Unter AD schwanger werden?

Cookie
Beiträge: 290
Registriert: 26. Jun 2006, 17:55

Re: Unter AD schwanger werden?

Beitrag von Cookie »

Ja, wenn mam einen Mann hat, der für den Lebensunterhalt sorgt und Erspartes, dann geht das. Aber wenn man sieben Tage die Woche arbeiten muss, um sich Miete UND Therapie leisten zu können, wird´s schon schwieriger. Ich hab das nicht sehr lange durchgehalten....
Gruß
Luna
felidae
Beiträge: 25
Registriert: 22. Feb 2008, 18:41

Re: Unter AD schwanger werden?

Beitrag von felidae »

Liebe Lily,

ich kann das sehr gut nachempfinden, wie Du Dich momentan fühlst. Wenn es einen wieder erwischt hat und man ganz unter im Loch hängt dann möchte man jeden Strohhalm ergreifen, auch, wenn Der jetzt 52€ kostet.

Was nimmst Du denn zur Zeit eigentlich an Medikamente ? Als ich vor 12 Jahren meine erste Depression bekommen habe, konnte ich gar nicht sofort mit einer Therapie beginnen, da ich erst einmal aufnahmefähig für das gemacht werden musste, was in einer Therapie erforderlich ist: Länger zuhören können, konzentriert nachdenken können, Entscheidungen fällen, was einem gut tut und was nicht und diese entsprechend umsetzen. Fühlst Du Dich zur Zeit denn überhaupt in der Lage Dein Leben und Deine jetzige Lage mit einem Therapeuten besprechen zu können?
Wenn dem nicht so ist, bitte ich Dich dringend zu einem Arzt Deines Vertrauens, am besten Psychiater vor Ort, zu gehen. Wenn Du neu bist in der Stadt, musst Du wahrscheinlich, wie Du es auch schon bei Therapeuten getan hast, mehrere anrufen und sie Dir angucken. Aber Du tust aktiv etwas und Hilfe ist in Sicht. Vielleicht weiss der oder die auch einen geeigneten Therapeuten ?

Du solltest auf keinen Fall jetzt Deine Medikamente reduzieren. Auch wenn es Dir länger gut ging, braucht eine Depression eine ganze Weile bis sie ausheilt und dieses Stadium ist nicht erreicht, wenn es Dir wieder einigermaßen geht. Außerdem meine ich mich zu erinnern, dass Du vor Prüfungen im Studium stehst.
Was zählt ist Deine Gesundheit ... und nichts anderes !

Gibt es vielleicht über psychosoziale Beratungsstellen an Deiner Uni eine Möglichkeit an einen Therapeuten zu kommen, der Dich drannimmt ? Das dürfte auch nicht so teuer sein. 52€ sind wirklich ´ne Menge Geld, die muss man erst einmal auf Dauer übrig haben, auch für die eigene Gesundheit.

Liebe Grüße
Birgit
LilyC.
Beiträge: 56
Registriert: 5. Mär 2008, 19:29

Re: Unter AD schwanger werden?

Beitrag von LilyC. »

Hallo Birgit!

So richtig tief stecke ich zum Glück im Moment nicht drin. Es waren (zumindest glaube ich das im Moment) "nur" 5-6 schlechte Tage. Die waren allerdings ziemlich schlecht. Und vorallem kam das mehr oder weniger aus heiterem Himmel! Ja, ich habe mein AD reduziert. Aber das letzte mal fühlte sich das wirklich ganz anders an. So als würde alles schaukeln und wackeln und sich bewegen.
Dieses mal wurde ich von einem auf den anderen Tag richtig depressiv! Das hat mich schockiert. Ich nehme mein AD seit 3 Jahren und hatte es mir nicht sooo schwer vorgestellt, davon wieder los zu kommen...
Meine Zimmergenossin vor drei Jahren in der Klinik wurde am gleichen Tag, nach der gleichen Zeit, mit der gleichen Dosierung entlassen und ist schon längst wieder frei davon...
Naja, ich hab mich ja schon (fast) damit abgefunden, dass es bei mir länger dauert...
Schließlich hatte ich nach einem Jahr ein Rezidiv und war nochmal in der Klinik.
Seit dem, hat mich die Depression nie wieder richtig verlassen...
Aber es gibt (zum Glück) auch Phasen, in denen ich mich ganz gesund und leistungsfähig fühle!
Nur garade in solchen Zeiten vergesse ich dann, mich zu schonen und auf mich auszupassen...
Wie z.B. in der letzten Woche. Mein Mann hatte ein Seminar über zwei Wochen, und ich dachte mir noch: Bleib lieber nicht allein zu heuse in der Zeit! Fahr lieber zu deiner Mutter! aber nach einer Woche hatte ich genug davon auf ihrem Sofa zu schlafen und bin wieder nach hause gefahren. Ein grober Fehler!
Fünf Tage alleine zuhause am Schreibtisch und ich sitze im Loch, heule und lerne gar nicht mehr...
Ich verschätze mich einfach ständig, was meine kräfte angeht...
Kennst du das?
LG

Lily
felidae
Beiträge: 25
Registriert: 22. Feb 2008, 18:41

Re: Unter AD schwanger werden?

