Depression und Mutter?

maggy
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Depression und Mutter?

Beitrag von maggy »

Liebe Susan, was glaubst Du denn würde passieren, wenn Deine Tochter bleibt, wenn in ihrer Gegenwart die Dich einengenden Beklemmungsgefühle hochkommen? Vielleicht könnt ihr ja einfach ein Spiel draus machen. Du sagst Ihr, was Du empfindest und das das nichts mit ihr zu tun hat und ob sie meint das aushalten zu können, wenn ihr das bis zum Ende "durchspielt"? Bisher willst Du Dich und sie ja schonen. Vielleicht traust Du Dich einfach ein bisschen schonungsloser zu sein. Deine Kinder können Dir sicherlich wunderbar dabei helfen. Ich habe folgendes erlebt: Wir waren vor 6 Jahren im Ski-Urlaub, das heißt: die anderen fuhren Ski und ich saß im Hotel rum. Irgendwann packte mich der Ehrgeiz (oder was immer das war)und ich eröffnete meiner Familie, dass ich jetzt auch Skifahren will. Unser großer (damals 19) ist Skilehrer und war begeistert. Ich hab mir also Ski ausgeliehen und wir gingen an einen Kinderhang zum üben. Nach 20 Minuten erfaßte mich dieses beklemmende Gefühl, dass mir keine Luft mehr zum Atmen ließ und mein feinfühliger Sohn bekam das mit. Ich wollte aufhören und er fragte: "Hat das was mit mir zu tun, willst Du einen anderen Skilehrer?" Ich überlegte, fühlte in mich rein und sagte:"Nein". "Was ist dann los, was willst Du denn?" Ich sagte zu ihm: "Ich habe das Gefühl, dass ich diese Beklemmung nur los werde, wenn ich jetzt fürchterlich schreien könnte." Er sagte: "Mach doch." Ich schaute ihn irritiert an und sagte: "Hier? Bist Du wahnsinnig? Die ganzen Leute...!" Ohne "Vorwarnung" für mich gab er einen Schrei von sich, der noch von den gegenüberliegenden Bergen widerhallte. Schaute um sich, grinste mich an und fragte: "Und - hat es irgend jemanden gestört?" Ich schaute um mich und mußte feststellen: Nö, es interessierte keinen Menschen. Ich brauchte dann nicht mehr schreien, wir haben beide gelacht und noch viel Spaß gehabt. Alles Liebe von Maggy
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Depression ist die Fähigkeit mit tiefster Gefühlsbereitschaft auf Konflikte zu reagieren
susan
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Beitrag von susan »

Liebe Maggy, ich danke dir für dafür daß du mir deine Erfahrungen mit der Nähe aufgeschrieben hast, das mit dem Schreien stelle ich mir sehr befreiend vor, vielleicht probiere ich es mal... ansonsten kommt da vieles zusammen, meine Probleme, ihre Pubertät und das wird sicher auch noch ein Weilchen so gehen.. ich bin etwas abgespannt, der Geburtstag, auch wenn wir nur zum Kaffee waren, hat angestrengt.. Ich wünsche dir noch einen schönen Abend Ganz lieber Gruß Susan


Leila
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Beitrag von Leila »

Hallo Maggy, deine Ski-Geschichte ist soooooo schön, daß ich sie mir wie in einem Film vorstellen konnte. Und dieser Film gefällt mir. Hast du noch mehr solcher Geschichten auf Lager, dann kann man ja gleich mit dem Drehbuch beginnen?! Mein Sohn ist erst 2,5J. alt, aber wenn der mal so drauf sein sollte wie dein Sohn, dann wäre ich todesstolz auf ihn... Grüße, Leila
maggy
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Beitrag von maggy »

