel. seh ich erst jetzt! 'tschulli!
912318798
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Re: Angst vor der nächsten Depression und den Folgen

Beitrag von 912318798 »

Hey, Ihr Lieben!

Da ist ja eine ganze Kompanie aufgetreten!
Das ist so toll hier!

Nicht doch, rajo;
Du weißt doch, wir "Depris" (halte ich übrigens für einen ganz bescheuerten Ausdruck!!!) können mit Lob nicht so gut umgehen.
Du bringst mich da jetzt ordentlich aus der Verfassung!

Ja also


...


bis später

Jojo
und danke
(sich sehr stark freuender gelber Fleck)
jolanda
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Re: Angst vor der nächsten Depression und den Folgen

Beitrag von jolanda »

Hallo!

Danke für den Zuspruch.

Normal ist meine Therapeutin ja eigentlich super. Drum hat mich das heute um so mehr verletzt.

Mein chef bringt eigentlich auch viel Toleranz mit.Habe dort als Praktikantin der berufl. Reha angefangen, dann die Umschulung dort gemacht. D.h. der wusste von Anfang an Bescheid.

Es läuft halt nur im Moment alles daneben.

Meine Eltern sind damals geflohen, nicht ich. damals sind 700km weit weg und ich später dann nochmal 500km in die andere Richtung.

Meine Diagnosen: F 33.2 (rezidivierende schwere Depression)auch schonmal F33.3 (mit psychotischen Symptomen, wobei ich das nicht ganz nachvollziehen kann.
dann noch F60.3 das spielt hier in dem Zusammenhang, wo es um Depression geht aber kaum eine Rolle

LG, jolanda


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BeAk

Re: Angst vor der nächsten Depression und den Folgen

Beitrag von BeAk »

Hallo zusammen,

soviel ich weiß, verlangt gerade bei bestimmten Störungen der Therapeuten, das der Patient mit dem wichtigsten Thema die Sitzung beginnt. Anders ist eine sinnvolle Psychotherapie dieser Störung nicht möglich.

Denn es ist störungsbedingt das der Patient meist erst bei Sitzungsende mit seinem wirklichen Problem rüberkommt.

Liebe Jolanda mekker bitte jetzt nicht wieder, ich wüste nicht welche Diagnose Du hast.
Wir habe nur kurz hintereinander von unseren wenig schmeichelhaften Diagnosen erfahren. Ich habe Dir als eine der ersten auf Dein damals verständlicherweise aufgebrachtes Posting geantwortet.

Du mußt wirklich lernen Deine Psychotherapiesitzungen zu planen, wie schon geschreiben wurde.

Versuche mit Deinem Partner zu reden. Und versuche zu schlafen.
Wenn es garnicht anders geht, suche Deine Psychiatriestation auf.
rajo1
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Re: Angst vor der nächsten Depression und den Folgen

Beitrag von rajo1 »

Jolanda, lass mal die Diagnosen.

Setze dich ruhig hin, komme zur Ruhe und sage dir:

Es geht auch anders.
L(i)eb und vergiß nicht....

Schlaf gut und träume von Schafen und bunten Wiesen.

Wir können auch anders.

rajo1
912318798
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Re: Angst vor der nächsten Depression und den Folgen

Beitrag von 912318798 »

Grüß Euch!

Jolanda hat nur meinetwegen Ihre Diagnose wiederholt!
Tut mir leid, wenn Ihr das schon für überflüssig seht!

Dennoch wüßte ich gerne, wo man diese Codes nachlesen kann.
F 33.2..., in welchem Bezug werden diese Codes verwendet?

Könnt Ihr mir da helfen?

Vielen Dank

Jojo
BeAk

Re: Angst vor der nächsten Depression und den Folgen

Beitrag von BeAk »

Liebe Jojo

google mal " ICD 10 "

Es sind die Kassifikationsschlüssel der Diagnosen, so wie sie mit der KK abgerechnet werden.
jolanda
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Re: Angst vor der nächsten Depression und den Folgen

Beitrag von jolanda »

Hallo!

Eigentlich habe ich mit meiner Therapeutin eine Vereinbarung. Sie sagt mir rechtzeitig, wenn die stunde zu ende geht, und da haben wir zehn Minuten ausgemacht. Da hält sie sich aber oft nicht dran. Und ja, es ist so, dass ich oft gegen ende nochmal ein neues Thema anfange. Auch da haben wir schon drüber gesprochen und ihr ist eigentlich klar, dass ich das oft nicht merke. Ich bemühe mich ja, das nicht zu tun. Wenn es doch passiert, haben wir vereinbart, dass sie mich dann drauf hinweist. Das hat sie aber schon lange nicht, drum dachte ich es sei alles ok. Jetzt wirft sie mir vor, dass ich da so oft über die von ihr gesetzten Grenzen gehe und sie das allmählich richtig ärgerlich macht. Dass sie mir das auch noch rückwirkend vorwirft und nicht nur für gestern finde ich eben total unfair. Meistens klappt die Struktur der Stunden ja ganz gut, nur gestern hat sie mich total niedergebügelt und gerade da hätte ich es gebraucht über meine aktuelle Gefühlslage zu sprechen, wozu sie keinen Platz gelassen hat.

