"Schnell" wieder gesund / leistungsfähiger ? ? ?

SEK
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"Schnell" wieder gesund / leistungsfähiger ? ? ?

Beitrag von SEK »

Hallo,

welche Therapie(kombinationen), bringen eurer Erfahrung, die schnellstmögliche "Reduzierung"
(keine 100%ige Heilung)einer depressiven Episode ???

Welche Möglichkeiten gibt es, damit ich wieder (etwas) mehr A N T R I E B bekomme???

Wie geht ihr mit einem red. Antrieb um???


Über Ratschläge von euch, würde ich mich freuen

S E K
BeAk

Re: "Schnell" wieder gesund / leistungsfähiger ? ? ?

Beitrag von BeAk »

Liebe SEK,

diesen Rat wirst Du schön den öffteren bekommen haben. Aber da Du danach fragst hier noch mal.

Die schnellste Art eine Depression zu bessern, ist eine Behandlung durch einen Psychiater mit Antidepressiva.

Und zusätzlich eine Verhaltenstherapie z.B. bei einem psychologischen Psychotherapeuten.
steppenwolf1

Re: "Schnell" wieder gesund / leistungsfähiger ? ? ?

Beitrag von steppenwolf1 »

Hallo SEK,

diese Frage ist schwierig zu beantworten. Ich denke, dass das für jeden unterschiedlich ist. Dem einen hilft das, dem anderen was anderes.
Was wohl bewiesen ist, dass Verhaltenstherapie bei reinen Depressionen am besten helfen soll.
Bewegung soll auch eine gute Wirkung haben.

Wie damit umgehen ? Gute Frage, wie man es macht, ist es falsch. Auf der einen Seite sich nicht überfordern, Pausen einbauen und Geduld haben. Auf der anderen Seite nicht Nichts tun.

Mir hilft manchmal ein Spaziergang und frische Luft. Habe auch mal versucht einen Arbeitsplan aufzustellen, um wenigstens das nötigste zu schaffen.

Gruss, s.wölfin
Shay
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Re: "Schnell" wieder gesund / leistungsfähiger ? ? ?

Beitrag von Shay »

Vergiss es.

Meine Meinung: Schnell und effektiv geht nicht. Wir haben seelische Leiden, keinen platten Reifen.
Gruß: Martin





„A ship is safe in harbour - but this is not what a ship is made for."
BeAk

Re: "Schnell" wieder gesund / leistungsfähiger ? ? ?

Beitrag von BeAk »

So ganz richtig ist das nicht, Martin.

Das passende AD kann bei einer Depri binnen 2 Wochen die schlimmsten Symptome verschwinden lassen.
Bei mir hat es keine 10 Tage gedauert, inklusive einschleichen.
SEK
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Re: "Schnell" wieder gesund / leistungsfähiger ? ? ?

Beitrag von SEK »

Hallo Beatrix,

Gehört bzw. gelesen, habe ich in der letzten Zeit mehr als mir lieb gewesen ist.

AD nehme ich ja nun schon über einen längeren Zeitraum.

Leider, habe ich keinen Antrieb.
Mein Doc, möchte dies jedoch nochmals so laufen lassen, da die Dosis erhöht wurde.

Therapie, habe ich auch 1x/Woche.
Nach Bedarf, dann telefonisch...

Was sind denn für dich die schlimmsten Symptome gewesen ???

Denkst du, dass ich evtl. nochmals ein anderes AD ausprobieren / versuchen sollte ???

Mein Hauptsymptom (glaube ich) ist der fehlende Antrieb (nicht Motivation)...

Quäle mich jeden Tag.
Hoffe jedoch, daß dies besser wird.

Ein schönes Wochenende und liebe Grüße

S E K
SEK
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Re: "Schnell" wieder gesund / leistungsfähiger ? ? ?

Beitrag von SEK »

Hallo steppenwolf1,

dass dies für jeden Menschen unterschiedlich ist, ist mir schon irgenwo klar.