Liebe Leila, ja ich bin stolz auf meine beiden Söhne. Sie sind jetzt 25 und 17 J. alt. Ein Film würde da nicht reichen. Es würde eine Serie mit Unendlichkeit. Wenn unser Großer mit seiner Freundin und den beiden Hunden, die sie haben zur Tür reinkommt, dann geht einfach die Sonne auf, egal, ob sie draußen zu sehen ist oder nicht. Die beiden haben mir zum Geburtstag eine Karte geschrieben, die sieht so aus: sie ist von Anne Geddes. Zwei Babys sitzen in Kohlköpfen und haben ein Kohlblatt auf dem Kopf und dazu haben sie folgendes geschrieben: Liebe Maggy-Mami! Wenn wir frisch geschlüpft sind, sind wir klein und weise! Doch der Verstand erschwert uns diese Reise. Wenn unsere Baby-Weisheit durch den Verstand verbrannt ist, haben wir endlich das Land der "Riesenkohlköpfe" erreicht. Was wir nun draus machen, liegt ganz in unserer Hand! Ja und genau so sind sie. Sie gehen ihren Weg und lieben alles so wie es ist. Alles Liebe von Maggy
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maggy
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Beitrag von maggy »

Liebe Leila, Du hast gefragt, ob ich noch mehr solcher Geschichten auf Lager habe, und dann wollte ich die Geschichte finden, die ich schon mal hier rein gesetzt habe, in der ich für meine Angst einen Flugplatz "reserviert" habe, aber ich finde den Thread nicht mehr. Die, die sie schon kennen, mögen mir verzeihen, aber sie ist speziell für Leila (und die, die sie vielleicht noch nicht kennen). Vor 3 Jahren mußte ich mit einem unserer Mitarbeiter von München nach Hannover zur Messe fliegen. Wenn ich nicht alleine fliegen mußte ging das immer irgendwie: in München noch einmal tief Luft geholt und in Hannover wieder ausgeatmet. Am Abend vor unserem Abflug starb der Schwiegervater unseres Mitarbeiters. Also, es war klar ich fliege alleine. Ich bin hier fast Amok gelaufen und habe Gott und die Welt verrückt gemacht: Ich muß ALLEINE nach Hannover fliegen. Bis ein Freund am Telefon zu mir sagte: Maggy, das stimmt doch gar nicht, du fliegst nicht alleine, du fliegst mit deiner Angst. Komisch von dem Moment an wurde ich ganz ruhig und ein Gefühl von falls ich umkippe wird mich schon jemand aufklauben machte sich breit. Unser Sohn brachte mich am nächsten Tag zum Flughafen. Fast wäre ich in der Maschine nach Berlin gelandet, wenn der Stewardess beim einchecken nicht aufgefallen wäre, dass mein Ticket nach Hannover ausgestellt war. Ganz mutig hatte ich mir zum ersten mal einen Fensterplatz ausgesucht, neben mir der Platz war frei (da wäre ja unser Mitarbeiter gesessen) und am Gangplatz saß ein geschäftiger Manager, der gleich seinen Laptop raus zog, auf den leeren Sitz in der Mitte schaute und sagte: Ach, ich warte noch, bis der kommt, der in der Mitte sitzt, sonst muß ich meinen Laptop beim aufstehen wieder zuklappen. Ich sagte: Ach, sie können ruhig anfangen, der Platz ist schon besetzt. Sie müssen wissen, ich fliege nämlich nicht alleine, sondern mit meiner Angst, und für die habe ich reserviert. Er schaute mich an, nahm seinen Laptop, schaute mich noch mal an (und dann für den Rest des Fluges überhaupt nicht mehr) so mit dem fragenden Blick, ob das vielleicht ansteckend sein könnte. Ich hatte einen wunderbaren Flug, die Angst war nicht in sondern neben mir, es war der erste Flug den ich wirklich genossen habe. In Hannover angekommen holte mich mein Mann (der schon seit einigen Tagen mit unseren anderen Mitarbeitern auf der Messe war) am Flughafen ab. Ich mußte etwas länger auf mein Gepäck warten und später erzählte er mir was er während des Wartens erlebt hatte. Eine Frau wankte kreidebleich auf ihren Mann zu und sagte: Es war ein schrecklicher Flug, lauter Luftlöcher und Turbulenzen, so was habe ich noch nie erlebt. Mein Mann überlegte sich, dass man mich jetzt wahrscheinlich auf einer Trage rausbringen würde und er fragte sich, welches Krankenhaus in Hannover wohl das beste für mich wäre. Als ich ihm dann energiegeladen, wie ich war, meine Reisetasche entgegen warf und ihm voll glücklich um den Hals fiel, verstand er die Welt nicht mehr. Als er mir dann erzählte, was die Frau gesagt hatte verstand ich die Welt nicht mehr; denn Luftlöcher und Turbulenzen hatte ich nicht wahrgenommen. Ja, und seit der Zeit habe ich meine Angst sozusagen als Bodyguard immer bei mir und das Vertrauen in mich und die Existenz, die mich immer das erleben läßt was ich brauche, wird immer größer. Alles Liebe von Maggy
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Leila
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Beitrag von Leila »

