Verhaltenstherapie

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Dara1974
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Verhaltenstherapie

Beitrag von Dara1974 »

Mir wurde jetzt immer und immer wieder Verhaltnstherapie nahegelegt. Prinzipiell habe ich ja einen großen Glauben in Therapie, aber wie ich in einem anderen Thread schrieb, helfen ja die Medikamente pur auch nicht. Nun habe ich mir ziemlich ausführlich in Verhaltenstherapie eingelesen und was mir da gar nicht gefällt: Rollenspiele, Entspannungsübungen, "Hausaufgaben". Entspannungstraining nach Jacobsen mache ich schon zu Hause und ich möchte so etwas auch nicht in Anwesenheit eines anderen Menschen machen. Rollenspiele ist gar nichts für mich. Hat es dann überhaupt einen Sinn, eine Verhaltenstherapie zu beginnen?

Viele Grüße

Dara
Regenwolke
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Re: Verhaltenstherapie

Beitrag von Regenwolke »

Hallo Dara,

ich glaube nicht, daß jeder Verhaltenstherapeut mit Rollenspielen arbeitet und falls doch, könntest du ja auch sagen, daß Du das nicht möchtest. Entspannungsverfahren nehmen sicher auch innerhalb einer Therapiestunde keinen großen Teil ein - wenn überhaupt - dazu gibts ja auch entsprechende Kurse. Daß viele Verhaltenstherapeuten mit Hausaufgaben arbeiten, halte ich dagegen für realistisch.

Was erwartest Du denn von einer Therapie? Wie stellst Du Dir vor, daß die Stunde ablaufen soll?
Wenn Deine Vorstellungen tatsächlich stark von dem üblichen verhaltenstherapeutischen Vorgehen abweichen, ist es natürlich wirklich die Frage, ob es dann so sinnvoll ist, VT zu machen.

Bei Depressionen gilt VT oft als erste Wahl, aber wenn Dir z. B. tiefenpsychologisch fundierte Therapie mehr entgegen kommt, was spricht dagegen? Im Zweifelsfall wird dir die Therapie am meisten bringen, für die Du offen sein kannst.

LG, Wolke
Wycombe1
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Re: Verhaltenstherapie

Beitrag von Wycombe1 »

".... was der bauer nicht kennt frixxt er nicht...."

vielleicht erst einmal ausprobieren und nicht gleich von vorn herein sagen "das will/mag ich aber nicht"?

ich mache seit 1 Jahre VT und ich muss dir ganz ehrlich sagen - was besseres konnte mir gar nicht passieren.

es geht um den "praktischen" teil und nicht (nur) um das bla-bla-bla meiner vergangenheit. in der VT wird mir aufgezeigt wie ich im hier+jetzt agieren kann/muss/werde; auch hausaufgaben gehören dazu, aber die sind wichtig, damit ich reflektieren kann und vieles erkennen kann...

vg,
wycombe1
Ich weiß freilich nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird.

Aber soviel weiß ich sehr wohl, es muß anders werden,

wenn es besser werden soll.



(G. C. Lichtenberg)
Hete
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Re: Verhaltenstherapie

Beitrag von Hete »

Ich möchte dazu nur sagen:

THERAPIE IST DAS; WAS ZWISCHEN DEN STUNDEN STATTFINDET.

Hausaufgaben sind wichtig, die therpeutischen Spiele sind sehr gewöhnungsbedürftig und ich komme mir dabei immer reichlich blöd vor, aber eine VT ist so.

Hete
Wycombe1
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Re: Verhaltenstherapie

Beitrag von Wycombe1 »

@ hete: was für therapeutische Spiele? *KopfKratz* also meine thera macht da nichts mit mir.....????
Ich weiß freilich nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird.

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Dara1974
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Re: Verhaltenstherapie

Beitrag von Dara1974 »

Danke für die Antworten. Wenn man Rollenspiele etc. erst mal ausschließen kann, ist das schon mal ermutigend. Die Verhaltenstherapie wurde mir auch wegen meiner Angststörung nahegelegt, mir läge eher eine ganz normale Gesprächstherapie, wenn denn schon eine Therapie sein muß. Eigentlich will ich gar keine. Ich habe mich gestern auf jeden Fall mal für ein Einführungsgespräch angemeldet, welches am Montag stattfindet. Danach kann ich ja dann weitersehen.