Bewegung , habe ich mehr als genug, z. B. durch meinen kleinen Kerl.
Auch wenn ich dies momentan (leider), schon sehr stressig finde.
Jedoch ist Bewegung für mein Kind bzw. auch für mich notwendig. Deshalb gehen wir jeden Tag raus....

Du schreibst, auf der einen Seite nicht überfordern.
Wann jedoch bin ich überforder ???
Leider, kommt es mir momentan so vor, als überfordert mich schon (fast) ALLES...

Das geht doch gar nicht ???
Komme mir schon arbeitsscheu etc. vor....

Auch mein Doc, meint, daß ich genug schaffe / leiste...
Jedoch, geht´s so gar nicht.

Ja, habe ja auch von meinem Doc so eine Art Arbeitsplan / Tage buch bekommen.
Wenn ich mir dies dann hinterher durchlese, kommt es mir eben so vor, als habe ich gar nicht geleistet.
Kann´s nicht akzeptieren. Sehe keinen Erfolg.

Liebe wöfin,darf ich dich fragen, wie denn bei dir so ein Tag abläuft, wenn es Dir richtig schlecht geht ???

Vielen Dank für Deine Antwort.

Wünsche dir ein schönes Wochenende

S E K
SEK
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Re: "Schnell" wieder gesund / leistungsfähiger ? ? ?

Beitrag von SEK »

Hallo Shay,

mir nun auch bewußt, daß ich mir mein Gehirn nicht in der nächsten KFZ-Werkstatt austauschen kann.

Jedoch, muß es doch irgendwelche Erfahrungswerte geben, was denn bei unserer Erkrankung effektiv zur Linderung führen kann.

Z. B.:
stationär (Klinik, Reha, Kur),

ambulant (Medi´s, Therapie, Haushaltshilfe),

ich selbst...

Evtl. nochmals "neues Medi" , zusätzliche Maßnahmen...

Schönes Wochenende und liebe Grüße


S E K
flora80
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Re: "Schnell" wieder gesund / leistungsfähiger ? ? ?

Beitrag von flora80 »

Hm... ich kann total gut verstehen, dass man die Depression so schnell, wie möglich überwinden möchte. ABer es ist nun tatsächlich so, dass das Ganze eine sehr individuelle Angelegenheit ist und jeder eben sein eigenes Tempo hat dabei. Das macht die Sache ja gerade so schwierig. Ich weiß nicht, ob es irgendwelche "Durchschnittswerte" gibt, wie lange es dauert. Da können wahrscheinlich nicht mal die Experten wirklich was zu sagen. Antidepressiva können helfen, klar. Aber es ist oft ein ziemliches "Versuch und Irrtum" Spiel, um das richtige Medikament zu finden. Eine Dosiserhöhung ist erst mal nicht verkehrt und du solltest tatsächlich abwarten, ob sich nun daraufhin etwas verändert. Ich persönlich habe von Medikamenten zeitweise etwas profitiert, aber einen durchschlagenden Erfolg hatte ich damit nicht. Bevor ich das "Richtige" Medikament gefunden habe, haben andere Mittel geholfen. Ich habe am meisten von Psychotherapie profitiert. Das hat allerdings insgesamt nun ziemlich lange gedauert. Ich mache seit 2002 nahezu durchgehend Therapie (zwischzendurch auch 16 Wochen stationär und sechs Wochen teilstationär, dann eine Wartezeit von einem halben Jahr zwischendurch auf einen neuen Therapieplatz) und fühle mich seit ca. einem halben Jahr nun deutlich stabiler. Ich mache seit ca. einem Jahr eine tiefenpsychologisch orientierte Psychotherapie, die jetzt den letztendlichen "Umschwung" sehr unterstützt hat. Aber auch die lange VT davor war natürlich nicht ganz wirkungslos. Es ist wirklich eine ganz persönliche Sache, wem was wie schnell helfen kann...