Liebe Maggy, ich werde mir die Geschichten ausdrucken. Ich habe mir nämlich ein kleines Mäppchen vor kurzem angelegt mit Texten, Tips und so, die mir helfen in der Not. Nun muß ich feststellen, daß das Bildhafte (Geschichten, Symbole, Bilder, Figuren wie die Angst als dein "Bodygard") manchmal fast noch besser einen erreicht als Texte aus Ratgeberbüchern und so. Wenn du noch mehr solcher Geschichten hast in anderen Threads, kannst du die mir dann nennen?! Die Flug-Geschichte hat mir mal wieder klar gemacht, wie viel man auf der reinen gedanklichen Ebene, also durch "Gedankenarbeit", erreichen kann, wenn man die Angst und die Angst und die Angst vor der Angst angehen will. Das Bild im Kopf von dem Bodygard, mit dem du quasi Hand in Hand gehst, als wenn du zu ihm sagst, komm, wir gehen diesen Weg jetzt zusammen. Wenn man sich die Angst im Kopf zum Freund machen kann, schließt man im Endeffekt gleichzeitig Frieden MIT SICH SELBST!!! LLLLLLLLLLLLLLLLeilaaaaaaaaaaaaaaaaaa aaaaaaa
susan
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Beitrag von susan »

Ihr Lieben alle, es waren jetzt 14 Tage Ferien und es war für mich eine schwere Zeit, denn ein Problem trat so stark hervor, das ich es hier mal aufschreiben muß - vielleicht kommt es ja auch jemand von Euch bekannt vor... Mein Sohn ist 19 - er ist ruhig, zuverlässig, fleißig - ein junger Mann, der sich auf das Abi vorbereitet und ein Ziel vor den Augen hat, er will Mathematik studieren. Er ist sehr gut in der Schule und er tut dafür sehr viel. Er sitzt viel am PC, sucht sich Sachen aus dem Internet raus und lernt dort Vokabeln.... Ich fühle mich oft eingeengt, wenn er am PC sitzt. Dann geht mir vieles durch den Kopf, und ich habe das Bedürfnis, es aufzuschreiben - aber er sitzt dran...ich renne wie ein Tiger im Käfig auf und ab und kann es kaum erwarten, das ich das was mich beschäftigt, niederschreiben kann. Er tut mir oft den Gefallen, aber ich merke, das es ihn nervt. Auch seine Freizeit verbringt er viel am PC ...das ist schon lange so, es hat mir aber noch nie so zu schaffen gemacht, wie jetzt. Das Forum, die Menschen, mit denen ich mich austausche, die mich verstehen...ich brauche sie - ich brauche EUCH! Er weiß von der Krankheit, er akzeptiert auch, das ich ihm jetzt nicht die Mutter sein kann, die er kennt...aber er fühlt sich von mir genauso bedrängt wie ich mich von ihm. Wir kommen sonst gut miteinander aus, aber durch dieses PC Problem wächst eine Spannung zwischen uns. Ich fühle mich unwohl, wenn er da ist und die Ferien - ich habe es kaum ausgehalten. Es kommt noch dazu, das ich Schuldgefühle ihm gegenüber habe, ich kann ihm nicht jeden Tag was kochen...und ich fühle mich ständig für ihn verantwortlich, wenn er da ist ...er sagt das nicht, aber diese Schuldgefühle kommen und ich krieg sie nicht weg... Ein eigener PC....ja, das ginge, aber das Problem ist der Internetzugang, ist zur Zeit in unserer Wohnung nur einmal möglich... Ich fühle mich nicht wohl in meiner Haut, ich bin froh, wenn er nicht da ist und ich habe Angst vor jedem Wochenende.... Ich weiß nicht, was ich tun soll, ich will nicht, das er sich noch weiter von mir entfernt - denn ich habe das Gefühl, das es DADURCH so ist. Ich habe schon mal versucht, ihm das zu erklären, aber ich habe das Gefühl, er versteht es nicht, für ihn ist es eine Einschränkung ....und er will eigentlich nur seine Ruhe... Ich komme bald in die Klinik und ich bin froh darüber, auch wenn mir das Forum fehlen wird, aber ich bin dann auch nicht diesem Druck ausgesetzt.. Ich danke euch für's Zuhören Beengter Gruß Susan