@Bea: die Diagnosen habe ich kurz hintereinander (erst Depression, dann die andere)vor viereinhalb Jahren bekommen.Kann es sein, dass du mich verwechselst? Ich habe hier nie aufgebracht über meine Diagnose geschrieben. ??

Die Depressionen hatte ich da schon Jahrelang, spätestens mit Anfang 20, aber ich denke eigentlich fing es schon so mit 11/12 Jahren an. Die andere Störung ist rückblickend durchaus zu erkenne, es erklärt so manches, aber ich war halt nie auffällig damit, habe es immer geschafft eine sehr funktionierende Maske auf zu setzen. Das kam dann erst wie ich unter all dem dann total zusammengebrochen bin. Seither ist nichts mehr so, wie es mal war. Außer meine Beziehung...mit meinem Mann bin ich nun schon 15 Jahre zusammen und er hat alle Höhen und Tiefen mitgemacht. Manchmal ist es für ihn auch eine riesen Belastung. Wenn es mir richtig schlecht geht, schmeißt er den Haushalt fast komplett alleine und das, obwohl er auch voll berufstätig ist.Kinder haben wir keine.

Jetzt warte ich auf einen Rückruf meiner Therapeutin - bissl Angst habe ich jetzt vor ihr schon, weil ich ihr spät abends dann nochmal was aufs Band geheult habe.

LG, jolanda


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Feedom's just another word for nothing left to lose (Janis Joplin)
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Re: Angst vor der nächsten Depression und den Folgen

Beitrag von 912318798 »

Grüß Dich Bea!

Ich verstehe!
Danke Dir!

Liebe Grüße und bleib stark!

Jojo
s-ch
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Re: Angst vor der nächsten Depression und den Folgen

Beitrag von s-ch »

hallo Jolanda,

geht es Dir besser und hat sich Deine Therapeutin gemeldet?

Ich kenne das Gefühl, eine undurchdringliche Maske zu tragen, das ist meine Außenstrategie. Wie es darunter aussieht und wie nahe an der Kollapsgrenze alles ist, darf niemand erfahren.

Ich sende Dir viele Grüße, S.
jolanda
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Re: Angst vor der nächsten Depression und den Folgen

Beitrag von jolanda »

Hallo!

Seltsamer Tag heute.
Einer der wenigen Tage, die schlecht angefangen haben und gut aufgehört, meist ist es anders rum. Ein großer Fortschritt, dass ich das wahrnehmen kann.
Hatte Vormittags einen Termin beim Urologen (der erste Termin dort) weil ich Blasenprobleme habe, allerdings keine Entzündung. Ultraschall war auch ok. Man muss ja am Anfang so einen Fragebogen mir Vorerkrankungen etc. ausfüllen. Dann hat der mich also nach der psychischen Erkrankung ausgefragt.Naja, kann ja auch sein, dass da eine psychosomatische Komponente dabei ist. Aber er war da ziemlich direkt, fragte, was denn die Ursachen seien. Ich meinte dann ziemlich vage, es hätte biografische Ursachen. Dann fragte er - fand ich ziemlich unsensibel - ob ich denn missbraucht worden sei und/oder misshandelt. Ich habe dann gesagt, dass möchte ich nicht vertiefen. Mir war das in dem Moment echt zuviel.
Mittags konnte ich dann mit meiner Therapeutin telefonieren.am Anfang war ich wohl ziemlich aggressiv. sie sagte mir dann, dass ich wohl sauer auf sie sei und eben, dass ich so aggressiv sei. Das komische ist, dass ich gar keine Wut gespürt habe, sondern eben sehr verletzt war und verzweifelt, dass sie mich so falsch wahrgenommen hatte gestern. Das ist bei mir aber oft so, dass ich wütend reagiere, wenn ich mich eigentlich verletzt fühle. also ich wirke dann wütend, spüre aber was anderes. Werden wir sicher nochmal thematisieren müssen. Dann habe ich angefangen zu heulen (bei ihr in der Stunde kann ich seltsamerweise nie weinen, nur am Telefon)und konnte dann doch ein wenig, von dem, was gestern zu kurz kam,loswerden. Allerdings hat sie gemeint, sie hätte nicht das Gefühl, dass ich was das Beenden der stunden angeht (also kein neues Thema bringen)mitarbeiten würde. Das sehe ich anders, weil ich mir durchaus Mühe gebe. Was ich aber wohl nächste Woche auch mal gewürdigt haben möchte ist, dass ich bei den Telefonaten immer sofort akzeptiere, wenn sie sagt, wir müssen Schluss machen.Keine Ahnung, warum das in den Stunden so viel schwieriger ist. Und dass ich, als sie mich drauf hingewiesen hat,wie aggressiv ich gerade sei, das sofort abgestellt habe.