Viele Grüße

Dara
Wycombe1
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Re: Verhaltenstherapie

Beitrag von Wycombe1 »

hallo dara,
um angst- und panikattacken sowie eine angststörung "in den griff" zu bekommen, ist die VT das a + o. ich habe nach relativ kurzer zeit gemerkt wie schnell es "gegriffen" hat bei mir....

und man macht ja nicht nur hausaufgaben etc., es wird auch gesprochen. aber anders als in der reinen gesprächstherapie. für mich ist die VT die genau richtige therapieform.
viel glück!
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BeAk

Re: Verhaltenstherapie

Beitrag von BeAk »

Liebe Wycombe,

kann es sein das Du im Vergleich zur Verhaltenstherapie die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie meist, die auf den Grundlagen der Analyse beruht.

Ein Gesprächstherapie nach Rogers wir von der KK garnicht finanziert.
Lioness
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Re: Verhaltenstherapie

Beitrag von Lioness »

Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie IST eine Gesprächstherapie, liebe Bea! Wycombe hat den Zusatz "nach Rogers" nicht gebraucht, demnach ist es der Begriff "Gesprächstherapie" in der allgemein anerkannten und gebräuchlichen Form.

Auch die Verhaltenstherapie ist in erster Linie eine Gesprächstherapie. Es gibt halt, je nachdem, einige Techniken, die weniger Wortlastig sind.

Gruß
Lioness



Wir brauchen den Blick nach hinten, um unser Leben zu verstehen. Wir brauchen den Blick nach vorne, um unser Leben zu LEBEN!
angelino
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Re: Verhaltenstherapie

Beitrag von angelino »

Dara1974
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Re: Verhaltenstherapie

Beitrag von Dara1974 »

Wycombe, danke für deine Antwort, das macht mir Mut. Da kann ich mich jetzt auch etwas besser auf den Gedanken "Therapie" einlassen. Mal sehen, wie das Gespräch am Montag verläuft, am Telefon war der Therapeut auf jeden Fall schon mal sehr nett und höflich.


Engelbert, welche schlechten Erfahrungen hast Du denn gemacht?
BeAk

Re: Verhaltenstherapie

Beitrag von BeAk »

Liebe Lioness,

du kannst Gesprächstherapien anderen körperlichen Therapie (z.B. Ergo-, Physiotherapie) gegenüberstellen.

Wenn Du alle Psychotherapien als Gesprächstherapien bezeichnest, kannst Du nicht Gesprächstherapie einer Verhaltenstherapie gegenüberstellen, denn auch die Verhaltenstherapie ist dann eine Gesprächstherapie.
- Entweder Gesprächstherapie nach Rogers als korrekte Therapiebezeichnung,
- oder Gesprächstherapie als umgangssprachlicher Sammelbegriff für alle Psychotherapien,
- oder bei Gegenüberstellungen die Bezeichnungen der jeweiligen Therapieart.

Schließlich kann man Schnauzer (eine Hunderasse)Größe: 50 cm SH,
auch nicht mit Hunden allgemeim, Größe: ?? cm SH, vergleichen, sondern nur mit anderen Hunderassen.
kormoran
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Registriert: 29. Mai 2007, 21:56

Re: Verhaltenstherapie

Beitrag von kormoran »

liebe bea,

mir ist aufgefallen dass du, wenn einE foristIn den begriff "gesprächstherapie" verwendet, umgehend aufklärend postest. auf der einen seite gibst du fachwissen weiter was hier gefragt und sinn des forums ist. auf der anderen seite empfinde ich persönlich es als etwas "pedantisch", und zwar deshalb, weil weniger informierte menschen (zb menschen die erstmals überhaupt mit sowas konfrontiert sind), aber auch solche, die es einfach nicht so genau nehmen, genau wie von dir genannt,

Gesprächstherapie als umgangssprachlichen Sammelbegriff für alle Psychotherapien,
verwenden.