dan
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Beitrag von dan »

Liebe Susan, Ich kann dich gut verstehen. Die letzten 14 Tage haben wir auch Ferien gehabt. Ich mußte sogar mit meine 5 Jährige über den Komputer streiten. :o) Die geht noch nicht in der Internet aber sie hat auch ihre kleine spiele. Die Zwei großen wollen auch immer an ihre E-mails. Ich habe immer Angst das als Langweile die meine E-mails lesen werden. Ich habe auch Angst das ich Irgendwas auf den "Schreibtisch" vergessen wird. Jetzt gibt es Schule, Kindergarten, und Hausaufgabe wieder. Heute Vormittag könnte ich wieder Ruhe genießen. Ich habe Mittagessen gekocht aber ich habe nicht mitgegessen. Heute brauche ich Ruhe. Morgen fliegt mein Mann für 8 Tage weg und ich habe den ganzen Laden für mich allein. Heute habe ich einen Termin beim Arzt um neue Bewältigungspläne zu vereinbaren. Nächste Woche habe ich einen Termin in der Psychiatrie an der Uni-Klinik. Auf der einen Seite bin ich erleichtert aber ich habe immer noch riesigen Angst. Die Sonne scheint immer noch bei uns im Suden. Ich wünsche dir einen schönen Tag und freien Zugang zum PC. dan
waltraut
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Beitrag von waltraut »

Liebe Susan, schon die wenigen Stunden,wenn ich einmal in der Woche den PC an meine Enkel abtrete,sind schwierig. Ich verstehe deine Situation als sehr quälend. Ich glaube aber,daß ein großer Teil der Spannung daher kommt,weil du jetzt,kurz vor deinem Klinikaufenthalt besonders auf den Austausch angewiesen bist. Das kann nachher ganz anders aussehen,vor allem wenn du anfängst,dir auch "lebendige" Kontakte aufzubauen. Wenn es nicht nur um den PC,sondern mehr um den Anschluß geht,müßte es doch eine technische Lösung geben?? Vielleicht gibt es jemand hier,der weiß,was man da machen kann?? Kannst du dir inzwischen nicht so helfen,daß du deine Gedanken ins Unreine auf Papier schreibst? Daß es einen Jugendlichen nervt,wenn seine Mutter an "seinen" PC will wegen "Psychozeugs",kann ich mir vorstellen. Ein schlechtes Gewissen solltest du wirklich nicht haben deshalb. Es ist halt sein Anteil,den er leisten kann,um seiner Mutter zu helfen.Und das ist nicht zu viel verlangt!!! Darf ich dich mal ganz ketzerisch fragen,wenn du jetzt einen gebrochenen Arm hättest,würde dich auch dein Gewissen quälen,weil du ihm nichts kochen kannst? Du bist krank,er ist fast erwachsen,und du wirst es gern wieder tun,wenn du wieder gesund bist. Und dazu kann er beitragen. Ein letzter Gedanke,der mich schon lang beschäftigt: sind wir alle schon ein bißchen zu abhängig vom Forum und dem ganz besonderen Gedankenaustuasch untereinander? Vielleicht ist eine gelegentliche Abstinenz gar nicht so schlecht und bringt uns wieder mehr mit anderen Dingen als unserer Krankheit in Berührung????? Diese Frage stelle ich nicht nur dir,Susan,sondern ganz klar auch mir! Ganz lieben Gruß und schick deinen Sohn mal für eine Stunde an die Luft!! Waltraut
susan
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Beitrag von susan »