Mein Tipp an dich ist allerdings, die Ungeduld etwas einzudämmen, denn es wird nicht schneller gehen, weil du es willst. Bei mir geht es erst schneller, seit ich es nicht mehr forciere. Die Grundhaltung dahinter, wenn man sich selbst so unter Zeitdruck setzt ist ja im Prinzip, dass man sich selbst nicht ok findet, wenn man eben mal schwach und nicht leistungsfähig ist. ABer das ist ein Teil von dir, der nicht "falsch" ist, sondern zu deinem momentanen Leben eben dazu gehört. Klar ist das Mist. Aber du kannst nichts erzwingen. Jede Krankheit braucht seine Zeit zur Heilung. Und die ist eben nie wirklich vorhersehbar, egal worum es sich handelt. Eine Erkältung dauert auch bei jedem verschieden lange, nur finden wir das dabei ganz normal. Bei einer Depression sind die Zeiträume, von denen man reden muss meistens viel länger natürlich, aber dennoch nie gleich. Kannst du dir zugestehen, krank sein zu dürfen?

Gruß von Flora
912318798
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Re: "Schnell" wieder gesund / leistungsfähiger ? ? ?

Beitrag von 912318798 »

Grüß Dich, SEK!

Wenn es auch für Bea so schnell gelaufen ist und sie bald wieder ein gutes Leben führen hat können, nehme ich doch an, daß die Mehrheit eher ein Langzeitproblem hat.

Wie wir schon in diesem anderen Thema (Verbesserung/... glaube ich) besprochen haben, scheint mir eine Änderung Deiner Lebenssituation für eine Verbesserung als primärer Ansatz zu gelten.

Mit den gewünschten Happy-Methoden wird es wohl zu meinem Bedauern nichts werden.

(@ Bea: Wobei ich Deine persönliche Erfolgsmeldung nicht anzweifle!)

Wie geht es Dir zurzeit?

Liebe Grüße und bleibt stark

Jojo
BeAk

Re: "Schnell" wieder gesund / leistungsfähiger ? ? ?

Beitrag von BeAk »

Liebe SEK,

meine schlimmsten Symptome waren die innere Unruhe, die tatal verlangsamte Grobmotorik und die Feinmotorik funktionierte fast garnicht mehr, dazu noch die Pseudodemenz, Schlafstörungen, Schmerzen aller Art, Scheinhallus und auch eine echte Hallu je Episode uvm.

Das wichtigste ist wirklich erst mal anzunehmen das man Krank ist, so wie ein hohes Fieber oder eine Fraktur des Beins.
Es ist so und daran ist erst mal nichts zu ändern.
Und dann kann man anfangen und schaun was läßt sich beeinflussen.
Mir war es wichtig selber auf mein Wohlbefinden (den Symptome die Spitze nehmen)Einfluß nehmen zu können. Ich habe die progressive Muskelrelaxation nach Jacobson erlernt, auch progressive Muskelentspannung nach Jacobson genannt.
Sie wird von Familienbidlungsstätten angeboten. Adressen haben auch die Krankenkassen.

Du solltest, wenn die AD-Erhöhung nichts bringt, auch noch mal mit Deinem Psychiater reden. Es gibt eine große Anzahl an AD, er kann ein anderes ausprobieren.

Was für eine Psychotherapieart machst Du?
SEK
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Re: "Schnell" wieder gesund / leistungsfähiger ? ? ?

Beitrag von SEK »

Danke für Eure Antworten, und einen hofffentlich nicht so stürmischen Abend, Euch allen hier im Forum,

Hallo Flora, Jojo1 und Bea,

ja, das es sich hierbei um eine Erkrankung handelt, kann ich mir nun auch zugestehen.

Jedoch, macht mir mein Umfeld, egal ob privater oder geschäftlicher Natur, erhebliche Probleme.....