weil ja das substrat der allermeisten psychotherapien in der tat das gespräch ist - mit den unterschiedlichsten anderen instrumenten, den unterschiedlichsten konzepten dahinter.

wer in D eineN psychotherapeuten/in sucht und das finanziert kriegen will, ist mit dem faktum ohnehin rasch konfrontiert. (während hier in Ö zb die therapie nach rogers nebst vielen anderen, etwa der integrativen gestalttherapie, mit der ich die besten erfahrungen machen durfte, anerkannt ist. bezahlt wird so oder so nur ein läppischer zuschuss. hier wo die psychoanalyse erfunden wurde, ist therapie ein luxus. wer kein geld auf der seite hat, kriegt halt einfach nur pillen oder bleibt unbehandelt. es gibt nur ganz wenige plätze die voll finanziert werden und die werden auf ganz obskure weise vergeben. )
so, jetzt hab ich mich da ein bisserl ausgeschimpft

zu guter letzt aber nochwas konstruktives!

vor einiger zeit war im radio ein langer bericht über carl rogers und seine therapieform. er wollte an der universität (oder uniklinik, hab ich vergessen) therapie nach seinem konzept anbieten, das war ihm als nicht-arzt aber verboten. also nannte der das ding kurzum "gesprächstherapie". gespräche waren ihm erlaubt.

so ist laut dem radiobeitrag der name entstanden (ich kenne die therapieform wiederum unter dem namen personenzentrierte therapie, aber es gibt ja überall unterformen und schulen usw.)

liebe grüße
kormoranin
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*** zurück ins leben!
BeAk

Re: Verhaltenstherapie

Beitrag von BeAk »

Liebe Kormorani,

ja meine Reaktion auf das Wort Gesprächstherapie mag pedantisch sein.
Aber, das hat den Grund, das hier eben viele neue Leser (und Schreiber) sich zum ersten mal mit dem Thema Psychotherapie beschäftigen und gerade deswegen auch überhaupt keine Ahung haben welche Therapien es gibt und welche von den KK finanziert werden.

Nun lesen die guten Leute hier von erfolgreichen Gesprächstherapien und wollen auch so einen Therapie machen, was ja sehr sinnvoll ist.
Und müssen dann feststellen, das ihre KK garkeine Gesprächstherapie bezahlt oder es keine Therapeuten in ihrer Umgebung gibt die diese Therapieform anbieten.

Deshalb ist es mir wichtig, das bei Beschreibung und Schilderungen die jeweilig korrekte (nicht umgangssprachliche) Bezeichung gewählt wird.
Denn nur dann weiß der Neuling, nach was er suchen sollte und auch nur dann wird er fündig.

Die Möglichkeiten schnell einen Psychotherapieplatz zu finden, sind in Deutschland sehr unterschiedlich. Es gibt Gegenden mit Psychotherapeuten ohne Wartezeiten und wo anders muß man mit bis zu 1,5 Jahren Wartezeit rechnen.

Aber wer suchet, der findet. Ist meine Erfahrung.
kormoran
Beiträge: 3276
Registriert: 29. Mai 2007, 21:56

Re: Verhaltenstherapie

Beitrag von kormoran »

hallo bea,

vielleicht hast du auch recht. sei es wie es sei.

was die wartezeiten auf therapieplätze betrifft, dürfte es hier besser sein (für die selbst finanzierte und nur mit zuschuss unterstützte variante). jedenfalls in städten. wie es in ländlichen gebieten ist weiß ich nicht, wahrscheinlich trist. wenn ich hier lese dass menschen ein jahr auf einer warteliste stehen, schätze ich mich glücklich...

grüße
kormoranin
 http://www.depressionsliga.de
*** zurück ins leben!
BeAk

Re: Verhaltenstherapie

Beitrag von BeAk »

Liebe Kormoranie,

ja ich habe eigendlich auch Glück. Wenn ich nicht so wählerisch wäre, hätte ich schon nach 6 Wochen einen Therapieplatz haben können.
Aber mein Vertrauen in die Tiefenpsychologie ist grundlegend gestört.