Liebe Dan, danke für dein Verständnis, es tut gut.... ich bin sehr traurig, wenn es mir schlecht geht und ich dann nicht im Forum lesen kann. So oft habe ich dann schon jemand gefunden, der dasselbe "ausspricht" und das ist VIEL. Es hilft so, dieses Gefühl, nicht alleine da zu stehen. Aber das weißt du ja selber.... Für deinen Termin beim Arzt drücke ich die Daumen - und ich hoffe, das du mit vielen Bewältigungsstrategien nach Hause kommst!! Ganz lieber Gruß Susan


susan
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Beitrag von susan »

Liebe Waltraut, du hilfst mir sehr - mit deinen Worten! Ich sehe das auch so - gebrochener Arm - Depri - egal -krank ist krank und ich KANN halt nicht. Das sieht auch jeder ein, aber es wird oft vergessen. Gerade weil es auch - und zum Glück! - gute Tage gibt. Da bist du ganz anders drauf und du zauberst auch mal was in der Küche. Dann bist du für die anderen "gesund". Nicht nur wir selbst können schwer verstehen, das es dann auch ganz schnell wieder bergab gehen kann, die Menschen um uns herum haben damit ein noch größeres Problem. Meine Familie gibt sich große Mühe mit mir, und dennoch gibt es viele Seiten der Depri, die sie nicht verstehen, sie ziehen sich dann zurück und für mich bleibt das dann als Forderung im Raum stehen, wieder funktionieren zu müssen - und eigentlich meinen sie es nur gut mit mir.... Auch wenn mir das an einigen Tagen sonnenklar ist, das ich nicht so funktionieren KANN, so sieht es doch oft genug anders aus, es ist ein beklemmendes Gefühl, ich fühle mich dann einfach nur bedrängt.... Ich denke, das mit der Abstinenz ist auf der einen Seite gut, da horchen wir mehr in uns rein, aber ich glaube, ich bin deshalb so verrückt danach, weil ich mich schon zig- mal nach dem Lesen im Forum besser gefühlt habe...und deshalb ist es wichtig, gerade an Tage, wo es mir schlecht geht, reinzuschauen... nur ein Blatt Papier, und dann alles raufschreiben - das ist mir zu TOT Ganz lieber Gruß Susan


waltraut
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Beitrag von waltraut »

Ja,Susan, das mit dem Lesen ist natürlich noch was anderes.Auch mir hilft es immer wieder!! Also bleibt dir nur der Weg,mit deinem Sohn zu einer Einigung zu kommen. Das schaffst du bestimmt! Lieber Gruß Waltraut
caroline

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Beitrag von caroline »