Geschäftlich, dies so anzusprechen, ist sehr schwer.
Spielen viele Faktoren eine Rolle.
Evtl. auch meine Angst / Gedanken, zu sagen, dass ich psychisch erkrankt bin...
Eine Fraktur, würde ich ja auch nicht verheimlichen...

Privat, habe ich diese Problematik gestern (bei meinem Dad) angesprochen.

Muß hierzu kurz sagen, daß mich ja mein Dad, seit geraumer Zeit zu meinem Psychiater bzw. zu meiner Therapie bringt.

Auf Grund meiner Medikation, Verfassung, habe ich Panik vor AutoBAHNfahrten.

Es fand noch nie ein Gespräch statt, warum ich mich in psychiatrische Therapie begebe; oder weshalb ich selbst nicht mehr mit dem PKW Autobahnstrechen fahre.
(Hochschwanger, bin ich immer noch mit meinem Auto selbständig gefahren)

Jedoch, vorgestern, hatte mein Zwerg, (aus heiterem Himmel), 41,6 Fieber und Erbrechen...
Tel. mit meinem Dad, ob er uns in die Klinik fahren würde....

Er ließ mich "abfahren", mit der Begründung, daß er nun zum Tennis müßte...

Ist dies so normal?
Fordere ich zuviel von meinen Mitmenschen ???
Stehe ich nun wirklich so neben mir, daß ich ZUVIEL verlange....???

Muß auch hierzu sagen, daß ich nicht bei meinen Eltern aufgewachsen bin, sondern bei meiner Omi.
Meine Eltern konnten mit familiärer Unterstützung immer gut und evtl. ohne Verantwortung leben.

Bei mir, kommt immer etwas Neues hinzu!!!
Bin jedoch froh, daß mein Zwerg "über dem Berg" ist !!!
Hat heute auch wieder normal gegessen und wollte aus dem Bett....
Oftmals denke ich mir, daß ich evtl. mein Kind "krank mache".....

Mein schlimmster "Feind", ist die Antriebslosigkeit, Pseudodemenz, Infektanfälligkeit, Schlafstörungen.

Hallo Bea, Feinmotorik ? ? ?
Wie zeigte dies sich bei Dir, wenn ich Dich fragen darf ???
Würde mich wirklich interessieren.
Habe dies auch schon (glaube ich), bei mir festgestellt.

Progressive Muskelentspannung, ist mir auch ein Begriff.
Jedoch, kommt bei mir momentan immer irgendetwas noch hinzu.... Sei´s in Form von meinem "Pflegefall", mein kleiner "Kerl" oder .....

Will hiermit KEIN Mitleid.....

Wie schaut´s nun aus ???
Was soll ich nur machen???
Hatte durch die Erkrankung meines Zwerg, wieder Streß und Ängste.
Auch das Verhalten, meines Dad´s ???
Wenn nicht dies, ruft nachts der Pflegedienst bei mir an, dass mein dementer Pflegling .....
Früher, habe ich dies alles gut kompensieren können, jedoch momentan......

Ist evtl, eine stationäre Einrichtung "sinnvoll" für micht ???

Oder kann ich dies evtl. doch amb. schaffen ???

Das ich krank bin, habe ich nun akzeptiert.

Nehme keine Aufträge in beruflicher Hinsicht mehr an.

Muß/ möchte verständlicher Weise , jedoch so schnell wie möglich wieder auf die "Beine" kommen.....

Schrieb ja, eine Leistungsfähigkeit wie sechst Std. vor der Entbindung..... TRAUMHAFt......
Die Depression als ernsthafte Erkrankung zu akzeptieren, schon klar. Jedoch, wie schaffe ich diese zu überwinden ???
Sonst hätte ich mir keine ärztliche Hilfe gesucht.
Wer geht schon gerne in die Psychiatrie ???