Dann bin ich zur Arbeit.Der Kollege war gerade unterwegs, was mir die Chance gab mit dem Chef mal offener zu reden, wie es mir gerade geht. Er meinte auch, er müsse mir halt immer wieder Zeitvorgaben machen, damit ich lerne, das ein zu schätzen. Und er gab zu, dass es vielleicht doch etwas knapp geschätzt war(für mich zumindest). Dass ich halt noch einige Zeit bräuchte, um genau zu überlegen, was und wie ich etwas angehe, was man mit mehr Erfahrung eben viel schneller oder automatisch hinkriegt. Bin dann gut voran gekommen und kann jetzt Wochenende mache und werde Anfang der Woche nicht zu viel Stress haben. In der Mittagspause haben wir ein paarmal herzlich gelacht, manchmal geht es da richtig skurril zu. Das hat richtig gut getan. Dann sind wir noch rüber gefahren und haben uns die neue Halle angeguckt (der Betrieb zieht im April um - ein Horror für mich - Chaos, Reizüberflutung etc. bedeutet das für mich). Jetzt weiß ich wie es da aussieht und kann mir besser vorstellen, wie das dann sein wird. Das macht es leichter. Ich habe doch so große Probleme mit Veränderungen aller Art.

Naja, so hat sich der Tag doch ein wenig zum guten gewendet. Zwar fühle ich mich von der Grundstimmung immer noch depressiv, vorallem aber auch sehr erschöpft, aber die Aussicht auf ein ruhiges Wochenende tut gut.
Jetz werde ich noch schön in die Badewanne gehen, das ist für mich immer das, wo ich am allerbesten entspannen kann. Ich habe viele verschiedene Badezusätze und kann da immer nach Stimmung etwas auswählen. Und ich habe eine Luftsprudelmatte, das ist klasse, das macht aus der Badewanne fast einen Whirlpool.
(Tipp: bei dm gibt es ein Lavendelölbad garnicht teuer und sehr beruhigend. Ich kombiniere das oft noch mit einem Baldrianölbad, das es auch in der Klinik gab.)

LG, jolanda


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Feedom's just another word for nothing left to lose (Janis Joplin)
912318798
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Re: Angst vor der nächsten Depression und den Folgen

Beitrag von 912318798 »

Grüß Dich!

Das ist schön, dass dieser Tag und diese Woche so gelöst ausklingen können.

Ich wünsche Dir auch für das Wochenende alles Liebe und gute Erholung!

Liebe Grüße und bleib stark

Jojo
s-ch
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Re: Angst vor der nächsten Depression und den Folgen

Beitrag von s-ch »

Hallo Jolanda,

es ist gut, dass Du einen positiven Tagesabschluß hattest und Dir auch kleine Dinge wie ein heißes Bad zur Selbstberuhigung helfen können.

Ich wünschte, ich hätte auch so ein Instrument. Baden ist für mich vollkommen unmöglich (starke Trigger), sowohl in der Badewanne als auch erst recht in einem Hallenbad oder Freibad, dto. Wellness, weil ich keinerlei Berührungen ertragen kann. Das schränkt dann auch die üblichen "schönen Dinge" extrem ein. So bleiben mir leider nur destruktive Elemente, um suizidale Krisen nicht eskalieren zu lassen.

Ich kann verstehen, dass Dir Veränderungen wie Umzug zu schaffen machen, das destabilisiert ohnehin fragile Situationen noch zusätzlich, weil Neues eben ungewohnt ist.

Ich wünsche Dir alle Gute, S.
jolanda
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Re: Angst vor der nächsten Depression und den Folgen

Beitrag von jolanda »

Hallo!

Es hat sich ja letze Woche bei mir nicht um eine suizidale Krise gehandelt. Ich stecke einfach grade in einer eher depressiven Phase und habe Sorge, dass es zu weit kippt, denn dann wird es irgendwann gefährlich suizidal. Das ist es ja auch, was mir Angst macht. Außerhalb der Depression ist die Suizidalität zwar phasenweise da, eher wie ein Hintergrundrauschen, das mal mehr mal weniger ist, aber fast immer vorhanden. Aber da ist es dann weit davon entfernt, dass ich konkret daran denke. Ich lasse dies Gedanken dann einfach vorbei ziehen und versuche weder sie zu verdrängen, noch mich hinein zu steigern. So beeinflussen sie mich dann auch nicht.

@s-ch: die destruktiven Methoden habe ich weitgehend hinter mir gelassen. In einer Depression habe ich die aber sowieso nicht. Und nur da bin ich ja wirklich akut suizidal.
Es gibt aber auch andere Methoden, als körperliche wie z:B. baden oder Massage etc. um zu entspannen. Man kann sich ja auch auf andere Weise gutes tun. Die Liste ist sehr lang. Mal ein paar Beispiele: sich Musik auflegen oder eine schöne DVD und sich mit einem Tee/Kakao aufs Sofa kuscheln. Zu Ablenkung von heftigen Gedanken kann es helfen, sich stark auf etwas anderes zu konzentrieren z.B. Sudokus. Man meint, man kann sich ja gar nicht mehr konzentrieren, aber gerade dass man sich dann so anstrengen muss lenkt einen dann letztendlich ab.
Es gäbe andere Foren,als dieses hier, wo du eine Menge Anregungen diesbezüglich finden könntest.


LG, jolanda


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