Hallo ihr Lieben Ich hatte mal vor einigen Wochen einen Thread eröffnet mit dem Thema "macht das Forum süchtig??????". Danke für eure Antworten, denn sie zeigen mir, dass ich nicht alleine so denke. Mich beschlich das Gefühl schon nach ein paar Tagen, hab mir dann aber auch gesagt wie Waltraud, dass ich mir hier eben was hole, was mir gut tut. Da wir hier ja ganz ehrlich sind, stelle ich jetzt mal eine ganz provokative Gegenfrage (erschlagt mich bitte nicht!!!!): Kann es auch sein, dass wir uns dauerndein im Kreis unserer Depressionen bewegen durch diese fast täglichen Forumbesuche? Oder anders gefragt, kann man sich zuviel desguten damit antun? Das gilt natürlich jetzt nur für die nicht ganz akuten Fälle. Ist das zu überzogen? Ich hab mir diese Frage nämlich auch schon gestellt, wobei meine Kinder noch kleiner sind, und den PC weniger reklamieren. Ich weiss auch nicht, ob da dein Wort Waltraud "abhängig" dîe ganze Dimension trifft, ich würde noch weiter gehen und fragen, ist es nicht sogar in gewissem Sinne kontraproduktiv für uns? Ich bin trotzdem sehr froh, dass es dieses Forum und diese Gedankenaustausche gibt, sie haben mich sehr bereichert, und ich nehme mir ganz sicher das Recht heraus, noch reicher zu werden. Ich möchte jetzt wirklich nicht missverstanden werden!! Susan, und wenn du mit deinem Sohn sozusagen feste Zeiten am PC vereinbaren würdest, an denen der andere dann nicht drängelt. Na ja , so ein bodenständiger Vorschlag, ich weiss nicht.. Also Waltraut und Susan, ich komme wieder (juchhei), ich hoffe, ihr auch, und Waltraut, heute abend hab ich tatsächlich Gesangprobe. Ich singe in einem etwa 20köpfigen Chor (gemischt), meistens klassische Sachen, aber auch moderneres, im Moment studieren wir eine Art Musical ein, es ist eine Uraufführung und für unser kleines Land wird's wahrscheinlich sogar 'ne grössere Sache werden. Das Singen ist eine der besten Therapien, die ich kenne!! Ich schreib dir mal mehr davon Alles Gute Caroline
christabelle
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Beitrag von christabelle »

Hallo, Susan! ...Dein Sohn ist 19 und Du kochst noch täglich für ihn (zumindest fühlst Du Dich dazu verpflichtet)??? Meiner ist erst 5, aber mein Plan ist, die Kinder so zu erziehen, daß sie mit 18 ausziehen... (okay, das ist nicht ganz ernst gemeint, aber die Tendenz schon) - ich finde, Du hast Deine Familie zu sehr verwöhnt - natürlich kann ich Deine Beengtheit gut verstehen (unser Kiga nimmt alle Schulferien mit, das ist fürchterlich für mich) - wer hat denn den PC bezahlt? Wer hat ihn nötiger? Und wem fällt es leichter, auch mal zurückzustecken (unsere Kinder müssen sich mit Lieblingsspielzeug, das nur einmal vorhanden ist, abwechseln, aber der, dem's gehört, darf es zurückfordern...)? Dein Sohn ist zwar Dein Kind - aber mit 19 doch schon ein (na ja fast) "erwachsener" Mann - wehrpflichtig, darf wählen, könnte heiraten, selbst Kinder bekommen, arbeiten, eigenes Geld verdienen... Das sind meine Gedanken dazu, ich hoffe, Du bist nicht beleidigt - lieben stärkenden Gruß Christabelle
christabelle
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Beitrag von christabelle »