Auch in Bezug auf meine Arbeitsleistung, habe ich dies ja schon reduziert, - aufgegeben.
Habe gemerkt, daß ich dies alles nicht mehr leisten kann und Rücksicht nehmen muß. Richtig: es geht nichts mehr....

Liebe Grüße und Danke für´s antworten....

S E K
jolanda
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Re: "Schnell" wieder gesund / leistungsfähiger ? ? ?

Beitrag von jolanda »

Hallo!

Am schnellsten komme ich wieder etwas nach oben, wenn ich stationär gehe.
Allerdings beim ersten mal bin ich 5 Monate in der Klinik "hängen" geblieben.

LG, jolanda


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Feedom's just another word for nothing left to lose (Janis Joplin)
SEK
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Re: "Schnell" wieder gesund / leistungsfähiger ? ? ?

Beitrag von SEK »

Ciao Jolanda,

ist eine lange Zeit !!!

Hat es Dir wenigstens etwas weiter geholfen ???

Darf ich Dich fragen, wo / in welcher Einrichtung Du gewesenn bist ?

Gab´s dort auch "Begleitkinder" ???
Und wenn, die hierfür notwendige Betreuungsmöglichkeit für die kid´s ???

Hat Dir der lange stat. Aufenthalt, viel gebracht ???
Oder würdest Du sagen, dass Du amb. auch "zum Ziel" gekommen ....

Sehr viele Fragen, jedoch würde ich mich freuen, von Dir zu lesen.....

Gruß

S E K
912318798
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Re: "Schnell" wieder gesund / leistungsfähiger ? ? ?

Beitrag von 912318798 »

Grüß Dich SEK und alle!

Emma" tobt sich hier wie auch bei Dir ärgstens aus. Aber es ist noch nicht gefährlich.

Noch einmal zu Deiner Problematik:

Dass ich Deine Gesamtsituation als Begründung für Deine Anspannung halte und meine, dass Du dringend eine Auszeit oder überhaupt eine Veränderung brauchst, ist ja jetzt nichts Neues mehr.
Ich würde an Deiner Stelle nur einfach beginnen, zu recherchieren, was man machen könnte, als alleinerziehende Mutter ohne Möglichkeiten, die Ihren irgendwo "unterzustellen".
Möglicherweise ergibt sich der eine oder andere Weg.

Wirklich schnell aus der Misere herauszukommen, ist sicher nur mit einem gewissen Aufwand möglich, wobei sich natürlich fragt: was verstehst Du unter "schnell"?

Wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, halte ich die Ablehnung Deiner Bitte an Deinen Vater für sehr fragwürdig.

Schließlich hast Du ihn nicht gebeten, Dich ins Autokino zu fahren.

Eine wichtige Hilfeleistung meiner Tochter auszuschlagen, zugunsten einer Tennisstunde, käme für mich nicht in Frage.

Wie schon erwähnt: Schon Dein Schreibstil deutet darauf hin, dass Du dabei bist, auszubrennen und es besteht Handlungsbedarf.

Schade, dass ich Dir so gar nichts Wertvolles raten kann.
Ich wünsche Dir sehr, auch für "Zwerg", dass Du bald eine Lösung findest!

Liebe Grüße und bleib stark!

Jojo
BeAk

Re: "Schnell" wieder gesund / leistungsfähiger ? ? ?

Beitrag von BeAk »

Liebe SEK,

mit Motorik sind die Bewegungen des Körpers gemeint. Das heißt auf gut Deutsch, ich konnte mich nur noch im Schneckentempo bewegen. Und solche Sachen wie Schulbücher einbinden, waren mir unmöglich. Mein Hände spielten einfach nicht mit.

Liebe SEK, für die PMR muß man sich die Zeit nehmen, sie auch täglich durchzufühen, sonst hilft sie nicht. Du mußt Dir schon wichtig genug sein, etwas für Dich zutun.