Beitrag von felidae »

Liebe Lily,

ja, ich habe mich, was meine Kräfte angeht, auch verschätzt, das hat mich ja auch in mein momentanes Loch geführt.
Ich hatte einen befr. Vertrag und hab´dann eine ebenfalls befr. neue Stelle angetreten, die mir wieder länger Arbeit verschafft hat, aber auch wesentlich anspruchsvoller ist, halt nicht Sachbearbeitungs-, sondern Managementebene, was ich vorher noch nie gemacht hatte.
Hab´die Arbeit auch geschultert bekommen, man war mit mir zufrieden und hat mich sogar für 3 Mon. verlängert, danach wollte die Stelleninhaberin wiederkommen und ist sie auch schon. Die Kolleginnen waren nett und ich hab´mich auch sonst wohl gefühlt.

Ich bin aber, im Rückblick, jeden Tag mit dem Gefühl "uff, hoffentlich schaffe ich mein heutiges Pensum auch" zur Arbeit gegangen, hab dies aber gar nicht so wahrgenommen. War unheimlich stolz darauf diese Arbeit zu schaffen und gut zu verdienen. Abends konnte ich aber nie so recht vom Job abschalten und mich zu nichts anderem aufraffen, war total kaputt und konnte auch nie gut schlafen.

Dann kam mein Urlaub, eine Entspannungsphase, und ich habe Schwindel bekommen beim Gehen, und an einem Tag angefangen grundlos zu heulen. Da wußte ich irgendetwas stimmt nicht mit mir. Und da ich ja in diesen Dingen bescheid weiss, hab ich auch gleich das Edronax hochgefahren und bin zum Arzt. Schwankt unheimlich, hatte ich bisher auch nie so stark. Auch in der Klinik nicht. Dauert eben bis es wieder besser wird. Ich befürchte nur, da ich mich kenne, und mich von meiner Umwelt beeinflussen lasse ("wann gehst Du denn wieder arbeiten?" usw.), dass ich zu früh wieder zur Arbeit gehe und das ganze von vorne anfängt, dann hilft einen aber keiner wieder raus! Vielleicht kennst Du das.

Schön, wenn Du nicht ganz unten drinhängst. Ich habe übrigens auch mein Studium mit Depressionen abgeschlossen, aber ohne Edronax hätte nix geklappt, war auch so eine reine Tortur. Also, glaube fest daran, dass Du es schaffen wirst. Für mein Ego und meinen Krankheitsverlauf war dies auf jeden Fall ein Gewinn.

Tja, nach 5 1/2 J. ohne Rückfall, dies ist mein erster, muss ich jetzt lernen meine Kräfte zu einzuschätzen. Dies jetzt war auf jeden Fall zuviel. Bisher klappte mit den Medikamenten alles, was ich beruflich wollte.
Da liegt sowieso mein Grundproblem: Ich denke immer, was ich will, das kann ich ... und überfordere mich dann heillos. Bin leider sehr leistungsorientiert und beziehe daher mein Selbstwertgefühl. Kommt wohl aus Kindertagen, da ich immer recht moppelig war, aber sehr gut lernen konnte, was mir so auch immer die Lehrer vermittelt haben und auch meine Umwelt... also habe ich mich nur über meine Leistung definiert und es hat bis zum Studiumsende auch alles geklappt.
Das Repetitorium in der Endphase des Studiums war dann ´ne Nummer zu heftig, da ich ein Typ bin der eben nicht "auf Lücke setzen" kann.

Du siehst also, Du bist nicht allein. Wenn man nur vorher wüßte, wovon man lieber die Finger lassen sollte.

Man weiß ja meist erst, wenn man irgendwo neu angefangen hat, ob die Arbeit dort stressig wird oder nicht.

Liebe Grüße von
Birgit
GeorgeOrwell
Beiträge: 19
Registriert: 5. Mär 2008, 12:35

Re: Unter AD schwanger werden?

Beitrag von GeorgeOrwell »

Hallo,

1- Steht doch fast alles auf dem Beipackzettel.

2- Man kann auch den Hersteller direkt anrufen, meistens geben die "gern" Auskunft.

Alles Gute
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