Hallo, Ihr alle! ...zu "abhängig vom Forum" und nur "im Kreis der Depression drehen" hier untereinander... Bei mir ist es so, daß ich mich an schlechten Tagen sowieso dauernd in meinem eigen kleinen depressiven Gedanken-Karussel drehe - und die einzigen, die das dann vielleicht etwas ablenken können (so daß es, im besten Fall, eine Aufwärtsspirale wird, trotz Weiterkreisens) - das sind ein paar von Euch... Und an den seltenen besseren Tagen... da geht mir dieses ganze negative Zeugs auf die Nerven (entschuldigt wieder mal die Wortwahl) - und ich lese mal lieber nicht, weil ich plötzlich außerhalb stehe und nichts passendes zu sagen weiß... Ansonsten bin ich fraglos süchtig (überzeugt hat mich unsere Telefonrechnung diesen Monat - ich fürchte, ich werde mich einschränken müssen) - aber es ist wie bei Waltraut und Susan dieses Süchtigsein nach dem sich-besser-fühlen, es hilft so gut... und immer wieder... klar wäre es besser, wenn ich "echte" Kontakte hätte - aber wenn das halt im Moment nicht geht? Bin gespannt, was mein Neurologe am Donnerstag dazu sagt - Einen lieben Gruß Euch allen und gute Nacht! Christabelle
Jaisst
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Beitrag von Jaisst »

Ja gute Nacht! Gruß von "Brutalni Gewalt" - das war mein "Kosename" von meiner letzten Beziehung. Schlaft schön! Schläfrige Grüße von Jaisst
meike
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Beitrag von meike »

forum - sucht hallo, ihr alle ich bin gerne süchtig und habe damit kein problem. es ist so, daß ich nicht nur depri hin und wieder habe, sondern auch große schwierigkeiten mit rheuma und nicht mehr so unterwegs sein kann wie ihr. ich habe durch das forum ganz viel dazugewonnen und es bereichert mich ungemein, denn ich bin nicht alleine damit, den tag irgendwie bewältigen zu müssen und dies so gut wie nur irgendmöglich.es gibt mir zusätzlich mut, meine schwierigkeiten mit meinem körper durchzustehen und wie gesagt, deshalb bin ich gerne süchtig. euch allen einen wunderschönen tag meike
Jaisst
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Beitrag von Jaisst »

Hi du liebe Meike, dir geht es mitunter miserabel -ich weiß - (bzw. hattest du es "1 Mal"[!] geschrieben) - lass dich drücken - schreibe doch etwas mehr von dir hier ins Forum! - und lies nicht nur!!! Viele liebe Grüße von Jaistt!!!
meike
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Beitrag von meike »

betrifft: aussage 9.4. von jaisst 21.o6 uhr hallo, liebe jaisst, deine aufforderung ist ganz lieb und es macht mir mut hier zu schreiben. heute hatte eine freundin ein auto zur verfügung und meinte, ob wir was zusammen unternehmen. eigentlich geht es mir rheuma-mäßig nicht gut momentan aber mich hat gleich der hafer gestochen und ich konnte wiedermal nicht anders, als das leben anzufassen. ich habe mich übernommen und bin schrecklich alle-alle und ich ahne, daß ich dafür morgen bezahlen werden, indem ich schlecht das bett verlassen kann. es ist mir egal, ich habe GELEBT und morgen, wenn ich dafür bezahlen muß, schreibe ich euch, lese und telefoniere halt. morgen ist also das sparprogramm dran. wenn ich dann innerlich so angefüllt bin, weil ich ja gerne lebe, kann ich die schmerzen und das nichtlaufenkönnen wegstecken. morgen fröhne ich also ganz besonders forum-sucht. darum ging es heute und ich hatte gesagt, daß ich gerne süchtig bin, weil ich nicht so unterwegs sein kann wie ihr. jaisst, laß dich mal besonders lieb in den arm nehmen und habe eine schöne nacht, verbunden mit einem wunderhübschen traum und der aussicht, daß es dir morgen, wenn du aufstehst, gut geht. dir alles liebe für einen neuen tag herzlichst meike
Jaisst
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Beitrag von Jaisst »