Wenn es Dir tatsächlich so schwer fällt, Deine Bedürfnissen Raum zu geben, wäre ein Kinikaufendhalt sicher sehr sinnvoll.

Am Besten eine Rehamaßnahme, denn dort lernst Du Dir selbst zu helfen. Das erscheint mir sinnvoller als ein Psychiatrieaufendhalt, ( zumindest wenn Du nicht hochgradig suizidal bist).

Sprich das Thema doch mal bei deinem Psychiater an.

Machst Du eigendlich eine Verhaltenstherapie oder eine tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie?
Spürst Du ihrgendwelche Auswirkungen durch die Therapie?
jolanda
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Re: "Schnell" wieder gesund / leistungsfähiger ? ? ?

Beitrag von jolanda »

Hallo SEK!

Zu deinen Fragen:

- ich war in der Psychiatrie, allerdings auf einer Psychotherapiestation speziell für Depressionen. Es reichte eine Einweisung vom Psychiater. Nach einiger Zeit hat wohl die Krankenkasse Stress gemacht (was ich aber garnicht mitbekommen habe) und sie haben aber immer eine Verlängerung bekommen. Die letzen vier Wochen war ich in einer Tagesklinik.

- Es gab keine Patienten, die mit Kind da waren. Ich hatte auch nicht den Eindruck, dass das da möglich gewesen wäre. Allerdings gibt es da andere Möglichkeiten, z.B. Familien- bzw. Haushaltshilfe. Da ich aber keine Kinder habe, weiß ich das nicht so genau.

-Der Aufenthalt hat mir sehr viel gebracht. Damals hatte ich die Depression schon über ein dreiviertel Jahr verschleppt, bevor ich (erstmals) zum Arzt ging. Sie meinte ambulant würde es da nichts mehr bringen. Drum hat es in der Klinik so lange gedauert, weil es eigentlich schon lange überfällig gewesen war. Die TK anschließend war nicht gut für mich, was aber nicht an dem System Tagesklinik an sich lag, das ich eigentlich gut finde, sondern an dieser speziellen TK und deren Konzept.

- ohne den stationären Aufenthalt vorweg wäre ich nicht in der Lage gewesen, eine ambulante Therapie zu machen.

Inzwischen muss ich nur noch kurz in die Klinik, manchmal nur ein paar Tage oder eine Nacht zur Krisenintervention.
Wenn ich mal wieder in einer schwer depressiven Phase bin, komme ich inzwischen auc größtenteils ohne Klinik aus, was aber leider nicht heißt, dass die Depressionen schwächer geworden sind. Letzen Sommer war es mal wieder ganz heftig und auch sehr suizidal, da war ich in der schlimmsten Zeit für zwei Wochen in der Klinik.
Allerdings bin ich seit dem ersten mal nie wieder auf dieser Depressionsstation gewesen. Einerseits, weil sie mich nicht unbedingt nochmal nehmen einerseits wegen einer Zusatzdiagnose, die ich habe, und andererseits, weil es dort Wartezeiten gibt und wenn ich Klinik brauche, dann sofort. Ich habe aber mit der allg. Psychiatrie hier an meinem Wohnort fast nur positiver Erfahrungen gemacht. Auch dort bekam ich auf der allg. Station individuell auf mich zugeschnittene Therapie. Gewöhnungbedürftig sind teilweise nur die anderen Patienten dort, die eben größtenteils akut psychotisch sind.