Und Verhaltenstherapeuten sind hier deutlich besser ausgebucht und trotzdem hab ich jetzt schon die 2te VT nach probatorischen Sitzungen aussortiert, weil Vertrauen ohne Basis nicht möglich ist.
Wycombe1
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Re: Verhaltenstherapie

Beitrag von Wycombe1 »

@ bea: ob meine VT eine "nach Roger" ist, weiss ich nicht, der "Anhang" ist mir nicht bekannt; aber ja, meine Thera ist eine Verhaltenstherapeutin und mir persönlich ist es ziemlich "wurscht" wie genau die Bezeichnung ist - Hauptsache es hilft! Und das tut es in meinem Falle!

Und ja, wir reden viel, wir machen aber auch Hausaufgaben etc. (hatte ich ja weiter oben geschrieben), wir machen halt das, was ich gerade brauche.... Und wie gesagt, mir tuts gut!

@ dara:
ich drücke dir die daumen das es mit dem thera klappt und du ein gutes gefühl hast und vor allem (!!!) eine erfolgreiche therapie bekommst! Wär schön wenn du berichten würdest wie der termin gelaufen ist!

viele grüsse,
wycombe
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Aber soviel weiß ich sehr wohl, es muß anders werden,

wenn es besser werden soll.



(G. C. Lichtenberg)
flora80
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Re: Verhaltenstherapie

Beitrag von flora80 »

@ Bea

"Gesprächstherapie" ist keine umgangssprachliche Bezeichnung, sondern eine allgemeine, die diese "Therapiesorte" von anderen, eben nicht hauptsächlich gesprächszentrierten Therapien (Ergotherapie, Kusttherapie, Musikherapie, etc.) abgrenzt. Sie bezeichnet nichts anderes, als eine Therapie, die über Gespräch funktioniert. Wenn man die spezifische klientenzentrierte Psychotherapie nach Rogers meint, dann sagt man das im Allgemeinen dazu. Langsam nervt es mich, dass du da zum tausendsten Mal drauf herumreitest. Ich meine mich zu erinnern, dass das schon ziemlich häufig geklärt wurde.... Gesprächstherapie ist durchaus ein ganz legitimer Begriff für jede Form der Psychotherapie, bei der das GESPRÄCH im Vordergrund steht. Das kann man so auch in einschlägigen Lexika, etc. nachlesen.

Flora
stateira
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Re: Verhaltenstherapie

Beitrag von stateira »

Hallo Dara,

Du schreibst "wenn schon eine therapie sein muss. Eigentlich will ich gar keine".

Ich denke mal, das ist des pudels kern: Du willst gar keine therapie (ging mir vor langer, langer zeit auch so!). Das ist auch erstmal völlig o.k. so. Vielleicht kannst du jemanden finden, mit dem du dich erstmal darüber auseinandersetzt: dem warum du keine therapie willst (vielleicht hausärztin, freund/freundin, verwandte/r oder auch hier im forum). Denn m.e. machst du dir unnötigen stress, wenn du versucht, für dich die richtige therapie und den richtigen therapeuten zu finden, solange du nicht voll und ganz hinter dem thema 'therapie' (in welcher form auch immer)stehst.
Nach meiner persönlichen erfahrung ist die art der therapie eh zweitrangig. Es kommt vor allem auf das vertrauen und die sympathie zum/zur therapeuten/therapeutin an. Das ist im übrigen auch sehr wichtig: vorher für sich zu klären, ob man sich in der lage fühlt, sich einem gegengeschlechtlichen therapeuten anzuvertrauen oder ob man einen gleichgeschlechtlichen therapeuten braucht.

liebe grüsse
suse
Dara1974
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Re: Verhaltenstherapie

Beitrag von Dara1974 »

Hallo Suse,

danke für Deine Antwort, ich denke, Du hast voll und ganz recht. Ich hatte ja am Montag ein Vorgespräch (Erstgespräch?) mit einem Therapeuten und mal abgesehen davon, daß der mir viel zu viele Sachen unterstellt hat, die so nicht stimmen, hat sich bei mir wieder ganz extrem der Widerwille gegen die Situation geregt. Ich habe dann zwar noch den anderen mir empfohlenen Therapeuten angerufen, war aber dann irgendwie ganz erleichtert, daß der wohl nicht mehr praktizierte. Da jetzt auch das neue Medikament, welches ich am Freitag bekommen habe, zu wirken scheint, ist natürlich auch der Leidensdruck nicht mehr so hoch.