Hi liebe Meike, wie geht es Dir heute? Na, sicher bescheiden, milde ausgedrückt. Bin z. Z. (arbeitsmäßig) gehetzt usw. Danke für Deine schönen Wünsche - träume immer wirres Zeug - steige morgens schon wütend ins Auto (obwohl ich ein "fiedfertiger" Mensch bin, solange mir keiner was tut). Ich wünsche Dir erstmal, dass Du nicht zu heftige Schmerzen hast und es wenigstens ab und an am PC aushältst! Lieben Gruß von Jaisst
meike
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Beitrag von meike »

liebe jaisst, es ist SO gekommen, wie es sich bereits gestern angekündigt hat (da konnte ich nämlich auch schon nicht mehr gut laufen). die nacht war gar nicht prall und bin dennoch bester laune, weil ich mit leben angefüllt bin. und es ist so, daß heute nur sparprogramm möglich ist, d.h. ich freue mich unendlich, daß es euch gibt und ich euch lesen kann, ich telefoniere, lese. es findet halt eine andere art von leben statt und ist doch auch nicht schlecht, oder? dein leben ist eine einzige hetze? komm her, ich nehme dir was ab, damit du mal durchatmen kannst. schau her, ich habe dir kaffee gekocht, setz dich doch einen augenblick und genieße meinen leckeren kaffee herzlichst meike
Jaisst
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Beitrag von Jaisst »

Nein, liebe Meike, mein Leben ist keine einzige Hetze - nur arbeitsmäßig momentan, doch das ist nun wirklich kein Problem - für Deinen leckeren Kaffee danke ich Dir sehr, hoffentlich geht es Dir etwas besser! - Schade, ich würde Dich auch gern einladen zu einer schönen Autotour - Du bist so bescheiden und weise - da muss ich mir noch ein dicke Scheibe abschneiden davon. Sei lieb gegrüßt von Jaisst
meike
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Beitrag von meike »

liebe jaisst, wenn du auf der arbeit soviel anstehen hast, dann laß mich dir zur hand gehen, damit du mehr freizeit hast und dann düsen wir mit deinem auto los, der sonne entgegen. den picknick-korb für dich und mich, um den sonnenaufgang gemeinsam zu erleben, habe ich gepackt. du ganz liebe, schlaf schön und habe morgen einen positiven tag. in gedanken bei dir meike
meike
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Beitrag von meike »

liebe JAISST ich wünsche dir einen schönen start in den neuen tag. ich muß nochmal bezug nehmen bezüglich deiner aussage bescheidenheit. als damals die diagnose feststand, also weichteilrheuma, gelenkrheuma, mehrere bandscheibenvorfälle, osteoporose hat mich das erst in den keller gebracht. weil ich jedoch lange auf der sozialstation gearbeitet habe, wo ich in vielen häusern reinkam, hatte ich mitbekommen, daß meine dauerpatienten alle vergessen wurden und keinen anruf, briefe oder besuche bekamen. meine situation war eindeutig anders. ich habe eine nette familie, werde besucht, bin hier am pc, habe noch keinen krieg, überschwemmung und erdrutsch mitgemacht. so überlegte ich mir, als ich reiten, marionettentheater usw. aufgeben mußte, welche dinge ich NUN ausbauen und ausfüllen kann. es kam dann doch noch eine menge zusammen und so gab es gar keinen wirklichen grund unglücklich zu sein. ich schicke dir liebe gedanken für einen neuen tag herzlichst meike
Jaisst
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Beitrag von Jaisst »

Haha, liebe Meike, ja, ich muss mir vielleicht auch wirklich mal überlegen, was ich Nicht mitmachen musste - keinen Krieg, Erdrutsch, Überschwemmung u. v. m.; da bin ich wirklich sehr glücklich darüber. Ich halte mir das auch immer mal wieder vor Augen. Im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden mit meinem Leben. - Danke, dass Du mir zur Hand gehst, hab echt gar keine Zeit jetzt. Picknick-Korb... hmmm! - renne gleich mal in die Kantine, Privat geht vor Katastrophe! Liebe Grüße an Dich bis zur Autotour von Jaisst!
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