Mein ambulantes Netz ist mittlerweile ganz gut, so dass auch schneller auf eine Depression reagiert werden kann.
Ich habe einen Psychiater (der ist noch relativ neu, weil meine alte Ärztin die Praxis übergeben hat ) Termin alle vier Wochen,
meine Psychotherapeutin wöchentlich,
und eine Betreuung durch den Integrationsfachdienst für alles, was mit Arbeit zu tun hat (ich habe 50% Schwerbehinderung aufgrund der psychisschen Erkrankung)Termine nach Bedarf, sie kommt auch in den Betrieb zum Gespräch zu dritt mit meinem Chef.
Des weiteren habe ich einen Behandlungvertrag mit der Station der allg. Psychiatrie, wo ich dann immer bin. Diese Behandlungsvereinbarung legt fes, welche Medikamente ich nehme, welche Bedarfsmedikation hilft, was sonst zu beachten ist, ggf. welche Maßnahmen man ablehnt, in welher Art von Krisen ich normalerweise komme, wen ich als Bezugspflegerin wünsche... Das vereinfacht das Aufnahmeprozedere und sorgt dafür, dass ich vorrangig auf die selbe Station komme oder so schnell wie möglich dorthin verlegt werde. Auch das zu wissen ist sehr hilfreich. Dass ich die Möglichkeit habe, dort jederzeit hin zu gehen (notfall auch ohne Einweisung). Mit der Oberärztin habe ich gelegentlich Kontakt - so alle 10 bis 12 Wochen mal, telefonisch oder einen Termin, so dass auch der Kontakt zur Klinik immer bestehen bleibt.

Für mich kommt eine Rehaklinik nicht in Frage, denn ich brauche wie gesagt wenn dann sofort Hilfe. Bis das dann beantragt und genehmigt wäre, wäre es u.U. schon zu spät. Außerdem bleibe ich so an meinem Wohnort.

Ich hoffe, ich konnte dir mit meinen Antworten weiterhelfen, ansonsten frage einfach weiter.

Lg, jolanda


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Feedom's just another word for nothing left to lose (Janis Joplin)
BeAk

Re: "Schnell" wieder gesund / leistungsfähiger ? ? ?

Beitrag von BeAk »

Liebe Jolanda,

die für Dich notwendige Nähe zur Psychiatrie vor Ort ist wegen Deiner Suizidalität notwendig und diese besteht aufgrund Deiner Zusatzdiagnose.

Deine Probleme sind also nicht wirklich mit denen eines rein Depressiven zu vergleichen.

Ein derart stetiges Hilfebedürfniss ist bei rein Depressiven so nicht vorhanden.
jolanda
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Re: "Schnell" wieder gesund / leistungsfähiger ? ? ?

Beitrag von jolanda »

Hallo!

@bea: die Nähe zum Wohnort ist nicht aufgrund meiner Zusatzdiagnose (kennst du die denn überhaupt?) wichtig, sondern weil mich das Herausreißen aus meinem Umfeld retraumatisieren würde (wobei ich mit diesem Ausdruck immer sehr vorsichtig bin). Das hat meine Psychiaterin schon beim 2. Termin erkannt und mich deshalb in die örtliche Psychiatrie (Depressionstation, s.o.) eingewiesen und nicht woanders hingeschickt, was zunächst auch im Gespräch war. Damals war auch nur von Depression die Rede.
Die beiden Diagnosen stehen bei mir gleichwertig nebeneinander (klar, es gibt ein paar Wechselwirkungen). Wesentlich beeinträchtigender finde ich die Depressionen. Denn da bin ich für Wochen bzw. Monate außer Gefecht. Suizidal bin ich übrigens fast ausschließlich während schwerer depressiver Episoden. Da spielt die andere Diagnose keine Rolle.
Aufgrund der Suizidalität während einer Depression ist es natürlich von Vorteil schnell aufgenommen werden zu können.

Ich fände es schön, wenn du nicht mit so vorschnellen Urteilen daherkämst.Ich fühle mich von dir falsch eingeschätzt, vorallem, weil du mich fast nicht kennst (da ich hier eher wenig schreibe). Ich denke, da kennen mich meine Behandler besser, die mir das bestätigen, was ich auch selber so empfinde: während einer Depression sind die anderen Symptome so gut wie nicht vorhanden. Weshalb die Diagnosen bei mir auch nebeneinander gestellt werden. Was ich hier schreibe ist aus der Sicht der Depression heraus.