Warum ich keine Therapie will, kann ich nicht so in Worte fassen, es ist ein wirklich tiefer Unwille. Die meisten Sachen/Methoden kann ich nicht nachvollziehen, vieles erscheint mir übertrieben und irgendwie kann ich mir auch nicht vorstellen, daß es helfen soll. Außerdem fühle ich mich da ein wenig in der Unterlegenen-Rolle und das mag ich nicht .

Tja, besser kann ich es leider momentan nicht formulieren, aber wie gesagt, Du hast recht, es hat keinen Sinn, so etwas halbherzig anzufangen.

Liebe Grüße

Dara
stateira
Beiträge: 38
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Re: Verhaltenstherapie

Beitrag von stateira »

Hallo Dara,

verstehe dich sehr gut, hat sich bei mir ähnlich angefühlt (und ist manchmal immer noch so). Wenn Du diesbezüglich das näher und vertraulich ausdiskutieren möchtest (vielleicht hilft es ein bisschen beim verstehen): stateira@gmx.de

liebe grüsse
suse
stekl38
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Re: Verhaltenstherapie

Beitrag von stekl38 »

Hallo Dara,

ich komme gerade aus der stationären Verhaltenstherapie, weil ich eine schwere depressive Phase mit einer sozialen Phobie hatte, bei mir ging gar nichts mehr.

Ich wurde zuerst auf der
allgemeinpsychatrischen Station des katholischen Krankenhauses in Dinslaken aufgenommen. Hatte gegenüber der Psychatrie unwahrscheinlich viele Vorurteile und Vorbehalte. Auf dieser Station bin ich aber zur Ruhe gekommen. Habe dort 3 Wochen verbracht. Als es mir einigermaßen ging, unterbreitete man mir den Vorschlag in die stationäre Verhaltenstherapie zu wechseln. Und ich muß sagen, die Therapie war einmalig!!!

Ja, es werden Rollenspiele gemacht. Ja ich hatte auch riesige Angst davor. Aber hierbei geht es nur um DICH! Du mußt dir wichtig sein.Die Rollenspiele machen aber auch nur einen kleinen Teil der Gesamttherapie aus.

Es gibt dort eine Bewegungstherapie, Kunsttherapie, verschiedene Gruppentherapien, Achtsamkeitsübungen und Sport. Außerdem hat man jede Woche ein Gespräch mit seinem Therapeuten und man muß sich mindestens einmal in der Woche ein Pflegegespräch mit dem Pflegepersonal suchen. Alle 14 Tage finden Oberarztvisiten statt, die zwar sehr einfühlsam sind, aber auch ans Eingemachte gehen. Die Therapie hat eine Gesamtdauer von 8 Wochen, die sich aus 6 Wochen stationäre und 2 Wochen tagesklinische Therapie zusammensetzt. In Dinslaken findet eine kognitive Verhaltenstherapie nach der R.E.V.T.-Methode statt. Die Therapeuten und das Pflegepersonal dort sind sehr gut geschult. Es wird dir dort nichts in den Mund gelegt, sondern du mußt dir dort alles hart erarbeiten. Oftmals anstrengender als eine 40 Stunde Woche.Denn dort siehst du deine Fehler, und das kann ganz schön weh tun.

Aber ich, für mich, kann nur sagen, ich bin gestärkt aus der Klinik entlassen worden. Habe auch noch einen längeren therapeutischen Weg ambulant vor mir, aber mein Verhalten hat sich geändert, mein Selbstbewußtsein hat sich deutlich verbessert!!! Damit habe ich für mich mehr erreicht, als ich erhofft und erwartet habe. Dafür danke ich dem gesamten Team der Station 12 ganz herzlich, das sie mich so unterstützt haben.

Damit will ich dir sagen: mache es, es tut dir gut. Achte auf dich!!!

Viele Grüße:hap:
Stefan

"gebe jeden Tag die Chance, das er der schönste deines Lebens werden kann!"
Mark Twain
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