LG, jolanda


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ndskp01
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Re: "Schnell" wieder gesund / leistungsfähiger ? ? ?

Beitrag von ndskp01 »

Liebe SEK,
vergiss das schnell!

Du willst ganz bald wieder so sein wie vor der Entbindung, also bereit, übermenschlichen Leistungen zu erbringen. Das ist deine Krankheit.
Was soll man sagen?
912318798
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Re: "Schnell" wieder gesund / leistungsfähiger ? ? ?

Beitrag von 912318798 »

Grüß Euch alle !

an SEK:
Siehst Du?
Auch PUK sagt das!

Ich hoffe, es geht Dir und Zwerg gut an diesem windstillen Montagmorgen!


an Jolanda:

Die Erwartungshaltung
erstellt am 10/11/2007 00:08-
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Liebe Jojo,

meine angebliche Kompetenz ist Teil meiner Störung. Und zumindest mit diesem Teil von mir hadere ich auch noch. Bin also nur einen Schritt weiter als Du.

Ich kann Deine Einwände gegen eine Gruppentherapie verstehn, geht mir ähnlich. Deshalb ziehe ich eine Einzeltherapie vor.

Liebe Jojo, Du kannst sehr wohl Hilfe annehmen, Du mußt es nur probieren wollen.

Gruß Beatrix



Das öffnete mir Bea nach einer langen Reihe von guten Ratschlägen und gutem Zuspruch.
Vielleicht ist es Dir möglich, weniger attraktive Ratschläge nicht allzu streng zu beurteilen.
Es würde mich für Menschen wie Bea sehr freuen!
Ich glaube, daß sie es gut meint.

Anbei finde ich auch Deine Hinweise für SEK sehr informativ.


Liebe Grüße an Euch alle und bleibt stark

Jojo
SEK
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Re: "Schnell" wieder gesund / leistungsfähiger ? ? ?

Beitrag von SEK »

H a l l o ,

vielen D A N K für die Anteilnahme, die vielen Ratschläge und Tipp´s.

Melde mich erst jetzt, da erst mein Zwerg sehr hohes Fieber hatte und nun hat es mich leider einmal wieder erwischt......

Ist ja nichts Neues.
Jedoch glaube ich schon, daß Depressionen, Streß etc. die Infektanfälligkeit deutlich erhöhehn.

Versuche nun, mit Euch in "Kontakt" zu kommen, da leider, gestern mein Text irgendwo nicht in´s Forum gekommen ist....

Liebe Grüße S E K und hoffe Euch geht´s gut, oer den Umständen entsprechend....
BeAk

Re: "Schnell" wieder gesund / leistungsfähiger ? ? ?

Beitrag von BeAk »

Liebe Jojo,

ich glaube, mein obriges Posting ist etwas mißverständlich.

Mit meinem scheinbar kompetenes Auftreten meinte ich, meine oft kühle distanzierte Art.
Diese ist Teil meiner Störung.

Inhaltlich stimmen meine Postings in der Regel.
steppenwolf1

Re: "Schnell" wieder gesund / leistungsfähiger ? ? ?

Beitrag von steppenwolf1 »

Hallo Bea,

wieso weist Du immer wieder darauf hin, dass dies und jenes Teil Deiner Störung ist ? Teil der Depri ?

s.wölfin
BeAk

Re: "Schnell" wieder gesund / leistungsfähiger ? ? ?

Beitrag von BeAk »

Liebe Wölfin,

wieso immer? Ich habe lediglich die Aussage präzisiert.

Mit Teil meiner Störung meine ich in dem Fall meine Narzisstische Persönlichkeitsstörung.

Als weitere Störungen habe ich ein Anpassungsstörung (=Belastungsstörung),
eine Dysthymie
und eine rezidivierende Depression zu bieten.
Antworten